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Raumlufthygienische Unter- suchungen im U3-Anbau der KiTa Wilfried-Hatzfeld-Str. 11, Bonn Raumluftmessungen auf VOC und Formaldehyd, in unmöbliertem (31.05.12) und in möbliertem Zustand (12.06.2012) 22. Juni 2012

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Raumlufthygienische Unter-

suchungen im U3-Anbau der KiTa

Wilfried-Hatzfeld-Str. 11, Bonn

Raumluftmessungen auf VOC und Formaldehyd, in unmöbliertem

(31.05.12) und in möbliertem Zustand (12.06.2012)

22. Juni 2012

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Inhaltsverzeichnis

Bearbeitung.................................................................................................................................... 3

Zusammenfassung........................................................................................................................ 7

1 Aufgabenstellung .......................................................................................................... 9

2 Objektbeschreibung.................................................................................................... 11

3 Bewertungsgrundlagen .............................................................................................. 13 3.1 VOC............................................................................................................................... 13 3.2 Formaldehyd ................................................................................................................. 16

4 Durchgeführte Arbeiten .............................................................................................. 19 4.1 Raumluftmessung VOC................................................................................................. 19 4.1.1 Messstrategie VOC ....................................................................................................... 19 4.1.2 Durchgeführte Raumluftmessungen VOC..................................................................... 19 4.1.3 Untersuchungsergebnisse der Raumluftmessungen auf VOC...................................... 21 4.2 Raumluftmessung Formaldehyd ................................................................................... 23 4.2.1 Messstrategie Formaldehyd .......................................................................................... 23 4.2.2 Durchgeführte Raumluftmessung auf Formaldehyd...................................................... 23 4.2.3 Untersuchungsergebnisse der Raumluftmessungen auf Formaldehyd ........................ 24

5 Bewertung der Untersuchungsergebnisse............................................................... 25 5.1 Bewertung der VOC-Ergebnisse ................................................................................... 25 5.2 Bewertung der Formaldehyd-Ergebnisse...................................................................... 26 5.3 Empfehlungen zum weiteren Vorgehen ........................................................................ 26

Anlagen

1. Laborprüfberichte 2. Probenahmeprotokolle

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Zusammenfassung

Die Tauw GmbH wurde vom Städtischen Gebäudemanagement der Stadt Bonn, SGB, am

11. Mai 2012 beauftragt, im Anbau (Neubau) der U3-Gruppenräume des Kindergarten

Wilfried-Hatzfeld-Straße 3, 53229 Bonn raumlufthygienische Untersuchungen auf VOC und

Formaldehyd durchzuführen.

Die Messstrategie folgte den Vorgaben des SGB (Mindestverschlusszeit 8 Stunden, Raum-

temperatur mind. 18,5 bis max. 24,5°C). Die Probenahmen wurden in unmöbliertem (31.05.2012)

und in möbliertem Zustand (12.06.2012) im großen Gruppenraum des U3-Anbaus durchgeführt.

Tabelle 0.1: Ergebnisse im Überblick Objekt KiTa Wilfried-Hatzfeld-Straße 3 in Bonn

Objekt/BT Raum Art der

Probe

Proben-Nr. Ergebnisse und

Auffälligkeiten

mögliche

Quellen

Raumluft

VOC

WHS-U3-RL01

31.05.2012

VOC-Gesamtgehalt

525 µg/m³, hygienisch

noch unbedenklich

Lösemittel in Farben und

Lacken, Bodenbelagskleber,

Baustoffe

Raumluft

VOC

WHS-U3-RL03

12.06.2012

VOC-Gesamtgehalt

791 µg/m³, hygienisch

noch unbedenklich

Lösemittel in Farben und

Lacken, Bodenbelagskleber,

Mobiliar, Baustoffe

Raumluft

Formaldehyd

WHS-U3-RL02

31.05.2012

Formaldehyd

18 µg/m³, unauffällig

Baustoffe

U3-Anbau

Wilfried-

Hatzfeld-

Straße 3,

Bonn

EG,

großer

Gruppen-

raum U3

Raumluft

Formaldehyd

WHS-U3-RL04

12.06.2012

Formaldehyd

28 µg/m³, unauffällig

Baustoffe, Mobiliar

Die ermittelten Formaldehydkonzentrationen liegen mit 18 µg/m³ vor der Möblierung bzw. 28

µg/m³ nach Möblierung deutlich unter dem Vorsorgewert der WHO von 62,5 µg/m³.

Bezüglich der Richtwerte der Ad-hoc-Arbeitsgruppe IRK/AUH-AOLG liegen im unmöblierten

Zustand alle gefundenen Konzentrationen unterhalb der Richtwertstufe I (langfristig

einzuhaltender Bereich), nach der Möblierung ist der Richtwert I für Aldehyde (Richtwert I 100

µg/m³) mit 104 µg/m³ gering überschritten. Die TVOC-Gesamtgehalte wurden vor der Möblierung

mit 525 µg/m³ und nach der Möblierung mit 791 µg/m³ ermittelt. Der angestrebte Zielwert von 300

µg/m³ wird überschritten, es besteht insgesamt erhöhter Lüftungsbedarf.

Eine Nutzungsaufnahme wird von der Tauw GmbH nicht empfohlen, es wird eine 4-wöchige

Lüftungsphase vorgeschlagen (s. Abschnitt 5.3 Empfehlungen zum weiteren Vorgehen).

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1 Aufgabenstellung

Im Kindergarten an der der Wilfried-Hatzfeld-Straße 3, 53229 Bonn wurde Ende April 2012 ein

Anbau für die Betreuung von Kindern unter 3 Jahren fertig gestellt. Vor der Nutzungsaufnahme

sollten überprüfende raumlufthygienische Messungen ausgeführt werden. Die ersten Messungen

auf VOC (volatile organic compounds – flüchtige organische Verbindungen) und Formaldehyd

sollten nach Vorgabe durch das SGB ohne Möblierung im großen Gruppenraum des U3-Anbaus

durchgeführt werden. Weitere Messungen auf VOC und Formaldehyd sollten im Anschluss im

möblierten Zustand durchgeführt werden.

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2 Objektbeschreibung

Der Anbau besteht aus 2 Gruppenräumen und einem Lagerraum, die baulich gleich ausgeführt

sind, sowie aus einem Nassraum (WC und Waschgelegenheiten). In den Gruppenräumen sowie

im Lagerraum wurden nach Angaben des SGB folgende Werkstoffe verarbeitet:

• KS-Mauerwerk, außen mit Polystyroldämmung und kunstharzgebundenem Verputz,

• Innen Gipsputz mit weißer Dispersionsfarbe,

• Grauer Kautschuk-Bodenbelag.

Im Nassraum wurden an den Wänden und am Boden kleinformatige Fliesen verarbeitet.

Die Gruppenräume werden über Fensterlüftung mit Frischluft versorgt. Die WCs verfügen

zusätzlich über eine bedarfs- und zeitgesteuerte Abluftanlage.

Foto 2.1: Anbau

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3 Bewertungsgrundlagen

3.1 VOC

VOC (volatile organic compounds) steht als englische Abkürzung für eine Vielzahl von „flüchtigen

organischen Verbindungen“. Bei einer VOC-Messung handelt es sich um die Untersuchung eines

Summenparameters. Dies bedeutet, dass mit einer Probenahme über 100 Einzelsubstanzen

untersucht werden, die entsprechend ihrer chemischen Eigenschaften zu Gruppen zusammenge-

fasst sind.

Die organischen Verbindungen werden von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) basierend

auf ihren Siedepunkt wie folgt klassifiziert:

• VVOC: very volatile organic compounds (sehr/leicht flüchtige organische Verbindungen)

mit einem Siedepunktbereich von kleiner 0 °C bis 50-100 °C.

• VOC: volatile organic compounds (flüchtige organische Verbindungen) mit einem

Siedepunktbereich von 50-100 °C bis 250-260 °C.

• SVOC: semivolatile organic compounds (schwerflüchtige organische Verbindungen) mit

einem Siedepunktbereich von 250-260 °C bis 380-500 °C.

• POM: organic compounds associated with particulate matter or particulate organic

matter (partikelgebundene organische Verbindungen) mit einem Siedepunkt-

bereich > 380 °C.

Die Summe der Konzentrationen der Einzelverbindungen wird als “TVOC-Wert” bezeichnet

(„Total Volatile Organic Compounds“).

In Ermangelung rechtsverbindlich festgelegter Richtwerte für Innenraumbelastungen werden Vor-

schläge der Ad-hoc-Arbeitsgruppe IRK/AUH-AOLG zur Beurteilung herangezogen, die im Bun-

desgesundheitsblatt (BGesundhBl.Nr. 7 vom Juli 2007) als Handreichung „Beurteilung von Innen-

raumluftkontaminationen mittels Referenz- und Richtwerten“ veröffentlicht wurden. Die Arbeits-

gruppe befasst sich mit der Festlegung von Richtwerten für eine Reihe von Verbindungen in der

Innenraumluft. Die Arbeitsgruppe besteht aus Mitgliedern der Innenraumlufthygiene-Kommission

(IRK) des Umweltbundesamtes und des Ausschusses für Umwelthygiene (AUH) der Arbeitsge-

meinschaft der leitenden Medizinalbeamtinnen und -beamten (AOLG) der Bundesländer. Die fest-

gelegten Richtwerte werden von Behörden zur Beurteilung herangezogen.

In der Handreichung der Ad-hoc-Arbeitsgruppe erfolgt eine Darstellung und Erläuterung der zur-

zeit existierenden Richtwerte sowie eines fünfstufigen Bewertungsschemas für den TVOC-Sum-

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menwert. Als drittes Bewertungsmittel wird auf die Referenzwerte verschiedener Studien hinge-

wiesen.

Bei der Betrachtung von Referenzwerten verschiedener Studien ist zu berücksichtigen, dass im

Gegensatz zu den toxikologisch abgeleiteten Richtwerten z. B. der Ad-hoc-Kommission des

Umweltbundesamtes bei diesen statistisch abgeleiteten Werten nur von einer abstrakten gesund-

heitlichen Gefährdung ausgegangen werden kann. Auffällige Werte sind als Abweichungen von

einer normalen VOC-Belastung zu sehen; eine akute gesundheitliche Gefährdung kann nicht ab-

geleitet werden.

Die nachfolgend dargestellten Richtwerte wurden für Wohnungen und Arbeitsräumen in Gebäu-

den konzipiert, in denen kein gezielter Umgang mit gefährlichen Stoffen erfolgt (z. B. Büroarbeits-

plätze). Sofern im Rahmen von Produktionsprozessen o. Ä. mit Gefahrstoffen umgegangen wird,

sind für diese Arbeitsplätze zusätzlich die Regelungen der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und

die entsprechenden Arbeitsplatzgrenzwerte zu beachten.

Tabelle 3.1: Richtwerte der Ad-hoc-Arbeitsgruppe IRK/AUH-AOLG [µg/m³]

Verbindung Richtwert I*)

[µg/m³]

Richtwert II**)

[µg/m³]

Phenol 20 200

2-Furaldehyd 10 100

Zyklische Dimethylsiloxane D3-D6 400 4000

Benzaldehyd 20 200

Benzylalkohol 400 4.000

Toluol 300 3.000

Styrol 30 300

bicyclische Terpene, Leitsubstanz α-Pinen 200 2.000

Monozyklische Monoterpene, Leitsubstanz d-Limonen 1.000 10.000

Aldehyde, C4 bis C11 (gesättigt, azyklisch, aliphatisch) 100 2.000

Aliphatische Kohlenwasserstoffe, C9-C14-Alkane / Isoalkane 200 2.000

Naphthalin 2 20 *)

Richtwert I: Langfristig einzuhaltender Bereich, Empfehlung der Ad hoc Arbeitsgruppe IRK/AUH-AOLG. **)

Richtwert II: Auf Dauer nicht zu überschreitender Bereich, Empfehlung der Ad hoc Arbeitsgruppe IRK/AUH-

AOLG. Bei im Einzelfall vorliegenden höheren TVOC-Belastungen müssen Einzelstoffanalysen

erfolgen, um ein aus Einzelverbindungen möglicherweise resultierendes Gefährdungspotential

abschätzen zu können.

Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe wendet i. d. R. ein zweistufiges Richtwertkonzept an. Der Richtwert II

ist dabei ein wirkungsbezogener, begründeter Wert, der sich auf toxikologische und epidemiologi-

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sche Erkenntnisse stützt. Der Richtwert II kann je nach Stoff als Kurz- oder Langzeitwert definiert

sein. Bei Überschreitungen von Richtwert II ist unverzüglich Handlungsbedarf (Eingriffswert) ge-

geben.

Der Richtwert I kann als Zielwert nach beendeter Sanierung angesehen werden (Sanierungsziel-

wert, Vorsorgebereich). Er wird durch einen zusätzlichen Unsicherheitsfaktor (meist Faktor 10,

bei geruchsintensiven Stoffen ggf. auch größer) vom Richtwert II abgeleitet. Aus Präventions-

gründen sollte langfristig die Unterschreitung des Richtwertes I angestrebt werden. Unterhalb der

Konzentration von Richtwert I sind negative gesundheitliche Folgen auch bei lebenslanger Expo-

sition nicht zu erwarten.

Von der Ad-hoc-Arbeitsgruppe wurden neben den Richtwerten auch Bewertungsmaßstäbe für die

Beurteilung der Innenraumluftqualität mit Hilfe von TVOC-Summen erarbeitet, um der Tatsache

Rechnung zu tragen, dass „die Innenraumluft eine Vielzahl von organischen Verbindungen ent-

hält und gesundheitliche Beschwerden oft auch dann geäußert werden, wenn bestehende Richt-

werte für einzelne Innenraumluftverunreinigungen eingehalten werden“. Folgende TVOC-Konzen-

trationsbereiche werden von der Ad-hoc-Arbeitsgruppe für die Beurteilung festgelegt:

• Stufe 1: TVOC-Wert < 300 µg/m³: Diese Konzentrationen sind hygienisch als unbedenk-

lich anzusehen und stellen den „Zielwert“ (hygienischer Vorsorgebereich) dar.

• Stufe 2: TVOC-Wert > 300 bis 1.000 µg/m³: Dieser Konzentrationsbereich ist hygienisch

noch unbedenklich; allerdings besteht hier ein erhöhter Lüftungsbedarf.

• Stufe 3: TVOC-Wert > 1.000 bis 3.000 µg/m³: Dieser Konzentrationsbereich ist als hygie-

nisch auffällig zu bewerten und wird als Obergrenze für Räume, die für einen längerfristi-

gen Aufenthalt vorgesehen sind, zeitlich auf maximal 12 Monate befristet.

• Stufe 4: TVOC-Wert > 3.000 bis 10.000 µg/m³: Dieser Konzentrationsbereich ist als

hygienisch bedenklich zu bewerten, so dass die Raumnutzung nur befristet auf einen

Monat und nur bei verstärkter Lüftung zu akzeptieren ist. Innerhalb dieses Zeitraumes ist

der TVOC-Wert unter 3.000 µg/m³ abzusenken.

• Stufe 5: TVOC-Wert > 10.000 bis 25.000 µg/m³: Dieser Konzentrationsbereich ist hygie-

nisch inakzeptabel. Eine Raumnutzung ist nur pro Tag zeitlich befristet zulässig; nach

Möglichkeit ist die Raumnutzung zu vermeiden. Auch hier ist innerhalb von einem Monat

die TVOC-Konzentration unter 3.000 µg/m³ abzusenken.

• Bei Werten oberhalb von 25.000 µg/m³ ist ein Raumaufenthalt zu unterlassen.

Eine Anwendung des dargestellten Bewertungsschemas für die TVOC-Summenwerte erfolgt je-

doch nur, wenn toxikologisch begründete Richtwerte von Einzelstoffen nicht überschritten

werden.

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Neben der Ad-hoc-Arbeitsgruppe hatte die BVG Hamburg [Behörde für Verbraucherschutz und

Gesundheit, ehemals Behörde Umwelt und Gesundheit (BUG)] unter der Leitung von Dr. H.

Sagunski basierend auf den Richtwert-Definitionen der IRK in der sog. „Hamburger Liste“ für

einige weitere VOC-Verbindungen vorläufige Richtwerte (vRW) erarbeitet und zur Diskussion

gestellt. Sie sind hier nicht mit dargestellt, ebenso sind keine statistischen Referenzwerte (z. B.

AGOEF-Orientierungswerteliste) dargestellt.

3.2 Formaldehyd

Ein festgelegter, verbindlicher Grenzwert für Innenräume existiert für Formaldehyd nicht. Zur Ver-

meidung unzumutbarer Belastungen wurde vom ehemaligen Bundesgesundheitsamt ein Innen-

raumluft-Richtwert für Formaldehyd von 0,1 ppm (125 µg/m³) empfohlen. Dieser Wert wird aus

Vorsorgegründen als zu hoch angesehen, da insbesondere bei empfindlichen Personen gesund-

heitliche Beeinträchtigungen nicht auszuschließen sind. Um Gesundheitsgefahren bei Langzeit-

einwirkung zu vermeiden, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Richtwert von

0,05 ppm, dies entspricht einem Wert von 62,5 µg/m³.

Die Höhe der Formaldehydabgabe von belasteten Baustoffen wird durch die raumklimatischen

Bedingungen entscheidend beeinflusst. Die Emissionsraten erhöhen sich bei höheren Raumluft-

temperaturen und Luftfeuchtigkeiten.

Auch heute werden Spanplatten und andere Holzwerkstoffe hergestellt, die Bindemittel auf der

Basis von Formaldehydharzen einsetzen und somit Formaldehyd ausgasen. Auf Grund der seit

1993 geltenden Regelungen der ChemVerbotsV dürfen nur noch emissionsarme Holzwerkstoffe

in Verkehr gebracht werden. Im Anhang zu § 1 ChemVerbotsV, Abschnitt 3 Formaldehyd ist fest-

gehalten: Beschichtete und unbeschichtete Holzwerkstoffe (Spanplatten, Tischlerplatten, Furnier-

platten und Faserplatten) dürfen gemäß ChemVerbotsV nicht in den Verkehr gebracht werden,

wenn die durch den Holzwerkstoff verursachte Ausgleichskonzentration des Formaldehyds in der

Luft eines Prüfraums 0,1 ml/m3 (ppm) überschreitet.

Die Forderungen der ChemVerbotsV werden von Holzwerkstoffen eingehalten, die der Emis-

sionsklasse E1 gemäß DIN EN 13986 entsprechen (Emissionswert bis 0,1 ppm bei standardisier-

ten Bedingungen im Prüfkammerverfahren, u. a. Luftwechselzahl 1/h, Raumbeladung 1 m² / m³).

In Europa ist der Vertrieb durchaus auch von Platten der Emissionsklasse E2 (Emissionswert 0,1

bis 1,0 ppm) zulässig, sodass man zumindest bei Platten ausländischer Herkunft einen Nachweis

beim Lieferanten einholen sollte.

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Die festgelegten Parameter des Prüfkammerverfahrens spiegeln nicht immer die in der Praxis

vorliegenden Bedingungen wieder. Daher kann es auch bei einer ausschließlichen Verwendung

von E1-Platten zu einer Überschreitung des Grenzwertes für Formaldehyd (0,1 ppm) kommen:

• hohe Raumbeladung (Anteil m² Spanplatte zu Raumvolumen größer 1 m²/ m³)

• niedrige Luftwechselzahl kleiner 1/h, z. B. durch dichte Fenster

• erhöhte Luftfeuchtigkeit (70 - 95 %)

• höhere Raumtemperaturen (mehr als 25 °C)

Mit dem Umweltzeichen des Blauen Engels (RAL-Umweltzeichen 38, emissionsarme Produkte

aus Holz und Holzwerkstoffen) können plattenförmige Holzwerkstoffe gekennzeichnet werden,

die im fertigen Produkt eine Ausgleichskonzentration von 0,05 ppm und darunter einhalten.

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4 Durchgeführte Arbeiten

4.1 Raumluftmessung VOC 4.1.1 Messstrategie VOC

Im Vorfeld wurde die Messstrategie gemäß VDI-Richtlinie 4300 Blatt 1 festgelegt. Es sollte ge-

prüft werden, ob sich in der Raumluft des großen Gruppenraums des U3-Anbaus hygienisch

bedenkliche Konzentrationen an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) befinden. Dabei

sollten die Zustände vor und nach der Möblierung festgestellt werden.

Gemäß den Vorgaben des SGB sollte jeweils eine Mindestverschlusszeit von acht Stunden

eingehalten werden. Die Raumtemperatur sollte bei den Probenahmen mind. 18,5 bis max.

24,5°C betragen.

4.1.2 Durchgeführte Raumluftmessungen VOC

Zur Ermittlung von Schadstoffen in der Raumluft wurden durch die Tauw GmbH am 31. Mai 2012

in unmöbliertem Zustand im Zeitraum von 9:15 bis 10:00 Uhr und in möbliertem Zustand am 12.

Juni 2012 im Zeitraum von 8:20 bis 9:10 Uhr Raumluftmessungen auf flüchtige organische

Verbindungen (volatile organic compounds, VOC) im großen Gruppenraum durchgeführt:

Die Messungen erfolgten gemäß der festgelegten, oben beschriebenen Messstrategie. Der

genaue Zeitpunkt der jeweils letzten Lüftung ist unbekannt, sie erfolgten jedoch nach Angaben

des Auftraggebers am Vorabend der Probenahmetermine.

Für die Probenahmen wurde eine Pumpe vom Typ SG 2500, Hersteller GSA verwendet. Es wur-

den Probenvolumina von 3 Litern bei einem Volumenstrom von 0,15 l/min entnommen; als

Probenahmemedium dienten Tenax-Adsorptionsröhrchen. Die Randbedingungen der Probenah-

me sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt, die Probenahmeprotokolle sind als Anlage 2

beigefügt.

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Tabelle 4.1: Probenahmedaten

Bauteil Etage, Raum

Datum Probenahme

Proben- volumen

Probenbe- zeichnung

Raumtemperatur Beginn/Ende [°C]

Luftfeuchte Beginn/Ende [%]

U3-Anbau Wilfried-Hatzfeld-Straße 3

Großer Gruppenraum

31.05.2012 3 Liter WHS-U3-RL01 23,8 / 24,1 61,2 / 63,5

U3-Anbau Wilfried-Hatzfeld-Straße 3

Großer Gruppenraum

12.06.2012 3 Liter WHS-U3-RL03 21,6 / 21,5 67,1 / 68,3

Foto 4.1: Großer Gruppenraum vor Möblierung Foto 4.2: Großer Gruppenraum nach Möblierung

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4.1.3 Untersuchungsergebnisse der Raumluftmessungen auf VOC

Die Proben wurden im akkreditieren Labor Hygiene Institut des Ruhrgebiets, Gelsenkirchen, ge-

mäß DIN ISO 16000-6 in Verbindung mit DIN EN ISO 16000-5 auf VOC (Siedepunktbereich 50°C

bis 260°C) analysiert. Die ermittelten Raumluftkonzentrationen an flüchtigen organischen Verbin-

dungen (VOC) sind in den nachstehenden Tabellen dargestellt. Die zur Bewertung herangezoge-

nen Richt- bzw. Beurteilungswerte sind mit aufgeführt. Tabelle 4.2: Gegenüberstellung Richtwerte der Ad-hoc-Arbeitsgruppe

IRK/AUH-AOLG und der Messwerte [µg/m³]

Messwerte

[µg/m³]

Verbindung

RW I*)

[µg/m³]

RWII**)

[µg/m³] WH

S-U

3-R

L01

31

.05.

2012

WH

S-U

3-R

L03

12

.06.

2012

Phenol 20 200 <2 <2

2-Furaldehyd 10 100 <2 <2

Zyklische Dimethylsiloxane D3-D6 400 4000 22 18

Benzaldehyd 20 200 2 6

Benzylalkohol 400 4.000 <2 2

Toluol 300 3.000 13 8

Styrol 30 300 8 17

Bicyclische Terpene , Leitsubstanz α-Pinen 200 2.000 4 35

Monozyklische Monoterpene, Leitsubstanz d-Limonen 1.000 10.000 <2 3

Aliphatische Kohlenwasserstoffe (Σ C9-C14) 200 2.000 19 24

Aldehyde, C4 bis C11 (gesättigt, azyklisch, aliphatisch) 100 2.000 24 104

Naphthalin 2 20 <2 <2

*) Richtwert I: Langfristig einzuhaltender Bereich, Empfehlung der Ad hoc Arbeitsgruppe IRK/AUH-AOLG.

**) Richtwert II: Auf Dauer nicht zu überschreitender Bereich, Empfehlung der Ad hoc Arbeitsgruppe IRK/AUH-

AOLG. Bei im Einzelfall vorliegenden höheren TVOC-Belastungen müssen Einzelstoffanalysen

erfolgen, um ein aus Einzelverbindungen möglicherweise resultierendes Gefährdungspotential

abschätzen zu können.

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Tabelle 4.3: Gegenüberstellung der TVOC-Konzentrationsbereiche der Ad-hoc-Arbeitsgruppe IRK/AUH-

AOLG und der Messwerte [µg/m³]

Messwerte [µg/m³]

TVOC-Konzentrations-bereich1) Stufe1) Einstufung1) W

HS

-U3-

RL

01

31.0

5.20

12

WH

S-U

3-R

L03

12.0

6.20

12

< 300 µg/m³ 1 hygienisch unbedenklich

hygienischer Vorsorgebereich

> 300 – 1.000 µg/m³ 2 hygienisch noch unbedenklich

erhöhter Lüftungsbedarf 525 791

> 1.000 – 3.000 µg/m³ 3

hygienisch auffällig

Obergrenze für Räume, die für einen

längerfristigen Aufenthalt vorgesehen sind;

Überschreitung zeitlich auf maximal 12

Monate befristet

> 3.000 – 10.000 µg/m³ 4

hygienisch bedenklich

Raumnutzung nur befristet auf einen Monat

und nur bei verstärkter Lüftung akzeptabel;

innerhalb des Monats ist der TVOC-Wert auf

unter 3.000 µg/m³ abzusenken

1) gemäß Ad hoc Arbeitsgruppe IRK/AUH-AOLG.

Die detaillierten Untersuchungsergebnisse können den Analyseberichten der Anlage 1

entnommen werden.

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4.2 Raumluftmessung Formaldehyd 4.2.1 Messstrategie Formaldehyd

Im Vorfeld wurde die Messstrategie gemäß VDI-Richtlinie 4300 Blatt 1 festgelegt. Es sollte ge-

prüft werden, ob sich in der Raumluft des großen Gruppenraums des U3-Anbaus hygienisch

bedenkliche Konzentrationen an Formaldehyd befinden. Dabei sollten die Zustände vor und nach

der Möblierung festgestellt werden.

Gemäß den Vorgaben des SGB sollte jeweils eine Mindestverschlusszeit von acht Stunden

eingehalten werden. Die Raumtemperatur sollte bei den Probenahmen mind. 18,5 bis max.

24,5°C betragen.

4.2.2 Durchgeführte Raumluftmessung auf Formaldehyd

Zur Ermittlung von Schadstoffen in der Raumluft wurden durch die Tauw GmbH vor der

Möblierung am 31. Mai 2012 im Zeitraum von 9:25 bis 9:45 Uhr und nach der Möblierung am 12.

Juni 2012 im Zeitraum von 8:20 bis 9:10 Uhr Raumluftmessungen auf Formaldehyd im großen

Gruppenraum durchgeführt:

Für die Probenahmen wurde eine Pumpe vom Typ Bravo plus, Hersteller TECORA verwendet.

Es wurden jeweils Probenvolumina von 20 l bei einem Volumenstrom von 0,7 l/min über einen

Zeitraum von 29 Minuten entnommen; als Probenahmemedium dienten DNPH-Kartuschen. Die

Randbedingungen der Probenahmen sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt, die

Probenahmeprotokolle sind als Anlage 2 beigefügt.

Tabelle 4.3: Probenahmedaten Raumluftmessung auf Formaldehyd

Bauteil Etage, Raum

Datum Probenahme

Proben- volumen

Probenbe- zeichnung

Raumtemperatur Beginn/Ende [°C]

Luftfeuchte Beginn/Ende [%]

U3-Anbau Wilfried-Hatzfeld-Straße 3

Großer Gruppenraum

31.05.2012 20 l WHS-U3-RL02 24,0 / 24,1 62,2 / 63,8

U3-Anbau Wilfried-Hatzfeld-Straße 3

Großer Gruppenraum

12.06.2012 20 l WHS-U3-RL04 21,6 / 21,9 67,0 / 66,6

Zeichen R001-2399397VGU-V01

Raumluftuntersuchungen Anbau U3 KiTa Wilfried-Hatzfeld-Str., Bonn 24\26

4.2.3 Untersuchungsergebnisse der Raumluftmessungen auf Formaldehyd

Die Proben wurden im akkreditieren Labor Hygiene Institut des Ruhrgebiets, Gelsenkirchen ge-

mäß E DIN ISO 16000-3 auf Formaldehyd und Acetaldehyd untersucht. In der folgenden Tabelle

sind die analytisch ermittelten Untersuchungsergebnisse der untersuchten Raumluftprobe

dargestellt.

Tabelle 4.4: Analysenergebnisse Raumluftprobe auf Formaldehyd

Bauteil Etage, Raum

Datum Probenahme

Proben- volumen

Probenbe zeichnung

Analysenergebnisse [µg/m³]

U3-Anbau Wilfried-Hatzfeld-Straße 3

Großer Gruppenraum

31.05.2012 20 l WHS-U3-RL02 Formaldehyd 18

Acetaldehyd 28

U3-Anbau Wilfried-Hatzfeld-Straße 3

Großer Gruppenraum

12.06.2012 20 l WHS-U3-RL04 Formaldehyd 28

Acetaldehyd 43

Die detaillierten Untersuchungsergebnisse können den Analysenberichten der Anlage 1 entnom-

men werden.

Zeichen R001-2399397VGU-V01

Raumluftuntersuchungen Anbau U3 KiTa Wilfried-Hatzfeld-Str., Bonn

25\26

5 Bewertung der Untersuchungsergebnisse

5.1 Bewertung der VOC-Ergebnisse

Im untersuchten großen Gruppenraum wird zu beiden Messzeitpunkten, vor und nach der

Möblierung, ein TVOC-Wert oberhalb von 300 µg/m³ nachgewiesen. Dieser Konzentrations-

bereich ist gemäß der Ad-hoc-Arbeitsgruppe IRK/AUH-AOLG der Stufe 2 zuzuordnen und als

hygienisch noch unauffällig zu bewerten. Es besteht erhöhter Lüftungsbedarf.

Bei den VOC-Konzentrationen sind zu beiden Probenahmezeitpunkten Einzelsubstanzen

auffällig, die nicht in der Tabelle 4.2 der toxikologisch abgeleiteten Richtwerte verzeichnet sind, in

summa aber zu einer unerwünschten Überschreitung der TVOC-Summe der Stufe 1

(<300 µg/m³) führen. Nachfolgend sind einige Verbindungen / Verbindungsgruppen hinsichtlich

ihrer Veränderung vor / nach Möblierung dargestellt.

Tabelle 5.1: Ausgewählte Verbindungen und deren Verwendung, gegenüber der Erstmessung

angestiegene Werte sind fett gedruckt.

Konzentration [µg/m³] Substanz

31.05.2012 12.06.2012

Verwendung

2-Methylpentan 51 47 Lösemittel, ist u. a. in Reinigungsmitteln enthalten

Cyclohexan 22 16 Lösemittel

Methylcyclohexan 12 8 Lösemittel

Methylethylketon 66 83 Lösungsmittel für Vinylharze und

Nitrozelluloselacke

Ethanol 151 105 Lösemittel (wasserlöslich)

Aceton 30 50 Lösemittel

Aldehyde

Pentanal

Hexanal

24

7

9

104

27

32

Oxidationsprodukte u. a. von Lackoberflächen

Benzaldehyd 2 6 Oxidationsprodukt

Terpene 4 46 Natürliche Holzinhaltsstoffe

Der Zielwert des SGB, eine Gesamtkonzentration an VOC unterhalb von 300 µg/m³, wird

überschritten. Bei den ursächlichen Substanzen handelt es sich überwiegend um leichtflüchtige

bzw. sehr leichtflüchtige Verbindungen. Bei Methylethylketon und Aceton ist ein Anstieg zu

verzeichnen, diese Verbindungen sind vermutlich zusätzlich mit den Möbeln eingetragen worden.

Die Konzentrationen der anderen Verbindungen sind zurückgegangen. Aufgrund der

Leichtflüchtigkeit ist ein weiterer Rückgang der Konzentrationen aller Verbindungen zu erwarten.

Zeichen R001-2399397VGU-V01

Raumluftuntersuchungen Anbau U3 KiTa Wilfried-Hatzfeld-Str., Bonn 26\26

5.2 Bewertung der Formaldehyd-Ergebnisse

Die gefundenen Werte von Formaldehyd in der Raumluft von 18 µg/m³ vor der Möblierung und 28

µg/m³ nach der Möblierung liegen deutlich unter der WHO-Empfehlung von 62,5 µg/m³. Die

Konzentrationen sind unauffällig.

5.3 Empfehlungen zum weiteren Vorgehen

Gemäß der Ad-hoc-Arbeitsgruppe sollten in Neubauten oder renovierten Gebäuden nach spä-

testens 12 Monaten hygienisch unbedenkliche Konzentrationen an VOC erreicht werden. Die

Fertigstellung des Anbaus erfolgte Ende April 2012, die Messungen wurden vier bzw. sechs

Wochen später durchgeführt, so dass nur eine kurze Ablüftphase gegeben war.

Unter Berücksichtigung dieses kurzen Zeitraumes sind die gefundenen VOC-Konzentrationen als

tolerabel einzustufen. Bei den für die Überschreitung des Zielwertes (<300 µg/m³) ursächlichen

Substanzen handelt es sich überwiegend um leichtflüchtige Substanzen. Es ist zu erwarten, dass

die Konzentrationen bei weiterhin gründlichem Lüften rasch abnehmen werden.

Die Tauw GmbH empfiehlt, auf Grund der sensiblen Nutzung (U3-Gruppe) mit der

Nutzungsaufnahme zu warten und zunächst noch eine Ablüftphase von 4 Wochen anzuschließen

und eine Wiederholungsmessung in möbliertem Zustand Mitte Juli 2012 durchzuführen.

Anlage

1

Laborprüfberichte

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets, GelsenkirchenInstitut für Umwelthygiene und Toxikologie

A-217654-12-BiAnlage 2 von 2

Seite 1 von 1

Tauw GmbH, Richard-Löchel-Straße 9, 47441 MoersWHS; 2399397

31.05.2012

04. - 08.06.2012

Probe-Nr. 12/641-02

Probenbezeichnung WHS-U3-RL02

Probevolumen l 20

Formaldehyd µg/m3 18

Acetaldehyd µg/m3 28

Bearbeitungszeitraum:

Konzentration an Formaldehyd (HCHO) und anderen Carbonylverbindungen in Luftprobengemäß E DIN ISO 16000-3 (Probenahme auf DNPH-Silicagel-Kartuschen)

Auftraggeber:

Projektort:

Probenahmedatum:

Hygiene-Institut des Ruhrgebiets, GelsenkirchenInstitut für Umwelthygiene und Toxikologie

18.06.2012Anlage 2 von 2

Seite 1 von 1

Konzentration an Formaldehyd (HCHO) und anderen Carbonylverbindungen in Luftprobengemäß E DIN ISO 16000-3 (Probenahme auf DNPH-Silicagel-Kartuschen)

Auftraggeber: Tauw GmbH, Richard-Löchel-Straße 9, 47441 Moers

Projektort: WHS; 2399397

Probenahmedatum: 13.06.2012

Bearbeitungszeitraum: 13. - 18.06.2012

Probe-Nr. 12/656-02

Probenbezeichnung WHS-U3-RL04

Probevolumen l 20

Formaldehyd µg/m3 28

Acetaldehyd µg/m3 43

HYGIENE-INSTITUT DES RUHRGEBIETS, GELSENKIRCHENInstitut für Umwelthygiene und Toxikologie

Tauw GmbH, Richard-Löchel-Straße 9, 47441 MoersWHS; 2399397

04.06.2012

04. - 12.06.2012

Probe-Nr. 12/641-01

Tenax-Röhrchen A641

Probebezeichnung WHS-U3-RL01

Probevolumen l 3,0

Aromatische KohlenwasserstoffeBenzol µg/m3 < 2Toluol µg/m3 13Ethylbenzol µg/m3 10m / p - Xylol µg/m3 17o - Xylol µg/m3 5n-Propylbenzol µg/m3 < 21,2,4-Trimethylbenzol µg/m3 < 21,3,5-Trimethylbenzol µg/m3 < 22-Ethyltoluol µg/m3 < 2Styrol µg/m3 8Naphthalin µg/m3 < 24-Phenyl-Cyclohexen µg/m3 < 2

Summe µg/m3 53

Aliphatische Kohlenwasserstoffen-Hexan µg/m3 < 2n-Heptan µg/m3 < 2n-Octan µg/m3 2n-Nonan µg/m3 5n-Decan µg/m3 6n-Undecan µg/m3 6n-Dodecan µg/m3 2n-Tridecan µg/m3 < 2n-Tetradecan µg/m3 < 2n-Pentadecan µg/m3 < 2n-Hexadecan µg/m3 < 22-Methylpentan µg/m3 513-Methylpentan µg/m3 < 21-Octen µg/m3 < 21-Decen µg/m3 < 22-Methyl-1-propen trimer µg/m3 < 2

Summe µg/m3 72

CycloalkaneMethylcyclopentan µg/m3 < 2Cyclohexan µg/m3 22Methylcyclohexan µg/m3 12

Summe µg/m3 34

Auftraggeber:

Projekt:

Untersuchungsergebnisse: Flüchtige organische Verbindungen (VOC) gemäß DIN EN ISO 16000-5(Analytik DIN ISO 16000-6)

Probeneingang:

Bearbeitungszeitraum:

Träger des Hygiene-Instituts: Verein zur Bekämpfung der Volkskrankheiten im Ruhrkohlengebiet e.V., Gelsenkirchen

HYGIENE-INSTITUT DES RUHRGEBIETS, GELSENKIRCHENInstitut für Umwelthygiene und Toxikologie

Tauw GmbH, Richard-Löchel-Straße 9, 47441 MoersWHS; 2399397

04.06.2012

04. - 12.06.2012

Probe-Nr. 12/641-01

Auftraggeber:

Projekt:

Untersuchungsergebnisse: Flüchtige organische Verbindungen (VOC) gemäß DIN EN ISO 16000-5(Analytik DIN ISO 16000-6)

Probeneingang:

Bearbeitungszeitraum:

Terpene3-Caren µg/m3 < 2alpha-Pinen µg/m3 4beta-Pinen µg/m3 < 2Limonen µg/m3 < 2

Summe µg/m3 4

Alkohole2-Propanol µg/m3 61-Butanol µg/m3 182-Ethyl-1-hexanol µg/m3 2Benzylalkohol µg/m3 < 2

Summe µg/m3 26

Glykole / Glykolether2-Methoxyethanol µg/m3 < 22-Ethoxyethanol µg/m3 < 22-Butoxyethanol µg/m3 < 21-Methoxy-2-propanol µg/m3 < 22-Butoxyethoxyethanol µg/m3 < 22-Phenoxyethanol µg/m3 < 2

Summe µg/m3 -

AldehydeButanal µg/m3 23-Methylbutanal µg/m3 < 2Pentanal µg/m3 7Hexanal µg/m3 92-Ethylhexanal µg/m3 < 2Heptanal µg/m3 < 2Octanal µg/m3 3Nonanal µg/m3 3Decanal µg/m3 < 2Undecanal µg/m3 < 2Benzaldehyd µg/m3 2

Summe µg/m3 26KetoneMethylethylketon µg/m3 66Methylisobutylketon µg/m3 < 2Cyclohexanon µg/m3 < 2Acetophenon µg/m3 < 2

Summe µg/m3 66

Träger des Hygiene-Instituts: Verein zur Bekämpfung der Volkskrankheiten im Ruhrkohlengebiet e.V., Gelsenkirchen

HYGIENE-INSTITUT DES RUHRGEBIETS, GELSENKIRCHENInstitut für Umwelthygiene und Toxikologie

Tauw GmbH, Richard-Löchel-Straße 9, 47441 MoersWHS; 2399397

04.06.2012

04. - 12.06.2012

Probe-Nr. 12/641-01

Auftraggeber:

Projekt:

Untersuchungsergebnisse: Flüchtige organische Verbindungen (VOC) gemäß DIN EN ISO 16000-5(Analytik DIN ISO 16000-6)

Probeneingang:

Bearbeitungszeitraum:

HalogenkohlenwasserstoffeTrichlorethen µg/m3 < 2Tetrachlorethen µg/m3 < 21,1,1-Trichlorethan µg/m3 < 21,4-Dichlorbenzol µg/m3 < 2

Summe µg/m3 -EsterEthylacetat µg/m3 < 2Butylacetat µg/m3 < 2Isopropylacetat µg/m3 < 2Methoxypropylacetat µg/m3 < 22-Ethoxyethylacetat µg/m3 < 2Dimethylphthalat µg/m3 < 2Texanol µg/m3 < 2TXIB (Texanolisobutyrat) µg/m3 < 2

Summe µg/m3 -Furane2-Pentylfuran µg/m3 < 2THF (Tetrahydrofuran) µg/m3 < 2

Summe µg/m3 -SiloxaneHexamethylcyclotrisiloxan (D3) µg/m3 < 2Octamethylcyclotetrasiloxan (D4) µg/m3 7Decamethylcyclopentasiloxan (D5) µg/m3 7Dodecamethylcyclohexasiloxan (D6) µg/m3 8

Summe µg/m3 22

Phenol µg/m3 < 22-Furaldehyd (Furfural) µg/m3 < 2

Sonstige 1

Ethanol µg/m3 151Aceton µg/m3 30C9-C12-Verbindungen µg/m3 302-Butanonoxim µg/m3 62-Methoxypropanol µg/m3 5

Summe µg/m3 222

Summe VOC µg/m3 5251

anhand der Massenspektrometer-Bibliothek identifiziert und als Toluol-Äquivalent quantitativ bestimmt, alle weiteren VOC wurden einzeln kalibriert.

Träger des Hygiene-Instituts: Verein zur Bekämpfung der Volkskrankheiten im Ruhrkohlengebiet e.V., Gelsenkirchen

HYGIENE-INSTITUT DES RUHRGEBIETS, GELSENKIRCHENInstitut für Umwelthygiene und Toxikologie

18.06.2012Anlage 1 von 2

Seite 1 von 3

Tauw GmbH, Richard-Löchel-Straße 9, 47441 MoersWHS; 2399397

13.06.2012

13. - 18.06.2012

Probe-Nr. 12/656-01

Tenax-Röhrchen A652

Probebezeichnung WHS-U3-RL03

Probevolumen l 3,0

Aromatische KohlenwasserstoffeBenzol µg/m3 < 2Toluol µg/m3 8Ethylbenzol µg/m3 11m / p - Xylol µg/m3 15o - Xylol µg/m3 5n-Propylbenzol µg/m3 < 21,2,4-Trimethylbenzol µg/m3 < 21,3,5-Trimethylbenzol µg/m3 < 22-Ethyltoluol µg/m3 < 2Styrol µg/m3 17Naphthalin µg/m3 < 24-Phenyl-Cyclohexen µg/m3 < 2

Summe µg/m3 56

Aliphatische Kohlenwasserstoffen-Hexan µg/m3 2n-Heptan µg/m3 < 2n-Octan µg/m3 2n-Nonan µg/m3 4n-Decan µg/m3 6n-Undecan µg/m3 9n-Dodecan µg/m3 4n-Tridecan µg/m3 3n-Tetradecan µg/m3 2n-Pentadecan µg/m3 < 2n-Hexadecan µg/m3 < 22-Methylpentan µg/m3 473-Methylpentan µg/m3 < 21-Octen µg/m3 < 21-Decen µg/m3 < 22-Methyl-1-propen trimer µg/m3 < 2

Summe µg/m3 79

CycloalkaneMethylcyclopentan µg/m3 < 2Cyclohexan µg/m3 16Methylcyclohexan µg/m3 8

Summe µg/m3 24

Auftraggeber:

Projekt:

Untersuchungsergebnisse: Flüchtige organische Verbindungen (VOC) gemäß DIN EN ISO 16000-5(Analytik DIN ISO 16000-6)

Probeneingang:

Bearbeitungszeitraum:

Träger des Hygiene-Instituts: Verein zur Bekämpfung der Volkskrankheiten im Ruhrkohlengebiet e.V., Gelsenkirchen

HYGIENE-INSTITUT DES RUHRGEBIETS, GELSENKIRCHENInstitut für Umwelthygiene und Toxikologie

18.06.2012Anlage 1 von 2

Seite 2 von 3

Tauw GmbH, Richard-Löchel-Straße 9, 47441 MoersWHS; 2399397

13.06.2012

13. - 18.06.2012

Probe-Nr. 12/656-01

Auftraggeber:

Projekt:

Untersuchungsergebnisse: Flüchtige organische Verbindungen (VOC) gemäß DIN EN ISO 16000-5(Analytik DIN ISO 16000-6)

Probeneingang:

Bearbeitungszeitraum:

Terpene3-Caren µg/m3 6alpha-Pinen µg/m3 35beta-Pinen µg/m3 2Limonen µg/m3 3

Summe µg/m3 46

Alkohole2-Propanol µg/m3 71-Butanol µg/m3 362-Ethyl-1-hexanol µg/m3 3Benzylalkohol µg/m3 2

Summe µg/m3 48

Glykole / Glykolether2-Methoxyethanol µg/m3 92-Ethoxyethanol µg/m3 < 22-Butoxyethanol µg/m3 111-Methoxy-2-propanol µg/m3 42-Butoxyethoxyethanol µg/m3 < 22-Phenoxyethanol µg/m3 < 2

Summe µg/m3 24

AldehydeButanal µg/m3 73-Methylbutanal µg/m3 < 2Pentanal µg/m3 27Hexanal µg/m3 322-Ethylhexanal µg/m3 < 2Heptanal µg/m3 < 2Octanal µg/m3 4Nonanal µg/m3 34Decanal µg/m3 < 2Undecanal µg/m3 < 2Benzaldehyd µg/m3 6

Summe µg/m3 110

KetoneMethylethylketon µg/m3 83Methylisobutylketon µg/m3 < 2Cyclohexanon µg/m3 2Acetophenon µg/m3 < 2

Summe µg/m3 85

Träger des Hygiene-Instituts: Verein zur Bekämpfung der Volkskrankheiten im Ruhrkohlengebiet e.V., Gelsenkirchen

HYGIENE-INSTITUT DES RUHRGEBIETS, GELSENKIRCHENInstitut für Umwelthygiene und Toxikologie

18.06.2012Anlage 1 von 2

Seite 3 von 3

Tauw GmbH, Richard-Löchel-Straße 9, 47441 MoersWHS; 2399397

13.06.2012

13. - 18.06.2012

Probe-Nr. 12/656-01

Auftraggeber:

Projekt:

Untersuchungsergebnisse: Flüchtige organische Verbindungen (VOC) gemäß DIN EN ISO 16000-5(Analytik DIN ISO 16000-6)

Probeneingang:

Bearbeitungszeitraum:

HalogenkohlenwasserstoffeTrichlorethen µg/m3 < 2Tetrachlorethen µg/m3 < 21,1,1-Trichlorethan µg/m3 < 21,4-Dichlorbenzol µg/m3 < 2

Summe µg/m3 -EsterEthylacetat µg/m3 4Butylacetat µg/m3 18Isopropylacetat µg/m3 < 2Methoxypropylacetat µg/m3 < 22-Ethoxyethylacetat µg/m3 < 2Dimethylphthalat µg/m3 < 2Texanol µg/m3 < 2TXIB (Texanolisobutyrat) µg/m3 < 2

Summe µg/m3 22Furane2-Pentylfuran µg/m3 < 2THF (Tetrahydrofuran) µg/m3 < 2

Summe µg/m3 -SiloxaneHexamethylcyclotrisiloxan (D3) µg/m3 < 2Octamethylcyclotetrasiloxan (D4) µg/m3 < 2Decamethylcyclopentasiloxan (D5) µg/m3 8Dodecamethylcyclohexasiloxan (D6) µg/m3 10

Summe µg/m3 18

Phenol µg/m3 < 22-Furaldehyd (Furfural) µg/m3 < 2

Sonstige 1

Ethanol µg/m3 105Aceton µg/m3 50Pentan µg/m3 37C8-C16 µg/m3 87

Summe µg/m3 279

Summe VOC µg/m3 7911

anhand der Massenspektrometer-Bibliothek identifiziert und als Toluol-Äquivalent quantitativ bestimmt, alle weiteren VOC wurden einzeln kalibriert.

Träger des Hygiene-Instituts: Verein zur Bekämpfung der Volkskrankheiten im Ruhrkohlengebiet e.V., Gelsenkirchen

Anlage

2

Probenahmeprotokolle