Respekt vor dem organisatorischen Aufwand VR-Med: Infobrief....Kunden in jeder beruflichen Phase mit...

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www.vr-mfr.de Begeisterung. Erfolg. Heimat. VR-Med: Infobrief. Ausgabe 1 | 2019 Florian Hirsch Leiter Freie Berufe Finanzökonom (EBS/ADG) Certified Financial Planner (CFP) Liebe Leserinnen und Leser, heute übersenden wir Ihnen eine weitere Ausgabe unse- res VR-Med: Infobriefs Ihrer VR-Bank Mittelfranken West eG. Freuen Sie sich auf interessante Artikel zum Thema Fi- nanzierung, „Basisrente“ betrachtet vom Experten Professor Michael Hauer und „der Einstieg aus dem Ausstieg“. Begeisterung. Erfolg. Heimat. VR-Med: Infobrief. Ausgabe 1 | 2019 VR-Bank Mittelfranken West eG Impressum VR-Bank Mittelfranken West eG Promenade 19 – 23, 91522 Ansbach Telefon 0981 181-0 Telefax 0981 181-5000 Internet www.vr-mfr.de E-Mail [email protected] Vorsitzender des Vorstands: Dr. Gerhard Walther Verantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe: Florian Hirsch Der VR-Med: Infobrief basiert auf Informationen, die wir als zuverlässig ansehen. Eine Haftung kann jedoch aufgrund der sich ständig ändernden Gesetzeslage nicht übernommen werden. 3. VR-Med: Kundenveranstaltung – Save the Date – Mittwoch, 6. November 2019 18:00 Uhr bis 19:45 Uhr VR-Bank Mittelfranken West eG Promenade 19 – 23, 91522 Ansbach Weitere Details finden Sie auch auf unserer Webseite unter: www.vr-mfr.de/freie-berufe dazu bereit. „An dieser Stelle kommen zwei Interessenlager zusammen: Auf der einen Seite die Investoren, die den Gesundheitsmarkt als Wachstumsmarkt sehen. Auf der anderen Seite die Heilbe- rufler, die einen guten Preis für ihre Praxis erzielen möchten und mit zunehmendem Alter auch häufig die eigene Arbeits- zeit reduzieren wollen, was ihnen über die Anstellung im MVZ ermöglicht wird“, so Zehnich. Respekt vor dem organisatorischen Aufwand Einen großen Organisationsaufwand bei der Praxis- oder Apothekenabgabe erwarten insgesamt 35 Prozent der be- fragten Heilberufler. vor allem Apotheker (44 Prozent) äu- ßern diese Befürchtung. Dementsprechend wünschen sich 60 Prozent aller Befragten eine persönliche Beratung oder möchten sich bei der Abwicklung weitestgehend auf Exper- ten verlassen. „Als Bank der Ärzte und Apotheker stehen wir für unsere Kunden in jeder beruflichen Phase mit Rat und Tat zur Sei- te“, sagt Zehnich „Vor dem Hintergrund der Ergebnisse ver- stärken wir gerade unser Beratungsangebot für die Praxis und Apothekeninhaber, die kurz vor dem Ruhestand stehen. Ein erster Einstieg in das Thema könnte das neue Portal der apoBank „Abgeben heißt loslegen!“ sein. Hier können Ärzte, Zahnärzte und Apotheker von anderen Erfahrungsberichten profitieren, einem Praxisabgeber direkt Fragen stellen oder testen, welche Beratungsform zu ihnen passt.“ Methodik Online-Befragung im DocCheck Healthcare Panel auf Basis einer Zufallsauswahl; Stichprobe: 150 Befragte, davon 50 Ärzte, 50 Zahnärzte und 50 Apotheker ab 50 Jahre; Institut: DocCheck Research, Köln Quelle: apoBank Pressemitteilung der apoBank, 29. November 2018 60% wünschen sich bei der Organisation ihrer Abgabe professionelle Unterstützung. Förderbank Bayern – Beratung. Finanzierung. Erfolg Märkte wandeln sich dynamisch. Unternehmer wie auch Frei- berufler müssen vorausdenken und sich weiterentwickeln. Ihre VR-Bank Mittelfranken West eG und die LfA Förderbank Bayern unterstützen Sie bei der Verwirklichung Ihrer Projekte. Der Auftrag der LfA als Spezialbank für die regionale Wirt- schaftsförderung besteht darin, den Erfolg des Standortes Bayern für die Zukunft zu sichern und positive Arbeitsmark- teffekte zu unterstützen. Erhöhter Finanzierungsbedarf tritt in ganz unterschiedlichen Situationen auf. Wir bieten Ihnen als Hausbank über die LfA Förderbank Bayern flexible Förder- programme aus den Bereichen Gründung, Wachstum und In- novation an. Die LfA fördert Wachstumsinvestitionen nahezu aller mittelständischen Unternehmen, die wirtschaftlich selb- ständig sind und ihren Sitz in Bayern haben. Der Schwerpunkt liegt auch auf dem Bereich: Freie Berufe. Die besonders zinsgünstigen Förderkredite stehen kleinen und mittleren gewerblichen Unternehmen (KMU) sowie Frei- beruflern zur Verfügung, sofern diese die KMU-Kriterien der Europäischen Union erfüllen. Besonders wichtig ist, dass Sie Ihren Förderantrag vor Beginn des Vorhabens einreichen – eine Nachfinanzierung ist grundsätzlich nicht möglich. Wir be- raten Sie und beantragen für Sie die finanziellen Fördermittel bei der LfA. Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Termin – wir freuen uns auf Sie! Aufbau Optimierung Gründung Nachfolge Auch bei allen anderen Anliegen, wie beispielsweise der Ver- mögensplanung, sind Sie bestens bei uns aufgehoben. Mit unserer ganzheitlichen „VR-Med: Expertenbetreuung“ sor- gen wir für ein enges Zusammenspiel zwischen Ihren beruf- lichen und privaten Anliegen und entwickeln – bei Bedarf gemeinsam mit Spezialisten der VR-Bank Mittelfranken West eG sowie Partnern aus der genossenschaftlichen FinanzGrup- pe – individuelle Lösungen ganz nach Ihren Wünschen.

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Begeisterung. Erfolg. Heimat. VR-Med: Infobrief.

Ausgabe 1 | 2019

Florian HirschLeiter Freie BerufeFinanzökonom (EBS/ADG)Certifi ed Financial Planner (CFP)

Liebe Leserinnen und Leser,

heute übersenden wir Ihnen eine weitere Ausgabe unse-res VR-Med: Infobriefs Ihrer VR-Bank Mittelfranken West eG. Freuen Sie sich auf interessante Artikel zum Thema Fi-nanzierung, „Basisrente“ betrachtet vom Experten Professor Michael Hauer und „der Einstieg aus dem Ausstieg“.

Begeisterung. Erfolg. Heimat. VR-Med: Infobrief. Ausgabe 1 | 2019

VR-BankMittelfranken West eG

Impressum

VR-Bank Mittelfranken West eGPromenade 19 – 23, 91522 Ansbach

Telefon 0981 181-0Telefax 0981 181-5000Internet www.vr-mfr.deE-Mail [email protected]

Vorsitzender des Vorstands:Dr. Gerhard Walther

Verantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe:Florian Hirsch

Der VR-Med: Infobrief basiert auf Informationen, die wir als zuverlässig ansehen. Eine Haftung kann jedoch aufgrund der sich ständig ändernden Gesetzeslage nicht übernommen werden.

3. VR-Med: Kundenveranstaltung

– Save the Date –

Mittwoch, 6. November 201918:00 Uhr bis 19:45 Uhr

VR-Bank Mittelfranken West eGPromenade 19 – 23, 91522 Ansbach

Weitere Details finden Sie auch auf unserer Webseite unter: www.vr-mfr.de/freie-berufe

dazu bereit.„An dieser Stelle kommen zwei Interessenlager zusammen: Auf der einen Seite die Investoren, die den Gesundheitsmarkt als Wachstumsmarkt sehen. Auf der anderen Seite die Heilbe-rufler, die einen guten Preis für ihre Praxis erzielen möchten und mit zunehmendem Alter auch häufig die eigene Arbeits-zeit reduzieren wollen, was ihnen über die Anstellung im MVZ ermöglicht wird“, so Zehnich.

Respekt vor dem organisatorischen Aufwand

Einen großen Organisationsaufwand bei der Praxis- oder Apothekenabgabe erwarten insgesamt 35 Prozent der be-fragten Heilberufler. vor allem Apotheker (44 Prozent) äu-ßern diese Befürchtung. Dementsprechend wünschen sich 60 Prozent aller Befragten eine persönliche Beratung oder möchten sich bei der Abwicklung weitestgehend auf Exper-ten verlassen. „Als Bank der Ärzte und Apotheker stehen wir für unsere Kunden in jeder beruflichen Phase mit Rat und Tat zur Sei-te“, sagt Zehnich „Vor dem Hintergrund der Ergebnisse ver-stärken wir gerade unser Beratungsangebot für die Praxis und Apothekeninhaber, die kurz vor dem Ruhestand stehen. Ein erster Einstieg in das Thema könnte das neue Portal der apoBank „Abgeben heißt loslegen!“ sein. Hier können Ärzte, Zahnärzte und Apotheker von anderen Erfahrungsberichten profitieren, einem Praxisabgeber direkt Fragen stellen oder testen, welche Beratungsform zu ihnen passt.“

Methodik

Online-Befragung im DocCheck Healthcare Panel auf Basis einer Zufallsauswahl; Stichprobe: 150 Befragte, davon 50 Ärzte, 50 Zahnärzte und 50 Apotheker ab 50 Jahre; Institut: DocCheck Research, Köln

Quelle: apoBankPressemitteilung der apoBank, 29. November 2018

60%wünschen sich bei

der Organisationihrer Abgabeprofessionelle

Unterstützung.

Förderbank Bayern – Beratung. Finanzierung. Erfolg

Märkte wandeln sich dynamisch. Unternehmer wie auch Frei-berufl er müssen vorausdenken und sich weiterentwickeln. Ihre VR-Bank Mittelfranken West eG und die LfA Förderbank Bayern unterstützen Sie bei der Verwirklichung Ihrer Projekte.Der Auftrag der LfA als Spezialbank für die regionale Wirt-schaftsförderung besteht darin, den Erfolg des Standortes Bayern für die Zukunft zu sichern und positive Arbeitsmark-teffekte zu unterstützen. Erhöhter Finanzierungsbedarf tritt in ganz unterschiedlichen Situationen auf. Wir bieten Ihnen als Hausbank über die LfA Förderbank Bayern fl exible Förder-programme aus den Bereichen Gründung, Wachstum und In-novation an. Die LfA fördert Wachstumsinvestitionen nahezu aller mittelständischen Unternehmen, die wirtschaftlich selb-ständig sind und ihren Sitz in Bayern haben. Der Schwerpunkt liegt auch auf dem Bereich: Freie Berufe.

Die besonders zinsgünstigen Förderkredite stehen kleinen und mittleren gewerblichen Unternehmen (KMU) sowie Frei-berufl ern zur Verfügung, sofern diese die KMU-Kriterien der Europäischen Union erfüllen. Besonders wichtig ist, dass Sie Ihren Förderantrag vor Beginn des Vorhabens einreichen – eine Nachfi nanzierung ist grundsätzlich nicht möglich. Wir be-raten Sie und beantragen für Sie die fi nanziellen Fördermittel bei der LfA. Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Termin – wir freuen uns auf Sie!

Aufbau

Optimierung

Gründung

Nachfolge

Auch bei allen anderen Anliegen, wie beispielsweise der Ver-mögensplanung, sind Sie bestens bei uns aufgehoben. Mit unserer ganzheitlichen „VR-Med: Expertenbetreuung“ sor-gen wir für ein enges Zusammenspiel zwischen Ihren beruf-lichen und privaten Anliegen und entwickeln – bei Bedarf gemeinsam mit Spezialisten der VR-Bank Mittelfranken West eG sowie Partnern aus der genossenschaftlichen FinanzGrup-pe – individuelle Lösungen ganz nach Ihren Wünschen.

Page 2: Respekt vor dem organisatorischen Aufwand VR-Med: Infobrief....Kunden in jeder beruflichen Phase mit Rat und Tat zur Sei-te“, sagt Zehnich „Vor dem Hintergrund der Ergebnisse ver-stärken

Ausgabe 1 | 2019

Begeisterung. Erfolg. Heimat. VR-Med: Infobrief.

JahrSteuerlich absetzbar

Anteil der Besteuerung

2005 60% 50%

2006 62% 52%

2007 64% 54%

... ... ...

2019 88% 78%

2020 90% 80%

2025 100% 85%

... ... ...

2039 99%

2040 100%

Anteil der steuerlich absetzbaren Beiträge und besteuerungs-pflichtigen Renten.

Weitere Annahmen und Ergebnisse: Ehepaar, Er freiberuflicher Arzt, Sie angestellt (Rente berechnet auf die Frau),zu versteuerndes Einkommen zusammen über 110.000 Euro, klassischer Basisrententarif (Verzinsung 3%), Steuersatz in der Ansparphase (inkl. Soli und KiSt): 46,12% (Rentenphase: 35%).

Beitrag brutto: = 180.000 Euro

Steuervorteil: = 80.692 Euro

Beitrag netto: = 99.308 Euro

Rente p.a. brutto: ca. 10.548 Euro (lebenslang)

Rente p.a. netto: ca. 7.078 Euro (lebenslang)

Investiert ein Ehepaar 15 Jahre lang jeweils 12.000 Euro jährlich in eine auf die Frau abgeschlossene klassische Ba-sisrente, so kann es mit einer jährlichen Rendite von etwa 3,75 % nach Förderung, Kosten und Besteuerung rechnen. Um die gleiche Rendite zum Beispiel mit einer Anleihe zu erzielen, müsste diese vor Abgeltungsteuer eine Rendite von etwa 5,2 % p. a. erzielen.

180.000 €

80.692 €

99.308 €

Produktbeitrag Steuervorteil Beitrag (netto)

Quelle: IVFPProf. Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP)

Die Basisrente, auch Rürup-Rente genannt, wurde ursprüng-lich als geförderte Altersvorsorgeform für Selbstständige und Freiberufler konzipiert, da die anderen staatlich geförderten Vorsorgeformen, wie die Riester-Rente und die betriebliche Altersversorgung (bAV), für diese Berufsgruppen nicht mög-lich sind. Sie ist ein ideales Instrument für die Altersvorsorge von Gutverdienern, Frauen und der Generation 50plus. Die Vorteile der Basisrente gegenüber einer anderen staatlich ge-förderten Altersvorsorge im Überblick:

• Zum einen ist ein wesentlich höheres gefördertes Volu-men pro Jahr von 24.305 Euro (ledig) bzw. 48.610 Euro (verheiratet) möglich – dies ist für Gutverdiener, die auch einen höheren Steuersatz haben und für die Generation 50plus, die wenig Zeit bis zum Rentenbeginn haben und entsprechend hohe Beiträge leisten wollen, von Vorteil und

• zum zweiten kann die Basisrente von jedem abgeschlos-sen werden, d.h. das Fördervolumen kann familienintern verteilt werden (insbesondere auch an die Ehefrau).

Waren Beiträge in die Basisrente im Jahr 2005 nur zu 60 % als Sonderausgabe steuerlich absetzbar, sind es im Jahr 2019 bereits 88 %. Dieser Prozentsatz steigt jährlich um 2 Prozent-punkte auf 100 % bis zum Jahr 2025 an. Dazu ein Beispiel:Investiert man im Jahr 2019 10.000 Euro in eine Basisrente, so sind davon 8.800 Euro steuerlich absetzbar. Beim aktuellen

Warum die Basisrente eine optimale Altersvorsorge für freiberuflich Tätige darstellt?

Spitzensteuersatz erhält man ca. 4.100 Euro als Steuererspar-nis zurück (inkl. Soli und KiSt) – dieser Betrag erhöht sich jähr-lich bis auf etwa 4.600 Euro im Jahr 2025. Oftmals haben gut verdienende Ehemänner bereits Ansprü-che aus anderen Versorgungswegen, zum Beispiel einem Versorgungswerk. Frauen hingegen weisen häufig unterbro-chene Erwerbsbiografien (z.B. Kindererziehungszeiten) und dadurch deutlich geringere Rentenansprüche auf. Daher soll-te in Betracht gezogen werden, die Basisrente als internen Familienausgleich für die Ehefrau abzuschließen. Frauen wei-sen statistisch eine höhere Lebenserwartung auf, was zusätz-lich für einen Abschluss der Versicherung für die Frau spricht. Dazu ein Beispiel:Zahlt ein freiberuflich Tätiger z.B. 10.000 Euro freiwillig in sein Versorgungswerk ein (neben seinen Pflichtbeiträgen), so erhält im Fall seines Todes der Ehepartner aus dem Ver-sorgungswerk nur 60 % aus der daraus resultierenden Ren-te. Zahlt er die 10.000 Euro in eine Basisrente für den Ehe-partner, bleibt die Rente auch in seinem Todesfall in gleicher Höhe erhalten.

Im Gegenzug wird die Rente bei Bezug besteuert (vgl. nach-folgende Tabelle). Bei Renteneintritt z.B. im Jahr 2025 be-trägt der Besteuerungsanteil 85 %, d.h. es bleibt der absolute Betrag, der sich aus den 15 % der Rentenleistung des Jahres nach Rentenbeginn ergibt, dauerhaft auch in den Folgejah-ren steuerfrei. Der steuerpflichtige Teil ist mit dem individu-ellen Steuersatz zu veranlagen. Da in der Rentenphase in der Regel der persönliche Steuersatz zusätzlich niedriger ist als in der Ansparphase, bringt dies beachtliche Vorteile mit sich.

Michael Hauer ist Professor für Finanzmärkte und Financial Planning an der technischen Hochschule Amberg-Weiden sowie Fachautor und -referent im Themengebiet Altersvorsorge. Im Lau-fe der letzten Jahre wurde er zu mehreren hundert Vorträgen für Kunden- bzw. (Bank-)Beraterveranstaltungen als Referent eingela-den. Für den Fachbereich Altersvorsorge ist er seit 2004 Dozent an der ebs European Business School, Oestrich-Winkel.

Michael Hauer

Gut ein Drittel der niedergelassenen Ärzte ist laut Ärztesta-tistik der Bundesärztekammer inzwischen 60 Jahre und älter, und die Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothe-kerverbände ABDA prognostizieren, dass bis 2030 etwa jeder dritte Apothekeninhaber im Rentenalter sein wird. Gleichzei-tig hält der Trend zur Anstellung bei der nachrückenden Ge-neration der Mediziner und Pharmazeuten an. Entsprechend besorgt blicken 55 Prozent der Heilberufler auf die Abgabe ihrer Praxis oder Apotheke. 58 Prozent der Befragten haben Bedenken, keinen geeigneten Nachfolger zu finden. 42 Pro-zent befürchten, nicht genügend Ertrag mit dem Verkauf der Praxis oder Apotheke zu erzielen. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apo-Bank) unter niedergelassenen Heilberuflern.

Praxis- und Apothekenabgabe: Wie gelingt der Einstieg in den Ausstieg? Und was kommt danach?

„Entscheidend ist, rechtzeitig mit der Nachfolgersuche an-zufangen“, empfiehlt Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Ge-sundheitsmärkte und Gesundheitspolitik bei der apoBank. „Unterstützung gibt es bei Standesorganisationen, bei auf den Gesundheitsmarkt spezialisierten Berater der apoBank oder über die Praxis- und Apothekenbörsen im Internet. Aus Erfahrung wissen wir auch, dass die monetären Vorstellungen oder Wünsche der Abgeber nicht immer der Marktsituation vor Ort entsprechen. Doch mit professioneller Unterstützung lässt sich der Wert der Praxis oder der Apotheker schätzen, der dann als Orientierungsgröße dienen kann.“

Wichtiges Ziel: Das Lebenswerk in guten Händen zu wissen

Zu den wichtigsten Zielen bei der Abgabe zählt für 48 Prozent der Befragten, einen guten Verkaufspreis zu erzielen. Fast ge-nauso häufig (bei 45 Prozent) wünschten sich die Inhaber, die Praxis beziehungsweise Apotheke in gute Hände abzugeben. Aber auch möglichst wenig Aufwand bei der Abwicklung der Übergabe, ist - insbesondere für viele Zahnärzte und Apothe-ker (jeweils 42 Prozent) - von hoher Bedeutung. Ein Blick auf die Antworten der Fachgruppe Ärzte zeigt et-was andere Prioritäten: Ein gutes Gefühl bei der Nachfolge ist ihr genauso wichtig wie ein guter Verkaufspreis (jeweils für 48 Prozent), die aufwändige Organisation fürchtet sie mit 28 Prozent am wenigsten. 14 Prozent der befragten Ärzte und 10 Prozent der Zahnärzte haben vor, die Praxis an ein Famili-enmitglied zu übergeben.

Ärzte wünschen oft sukzessiven Übergang in den Ruhestand

Vor allem Ärzte (20 Prozent) befürchten, dass sie nach der Praxisabgabe die Arbeit vermissen werden und sie sich nicht mehr gebraucht fühlen. Entsprechend wünschen viele der befragten Mediziner (46 Prozent) keinen abrupten Wechsel in den Ruhestand, sondern eine Übergangslösung mit einem reduzierten Arbeitszeitpensum. Unter den Zahnärzten möch-ten das 38 Prozent, bei Apothekern 26 Prozent.„Den Wunsch nach einem sukzessiven Übergang in den Ru-hestand äußern unsere Kunden häufig“, sagt Zehnich „Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder bleibt man noch eine Zeitlang Chef in Teilzeit und holt sich einen angestellten Arzt beziehungsweise Zahnarzt in die Praxis, oder man übergibt die Praxis und vereinbart eine Anstellung mit reduzierter Ar-beitszeit. Die zweite Variante kann allerdings problematischer sein, denn der Rollenwechsel vom Praxisinhaber zum Ange-stellten bedeutet auch weniger Entscheidungs- und Gestal-tungsspielraum zugunsten des neuen Inhabers. Hier kommt es also vor allem darauf an, wie gut man loslassen kann, nicht als Arzt, sondern als Vorgesetzter.“

Für die Mehrheit sind nichtärztliche Investoren eine Option

Ärzte und Zahnärzte haben auch die Möglichkeit, ihre Pra-xen an nichtärztliche Investoren zu verkaufen. Indem sie ihre Zulassung in MVZ-Einrichtungen einbringen, können sie noch eine Zeit lang dort als Angestellte weiterarbeiten, ge-gebenenfalls mit geringerem Arbeitspensum. 16 Prozent der Ärzte und 23 Prozent der Zahnärzte lehnen den Verkauf an heilberufsfremde Einrichtungen ab, doch die Mehrheit wäre