Rückblick Herbst-Seminar 2013 in Regensburg Rückblick ... · der „Missa brevis á 4“ von...

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Rückblick Herbst-Seminar 2013 in Regensburg Rückblick Jänner-Seminar 2014 in Stams Projekt LMS Zirl Einladung zum Seminar in Virgen 2014 Jänner-Seminar 2015 in Stams Bläserbuch zum neuen Gotteslob Notenmaterial, neue Wege 2014/1

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Rückblick Herbst-Seminar 2013 in Regensburg Rückblick Jänner-Seminar 2014 in Stams

Projekt LMS ZirlEinladung zum Seminar in Virgen 2014

Jänner-Seminar 2015 in StamsBläserbuch zum neuen Gotteslob

Notenmaterial, neue WegeEinweihung Barbarakirche

2014/1

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2 Cantare et sonare

Kassier: Prof. Walter KnappMax-Angerer-Weg 2, A-6130 SchwazE-Mail: [email protected]

Schriftführer: Fritz JoastRohr Nr. 8, A-6280 RohrbergE-Mail: [email protected]

Organisation: Barbara MarbergerBrennerstraße 5 g, A-6020 InnsbruckTel. 0664 140 1145E-Mail: [email protected]

InternetWir sind laufend bemüht, das Angebot auf unserer Homepage zu erweitern. Schauen Sie hinein, für Anregungen und Wünsche in dieser Richtung sind wir dankbar.

Sie erreichen uns unter www.cantareetsonare.at.

Der Verein „cantare et sonare“ gibt jährlich Publikationen heraus, darun-ter eine umfangreichere Zeitschrift, die Sie hier in Händen halten. Die Mit-teilungen werden den Verbandslei-tungen des Tiroler, Südtiroler und Ba-yerischen Sängerbundes, des Österreichischen Blasmusikverbandes, der Tiroler Blasmusikkapellen, der Südtiroler Musikkapellen, den Tiroler Bezirkskapellmeistern, den Leitern der Tiroler Kirchenchöre, den Musikschu-len, den Verantwortlichen der Verbän-de in der Arbeitsgemeinschaft „canta-re et sonare“, allen Teilnehmern an Seminaren und interessierten Persön-lichkeiten kostenlos zugesandt. Die Anschriften werden ausschließlich für Aussendungen verwendet.

Bitte geben Sie uns allfällige Adressen-änderungen bekannt, schriftlich oder per e-mail. Danke!

Der Verein nimmt weitere Bestel-lungen sowie Berichte, Mitteilungen und Beiträge gerne entgegen.

Bankverbindungen, AdressenVerein „cantare et sonare“In Österreich: HYPO-Bank Tirol, Kto-Nr. 200 110 22449, BLZ 57 000Für Überweisungen aus dem EU-Raum: IBAN. AT 63 5700 0200 1102 2449BIC: HYPTAT 22

Seite

Walter Knapp Erinnerungen an Regensburg 3

Abschlusskonzert Regensburg 4 Mario RiezlerJänner-Seminar 2014 in Stams 5-6

Abschlusskonzert Stams 7

Georg Schmid Herbstseminar 2014 8

Herbstseminar Virgen 9

Virgen, das Sonnendorf 10-11

Die Referenten 12-13

Johannes SprengerProjekt MS Zirl 13

Mario RiezlerJänner-Seminar 2014 in Stams 14

Frater Martin AnderlDas Jänner-Seminar 2015 15

Raimund RunggaldierBläserbuch zum Gotteslob 16-17

Pfarrkirche St. Alban in Matrei 17

Georg SchmidPartitur, Einzelstimme – oder gar Faksimile? 18-19

Vorschau auf 2015 20

Inhalt Zeitschrift Mai 2014

Impressum

Das Mitteilungsblatt erscheint höchstens zweimal jährlich.

Herausgeber, Medieninhaber: „cantare et sonare –Verein zur Förderung des vokal-instrumentalen Musizierens“

Redaktion:Obmann: Georg Schmid, Römerstraße 73, A-6103 Reith b. SeefeldMobil: +43 (0)664 4169069,Tel. + FAX: +43 05212 [email protected]

Layout/Satz: Erhart Sonja

Druck: Druckerei Pircher, 6430 Ötztal-Bahnhof, Olympstraße 3Tel. +43 (0)5266 8966, www.pircherdruck.at

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Cantare et sonare 3

Walter Knapp

Erinnerungen an Regensburg 2013

Zum zweiten Mal konnten wir das Se-minar „CANTARE ET SONARE“ vom 27. bis 29. September im schönen Regensburg durchführen. Das Gene-ralthema war „Geistliche Musik am Hofe der Erzherzöge in Innsbruck“. Über 100 Sängerinnen und Sänger so-wie zahlreiche Instrumentalisten folgten der Einladung unseres rührigen Obmanns Georg Schmid, denn wieder

stand ein musikalisches Großereignis bevor.Die Unterbringung lag in den be-währten Händen von Barbara Marber-ger, die sich stets bemüht, alle zufrie-den zu stellen. Es klappte alles bestens.Die Gesamtleitung hatte wieder Dom-kapellmeister Roland Büchner inne, der Leiter der Regensburger Dom-spatzen. Seine freundliche Art und sei-

ne konsequente, exakte Probenarbeit wird von den Sängerinnen und Sän-gern besonders geschätzt. Es ist ein großes Erlebnis, wenn nach relativ kur-zer Probenarbeit ein voller, ausgewo-gener Chorklang den Proberaum er-füllt. Vokale und instrumentale Klangpracht in dieser Form zu erleben, ist wohl nur bei den Seminaren CAN-TARE ET SONARE zu erleben. Da-bei mitzuwirken bedeutet sicherlich ein außerordentliches Erlebnis.Dem Prinzip von CANTARE ET SO-NARE (Austauschbarkeit der Stim-men) folgend, wurden die vorwiegend jugendlichen Streicher (unter Leitung von Ursula Sandbichler) und die Bläser (Zinken und Barockposaunen unter Leitung von Roland Wilson) entspre-chend eingesetzt. Es wurden Werke von Meistern aus dem 16. und 17. Jahr-hundert erarbeitet und verschiedene Besetzungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die anstrengende Probenarbeit hat ihre Früchte gezeigt. Am Sonntagvor-mittag wurde im prachtvollen Dom der feierliche Gottesdienst gestaltet mit der „Missa brevis á 4“ von Andrea Ga-brieli zusammen mit den Domspatzen sowie Motetten der Seminarteilneh-mer aus dem Seminarthema. Am spä-

Bereits 6mal Gesamtleiter: Roland Büchner

Jünger gehts wohl nicht mehr!

Abschlusskonzert in der Alten Kapelle

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4 Cantare et sonare

Giovanni Battista Grillo gest. 1622

Sonata prima à 7

Obmann Georg Schmid Begrüßung

Hans Leo Hassler1564 - 1612

Nun lob mein Seel den Herren,Cantionalsatz à 4

Johann Stadlmayr1575-1648

Beata immaculata à 8 für Soli und Tutti

Heinrich Schütz1585-1672

Sehet an den Feigenbaum,Instrumental-Motette à 7

Giovanni Croce1557-1609

Benedictus es, Domineà 8 in zwei Chören

Blasius Amon Da pacem, Domine à 5

Samuel Scheidt1586-1630

Canzon à 4 für Posaunen

Leone Leoni 1560-1590

Quam dulcia à 8in zwei Chören

Blasius Amon Cibavit eos à 5

Giovanni Gabrieli1557-1612

Canzon à 6

Marc Antonio Ingegneri 1535-1592

Duo Seraphim clamabantà 8 in zwei Chören

Johann Stadlmayr Regina coeli à 6

Programm des Abschlusskonzertes:„Geistliche Musik am Hofe der Erzherzöge in Innsbruck“

teren Nachmittag fand das Abschluss-Konzert in der voll besetzten „Alten Kapelle“ statt, der ältesten und schönsten Barock-Kirche in Regens-burg mit sehr guter Akustik (siehe Pro-gramm). Von diesem Konzert gibt es auch eine CD, die sehr schön geworden

ist, eine klingende Erinnerung an das erfolgreiche Seminar in Regensburg!

Abschließend sei noch allen gedankt, die mit viel Eifer und Engagement zum Gelingen dieses Seminars beigetragen haben. Dieses Engagement beflügelt

auch unseren Obmann Georg Schmid, sich immer wieder für CANTARE ET SONARE einzusetzen und so das Erbe von Otto Ulf weiterhin zum Blühen zu bringen!

Referenten Ursula Sandbichler, Hall i. T. StreicherRoland Wilson, Köln Zink/Posaunen

Gesamtleitung: Domkapellmeister Roland Büchner, RegensburgOrganisatorische Leitung: Obmann Georg Schmid

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Cantare et sonare 5

Wer über kirchenmusikalische Akti-vität in Tirol berichtet, wird am Stift Stams mittlerweile nicht mehr vorbei kommen. Seit fast 4 Jahren sorgt Fra-ter Martin Anderl für neue Impulse im Tiroler Oberland und bringt kaum gehörte Literaturschätze zur Auffüh-rung.

Nach dem Erfolg im Jänner 2013 lud der Verein wiederum ein nach Stams, das Seminar scheint ein Fixpunkt zu werden.

Ca. 50 SängerInnen und 20 Instrumen-talisten erarbeiteten von Freitagabend bis Sonntagmittag ein breitgefächertes Programm. Die Instrumentalisten wurden von in-ternational anerkannten Fachkräften betreut und in der Spiel- und Auffüh-rungspraxis der Alten Musik geschult: Ursula Sandbichler (Streicher), Domi-nik Bernhard (Continuo) und Seba-stian Krause (Barockposaune) waren dieses Jahr wieder für ihre Instru-mentengruppen zuständig.

Als neuer Referent für die Zinkenisten fungierte Arno Paduch, Dozent für Zink- und Ensembleleitung an den Mu-sikhochschulen Hannover und Leipzig.

Da es für den Bereich Naturtrompeten heuer wenig Anmeldungen gab, wurde in diesem Seminar keine eigene Klas-

se geführt. Für das Abschlusskonzert stellte Andreas Lackner jedoch ein Naturtrompeten-Ensemble zur Verfü-gung, das bestens vorbereitet der musi-kalischen Stunde Glanz und königliche Würde hinzu gab.

Wie bereits im Jahr zuvor konnte „Hausherr“ Frater Martin Anderl für die musikalische Gesamtleitung ge-wonnen werden. Seine Begeisterung und seine Energie für das Seminar und diese Musik waren für jede/n Teilneh-

mer/In spür- und erfahrbar. Im Zentrum stand die 13-stimmige Missa „Veni Sponsa Christi“ von Chri-stoph Strauss. Klangprächtig und maje-stätisch wird hier ein Herrscherlob auf Christus gesungen und einzigartig ist darin wohl auch die Verwendung von 5 Trompeten und Pauken als Drittem Chor.

Unbekannte bzw. neu zu entdeckende Literatur zur Aufführung zu bringen, statt sich auf ausgetretenen Pfaden zu

Mario Riezler

„Veni Sponsa Christi – Komm, du Braut des Herrn“Jänner-Seminar 24.01. – 26.01.2014 in Stams mit neuen „Literaturschätzen“

Abschlusskonzert im Bernardi-Saal

Chor II in typischer ces-Besetzung

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6 Cantare et sonare

bewegen, ist wohl Ziel und Leitidee dieser Seminarreihe in Stams. So stammten alle Motetten, Cantio-nalsätze und Instrumentalwerke dieses Seminares aus dem Musikarchiv der Benediktinerabtei Kremsmünster und waren bislang nie oder höchst selten zu hören.

Besonders zu erwähnen ist die vor-bildhafte Aufbereitung des Noten-materials. Alle Werke wurden auf ein neues Notationsprogramm übertragen, sorgfältig eingerichtet und zusammen gestellt, damit die SängerInnen und Bläser ideale Bedingungen vorfanden. Wer sich mit einer Notationssoftware

Der Bernardisaal - optisch und akustisch ein Juwel – war ein besonderer Ort für unser Abschlusskonzert

Konstant verlässliche Partner der Sängerinnen, unsere Streicher rund um Ursula Sandbichler

Zum ersten Mal als Leiter des Zinken-Referates bei uns: Arno Paduch, Hannover

schon einmal befasst hat weiß, wie viel Arbeit und Zeit dahinter steckt. Der Dank gilt dafür im besonderen Karlheinz Ostermann, der gemeinsam mit Frater Martin für das professio-nelle und druckfertige Notenmaterial gesorgt hat!Aufgrund der arktischen Tempera-turen im Vorjahr beim Abschlusskon-zert in der Basilika vergangenen Jahr entschied man sich heuer für den Ber-nardisaal, der trotz der auch dort erfri-schenden Temperaturen auf jeden Fall günstigere Bedingungen bot. In Ambi-ente und Akustik war der Bernardisaal mehr als ein würdiger Ersatz für die prächtige Basilika.

Die zahlreichen ZuhörerInnen konn-ten ein sehr abwechslungsreiches und

schönes Konzertprogramm miterleben. Die Positionierung des 3. Chores in der Galerie des Saales bei der Missa „Veni Sponsa Christi“ oder die Verteilung der SängerInnen entlang der Seiten-wände bei „Cantate Domino“ lies die ZuhörerInnen noch mehr an der Musik teilhaben und auch eine Art „Dolby-Surround“ Effekt erleben.

Das Stift Stams ist nicht nur ein ba-rockes Juwel im Tiroler Oberland, son-dern auch ein idealer Ort für Seminare und Fortbildungen, vor allem der Alten Musik.

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Cantare et sonare 7

Girolamo Fantini 1600 – 1675

L’Imperiale à 5 – Trompeten

Obmann Georg Schmid Begrüßung

Jakob Gippenbusch 1612 - 1664

Sub tuum praesidium à 4 - Posaunen - Chor

Jakob Gippenbusch O Blumen Christi rosenzart à 4

Benedetto BagniVenedig 1608

Eructavit cor meumà 8 in 2 Chören

Vinzenz Fuxum 1606 – 1659

Canzonaà 10

Giov. Girolamo Kapsberger1580 - 1651

Cantate Domino à 5

Jakob Gippenbusch Christe, qui splendor et dies à 4

Frater Martin Anderl Das musikalische Konzept des Seminares

Christoph Straussum 1575 – 1631 (Wien)

Missa “Veni Sponsa Christi”Kyrie – Credo – Sanctus – Agnus Deià 12 in 3 Chören, Trompeten, Pauken

Jakob Gippenbusch Christus ist auferstanden à 4

Heinrich Schütz1585 - 1672

Psalm 45 „Mein Herz dichtet ein Lied“à 4

Benedikt Lechler1549 - 1659

Canzon à 8

P. Michael Falkner Segen

Giovanni Valentini1582 - 1648

Veni sponsa Christià 12

Geistliche AbendmusikAbschlusskonzert des Seminars „cantare et sonare“

vom 24. – 26. Jänner 2014 im Stift StamsSonntag, 26. Jänner 2014 um 16 Uhr Bernardi-Saal, Stift Stams

Referenten Ursula Sandbichler, Hall i. T. ViolineArno Paduch, Leipzig ZinkAndreas Lackner, Innsbruck NaturtrompeteSebastian Krause, Leipzig BarockposauneDominik Bernhard, Innsbruck Continuo

Gesamtleitung: fr. Martin Anderl, Stift StamsOrganisatorische Leitung: Obmann Georg Schmid

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8 Cantare et sonare

Dieses weist erstaunlich viele Paral-lelen mit dem in Fließ vor drei Jahren auf: Es folgt auf Regensburg. So wie in Fließ finden wir im Schulzentrum Vir-gen exzellente Möglichkeiten vor, und auch hier stehen Gemeindeführung, Bürgermeister und Verantwortliche voll hinter dem Projekt. Das Gasthaus „Panzl“ wird wie in Fließ eine „Heim-stätte“ werden. Zu guter Letzt: Unser Abschlusskonzert findet wieder statt in einer außergewöhnlich großen Land-kirche, St. Alban in Matrei.

Der Entschluss, 2014 nach Osttirol zu gehen, stand schon länger fest, und ei-gentlich auch Virgen. Den Ausschlag dafür gab: Unser Schriftführer Fritz Joast stammt aus Virgen. Wir werden im elterlichen Bäckerladen, bei Köst-lichkeiten aus der eigenen Backstube, fallweise unsere Kaffee-Pausen ver-bringen. Ich selber bin – familienbe-dingt - seit 12 Jahren fast jeden Monat einmal im Ort und kenne sowohl die Möglichkeiten als auch das außeror-dentliche Flair desselben.

Inhaltlich bilden dieses und das Jän-ner-Seminar eine Klammer, beide stel-len Johann Stadlmayr in den Mittel-

punkt. Andreas Lackner zog Konsequenzen aus den Jänner-Erfah-rungen, es wird kein Naturtrompeten-Referat geführt. Dafür werden wir – auch im Hinblick auf das Erscheinen des neuen „Gotteslob“- nach längerem wieder Trompeter auf sog. „normalen“ Trompeten einladen. Interessierte kön-nen im Zinkkurs „schnuppern“, auf Leihinstrumenten unseres Vereines die ersten Versuche wagen, das vokale Se-minar-Repertoire und Canzonen und Sonaten mit den Zinken, Posaunen und Streichern auf C-Trompeten des „Blä-serkreis Innsbruck“ (oder den eigenen) erarbeiten.

Für diesen Bereich steht heuer, wegen des zu erwartenden Interesses, eine ei-gene Referentin zur Verfügung.

Für interessierte Chor- und Ensem-bleleiter öffnen wir uns Samstagnach-mittag und –Abend, bieten denen Ge-legenheit, Seminarluft zu „schnuppern“.

Im Dozententeam finden wir Bekann-te: Ursula Sandbichler bei den Strei-chern, und als logische Folge des Jän-ner-Seminares zum zweiten Mal Arno Paduch für die Zinken.

Wir hoffen, dass unser Angebot an die Organisten in Osttirol, praktische Er-fahrungen fürs Continuo-Spiel bei Do-minik Bernhard zu erwerben, ange-nommen wird. Zu meiner großen Freude fand nach langem Henning Wiegräbe wieder Zeit für das Referat Posaune. Ihm zur Seite steht Christine Brand (Barockposau-ne) im Ensemblespiel für Zinken, Po-saunen, C-Trompeten und Streicher.

Völlig neu, zum ersten Mal bei uns ist Gesamtleiter Oliver Felipe Armas, vie-len bekannt ob seiner Jugendarbeit und seiner Erfolge mit dem Tiroler Landes-jugendchor. Was nicht allgemein bekannt sein dürf-te: Oliver kennt diese Art der Musik aus seiner langen Zeit bei den Innsbru-cker Capellknaben, ist quasi aufge-wachsen damit. Er freut sich auf die spannende Aufgabe, wir nicht weniger auf ihn.

Wir bemühen uns, dass einem weiteren highlight in der langen Tradition un-serer Seminare nichts im Wege steht, und freuen uns schon darauf,

Obmann Georg Schmid und das cantare-Team

Georg Schmid

Herbst-Seminar 2014 in Virgen und Matrei

Anmeldung zum Seminar in Virgen 26. – 28. September 2014

Vorname: Name:

Straße: PLZ/Ort:

Telefonnummer: E-Mail:

Ich bin:

o Chorleiter o Leiter eines Instrumentalensembles

o ChorsängerIn Stimmlage o Bläser Instrument

o Organist o Streicher Instrument

Übernachtung: Ja o Nein o Tarif: normal o Schüler/Student o

Falls ein bestimmter Zimmerpartner gewünscht wird, bitte um Bekanntgabe.

Anmeldeschluss: 30. Juni 2014

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Cantare et sonare 9

Herbst-Seminar „cantare et sonare“ in Virgen/Osttirolvom 26. – 28. September 2014

in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Chorverband

Veranstalter: Verein „Cantare et sonare“, Obmann Georg Schmid, A-6103 Reith b. Seefeld, Römer-straße 73, Tel. +43 (0)664 4169069, E-Mail: [email protected]

für SängerInnen, Chor- und Ensemble-LeiterInnen, OrganistInnen (Continuo), Instrumentalisten auf Posaunen, Zink, Trompeten und Streichinstrumenten.Kursort: Das Seminar fi ndet statt im Schulzentrum Virgen.

Verpfl egung, Übernachtung im Gasthof „Panzl-Bräu“ und umliegenden Pensionen in Virgen.

Kurszeiten: Kursbeginn Freitag 26. September um 18.oo mit dem Abendessen im Gasthof „Panzl-Bräu“.Abschlusskonzert am Sonntag um 16 Uhr in der Pfarrkirche St. Alban in Matrei i.O.

Inhalte: 4stimmige bis mehrchörige Werke des 17. Jhdts. von Johann Stadlmayer u.a. -Cantio-nalsätze, Instrumentalwerke für Zinken, Streicher, Trompeten und Posaunen ergänzen das Angebot.

NEU: MusiklehrerInnen sowohl im Tiroler Musikschulwerk als auch im Bereich Deutsche und Ladinische Musikschulen können das Seminar als externe Bildungsveranstaltung besuchen und dementsprechend verrechnen.

Dozenten Arno Paduch, Hannover, Zink Henning Wiegräbe, Stuttgart , Posaune Ursula Sandbichler, Hall, Violine Christine Brand, Stuttgart, Ensemble-Spiel Dominik Bernhard, Innsbruck, Continuo Gesamtleiter: Oliver Felipe Armas, Innsbruck/Telfs

Anmeldung: Anmeldung online www.cantareetsonare.atoder an Barbara Marberger, Brennerstraße 5g, A-6020 InnsbruckE-Mail: [email protected]

Die Einzahlung, mit der die Kategorie der Unterbringung bestimmt wird, auf Konto Verein “Cantare et sonare“, HYPO TIROL BANK; BLZ 57 000, Kto. 200 110 22449 gilt als Anmeldung und wird bestätigt.Für Anweisungen aus dem EU-Raum: IBAN: AT 63 5700 0200 1102 2449 BIC: HYPTAT 22 Anmeldeschluss: 30. Juni 2014

Kursbeitrag: Kursbeitrag• Vollpension im Hotel € 190.- (begrenzte Kapazität)- in Pensionen € 175.-• Einzelzimmer auf Anfrage, ermäßigter Preis für Studenten € 90.-• Für Externe ohne Übernachtung (Kurs und Verpfl egung): € 115.-

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10 Cantare et sonare

Virgen – das Sonnendorf im Nationalpark Hohe Tauern

Virgen liegt auf etwa 1.200 m Seehöhe in den Hohen Tauern. Bereits 500 vor Christus spielte in Vir-gen der Kupferbergbau eine tragende Rolle.

Der Name „Virgen“ kommt aus dem slawischen und bedeutet „sonniges Plätzchen.“

Auf Grund seines für die Höhenlage milden Klimas wird Virgen auch als das „Meran von Osttirol“ bezeichnet.Das Dorf besteht aus 7 Ortsteilen, die ca. 2.200 Einwohner schätzen die her-vorragende Lebensqualität ihres Hei-matortes Virgen – mit ein Grund dafür, dass Virgen eine der wenigen Gemein-den Osttirols ist, in der ein leichtes, aber stetes Bevölkerungswachstum zu ver-zeichnen ist. Mit 3.371 m ist der Hohe Eichham die höchste Erhebung im Ge-meindegebiet.

Aufgrund des Engagements der Kli-mabündnis-Gemeinde Virgen in den Bereichen Umweltschutz, Naturschutz und Klimaschutz wurde das Sonnen-dorf mit dem Titel „Klimaschutzge-meinde 2009“ sowie 2010 und 2013 mit dem „European Energy Award in Gold“ausgezeichnet.

Weiters wurde Virgen im Rahmen des europäischen Wettbewerbes Entente Florale Europe 2006 zum „Schönsten Blumendorf Europas“ gekürt.

Die Nutzung heimischer Ressourcen wie Sonne, Wasser und Holz (Photovol-taik, Hackschnitzel-Anlage zur Ener-giegewinnung für öffentliche Gebäude) wird in Virgen großgeschrieben.

Ein weiteres beachtliches Projekt stellt der Virger Bauernladen dar. Allwö-chentlich verkaufen dort Bauern aus dem Dorf ihre Produkte.

Kunsthistorisch bedeutende Fresken

Auf uraltem historischen Boden steht eine der kunstgeschichtlich interes-santesten Kirchen Osttirols, die durch Jahrhunderte das Ziel vieler Wallfahrer aus nah und fern war und ist: die Wall-fahrtskirche Maria Schnee in Ober-mauern.

Blumendorf Vi

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Cantare et sonare 11

Das spätgotische Bauwerk mit Spitzbo-genfenstern hat seine heutige Gestalt in der Mitte des 15. Jahrhunderts durch Er-weiterung einer kleinen frühgotischen Kirche erhalten. Die eindrucksvollen Fresken von der Leidensgeschichte Jesu malte Ende des 15. Jahrhunderts Simon von Taisten, der Hofmaler der Görzer Grafen.

Von Virgen führt der beliebte Kreuz-weg, der erst vor kurzem neu gestaltet wurde, direkt zur Wallfahrtskirche in Obermauern. Meditationstexte auf den Serpentin-quadern - von Altbischof Reinhold Stecher verfasst - sollen die Wallfah-rerInnen zum Verweilen und Innehal-ten einladen.

Burgruine Rabenstein

Als kulturhistorisches Highlight gilt die Burgruine Rabenstein, die erhaben über Virgen thront.Auf einem steil abfallendem Hang ge-legen, ist die weitverzweigte Burgan-lage von großer kulturgeschichtlicher Bedeutung. In der Kapelle findet man Reste von Wandgemälden aus dem 14. Jhd. Rabenstein wurde am Ende des 12. Jhd. erbaut, 1271 als „castrum Virge“ und 1333 als „Rabenstein“ urkundlich genannt. Für das Landschaftsbild ist die malerisch gelegene Burgruine von au-ßerordentlichem Reiz.

Die Burgruine Rabenstein, Wahrzeichen von Virgen

Das Innere der Wallfahrtskirche Maria Schnee

Der Bürgermeister der Gemeinde Vir-gen, Ing. Dietmar Ruggenthaler, setzt bei der weiteren Entwicklungsarbeit von Virgen auf drei Maximen:• Verantwortung aktiv wahrnehmen für Natur, Gemeinschaft und Schöpfung• Gemeinsam sind wir stark• Offen sein für Neues

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12 Cantare et sonare

Die Referenten

Ursula Sandbichler, Violine, Studium der Musikpädagogik am Mozarteum Salzburg, Violine bei Prof. Mumelter. Spezialisierung im Bereich der Alten Musik, Konzertauftritte mit ver-schiedensten Ensembles (l’Arpa festante, Wiener Akademie, Armonico tributo u.v.a.). Zurzeit Lehrtätigkeit an der Musikschule Hall und am BORG in Volders.

Mag. Oliver Felipe-Armasstudierte Gesangspädagogik und Chorleitung am Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck, sowie Spanisch-Englisch an der Universität in Innsbruck. Die Zu-sammenarbeit mit Colin Mason, Howard Arman, Richard Wistreich, dem Hilliard-Ensemble u.a. bereicherte seinen musikalischen Werdegang. Konzertreisen führten ihn nach Finnland, Spanien, England, Bulgarien und Südafrika, solistische Auftritte wiederholt an die Innsbrucker Kammerspiele. Von 2009-2013 leitete er den Kammerchor Innsbruck. Derzeit ist er Chorleiter des Tiroler Landesjugendchores sowie Mitglied des Vokalsextetts Vocal Visions (Schwerpunkt Musik des 20. und 21. Jhdt.). Als Direktor der Musikschule Telfs und als Landesjugendreferent des tsb ist es ihm ein großes Anliegen, den Jugend-lichen die Faszination des Chor- und Ensemblegesangs zu vermitteln.

Arno Paduch, Zink, Studium Musikwissenschaft in Frankfurt am Main sowie Zink und Historische Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis. Regelmäßige Zusammen-arbeit mit den wichtigsten Ensembles für Alte Musik in Deutschland, Konzerte im europäischen Ausland, hat mittlerweile an über 80 CD-Produktionen teilgenom-men. Seit 1992 Dozent für Zink und Ensemblemusik an der Musikhochschule in Leipzig. Dort gründete er 1995 das Johann-Rosenmüller-Ensemble, das mittlerwei-le den Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit bildet

Dominik Bernhard, ContinuoStudium an der Hochschule für Musik und Theater München in den Fächern Katholische Kirchenmusik (A-Diplom) und Konzertfach Orgel (Meisterklassen-diplom). Derzeit Organist an Stiftskirche und Basilika Wilten/Innsbruck. Regel-mäßige Betätigung als Solist und Continuo-Organist in Originalklang-Ensembles. Auszeichnung mit dem Kulturpreis Bayern, Preise bei verschiedenen Orgelwett-bewerben.

Henning Wiegräbe, PosauneLeitet die Posaunenklassen an der Musikhochschule in Stuttgart. Gast bei füh-renden deutschen Sinfonie- und Opernorchestern, regelmäßige Engagements und CD-Produktionen bei renommierten Originalklang-Ensembles, Solist bei div. Festivals, Dozent für Kammermusikseminare in Deutschland, Frankreich, Polen, Russland, in Peking und Schanghai.

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Cantare et sonare 13

Johannes Sprenger

REGINA COELI LAETAREProjekt mit mehrchöriger Musik der Landesmusikschule Zirl

Am 24. Mai 2013 fand in der Pfarrkir-che Leutasch ein Konzert mit Werken der venezianischen Mehrchörigkeit statt, das im Rahmen der Landesmu-sikschule Zirl von den dortigen Lehr-kräften Elisabeth Nicolussi (Gesang) und Johannes Sprenger (Saxophon) veranstaltet wurde.

Das zwei- oder dreichörige Ensemble, bestehend aus 14 Sängern, wurde un-terstützt durch Instrumentalisten auf eigens für diese Musizierpraxis ange-fertigten C-Trompeten (zur Verfügung

gestellt von Georg Schmid, der auch wertvolles Wissen zu Instrumentation und Aufführungspraxis bereitstellte), Posaune, Barockposaune, vier Saxo-phonen (AATB) und Orgel unter der Gesamtleitung von Elisabeth Nicolussi. Die Blechbläser leitete Manfred Lug-ger, die Saxophone Johannes Sprenger, die Orgel spielte Michael FP Huber.

Die für dieses Konzert ausgewählten und mit Hilfe von Georg Schmid von Elisabeth Nicolussi und Johannes Sprenger eingerichteten Stücke waren:

„Gabriel Angelus locutus est“ für acht Stimmen von Tiburtius Massaino, am Beginn des Konzertes rein vokal und gegen Ende gemeinsam mit beiden Bläserensembles zweichörig musiziert; „Regina coeli laetare“ für 12 Stimmen und zum Abschluss „Plaudite omnis terra“ für zwölf Stimmen in drei Chör-en von Giovanni Gabrieli, wieder mit dem gesamten Ensemble. Zwischen diesen Schwerpunkten spielten die Bläserensembles Musik aus der Zeit, u.a. Canzonen von Giovanni Gabrieli.

Den ausführenden Schülern der LMS Zirl erwies sich die mehrchörige Praxis mit der ungewohnten Möglichkeit, den gesamten Kirchenraum in das Klang-geschehen einzubeziehen und zum Vi-brieren zu bringen, als ein besonderes Erlebnis, ebenso wie dem das Gottes-haus bis zum letzten Platz besetzenden Publikum.

Die in diesem Zusammenhang unge-wohnten Saxophone fügten sich be-stens in das Geschehen ein, nicht zu-letzt wohl auch aufgrund ihrer sich der Stimme nähernden Charakteristik. Die mit Sängern und Bläsern erreichte Klangfülle und die besondere Ästhetik der im Mittelpunkt des Konzertes ste-henden Musik rief allgemein be-geisterte Reaktionen hervor.

Christine Brand, Barockposaune und Ensemble-Spiel,erhielt im Alter von 9 Jahren ihren ersten Posaunenunterricht im örtlichen Po-saunenchor, später bei Matthias Gromer (Nationaltheater Mannheim). 2008 be-gann sie ihr Bachelor-Studium bei Prof. Ulrich Flad an der Musikhochschule Köln, führte dieses weiter an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Prof. Henning Wiegräbe, Matthias Dangelmaier und Matthias Gromer. Dort erhielt sie 2013 ihren Abschluss im Fach Posaune und befindet sich nun im Master-Studiengang. Neben Barock-Ensembles wie Les cornets noir, Musica Fiorita und The Taverner Choir,Consort & Players sammelt Christine Brand Orchestererfahrung in der Jun-gen Deutschen Philharmonie und seit Oktober 2013 als Akademistin im Radiosin-fonieorchester des SWR Stuttgart.

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14 Cantare et sonare

Abschlusskonzert des Seminares 20011 in Fließ

Erstrahlt im neuen Glanze: Die Barbarakirche in Fließ

Mario Riezler

Barbarakirche FließWiedereinweihung nach 3-jähriger RestaurierungSonntag, 14. September 2014

Vielleicht ist dem einen oder anderen Teilnehmer noch das Herbst-Seminar 2011 in Fließ in Erinnerung. Die mu-sikalische Weihestunde am 25. Sep-tember 2011 bildete nicht nur den Abschluss eines tollen musikalischen Wochenendes, sondern war gleichzeitig auch die letzte große Veranstaltung in diesem Gotteshaus vor dem Renovie-rungsbeginn.

Nach zahllosen Arbeits- und Fron-stunden, Investitionen und Erneue-rungen und so manchen finanziellen Hürdenläufen kann die größte Filial-kirche im Tiroler Oberland nun wieder eingeweiht werden. Bischof Manfred Scheuer persönlich wird diesen Akt am Sonntag, den 14. September 2014 zele-brieren.

In Anlehnung an den musikalischen Abschluss vor Restaurierungsbeginn, die großartige Darbietung von Cantare et Sonare, wird dieser Einweihungsgot-tesdienst auch mit einer besonderen Mess-Gestaltung gefeiert. Alle 5 Chöre der Gemeinde aus den verschiedenen Ortsteilen - mehr als 100 SängerInnen - werden gemeinsam mit einem großen Blechbläserensemble und einem Orga-nisten diesen Höhepunkt mitgestalten.

Das Seminar 2011 in Fließ war auch die erste Cantare et Sonare Seminarveran-staltung von Frater Martin Anderl aus Stams. Damals spielte er Continuo und wirkte auch als Sänger mit, war aber noch sehr wenigen von uns bekannt. Mittlerweile leitet er sehr erfolgreich die Jänner-Seminare im Stift Stams und sorgt für neue kirchenmusikalische Im-pulse im Tiroler Oberland. Es ist uns eine große Freude, dass Frater Martin die musikalische Gesamtleitung des Einweihungsgottesdienstes in Fließ übernommen hat!

Sollte das Cantare et Sonare-Organisa-tionsteam wieder einmal auf der Suche nach einem Seminarort in Tirol sein, so darf ich an dieser Stelle jetzt schon eine herzliche Einladung nach Fließ aus-sprechen.

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Cantare et sonare 15

Nach dem großen Anklang der letzten beiden Jänner-Seminare deutet vieles darauf hin, dass diese in Stift Stams Tradition werden. Das nächstjähri-ge zum Thema „Namen Jesu“ wird durchgeführt vom 23. bis 25. Jänner 2015.

Der Name einer Person ist immer auch ein Stück weit Ausdruck seines We-sens. Dies trifft in besonderer Weise gerade für die (hebräischen) Namen der Bibel zu. Der Name Jesus, der sich von Jehoschua bzw. Josua ableitet, be-deutet Jahwe ist Errettung. Er ist damit auch der höchste aller Namen Gottes. So ist es nicht verwunderlich, dass auf Betreiben der Franziskaner, allen vo-ran Bernhardin von Siena, 1530 das Namen-Jesu-Fest von Papst Clemens VII. eingeführt wurde. Es wird alljähr-lich am 3. Jänner gefeiert, also mitten im Weihnachtsfestkreis.

Zu diesem Fest existierte früher eine reichhaltige und vielfältige Litera-tur. Das Kirchenlied „Dulcis Jesu, dulce nomen“, das in einem Satz von Jacob Gippenbusch SJ musiziert wer-

den wird, war dabei Grundlage für viele Parodiekompositionen. So gibt es von Johann Stadlmayr in seinen Weihnachtsmotetten „Moduli sym-phoniaci“ von 1629 eine vielstimmige Bearbeitung dieses Liedes. Die gleich-namige Parodiemesse für 2 Chöre, 6 Instrumente und Continuo über diese Motette aus seinem Messendruck von 1642 wird im Zentrum des Seminar-Geschehens stehen.

Daneben gibt es auch Lieder zu den weiteren Namen der Heiligen Fami-lie, wie das früher bekannte „Heilige Namen, allzeit beisammen“ oder „Pie Jesu redemptor hominum“. Abgerun-det wird das Programm mit mehrchö-rigen Werken von Orindio Bartolini und Orazio Vecchi. Auch eine Motette aus der Sammlung Jubilus Bernhardi (24 vokal-instrumentale Motetten über den zisterziensischen Hymnus „Jesu dulcis memoria“) des Stuttgarter Hof-kapellmeisters Samuel Capricornus (1628-1665) wird vertreten sein.

Ein breit gefächertes Programm also, und ein erstklassiges Dozententeam werden die Teilnehmer des nächstjäh-rigen Jänner-Seminares in Stift Stams

vom 23. - 25. Jänner 2015 wieder erwar-ten.

Organisation, Anmeldung

So wie im letzten Jahr wird das Semi-nar nicht in einer eigenen Zeitschrift ausgeschrieben. Alle TeilnehmerInnen der letzten Jahre und weitere Adres-saten erhalten im September per E-Mail eine Zuschrift mit allen nötigen Daten und Informationen. Die per-sönliche Werbung und neue Informa-tionswege werden dazu beitragen, dem Seminar den nötigen Bekanntheitsgrad zu schaffen.

Die Ausschreibung wird ab September ebenfalls auf unserer homepage er-sichtlich sein. Ab 10. Oktober können dann Anmeldungen getätigt werden, über die homepage oder formlos an die E-Mail-Adresse von Barbara Marber-ger und Obmann Georg Schmid.

Bezüglich Anmeldung möchte ich auf die Erfahrung des Vorjahres verwei-sen, dass wir im Stift exzellente Bedin-gungen vorfinden, die auch eine Teil-nehmerzahl über 70 zulassen.

Juan de Roelas (1570-1625): Adoration of the name of Jesus

Einladend, fordernd, flehend, resolut-bestimmt, freundlich, humorvoll - Souveräner Gesamtleiter Frater Martin Anderl

Frater Martin Anderl

Jänner-Seminar 2015 in StamsThema: „ Dulcis Jesu, dulce nomen – Namen Jesu“

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16 Cantare et sonare

Raimund Rungaldier, Kirchenmusikreferent der Diözese Innsbruck

Gestaltung des Gottesdienstes in gemischter Besetzung

Weit getrennte räumliche Aufstellung beim Rundfunktgottesdienst 2008

Raimund Runggaldier

Achtung-bald fertig-Bläserbuch … zum neuen GOTTESLOBAls Begleitpublikation zum nun bereits ausgelieferten Gebet- und Gesangbuch Gotteslob wird es ab Herbst 2014 ein eigenes Bläserbuch geben, zunächst zum Stammteil für alle deutschspra-chigen Diözesen und in Folge dann zu den Diözesanteilen (Österreichteil).Dies für die Praxis von Cantare et So-nare sicher sehr interessante Buch rich-tet sich gleichermaßen an Profi- und Laienmusiker in Bläserformationen mit unterschiedlicher Besetzung.

mit als Teil der versammelten Feierge-meinde einen liturgischen Dienst. Mu-sik ist wesentlicher Bestandteil und nie bloß stimmungsvolle Umrahmung der Liturgie. Die Bläserbücher zum neuen Gotteslob möchten deshalb die tätige und bewusste Teilnahme aller Gläu-bigen an Eucharistiefeiern, Wort-Got-tesdiensten, Taufen, Trauungen, Be-gräbnissen, Segnungen, Prozessionen, Wallfahrten, Andachten mit Akkla-mationen, Antiphonen oder Gemein-deliedern unterstützen und weiter för-dern.Die vierstimmigen Begleitsätze und In-tonationen sind je nach Bedarf in vari-ablen Bläserbesetzungen spielbar

(Holz, Blech, gemischte Ensembles, Blasorchester). Die Blasinstrumente können wie diverse Orgelregister zur Begleitung des Gemeindegesanges so-wie für Vor-, Nach- oder Zwischen-spiele unterschiedlich (Holz, Blech, Solo, Tutti) verwendet werden. Bei mehrstrophigen Liedern und Gesän-gen empfiehlt sich eine abwechselnde Instrumentation.

Zur stiladäquaten Interpretation mo-derner rhythmischer Gesänge (Spiritu-als, Taize´- Gesänge) kann ein Schlag-werkinstrumentarium wesentlich beitragen. Für die Zusammenarbeit mit Chören, Singgruppen oder Vokal-

In unserer Gegend hat die Bläsermusik eine lange Tradition. Vielerorts gehört die musikalische Gestaltung von Got-tesdiensten, Wallfahrten, Prozessionen für Ensembles selbstverständlich zum jährlichen Terminkalender.Bisher waren die Bläsersätze zu eini-gen ausgewählten Liedern aus dem al-ten Gotteslob bei diversen Blasmusik-verlagen und diözesanen Kirchenmusikreferaten erhältlich. Das nun erscheinende Bläserbuch steht in einer Reihe mit anderen Begleitpubli-kationen zum neuen Gotteslob (z.B. Orgel-, Klavier- oder Chorbuch sowie Kantorenbücher). Es wird den Groß-teil der Gesänge im Gotteslob enthal-ten.Bläser fungieren in der Liturgie als Kirchenmusiker. Sie übernehmen da-

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Cantare et sonare 17

Die Pfarrkirche zum Hl. Albanus in Matrei i.O.

Die heutige Pfarrkirche St. Alban ist bereits die dritte Kirche an derselben Stelle. Von der ersten Kirche ist nur be-kannt, dass sie dem Hl. Alban geweiht war und 1326 abbrannte.

Die zweite, etwas größere, im gotischen Stil erbaute Kirche, wurde 1335 einge-weiht. Nachdem diese für die wachsen-de Bevölkerung zu klein wurde, er-baute man eine neue.

Diese ist ein frühklassizistischer - spät-barocker Bau, geplant und erbaut in den Jahren 1776 – 1783 vom Baumei-ster Thomas Mayr aus Tristach bei Li-enz, welcher den Turm der gotischen Vorgängerkirche in den Neubau inte-grierte. 1798 eingeweiht, ist sie eine der größten Landkirchen Österreichs. Das Langhaus wird durch wuchtige Wandpfeiler mit Doppelpilaster in drei Joch geteilt. Zwischen den Pfeilern dreigeschoßige Flacharkaden, über-spannt von einem mächtigen Tonnen-gewölbe.

Im vorderen Bereich entsteht durch das Weglassen der Pfeiler eine quer-schiffartige Ausweitung, überwölbt mit einer Flachkuppel. Nach Osten hin schließt der halbrunde Chorraum an.

Das ursprüngliche Verbot, die Kirche mit Fresken und Stuckaturen auszuge-stalten, ignorierten die Matreier und beauftragten den Brixner Hofmaler Franz Anton Zeiller mit der Ausfüh-rung, welche 1783 abgeschlossen war.

In diesem prächtigen Kirchenraum, mit den Emporen geradezu prädestiniert für mehrchöriges Musizieren, sind wir zu Gast beim Abschlusskonzert des Seminares

Der mächtige gotische Turm der Pfarrkirche St. Alban in Matrei i. O.

Sparsame Besetzung eines Chores

solisten (cantare et sonare) empfiehlt sich eine reduzierte Instrumentation, um den Gesang nicht zu überdecken. Für die Umsetzung solcher Vorhaben ist generell wichtig: Im Interesse einer angemessenen Vorbereitung sollten Liedauswahl und liturgischer Ablauf frühzeitig mit allen Beteiligten (Lei-tung, Priester, Musiker/Innen, Chor, Organist/In, Kantor/In) abgesprochen werden.Mit dem Bläserbuch zum neuen Got-teslob können vielfältige Möglich-keiten des Einsatzes von Bläsern in der Liturgie im Sinn von Cantare et Sonare genutzt werden. Die Herausgabe dieser Publikationen ist unumstritten ein sehr wichtiger Startimpuls für unsere Ar-beit.

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18 Cantare et sonare

In seinem Bericht über Stams ging Mario Riezler – zu Recht - lobend ein auf das vorbildhafte Notenmaterial in unseren Seminaren. Bereits seit langer Zeit verfügen wir über den Luxus her-vorragender Notenschreiber. Ich darf an dieser Stelle Gerlinde Auer für ihre Übertragungen, das exzellente Noten-material, ihre immense Arbeit und Ge-duld über die vielen Jahre danken. Seit Bestehen der Jänner-Seminare versorgt uns Karlheinz Ostermann mit Notenmaterial, das sofort in Druck ge-hen könnte. Es gibt technisch eigentlich nichts, das nicht bewältigbar wäre. Die-ser Umstand, und einige Erfahrungen der letzten Seminare lassen Überle-gungen nach möglichen Neuerungen aufkommen.

Die für mich wichtigsten zwei Fragen: In welcher Form werden wir künftig die Seminarnoten ausgeben und, wie kommen Interessierte vor Seminarbe-ginn an diese?

Zum Ersten: In unseren Schulungen werden viele Werke über das übliche vierstimmige Schemata SATB hinaus erarbeitet, vielstimmig, mehrchörig. Fazit: In manchen Seminarphasen stellt nicht das Singen an sich technische Probleme an die Teilnehmer, sondern das Umblättern, das Orientieren, das Finden der Notenzeile. Und genau hier möchte ich ein Sakri-leg aufbrechen, eine seit Jahrzehnten eingebürgerte Praxis hinterfragen: Das Singen aus großen Partituren. Wohl-gemerkt, nicht das vierstimmige Chor-blatt ist angesprochen, sondern die viel-zeilige und deshalb für viele von uns, die nicht gerade am Tasteninstrument zu Hause sind, nicht leicht händelbare Partitur speziell bei Auff ührungen.

Wer erinnert sich noch? Für die spät-romantischen oder cäcilianischen sog. „Orgelmessen“ von Kircher, Zangl, Gruber, Mitterer, die an unsere Vor-fahren hohe Ansprüche stellten, waren und sind auch heute nur Einzelstim-men erhältlich. Noch weiter gegriff en: Ist es vorstell-bar, dass Musiker bei schwierigen Or-chesterwerken, etwa gar im Orchester-

graben oder auf der Konzertbühne, aus Partituren spielen? Ich weiß schon, das hängt mit der Unmöglichkeit des Um-blätterns für Instrumentalisten zusam-men. Und dem in früheren Zeiten vor-herrschenden (vielleicht heute wieder modernen) Gespür, mit Ressourcen sprich Papier sparsam umzugehen.

Aber es gibt viel tiefer greifende Grün-de für ein Nachdenken in dieser Rich-tung. Der Zeit- und Konzentrations-aufwand des ständigen Blätterns und Suchens hält vielfach ab vom Wesent-lichen: Die Stimme als eigenständige Linie, als Melodie zu führen. Je weiter wir nun in der Musikgeschichte zurück-gehen, umso mehr Augenmerk wurde auf die Ausarbeitung der Einzelstim-me gelegt. Der Kontrapunkt, die Lini-enführung der einzelnen Stimme, war den Komponisten höchstes Anliegen, daran wurde seine Kunstfertigkeit ge-messen.

Wie wäre sonst erklärbar, dass wir im cantare-et-sonare-Stil die Möglichkeit vorfi nden, eine Stimme vokal auszu-führen, die anderen instrumental, dies aber auch auf die Alt-, Tenorstimme, sogar die Basslinie anwenden können. Das ist in späteren Epochen nicht mög-

lich. Wir sind heute, dem Ideal der Roman-tik entsprechend vielfach darauf aus, einen verschmelzenden Chorklang als Ideal hinzustellen. Der ist wunderbar für die Literatur des 19. und 20. Jahr-hunderts, nicht aber für die früheren Epochen, die Werke, welche wir in den Mittelpunkt unserer Seminare stel-len. Die Komponisten an der Schwelle zur Monodie hatten sowohl die streng kontrapunktische Denkweise vor Au-gen (prattica prima) als auch das neue harmonisch/akkordische Prinzip (prat-tica seconda). Dessen müssen wir uns bewusst sein, sobald wir Literatur zwi-schen 1550 – 1630 in die Hand nehmen.

Uns ist nicht mehr unbedingt im Blut das Wissen, die einzelne Stimme mehrdimensional zu verstehen, mehr als bloße Akkordergänzung im Chor-verband. Die Komponisten haben un-glaublichen Aufwand in die melodiöse Komponente gelegt. Die darf nicht des schönen Chorklanges wegen vernach-lässigt werden. Das sind wir der Kom-position und den Zuhörern, die ein Ge-

samtkunstwerk hören sollen, schuldig.

Um dieses lineare Singen zu fördern sind Einzelstimmen auf alle Fälle Par-tituren vorzuziehen. Howard Arman

Georg Schmid

Partitur, Einzelstimme – oder gar Faksimile?Überlegungen zum Notendruck für die nächsten Seminare

Aus solchen Faksimile-Ausgaben musizierten wir beim Bläserkreis

Innnsbruck fallweise zwischen 1985-1995

Johann Stadlmayr, Messendruck Antwerpen 1643

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Cantare et sonare 19

schrieb für die Aufführung der Mari-envesper und Schallplatten-Produkti-onen händisch Einzelstimmen. Auch Hans Walch hat für seine Landshuter Hofmusik Einzelstimmen mit unter-legtem Text angefertigt, obwohl die Partitur bereits geschrieben war. Das-selbe gilt für Prof. Otto Ulf bei der Aufführung achtstimmiger Motetten.In dieser Praxis bleibt kein Platz für Ablenkung, keine Zeit für einen kurzen Plausch mit der Sitznachbarin. Ich habe das in der Hochblüte meines Musikerdaseins erleben dürfen/müs-sen. Nie gab es intensiveres Musizieren, war die Aufmerksamkeit des gesamten Musikers, meiner Person, so sehr auf die Ausführung der eigenen Stimme gebündelt. Da hatten auch die Pausen musikalischen Wert. Nicht im Verfol-gen des musikalischen Geschehens mit den Augen, sondern mit den Ohren, im Zuhören, was die Mitmusiker tun und im Vorbereiten des nächsten Einsatzes bereits Takte vorher.

Nun kann man einwenden, dass auch mit Partituren ein lineares Singen gut möglich ist. Stimmt! Aber ist uns schon bewusst, dass unser Sinnesorgan Auge über eine begrenzte Aufnahmefähig-keit verfügt, in der Konzentration be-einträchtigt und überlastet wird durch zu große Dateien und durch das stän-dige Zeilen-Suchen und Umblättern?

Nachhaltig sensibilisiert auf dieses Phänomen wurde ich beim Zuschau-en, Beobachten der absoluten Profis im Bereich der Alten Musik auf Schloss Ambras und in der Sommerakademie, im Gespräch mit ihnen. Da sang/spielte außer den Organisten keiner aus Parti-tur. Die Stimmen wurden geschnitten, gepickt, wie man sie eben brauchte, es wurde aus Handschriften oder Faksi-mile-Ausgaben gesungen. Diese Profis verwiesen darauf, dass man, um die Geisteswelt der wiederzugebenden Musik zu erfassen am besten das In-strumentarium – und das Notenmate-rial dieser Zeit verwendet. Bei den Instrumenten sind wir dabei, uns der Klangwelt vergangener Epo-chen anzunähern, mit Zinken, Ba-rockposaunen, Barockbögen, Positiv. Warum dann nicht auch beim Noten-material?

Der Vollständigkeit halber: In der Entstehungszeit unserer Musik gab es keine Partituren, es wurde aus Stimm-

büchern musiziert. Benedikt Lechler, Benediktinermönch in Kremsmünster, war einer der Wenigen, der Ersten, welcher die Stimmen in Partitur brach-te. Aber nicht für Aufführungen, dafür

waren diese gänzlich unbrauchbar (s. Bild), sondern zum Abschreiben. Wohlgemerkt, ich rede keinem Puris-mus das Wort. Meine Zeilen möchten Denkanstöße sein, das seit Jahrzehnten rapid zunehmende, überbordende Par-titur-Singen zumindest zu überden-ken. Diesem dann Einhalt zu gebieten, wenn es der Sache, nämlich der musi-kalischen Ausführung, abträglich ist. Und es darf auch gesagt werden, dass hinter besprochener Entwicklung mas-sive wirtschaftliche Interessen standen und stehen. Mit Partituren können eben andere Preise lukriert werden als mit Einzelblättern.

Für die nächsten beiden Seminare fassen wir ins Auge: Vier- und fünf-stimmige kurze Cantionalsätze und Motetten bleiben logischerweise in Partituren.

Gemäß unserem Versprechen werden wir die Möglichkeit bieten, Werke vor-ab zu studieren. Nicht alle, die schwie-rigeren vor allem wegen des Textes und die Instrumentalwerke werden ab Ende August auf unserer homepage in einem eigenen Ordner zu finden sein, können problemlos und ohne Code herunter geladen werden. Und zwar als Einzelstimmen, entsprechend der eigenen Stimmlage, also Sopran, Alt, Tenor, Bass. Bei mehrchörigen Werken werden die jeweils adäquaten Stimmen (Sopran Chor I, Sopran Chor II etc. ) zusammengefasst.

Abschließend möchte ich unmissver-ständlich festhalten: ChorleiterInnen, SängerInnen, Interessierte können je-derzeit nach dem Seminar jedes Werk per Mail bei mir anfordern und erhal-ten Partitur und Einzelstimmen um-gehend zugesandt. Bei dringendem

Bedarf ist das auch vor Seminarbeginn möglich.

Wir sind uns vollkommen bewusst, dass dies nur der Anfang eines alter-nativen Denkprozesses ist, wir aus der praktischen Umsetzung lernen müssen, Unzulänglichkeiten programmiert sind und auftreten werden, alles verbesse-rungswürdig ist.

Neues auf alten Pfaden, Altes auf neu-en Wegen, so könnte man diesen Denk-ansatz nennen.

Giovanni Valentini, „Dixit Dominus“ à14 übertragen von Benedikt Lechler,

Stift Kremsmünster

Mustergültige moderne Partitur, formatiert von Karlheinz Ostermann

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Österreichische Post AG - Info.Mail Entgelt bezahlt

Falls unzustellbar,bitte zurück an:

Frau Barbara MarbergerBrennerstrasse 5gA-6020 InnsbruckÖsterreich

(DANKE!)

Vorschau auf die nächsten AktivitätenJänner-Seminar im Stift Stams vom 23. – 25. Jänner 2015

für Sängerinnen und Sänger, mit instrumentalem Schwerpunkt (Zinken, Trompeten, Posaunen, Streicher, Orgel)

„Dulcis Jesu, dulce nomen – Namen Jesu“

Zum „Namen-Jesu-Fest“, alljährlich gefeiert am 3. Jänner, gibt es eine reichhaltige und vielfältige Literatur. Das Kirchenlied „Dulcis Jesu, dulce nomen“ war Grundlage der gleichnamigen Messe für 2 Chöre, 6 Instrumente und

Continuo von Johann Stadlmayr, welche im Zentrum des Seminar-Geschehens stehen wird.

Die 4stimmigen Sätze „Heilige Namen, allzeit beisammen“, „Pie Jesu redemptor hominum“, achtstimmige Werke von O. Bartolini und O. Vecchi, eine Motette über den zisterziensischen Hymnus „Jesu dulcis memoria“

des Stuttgarter Hofkapellmeisters Samuel Capricornus sowie vielfältige Instrumentalwerke runden das Programm ab.

Gesamtleitung: Frater Martin Anderl, Stift Stams

Herbst-Seminar in Südtirol vom 25. – 27. September 2015

„Orlando di Lasso und seine Zeit “

Der europaweit hoch geachtete Hofkapellmeister wirkte am Hofe Herzog Albrecht V. in München, als Erzherzog Ferdinand II. seine berühmte Innsbrucker Hofkapelle unterhielt.

Sein kompositorisches Schaffen übertrifft in seiner Vielseitigkeit alle Musikerkollegen seiner Zeit. Lehrer von G. Gabrieli und H.L.Hassler, nahm er als Neuerer die aus Italien kommenden Strömungen, etwa die

Mehrchörigkeit, auf in sein kompositorisches Schaffen, setzte diese um in seine einzigartige Tonsprache.

In dieser Zeit emanzipierte sich auch die Instrumentalmusik. Dieser faszinierenden Epoche der Musikgeschichte und dem Schaffen dieses „Fürst der Musik“ widmet sich das Seminar in Südtirol.