Referat auf der Fachtagung „Fast 3 Jahre SGB II“ der LAG Arbeit in Hessen e.V.

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Amt für Soziale Arbeit Grundsatz und Planung Heiner Brülle Die Umsetzung des SGB II in der Landeshauptstadt Wiesbaden in zugelassener kommunaler Trägerschaft – eine Zwischenbilanz Referat auf der Fachtagung „Fast 3 Jahre SGB II“ der LAG Arbeit in Hessen e.V. am 20.09.2007 in Wiesbaden

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Die Umsetzung des SGB II in der Landeshauptstadt Wiesbaden in zugelassener kommunaler Trägerschaft – eine Zwischenbilanz. Referat auf der Fachtagung „Fast 3 Jahre SGB II“ der LAG Arbeit in Hessen e.V. am 20.09.2007 in Wiesbaden. - PowerPoint PPT Presentation

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Amt für Soziale ArbeitGrundsatz und PlanungHeiner Brülle

Die Umsetzung des SGB II in der Landeshauptstadt Wiesbaden in zugelassener kommunaler Trägerschaft – eine Zwischenbilanz

Referat auf der Fachtagung „Fast 3 Jahre SGB II“ der LAG Arbeit in Hessen e.V.

am 20.09.2007 in Wiesbaden

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Strukturen, Prozesse und Produkte der SGB II Dienstleistungen in der kommunalen Trägerschaft in Wiesbaden sind entwickelt und haben sich in der Praxis bewährt.

Kooperationsnetzwerke sind entwickelt und produktiv

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Bewerbersegmentierung über zielorientierte Eingliederungsstrategien für eHb < 25 Jahre

Typ Zielbeschreibung Angebote/Maßnahmen

A Direkte Arbeitsmarktintegration bzw. Erhöhung des Erwerbseinkommens

Bewerberorientierte Vermittlung durch kommAV und Dritte; Bewerbungshilfen, Kinderbetreuung

B Direkte Arbeitsmarktintegration mit speziellen Förderungsangeboten bzw. Erhöhung des Erwerbseinkommens

Bewerberorientierte Vermittlung; Vermittlungscoaching; Existenzgründungshilfen; Eingliederungszuschüsse; betriebliche Trainingsmaßnahmen; individuelle Qualifizierung; Förderung der beruflichen Weiterbildung (betrieblich); Kinderbetreuung, Schuldnerberatung,

C Orientierung und Qualifizierung mittelfristig für den ersten Arbeitsmarkt; Erhalt der Arbeitsmarktnähe

individuelle Qualifizierung; Trainingsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten mit Anleitung/ Qualifizierung; Förderung der beruflichen Weiterbildung; Vermittlungscoaching, Kinderbetreuung, Sucht- und Schuldnerberatung

D Arbeitsmarktintegration längerfristig angestrebt – zunächst Arbeitserprobung und -gewöhnung, soziale Stabilisierung

Arbeitsgelegenheiten mit Anleitung, Sprachkurse; Kinderbetreuung; Sucht- und Schuldnerberatung; psychosoziale Hilfen

E Arbeitsmarktintegration auch längerfristig unwahrscheinlich; Arbeitsgelegenheiten zur sozialen Stabilisierung sinnvoll/ gewünscht,

Arbeitsgelegenheiten; Vermittlung zu ehrenamtlicher Arbeit; Sprachkurse; Schuldner- und Suchtberatung, psychosoziale Hilfen

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Amt für Soziale Arbeit

Bewerbersegmentierung über zielorientierte Eingliederungsstrategien für eHb > 25 Jahre

Typ Zielbeschreibung Angebote/Maßnahmen

A Direkte Ausbildungs- oder Arbeitsmarktintegration

Bewerberorientierte Vermittlung durch Ausbildungsagentur und Dritte; Bewerbungshilfen, Kinderbetreuung

B Direkte Ausbildungs- oder Arbeitsmarktintegration mit speziellen finanziellen und/oder qualifikatorischen Förderungsangeboten

Bewerberorientierte Vermittlung; geförderte betriebliche Ausbildung; Bewerbungs-coaching; Eingliederungszuschüsse; Wiesbaden-Praktikum; individuelle Qualifizierung; FbW; Kinderbetreuung, Schuldnerberatung,

C Orientierung und Qualifizierung mittelfristig für den ersten Arbeits- oder Ausbildungsmarkt

Außerbetriebliche Ausbildung; individuelle Qualifizierung; Wiesbaden-Praktikum; Arbeitsgelegenheiten mit Anleitung und Qualifizierung; BvB; FbW; Kinderbetreuung, Sucht- und Schuldnerberatung

D Arbeits-/Ausbildungsmarktintegration längerfristig möglich – zunächst Arbeitserprobung und – gewöhnung, soziale Stabilisierung

Arbeitsgelegenheiten mit Anleitung und Qualifizierung, Niederschwellige Angebote, Sprachkurse; Kinderbetreuung; div. Beratung

X Vorübergehend keine Arbeitsintegration möglich – vorübergehend materielle Grundsicherung (insbes. Schüler, Eltern mit Kindern u.3 Jahren)

Berufsorientierung, Sprachkurse; Schuldner- und Suchtberatung

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SGB II Umsetzung im lokalen Netzwerk

Jugend-berufshilfe

Jugend-berufshilfe

SchulenSchulen

Schul-Sozial-arbeit

Schul-Sozial-arbeit

Hilfen zurErziehung

Hilfen zurErziehung

BetriebeBetriebe

Städt. Ämter &Betriebe

Städt. Ämter &Betriebe Wirtschafts-

förderung

Wirtschafts-förderung

Kammern, Verbände

Kammern, Verbände

Arbeits-agentur

Arbeits-agentur

Wohnungs-wirtschaft

Wohnungs-wirtschaft

Beschäfti-gungs-träger

Beschäfti-gungs-träger

Beratungs-stellen

Beratungs-stellen

Wohl-fahrts-pflege

Wohl-fahrts-pflege

Kinderbe-treuung

Kinderbe-treuung

SGB IITräger

SGB IITräger

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Kooperationsnetzwerk in der Jugendberufshilfe

Schulen & Schulsozialarbeit an

Hauptschulen/-schulzweigen

Unversorgte Abgängerohne SGB II-Anspruch

Unversorgte Abgängermit SGB II-Anspruch

- Beratung & EignungsprüfungAusbildungsagentur LHW GmbH

Beratung, Fallmanagement

• Vermittlung• Berufsvorbereitende Bildungsangebote• Reha

• Vermittlung• niederschwellige Qualifizierungsangebote• Wiesbaden Praktikum• Training/Qualifizierung• Arbeitsgelegenheiten mit Qualfizierung• betriebliche und außer- betriebliche Berufsausbildung

• niederschwellige Beschäfti gungs- und Qualifizierungs angebote• Eingangsjahr Ausbildung• außerbetriebliche Berufsausbildung

Bezirkssozialarbeit- Hilfen zur Erziehung- Jugendgerichtshilfe

Hilfeplanung -Unterstützungskonzept mit

Thematik Berufsbildung

SGB III SGB II-Hilfen SGB VIII – Jugendberufshilfe

Agentur für Arbeit

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Weitere beispielhafte Ergebnisse in den Wiesbadener Netzwerken zum SGB II Wiesbadener Kompetenzprofil und Qualitätsstandards für

Vermittlungen, abgestimmte Qualifizierung und Stellenbesetzungsdienstleistungen für Betriebe

Projekte und Kooperationsverträge mit Zeitarbeitsfirmen

Gute Kooperation Arbeitsagentur (z.B. Berufsberatung, Angebotsplanung Verfahren für Saisonarbeitskräfte, Verfahren Reha)

Existenzgründungsberatung und -coaching von Existenzgründer/innen mit kommunaler Existenzgründungsagentur und Wirtschaftspaten/innen

Wiesbadener Kompetenzentwicklungsprogramm der Schulsozialarbeit an Haupt- und Gesamtschulen mit SGB III und SGB II-Trägern

Flankierende soziale Eingliederungsleistungen wie Kinderbetreuung, Schuldner- und Suchtberatung. Psychosoziale Hilfen und entwickelte Schnittstellen zur Kinder- und Jugendhilfe

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SGB II – quantitative Zwischenbilanz in Wiesbaden:Bedarfsentwicklung, Ergebnisse und Wirkungen der Eingliederungsarbeit

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Fallzahlen SGB II im Jahr 2006

Trotz stagnierender Fallzahlen gibt es eine hohe Zugangs- und Abgangsdynamik unter den SGB II-Empfänger/innen:

BESTAND 12/06KUMULIERTE

FALLZAHLEN 2006

Bedarfsgemein. absolut 14.426 19.526

in % der HH 10,3 % 13,3 %

Personen absolut 29.326 37.771

in % der Bev. 13,2 % 16,0 %

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SGB II-Dichte in der Bevölkerung Dezember 2006

24,4%

23,0%

20,2%

17,3%

12,0%

7,4%

11,5%

25,6%

25,0%

21,4%

18,0%

11,8%

12,0%

7,8%

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0%

unter 3 J ahre

3 bis unter 7 J ahre

7 bis unter 15 J ahre

15 bis unter 18 J ahre

18 bis unter 25 J ahre

25 bis unter 50 J ahre

50 bis unter 65 J ahre

SGB II-Dichte2006

SGB II-Dichte2005

13,2% (SGB II-Empfänger je 100 Personen in der Bevölkerung im Dez 06)

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Maßnahmen-Mix 2006: Zahl der Teilnehmer nach Maßnahmenart

Vermittlung durch Dritte; 740; 6% weitere

Maßnahmen zur Vorbereitung

in den 1. AM; 1.539; 13%

betriebliche Trainings- maßnahmen; 545; 5%

weitere Maßnahmen

im 1. AM; 1.158; 10%

Arbeitsgelegen- heiten; 3.346; 30%

sonstige Qualifizierung; 2.495;

22%

weitere Maßnahmen im 2. AM; 1.616; 14%

AM = Arbeitsmarkt

Maßnahmen im 1. Arbeitsmarkt; 1.703; 15%

Maßnahmen im 2. Arbeitsmarkt; 7.457; 65%

Vorbereitungmaßnahmen für den 1. Arbeitsmarkt; 2.279; 20%

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Integration der Wiesbadener SGB II-Empfänger/innen in den Arbeitsmarkt

3.846

5.365 5.439

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

Jan

06

Feb

06

Mrz

06

Apr

06

Mai

06

Jun

06

Jul 0

6

Aug

06

Sep

06

Okt

06

Nov

06

Dez

06

Jun

07

Erwerbstätige SGBII-Empfänger insg.

Sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigte

geringfügigBeschäftigte

20,4%

26,9% 26,7%

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Integrationen von SGB II-Empfänger/innen in den Arbeitsmarkt im Jahr 2006

649 542

1.011

2.011

3.7991.161

0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000

Jahr 2005

Jahr 2006

Integration in den Arbeitsmarkt mit Ende des SGB II-Bezugs

Übergang von einer geringfügigen in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ohneEnde des SGB II-Bezuges

Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ohne Ende des SGB II-Bezuges

5.971 (35,6 % der "zu Integrierenden")

3.202 (17,5 % der "zu Integrierenden")

19,4 % 16,9 % 63,6 %

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Nachhaltigkeit der Arbeitsmarktintegrationen

Eine Analyse der Nachhaltigkeit der Integrationen in den 1. Arbeitsmarkt zwischen 7/06 und 3/07 zeigt erfreuliche Ergebnisse: 90,4 % der Arbeitsmarktintegrationen mit SGB II-

Ende sind nach 3 Monaten weiterhin ohne SGB II-Bezug

79,8 % sind dies auch nach 9 Monaten

22,6 % der Arbeitsmarktintegrationen bei Fortsetzung des SGB II-Bezuges konnten nach 9 Monaten aus dem SGB II-Bezug ausscheiden

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Probleme der zugelassenen kommunalen Trägerschaft des SGB II in Wiesbaden Hoher Qualifizierungsbedarf der Arbeitsuchenden

< 25 Jahre: 33 % ohne Schulabschluss, 48 % HSA > 25-50 Jahre: 55 % ohne Berufsausbildung

Eine zunehmende Zahl von Personen sind nicht vermittelbar, arbeitsmarktpolitisch „austherapiert“ und benötigen stabile und kontinuierliche Teilhabe am Arbeitsleben zur sozialen Integration und Stabilisierung

ein zunehmender Anteil der „Working poor“ ist im komplexen Unterstützungssystem des SGB II fehlplatziert

Zunehmende Regulierung der lokalen Verfahrensweisen durch BMAS und BA, die häufig der Logik des SGB III folgt

§ 51 b SGB II Datenübermittlungsvorgaben sind sehr aufwändig und strukturieren Leistungs- und Erfolgsbewertung nach SGB III-Verfahrenslogiken

Prüfungen des Bundesrechnungshofes und der BMAS-Prüfgruppe folgen z. T. unreflektiert der hergebrachten Verfahrenslogik und den Verordnungen der BA zum SGB III

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Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit

Weitere detaillierte Informationen zur Umsetzung des SGB II in Wiesbaden finden Sie unter

www.wiesbaden.de Suchstichwort Sozialplanunghttp://www.wiesbaden.de/loader.php?menue=/die_stadt/sozial_fam/menue.php&content=/die_stadt/sozial_fam/soz_planung/beschaeftigung_shop.php