Rede "Neonazistischer Frankentag 2011"

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Rede zum Frankentag 2011 Wir sind heute nach Roden gekommen um gegen den neonazistischen „Frankentag“ zu protestieren. Hinter dem Frankentag steht der neonazistische Verein „Bund Frankenland“. Der Bund Frankenland ist eine Vereinigung von Neonazis, deren grundlegende ideologische Eckpfeiler Antisemitismus, Nationalismus und Rassismus sind. Die Mitglieder des Bund Frankenland kommen sowohl aus der NPD, als auch aus parteifreien extrem rechten Kameradschaften. Der aus Würzburg stammende Uwe Meenen ist Vorsitzender des Bund Frankenlandes und mittlerweile Chef der NPD Berlin. Er ist einer der Redner die heute auf dem neonazistischen Frankentag sprechen. Doch hinter der Organisation des Frankentags steht die bayernweit agierende Neonazikameradschaft „Freies Netz Süd“ (FNS). Die Vorgängerorganisation des Freien Netz Süd ist die „Fränkische Aktionsfront“ (FAF). Diese wurde 2004 aufgrund von Wesensverwandtschaft zum Nationalsozialismus vom bayerischen Innenminister verboten. Nach dem Verbot trat ein großer Teil der Kader der FAF in die NPD ein. In einigen Städten gründeten die ehemaligen AktivistInnen der FAF Ortsverbände der NPD. Nachdem es aber Ende 2008 innerhalb der NPD zu Streitereien um die politische Strategie kam, traten etliche Neonazis aus der Partei aus und gründeten das „Freie Netz Süd“. Die Hauptakteure des FNS sind ehemalige Kader der „Fränkischen Aktionsfront“, wie Matthias Fischer aus Fürth oder Norman Kempken aus Nürnberg. Das FNS distanziert sich mittlerweile offen vom Landesvorstand der NPD, da er ihnen zu bürgerlich ist. Die Neonazis um Matthias Fischer besitzen ein streng faschistisches Weltbild, nach dem Vorbild der NSDAP. So ist es auch kaum verwunderlich, dass Fischer auf einem Konzert der international agierenden Neonaziorganisation „Blood&Honour“ in Ungarn den Hitlergruß zeigte, „Sieg Heil“ rief und „Juden raus“ skandierte. Mittlerweile sitzt Matthias Fischer wegen Volksverhetzung in Haft. Er hatte 2008 beim neonazistischen Frankentag in Weißenohe die Opfer der Konzentrationslager aufs tiefste verhöhnt. Neben Uwe Meenen spricht außerdem Martin Wiese. Dieser wurde im Zusammenhang mit dem geplanten Attentat auf die Grundsteinlegung einer Synagoge in München zu mehreren Jahren Haft verurteilt und besitzt seit seiner Entlassung einen gewissen Kultfaktor innerhalb der extremen Rechten. Als dritter Redner beim "Frankentag" ist Sebastian Schmaus geplant, der für die "Bürgerinitiative Ausländerstopp (BIA)" eine Tarnliste der NPD im Nürnberger Stadtrat sitzt. Dieser fiel in der Vergangenheit neben zahlreichen Verfahren wegen Trunkenheitsfahrten, unteranderem wegen einer Verurteilung wegen Tätigkeiten für die sogenannte "Anti-Antifa" auf. Im konnte nachgewiesen werden, das von ihm geschossene Bilder antifaschistischer Menschen mit Adressen und Namen auf einer Internetseite veröffentlicht wurden. Bei mehreren veröffentlichten kam es in Folge dessen zu Sachbeschädigungen und Angriffen. So kam es in Fürth zu einem Sachschaden von über 20.000 Euro an Wohnungen und Autos von Veröffentlichten. Doch auch die musikalischen Darbietungen sind bei weitem nicht frei von neonazistischer Propaganda. Die Headliner "Lunikoff Verschwörung" sind die Nachfolgeband der vom Bund verbotenen Naziband "Landser", die 2002 als kriminelle Vereinigung verboten wurde. Der Sänger Michael Regener verherrlichte in seinen Texten das 3te Reich und rief zum Mord an MigrantInnen und Linken auf. Wir werden das Treiben der Neonazis auch weiterhin bobachten und ihre Aktionen stören. "Die Vernichtung des Nazismus ist unsre Losung, der Aufbau einer Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel!"

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Veröffentlichungen und Reden der Antifaschistischen Linken Fürth [ALF].

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Rede zum Frankentag 2011

Wir sind heute nach Roden gekommen um gegen den neonazistischen „Frankentag“ zu protestieren.

Hinter dem Frankentag steht der neonazistische Verein „Bund Frankenland“. Der Bund Frankenland ist eine

Vereinigung von Neonazis, deren grundlegende ideologische Eckpfeiler Antisemitismus, Nationalismus und

Rassismus sind. Die Mitglieder des Bund Frankenland kommen sowohl aus der NPD, als auch aus

parteifreien extrem rechten Kameradschaften.

Der aus Würzburg stammende Uwe Meenen ist Vorsitzender des Bund Frankenlandes und mittlerweile

Chef der NPD Berlin. Er ist einer der Redner die heute auf dem neonazistischen Frankentag sprechen.

Doch hinter der Organisation des Frankentags steht die bayernweit agierende Neonazikameradschaft

„Freies Netz Süd“ (FNS).

Die Vorgängerorganisation des Freien Netz Süd ist die „Fränkische Aktionsfront“ (FAF). Diese wurde 2004

aufgrund von Wesensverwandtschaft zum Nationalsozialismus vom bayerischen Innenminister verboten.

Nach dem Verbot trat ein großer Teil der Kader der FAF in die NPD ein. In einigen Städten gründeten die

ehemaligen AktivistInnen der FAF Ortsverbände der NPD.

Nachdem es aber Ende 2008 innerhalb der NPD zu Streitereien um die politische Strategie kam, traten

etliche Neonazis aus der Partei aus und gründeten das „Freie Netz Süd“. Die Hauptakteure des FNS sind

ehemalige Kader der „Fränkischen Aktionsfront“, wie Matthias Fischer aus Fürth oder Norman Kempken

aus Nürnberg.

Das FNS distanziert sich mittlerweile offen vom Landesvorstand der NPD, da er ihnen zu bürgerlich ist. Die

Neonazis um Matthias Fischer besitzen ein streng faschistisches Weltbild, nach dem Vorbild der NSDAP. So

ist es auch kaum verwunderlich, dass Fischer auf einem Konzert der international agierenden

Neonaziorganisation „Blood&Honour“ in Ungarn den Hitlergruß zeigte, „Sieg Heil“ rief und „Juden raus“

skandierte.

Mittlerweile sitzt Matthias Fischer wegen Volksverhetzung in Haft. Er hatte 2008 beim neonazistischen

Frankentag in Weißenohe die Opfer der Konzentrationslager aufs tiefste verhöhnt.

Neben Uwe Meenen spricht außerdem Martin Wiese. Dieser wurde im Zusammenhang mit dem geplanten

Attentat auf die Grundsteinlegung einer Synagoge in München zu mehreren Jahren Haft verurteilt und

besitzt seit seiner Entlassung einen gewissen Kultfaktor innerhalb der extremen Rechten. Als dritter Redner

beim "Frankentag" ist Sebastian Schmaus geplant, der für die "Bürgerinitiative Ausländerstopp (BIA)" eine

Tarnliste der NPD im Nürnberger Stadtrat sitzt. Dieser fiel in der Vergangenheit neben zahlreichen

Verfahren wegen Trunkenheitsfahrten, unteranderem wegen einer Verurteilung wegen Tätigkeiten für die

sogenannte "Anti-Antifa" auf. Im konnte nachgewiesen werden, das von ihm geschossene Bilder

antifaschistischer Menschen mit Adressen und Namen auf einer Internetseite veröffentlicht wurden. Bei

mehreren veröffentlichten kam es in Folge dessen zu Sachbeschädigungen und Angriffen. So kam es in

Fürth zu einem Sachschaden von über 20.000 Euro an Wohnungen und Autos von Veröffentlichten.

Doch auch die musikalischen Darbietungen sind bei weitem nicht frei von neonazistischer Propaganda. Die

Headliner "Lunikoff Verschwörung" sind die Nachfolgeband der vom Bund verbotenen Naziband "Landser",

die 2002 als kriminelle Vereinigung verboten wurde. Der Sänger Michael Regener verherrlichte in seinen

Texten das 3te Reich und rief zum Mord an MigrantInnen und Linken auf.

Wir werden das Treiben der Neonazis auch weiterhin bobachten und ihre Aktionen stören.

"Die Vernichtung des Nazismus ist unsre Losung,

der Aufbau einer Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel!"