Residenz Revuefördert und ein Sturz wiederum umso fataler aus-fällt, je poröser der Knochenbau...

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NR. 3 – AUGUST 2015 Residenz Revue MAGAZIN DER ATLAS STIFTUNG

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Residenz RevueM A g A z i N d e R A t l A s s t i f t u N g

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I n h a l t

Liebe Leserin, lieber Leser

Sommerzeit – für viele die schönste Zeit des Jahres!

Sommer steht für «hitzezeit» – die erste hitze- welle mit Rekordtemperaturen liegt ja bereits hinter uns. Zur mentalen Erfrischung finden Sie einen Beitrag rund um’s kühle nass.

Ebenso bedeutet Sommer «Ferienzeit» aber auch «Erntezeit». Erstere lässt Gedankenspielereien zu, wie beispielsweise: «Was haben saure Gurken mit dem Ungeheuer von loch ness gemeinsam?»

Die Erntezeit geht einher mit einer auf die heissen tage ausgerichteten Ernährung. hinweise und tipps dazu erhalten Sie von der Ernährungsspezialistin Dr. Cornelia Rupprecht aber auch vom «Chrüteroski» persönlich.

Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame Som-merlektüre!

Ihre atlas Stiftung

4Saure Gurken, hundstage und dasUngeheuer von loch ness

12«Der rote Farbstoff der tomatefördert die Entgiftung des Körpers»

15Sommerdrinks

18Kühles nass und lebenselixir

24«Essen trainiert die Sinne undhält die Erinnerungen wach»

28Trivia

Sommergetränke«Viel trinken» ist das Motto an heissen Sommertagen. Und dazu animieren soll auch die Bildstrecke in dieser Residenz Revue.

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R E S I D E N Z R E V U E S o M M E R Z E I t

Die Sommerzeit ist die schönste Zeit des Jah-res? Weit gefehlt! Gerade im Sommer wird so viel gemeckert und genörgelt wie sonst

nie. aber vielleicht liegt das ja auch daran, dass wir endlich die Zeit dazu haben.

«Der Sommer ist auch nicht mehr das, was er einmal war». Jedes Jahr aufs neue wird geklagt und gemeckert, und immer haben wir das Gefühl, es sei früher alles besser gewe-sen. Dabei ist das berühmteste Jammerlied über den kalten und verregneten Sommer auch schon 40 Jahre alt. Damals, im Juni 1975, sang der niederländer Rudi Carrell «Wann wird’s mal wieder richtig Sommer». Früher, so geht das lied, habe man für das echte Sommerfeeling nicht extra in die Ferien fahren müssen, «wir wurden braun auf Bor-kum und auf Sylt». Carrell singt von hitzefrei und Sonnenbrand, davon, dass ein richtig guter Sommer auch in unseren Breitengraden «Sonnenschein von Juni bis September» liefern sollte.

Saure Gurken, Hunds tage und das Ungeheuer vonLoch Ness

«Wann wird’s mal wieder richtig

Sommer -ein Sommer wie er früher einmal war?»

Das ist natürlich utopisch; wer einen solchen Sommer sucht, der muss in den Süden auswandern. Bei uns in der Schweiz fällt die Statistik deutlich schlechter aus. Gerade einmal 34 Sommertage – tage mit einer höchsttemperatur von mehr als 25 Grad Celsius – darf man zum Beispiel in Zürich von einem durchschnittlichen Sommer erwarten. Weit von diesem Durchschnitt entfernt war das letzte Jahr mit nur 22 Sommertagen. Kein Wunder,

wurde Rudi Carrells lied da re-gelmässig im Radio gespielt.

Im Vergleich dazu lieferte der «Jahrhundertsommer» des Jah-res 2003 ganz bemerkenswerte Zahlen. Er brach nicht nur alle bei uns jemals aufgezeich neten hitzerekorde, sondern sorgte mit 73 Sommertagen und 27 hitzeta-gen (mit einer höchsttemperatur

von mehr als 30 Grad Celsius) für Sommergefühle, wie sie sonst nur an der Riviera aufkommen wollen.

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R E S I D E N Z R E V U E S o M M E R Z E I t

Hechelnde Hunde und helle SterneDoch ist der Sommer überdurchschnittlich warm

und sonnig, melden sich umgehend andere nörgler zu Wort: Jene, denen die hitze ein Graus ist und die sich hinter heruntergelassenen Rollläden verschan-zen, sobald das thermometer mehr als 25 Grad anzeigt. Sommertage sind für solche Menschen «hundstage», ein Begriff, den viele mit den hunden in Verbindung bringen, die an heissen tagen meist hechelnd im Schatten liegen und sich kaum bewe-gen mögen.

Doch die hundstage, die umgangssprachlich die meist besonders warme Zeit vom 23. Juli bis 23. august bezeichnen, haben einen ganz anderen Ursprung: Ihre Bedeutung liegt in den Sternen. Den namen haben die hundstage nämlich vom Sternbild Grosser hund (Canis Major). Sirius, der hellste Stern dieses Sternbildes, erscheint jeweils bereits in der Morgendämmerung. Zur Zeit des römischen Reichs fiel der sichtbare aufgang des Grossen hundes in die letzten Julitage, vollständig zu sehen war das Sternbild jeweils Ende august. Daher bezeichneten die alten Römer die Zeit zwischen dem 23. Juli und 23. august als «dies caniculares» – die hundstage.

Die Bezeichnung hat sich nicht nur im Deutschen erhalten; sie ist auch in einigen anderen Sprachen immer noch präsent: in Spanien und Russland zum Beispiel werden die Sommerferien «la canicula», re-spektive «kanikuly» genannt. nicht mehr aktuell ist allerdings der Zeitraum, den wir traditionell als hundstage bezeichnen. Denn durch die Eigenbewe-gung des Canis Major und die langsame, zyklische Bewegung der Erdachse (Präzession) hat sich die Zeit der astronomischen hundstage inzwischen um rund vier Wochen nach hinten verlagert. In unseren Breitengraden kann der aufgang von Sirus heute frühestens ab dem 30. august beobachtet werden.

Das Ungeheuer aus dem Sommerlochnicht nur das Wetter zur Sommerzeit bietet an-

griffsfläche für nörgeleien. Denn statt die som-merliche Ruhe zu geniessen und endlich einmal so richtig zu entspannen, ärgern sich manche ganz fürchterlich darüber, dass im Sommer so wenig los ist. allen voran natürlich die Journalisten. nichts ist gefürchteter als das berüchtigte «Sommerloch»,

während dem die nachrichtenlage so dünn ist wie die ozonschicht über australien. Die Politiker sind im Urlaub, die Ämter geschlossen, die Stars und Sternchen dieser Welt lassen sich auf luxusyachten die Sonne auf ihre durchtrainierten Bäuche schei-nen – sogar die Fussballer machen Pause.

Was tun also, wenn der nachrichtenticker ver-stummt, das Postfach leer bleibt und die Insider sich nicht mehr mit tipps melden? Wo keine nachrich-ten sind, müssen eben welche gemacht werden, sagt sich der Journalist. Und so wird plötzlich zur Sen-sation hochgejubelt, was im März noch nicht ein-mal eine Zeile wert gewesen wäre.

Besonders beliebt sind dabei Geschichten über tiere. Das erste «Sommerlochtier» war übrigens kein geringeres als das Ungeheuer von loch ness, auch bekannt als «nessie». Zwar existierte es bereits lan-ge zuvor als örtliche legende, doch berühmt wurde es erst, als im Mai 1933 der «Inverness Courier» eine Geschichte über Menschen aus der Gegend brach-te, die das Ungeheuer angeblich gesehen hatten. Im laufe des Sommers häuften sich Zuschriften an die Zeitung von Einheimischen, die behaupteten, eben-falls das «Monster», wie die Zeitung nun schrieb, beobachtet zu haben. Die Zeitung veröffentlichte weitere artikel, und im laufe des Sommers reisten

immer mehr Journalisten an, zuerst aus Grossbri-tannien, später aus der ganzen Welt, um über das vermeintliche Ungeheuer zu berichten.

Wie so manche Geschichte aus dem Sommerloch ist bekanntlich auch die von nessie letztlich wohl eine Falschmeldung gewesen: Viele der angeblichen Fotos des Ungeheuers stellten sich als Fälschun-gen heraus, und trotz ernsthafter Forschungen und Untersuchungen konnte bis heute niemand nessies Existenz belegen.

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Gurken aus dem GlasSpricht man von der Ereignislosigkeit des hoch-

sommers, dann spricht man gerade in norddeutsch-land auch gerne von der «Sauregurkenzeit». Ende des 19. Jahrhunderts hörte man davon erstmals in Berlin, wenn die leute über den hochsommer spra-chen. angeblich entstand das Wort, weil eben in dieser heissen Zeit des Jahres so wenig los war, dass man die Musse hatte, Gurken einzulegen. Eine an-dere theorie besagt, der Begriff stamme aus dem Rotwelschen. Dort wird der Sommer als «zoress und jokresszeit» bezeichnet, was so viel bedeutet wie «Zeit der leiden und der teuerung», denn die jüdi-schen Kaufleute sorgten sich im Sommer um ihre schleppenden Geschäfte. Bei der Übernahme in die deutsche Sprache wurde der jiddische Begriff, so die these, dermassen verballhornt, dass auf einmal von Gurken die Rede war.

als einer der obernörgler stellt sich übrigens auch hier der Sänger Rudi Carrell heraus: 1980, fünf Jahre nach seiner Klage über das Sommerwet-ter, veröffentlichte er ein Sommerlied mit dem titel «Sauregurkenzeit», in dem er über all die vermeint-lichen Sensationsmeldungen der Sommerpresse singt – und sich auch gleich selbst aufs Korn nimmt. Die Sauregurkenzeit sei nämlich dann, so Carrell, «wenn Carrell nur solche lieder, wie zum Beispiel dies hier singt».

text: Katharina Blansjaar

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R E S I D E N Z R E V U E E R n Ä h R U n G I M a l t E R

«Der rote Farbstoff der Tomate fördert die Entgiftung des Körpers»

Eine ausgeglichene und reichhaltige Ernäh-rung ist in jeder lebensphase eine wichtige Basis, um dauerhaft gesund zu bleiben. Wir

haben mit Frau Dr. Cornelia Rupprecht über die relevanten Faktoren einer optimalen Ernährung in fortgeschrittenem alter gesprochen.

Frau Dr. Rupprecht, mit fortschreitendem Alter sieht man sich zunehmend mit gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert. Wie können wir mit unserer Ernährung dazu beitragen, auch im höheren Alter gesund und vital zu bleiben?Zwei wesentliche Probleme, die uns ab dem

40. lebensjahr zunehmend beschäftigen, sind der Knochenabbau und der fortschreitende abbau der Muskulatur, die sogenannte Sarkopenie. Das Zu-sammenspiel dieser zwei Faktoren ist unter ande-rem insofern problematisch, als eine geschwächte Muskulatur die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes fördert und ein Sturz wiederum umso fataler aus-fällt, je poröser der Knochenbau ist.

Ernährungstechnisch kann man hier sehr viel tun: Relevant sind vor allem die Faktoren Calcium und

Vitamin D. Calcium nehmen wir beispielsweise über die Milch und den Käse auf. Die wichtigste Calci-um-Quelle allerdings ist das Wasser. Sie müssen sich vorstellen, dass sich ein grosser anteil des täg-lichen Calcium-Bedarfes von ca. 1000 mg über das trinken bestimmter Mineralwasser decken lässt. Wir verfügen über entsprechende Statistiken und können Empfehlungen darüber abgeben, welche Mineralwasser, den optimalen Mineral- und Calci-umgehalt aufweisen.

Etwas schwieriger gestaltet sich die Regulierung des Vitamin D-Haushaltes?Richtig. Unser Körper kann Vitamin D unter Mit-

wirkung der leber und der niere vor allem dann bilden, wenn er der Sonne ausgesetzt ist. natürlich kommt Vitamin D auch in gewissen nahrungsmit-teln vor. Um unseren tagesbedarf zu decken, müss-ten wir allerdings beispielsweise 2 Kilogramm fet-ten lachs essen.

Das Vitamin D ist so wichtig, weil es an rund 36 Prozessen im Körper beteiligt ist, unter anderem eben auch an der osteoporose-Vorbeugung.

Vitamin D bildet der Körper vor allem in der Zeit von april bis oktober, wenn der Sonnenstand in unseren Breiten am höchsten ist. hier empfiehlt es sich, täglich zwei Mal während 15 Minuten die Sonne zu genies-sen. am besten legt man dazu die arme frei.

Wichtig ist, dass man dies ohne Sonnencrème tut. Denn ab dem Sonnenschutzfaktor 8 wird die Vitamin D-Bildung nahezu komplett verunmöglicht. Im Win- ter oder bei Bettlägrigkeit wird die Gabe von Vitamin D-tropfen erforderlich. Der Vitamin D- Spiegel und die notwendigkeit der abgabe von Vitamin D-Prä-paraten kann anhand einer Blut-messung in der arztpraxis er-mittelt werden.

Was kann man über die Ernährung hinaus noch tun, um seine Muskulatur und sein Skelett in Schwung zu halten?Regelmässige Bewegung hilft natürlich viel! Ich

rate vor allem dazu, möglichst viel zu gehen oder zu laufen. Das laufen hat gegenüber dem Fahrradfah-ren beispielsweise den Vorteil, dass die Belastung direkt auf die Knochen erfolgt. Das trägt nebst der Stärkung der Muskulatur wesentlich zur langfris-tigen Stabilität des menschlichen Skelettes bei.

Weiter sind sogenannte Vibrationsplatten zu empfehlen, die den Muskel über die Vibration anre-gen und gleichzeitig das Gleichgewicht fördern. So lange es möglich ist, kann auch ein leichtes turnen mit liegestütz und Kniebeugen einiges bewegen.

Nebst dem Abbau von Muskulatur und Knochen-substanz sieht sich der Mensch im Prozess des Älterwerdens auch noch mit anderen gesundheit-lichen Risiken konfrontiert. Als häu figes Phäno-men wird der Diabetes genannt.

Ja, das Risiko eines Diabetes ist stets vorhanden. Da kann man ernährungstechnisch aber einiges zur Prävention beitragen. Diabetes steht nebst geneti-schen Faktoren unter anderem in engem Zusam-menhang mit Übergewicht, insbesondere mit dem Bauchfett, da gerade bei Übergewicht das Risiko

einer sogenannten Insulin-Re-sistenz bei insulin-abhängigen Körperzellen auftritt. Sprechen die Insulin-Rezeptoren nicht mehr auf Insulin an, entsteht ein Diabetes. hinsichtlich der Ernährung ist ein erstes Stich-wort: hochkalorische Kohlenhy-drate. also Brot, teigwaren und hülsenfrüchte. Darauf sollte man bei mindestens einer Mahl-zeit pro tag verzichten, da diese nahrungsmittel, im Übermass konsumiert, massgeblich an der Entstehung von Übergewicht be-teiligt sind.

Dennoch sollte man von Di-äten und Saftkuren etc. abse-

hen und den Grundbedarf an Kalorien – das sind ca. 1300 kcal pro tag – unbedingt decken. ansons-ten schaltet der Körper auf Reserve und beginnt Fett aufzubauen. Es empfiehlt sich jedoch, die Kohlenhy-drate verstärkt durch eiweissreiche nahrung zu er-setzen. Eine gute Portion Fleisch, Geflügel, Eier und auch Milchprodukte sind hier angeraten. Und na-türlich Gemüse. Das darf und soll man essen, soviel man will. Idealerweise ist der Gemüseteller oder die Gemüsebeilage möglichst bunt gestaltet, da die ver-schiedenen Farben der Gemüse auch verschie dene Eigenschaften repräsentieren. Der rote Farbstoff der tomate beispielsweise fördert die Entgiftung des Körpers. hier gilt also: Möglichst bunt und mög-lichst frei!

Generell besteht der ideale teller aus ¼ Eiweiss, ¼ Kohlehydrate und ½ Gemüse oder Salat.

Im Zusammenhang mit dem Übergewicht natür-lich auch nicht zu vergessen: Die Bewegung! Sie dient nicht nur dem Muskelaufbau, sondern auch der Fettverbrennung.

«Täglichzwei Mal während

15 Minuten die Sonnegeniessen»

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R E S I D E N Z R E V U E S o M M E R G E t R Ä n K E

Dr. Cornelia Rupprecht

Frau Dr. Rupprecht ist allgemeinmedi-

zinerin und betreibt in Zürich eine Praxis,

die auf Ernährungs fragen spezialisiert

ist. «Richtige Ernährung» ist ein zentrales

anliegen im Praxisalltag von Dr. Rupprecht.

Wichtig ist eine abwechslungs reiche,

dem persönlichen Grundbedarf angepasste

Ernährung, welche keine gesundheitlichen

Risiken in sich birgt.

tägliches und zügiges Gehen oder laufen mit leichtem Schwitzen ist ideal.

aber auch für den alltag zu hause gilt: Suchen Sie überall die Bewegung. Stehen Sie auf zum tele-fonieren, gehen Sie in der Wohnung umher. Positio-nieren Sie die Gegenstände, die Sie täglich brauchen bewusst so, dass Sie sich bewegen müssen, um sie zu erreichen.

Interview: andrin Schütz

SommerdrinksRezepte für 2 Personen (2 x 3 dl)

Holunderblütendrink

8 cl holunderblütensirup2 Scheiben limetten9 frische holunderblütenMineralwasser oder Ginger aleEiswürfel

holunderblütensirup auf Gläser verteilen und mit Eiswürfel auffüllen, Mineralwasser oder Ginger ale eingiessen. Zum Garnieren limettenscheiben und frische holunderblüte, (alkoholische Version: mit Cassislikör und Prosecco anstatt mit Mineralwasser).

Erdbeerendrink

100 g Erdbeeren150 ml Cranberry-Saft200 ml apfelsaftZucker und ZitronensaftEiswürfelZitronenmelisse

Erdbeeren vierteln und mit Zitronensaft und Zucker für eine Stunde (im Kühlschrank) marinieren. In Krug abfüllen und mit Cranberry-Saft und apfelsaft auf-spritzen. Eiswürfel dazugeben und mit Zitronenmelis-se garnieren, (alkoholische Version: mit apfelkorn und Prosecco anstatt mit apfelsaft).

Wassermelonendrink

300 – 400 g Wassermelone4 cl Zitronenmelissen- oder Erdbeersirupheidelbeeren, limettefrische Minze 1 Glas Wasser und zerstampftes Eis

Melone mit Wasser mixen/zerkleinern und mit zerstossenem Eis mischen. In Gläser abfüllen und Sirup darüber träufeln. nach Wunsch Minze gehackt in die Melonenmasse geben. Mit Wasser auffüllen. Mit Minze, Melonen, heidelbeeren und limette garnieren, (alkoholische Version: zusätzlich mit Wodka oder Pro-secco und Erdbeerlikör).

Kirschendrink

100 g Kirschen (entsteint)Vanillezucker - 1 teelöffel pro GlasKirschensaft frische MinzeEiswürfel

Zusammenmischen und in Gläser abfüllen, mit Minze garnieren, (alkoholische Version: zusätzlich mit Kirschenlikör und Vanillelikör).

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R E S I D E N Z R E V U E W a S S E R

ohne Wasser wäre auf der Erde kein leben möglich. Doch zum Glück haben wir gerade in der Schweiz mehr als genug von der kla-

ren Flüssigkeit zur Verfügung.

Um die Jahrtausendwende wurde in den Me dien und auf Flugblättern mehrfach auf die Gefahren von Dihydrogenmonoxid, kurz DhMo, hingewie-sen. DhMo, so war zu lesen, sei Bestandteil von saurem Regen und trage zu Bodenerosion und zum treibhaus effekt bei. Sein Einatmen könne schon in kleinen Mengen tödlich enden, und bei Süchti-gen führe ein Entzug innerhalb von 168 Stunden zum sicheren tod. hin und wieder wurden solche Warnungen auch ergänzt durch die Informationen, dass es keine technologie gebe, um DhMo aus dem abwasser zu entfernen und die Behörden sich wei-gerten, DhMo auf die liste gefährlicher Stoffe zu setzen.

Nichts als WasserKein Wunder, handelt es sich doch bei dem so ge-

fährlich klingenden Dihydrogenmonoxid um nichts anderes als Wasser. Dessen chemische Formel ist bekanntlich h2o, es besteht also aus zwei (di-) ato-men Wasserstoff (hydrogenium) und einem (mono-) atom Sauerstoff (oxygenium; das -oxid bezieht sich auf die Verbindung mit Sauerstoff).

Die Flugblätter, erstmals verteilt von amerikani-schen Studenten, waren nichts anderes als ein wis-

senschaftlicher Witz. auf diesen sind im laufe der Zeit einige hereingefallen. In einer kalifornischen Gemeinde kam vor einigen Jahren gar ein Verbot von DhMo auf die traktandenliste. Ein Beamter hatte die obigen Informationen im Internet gelesen und nicht verstanden, dass es sich dabei um einen Scherz handelte.

Die Warnungen vor dem ominösen Dihydrogen-monoxid führen uns aber auch etwas anderes vor augen: Wasser ist überall; wir können, wollen und dürfen ihm nicht entkommen, denn das wäre unser aller Ende. ohne Wasser würde es uns gar nicht ge-ben, denn das leben, darin sind sich fast alle For-scher einig, entstand im Wasser. Selbst ein simpler Einzeller benötigt Wasser, um Moleküle zu trans-portieren und aufzubrechen. In grösseren organis-men transportiert Wasser nährstoffe, abbaupro-dukte, Botenstoffe und Wärme. Unser menschlicher Körper besteht zu über 70 Prozent aus Wasser.Eine Unterversorgung führt schnell zu ernsten Symptomen wie Schwindelgefühl, Durchblutungs- störungen, Muskelkrämpfen oder Erbrechen.

Kühles Nass und Lebenselixier

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R E S I D E N Z R E V U E W a S S E R

«Wasser» in Ihrer Seniorenresidenz

Damit Sie gut durch die heissen Sommertage kommen, stehen Ihnen in den Residenzen zur Erfrischung Getränke und obst zur Verfügung.

Wir freuen uns, wenn Sie in den Sommerwochen Ihren Flüssig-

keitshaushalt pflegen und die bereitgestellten Getränke -

Karaffen rege nutzen.

Bitte bedienen Sie sich!

«Die Schweiz wird oftals Wasserschloss

Europas bezeichnet.»

aufgewendet wird. So stecken zum Beispiel in der herstellung von einem Paar Jeans rund 11000 liter Wasser – das entspricht einem gefüllten Swimming-pool. Gemäss einer Studie, die der WWF zusammen mit der Direktion für Entwicklung und Zusammen-arbeit durchgeführt hat, konsumiert jeder von uns im Durchschnitt rund 4200 solch «indirekte» liter Wasser pro tag.

Das Wasser ist also durchaus ungerecht verteilt auf unserem Planeten, und wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir hier in der Schweiz im wahrsten Sinne des Wortes «an der Quelle» sitzen. In unseren alpen fällt nicht nur überdurch-schnittlich viel niederschlag, er fällt auch überdurchschnitt-lich oft in fester Form, also als Schnee, was zu grossen Wasser-

speichern führt. Dennoch verlieren auch wir in der Schweiz, bedingt durch die Gletscherschmelze, jedes Jahr ein wenig von unserem Wasservorrat.

Brennende Städte und badende FrauenWasser wird hierzulande auch wirtschaftlich ge-

nutzt. In den Wasserkraftwerken und Stauseen zum Beispiel, die rund 55 Prozent des in der Schweiz be-nötigten Stroms liefern. aber auch in ganz anderer Form wird Wasser in der Schweiz wirtschaftlich nutzbar – als Badevergnügen. Dank der hohen Was-serqualität und dem Mineralgehalt im Quellwasser hat das Baden in der Schweiz eine lange tradition (siehe auch Residenz Revue nr. 2 – april 2015). Zum Badevergnügen braucht es aber gerade im Sommer nicht unbedingt eine heilquelle, denn in der Schweiz gibt es eine Vielzahl schöner Fluss- und Seebäder.

Manche von ihnen erzählen ihre ganz eigene Ge-schichte vom Wasser in der Schweiz, zum Beispiel das naturbad Dreilinden über der Stadt St. Gallen (Bild). Drei Weiher gibt es hier, und alle sind sie künstlich. Sie wurden vor rund 400 Jahren gegra-ben, als das Wasser noch nicht aus der leitung floss und die meisten Gebäude der Stadt mehr aus holz

als aus Stein bestanden. Es waren löschweiher, für den Fall, dass eine Feuersbrunst über St. Gallen he-reinbrechen würde.

als dann im 19. Jahrhundert St. Gallen durch die florierende textilindustrie zum Weltstädtchen wur-de, baute man an den Weihern eine Badeanstalt – streng nach Geschlechtern getrennt. So gibt es noch heute den «Manneweier» und den «Buebeweier». Der dritte Weiher, der «Chrüzweier» ist für die Einhei-mischen schlicht der «Fraueweier». In teilen von diesem, der von einem prunkvollen holzbau aus dem Jahr 1896 geziert wird, herrscht auch heute noch die alte ordnung: hier baden ausschliesslich Frauen. Sogar in der Schweiz ist eben manchmal das Wasser nicht für alle verfügbar.

text: Katharina Blansjaar

Sinkender TrinkwasserverbrauchSo wichtig ist das Wasser, dass es seit jeher auch

in der sozialen Entwicklung des Menschen eine entscheidende Rolle spielte. Immer ging es darum, ein Zuwenig oder Zuviel an Wasser zu vermeiden. Die Beschaffung von trinkwasser und Wasser zur Bewässerung standen immer der angst vor Über-flutung gegenüber.

Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Für 40 Prozent der Weltbevölke-rung ist gemäss einem Uno-Be-richt trinkwasser Mangelware, und viele Gegenden werden re-gelmässig von zerstörerischen hochwassern und Überflutungen bedroht.

Dagegen geht es uns in der Schweiz ausserordentlich gut – wir werden oft gar als das «Was-serschloss» Europas bezeichnet. Durch die vielen Quellen, Gletscher und Seen ist unsere trinkwas-serversorgung gesichert, und gegen Überschwem-mungen wurde in den vergangenen Jahrzehnten eine gut funktionierende Infrastruktur aufgebaut.

obwohl wir mehr als genug trinkwasser für alle Einwohner zur Verfügung haben, ist sein Konsum aber seit den 80er Jahren merklich zurückgegan-gen. nicht etwa, weil wir weniger trinken, sondern weil die Dinge um uns herum weniger Wasser ver-brauchen als noch vor 30 Jahren. Es gibt neue Pro-duktionsverfahren und wassersparende haushalt-geräte. ausserdem konnten auch die Wasserverluste aus dem Verteilnetz eingedämmt werden. So ist zu erklären, dass wir Schweizer im Gegensatz zu 1981 (500 liter trinkwasser pro Einwohner und tag) heu-te 200 liter weniger Wasser verbrauchen (2013: 309 liter pro Einwohner und tag).

Indirektes und virtuelles WasserWobei es ganz so einfach dann eben doch nicht

ist: Zwar verbrauchen wir hier bei uns immer weni-ger Wasser, dafür steigt aber unser indirekter Was-serverbrauch. als indirektes oder auch «virtuelles» Wasser wird jenes Wasser bezeichnet, das für die herstellung unserer Konsumgüter an anderen orten

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R E S I D E N Z R E V U E P E R S ö n l I C h

«Essen trainiert die Sinne und hält die Erinnerungen wach»

Frische Kräuter sind nicht nur äusserst schmackhaft, sondern besitzen auch viele nützliche und gesunde Eigenschaften. Wir

haben oskar Marti, auch bekannt unter dem namen «Chrüteroski», besucht. In seinem von Rosen um-wachsenen Zuhause in Meggen am Vierwaldstät-tersee haben wir mit ihm über Küche, Kräuter, das leben und das Älterwerden philosophiert.

Herr Marti, Sie haben sich hier ein kleines Paradies aufgebaut!Ja, die Rosen haben zwar ein wenig gelitten wäh-

rend der intensiven Regenfälle im Frühsommer, sie werden sich aber erholen. Riechen Sie doch mal hier dran: Daraus gewinne ich mein eigenes Rosenwas-ser, das ich auch in der Küche insbesondere für le-ckere Desserts gerne verwende! Wunderbar, nicht?

Sie müssen wissen, ich bin seit vielen Jahren ein leidenschaftlicher Rosenzüchter. letztes Jahr wurde sogar eine Rose nach mir benannt. Das hat mich natürlich sehr gefreut.

auch Kräuter habe ich selbstverständlich viele hier im Garten. Und dort weiter unten, da haben wir jetzt aprikosen gepflanzt. Meine Frau macht wun-derbare aprikosenknödel.

Sehen Sie: Das ist es, worum es mir geht: Die na-tur gibt uns soviel Wunderbares!

Sie lieben die Natur, die Pflanzen, die Kräuter: Daher der Name «Chrüteroski»?nun (lacht) . . . das ist eine längere Geschichte.

Wie Sie vielleicht wissen, war ich lange Zeit in der Gastronomie tätig und habe 36 Jahre lang selbstän-dig gewirtet. Gelernt habe ich im Suvretta house in St. Moritz, danach habe ich die hotelfachschule in luzern absolviert. Ich war also während dieser Zeit immer mit der luxuriösen Spitzenküche kon-frontiert. In der Zeit meiner Selbständigkeit habe ich mir 17 Gault-Millau-Punkte erkocht. Gerade in jener Zeit kamen in den gehobenen häusern die tendenzen auf, mediterrane Küche mit der asiati-schen zu vermischen, gleichzeitig wurden die Kre-ationen der grossen Köche immer ausgefallener. Ich habe immer Wert darauf gelegt, mit dem zu kochen, was es hier und jetzt gibt. Frisches Gemüse, Fleisch von glücklichen tieren, Beeren und natürlich viele Kräuter. Das war in den Kreisen der haute-Cuisine nicht immer hoch angesehen. Man hat mich des-wegen immer den «Chrüteroski» genannt. Da habe ich mir gedacht: Warum eigentlich nicht! Und so ist meine leidenschaft zu meinem Markenzeichen geworden. Inzwischen beginnen viele Köche wieder zu verstehen, dass eine einfache Kräuterküche eine exzellente Sache ist!

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R E S I D E N Z R E V U E

«Kräuterund Gewürzetragen viel

zum täglichenWohlbefinden bei.»

P E R S ö n l I C h

Oskar Marti

oskar Marti, wohnhaft in Meggen am Vier–

waldstättersee ist «Chrüteroski». Er ist eine

Koryphäe auf dem Gebiet der Kräuterküche

und ehemaliger Spitzengastronom. Weitere

Informationen zur Philosophie und zu den

zahlreichen aktivitäten von Chrüter oski

finden sich unter www.chrueteroski.ch.

Welche Rolle spielen Ihrer Meinung nach Kräuter und Gewürze hinsichtlich der gesunden Ernährung?Da ich inzwischen auch nicht mehr der Jüngste

bin, kann ich Ihnen recht viel darüber berichten. Bei mir tra-gen Kräuter und Gewürze viel zum täglichen Wohlbefinden bei.

Man kann die Kräuter und Ge-würze in ihren Eigenschaften bei der Ernährung bewusst nutzen: Warum beispielsweise wurden im alten Ägypten die arbeiter während des Pyramidenbaus von Seuchen und Krankheiten verschont? Eine tägliche Porti-on Knoblauch war fixer Bestandteil der Ernährung. Knoblauch enthält ein natürliches antibiotikum. oder nehmen Sie beispielsweise den Basilikum, der häufig in mediterranen ländern konsumiert wird: Er hat kühlende Eigenschaften und wird häufig im

Sommer zusammen mit der tomate, die sehr viel Wasser speichert, serviert.

Ein anderes bekanntes heilkraut, das bei seinem kulinarischen Genuss seine Kraft entfaltet, ist der

Schnittlauch. Essen wir ihn, setzt er seine ätherischen öle frei, die sich positiv auf unsere Verdau-ung auswirken und gleichzeitig antimikrobielle Eigenschaften aufweisen. In einigen Studien wurde sogar nachgewiesen, dass der Schnittlauch auch das Risiko für Prostata-Krebs senken kann. So verhält es sich mit vielen Kü-chenkräutern. Die meisten von ihnen haben positive Eigenschaf-

ten: Denken sie nur an die entzündungshemmende Wirkung des Salbei und des thymian oder auch an die anregende Wirkung des kräftigen Rosmarin. Reich an Mineralstoffen und gesundem Chlorophyll sind sie alle.

Man sieht: Wir müssen wieder von der natur lernen. Es ist alles da, wir müssen es nur nutzen.

Haben Sie einfache Kochtipps für ältere Menschen?Frisch und saisonal kochen! Das, was der Mensch

zu einer bestimmten Jahreszeit am meisten braucht, wächst auch zu dieser Jahreszeit. Wie gesagt: Der Basilikum und die tomate wachsen im Sommer und kühlen. Wintergemüse, wie etwa der Rotkohl, enthalten viele nährstoffe und wirken wärmend! Wichtig ist natürlich auch, dass man auf die per-sönlichen Bedürfnisse und Wünsche eingeht. Denn der Körper weiss ganz genau, wann er was braucht!

Und was legen Sie unseren Lesern sonst noch ans Herz?Essen, das ist mehr als nahrungsaufnahme.

Das Essen trainiert die Sinne und hält die Erinne-rungen wach.

Ein Geruch, ein Geschmack, das Kombinieren, das Unterscheiden – das ist training für das Gehirn, das schärft die Sinne! Ebenso wichtig scheint mir der soziale aspekt: Zusammen essen, manchmal zusammen kochen, das erhält uns vital, das fordert uns heraus. Selbst beim Einkaufen kann man sich jung halten: Ich zum Beispiel mache mir nie eine Einkaufsliste. Das trainiert mein Gedächtnis. Was brauche ich alles für Zutaten, um ein Gericht zu ko-chen?

Und was ich den leuten, aber auch den Gärtnern gerne ans herz lege:

Ersetzt die Zierpflanzen durch nutzpflanzen. Ein gemeinsamer Kräutergarten, einige obstbäume und Beerensträucher: Das fördert das Gefühl für die Ge-meinschaft und die Verantwortung gegenüber sich selbst. Denn wer seinen eigenen Basilikum auf dem Balkon oder im Garten hat, der trägt auch die Ver-antwortung dafür, dass es der Pflanze gut geht.

Das ist mein Credo: Zusammen Verantwortung tragen, zusammen das alter konstruktiv nutzen und vor allem: Die reiche Erfahrung des alters wei-tergeben an kommende Generationen!

Interview: andrin Schütz

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R E S I D E N Z R E V U E t R I V I a

. . . dass im Süden die Sommer­ferien am längsten sind?Bei uns in der Schweiz haben Schulkinder je

nach Kanton zwischen fünf und acht Wochen Som-merferien. Damit gehören wir in Europa zusammen mit den Briten und den Dänen zu den «geizigsten» Ferienländern. Bei unseren östlichen nachbarn in österreich gibt es im Sommer ganze neun freie Wo-chen, ebenso zum Beispiel in tschechien oder Po-len. In den Mittelmeerländern geht man mit den freien tagen noch grosszügiger um: Zwölf Wochen Ferien gibt es zum Beispiel in Spanien, Italien und Griechenland, in der türkei gar dreizehn. Wer nun meint, das müsse an der hitze liegen, wird von den letten eines Besseren belehrt: auch dort, im ho-hen norden, freuen sich die Kinder über 13 Wochen schulfrei.

. . . dass die beiden ersten künstlich angelegten Freibäder der Schweiz sich im Kanton Bern befanden?1822 wurde in der Erziehungsanstalt hofwil in

Münchenbuchsee ein künstlicher Weiher mit Bade- haus gegraben, nachdem einer der Schüler – ein Sohn eines bayrischen Generals – im nahen Moossee er-trunken war. Es war das erste künstliche Schwimm-bad der Schweiz. 1971 wurde der Weiher zugeschüt-tet, weil er den hygienischen anforderungen nicht mehr genügte. Ebenfalls 1822 wurde in der Stadt Bern unterhalb des Bundeshauses die «akademische Badeanstalt» eröffnet, deren künst liches, ovales Ba-debecken von der aare gespeist wurde. an der Stelle des ehemaligen Badebeckens befindet sich heute die Grünanlage des Marzili bades (Bild).

. . . dass der Wasserhaushalt der Schweiz in Millimetern pro Jahr gemessen wird? Würde man die gesamte Schweiz einen Millime-

ter dick mit Wasser überziehen, bräuchte es dazu 41,3 Milliarden liter Wasser – eine enorme Zahl. noch grösser ist die anzahl liter Wasser, die pro Jahr in Form von niederschlag auf die Schweiz fällt – ganze 60 Billionen sind es, oder 1431 Millimeter pro Jahr. 1300 Millimeter pro Jahr verlassen die Schweiz über ihre Flüsse. Davon enden 65 Prozent im Rhein und der nordsee. Rund ein Viertel, 24 Pro-zent, fliessen in die Rhone und das Mittelmeer. Ebenfalls ins Mittelmeer, allerdings via Po und Etsch, fliessen weitere acht Prozent. In der Donau und damit schliesslich im Schwarzen Meer landen nur magere drei Prozent.

. . . dass sieben Schweizer Dörfer für Stauseen geflutet wurden?Ganze 1762 Menschen mussten in den 30er

Jahren dem Bau des Sihlsees bei Einsiedeln weichen, das Schwyzer Dorf Innerthal wurde zu-gunsten des Wägitalersees aufgegeben. Ebenfalls unter den Wassermassen verschwanden Marmore-ra und Zervreila (Bild) im Kanton Graubünden, das Sommerdorf Emosson im Wallis, die Göscheneralp im Kanton Uri sowie ein teil des Dorfes Vogorno im Verzascatal. an anderen orten wehrte man sich erfolgreich gegen Flutungen. hätte die Bevölkerung 1946 nicht protestiert, würde heute zum Beispiel andermatt nicht mehr existieren. Die Pläne für den riesigen Stausee im Urserental wurden aufgrund des aufstandes der Einheimischen nie verwirklicht.

texte: Katharina Blansjaar

Trivia ­ wussten Sie schon, . . .

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