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ZIVILSCHUTZ � KATASTROPHENSCHUTZ � SELBSTSCHUTZ � SICHERHEITSTIPPS

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SAFTEY RATGEBER

B L AC KOU TB L AC KOU TStell d ir vor, es geht das Licht aus . . .

Der NÖ Zivilschutzverband-Ratgeber zum Thema Stromausfall

Zivilschutz bedeutet zu wissen, was, wann undwie zu tun ist, wenn das normale Leben aufgrundnicht vorhersehbarer Ereignisse aus seinen Bah-nen gerät. Unser Leben, unser Beruf basiert aufdem Vorhandensein von elektrischem Strom.Licht und Wärme sind für uns alltäglich.

Fällt der Strom aus, sind wir eingeschränkt.Alltägliche Dinge wie Kochen, Heizen, Licht,Kommunikation werden zur Herausforderung.Durch entsprechende Vorsorge und Kenntnismeiner persönlichen Infrastruktur kann ich imVorfeld diese Auswirkung minimieren. Das heißtzu wissen: Wie funktioniert mein Alltag. Auf-grund welcher Infrastruktur erhalte ich zumBeispiel Wärme und Licht? Wie sehen meineAlternativen dazu aus, wenn der Strom längereZeit ausfällt?

Dieser Ratgeber aus der NÖZSV-Edition hilftIhnen bei der Beantwortung dieser Fragen. Ergibt Ihnen solide Hintergrundinformationenüber Blackouts und ihre Auswirkungen, sowohlin materieller als auch in psychologischer Hin-sicht.

Anhand der Checklisten in diesem Ratgeberkönnen Sie dann Ihren ganz persönlichen Notfallplan erarbeiten.

INHALTSVERZEICHNIS

SeiteHintergründe Geschichte 6Das europäische Stromnetz 7Blackout - was ist das? 8Katastrophenschutz in NÖ 10Es muss nicht immer Strom sein 12Strom selbst gemacht 13Wie wird es warm, bei mir zu Hause? 15Cash oder credit? 17Mobil ohne Strom? 18Information ist alles 19

Selbstschutzmaßnahmen Was, wie viel und warum? 20Wasser - ein Lebenselixier 22Medizinische Vorsorge 23Vorsorgen ist top 24Nichts geht mehr? 25... der Strom kehrt zurück 26

KrisenmanagementPsychologischer Ansatz 27Krisenmanagement für zu Hause 30Checklisten 31Zukun&sperspek8ven undNachwort 35

Impressum:Medieninhaber und Herausgeber: Niederösterreichischer Zivilschutzverband, ZVR-Zahl: 8465592643430 Tulln, Langenlebarner Straße 106Telefon: 02272/61820, Fax: 02272/61820-13E-Mail: [email protected], Web: www.noezsv.at

Art des DruckwerkesDieser Ratgeber dient zur Information der Bevölkerung und beinhaltet Empfehlungen für Selbstschutzmaß-nahmen und Eigenvorsorgen.

Redaktion:Bernd Buric (CR)Univ. Doz. Marietheres van VeenDI Stefan KreuzerDr. Mag. Veronika Gmeiner

Gestaltung, Grafik und Bildbearbeitung:Bernd Buric

Wir danken den Kooperationspartnern für ihre Unterstützung:A1 Telekom Austria AGAkutteam NÖAmt der NÖ Landesregierung, Abt. IVW4 Feuerwehr und ZivilschutzBundesministerium für InneresEVNÖBBORFMag. Udo Ladinig Obst a. D.SPAR - Österreichische Warenhandels-AG

Druck: „agensketterl“ Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach

Unser modernes Leben basiert auf ausreichenderStromversorgung. Licht und Wärme sind der Inbegriffvon Geborgenheit. Wie man die Zeitspanne überbrückt,wenn diese Versorgung unterbrochen wird, lernt man in unseren Zivilschutzfachkursen oder kann es in eben diesem Ratgeber nachlesen. Von einem Blackout spricht man, wenn über einen längeren Zeitraum großflächig der Strom ausbleibt. Inunserem Ratgeber finden Sie fundierte Hintergründeüber die Möglichkeiten, warum es zu einem derartigenStromausfall kommen kann, wie ein Blackout Kommuni-kation und Mobilität beeinflusst, wie Sie vorsorgen können und wie Sie sich am Besten richtig verhaltenkönnen. Mit unserem Krisencheck, den wir gemeinsam mit demKriseninterventionsteam erarbeitet haben, kann manschon jetzt die psychische Herausforderung nachfühlen,um im Anlassfall angemessen gelassen zu reagieren. Ich danke unseren Kooperationspartnern für die profes-sionelle Unterstützung bei den Recherchen und wün-sche uns, dass wir die Ratschläge aus diesem Ratgebernie in die Tat umsetzen müssen - und falls doch, dasswir Ruhe bewahren und vielleicht auch den einen oderanderen romantischen Moment entdecken ...

HerzlichLAbg. Ing. Johann Hofbauer

Präsident NÖ Zivilschutzverband

Ein Stromausfall über einen längeren Zeitraum, einKrankheitsfall in der Familie, Umweltkatastrophen, einBrand, das sind nur einige Situationen, die richtiges Hel-fen und Zupacken von jedem von uns verlangen. DasWollen allein ist dann zu wenig. Es kommt auf die richti-ge Vorbereitung und sachkundiges Handeln an. Dies mussjedoch, wie so vieles im Leben, erst erlernt werden.Das Land Niederösterreich und der NÖ Zivilschutzverbandhoffen, mit dem vorliegenden Blackout-Ratgeber das not-wendige Selbstschutz-Basiswissen zu vermitteln. Undnoch eines scheint uns als Bundesland Niederösterreichbesonders wichtig: Die Motivation des Einzelnen, beiZivil- und Selbstschutzaktivitäten mitzumachen. Nur dasMiteinander aller Einrichtungen wie Behörden, Zivil-schutzverband, Einsatzorganisationen können den Zivil-schutz im täglichen Leben verankern - und damit einesichere Zukunft garantieren. Diese Bewusstseinsbildungzu initiieren und zu verstärken, soll auch eine Aufgabedieses Selbstschutzratgebers sein. Die Herausgabe des Blackout-Ratgebers ist für mich alsLandeshauptmann eine gute Gelegenheit, allen Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern des NÖ Zivilschutzverbandesfür ihre Arbeit im Sinne der Sicherheit des Landes undseiner Bevölkerung zu danken. Es sind die zahlreichenengagierten Mitarbeiter vor Ort, die die Bevölkerungüber alle nur möglichen Gefahren aufklären, sie zumSelbstschutz motivieren und die dafür notwendigenKenntnisse vermitteln.

IhrDr. Erwin Pröll

Landeshauptmann von Niederösterreich

EUROPA UND STROMSICHERHEIT

Das europäische Stromnetz

EINE VERNETZTE ANGELEGENHEIT

Die Geschichte der Elektrizität in Österreich

6H I N T E R G R Ü N D E B L A C K O U T

Die höchst erfolgreiche Laufbahn der Elektrizität begannals 1770 der italienische Mediziner Luigi Galvani beobach-tete, wie ein Schenkel eines toten Frosches in Zuckungengeriet, als er mit zwei verschiedenen Metallen berührtwurde. Zu Beginn der Stromversorgung wurden für Fabriken undöffentliche Institutionen eigene lokale Stromerzeugererrichtet. Eine koordinierte, öffentliche Stromversorgungbegann im niederösterreichischen Scheibbs. In der Folgeentstanden viele kommunale und private E-Werke. Zwi-schen 1920 und 1924 kam es dann zur Gründung von sie-ben großen Elektrizitätsgesellschaften mit starker Beteili-gung von Bundesländern, Landeshauptstädten, Bankenund privaten Kapitalgebern in Niederösterreich, Oberös-terreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, der Steiermark undKärnten. Die Wiener städtischen Elektrizitätswerke wur-den bereits 1899 gegründet, im Burgenland gibt es seit1958 eine eigene Landesgesellschaft.Eine Errungenschaft in der österreichischen Stromerzeu-gung war die Errichtung des Speicherkraftwerks Glockner-Kaprun. 1978 wurde die Inbetriebnahme des Atomkraft-werks in Zwentendorf von der Bevölkerung abgelehnt.Dieses Ereignis sensibilisierte viele Menschen und ver-stärkte die Diskussion über alternative Energiequellen.Das neue Bewusstsein im Bezug auf den Umweltschutzmanifestierte sich in der Besetzung der Hainburger Au zurVerhinderung des dort geplanten Donaukraftwerks.

Mit der 1987 erlassenen Novelle zum Verstaatlichungsge-setz kam es zur Teilprivatisierung und die ÖsterreichischeElektrizitätswirtschafts-AG ging an die Börse.Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union hat auchin der Energiewirtschaft Folgen gezeigt. So trat 1996 dieEU-Richtlinie zur Liberalisierung des europäischen Strom-marktes und 1998 das Elektrizitätswirtschafts- und -orga-nisationsgesetz (EIWOG) in Kraft. Die meisten Vorgabender Europäischen Union wurden in Österreich mit demLiberalisierungsgesetz von 2004 relativ rasch umgesetzt.Dadurch wurden auch die Voraussetzungen zur Errichtungder Regulierungsbehörde Energie-Control (E-Control)geschaffen. Eine weitere EIWOG-Novelle folgte 2006 mitdem Energie-Versorgungssicherheitsgesetz. Die EU-Kom-mission wollte die Energiemarktöffnung noch erweitern.Die Vorschläge führten zu einem weiteren Maßnahmen-paket. Mit dem EIWOG 2010 (das im März 2011 in Kraftgetreten ist) wurden die Vorschläge der EU vollständigumgesetzt.

E-Daten von Österreich

Anzahl der Kraftwerke: 3192

Laufkraftwerke: 672

Speicherkraftwerke: 111

Wärmekraftwerke: 594

Nicht zugeordnete

Wasserkraftwerke: 1815

Jährlicher Stromverbrauch:

in Österreich: 68,8 Mrd. kWh

pro EW 8.199 kWh

Stromerzeugung in

Österreich: 71 Mrd. kWh

Netzlänge: 259.222 km

EUROPA UND STROMSICHERHEIT

Das europäische Stromnetz

EINE VERNETZTE ANGELEGENHEIT

Die Geschichte der Elektrizität in Österreich

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Das österreichische Stromnetz umfasst über 259.000 kmSystemlänge und ist in mehrere Netzebenen unterteilt.Den größten Anteil nimmt mit 66 Prozent des gesamtenLeitungsnetzes die Niederspannungsebene (kleiner als 1kV) ein. Über diese Netzebene werden beispielsweiseHaushaltskunden mit Strom versorgt. Weitere 26 Prozentdes Stromnetzes entfallen auf die Mittel- und Hochspan-nungsebene (1kV bis 110 kV), wo die Versorgung größererAbnehmer und bereits teilweise die Einspeisung vonStrom über Kraftwerke erfolgt.

Die Höchstspannungsebene (220 kV bis 380 kV) dient derverlustarmen Übertragung großer Mengen elektrischerEnergie. Große Kraftwerke speisen den erzeugten Stromdirekt auf dieser Netzebene ein. Insgesamt verfügt dasösterreichische Höchstspannungs-Stromnetz über eineSystemlänge von mehr als 6.400 km.

Mit über 500 Millionen Einwohnern, einem jährlichenStrombedarf von fast 3,3 Millionen Gigawattstunden undeinem Kraftwerkspark von 870 Gigawatt ist die Europä -ische Union einer der größten Strommärkte der Welt.Zum Vergleich: 870 Gigawatt entsprechen mehr als dem

40fachen der gesamten österreichischen Kraftwerkskapa-zität. Verbunden werden die Kraftwerke und die Verbrau-cher durch die Übertragungsnetze der Mitglieder des Ver-bandes der europäischen ÜbertragungsnetzbetreiberENTSO-E mit einer Gesamtlänge von mehr als 300.000Kilometern. Das entspricht dem 7,5fachen des Erdum-fangs.

Völlige Neuausrichtung der Stromnetze notwendigStrom wird in Zukunft vor allem dort erzeugt werden, wodie Voraussetzungen für Windkraftanlagen oder Photo-voltaik günstig sind. Der Transport zu den Verbrauchernstellt die Netzbetreiber vor erhebliche Herausforderun-gen. Laut der „European Wind Integration Study“ (EWIS-Studie) der ENTSO-E wird die Leistung der installiertenWindparks im Jahr 2020 mit rund 200 GW etwa doppeltso hoch sein wie heute. Ähnliche Entwicklungen sind auch

im Bereich der Photovoltaik zu erwarten. Um dies ohneGefährdung für die Sicherheit des Netzbetriebes möglichzu machen, müssen rund 35.300 Kilometer an neuenHöchstspannungsleitungen errichtet und Leitungen mitweiteren 6900 Kilometern Länge modernisiert werden.

H I N T E R G R Ü N D E B L A C K O U T

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BLACKOUT – WAS IST DAS?

Begriffe und Erklärung

WANN UND WO – BLACKOUT

Szenarien

8H I N T E R G R Ü N D E B L A C K O U T

Blackout ist die Bezeichnung für einen längerandauernden, überregionalen Stromausfall.Mit diesem Begriff wird der schlimmste anzunehmendeFall, the „worst case“ - und damit ein Szenario, dessenweitreichende Auswirkungen noch relativ wenig bekanntsind, da Österreich bisher davon verschont blieb, ange-nommen. Dieser Ratgeber schildert mögliche Szenarien,umreißt die vorstellbaren Auswirkungen und zeigt Mög-lichkeiten der Vorbeugung und Minimierung des persön-lichen Schadens auf.

Der Netzwischerist ein kurzzeitiger Strom-ausfall im Bereich vonwenigen Sekundenbruch-teilen. Dieses Ereignis kanndurch defekte Freileitun-gen oder auch Blitzein-schläge ausgelöst werden.Un t e r b r e c h u n g s f r e i eStromversorger (USV) undselbststartende Notstrom-lösungen sollten einenNetzwischer auffangenkönnen und somit schwe-rere Schäden verhindern.

Brownoutoder auch Shag wird einekurzzeitige Spannungsab-senkung genannt. Meis-tens ist Überlastung dieUrsache und weist auf eine mangelnde Netzregelung hin.Oft passiert so eine Spannungsunregelmäßigkeit in unter-dimensionierten Netzen. Dieser Zustand kann auch alsVorbote eines Blackouts auftreten.

Blackoutbeschreibt einen Totalausfall des Stromnetzes. DieserAusfall der Stromversorgung ist überregional und länger-fristig. Auch über Tage wäre so ein Blackout denkbar.Ursachen sind extreme Wettererscheinungen, technischeGebrechen und auch menschliches Fehlverhalten. Sabota-ge und terroristische Anschläge, sowie auch Cyberangrif-fe könnten ebenfalls eine Ursache für ein Blackout sein.

Räumliche AusdehnungJe größer das betroffene Gebiet ist, umso schwierigerwird das Wiederherstellen der Stromversorgung. Fällt derStrom aus, unmittelbar nachdem ein elektrisches Gerätangesteckt wurde (an das Stromnetz koppeln), ist einDefekt des Gerätes oder von dessen Zuleitung anzuneh-men. Wenn ein ganzes Haus ohne Strom ist, könnte eineHauptsicherung defekt sein. Betrifft der Stromausfall aberganze Straßenzüge oder Siedlungen, so liegt die Ursacheoft an Bauarbeiten am Niederspannungsnetz oder am

Ausfall einer Transformator-station.Sollte eine Situation nochgroßflächiger auftreten, sindSchäden am Mittelspan-nungsnetz nicht auszuschlie-ßen. Naturbedingte Anlässewie Blitzschläge oder auchBauarbeiten am Netz könn-ten die Ursache sein. Denk-bar wäre auch eine gewollteAbkoppelung, um ein insta-biles Netz zu schützen. Einesolche Maßnahme könntevom Netzbetreiber durchge-führt worden sein, um dasStromnetz zu stabilisieren.

Der „Schwarzfall“Wenn die Stromversorgungin einem Netz vollständigzusammengebrochen ist undselbst die Kraftwerke keinen

Strom mehr aus dem Netz beziehen können, so sprichtman auch von einem Schwarzfall. In diesem Fall könnennur schwarzstartfähige - also ohne äußere Energiezufuhrstartfähige – Kraftwerke wie beispielsweise Flusskraftwer-ke starten. Die Leistung jener schwarzstartfähigen Kraft-werke dient in Folge dazu, nicht schwarzstartfähige Kraft-werke, wie beispielsweise Kohlekraftwerke, in Stufen zustarten. Manche nicht schwarzstartfähige Kraftwerke -wie Kernkraftwerke - verfügen aus Sicherheitsgründenüber eigene schwarzstartfähige Einheiten, meist in Formvon Gasturbinen, mit denen die Eigenversorgung undauch das Starten des Kraftwerks ohne äußere Energiezu-führung möglich ist.

BLACKOUT – WAS IST DAS?

Begriffe und Erklärung

9 H I N T E R G R Ü N D E B L A C K O U T

WANN UND WO – BLACKOUT

Szenarien

Fast jeder hat schon einmal einen Stromausfall erlebt.Wenn dieser Ausfall sich nur auf wenige Sekunden oderMinuten beschränkt, hat dies für die Bevölkerung meistkeine großen Auswirkungen. Mit zunehmender Dauer wirddie Situation jedes Betroffenen aber angespannter. Grün-de für ein solches Szenario können vielfältig sein. Ein voll-ständiger Stromausfall, ganz gleich, ob menschliches Ver-sagen, ein Unwetter oder technisches Versagen seineUrsache ist, hat keine Vorwarnzeit. Daher müssen persön-liche Vorsorgemaßnahmen getroffen werden.Eine Störungs- und Ausfallstatistik wird von Österreichs E-Wirtschaft seit dem Jahr 2002 durchgeführt. Die geplantensowie die nicht geplanten Versorgungsunterbrechungenliegen für ein ganzes Jahr unter 50 Minuten. Damit wirdeine hohe Zuverlässigkeit der Stromversorgung in unseremLand aufgezeigt. Doch das Stromnetz ist mit dem gesam-ten Europäischen Stromnetz verbunden (Stromverbund)und damit sind wir von den Ausfällen in anderen Staatenebenso betroffen.

Ort und Zeit Ursachen Auswirkung

28. September 2003Italien

Unterbrechung zweier Leitungen aufgrund eines Kurzschlusses (Lichtbogens)

56 Millionen Menschen hatten 12Stunden lang keinen Strom

25. November 2005Deutschland, Münster

extreme Wetterlage und großeSchneemengen, Strommasten umge-knickt, gerissene Stromleitungen

250.000 Menschen waren betroffen,viele hatten bis zu drei Tage lang kei-nen Strom, einzelne Gehöfte warenbis zu fünf Tage ohne Stromgeschätzter Schaden: 100 Mio Euro

4. November 2006Europa

Technische Panne: geplante Abschal-tung einer Hochspannungsleitung,um die Durchfahrt eines Kreuzfahrt-schiffes zu ermöglichen (Ems-Kanal)

Viele Staaten in Europa hatten bis zu120 Minuten lang keinen Strom, auchÖsterreich war betroffen

26. Februar 2008Florida

Störfall in einem Umspannwerk in Flo-rida, wegen des Spannungsverlustesschalteten sich mehrere Kernkraft-werke ab, woraufhin noch acht wei-tere Kraftwerke vom Netz gingen

3 Millionen Menschen waren ohneStrom

31. Juli 2012Indien

Überlastung des Stromnetzes, schonam Vortag kam es zeitweise zu Strom-ausfällen (Brown-out, Shag)

Größter Stromausfall in der Geschich-te der Menschheit, 300 MillionenMenschen hatten mehrere Stundenlang keinen Strom

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KATASTROPHENSCHUTZ IN NIEDERÖSTERREICH

Behördliche Maßnahmen

Vorkehrungen der Behörden und der Einsatzorganisationen:Ein großflächiger, längerfristiger Stromausfall würdeunsere Gesellschaft vor große Herausforderungen stel-len. Daher sind auch die zuständigen Stellen des staat-lichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagements(SKKM) gefordert, sich auf ein derartiges Szenario vorzu-bereiten.Eine klare Erkenntnis der Fachleute ist, dass eine effizien-te Katastrophenbewältigung nur durch das optimaleZusammenwirken der Einsatz- und Rettungsorganisatio-nen, der Behörden, der Infrastrukturbetreiber und derBürgerInnen selbst möglich wird. Um eine Ausnahmesituation gut zu bewältigen, ist daherjede Organisation und speziell jede einzelne Person auf-gefordert, ein Mindestmaß an Vorsorge für ihren eigenenBereich zu treffen.Dieser Ratgeber stellt ein wichtiges Instrument dar, umdie Bevölkerung mit wichtigen Hintergrundinformationenauf eine derartige Ausnahmesituation vorzubereiten.Bitte beachten Sie immer, dass ein Stromausfall auchdurch eine Naturgefahr ausgelöst werden kann. Dahersind in die Überlegungen sogenannte Parallelszenarien,wie Hochwasser, Sturm, Schneefall, extreme Kälte oderextreme Hitze, mit einzuplanen.Auch die zuständigen Stellen des Staatlichen Krisen- undKatastrophenschutzmanagements auf Bundes- und Lan-desebene haben in ihren Überlegungen derartige Szena-rien zugrunde gelegt.In folgenden Bereichen wurden und werden auch zukünf-tig laufend Anpassungen seitens der zuständigen Behör-den und Einsatzorganisationen getroffen.

Notstromversorgung:Die 1740 niederösterreichischen Feuerwehren verfügenüber mehr als 2000 Notstromaggregate, die primär dieStromversorgung bei Einsätzen und die Aufrechterhaltungdes internen Betriebes sicherstellen.Aufgrund der Erfahrungen der letzten Hochwasserkatas-trophen hat das Land NÖ in Kooperation mit dem NÖ Lan-desfeuerwehrverband und der EVN Großaggregate ange-schafft und dezentral in NÖ stationiert. Diese Aggregate

werden im Katastrophenfall von den Katastrophenschutz-behörden koordiniert und an wichtigen Stellen eingesetzt.Krankenhäuser verfügen über eigene ortsfeste Notstrom-aggregate, die für mehrere Tage einen Notbetrieb derGesundheitsversorgung sicherstellen.

Treibstoffversorgung:In einer Katastrophensituation ist die Versorgung mitTreibstoff erschwert. An vielen Tankstellen ist die Spritab-gabe bei Stromausfall nicht möglich.Damit die wichtigsten Organisationen, wie Feuerwehr,Rettungsdienste, Polizei, Straßendienst und Bundesheerauch bei Stromausfall mobil bleiben, unterstützen sie sichgegenseitig mit Reserven, die für drei bis fünf Tage lokalvorrätig gehalten werden.Sollte eine Katastrophensituation mehrere Tage anhalten,muss der Nachschub überörtlich organisiert werden - einegroße Herausforderung auch für die Katastrophenschutz-behörden, wenn die Kommunikation bei Stromausfall ein-geschränkt ist. In Österreich sind nach dem Erdölbevorra-tungsgesetz von der Erdöl-Lagergesellschaft (ELG) Reser-ven für 90 Tage anzulegen.

Treibstoffnachschub im Katastrophengebiet - ein Muss für eineerfolgreiche Katastrophenbewältigung: Großaggregate der Feuerwehr

im Einsatz beim Pulkau-Hochwasser 2010

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KATASTROPHENSCHUTZ IN NIEDERÖSTERREICH

Behördliche Maßnahmen

Kommunikation:Damit eine Katastrophe bewältigt werden kann, müssendie Einsatzorganisationen miteinander kommunizierenkönnen.Das Land Niederösterreich hat gerade in den letzten Jahren hohe Investitionen in die Sicherheit und Zuverläs-sigkeit von Kommunikationsnetzen der Behörden undHilfs- bzw. Einsatzorganisationen getätigt. Das organisa-tionsübergreifende Digitalfunknetz wurde so ausgestat-tet, dass im Falle eines Stromausfalls die Sendestationenmindestens 24 Stunden lang mit Batterien versorgt wer-den können.Weiters betreibt das Land NÖ Kommunikations- und Alarmierungseinrichtungen, die großteils über Funk undteilweise sogar über Satelliten betrieben werden. Sollteeine Katastrophe die Kommunikationseinrichtungen völligzerstören, stehen die Fernmelder des ÖsterreichischenBundesheeres und die Mitglieder des ÖsterreichischenVersuchssenderverbandes (Amateurfunker) mit ihrenGeräten zur Verfügung. Auch Melder mit geländegängi-gen Motorrädern werden bei Feuerwehr und Bundesheerfür das Überbringen von Nachrichten über weite Streckeneingesetzt.

Trinkwasserversorgung:Viele Gemeinden speichern Trinkwasser in Hochbehäl-tern, d. h. das Wasser strömt selbstständig zu den tiefergelegenen Haushalten. Da aber bei Stromausfall mit demAusfall von Pumpen gerechnet werden muss, wird nicht injedem Fall Wasser aus dem Wasserhahn bezogen werdenkönnen. Wasser sparen, Nachbarschaftshilfe und Eigenvorsorge durch die ausreichende Einlagerung von

Trinkwasser für mindestens 14 Tage sind hier die Konzep-te, die für derartige Ausnahmesituationen vorbereitet werden sollten.

Lebensmittelversorgung:Der Lebensmittelhandel hält nur sehr geringe Vorräte aufLager. Im Prinzip sind jene Produkte, die morgen im Regalstehen, heute auf dem Weg vom Produzenten in die Verteilerzentren.Bei Stromausfall sind in den Geschäften die Kühlregaleund Gefrierschränke sofort betroffen. Da viele Geschäfteuber keine naturliche Beleuchtung von außen verfugen,ist außerdem zu erwarten, dass Handelsketten ihre Filia-len innerhalb kürzester Zeit schließen werden. Kassen ste-hen still, Einkäufe können nicht verrechnet werden.Die Lagerbestände in den Supermärkten halten sich inGrenzen und sind in der Regel nach wenigen Tagen auf-gebraucht. Bei unkoordinierten Hamsterkäufen ist inner-halb weniger Stunden mit leerstehenden Regalen zu rech-nen. Derjenige, der vorsorgt und den notwendigen Vorratzu Hause verfügbar hat, wird eine solche Ausnahmesitua-tion wesentlich besser bewältigen können. Vorrat ist hierder beste Rat.Zusätzlich versuchen die Katastrophenschutzbehördenauch die Handelsketten für dieses Thema stärker zu sensi-bilisieren.

Sicherheit:Einen weiteren Schwerpunkt der Katastrophenschutzpla-nungen stellt die Aufrechterhaltung der öffentlichenSicherheit dar.Die operative Vorbereitung der Behörden auf möglicheKatastrophen ist in den Katastrophenhilfegesetzen derLänder und den danach ergangenen Verordnungen gere-gelt. Mit der Erfüllung folgender Aufgaben sollen die Kata-strophenschutzbehörden eine koordinierte Katastrophen-bewältigung sicherstellen:• Erstellung von Katastrophenschutzplänen (einschließ-

lich Sonderalarmplänen für spezielle Szenarien)• Einrichtung von Führungsstäben zur Unterstützung

des behördlichen Einsatzleiters• Vorhaltung von Warn- und Alarmeinrichtungen zur

Alarmierung der Bevölkerung• Durchführung von Ausbildungen und Übungen• Vorhaltung und Betrieb von krisensicheren

Kommunikationseinrichtungen• Vorhaltung von Einsatzgerätschaften und Personal-

ressourcen

Sendeanlagen müssen auch unter extremen Bedingungen funktionie-ren. (Bild: Sendeanlage in den niederösterreichischen Kalkalpen im

Wintergewand)

STROM SELBST GEMACHT

Wissenswertes über Stromerzeuger

12H I N T E R G R Ü N D E B L A C K O U T

ES MUSS NICHT IMMER STROM SEIN

Alternativen zu Stromverbrauchern

Strom ist eine Grundlage des modernen Alltags. In allen Lebensbereichen hat die Elektrizität Einzug gehalten. Stromist aus unserem Leben fast nicht mehr wegzudenken. Noch vor einigen Jahrzehnten lebten die Menschen ohne Strom.Welche Möglichkeiten haben wir, die elektrischen Geräte zu ersetzen? Können wir gar auf einige gänzlich verzichten?Können wir uns gedanklich schon auf ein Blackout vorbereiten? Denken Sie daran, bis zum Eintreffen organisierter Hilfekann es einige Tage dauern. Notieren sie sich vielleicht Stromalternativen, die Sie im Anlassfall verwenden wollen.

Stromverbraucher Folgen desStromausfalls Alternative

Beleuchtung (eigene, öffentliche) Unsicherheit, Angst, UnfallgefahrErsatzbeleuchtung: Kerzen, Petro-leumlampen, Taschenlampen, Not-stromversorgung

Kochen keine unmittelbare Auswirkung außerauf Kleinkinder (Fläschchen) Notkocher, Gaskocher

Warmwasser verminderte Reinigungsmöglichkeit Wasser wärmen mit Notkocher,Gaskocher

HeizungAusfall der Heizungspumpen, Überhit-zung des Heizkessels, Ausfall der Hei-zung, Auskühlen des Wohnraumes

Decken, warme Bekleidung, Not-strom, alternative Heizung (Notkamin)

Waschmaschine/Trockner keine unmittelbare Auswirkung Handwäsche, Trocknen auf Wäsche-leine

Radio Ausbleiben von Informationen, Panik,fehlende Führung durch die Behörde

Notradio, Solarradio, Batterieradio, Autoradio

TVAusbleiben von Informationen, feh-lende visuelle Eindrücke, keine Unter-haltung

Notstromversorgung, Notradio, Spie-le, Gespräche, Handarbeiten usw.

Internet

Ausbleiben von Informationen, feh-lende Verbindung zu Freunden undBekannten, Ausfall der Social Net-works

Notradio, Besuche mit dem Fahrrad,geschriebene Mitteilungen

Lüftung in NiedrigenergiehäusernBelüftung eingeschränkt (Strombe-darf), Verringerung der Heizleistung,da mit Lüftung gekoppelt

herkömmlich lüften, Decken oder Not-stromaggregat

Wasserversorgung fehlendes Leitungswasser, keine Was-serversorgung, keine Klospülung

Vorratshaltung, sorgsamer Umgangmit Wasser, Campingklo, Latrinen

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STROM SELBST GEMACHT

Wissenswertes über Stromerzeuger

ES MUSS NICHT IMMER STROM SEIN

Alternativen zu Stromverbrauchern

Notstromaggregate, Stromerzeuger oder auch Stromge-nerator genannt, dienen zur Versorgung mit elektrischemStrom, wenn kein öffentliches Netz vorhanden ist. Dahersind sie geeignet, bei einem Blackout einen Haushalt odereinen Betrieb mit Strom zu versorgen. Ein Stromerzeuger besteht meist aus einem Motor für dieBewegungsenergie und einem Generator für dieUmwandlung in elektrische Energie. Im Fachhandel wer-den Geräte unterschiedlicher Bauart (stationäre odermobile Geräte, Benzin- oder Dieselmotoren) mit unter-schiedlichen Versorgungsleistungen (von 800 Watt auf-wärts) angeboten. Beachten Sie, dass die Summe der Leis-tung der zu versorgenden Elektrogeräte die angegebeneDauerleistung des Aggregates nicht überschreiten darf.

Startsystem?Um Schäden an empfindlichen Geräten zu vermeiden,wird eine Pufferbatterie (USV-unterbrechungsfreie Strom-versorgung) die Zeitspanne bis das Stromaggregat Stromliefert überbrückt. Noch komfortabler ist ein Aggregat mitelektrischem Starter und einer Start-Stop-Automatik mit Sig-nalgeber. Solche Anlagen erkennen einen Stromausfall undschalten sich automatisch ein und nach Beendigung derStromunterbrechung wieder aus. Derartige Anlagen wer-den bei Einrichtungen, die einen hohen Sicherheitsbedarfhaben, verwendet. Meist werden aber nur bestimmteTeile des ganzen Komplexes mit Notstrom versorgt, wieNotbeleuchtungen, Aufzüge oder andere kritische Anla-gen. Für eine Vollversorgung sind diese Anlagen meist zuschwach dimensioniert. Für einen Privathaushalt wirdeine derartige Anlage nur in Ausnahmefällen notwendigsein.

Diesel oder Benzin?Für ein Benzinaggregat sprechen die Betriebslautstärke,der Anschaffungspreis und die Kaltstarteigenschaften. Fürdas Dieselaggregat die Belastbarkeit, der Verbrauch unddie Lagerung des Betriebsmittels. Ein Dieselaggregat hatden Vorteil, dass das Betriebsmittel für den Betrieb derHeizung (Heizöl) oder für das Auto (Diesel) verwendetwird. Dieselkraftstoff ist wesentlich besser als Benzin fürdie Lagerung geeignet (siehe Infobox Seite 14). Heizöl darfin stationären Anlagen zur Erzeugung von Strom verwen-det werden. (begünstigte Anlage).

Betriebsart?Zu unterscheiden ist auch, ob einzelne elektrische Gerätebei Bedarf direkt an ein Notstromaggregat angeschlossenwerden oder ob eine direkte Einspeisung ins Hausnetzrealisiert werden soll. Eine Strom-Einspeisemöglichkeitins Hausnetz muss von einem Fachbetrieb hergestelltwerden und versorgt Teile oder das gesamte Hausnetz mitStrom. Eine preiswerte und einfache Lösung ist ein Not-stromaggregat, an das die wichtigsten Verbraucher (Tief-kühltruhe, Beleuchtung, Pumpen, eventuell Heizung usw.)direkt angeschlossen werden. Wenn man die Verbraucherabwechselnd anschließt, kann man das Stromaggregat kleinerdimensionieren. Wichtig ist, dass man Geräte wie die Wärme-pumpe einer Heizung oder auch die Heizungssteuerung soumbaut, dass man sie im Notfall an das Aggregat ansteckenkann. Achten Sie bei der Auswahl Ihres Notstromaggregats aufdie Stromaufnahme (Leistung) aller unbedingt benötigten Ver-braucher (siehe Tabelle auf Seite 16). Ihre Summe ergibt dieDauerleistung, die der Stromerzeuger bringen soll. (Dauerleis-tung = meist 2/3 der Volllast).Geräte wie ein Backofen oder ein Wäschetrockner nehmen

Notstromversorgung eines Unternehmens, Vier MAN-Dieselmotorenwerden bei Stromausfall mit Druckluft gestartet und können die

wichtigsten Bereiche mit Strom versorgen

WIE WIRD ES WARM, BEI MIR ZU HAUSE?

Wissenswertes zu Heizungsanlagen!

14H I N T E R G R Ü N D E B L A C K O U T

sehr viel Strom auf und würden die Anschaffungskosten einesStromaggregats unverhältnismäßig erhöhen. Auch derAnschluss einer Waschmaschine ist nicht sinnvoll, da die meis-ten Menschen über genügend Wäsche verfügen, um eineNotsituation zu überstehen, und Wäschewaschen nichtlebensnotwendig ist. Sinnvoll ist es, dass man Kühlgeräte undInformationsquellen zur Verfügung hat. Wichtig wäre, dass derStromerzeuger über einen Spannungsschutz verfügt. NurGeräte mit einem Spannungsschutz können auch elektroni-sche Geräte wie Computer versorgen.

BetriebsmittelZu bedenken ist auch, dass ein ausreichender Betriebs-mittelvorrat vorhanden sein muss, da möglicherweise keinBenzin oder Diesel nachgekauft werden kann, wenn dienächstgelegene Tankstelle wegen Strommangels denBetrieb eingestellt hat. Die Lagerung der Betriebsmittelist in Wohnobjekten nur beschränkt möglich (siehe Info-box unten). In Wohnungen kann man ein Stromaggregat

nur unter speziellen Voraussetzungen betreiben. Ein Bal-kon oder aber eine Zuluft von außen sowie die Ableitungder Abluft des Stromaggregats müssen gesichert sein.Auch der Haltbarkeit von Treibstoffen sollte Augenmerkgeschenkt werden. Laut einer Studie des ADAC kann Ben-zin, wenn es in Metallkanistern völlig luftdicht gelagert ist,auch über mehrere Jahre aufbewahrt werden. Diesel soll-te ähnlich wie Heizöl gelagert werden. Saubere Tanks,möglichst vollgefüllt, keine Feuchtigkeitszufuhr undwenig Luftaustausch verhelfen zu langer Lagerfähigkeit.Auch die Umgebungstemperatur soll möglichst gleichbleiben und nicht unter null Grad sinken.

StrategieNotstromaggregate sind zwar die bessere, aber auch dieaufwendigere Lösung. Daher ist anzunehmen, dass nurwenige private Haushalte Notstromaggregate haben wer-den. Die meisten Menschen müssen mit einfachen Alter-nativen das Auslangen finden (siehe Alternativen aufSeite 12).

Lagerung von BetriebsmittelnNÖ Bautechnikverordnung 1997

§201 Lagerung(1) Die Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten ist verboten.

� in Ein-, Aus- und Durchfahrten und in Ein-, Aus-, und Durchgängen� in notwendigen Verbindungen (Stiegen, Gänge)� in Pufferräumen und Schleusen� in Dachböden, Schächten, Kanälen und schlecht durchlüfteten, schachtartigen Höfen� auf und im unmittelbaren Bereich von Fluchtwegen

(2) In Gebäuden dürfen brennbare Flüssigkeiten in Behältern oder Kanistern in Mengen von mehr als 10 Liter bis höch-stens 1000 Liter in einem � durchlüfteten Raum ohne Feuerstätte oder einem� mindestens brandhemmend ausgeführten Kellerabteil aufbewahrt werden, wenn� der Anteil der brennbaren Flüssigkeit der Gefahrenklasse I (Flammpunkt unter 21°C = leicht

entzündlich) 60 Liter und der Gefahrenklasse II (Flammpunkt von 21°C bis einschließlich 55°C = entzündlich) 120 Liter nicht übersteigt und

� die Lagerung in einer Auffangwanne erfolgt.

Stromerzeuger tragbar, 1200 Watt Leistung, geeignet für den Betriebvon Computern und TV-Geräten

15 H I N T E R G R Ü N D E B L A C K O U T

WIE WIRD ES WARM, BEI MIR ZU HAUSE?

Wissenswertes zu Heizungsanlagen!

Moderne Heizungen sind technisch anspruchvolle Anla-gen und die Betriebseinstellungen werden im Regelfalldurch einen Fachbetrieb vorgenommen. Es ist wichtigNotfallmaßnahmen für die eigene Heizung zu kennen. Inder kalten Jahreszeit kann es ohne Heizung zu lebensbe-drohlichen Situationen kommen. Kachelöfen, Kaminöfen,Ölöfen, Beistellherde usw. können überall dort, wo einRauchabzug vorhanden ist, für die Wärmeerzeugung ein-gesetzt werden. In jenen Haushalten, in denen derenBetrieb nicht möglich oder gewünscht ist, könnten Heiz-geräte, die mit Petroleum oder Flaschengas betriebenwerden, zum Einsatz kommen. Nur ausdrücklich für denBetrieb in geschlossenen Räumen zugelassene Heizgerätesind als Ersatzheizung einsetzbar. Solche Geräte kommenohne Rauchabzug aus und sorgen mit speziellen Sicher-heitsvorrichtungen wie Sauerstoffmangelsicherung,Zündsicherung, Sicherheitsregler usw. für einen sicherenBetrieb. Die genaue Einhaltung der Sicherheits- undBetriebsvorschriften ist für den ordnungsgemäßen undsicheren Betrieb unumgänglich. Ebenso sind die Vor-schriften bezüglich der Lagerung (Lagermenge, Lagerortusw.) für einen Brennstoffvorrat einzuhalten. Im Idealfallsollte ein Brennstoffvorrat für wenigstens zwei Wochenvorhanden sein.

HeizkreislaufZentralheizungsanlagen erwärmen Wasser, welchesdurch Rohre und Heizkörper transportiert wird und die

Raumluft erwärmt. Der Transport des warmen Wassersdurch das Heizungssystem wird durch elektrische Pumpenerreicht. Bei Stromausfall werden diese Pumpen nichtmehr funktionieren. Will man also die Heizung bei Strom-ausfall weiter betreiben, muss die Heizungssteuerung mitNotstrom versorgt werden. Diese steuert auch die Wär-mepumpen, die das Wasser im Heizkreislauf zirkulierenlassen.

HolzkesselheizungAlte Anlagen (Gußgliederkessel), sofern Sie keinen Wär-metauscher besitzen, müssen bei Stromausfall ausge-räumt werden, um eine Beschädigung des Kessels zu ver-meiden. Kessel mit Wärmetauscher sind mit einem Über-druckventil ausgestattet, das eine Zerstörung des Kesselsvermeidet. Hochmoderne Heizungskessel werden beiStromausfall von selbst aufhören zu heizen, da die Luftzu-fuhr ohne Strom nicht mehr gewährleistet ist. Diese Kes-sel können mit einem Notstromaggregat weiterbetriebenwerden.

GasheizungBei Stromausfall wird ein mechanisches Ventil die Gaszu-fuhr unterbrechen. Bei neuerlicher Stromzufuhr wird die-ses Ventil automatisch geöffnet. Die öffentliche Gasver-sorgung wird bei Stromausfall nicht mehr funktionieren.Damit ist es in diesem Fall notwendig, eine Gasheizungdurch eine Alternative zu ersetzen. Gasheizungen könnenbereits nach einem kurzen Stromausfall auf Störunggehen. Viele besitzen einen Resetknopf, der die Störungbeendet. Für die Störungsbeseitigung lassen Sie sich bittevon Fachpersonal beraten.

ÖlheizungÖlheizungen sind bei Stromausfall nur mit Notstromver-sorgung weiterzubetreiben. Die Heizungsregelung musswieder mit Strom versorgt werden. Sollte die Heizung aufStörung schalten, ist laut Betriebsanleitung vorzugehen.

FernwärmeDie Nutzung bei Stromausfall ist vom Wärmelieferantenabhängig. Die Wärmeübernahmestelle im Haus ist eben-falls mit Strom versorgt und würde bei Stromausfall nichtmehr funktionieren.

Moderne Heizungsanlagen sind sehr effizient aberauch stromabhängig

16H I N T E R G R Ü N D E B L A C K O U T

STROMVERBRAUCH

Was braucht wie viel?

CASH ODER CREDIT?

Geld ohne Strom?

Verbraucher Leistung Bemerkung

Beleuchtung 60 Watt mit Sparlampen oder LED-Lampen deutlichweniger Stromverbrauch

Radio 20 Wattnormaler kleiner Radio kann auch wenigerStrom verbrauchen, große Radio mit hoherMusikleistung auch mehr

TV 100 Watt 100 Watt sind hoch angesetzt, große TV kön-nen aber noch mehr Strom benötigen

Kühlschrank im Kühlmodus150 Watt Stromaufnahme im Kühlmodus am höchsten

Gefrierschrank im Gefriermodus150 Watt

Stromverbrauch beim Schockgefrieren amhöchsten

PC ca. 200 Watt Je nach Gebrauch variiert auch der Stromver-brauch

Durchlauferhitzer 1800 - 3500 Watt höchster Stromverbrauch während der Benut-zung

Elektroherdplatte zwischen 1000 und 2500 Wattkleine oder große Platte, Schnell- oder Blitz-platte verbraucht mehr Strom, höchste Leis-tungsaufnahme in der Aufheizphase

Waschmaschine durchschnittlich 1000 Wattmaximal 3500 Watt maximaler Stromverbrauch beim Heizvorgang

Die Anschaffung eines Stromerzeugers für einen Haushalt ist für Stromausfälle ratsam. Hier einige Überlegungen zurHilfestellung vor der Anschaffung eines solchen: Addieren Sie die Leistung aller Stromverbraucher, die betrieben wer-den sollen. Das Ergebnis sollte 2/3 der Höchstleistungsabgabe des Stromaggregates sein. Da die Stromerzeuger mithöherer Leistung aber relativ teuer sind und auch die Wartungs- und Betriebskosten stark ansteigen, ist es sinnvoll,ihre Leistung so gering wie nur möglich zu halten. Bedenken Sie auch, dass man z. B. eine Gefriertruhe eventuell nurin der Nacht mit Strom versorgen muss. So kann man die erforderliche Leistung für ein Notstromaggregat minimieren.Ein Stromaggregat für den privaten Haushalt, geeignet für den direkten Betrieb von Geräten, sollte mit einer Dauer-leistung von 1500-2500 Watt das Auslangen finden. Diese Geräte sind ab Euro 200,- im Handel erhältlich.

STROMVERBRAUCH

Was braucht wie viel?

CASH ODER CREDIT?

Geld ohne Strom?

17 H I N T E R G R Ü N D E B L A C K O U T

All unsere Bankgeschäfte, die Sicherung von Werten, dasBeheben von Bargeld sind stromabhängig. Das heißt,wenn ein Blackout eintritt, fällt auch das übliche Zahlungssystem aus. Nach einem längeren Stromausfall wird Geld für die meisten Menschen Mangelware. Aber auch das Geldaus-geben wird durch den Stromausfall vermutlich stark eingeschränkt sein. Das Abheben von Bargeldautomatenwird sofort nach dem Stromausfall nicht mehr möglichsein. Sobald auch das Internet vom Stromausfall betroffenist, muss man damit rechnen, dass wahrscheinlich auchdie Banken kein Geld mehr ausgeben können. Elektronische Kassensysteme sind ebenfalls vom Stromabhängig. Daher werden Supermärkte ihre Waren nichtmehr regulär verkaufen können. Es ist zu befürchten, dasses eventuell zu Übergriffen kommt, da die Menschen

dringend noch vorhandene Produkte haben wollen, ohnesie bezahlen zu können. In dieser Situation ist die Vorsorge entscheidend. Ein krisenfester Haushalt ist nicht auf spontane oder täglicheEinkäufe angewiesen. Wer schon alles zu Hause auf Vorrathat, erspart sich in einer Notsituation den „Hamsterkauf“.Ob man einen „Notgroschen“ für Barzahlungen im Hausehat, bleibt jedem selbst überlassen. Bargeld wird bei einem Blackout nicht wirklich eine großeRolle spielen. Ob und wie viel Sie vorsorgen, ist eine persönliche Entscheidung. Alarmanlagen, Überwachungs-kameras und eventuelle Tresorsicherungssysteme könnenbei Stromausfall versagen. Systemspezifische Lösungenmüssen mit dem Hersteller geklärt werden. Es empfiehltsich, nur so viel Bargeld bei sich zu tragen, um kurzfristigeEngpässe zu überbrücken.

INFORMATION IST ALLES!

Medien und Kommunikation

18H I N T E R G R Ü N D E B L A C K O U T

MOBIL OHNE STROM?

Treibstoffe für die Notstromaggregate

MobilitätDie Mobilität ist eine Grundlage unserer modernenGesellschaft. Viele Personen werden in der ersten Phaseversuchen, so schnell wie möglich nach Hause zu ihrenFamilien zu kommen. In der Folge sollten nur mehr wich-tige Fahrten für die Grundversorgung unternommen wer-den. Ohne Strom sind Arbeitsprozesse erschwert und dieErreichbarkeit des Arbeitsplatzes eingeschränkt. Daherwerden viele Menschen, die nicht mehr zur Arbeit kom-men, zu Hause bleiben. Wenn alle Menschen vorgesorgthaben, wird die Mobilität in den Hintergrund rücken.Viele haben noch Treibstoff im Tank und sind in derersten Phase nach einem Stromausfall noch mobil. Man-che landwirtschaftlichen Betriebe haben Haustankstellenund können mit Handpumpen den Treibstoff in die Fahr-zeuge pumpen. Da viele Tankstellen bei Stromausfall kei-nen Treibstoff abgeben können, werden die Autos aufden Straßen weniger. Vor funktionierenden Tankstellenbilden sich lange Warteschlangen. Mögliche Fortbewe-gungsmittel sind dann vor allem Fahrräder.

Das Bahnstromnetz der Österreichischen Bundesbahnenist vom öffentlichen Stromnetz weitgehend unabhängig.Für kritische Unternehmenseinheiten wie die Betriebs-steuerungszentralen sind autonome Stromversorgungs-anlagen eingerichtet worden, die einen Ausfall des öffent-lichen Stromnetzes für eine gewisse Zeit überbrückenkönnen. Das bedeutet: Selbst bei einem vollständigen

Stromausfall in Österreich haben die ÖBB durch Vorsorge-maßnahmen Zeit, den Bahnbetrieb zu reduzieren, um ihneingeschränkt aufrechtzuerhalten.

TreibstoffDurch eine EU-Richtlinie ist Österreich verpflichtet, einenVorrat an Erdöl in Höhe des durchschnittlichen Bedarfesfür ca. 90 Tage anzulegen. Damit ist sichergestellt, dassgenügend Rohstoffe im Land vorhanden sind. Ohne Stromwird aber die Verteilung an den Verbraucher und für denHandel eine schwierige Aufgabe sein. Im Rahmen des Staatlichen Krisen- und Katastrophen-schutzmanagements sind die Behörden und Organisatio-nen mit Sicherheitsaufgaben aufgefordert, die Mobilitätder Einsatzkräfte für einen Notbetrieb sicherzustellen. Die Versorgung von Einsatzfahrzeugen und von wichtigenNotstromaggregaten wie zum Beispiel in Krankenhäusernist vorrangig (siehe Vorkehrungen der Behörden, Seite10).

Für die private Notfallplanung ist es wichtig zu wissen, obund wie viel Treibstoff benötigt wird. Private Tankvorsor-gen im größeren Stil sind gesetzlich nicht vorgesehen.(Mehr Informationen zur Lagerung siehe Seite 14.)Die Gefahr von Unfällen im Zuge der unsachgemäßenLagerung bzw. bei der Betankung mittels Kanister ist groß.Gehen Sie daher sorgsam mit Treibstoffen um!

Die österreichische Treibstoffversorgung erfolgt aus vierzentralen Lagern. Über ein notstromversorgtes Tankstel-lennetz könnten die möglichen Auswirkungen eines Blackouts abgeschwächt werden, da die Mobilität erhal-ten bliebe. Auch die Notstromaggregate lebensnotwendi-ger Einrichtungen wie Krankenhäuser könnten leichtermit Treibstoff versorgt werden.

Die Österreichischen Bundesbahnen sind in der Lage, beieinem länger andauernden Stromausfall den Betrieb einge-

schränkt aufrechtzuerhalten.

19 H I N T E R G R Ü N D E B L A C K O U T

INFORMATION IST ALLES!

Medien und Kommunikation

MOBIL OHNE STROM?

Treibstoffe für die Notstromaggregate

In jeder Notsituation ist Information eine sehr wichtigeEntscheidungsgrundlage. Radio, Fernsehapparat undInternet sind die wichtigsten Lieferanten von aktuellenInformationen. Nicht zu unterschätzen sind die negativenAuswirkungen, wenn die Verbindungen der Menschendurch die Social Networks fehlen. Im Falle eines großflä-chigen, länger andauernden Stromausfalls werden alleKommunikationsmittel eingeschränkt sein und nach einerbestimmten Zeitspanne gänzlich ausfallen. In der erstenPhase wird es zu Überlastungen kommen, die das Telefo-nieren stark einschränken. Gründe, zum Telefon zu grei-fen, gibt es dann sehr viele, besonders die Erkundigungenbei Verwandten und Freunden werden die Leitungenüberlasten. Die Behörden und Organisationen mit Sicher-heitsaufgaben verfügen in Österreich größtenteils überFunknetze, die auch während eines Stromausfalls im Not-betrieb laufen. In Niederösterreich sind zum Beispiel alleSendestationen des Digitalfunks mit Batterien für 24Stunden ausgestattet.

RundfunkDer ORF ist der größte Anbieter von Rundfunksendungenin Österreich. Er betreibt den Großteil der dazu notwen-digen Studio- und Sendeinfrastruktur. Außerdem ist derORF gesetzlich verpflichtet, im Katastrophenfall denBehörden Sendezeit zur Verfügung zu stellen. Die bundesweiten Radio- und Fernsehprogramme desORF, die in Wien produziert werden, sind auf einen mehr-tägigen Stromausfall ausgelegt. Für die regionalen unddetaillierten Zusatzinformationen kann das LandesstudioNiederösterreich bis zu zehn Stunden ohne Nachtankendes Notstromaggregates das Programm „Radio Niederös-terreich“ und auch „Niederösterreich Heute“ produzie-

ren. Durch eine enge Zusammenarbeit des ORF NÖ mitden niederösterreichischen Katastrophenschutzbehördenhat die Aufrechterhaltung der Rundfunkversorgung einehohe Priorität. Da Fernsehsendungen aufgrund der Stromversorgung derHaushalte bei einem Stromausfall nur von sehr wenigenMenschen gesehen werden können, sind Radioprogram-me viel wichtiger. Die wichtigsten Sendeanlagen für Fern-sehen, Radio und Satellit sind für mindestens drei Tagenotstromversorgt, sodass zumindest mit einem batterie-betriebenen Radio (z. B. Autoradio) die Bevölkerung infor-miert werden kann. Es wird daher empfohlen, die UKW-Frequenzen von Radio Niederösterreich und Ö3 der Sen-der Kahlenberg (97,9 MHz), Wachberg (95,7 MHz), Sonn-wendstein (95,8 MHz) und Jauerling (91,5 MHz) zu notie-ren, damit man im Ernstfall sofort den richtigen Senderfindet.

TelefonViele Sendeanlagen sowie die Empfangsanlagen sindzumeist nicht notstromversorgt. Selbst die Telefonappa-rate (Mobil) werden mit Akkus betrieben und müssenimmer wieder aufgeladen werden. Die Datenübermitt-lung erfolgt über Lichtwellenleiterkabel. Diese sind strom-versorgt. Daher wird bei einem länger andauerndenStromausfall auch das Internet nur zeitlich begrenzt zurVerfügung stehen. Mit dem Mobiltelefon wird man nurnoch sehr kurz telefonieren können (siehe Tabelle). DasFestnetz und Internet werden noch bis zu 8 Stundenfunktionieren.

InternetDie Verbindung zum Internet ist ebenfalls stromabhängig.Selbst wenn der Betreiber das Netz nach einem Stromaus-fall weiter instand hält, können Nutzer ohne stromunab-hängiges Modem das Internet nicht nutzen. Smartphoneskönnen noch als Hotspot dienen, zumindest solange bisauch deren Akku leer ist. Alternativen wären Solarladesta-tionen für Handys oder Modems bzw. Router, die auch mitBatterien betrieben werden können.

Kommunikation wie in „alten Zeiten“:Das gemeinsame Planen des Tagesablaufs und das Hinter-lassen von schriftlichen Nachrichten an Pinnwänden, Kühl-schränken und auf Esstischen tritt in den Vordergrund. Zeit-lich festgelegte Besprechungen sind zu empfehlen.

Telekommuni-kationsmedium Dauer Ersatz-

möglichkeit

Mobiltelefon ca. 30 min analoges Fest-netztelefon

Festnetztelefon ca. 5-8 Stunden Satellitentelefon

Internet bis zu 8 Stunden Satelliten

20S E L B S T S C H U T Z M A S S N A H M E N

WAS, WIE VIEL UND WARUM?

Krisenfester Haushalt

Lebensmittel werden im Falle eines länger andauerndenStromausfalls nur sehr schwer zu bekommen sein.Geschäfte können nicht mehr verkaufen, da viele Abläufenur mit Strom funktionieren (z. B. Kassa, Türen, Kühlungetc.) und meist keine Notstromversorgung vorhanden ist.Die vorhandene Ware ist schnell verkauft, Lager sind nichtvorhanden und die Zulieferungen bleiben aus. Nur kurzeZeit nach dem Stromausfall wird es keine Lebensmittelmehr zu kaufen geben und Sie könnten sie wahrscheinlichnicht mehr bezahlen, weil Sie kein Bargeld mehr abhebenkönnen.

Notvorrat für 14 TageSorgen Sie daher für einen ausreichenden Vorrat. Ihr Zielmuss es sein, 14 Tage ohne Einkaufen überstehen zu kön-nen. Die Lösung liegt ganz in Ihrer Verantwortung. WelcheArt von Vorrat Sie anlegen, ist ganz Ihnen überlassen.Einen Vorschlag finden sie auf Seite 34. Dieser vom Zivil-schutzverband empfohlene Vorrat ist ernährungswissen-schaftlich zusammengestellt. Daruber hinaus gibt esAlternativen wie Langzeitlebensmittelvorrat und Voll-wertvorrat. Sie sollten ganz individuell Ihren Vorrat gestal-ten, angepasst an die Anzahl der Personen und deren Ess-gewohnheiten. Sinnvoll ist es, die Ernährung so wenig wiemöglich im Notfall umzustellen. Unser Körper könnte aufeine drastische Veränderung der Essgewohnheiten nega-tiv reagieren. Gerade heute gibt es im Handel viele langehaltbare Nahrungsmittel, die sich auch sehr rasch undeinfach zubereiten lassen. Denken Sie daran, dass derKühlschrank und die Gefriertruhe nur mit Notstromver-sorgung funktionieren. Gestalten Sie Ihren Haushalt so, als würden Sie zu Hausecampen. Auch spielerisch mit Kindern die Situation zuerproben, macht Spaß und deckt eventuell SchwächenIhres Notfallplanes auf. Binden Sie alle Familienmitglieder in die Verantwortungmit ein. Lassen Sie zum Beispiel ein Kind den Verwaltervom Mineralwasservorrat sein.Machen Sie zu Beginn eine Bestandsaufnahme und erken-nen Sie dadurch fehlende Produkte. Denken Sie eher anVerzicht und an Alternativen als an eine Anschaffung. Wenn möglich integrieren Sie die Vorratshaltung in dennormalen Einkauf. Bedenken Sie, an dem Tag, an dem Sieeinkaufen gehen, sollten noch Vorräte für 14 Tage zuHause sein.

KochenWenn der Strom ausfällt, ist auch der E-Herd nicht mehreinsetzbar. Nun braucht man eine Ersatzkochgelegenheit.Auch Mikrowelle und Wasserkocher fallen aus. Ein Cam-pingkocher ist eine hervorragende Anschaffung. Für Alter-nativen wie Gas- oder Holzkohlengrill sollten Sie einenGasvorrat und Grillkohlevorrat bereithalten.

VollwertvorratEmpfohlene Vorratsmenge für 1 Person für 2 Wochen

GETREIDEHirse, Weizen, Reis, insgesamtDinkel 1,5 kgGETREIDEPRODUKTEHaferflocken 0,5 kgKnäckebrot 2,0 kgVollkornbrot 0,5 kgHÜLSENFRÜCHTEBohnen, Erbsen, insgesamtLinsen, Sojabohnen 1,5 kgMILCHPRODUKTETrockenvollmilch 0,2 kgHartkäse 0,3 kgev. KondensmilchNÜSSE UND SAMEN 0,5 kgKARTOFFELN 1,5 kgTROCKENOBST 0,5 kgPFLANZENÖL 0,5 lSONSTIGESHonig, Salz, Germ, Kräuter 0,8 kg

Eine Option einer alternativen, wertvollen Ernährung istdas Getreide. Gerade das Getreidekorn ist für lange,ungekühlte Lagerzeiten ganz hervorragend geeignetund stellt eine lebende Konserve dar. Es enthält sehrviele lebenswichtige Vitalstoffe, Vitamine, Spurenele-mente, Mineralstoffe und Enzyme, und zwar genau imrichtigen Verhältnis zueinander. Die Umstellung aufVollwerternährung setzt allerdings einiges Wissen übereine vernünftige Lebensmittelauswahl, die erforderlichenGeräte (Getreidemühle, Keimgerät) und besondereKenntnisse für die Zubereitung voraus.

21 S E L B S T S C H U T Z M A S S N A H M E N

BeleuchtungEine stromunabhängige Ersatzbeleuchtung ist keine teureAnschaffung. Betrieben mit Gas oder (Duft-)Petroleum,Dynamo oder auch mit Batterien ist sie eine nützlicheInvestition. Bei Gaslampen sollten Sie darauf achten, dasssie für Innenräume geeignet sind.

InformationEin Radio für einen netzunabhängigen Betrieb darf in kei-nem Haushalt fehlen. Bei Stromausfall ist das Notradioeine der wenigen Möglichkeiten, noch an Informationenzu gelangen. Es sollte mit Batterien, Kurbelmechanismusoder Solarzellen betrieben werden können. Als Informa-tionsquellen eignen sich im Notfall auch Smartphonesund Autoradios.

HygieneFür die Zeit ohne Strom muss auch im Bereich der Hygie-ne ein Notprogramm stattfinden. Duschen und Haarewaschen ist Luxus und nur mehr in Ausnahmen möglich.Die Entsorgung von Abfall ist jetzt auch ein wichtigesThema, besonders im Hinblick auf Seuchen. ÜberlegenSie, wo Sie in einem solchen Anlassfall zur Not Ihren Mülllagern.

DokumentenmappeAlle wichtigen Dokumente wie z. B. Ausweise, Zeugnisse,und Versicherungspolizzen sollen griffbereit und sicherverwahrt sein, um bei Bedarf schnell mitgenommen wer-den zu können. Eine Kopie der Dokumente kann man zurSicherheit bei einer Person, der man vertraut, hinterlegen.

NotgepäckFür den Fall einer Evakuierung sollte auf alle Fälle ein Not-gepäck vorbereitet sein. Ideal wäre ein Rucksack (Händesind frei) mit den wichtigsten Dingen wie einer Doku-mentenmappe, Wertsachen, situationsbedingter Klei-dung, Essgeschirr, Hygieneartikeln usw.Umfangreiche Informationen zu den einzelnen Empfeh-lungen finden Sie im Internet unter www.noezsv.at oderim NÖZSV-Ratgeber „Safety - Für den Notfall vorgesorgt“den sie kostenfrei beim NÖ Zivilschutzverband unter derTelefonnummer 02272/61820 bestellen können. Unterder Rubrik Downloads auf der Homepage www.noezsv.atkönnen sie alle NÖZSV-Ratgeber gratis herunterladen.

Langzeitlebensmittel

Ein Sicherheitsvorrat mit Lebensmitteln, die 15-20 Jahrehaltbar bleiben, braucht wenig Platz, ist einfach zulagern und im Fall der Fälle schnell zubereitet. Lebens-mittel, die so lange haltbar bleiben sollen, müssen einerspeziellen Behandlung unterzogen werden. DurchGefriertrocknen (Dehydrierung) von entsprechendenAusgangsprodukten wird die angestrebte Haltbarkeiterreicht. Das Gefriertrocknen oder auch die Vakuumverdamp-fung garantiert eine längere Haltbarkeit als jede andereKonservierungsart. Frische Produkte oder gekochte Fertiggerichte werden„schockgefroren“, um den frischen Geschmack, dieFarbe, Struktur und vor allem den Nährwert zu erhal-ten. Das gefrorene Produkt kommt anschließend in einespezielle Vakuumkammer, in der das Eis in Gasformumgewandelt und der Nahrung entzogen wird. Danachhat die Ware etwa 90 % ihres Gewichtes und zwischen30-90 % ihres Volumens verloren. Anschließend wird siein luft- und wasserdichten Spezialdosen unter Vakuumabgepackt. Der Sauerstoff in der Dose wird durch Stick-stoff ersetzt (79 % unserer Atemluft besteht aus Stick-stoff) und diese dann dicht versiegelt. Die Qualität undFrische der Speisen bleibt somit erhalten. Wird der Pro-zess umgekehrt und der gefrier getrockneten Nahrungheißes oder auch kaltes Wasser hinzugegeben, so erhal-ten wir wieder den ursprünglichen Zustand.Da für die Zubereitung einwandfreies Trinkwasserbenötigt wird, ist für einen ausreichenden Trinkwasser-vorrat zu sorgen!

WAS, WIE VIEL UND WARUM?

Krisenfester Haushalt

MEDIZINISCHE VORSORGE!

Krank sein ohne Strom?

22S E L B S T S C H U T Z M A S S N A H M E N

WASSER - EIN LEBENSELIXIER!

Trink- und Nutzwasser

Die Versorgung mit Trinkwasser erfolgt in Österreichüber Grund- und Quellwasser. 90 % der Bevölkerungbeziehen es aus einer zentralen Wasserversorgung. Etwa900.000 Einwohner betreiben für die Wasserversorgungnoch einen Hausbrunnen. Eine Person verbraucht imNormalfall ca. 130 Liter Wasser pro Tag. Eine vierköpfigeFamilie etwa 200 Kubikmeter Wasser in einem Jahr.Ein Stromausfall zieht auch die Wasserver- bzw. entsor-gung in Mitleidenschaft. Zum Beispiel sind Hochbehäl-ter, die gefüllt sind, eine kurzzeitige Reserve. Um sieaber neu zu füllen braucht man elektrische Pumpen.Auch für die Wasseraufbereitung wird elektrischerStrom benötigt. Die Wasserversorgung ist bei Stromaus-fall regional sehr unterschiedlich. Teilweise stehen Not-stromaggregate für den Notbetrieb von Pumpen zur Ver-fügung. Grundsätzlich kann eine Versorgungssicherheitfür mindestens 24 Stunden angenommen werden. Ähnlich ist es mit dem Abwasser. Vielerorts wird dasAbwasser durch ein Gefälle in den Abwasserrohrenabgeleitet. Wo dies nicht möglich ist, werden elektrischePumpen eingesetzt, die natürlich bei Stromausfall ihreTätigkeit einstellen.Täglich soll ein Erwachsener mindestens 30-40 ml Was-ser pro Kilogramm Körpergewicht trinken. Das sind ca.2-3 Liter Wasser (oder mehr). Für 14 Tage sollten Siedaher pro Person ca. 35 Liter Trinkwasser lagern. Dassind ca. drei Kisten Mineralwasser oder fünf 6er-Träger

zu je 1,5 Liter Wasser. Für den Nutzwasserbedarf (Toilet-te und Körperpflege) eignet sich auch Wasser ausBächen oder Seen. Halten Sie geeignete Behälter für denTransport des Wassers vom nächsten Bach bereit.Bedenken Sie: Wasser kann auch mehrmals verwendetwerden (z. B. zuerst zum Waschen und dann noch für dieToilette). Im Anlassfall wird die Behörde Anweisung zumrichtigen Umgang mit Wasser geben.

Abklärung Wasserversorgung und Wasserentsorgung

Wasserversorger habe ich bei Stromausfall eine Wasserversor-gung, wie lange werde ich versorgt sein Trinkwasservorrat anlegen

Hausbrunnen funktioniert mein Brunnen,ist das Wasser trinkbar

Brunnensanierung und Wasseraufbereitung

Fließende Gewässer wie weit ist das nächste Fließgewässer ent-fernt, Erreichbarkeit, Entnahmemöglichkeit

tragbare Behälter vorrätig halten, Gewichtin gefülltem Zustand beachten

Abwasserentsorgungwenn Kanal nicht funktioniert: wie kann ichFäkalien zwischenlagern, wo kann ichAbwasser entsorgen

Anordnungen durch Behörden beachtenverschließbare Müllsäcke, Kübel mit Deckel

Bäche und Seen können bei einem Stromausfall das notwendi-ge Wasser für die Körperpflege und für die

Toilettenspülung bereitstellen.

23 S E L B S T S C H U T Z M A S S N A H M E N

MEDIZINISCHE VORSORGE!

Krank sein ohne Strom?

WASSER - EIN LEBENSELIXIER!

Trink- und Nutzwasser

HausapothekeIhre persönliche Checkliste

Ergänzen sie folgende Empfehlungen für die allgemeine Ausstattung einer Hausapotheke um alle Arzneimittel, die Siepersönlich vom Arzt verschrieben bekommen haben. Spezielle Präparate für Kinder, Sportler oder für Reisen erfragen Sie am besten bei Ihrem Arzt oder auch beim Apotheker. Prüfen Sie einmal im Jahr den Inhalt Ihrer Hausapotheke auf abgelaufene Produkte und ersetzen Sie diese!

� Schmerzs8llende Table9en� Fiebersenkende Mi9el� Mi9el gegen Halsschmerzen� Hustenmi9el� Schnupfenmi9el� Augentropfen� Mi9el gegen Durchfall� Mi9el gegen Verdauungsstörungen� Mi9el gegen Übelkeit und Erbrechen� Abführmi9el� Krampflösende Mi9el� Entzündungshemmende Mi9el� Mi9el gegen Allergien� Insektenschutz� Wund- und Heilsalbe� Brandsalbe� Salbe gegen Prellungen

� Mi9el für die Wunddesinfek8on� 4 Stk. Momentverbände (2 Größe M und 2 in

Größe G), steril, nicht mit der Wunde verklebend� 6 Stk. Alumed-Wundauflagen 10x10 cm � 6 Stk. Pflasterschnellverband 6x10 cm� 20 He&pflaster mit Wundauflage� 6 Mullbinden, verschiedene Größen� elas8sche, selbstha&ende Fixierbinde, 8x4 cm� Hygon-Fingerverband + Klammern und 2 Stk.

Lederfingerlinge � He&pflaster auf Spule� Verbandstuch metallisiert, 40x60 cm, steril� Dreieckstuch - gemäß ÖNORM K 2122� ALU-Re9ungsdecke 160x220 cm� Beatmungsbehelf� EH-Schere gemäß ÖNÖRM 2121 � Latexhandschuhe und Spli9erpinze9e ros7rei

Das österreichische Gesundheitssystem funktioniert imNormalfall ausgezeichnet. Aber gerade im medizinischenBereich hängt sehr viel an einer ununterbrochenenStromversorgung. Praktische Ärzte sichern die medizinische Grundversor-gung in unserem Land. Viele werden nicht in vollemUmfang weiter praktizieren können, wenn ihre Ordinatio-nen ohne Strom sind. Krankenhäuser haben eine Notstromversorgung für min-destens 24 Stunden, einige Kliniken auch für länger. ImFalle einer Fremdversorgung mit Treibstoffen stehenKrankenhäuser ganz oben auf der Liste. Durch den Ausfallder praktischen Ärzte werden die Krankenhäuser starkfrequentiert sein.Pflegebedürftige Personen und Dauerpatienten werdennicht mehr im vollem Umfang versorgt werden können.

Hier wird die Unterstützung von Familie und Nachbarnnotwendig. Akut Kranke in Singlehaushalten sind eben-falls auf die Hilfe von außen angewiesen. Die Apotheken stehen wie alle anderen Geschäfte auchnicht mehr in vollem Umfang zur Verfügung. Dauermedi-kationen und deren Bevorratung oder Alternativen solltenunbedingt mit den behandelten Ärzten abgesprochenwerden. (Insulinbedarf, Heimdialyse, Beatmungsgeräte,etc.). Es wird empfohlen, sich mit den betreuenden Stellen hinsichtlich einer Notfallplanung abzusprechen.Eine Hausapotheke sichert die Erstversorgung und istunbedingt notwendig. Sorgen Sie für genügend Verbands-material, aber auch für notwendige Medikamente. Denken Sie dabei auch an mögliche Familienmitglieder,die sich anlassbezogen bei Ihnen aufhalten werden.

24S E L B S T S C H U T Z M A S S N A H M E N

VORSORGEN IST TOP!

Maßnahmen vor einem Stromausfall

NICHTS GEHT MEHR?

Maßnahmen während eines Stromausfalls

Thema Tätigkeiten, Maßnahmen Tipps, Lösungsansätze

Notfallszenarien eigene Situation erkennen, Abläufe des All-tags bei Stromausfall durchdenken

Erstellen von Checklisten. Besprechung imKreise der Familie!

Beruf, Schulerichtiges Verhalten bei länger zeitlichemStromausfall mit Arbeitgeber, Schule, Kindergarten abklären

mit Familienmitgliedern richtiges Verhaltenabsprechen und im Notfallplan vermerken.(z. B. wo trifft man sich, wer holt wen ab)

Notstromversorgung

Stromausfall: Möglichkeiten des Ersatzesvon Strom durch Alternativen prüfen undfür die persönliche Situation abklären

�Notstromaggregat (mit Einspeisung inHausnetz oder direkter Steckerbetrieb)

�Ersatzlösungen wie Batterien, Photovol-taik (Inselbetrieb)

�einfache Alternativen (Decken, Notbe-leuchtung, Gaskocher, etc.)

LebensmittelKlären: welche Art der Bevorratung für wielange, benötige ich spezielle Nahrung (Dia-betiker, Baby, Haustiere etc.)?

Vorrat für mindestens 14 Tage anlegen

Trinkwasserversorgung Trinkwasservorrat erforderlich, benötigeich spezielle Getränke

Wasservorrat von 35 Liter pro Person für 14Tage anlegen

Brauch-/Nutzwasser mögliche Entnahmestelle ausfindig machen(siehe Checkliste Wasser Seite 22)

Wasserbehälter für Transport und Aufbe-wahrung (Kanister usw.) bereithalten

AbwasserStromabhängigkeit der Kanalisation mitdem Betreiber abklären, mögliche Ersatz -orte für die Entsorgung auswählen

Campingtoilette, verschließbare Kübel, Säcke

Medizinische Versorgung

Klären: Welche Ärzte sind in der Umgebung(zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar)?Benötigte Versorgung mit Dauermedika-menten und -behandlungen (Insulin, Blut-druck, Dialyse) mit Institutionen oder Liefe-ranten abklären

Hausapotheke anlegen, Auffrischung meinesErste-Hilfe-Kurses, für mögliche SzenarienNotfallplanung festlegen, Bedürfnisse zubetreuender Personen berücksichtigen

Finanzielle Versorgung Bargeldbedarf für ca. 14 Tage klären. Abklärung der sicheren Aufbewahrung?

Vorratshaltung reduziert den Bargeldbedarfin der Notsituation und vermeidet (eventuellgefährliche) Hamsterkäufe, Kriminalpolizei-licher Beratungsdienst

Verbindung, Kommunikation

Abklärung mit Familienmitgliedern, wie beiStromausfall die Kommunikation durchge-führt wird.

Batterieradio, vorausschauende Tagespla-nung, schriftlicher Informationsaustausch,Infopunkte festlegen

Mobilität

Überlegen: Welche Wege sind erforder-lich? Können diese mit den vorhandenenRessourcen geleistet werden?Alternativen festlegen!

Nutzung Fahrrad, eventuell noch in Betriebbefindliche öffentliche Verkehrsmittel, Nach-barschaftshilfe in Notsituationen

VORSORGEN IST TOP!

Maßnahmen vor einem Stromausfall

25 S E L B S T S C H U T Z M A S S N A H M E N

NICHTS GEHT MEHR?

Maßnahmen während eines Stromausfalls

Tätigkeit < 24 Stunden > 24 Stunden

alle Familienmitglieder versuchennach Hause zu gelangen

alternative Routen verwenden,Hauptverkehrswege meiden

zu Hause bleiben, Nachbarschafts -hilfe, gegenseitig unterstützen, Ruhebewahren

Information einholen. Informiert seinvermeidet Panik und unterstützt dasrichtige Verhalten

Radio, TV oder Internet auf Verfügbar-keit prüfen und mitverfolgen, Anord-nungen der Behörde Folge leisten

Radio wahrscheinlich noch verfügbar,denken Sie auch an ihr Autoradio

Stromversorgung bei Ausfall ersetzen(Notstromaggregat oder Alternativen) vorhandene Ressourcen einteilen, Alternativen anwenden

Essenszubereitung nach den vorhan-denen Vorräten und einteilen

Vorräte einteilen, vorhandene Alternativen einsetzen, eventuell Feuerstelle imGarten errichten, Holz-Kohlegrill etc. nutzen, Heizmaterial aus Umgebung verwenden

Trinkwasser solange Wasserversor-gung funktioniert, oder Möglichkeitender Aufbereitung (Abkochen, Filternutzen

Vorrat einteilen, Badewanne undandere Behälter (Kanister etc.) auffül-len

Bäche und öffentliche Gewässer fürdie Brauchwasserversorgung nutzen

HeizungHeizung überprüfen, bei Ausfall und Notwendigkeit Decken und wärmendeKleidung verwenden, Kältezufuhr unterbinden (Abdichten von Fenstern undMaueröffnungen)

Medizinische VersorgungHausapotheke bei Bedarf einsetzen, nur in Notfällen Krankenanstalten aufsuchen, je nach Lage und Information vorgehen, Eigenhilfe ist die wahrscheinlichste

Finanzielle Situation bei ausreichender Vorsorge nicht relevant Geld ist kaum einsetzbar

Mobilität

Autofahrten noch mit Resttreibstoffmöglich, aber nicht anzuraten. Ver-kehrschaos auf den Hauptverbindun-gen wahrscheinlich

Privater Kraftfahrzeugverkehr ist ein-geschränkt, kein Treibstoff oder ver-sperrte Straßen

Sicherheit

große Welle der gegenseitigen Hilfe istanzunehmen, werden aber Grundbe-dürfnisse nicht mehr befriedigt, steigtdie Gefahr von Ausschreitungen

Gefahr von Plünderungen und Aus-schreitungen steigt, Straßenbeleuch-tung fehlt. Bleiben Sie zu Hause undseien Sie gegenüber Fremdenbesonders vorsichtig

PSYCHOLOGIE EINES BLACKOUTS

Wie gehe ich mit Notsituationen um?

26S E L B S T S C H U T Z M A S S N A H M E N

...UND DER STROM KEHRT WIEDER ZURÜCK!

Maßnahmen für den Neustart

Themen, Situation Tätigkeit, Maßnahmen, Auswirkung

Strom wird eingeschaltet, wahr-scheinlich Region um Region

ständiges Überprüfen der Stromsituation, immer Informationen einholen (Info-Point der Gemeinde), Radio hören, letzter Stand an Informationen ist für Einschätzung der Lage wichtig

wenn Strom vorhandenStromverbraucher nach und nach zuschalten, notwendige Maßnahmen aufschreiben und nach Wichtigkeit und Dringlichkeit ordnen und dann abarbeiten.Nicht versuchen, alles zugleich erledigen zu wollen

kurzfristige Ausfälle möglich Vorsorgen noch aufrechterhalten, damit mögliche weitere Ausfälle abgefangenwerden, psychische Belastung Betroffener kann sehr hoch sein

Verbindung, KommunikationVerbindung zu öffentlichen Informationsstellen aufnehmen,Verbindung zu Nachbarn aufnehmen, besserer Überblick, koordinierte Vorgangsweise

Wiederherstellungsprozess durch Information die richtigen Maßnahmen setzen, Erwartungshaltung minimie-ren, neuerliche Stromausfälle als gutes Zeichen nehmen

Schäden (Heizung etc.) Schadensaufnahme im Wohnbereich durchführen, Dokumentieren des Ereignisses, wenn möglich mit Fotos dokumentieren

Die Wiederherstellung des Stromnetzes ist eine komplexeAngelegenheit. Wenn das Netz vollständig zusammenge-brochen ist, wird mit schwarzstartfähigen Kraftwerken(siehe Seite 8) begonnen, wieder eine Versorgung aufzu-bauen. Wenn Kernkraftwerke „abgeschaltet“ wurden,benötigen sie eine längere Zeitspanne, um wieder ein-satzbereit zu sein. Einzelne Teilnetze müssen nach undnach wieder versorgt und miteinander „synchronisiert“werden. Bei diesem Vorgang kann es immer wieder zu

Überlastungen und regulierenden Maßnahmen kommen.Die Netzbetreiber werden versuchen die Netze zu stabili-sieren. Es ist daher anzunehmen, dass beim „Neustart“die Stromversorgung nur sehr unterschiedlich wieder inGang kommt und es zunächst noch mehrfach zu Netzaus-fällen kommt. Es ist daher notwendig, sich auf diese Situ-ation richtig einzustellen und nicht vorzeitig Behelfsmaß-nahmen zu beenden. Befolgen Sie in dieser Situation dieAnweisungen von Behörden und Netzbetreibern.

27 K R I S E N M A N A G E M E N T

PSYCHOLOGIE EINES BLACKOUTS

Wie gehe ich mit Notsituationen um?

...UND DER STROM KEHRT WIEDER ZURÜCK!

Maßnahmen für den Neustart

Blackout aus psychologischer SichtIn dieser Broschüre geht es um den technischen Ausfallvon Systemen, der durch einen Stromausfall verursachtwird – und das für einen kürzeren oder längeren Zeit-raum.

Blackout ist auch beim Menschen, aus medizinischer undpsychologischer Sicht ein Ausfall der Wahrnehmung unddes Bewusstseins, eine - meist kurze - Zeit, in der wirnichts mitbekommen, die Orientierung verlieren. Es gibtaber auch psychische Ausnahmezustände, bei denen dieOrientierung und das Bewusstsein für längere Zeit starkeingeschränkt sind und es zu Erinnerungslücken kommt.

Warum erwähne ich das?Weil wir Menschen mit kurzen Störungen oder Ausfällenim Allgemeinen recht gut umgehen können. Wir bemer-

ken die kurze Veränderung manchmal gar nicht oder ord-nen sie rasch als „lästige Kleinigkeit“ ein. Dies tun wir mitallem, was so tagein-tagaus anfällt: der Computer, Ver-spätungen der Verkehrsbetriebe, der Aufzug, der Stromusw. Wann wir ein Ereignis als bedeutsam erachten, istvon Person zu Person sehr unterschiedlich, aber auch vonder Tagesverfassung abhängig. Wesentliche Aspekte sindunsere Gewohnheiten, unsere Flexibilität, wenn Dingemal nicht so laufen, wie wir es eingeplant haben. DieFähigkeit, positiv mit Schwierigkeiten, Veränderungenoder auch Krisen umzugehen und eventuell sogar gestärktdaraus hervorzugehen, nennt man Resilienz. Dazu späternoch einige Überlegungen. Zuerst sollten wir uns aberdamit beschäftigen, dass wir beim Blackout, dem großflä-chigen Stromausfall, nicht davon ausgehen können, dasswir in einigen Minuten oder Stunden wieder Strom habenund „der ganze Zwischenfall“ vorbei ist. Und genau darinliegt auch das psychologische Problem.

Wie lange glauben Sie, dass Sie auf den Strom ver-zichten können? Dass Sie auch ohne Strom gut zurechtkommen? Bei Stromausfall ist uns klar, dass wir kein Licht habenwerden, daher brauchen wir Feuer und Kerzen und dannkann es ja doch noch sehr romantisch werden, … wenn esnicht gerade Winter ist und die Heizung ausfällt, … undwarmes Wasser gibt es auch nicht mehr, … wenn dasHauswasserwerk ausfällt, gibt es gar kein Wasser mehr inder Leitung, … in der Küche gehen der Herd und unsergeliebter Wasserkocher auch nicht, und so schwindet dieRomantik und wandelt sich in Ärger. Mit jedem Gerät, das wir benützen wollen und nicht kön-nen, mehrt sich der Ärger und vielleicht keimt ganz lang-sam von hinten auch ein ungutes Gefühl, Unsicherheitoder sogar leise Angst auf. In außergewöhnlichen Situa-tionen ist eine der ersten Handlungen, vertraute Perso-nen anzurufen und sich Information und Hilfe zu holen.Stromausfall bedeutet aber, meist schon nach einigenStunden oder am nächsten Tag, auch Handyausfall undüber Fernsehen und Radio bekommen wir auch keineInformationen mehr. Spätestens jetzt wird uns der Ernst der Lage bewusst undunsere Gefühle aktivieren uns zum Handeln.

Mag.a Dr.in Veronika Gmeiner leitet das Akutteam in Niederöster-reich. Die psychische Belastung bei einem Stromausfall ist nicht zuunterschätzen. Die Beschäftigung mit diesem Thema im Vorfeld kanneventuelle Überreaktionen minimieren.

28K R I S E N M A N A G E M E N T

Aber was sollen wir jetzt tun? Was ist sinnvoll?

Wenn wir nicht schon vor dem Eintreten der Krisensitua-tion Strategien vorbereitet haben, handeln wir aus demBauch heraus, von unseren Gefühlen – Ängsten und Ärger- angeleitet. In dieser Situation haben wir keinen klarenKopf mehr, wir rennen eventuell planlos herum undsuchen nach Gewohntem, Halt und Sicherheit. Wir laufenGefahr, in der Anspannung, Hektik und Dunkelheit Dingekaputt zu machen oder uns zu verletzen.

Was würden Sie als nächstes tun?

Sie suchen nach einer Taschenlampe oder Kerzen, viel-leicht setzen Sie sich ins Auto und fahren zu Familienmit-gliedern. Sie versuchen dort gemeinsam, sich mit derneuen, schwierigen Situation aus-einandersetzen. Viele ältere Men-schen, aber auch Menschen, diegerne in der Natur unterwegs sindund campen, haben Gegenständedes täglichen Gebrauchs, die auchohne Strom funktionieren, wie z. B.einen Gaskocher, ein Radio odereine Taschenlampe mit Batteriebe-trieb. Vielleicht gibt es auch einenOfen, der mit Holz zu heizen ist undvielleicht gibt es auch Lebensmittel-vorräte, die dann für alle fast dieRettung bedeuten.

Mit wenigen Hilfsmitteln wird esden meisten gelingen, über dieNacht und den nächsten Tag zu kom-men. Bei einem Blackout, bei dem die Stromleitungenunterbrochen sind und Unwetter die Reparatur verzö-gern, kann es Tage dauern, bis die Infrastruktur wiederfunktioniert. Und das betrifft dann unser gesamtes Leben– alles steht still, die wenige Energie sichert die wichtigeInfrastruktur ab. Geldbeheben, Einkaufen, Autofahrenoder auch Telefonieren, Computer und Fernsehen –nichts geht mehr.

In dieser Phase sind zwei Phänomene zu beobachten.Zum einen rücken die Menschen näher zusammen undhelfen sich gegenseitig. Die Nachbarschaftshilfe wirdaktiv, man kommt ins Gespräch, man kommt sich näher.Zum anderen besteht auch ein Ausnahmezustand, in demDiebstähle, Einbrüche und Plünderungen zu erwartensind. Im Schutz der Dunkelheit, wenn Überwachungstech-nologie nicht funktioniert, ergibt sich eine Sicherheitslü-cke, die von Personen in einer Notlage, die sich zum Bei-spiel mit Essen versorgen wollen, unter Umständen aus-genützt wird, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Licht bedeutet einerseits Schutz und Sicherheit, signali-siert aber, dass es dort noch Energie und „normalesLeben“ gibt, das anderswo fehlt.

Wie würden Sie reagieren? Sind Sie vorbereitet undkönnten vielleicht auch anderen helfen? Wo wür-den Sie sich aufhalten? Was würden Sie in dieserZeit des Stillstandes tun?

Jeder Mensch reagiert anders auf Ausnahmesituationen,Bedrohungen und Veränderungen. Neben unseren Erfah-rungen sind es auch persönliche Faktoren, die uns Hin-dernisse überwinden und uns immer wieder aufstehen,kämpfen und neu beginnen lassen. Folgende Grundhal-tungen wirken sich gut abgestimmt positiv aus: Opti-mismus, Akzeptanz und Lösungsorientierung. Weiters

werden die Fähigkeiten, sich selbstzu regulieren, Verantwortung zuübernehmen und Beziehungen undZukunft zu gestalten, als wesentlicheFaktoren der Resilienz genannt. Betrachten Sie das Thema Blackoutals Herausforderung, sich gut vorzu-bereiten und dadurch für mehrSicherheit im Ernstfall zu sorgen.

Vorbereiten – gedanklich undreal

Vorbereiten und Lernen sollte aufzwei Ebenen stattfinden. Sie lesendiese Broschüre und erhalten wichti-ge Informationen, wie Sie Stromaus-fälle bewältigen können. Mit diesem

Wissen erforschen Sie Ihre Umgebung und registrierenempfindliche Stellen für den Fall eines Stromausfalles.Danach können Sie Vorbereitungen und Verbesserungenvornehmen. Die zweite Ebene des Lernens, die oft ver-nachlässigt wird, ist die emotionale Auseinandersetzungmit der Situation. Das Hineinfühlen, bzw. das Erleben einer Ausnahmesitua-tion macht es uns erst möglich, einen Zugang zu unserenGefühlen, Einstellungen und Handlungen zu bekommen.Versuchen Sie, einen Tag ohne Strom zu leben, undbesprechen Sie mit ihrer Familie das Erlebte. Oder nehmen Sie sich Zeit für eine gedankliche Zeitreisedurch ein Blackout, in der Sie den Tag vom Aufstehen biszum Schlafengehen Schritt für Schritt durchgehen undjeden Schritt prüfen, ob Sie dafür Strom brauchen undwie die Situation ohne Strom aussehen würde. SolcheÜbungen sind mentales Training (Gedanken- und Gefühls -training) um sich auf neue Herausforderungen einstellenund sie im Fall des Falles besser meistern zu können.

29 K R I S E N M A N A G E M E N T

Übung

Setzen Sie sich bequem hin und schließen Sie die Augen.Richten Sie die Aufmerksamkeit auf Ihren Körper undbeobachten Sie die Atmung – das Ein- und Ausatmen undwie Sie mit jedem Atemzug ruhiger und entspannter wer-den. Es ist Dienstag, Sie stehen auf und greifen zum Licht-schalter und ... Nehmen Sie sich für jede Situation ausreichend Zeit undbeschreiben Sie den Ort, die Situation, richten Sie die Auf-merksamkeit auf Ihren Körper und spüren Sie nach, wie essich in diesem Moment anfühlt – was spüren Sie – im

Kopf, im Hals, in den Schultern, im Brustkorb, im Bauch, inden Beinen, in den Armen … Welche Gedanken kommenauf, welche Bilder, welche Gefühle,…?Vielleicht schweifen Ihre Gedanken weit ab und Sie kom-men erst später wieder in Ihren Alltag ohne Strom zurück,… der Tag geht weiter, was können Sie tun? Was werdenSie tun? Lassen Sie sich Zeit, Ihre Einfälle aktivieren viel-leicht schon vergessenes Wissen, Sie entdecken längstvergessene eigene Fähigkeiten und haben Freude daran.Nehmen Sie sich auch für diese Situation ausreichend Zeitund beschreiben Sie den Ort, die Situation, richten Sie dieAufmerksamkeit auf Ihren Körper und spüren Sie nach,wie es sich in diesem Moment anfühlt – was spüren Sie –im Kopf, im Hals, in den Schultern, im Brustkorb, imBauch, in den Beinen, in den Armen … nehmen Sie denUnterschied der Gefühle von Angst, Ohnmacht oder Hilf-losigkeit und Zuversicht, Hoffnung und Genugtuung wahr.

Spüren Sie, wie gut es sich anfühlt, aktiv zu handeln, Situ-ationen zu meistern ...Gehen Sie Schritt für Schritt durch den Alltag und nehmenSie sich Zeit für sich und das Erleben in dieser Ausnahme-situation. Sind Sie in Ihren Bildern allein – welche Men-schen hätten Sie gerne um sich? Was tun diese Men-schen? Nehmen Sie sich Zeit – welche Gedanken, welcheGespräche, welche Blicke, Bilder, Gefühle kommen auf …richten Sie die Aufmerksamkeit auf Ihren Körper und spü-ren Sie nach, wie es sich in diesem Moment anfühlt – wasspüren Sie – im Kopf, im Hals, in den Schultern, im Brust-korb, im Bauch, in den Beinen, in den Armen,…

Lassen Sie sich Zeit, lassen Sie Ihre Gedanken schweifen,jede neue Situation weckt Erinnerungen an bereits Erleb-tes, Positives wie Negatives – und alles ist Ihr Wissen, mitdem Sie mit Gefühl und Kopf neue Situationen meistern.Erleben Sie diesen Schatz und lassen Sie alles zu – alle Bil-der, Gedanken und Gefühle. Wenn Sie die Übung been-den, wird Ihnen das Erlebte helfen, für sich die nächstenSchritte zu tun. Wichtiges zu verändern oder vorzuberei-ten – und Sie haben eine erste Erfahrung, was Sie im Falleines Blackouts erleben und durchmachen. Richten SieIhre Aufmerksamkeit wieder auf Ihren Körper, IhreAtmung. Machen Sie drei tiefe Atemzüge, strecken SieArme und Beine und spannen Sie die Muskeln fest an,dann lassen Sie locker und atmen tief aus – dann öffnenSie wieder die Augen und kommen in den Alltag mit Lichtund Strom zurück.

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CHECKLISTE BLACKOUT

Krisenmanagement für Ihr zu Hause

CHECKLISTE

Beispiel 1

In Notsituationen jeder Art ist die Familie der Mittelpunktaller Handlungen. Die Checklisten in diesem Ratgeber ausder NÖZSV-Edition sind eine Zusammenstellung von Maß-nahmen, die im Anlassfall Unterstützung für Entscheidun-gen geben sollen. Zivilschutz bedeutet, sich mit Themen,die meinen Alltag, mein Leben einschränken können, imVorfeld auseinander zu setzen und mögliche Lösungen fürProbleme zu erarbeiten. Unser Leben ist ein dynamischerProzess. Dem entsprechend sind auch die NÖZSV-Check-listen dynamisch zu betrachten. Mit Änderungen derLebenssituation ändern sich auch die Lösungen für mögli-che Probleme. Daher empfiehlt es sich, in regelmäßigenAbständen seine persönliche Vorsorge und daher auch dieChecklisten auf ihre Gültigkeit zu überprüfen.Zum Veranschaulichen, wie eine ausgefüllte Checklisteaussehen kann, haben wir zwei fiktive Lebenssituationenherangezogen und dafür Checklisten erstellt.Wir empfehlen Ihnen, die Checklisten in entspannterAtmosphäre im Familienkreis zu besprechen und auchDiskussionen zu Lösungen zuzulassen. Vertiefende Infor-mationen erhalten Sie auch in unseren Fachvorträgen inder Niederösterreichischen Zivilschutzschule oder überdie Zivilschutzbeauftragten in Ihrer Gemeinde.

FamilieZuerst ist es notwendig, die Personen aufzulisten, für diedieses Konzept Gültigkeit haben soll, einschließlich jenerPersonen, die im Anlassfall zusätzlich aufgenommen wer-den. Auf Haustiere sollte nicht vergessen werden. Dies istdie Grundlage der Planung, und alle Maßnahmen richtensich danach.

StromversorgungIn der Checkliste finden Sie mehrere Formen (siehe auchSeite 24), mit welchen Sie einen Stromausfall überbrü-cken können. Wählen Sie zwischen der leichter lösbarenAlternative oder der aufwendigeren, kostenintensiverenaber auch der bequemeren Variante eines Notstromag-gregates.

LebensmittelSie entscheiden über die klassische Bevorratung im Zugeeiner ständig vorhandenen Reserve oder auch über einenspeziellen Vorrat (Langzeitnahrung). Auf alle Fälle sollteder Vorrat für 14 Tage ausgelegt sein.

FlüssigkeitPlanen Sie neben dem Trinkwasservorrat auch die nötigeMenge an Wasser für die Essenszubereitung, Hygiene undToilettenbenutzung ein. Nutzwasser könnte im Ernstfall auch aus nahegelegenFließgewässern entnommen werden. Denken Sie auchdaran, Wasser zu sparen, und planen Sie wenn möglicheine Mehrfachnutzung ein (z. B.: Wasser von Körperpfle-ge in der Folge als Spülwasser für WC verwenden).

HeizungStellen Sie fest, ob Ihre Heizung ohne Strom funktioniert.Ersatzlösung für Heizungsausfall vorbereiten.

Kommunikation - Verbindung nach außenWerden Sie sich bewusst, dass bei Ausfall der Kommuni-kationsmittel eine drastische Veränderung in IhremTagesablauf eintritt. Kommunikation reduziert sich aufpersönlichen Kontakt. Wichtige Mitteilungen müssen gutplatziert für den Empfänger deponiert werden. Pinnwän-de, Kühlschränke oder ähnliche Plätze werden meistensdafür verwendet. Die Informationen über das Rundfunk-gerät sind der Kontakt zur Behörde und damit zur Einsatz-leitung. Daher sollte es ein Notfallradio für die wichtigstenNachrichten geben.

Medizinische VersorgungSind Sie im Alltag auf regelmäßige Besuche beim Arztangewiesen? Müssen Sie oder Angehörige, die im Anlass-fall in Ihrem Haushalt betreut werden, permanent Medi-kamente einnehmen? Können Sie ohne diese Medika-mente mehrere Tage ohne großen Schaden überstehen?Wenn nicht, dann kontaktieren Sie Ihren Hausarzt/in undbesprechen Sie die Möglichkeiten in so einem Notfall. Auf jeden Fall ist eine vollständige Hausapotheke zu emp-fehlen.

MobilitätÜberlegen Sie, welche Fahrten im Anlassfall unbedingtnotwendig sind. Schätzen Sie die Gefährdung durch Stauoder liegengebliebene Fahrzeuge ein und überlegen Siesich mögliche Ersatzstrecken. Fahrräder sind in dieserSituation ein wichtiges Fortbewegungsmittel. Denken Siean mögliche Verwandte oder auch Freunde, die Sie viel-leicht im Blackout-Fall kontaktieren wollen.

CHECKLISTE BLACKOUT

Krisenmanagement für Ihr zu Hause

CHECKLISTE

Beispiel 1

31 K R I S E N M A N A G E M E N T

Junge Familie: Vater: Lastkraftwagenlenker, Firma mit Sitz in Gföhl, Mutter noch im Karenz Jakob 3 Jahre,Lisa 8 Monate, Niedrigenergiehaus mit Garten, Gemeinde Jaidhof, Bezirk Krems/Land

Punktuation IST-Stand Analyse Lösung

Familie

Vater von 06:00 bis ca.17:00 Uhr unterwegs in NÖMutter zu HauseJakob Kindergarten (im Ort)Lisa im Laufwagerl

Wochentags kann Vaternicht sofort nach Hausekommen - im schlechtestenFall bleibt sein LKW stehen!

Notfallplanung der Familie

Stromversorgungdurch EVN, Warmwasserteilweise auf Solarbasis, keinNotstromaggregat

bei Stromausfall sind auchBelüftung und Klimatisie-rung betroffen

Notstromaggregat mit Die-selmotor, Diesel- oder Heiz-ölvorrat, Anschluss zur Ein-speisung des erzeugtenStroms ins Hausnetz durchFachfirma

Lebensmittel

Vater nimmt sich Jause mit,Mutter kocht für die Fami-lie, Kühlschrank und Gefrier-schrank vorhanden, norma-ler Vorrat im Hause

für 3-4 Tage kein Problem,Milch für Lisa ein ProblemProblem: keine alternativeKochmöglichkeit vorhanden

Vorratshaltung, Trocken-milch oder Milchpulver alsVorratGrillgerät, Campingkocher

FlüssigkeitWasserversorgung durchöffentlichen Wasserversor-ger

Versorgung durch Brunnenim Gemeindegebiet. Norma-le Trinkwasserversorgungmit Notstrom möglich

zusätzlich: Wasservorrat fürFamilie 10-15 6er-TrägerMineral 1,5l, Nutzwasservon nahem Teich möglich

Heizung Pelletsheizung mit Solarzel-len kombiniert

ohne Strom keine Heizung;außerdem wird auch zurBelüftung Strom benötigt

siehe Pkt. Stromversorgung;Belüftung: Fenster öffnen

Verbindung Handy, Sat-TV, Internet,Radio

Verbindungen sind nachStromausfall nicht mehr vor-handen

Notfallradio mit alternativerEnergiequelle, Autoradio imPKW, Mobiltelefon mitRadio

Medizinische Versorgung

keine Krankheiten bekanntund keine Dauermedika-mente, alle Ärzte in dernahen Stadt Gföhl

aktuell keine Probleme Hausapotheke

Finanzielle Versorgung Bank und Bankomat in Gföhl finanzielle Versorgung gege-ben

finanzielle Notvorsorge vorhanden

CHECKLISTE

Ihre Checkliste

32K R I S E N M A N A G E M E N T

CHECKLISTE

Beispiel 2

Franz Huber, 67 Jahre, Beruf: PensionistWohnhaft: 3100 St. Pölten, Bahnhofsplatz 303. Stock Altbau, LiftMitbewohner: Bello, Jagdhundmischling, 4 Jahre

Punktuation IST-Stand Analyse Lösung

Familieim Haushalt der Hund Bello,nächste Verwandte Schwes-ter (63) Wien

Kontakt nur zu Anlässen,Schwester hat eigene Fami-lie, keine wechselseitigenMaßnahmen erforderlichoder geplant

keine erforderlich

Stromversorgung öffentlicher Stromversorger keine Stromversorgung Notfallmaßnahmen ohneStromaggregat treffen

Lebensmittel

Geht meistens zu Mittagessen in ein Gasthaus.Lebensmittel zu Hause ehergering, 1 Kühlschrank mitGefrierabteil

Gasthaus geschlossenNotvorrat für 14 Tage anle-gen, Vorrat auch für Bello(Dosen)

Trinkwasser Wasserleitung, städtischeWasserversorgung

Bereitstellung für 1 Taggesichert (Annahme)

Trinkwasser für 14 Tage inMineralwasserflaschen vor-rätig halten. (35 Liter fürmich, für Hund ca. 11 Liter)

Nutzwasser Wasserleitung, städtischeWasserversorgung

Bereitstellung für 1 Taggesichert (Annahme)

Mühlbach in der Nähe, 1Kanister (15 Liter) vorhan-den

Heizung Zentralheizung, Betrieb imKeller durch Hauswart

Heizung ist stromabhängig(Steuerung...) daher keineHeizung, weil Haus nichtmit Notstrom versorgt.

Kaminzugang in jedemRaum vorhanden, aberzugemauert. Decken,Schlafsack etc.

VerbindungWertkartenhandy (selteneAnrufe), TV, Radio, keinComputer, kein Internet

keine Nachrichten mehr,Festnetztelefon vorhanden,Telefonbedarf gering

für Nachrichten Batterie radio

Medizinische Versorgung

Diabetes Typ 2, Versorgungmit Insulin für 1 Monatgegeben, ZuckermessgerätErsatzbatterien!

kein besonderer Handlungs-bedarf gegeben Vorrat für 1 Monat gegeben

Finanzielle Versorgung

Bank in unmittelbarerNähe, Bankomatkarte, keineKreditkarte, ca. 200 Euroimmer in der Wohnung

wenn Vorrat dann ist einNotgroschen zusätzlicheAbsicherung, aber nichterforderlich

keine besondere Maßnah-me erforderlich

33 K R I S E N M A N A G E M E N T

CHECKLISTE

Ihre Checkliste

CHECKLISTE

Beispiel 2

NameAdresseWohnsituationFamiliensituation

Punktuation IST-Stand Analyse Lösung

Familie

Stromversorgung

Lebensmittel

Trinkwasser

Nutzwasser

Heizung

Verbindung

Medizinische Versorgung

Finanzielle Versorgung

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN

Nachwort von Landesrat Dr. Stephan Pernkopf

34K R I S E N M A N A G E M E N T

CHECKLISTE

Krisenfester Haushalt

Produkt Menge für eine Per-son und zwei Wochen

AnzahlPersonen

Gesamtmenge

Mehl 1 kg

Reis 1 kg

Teigwaren 1/2 kg

Zucker 1 kg

Brot (vakuumverpackt) 1 kg

Knäckebrot 1/2 kg

Semmelwürfel 1 Pkt.

Kartoffelpüree 1 Pkt.

Packerlsuppe 2 Pkt.

Dosensuppe 2 x 1/2 kg Dosen

Gemüsekonserven 3 x 1/2 kg Dosen

Hülsenfrüchte 1 x 1/2 kg Dosen

Div. Fleischkonserven (z.B.Gulasch, Frankfurter)

10 x 1/2 kg Dosen

Champignons 1 Dose

Dosenaufstrich 2 Dosen

Fischkonserven 2 Dosen

Kartoffeln 2 kg

Salate 2 Gläser

Kondensmilch 1 Tube

Haltbarmilch 2 x 1/2 Liter

Streichfett 250 Gramm

Speiseöl 1/2 Liter

Schmelzkäse 1 Pkt. (6 Stück)

Eier 10 Stk.

Marmelade (Honig) 1 Glas

Fruchtsaft 1/2 Liter

Mineralwasser 35 Liter

Kaffee, Kakao, Tee, Gewürze nach Bedarf.

Checkliste Hygiene Hinweis

Artikel für die Körper-pflege, z. B. Seife, Zahn-paste

für 14 Tage,für einemöglicheSeuchenge-fahr

Papiertaschentücher

Küchenrollen, Papier-handtücher

Einwegessbesteck

Einweghandschuhe

Desinfektionsmittel

Reinigungsmittel

Müllsäcke

Staubschutzanzüge

Staubschutzmasken(FFP 3 Filter)

Checkliste nützliche Dinge

Dokumentenmappe

Notgepäck

Notfallradio, Taschen-lampe, Batterien, Not-fallladegerät

Erste-Hilfe-Ausstattung

Feuerlöscher

35 K R I S E N M A N A G E M E N T

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN

Nachwort von Landesrat Dr. Stephan Pernkopf

PhotovoltaikSolarzellen wandeln die Sonnenstrahlen direkt in elektri-sche Energie um. 8 m2 installierte Modulfläche liefert imJahr etwa 1000 kWh Strom.

WindkraftEine Windkraftanlage erntet mit ihrem Rotor die Energiedes Windes, wandelt sie in elektrische Energie um undspeist sie in das Stromnetz ein. Kleinwindkraftanlagen(max. 70 kW) machen Windenergie für jeden nutzbar.

TiefengeothermieDie Geothermie oder Erdwärme ist die im zugänglichenTeil der Erdkruste gespeicherte Wärme. Sie umfasst die inder Erde gespeicherte Energie, soweit sie entzogen undgenutzt werden kann, und zählt zu den regenerativenEnergien. Sie kann sowohl direkt genutzt werden, etwazum Heizen und Kühlen vor Ort (Wärmepumpenheizung),als auch zur Erzeugung von elektrischem Strom oder ineiner Kraft-Wärme-Kopplung.

Biomasse/BioenergieBioenergie wird aus dem Rohstoff Biomasse gewonnen.Biomasse ist gespeicherte Sonnenenergie in Form vonEnergiepflanzen, Holz oder Reststoffen wie z. B. Stroh,Biomüll oder Gülle. Bioenergie ist unter den erneuerba-ren Energieträgern der Alleskönner: Sowohl Strom undWärme als auch Treibstoffe können aus fester, flüssigeroder gasförmiger Biomasse gewonnen werden.

In Niederösterreich wird Katastrophenschutz groß geschrieben

Als zuständiger Landesrat für Katastrophenschutz dankeich allen, die sich für die Sicherheit in unserem Land ein-setzen. In Niederösterreich wollen wir die Menschen vorgefährlichen Situationen so gut wie möglich schützen. Derhohe Grad an Technologisierung bringt zweifelsohne Vor-teile für den Alltag mit sich - aber auch Nachteile, zumBeispiel wenn der Strom einmal ausfällt. Wir leben in einer Zeit, in der die Versorgung mit Energieund Gütern selbstverständlich geworden ist. Die Voraus-planung ist in den Hintergrund getreten. Wir sind immerund überall erreichbar, Internet und Telefon helfen uns,Informationen jederzeit abzufragen und zu versenden. Vorbereitung und Vorsorge sind die wichtigsten Elementein der Bewältigung von Ausnahmesituationen. Um lang-fristig die Energieversorgung in Niederösterreich sicher-zustellen, wurde vom Landtag im Jahr 2011 der „NÖ Ener-giefahrplan 2030“ beschlossen. Es geht darum, von teu-ren Energieimporten aus Drittstaaten weniger abhängigzu werden und die Energieerzeugung voll auf ökologischeBeine zu stellen. Ziel ist es, damit für die Zukunft mehrPreisstabilität und Versorgungssicherheit zu erreichen. Esbraucht dazu eine weitere Steigerung bei der Energieeffi-zienz, die Modernisierung der Energienetze und den Aus-bau der erneuerbaren Energien. Das alles schafft Arbeits-plätze, Wertschöpfung und Sicherheit für uns Niederös-terreicherinnen und Niederösterreicher.

IhrStephan Pernkopf

Landesrat für Umwelt, Landwirtschaft und Energie

CHECKLISTE

Krisenfester Haushalt

Die Sonne stellt eine universell verfügbare Energiequelle dar. Siespendet ihre Energie zu jeder Zeit an jedem Ort. Werden wir inabsehbarer Zeit die notwendigen Technologien haben um dieseEnergiequellen zu nutzen? Können Sonne und Wind uns von den fossilen Energieträgernunabhängig machen?

Landesrat Dr. Stephan Pernkopf in der Landeswarnzen-trale Niederösterreichs.

NÖ Zivi lschutzverband3430 Tulln, Langenlebarner Straße 106Telefon: 02272/61820Fax: 02272/61820-13E-Mail: [email protected]: www.noezsv.at

"BLACKOUT - Ste l l d ir vor, es geht das L icht aus . . ."Information zu Kursen und kostenlosen Vorträgen

unter www.noezsv.at oder [email protected]

Sirenenprobe

Warnung

Alarm

Entwarnung

15 Sekundenjeden Samstag mittags

3 Minutengleichbleibender Dauerton

1 Minuteauf- und abschwellender Heulton

Herannahende Gefahr!Radio oder Fernseher (ORF) bzw. Internet (www.orf.at)einschalten,Verhaltensmaßnahmen beachten.

Akute Gefahr! Schützende Räumlichkeiten (Bereiche) aufsuchen, über Radio oder Fernsehen (ORF) bzw. Internet (www.orf.at) durchgegebene Verhaltensmaßnahmen befolgen.

1 Minutegleichbleibender Dauerton

Ende der Gefahr!Weitere Hinweise über Radio oder Fernsehen (ORF) bzw. Internet (www.orf.at) beachten.

Weitere Sirenensignale

Signal für die Feuerwehr

3 x 15 Sekundendazwischen jeweils 7 Sek. Pause