Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

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NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG FOTO: DPNY Fasten– mehr als hungern? Helicobacter – ein Bakterium macht Bauchschmerzen Neues aus der Forschung Kurzmeldungen Aminosäuren – sollten wir unsere Nahrung damit ergänzen? Neue Medikamente und bewährte Therapien neue Therapien lassen hoffen neue Therapien lassen hoffen Helicobacter – ein Bakterium macht Bauchschmerzen Aminosäuren – sollten wir unsere Nahrung damit ergänzen? AKTUELLE GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . 11. Ausgabe, September 2000

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In dieser Ausgabe geht es unter anderem um folgende Themen:Neue Pille gegen das RauchenMehr Jod in Deutschlands KüchenAminosäurenFasten – mehr als hungern?

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Aminosäuren – sollten wir unsere Nahrung damit ergänzen?

AKTUELLE GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . 11. Ausgabe, September 2000

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n dieser MEDICOM-Ausgabe informie-ren wir Sie wieder über viele interes-

sante Themen aus dem Gesundheits-bereich. Natürlich haben wir auch in dieser Ausgabe für die sinnlichen Be-dürfnisse des Körpers schöne und neueEntdeckungen gemacht.

Das Titelthema dieser Ausgabe handeltvon Rheuma, genauer gesagt von derchronischen Polyarthritis, auch als c. P.bezeichnet. Die c. P. ist die aggressivstealler rheumatischen Erkrankungen. LesenSie ab Seite 22 die Titelgeschichte: „Rheuma – neue Therapien lassen hoffen“.Sie erfahren, wie sich die Krankheit be-merkbar macht, was die Symptome sindund mit welchen unterstützenden Maß-nahmen die Medizin helfen kann.

In unserer Rubrik „Neues aus der Forschung“ finden Sie einen Artikel mitdem Titel „Helicobacter – ein Bakteriummacht Bauchschmerzen“. Hier erfahren

Sie ab Seite 12, wie gefährlich das Bakte-rium wirklich ist, durch welche Untersuchungen der Keim erkannt werden kann und vor allem: Wie mandas Bakterium namens Helicobacter wie-der los wird.

Der Sommer neigt sich dem Ende zu,und der Herbst steht schon bald vor derTür. Jetzt beginnt die beste Zeit für aus-gedehnte Wanderungen. Angenehme Temperaturen, eine üppige Natur, vielRuhe und der Mensch mittendrin, das ist Sport und Erholung in einem. Wie Sie sich optimal auf Ihre Wanderungvorbereiten können und auf was Sie ach-ten sollten, das erfahren Sie ab Seite 14in dem Artikel: „Das Wandern ist desMüllers Lust.“

Wir wünschen Ihnen beim Lesen dieserAusgabe viel Spaß und hoffen, dass Siewieder viele Anregungen finden.

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Mit freundlichen Grüßen Ihre

Petra WonsVorstand der Medicom Pharma AG

KurzmeldungenNeue Pille gegen das RauchenMehr Jod in Deutschlands Küchen Aminosäuren

Gesundheit & RechtGesund im Urlaub

Neues aus der ForschungHelicobacter – ein Bakterium macht Bauchschmerzen

Bewegung & FitnessDas Wandern ist des Müllers Lust . . .

MEDICOM informiertNicht alles ist Gold, was glänzt

TitelthemaRheuma – neue Therapien lassen hoffenRheuma und Ernährung

Körper & SeeleFasten – mehr als hungern?

Essen & TrinkenVitalstoff-Rezept: Makrelen-Salat

RubrikenEditorialImpressumLeserbriefeRätselseite

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I N H A L T

3MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000

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häufig bei Piloten auftraten, die mehr als5.000 Flugstunden absolviert hatten undJets in großen Höhen flogen. Nach derMeinung der Forscher könnte hier einZusammenhang mit der starken ionisie-renden Strahlung in großen Höhen bestehen. Außerdem stellten die Forscherfest, dass sich mit der Zunahme derFlugstunden auch das Risiko, an einemMelanom oder einem anderen Hautkrebszu erkranken, erhöht. Hier jedoch wurdedie ionisierende Strahlung als Ursachefür eher unwahrscheinlich gehalten, dadas Risiko unabhängig von der Flughöheund vom Flugzeugtyp sei. Die dänischenWissenschaftler vermuten, dass in diesem Fall das Freizeitverhalten desfliegenden Personals — häufiges Sonnenan Ferienorten — Ursache für die Erkran-kungshäufigkeit ist. Um den Körper vorden Folgen der erhöhten Strahlenbela-stung zu schützen, sollten sowohl flie-gendes Personal als auch „Vielflieger“auf eine gute Vitalstoffversorgung ach-ten. Besonders die Vitamine C und E, dieCarotinoide ß-Carotin und Lycopin so-wie das Vitaminoid Coenzym Q10 fun-gieren im menschlichen Körper als „Ra-dikalenfänger“ und können diese mut-maßlichen Auslöser von Zellentartungenneutralisieren.

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Cockpit-Besatzungenerkranken öfter anHaut- und BlutkrebsDas Risiko, an Leukämie und Hautkrebszu erkranken, ist für Piloten und Cockpit-Personal stark erhöht, das stellten For-scher vom Institut für Krebs-Epidemiolo-gie der Dänischen Krebsgesellschaft fest.Bei einer Studie mit circa 3.900 Personenwurden insgesamt 169 Krebserkrankun-gen festgestellt. Außerdem ergab dieStudie, dass akute Leukämien besonders

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in neuer Herzschrittmachermit drei Elektroden — statt,

wie üblich, nur einer — sorgt füreine noch bessere Synchroni-sierung der Herzaktionen. BeiMenschen mit schwerer Herzin-suffizienz führt das neue Systemzu einer Verbesserung der Le-bensqualität, indem es die Krank-heitssymptome mindert. Statt nurdie rechte Herzseite zu stimulie-ren und damit den Herzstillstandoder das zu langsame Schlagenzu verhindern, ist es jetzt mög-lich, auch so genannte Pump-funktionsstörungen, bei denendie Herzkontraktion zwischen derrechten und der linken Herzhälfte unkoordiniert abläuft, gezielt zu be-handeln. Der neue, dreipolige Herz-

schrittmacher wird derzeit an einigengroßen Kliniken weltweit getestet. Dasneue Verfahren ist allerdings nur fürjeden zweiten Patienten mit Herz-

insuffizienz geeignet. Der Ein-satz ist dann sinnvoll, wennauch die linke Seite von derHerzschwäche betroffen ist. Patienten des Leipziger Univer-sitätsklinikums, denen dieserSchrittmacher eingesetzt wurde,fühlten sich nach eigenen An-gaben direkt nach der Operati-on so wohl wie schon langenicht. Prof. Dr. Helmut Kleinaus Magdeburg weist jedoch

ausdrücklich darauf hin, dass der drei-polige Herzschrittmacher kein Ersatzfür eine andere Behandlung sein kann,sondern eine Zusatztherapie darstellt.

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Falsches Freizeitverhalten: Das Flugpersonal liegtmeist zu häufig in der Sonne.

Jetzt können auch Pumpfunktions-störungen des Herzens gezieltbehandelt werden.

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MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000 4

Krustentiere wie der Hummer sind besonders reich an Eisen.

Morbus-Crohn-Patien-ten leiden zu 70 %unter Eisenmangel Chronisch gestörte Darmfunktionen —wie bei einem Morbus Crohn — führenhäufig zu einer mangelhaften Versorgungmit Vitaminen, Spurenelementen und Eiweiß. Die chronische Dünndarmer-krankung, an der auch psychosomatische Ursachen beteiligt sein können, führt zupermanenten Blutverlusten. Das hat zurFolge, dass jeder vierte Morbus-Crohn-Patient unter einem Mangel an VitaminB12 leidet. Außerdem mangelt es oft anZink und an Kalzium. Am häufigstenfehlt den Patienten jedoch Eisen. Mor-bus-Crohn-Patienten werden teils auchoperiert. Wenn nur 30 Zentimeter desDarms entfernt worden sind, müssen die

Patienten lebenslang mit der Gabe vonVitamin B12 unterstützt wer-

den, um einer Anämievorzubeugen. Daserläuterte Profes-sor Jürgen Schöl-merich bei einemSeminar.

Neuer, dreipoliger Herzschrittmacher entwickelt

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Baldrian für die Seeleie Heilkunde kennt den Tausend-sassa Baldrian schon seit gut 2.500

Jahren. Man weiß heute, dass Baldrianbei Einschlafstörungen, Herzklopfen,nervösen Zuständen sowie Magen-und Menstruationsbeschwerden helfenkann. Baldrian beruhigt die Seele. ImZusammenspiel mit Hopfen entfaltetdie Wurzel des Krautes ihre schlafför-dernde Wirkung besonders gut.

Im Gegensatz zu chemischen Schlaf-mitteln unterdrückt Baldrian die REM-Phase des Schlafes nicht, die für dieErholung so wichtig ist. Sie erwachenfrisch und ohne Nachwirkungen. Bald-rian kann als Tee, als Tinktur oder inTablettenform genommen werden.Auch ein Baldrianbad ist wohltuendentspannend. Da jedoch noch immernicht erwiesen ist, welcher Inhaltsstoffdem Baldrian seine Wirkung verleiht,ist es am besten, eine Zubereitungs-form zu wählen, die alle Bestandteileder getrockneten Pflanze enthält. Beider Zubereitung von Tees und Bädernwerden die fettlöslichen Inhaltsstoffenicht mit berücksichtigt. In der Tinkturund in Tablettenform bleiben dagegenauch die wasserflüchtigen ätherischenÖle erhalten.

Die mehrjährige Staude des Baldrianswächst auf feuchten Wiesen, an Fluss-ufern und in feuchten Wäldern. DerBaldrian wird mehr als 1 m hoch undträgt gefiederte Blüten in allen Farbtö-nen zwischen Hellrosa und Weiß. DieBlütezeit ist von Mai bis September.

Erst in getrocknetem Zustand ent-wickelt sich der spezielle Baldriange-ruch, der Katzen so entzückt.

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AUS DER NATUR MEDICOM-TIPP

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Neue Pille gegen das Rauchen jetztauch in Deutschland zugelassen

Ergebnisse einer Studie aus dem Jahre 1997: 23 Prozent der Raucher schafften es, mit Zyban das Rauchen auf-zugeben. Nahmen die Testkandidaten nur ein Scheinmedikament, lag die Erfolgsquote nur bei 13 Prozent.

eit drei Jahren ist die Anti-Raucher-Pille Zyban bereits auf dem amerika-

nischen Markt zugelassen. Das viel ver-sprechende rezeptpflichtige Medikamentist seit dem 30. Juli 2000 auch in dendeutschen Apotheken zu bekommen.Nach Aussage des Toxikologen Prof. Dr.Martin Paul von der Freien UniversitätBerlin ist die Raucher-Entwöhnung mitder neuen Pille „der bislang erfolgver-sprechendste Ansatz in der Geschichtedes Rauchens“. Daten zur Wirksamkeitbei der Raucherentwöhnung gibt es be-reits aus sechs kontrollierten Studien mitetwa 2.600 Patienten. Entwickelt wurdedie Substanz Bupropionhydrochlorid, diezunächst als Antidepressivum eingesetztwurde, bereits in den sechziger Jahren.Bei klinischen Erprobungen des Medika-ments traten ungewöhnliche Nebenwir-kungen zutage: Viele der Probanden, diezufällig Raucher waren, hörten auf zurauchen. Mehrere nachfolgende Studienuntermauerten diese Wirkung von Zy-ban. Die genaue Ursache für die Entwöh-nungswirkung des Medikaments ist nochunklar. Man vermutet, dass der ursprüng-lich als Antidepressivum entwickelteStoff die durch den Nikotinmangel bedingten Symptome wie Konzentra-

tionsschwäche oder Gereiztheit mildert.So kann der Griff nach der nächsten Zigarette besser verhindert werden. Die Kosten für eine Zybantherapie werdennicht von den Krankenkassen übernom-men; sie soll den Preis einer Packung Zigaretten pro Tag jedoch nicht über-schreiten.

Der Kopf raucht mitDer Suchtexperte Burckhard Junge vomRobert-Koch-Institut in Berlin hält dasMedikament für sinnvoll, warnt aber vorzu hohen Erwartungen: „Die Tablette istkein Wundermittel. Sie kann eine Thera-pie nur ergänzen.“ Es sei wichtig, zusätz-lich die psychische Abhängigkeit zubekämpfen.

Wie jedes andere Medikament ist Zybanzudem nicht frei von Nebenwirkungen.Die häufigsten unerwünschtenWirkungen in klinischen Stu-dien waren Schlafstörungen.Außerdem kann es zu Mund-trockenheit, Kopfschmerzenund Hautausschlägen kommen.Menschen mit einer Neigung zuKrampfanfällen sollten ganz aufdieses Medikament verzichten.

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Wochenphasen im VergleichWochenphasen im VergleichProzentanteil der Patienten

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7 12 26 52Wochen

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Placebo

ZYBAN 300 mg/Tag

Quelle: GlaxoWellcome

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ach Informationen der Bundeszent-rale für gesundheitliche Aufklärung

hat sich in Deutschland die Versorgungmit Jod zwar deutlich verbessert, dochnoch immer zählt Jod in Deutschland zu den Mangel-Spurenelementen. Darauf

ist auch die Tatsache zurückzuführen,dass jeder zweite Deutsche einen Kropfhat. Einer Studie zufolge haben 50 % aller 13-Jährigen in Deutschland einevergrößerte Schilddrüse. Die Schilddrüsebraucht Jod, um Hormone produzieren

zu können. Diese Hormone steuern dieGeschwindigkeit, mit der der KörperNahrung in Energie umwandelt. Wirddem Körper mit der Nahrung nicht ge-nug Jod zugeführt, vergrößert sich dieSchilddrüse, damit sie trotz Jodmangelsihrer Aufgabe nachkommen kann. Soentsteht der Kropf. Die Deutsche Gesell-schaft für Ernährung empfiehlt min-destens 180 bis 200 Mikrogramm Jodpro Tag. Da es nahezu unmöglich ist,diese Menge über die Nahrung zu sich zu nehmen, wird die Verwendung vonjodiertem Speisesalz empfohlen.

Nach Einschätzungen von Experten wirddie hierdurch erzielte Verbesserung jedoch überschätzt, denn der Verbrau-cher greift immer häufiger zu Fertig-produkten, oder er verpflegt sich außerHaus.

Viele Menschen sind darüber hinaus ge-zwungen, auf eine salzarme Ernährungzu achten. Es besteht auch die Möglich-keit, dem Körper genau die benötigteMenge Jod über Nahrungsergänzungs-produkte zuzuführen. Sollten Sie jedochbereits unter Schluckbeschwerden leidenoder glauben, dass Ihre Schilddrüse ver-größert ist, wenden Sie sich bitte anIhren Arzt.

arkoseride – ein neuer Wirkstoff mit sehr guten antiepileptischen

Eigenschaften. Zu diesem Resultatführten Untersuchungen des ame-rikanischen „National Institute ofHealth“. In den letzten vier Jahrenentwickelte das in Amerika ansäs-sige Unternehmen Harris FRC,Harkoseride weiter und erzieltedabei außergewöhnlich gute Zwi-schenergebnissen.

Das deutsche PharmaunternehmenSchwarz hat nun die Rechte fürdie Entwicklung erworben undwird Harkoseride mit Unterstüt-zung der Firma Harris weiter testen und entwickeln. Etwa einProzent der Weltbevölkerung istan Epilepsie erkrankt. Noch immerhaben die zur Therapie eingesetz-

ten Medikamente erhebliche Neben-wirkungen. Hinzu kommt, dass viele

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1. Rechter Schilddrüsenseitenlappen, 2. Arterie, 3. Luft-röhre, 4. Vene, 5. Linker Schilddrüsenseitenlappen

Jeder zweite Deutsche leidet an einer zu großen Schilddrüse, fast immer ist Jodmangel die Ursache.

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Mehr Jod in Deutschlands Küchen+ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +

MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000 6

HNeuer Wirkstoff gegen Epilepsie in der Testphase

Schildknorpel

Schilddrüse

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Patienten trotz regelmäßiger Einnahmespezifischer Medikamente weiterhinepileptische Anfälle haben. Harkoserideist ein neuer Kandidat zur Verbesserungdieser Situation. Eine weitere, viel ver-sprechende Anwendungsmöglichkeit

von Harkoseride sind neurogeneSchmerzen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Häufigkeit dieserErkrankungsform zu. 50 Prozentaller Patienten sind über 65 Jahrealt. Der neurogene Schmerz kannaus einer nicht-entzündlichenFehlfunktion des Nervensystems resultieren.

Da die bisherigen Behandlungs-möglichkeiten nicht zufrieden stel-lend sind, werden auch hier großeHoffnungen in den neuen Wirk-stoff gesetzt. Nach Angaben derSchwarz Pharma ist jedoch erstMitte 2005 mit der Zulassung des Arzneimittels auf dem deut-schen Markt zu rechnen.

Hirnströme während eines epileptischen Anfalls. Viele Patienten leidentrotz der Einnahme von Medikamenten weiterhin unter epileptischenAnfällen. Ein neuer Wirkstoff soll Abhilfe schaffen.

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Aspirin soll magen-freundlicher werdenDie Grundsubstanz von Aspirin ist dieSalicylsäure, ein Naturstoff, der in derSilberweide, in der Spierstaude, auchMädesüß genannt, und in der Teebeereenthalten ist. Die seit mehr als 2.000Jahren bekannte Grundsubstanz wurdeals Extrakt aus Weidenrinde schon vonHippokrates gegen Fieber und Schmer-zen verordnet.

So gut Aspirin auch wirkt, ganzfrei von Nebenwirkungen ist es nicht.Bei längerer Einnahme können Blutun-gen der Magenschleimhaut und sogarMagengeschwüre auftreten. Forscherbemühen sich nun schon seit längerem,eine Lösung für dieses Problem zu finden. Unter den vielen Ansätzen kristallisiert sich jetzt einer heraus:Stickstoffmonoxid (NO), gekoppelt anAcetylsalicylsäure, soll die Lösung sein.Stickstoffmonoxid ist nach neuesterErkenntnis der Forscher einer der wich-tigsten Botenstoffe im menschlichenKörper. Stickstoffmonoxid erweitert dieGefäße, indem es entspannend auf dieMuskelzellen der Gefäße wirkt. Lässtsich das Stickstoffmonoxid an Acetyl-salicylsäure binden, so würde das Me-dikament erst im Darm freigesetzt. DieSchleimhäute blieben geschützt, unddie durchblutungsfördernde Wirkungkönnte sich frei entfalten. Ein weitererpositiver Effekt der neuen Verbindung:Aspirin, bekannt für seine blutverdün-nende Wirkung, soll in seiner neuenVerbindung die Blutgerinnung nochwirksamer hemmen.

Lässt sich der wissenschaftlicheAnsatz realisieren — Stickstoffmono-xid an Acetylsalicylsäure zu koppeln —wäre das erfolgreichste Medikamentaller Zeiten schon bald ohne Ma-genunverträglichkeit zu haben. Wirwerden Sie auf dem Laufenden halten.

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rstmals seit 1991 hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, kurz:

DGE, wieder neue Richtwerte für die täg-liche Vitamin- und Mineralstoffzufuhrherausgegeben. Die von der deutschen,der österreichischen und der schweizeri-schen Ernährungsgesellschaft gemein-sam veröffentlichten Werte treten an dieStelle der früheren Angaben. Danachsollen täglich mehr und höhere Dosenbestimmter Vitamine zugeführt werden.Dies betrifft die Vitamine E, C und Fol-säure. Außerdem wurde die Maßeinheitfür Folsäure internationalisiert. Dies be-trifft unter anderem die Mengenangabenfür Folsäure, Energie und Alkohol.

Bei Vitamin C kletterte die Empfehlungvon 75 auf 100 Milligramm. Raucher soll-ten sogar 150 Milligramm Vitamin C auf-nehmen, da sie durch den Zigarettenrauch

besonders vielen freienRadikalen ausgesetzt

sind, die wiederum imVerdacht stehen,

Krebs undHerzkreis-

lauferkrankungen zu verursachen. DieErnährungsprofis empfehlen 80 Mikro-gramm Vitamin K, das für die Blutgerin-nung im Körper zuständig ist. Für Caro-tinoide gilt ein Schätzwert von 2 bis 4mg pro Tag. Carotinoide dienen unteranderem dem Schutz der Zellen vor Son-neneinstrahlung. Zudem wurde die Zufuhrempfehlung für Vitamin D bei Menschen über 65 Jahre verdoppelt – von5 µg auf 10 µg. Erstmals wurden auchRichtwerte für Alkohol benannt. Die An-gaben der Forscher nennen sich inzwi-schen „Referenzwerte“ statt „Empfehlun-gen“, da es besonders in Bezug auf Al-kohol in der Vergangenheit zu Missver-ständnissen kam. So empfehlen dieErnährungswissenschaftler keinen Alko-holkonsum, sondern geben gesundheit-lich verträgliche Maximalwerte an. Dieseberücksichtigen die präventive Wirkungvon alkoholischen Getränken im Hin-blick auf das Risiko eines Herzinfarktes.Danach sollten Männer nicht mehr als20 g Alkohol pro Tag und Frauen nichtmehr als 10 g zu sich nehmen. 20 gAlkohol entsprechen etwa einem GlasWein oder einem großen Bier.

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Veränderungen einiger Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, hier in Auszügen dargestellt.Werte für Männer und Frauen sowie bestimmte Altersgruppen sind der Einfachheit halber zusammengefasst.

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Empfohlene Nährstoffzufuhr pro Tag im Vergleich

SäuglingeNährstoffe Kinder Jugendliche bzw.Erwachsene

55–75 60–100 75 100➚

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5-30 5-30 10–100 10–60 20–100 30–70

500 220–400

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600–1.200

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6–8 0,5–8 8–15 8–15 10–15 10–15

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Vitamin C/mg

Vitamin D/µg

Folsäure/µg

Selen/µg

Eisen/mg

Zink/mg

Calcium/mg

200–400

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7MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000

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Täglich mehr Vitamine undMineralien zu sich nehmen

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roteine sind uns allen als wertvolle undlebensnotwendige Nahrungsbestand-

teile bekannt. Sie sind nicht nur Bausteinedes Organismus, sondern haben als Enzy-me oder Hormone auch regulierende Funk-tionen. Proteine bestehen aus Aminosäu-ren. Der menschliche Körper kann aus den20 verschiedenen Aminosäuren, die ihmzum Aufbau der Proteine zur Verfügungstehen, eine gewaltige Zahl verschiedensterProteine mit ganz unterschiedlichen Stoff-wechsel-Eigenschaften bilden. Man unter-scheidet hierbei essenzielle und nicht-essenzielle Aminosäuren. Die essenziellenAminosäuren können von unserem Orga-nismus nicht gebildet werden, das heißt, siemüssen mit der Nahrung zugeführt werden.Die nicht-essenziellen Aminosäuren kannder Körper selbst herstellen.

Wegen ihrer entscheidenden Funktionen fürden Stoffwechsel stellen Proteine für vieleMenschen den Inbegriff eines lebensnot-wendigen und muskelaufbauenden Nähr-stoffs dar. Die Frage ist jedoch: Brauchenwir wirklich mehr und mehr Protein? Undmüssen wir unsere Nahrung wirklich umzusätzliche Proteine oder Aminosäuren er-gänzen? Um dies beurteilen zu können,muss man die Proteinquellen der Nahrungunter die Lupe nehmen und die Zufuhr undVersorgungslage der Durchschnittsbevölke-rung kennen.

Wichtige Proteinlieferanten Insbesondere vom Tier stammende Lebens-mittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte undEier sind reich an Proteinen. Aber auchpflanzliche Lebensmittel, vor allem Getreideund Hülsenfrüchte, haben große Bedeutungals Proteinlieferanten. Für den Beitrag, denein Lebensmittel zur Proteinversorgung lei-stet, ist natürlich seine Proteinmenge ent-scheidend. Auch von Bedeutung ist, wie gut

unser Körper dem Nah-rungsmittel

die Aminosäuren entziehen kann und wel-che Aminosäuren überwiegend enthaltensind. So sind pflanzliche Proteine in derRegel schlechter verdaulich als tierische,da die pflanzliche Zellwand einem Angriffder Verdauungssäfte oftmals widersteht.

Zufuhr und Bedarf an Aminosäu-ren – eine ausgeglichene Bilanz?Um aus den Aminosäuregehalten in Le-bensmitteln etwas über den Versorgungs-status zu erfahren, muss man ermitteln,ab wann der Aminosäurebedarf gedecktist. Die nachstehende Tabelle zeigt dengeschätzten Bedarf an essenziellen Amino-säuren eines 70 kg schweren Erwachsenen.

Geschätzter Bedarf an essenziellenAminosäuren eines Erwachsenen miteinem Körpergewicht von 70 kg

Vergleicht man die Werte der beiden Ta-bellen im Hinblick auf die essenziellenAminosäuren, so zeigt sich, dass schondie relativ kleine Portion von 100 g Rind-fleisch am Tag ausreicht, um den Bedarfan essenziellen Aminosäuren zu decken.Dabei darf man nicht vergessen, dass da-rüber hinaus täglich zahlreiche weitereProteinquellen in Form von Getreidepro-dukten, Milch und Milchprodukten sowieeinigen proteinreichen Gemüsesorten ver-zehrt werden. So können bereits kleineMengen an Milchprodukten den Ami-nosäurebedarf decken.

Dadurch übersteigt in der Praxis die Ge-samtzufuhr an Aminosäuren bei weitemden Bedarf. Dies wird sehr deutlich, wennman die Versorgungssituation im Hinblickauf die Proteinzufuhr prüft. In den Jahren1985 bis 1988 wurde in Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums fürForschung und Technologie eine repräsen-tative Ernährungsstudie mit ca. 25.000 Personen durchgeführt, die in die Literaturals Nationale Verzehrsstudie (NVS) einging.Etwa ein Zehntel der Studienteilnehmerwurde anschließend mit klinisch-biochemi-

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Rindfleisch Weizen

Quelle: Souci, Fachmann, Kraut 1994

*Die essenziellen Aminosäuren sind fett gedruckt.

sollten wir unsere Nahrung damit ergänzen?Aminosäuren –

Gesamt: Rindfleisch ca. 21 g, Weizen ca. 12 g

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Täglicher Aminosäurenbedarf

*Methionin und Cystein bzw. Phenylalaninund Tyrosin kann der menschliche Stoff-wechsel ineinander umwandeln.

Isoleucin 700 mgLeucin 980 mgLysin 840 mgMethionin und Cystein* 910 mgPhenylalanin und Tyrosin* 980 mgThreonin 490 mgTryptophan 280 mgValin 700 mg

Quelle: Shils, Olson, Shike, Ross 1998

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Alanin 1.620 mg 510 mgArginin 1.460 mg 620 mgAspartat 2.280 mg 700 mgCystin 280 mg 290 mgGlutamat 3.990 mg 4.080mgGlycin 1.500 mg 720 mgHistidin 810 mg 280 mgIsoleucin 1.220 mg 540 mgLeucin 1.980 mg 920 mgLysin 2.050 mg 380 mgMethionin 610 mg 220 mgPhenylalanin 1.000 mg 640 mgProlin 1.170 mg 1.560mgSerin 1.020 mg 710 mgThreonin 1.100 mg 430 mgTryptophan 270 mg 150 mgTyrosin 810 mg 410 mgValin 1.320 mg 620 mg

Aminosäuregehalt*in Rindfleisch (Hüfte) und Weizen

(ganzes Korn) je 100 g

Page 9: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

schen Methoden untersucht. Im Rahmendieser als Verbundstudie Ernährungserhe-bung und Risikofaktorenanalyse-Analytik(VERA) bekannten Studie wurde auch die Gesamtproteinaufnahme ermittelt. Diezur Proteinbedarfsdeckung eines „Durch-schnittsmenschen“ täglich notwendige Ge-samtzufuhr an verschiedenen Aminosäurenbeträgt nach Angaben der Deutschen Ge-sellschaft für Ernährung 0,8 g pro kg Kör-pergewicht. Die wünschenswerte Zufuhr anProtein sollte 12 bis 13 % der Gesamtener-gieaufnahme nicht überschreiten, das heißt,ein 75 kg schwerer Mann sollte 56 g, eine60 kg schwere Frau 48 g Protein pro Tagaufnehmen. Wie die Ergebnisse der VERA-Studie ergaben, werden diese Zufuhrmen-gen von der deutschen Bevölkerung beiweitem überschritten. So lag die täglicheProteinzufuhr bei durchschnittlich 80 g –sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

Eine Ergänzung der in den Industrie-nationen üblichen Ernährung mit nicht-essenziellen und essenziellen Aminosäu-ren ist aufgrund des hohen Stellenwertesvon Lebensmitteln tierischen Ursprungsüberflüssig.

Proteinzufuhr früher und heuteVergleicht man unsere Ernährungsge-wohnheiten mit denen Ende des 18. Jahr-hunderts, zeigen sich einige Veränderun-gen. So war beispielsweise die Kohlenhy-dratzufuhr damals besonders hoch undzeichnete sich durch einen hohen Anteilballaststoffhaltiger Lebensmittel wie Kar-toffeln und Getreide aus. Dies ist ausernährungsphysiologischer Sicht positivzu werten. Demgegenüber lag der Anteilvon Proteinen und Fetten deutlich niedri-ger als heute und betrug für Fette etwanur 25 g täglich (heute etwa 130 g) undfür Proteine etwa 60 g täglich. Hinzukommt, dass die Menschen damals ande-re Proteinquellen für ihre Ernährungnutzten. Das Eiweiß stammte früher sehrviel seltener aus tierischen Quellen, eswurden überwiegend pflanzliche Protein-träger verzehrt. Während der Anteil tierischen Proteins früher nur bei etwa 6 % lag, langen wir heute deutlich kräfti-ger zu. Mittlerweile entstammen ca. 65 %unserer Proteine tierischen Lebensmitteln.

„Viel hilft viel“ ist bei Aminosäuren die falsche DeviseProteine sind lebensnotwendig und vondaher für den Menschen auch in größe-

rer Menge zunächst nicht schädlich.Dennoch hat sich gezeigt, dass eine star-ke Erhöhung der Proteinzufuhr, wie siedurch den Wandel der Ernährungsge-wohnheiten heute üblich ist, uner-wünschte Wirkungen auf die Gesundheithaben kann. So deuten Studien auf einemögliche Erhöhung des Risikos fürOsteoporose (Knochenschwund) durcheine zu hohe Proteinaufnahme hin. Ver-schiedene Untersuchungen konntennämlich zeigen, dass eine hohe Protein-zufuhr zu verstärkten Calciumverlustenüber den Harn führt. Calcium ist aber derMineralstoff, der im Knochen den men-genmäßig höchsten Anteil ausmacht. Erist für die Knochenstabilität von außer-ordentlicher Bedeutung. Der Verlust vonCalcium über die Niere ist indes von derArt der Proteine abhängig. Insbesonderedie in tierischen Lebensmitteln enthalte-nen schwefelhaltigen Aminosäuren (z. B.Cystin und Methionin) sind für den ver-stärkten Calciumverlust verantwortlich.Im Jahr 1994 ergab eine Studie, dass sichdie Calciumverluste um die Hälfte redu-zierten, wenn tierische Proteine aus derKost entfernt wurden und der Proteinbe-darf stattdessen mittels Getreide, Bohnen,Gemüse und Früchten gedeckt wurde.Neueste Untersuchungen haben ergeben,

dass eine proteinreiche Ernährung nichtschädlich für die Knochen ist, solange sievon einer ausreichenden Calciumauf-nahme begleitet wird: Empfohlen wirdein Calcium-Protein-Verhältnis von 20:1(mg Calcium/g Protein). Dies hieße aller-dings: Bei einer duchschnittlichen der-zeitigen Proteinzufuhr von 80 g am Tagmüssten wir 1.600 mg Calcium aufneh-men, eine Menge, die über die normaleKost nicht erreicht werden kann.

Brauchen wir Protein- bzw. Aminosäure-Supplemente?Eine ergänzende Zufuhr von Aminosäu-ren bzw. Proteinen macht aus wissen-schaftlicher Sicht keinen Sinn. Nur beibestimmten Krankheitsbildern, schwerenOperationen oder Unterernährung ist eineGabe von Proteinen notwendig. In diesenFällen werden in der klinischen Ernährungspezielle Trinknahrungen mit hohen Pro-teingehalten verwendet. Die meisten amMarkt erhältlichen Nahrungsergänzungs-mittel mit Aminosäuren enthalten nur sogeringe Mengen der Proteinbausteine,dass man sich bereits mit 9 g Rindfleisch,29 g Weizen oder mit einem halben GlasVollmilch die gleiche Menge zuführenkönnte.

AlaninArgininAspartatCystin*GlutamatGlycinHistidinIsoleucinLeucinLysinMethioninPhenylalaninProlinSerinThreoninTryptophanTyrosinValin

130 mg130 mg290 mg

28 mg790 mg76 mg95 mg

220 mg360 mg280 mg90 mg

180 mg340 mg210 mg160 mg49 mg

180 mg240 mg

780 mg980 mg

1.780 mgk. A.

6.280 mg500 mg

1.050 mg1.340 mg2.620 mg2.790 mg

740 mg1.460 mg

340 mg1.570 mg950 mg

k. A.1.480 mg

1.850 mg

Aminosäuregehalt im Vergleich

*Cystin besteht aus 2 verbundenen Molekülen der Aminosäure Cystein.

Joghurt (3.5 % Fett)

je 100 g

Schweine-fleischje 100 g

Vollmilch (3.5 % Fett)

je 100 g

Goudakäse(3.5 % Fett i. Tr.)

je 100 g

k. A. = keine Angaben

170 mg140 mg310 mg30 mg

760 mg94 mg

100 mg240 mg410 mg310 mg100 mg210 mg460 mg240 mg170 mg45 mg

200 mg300 mg

1.250 mg1.230 mg1.970 mg

240 mg3.160 mg1.150 mg

800 mg1.020 mg1.560 mg1.780 mg

580 mg790 mg980 mg910 mg

1.010 mg240 mg730 mg

1.550 mg

9MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000

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IK: D

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FOTO: DPNY

Quelle: Souci, Fachmann, Kraut 1994

Page 10: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000 10

atürlich möchten Sie jetzt nichtdaran denken, dass Sie krank wer-

den könnten. Leider richten sich Bakte-rien und Viren und auch Ihre Zähnenicht nach Ihren Wünschen. Und daKrankheitserreger keine Grenzen kennen,ist es nicht so unwahrscheinlich, dass Siean Ihrem Urlaubsort neue unliebsameBakterien-Bekanntschaften machen.Wie also vorsorgen? Wir haben hier diewichtigsten Informationen für dieschönsten Wochen des Jahres für Sie zu-sammengestellt.

Reiseziele in EuropaIn den Ländern des Europäischen Wirt-schaftsraumes, den sogenannten EWR-Ländern, besteht der Krankenversiche-rungsschutz gemäß der dortigen gesetz-lichen Krankenversicherung. Das heißt,dass Sie nach den jeweils landesüblichenStandards medizinisch versorgt werden.Diese Standards sind sehr unterschied-lich. Bitte gehen Sie nicht davon aus,dass Sie überall eine medizinische Ver-sorgung wie in Deutschland erhalten.

Rechnen Sie auch damit, dass Sie nichtjeden Arzt auf Kassenkosten konsultie-ren können.

EWR- und AbkommensstaatenIn den Ländern die zwar nicht zum Europäischen Wirtschaftsraum gehören,mit denen die Bundesrepublik aber ein Sozialversicherungsabkommen abge-schlossen hat, gilt das Gleiche.

In diesen sogenannten Abkommensstaa-ten sowie in den EWR-Staaten sind Sieganz oder zu einem großen Teil vonArzt- und Medikamentenkosten befreit.

Hier benötigen Sie Auslandskranken-scheine. Darüber hinaus kann von Ihnenaber auch eine Selbstbeteiligungverlangt werden. In einigen Ländernmüssen Sie z. B. beim Arzt oder in derApotheke selbst Vorauszahlungen leisten.Diese Kosten werden im allgemeinen vonIhrer Krankenkasse in Höhe des inDeutschland üblichen Satzes erstattet,sofern Sie Quittungen und Rechnungenvorlegen.

Besonderheiten: Die Sozialversiche-rungsabkommen gelten auch für diefranzösischen überseeischen Departe-ments Französisch-Guayana, Guadelou-pe, Martinique und Réunion. Sie geltendagegen nicht für die britischen Kanal-inseln Guernsey, Jersey, Mailtresse Ille,Pointe Quenard und die Insel Man sowiefür die Insel Zypern und für das norwe-gische Gebiet Svalbard (Spitzbergen unddie Bäreninsel). Hier müssen Sie fürsämtliche Kosten selbst aufkommen.

Nichteuropäische Länder, mit denen kein Sozialversicherungs-abkommen besteht

Bei Erkrankungen auf Reisen in Länder,die nicht zum EWR gehören und mit de-nen kein Sozialversicherungsabkommenbesteht (z. B. die USA), müssen Sie dieKosten bei einer eventuellen Erkrankungselbst tragen. Schließen Sie bei solchenReisen unbedingt eine private Aus-landskrankenversicherung ab. Wenn ausAltersgründen eine private Absicherungnicht möglich ist, gibt es unter bestimm-ten Voraussetzungen Leistungsansprüchegegenüber der Krankenversicherung. Dasgleiche gilt für Leistungen, die wegenchronischer Erkrankungen erforderlichwerden und von einer Auslandskranken-versicherung ausgeschlossen sind. Wich-

N

Der Flug in die Sonne ist gebucht, das Hotel auch. Die Filme für den Fotoapparat sind besorgt, und der Hund ist untergebracht. Dann brau-chen Sie nur noch die Badehose einzupacken?

Gesund im UrlaubSie fahren demnächst in den Urlaub?

Auf jeden Fall „einpacken“: eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung und die notwendigen Impfungen.

BelgienDänemarkFinnlandFrankreichGriechenlandGroßbritannienIrlandIslandItalien

LiechtensteinLuxemburgNiederlandeNorwegenÖsterreichPortugalSchwedenSpanien

EWR-Staaten sind

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Jugoslawien (bzw.

dessen Nachfolgestaaten),

Kroatien

SchweizTunesienTürkei

Länder, mit denen ein beidseitiges Sozialversicherungsabkommen besteht

Abkommensstaaten sind

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tig ist hierbei, dass der Versicherungs-nehmer nachweisen kann, dass vor An-tritt der Reise kein Versicherungsunter-nehmen bereit war, aufgrund des Altersoder wegen bestehender Krankheiteneine Versicherung abzuschließen.

Immer eine private Auslandskran-kenversicherung abschließen!Die Krankenkassen empfehlen, sich in jedem Fall, ob Sie nach Europa, in einnichteuropäisches Land mit Sozialversi-cherungsabkommen oder auf einen anderen Kontinent reisen, durch eineprivate Krankenversicherung zusätzlichabzusichern. Warum?

Die Krankenkassen dürfen bei einer Erkrankung keinen Rücktransport nachDeutschland zahlen. Nicht einmal an-teilig.

Manche Ärzte oder Zahnärzte im Rei-seland akzeptieren Auslandskranken-scheine nicht.

In der Nähe Ihres Urlaubsortes gibt esmanchmal keinen Vertragspartner, derdie Krankenscheine akzeptieren würde.

Sie müssen in einigen Fällen beimArzt oder in der Apotheke eine Voraus-zahlung oder Selbstbeteiligung leisten.Diese Selbstbeteiligungen sind unterUmständen um einiges höher als inDeutschland. Ihre gesetzliche Kranken-versicherung erstattet jedoch nur den inDeutschland zu zahlenden Anteil.

Auslandskrankenversicherungen könnenSie direkt bei einem privaten Versiche-rungsunternehmen, über den Reisever-anstalter oder über einen Automobilclubabschließen.

Was Ihre Auslandskranken-versicherung beinhalten sollte:

freie Arzt- und Krankenhauswahl,ambulante und stationäre Behand-lung,schmerzstillende Zahnbehandlungen,Transport zur Klinik durch den Rettungsdienst,Rücktransport in die Bundesrepublik,Überführung im Todesfall oder Bestattung im Ausland.

Sie können sich zwischen Kurzzeitpoli-cen und einer Jahrespolice entscheiden.Wenn Sie öfter im Jahr Urlaub machen,lohnt sich meist die Jahrespolice. DieJahrespolicen bekommen Sie schon für4,90 DM (z. B. bei einer Höchstdauer derversicherten Reise von bis zu 60 Tagen)für eine Einzelperson. Eine Familie zahlt beim ADAC und bei der R+V 30,—DM für eine Jahrespolice bei einerHöchstdauer der Reisen von jeweils biszu 45 Tagen.

Urlauber über 65 Jahre zahlen in der Re-gel mehr. Das Höchsteintrittsalter vielerGesellschaften liegt häufig bei 69 undseltener bei 74 Jahren.

Krankengeld im Urlaub Wenn Sie im Urlaub wegen Krankheit ar-beitsunfähig werden, müssen Sie IhrenArbeitgeber und Ihre Krankenkasse be-

nachrichtigen. Das ist notwendig, damitIhr Anspruch auf Krankengeld nicht ge-fährdet wird.

Bei Fragen zum Versicherungsschutzim Ausland wenden Sie sich bitte anIhre Krankenversicherung.

Über die erforderlichen Impfungenkönnen Sie sich bei Ihrem Arzt, beimGesundheitsamt und bei den Tropen-instituten informieren.

Jeden Dienstag bietet das DeutscheGrüne Kreuz unter der Telefonnum-mer 0 64 21/9 20 77 zwischen 10.00und 12.00 Uhr eine kostenlose telefonische Impfsprechstunde an.

Falls Sie dort nicht durchkommensollten, besteht auch die Möglich-keit, eine schriftliche Auskunft überempfehlenswerte Reisevorbereitun-gen zu bekommen. Für 10 Mark in-clusive Porto erhalten Sie auf IhreAngaben hin (Reiseland, Abreiseda-tum, Reiseart, d. h. Pauschal-, Trek-king-, Last-minute-Reisen) einen individuellen Impfplan.

Dafür wenden Sie sich bitte schrift-lich an das Deutsche Grüne Kreuz,Schuhmarkt 4, 35037 Marburg. DieTelefonnummer ist: 0 64 21/29 30.

I N F O / B E R A T U N G

Impfung mitnehmenorbeugen ist besser als krank wer-den. Denken Sie unbedingt an den

erforderlichen Impfschutz. Untersuchun-gen der Weltgesundheitsorganisation zu-folge werden immer mehr Touristen imUrlaub krank. 27 Millionen Menschenreisen jährlich ohne die notwendigenImpfungen in gesundheitliche Risikoge-biete wie Afrika, Asien und Südamerika.Sie gehen damit ein unverantwortbaresRisiko ein. Da sich die weltweiten Impf-vorschriften permanent ändern, erkundi-gen Sie sich bitte bei Ihrem Arzt nachnotwendigen Vorsorgeimpfungen. Diehängen von Ihrem Reiseland, der FormIhres Urlaubs und Ihrer persönlichenKondition ab. Bei der Gelegenheit kön-nen Sie auch gleich die notwendigenStandardimpfungen auffrischen.

Für einen persönlichen Impffahrplanmüssen Sie mindestens vier Wochenzur Vorbeugung gegen Hepatitis Aund B, zwei Wochen gegen Gelbfie-ber und eine Woche – besser nochlänger – gegen Malaria einplanen.

Hepatitis A/B 4 Wochen

Gelbfieber 2 Wochen

Polio/Cholera/ Malaria 1 Woche

Typhus 3 Tage

Tetanus/Diphtherie 1 Tag

ImpffahrplanV

11MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000

Quelle: WDR

Ihre Krankenversicherung wird Sie sicher gern zumThema Versicherungsschutz im Ausland beraten.

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Page 12: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

12 MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000

n nur wenigen Tagen kann sich eineGastritis (Magenschleimhautentzün-

dung) entwickeln, die bei Nichtbehand-lung in einen chronischen Zustand über-geht und im schlimmsten Fall zu einemUlcus (Geschwür) führen kann.

Außer den aufgeführten Ursachen kön-nen aber auch Bakterien, aufgenommenmit verdorbenen oder verunreinigtenNahrungsmitteln, der Auslöser für eineGastritis sein. Auch die Infektion mitdem Bakterium Helicobacter pylori. Wiebeim Reizmagen können sich auch beider Infektion mit dem Bakterium Helico-

bacter pylori die genannten Symptome einstellen. Nach Überzeugungdes Spezialisten Dr. Manfred Stolte vom Klinikum Bayreuth ist die Helicobacte-riose die häufigste Infektionskrankheitder Welt. Allein in Deutschland sollen 90 Prozent aller Magenschleimhaut-entzündungen auf eine Infektion mit Helicobacter pylori zurückzuführen sein.

Nach wie vor ist aber nicht eindeutig ge-klärt, warum es Menschen gibt, die sichmit Helicobacter pylori infiziert haben,ohne je unter den genannten Symptomenzu leiden. Ebenfalls ist man sich noch

Helicobacter –

Der Magen muss schon ganz schön viel verkraften: Alkohol, Kaffee undNikotin, Hektik und Stress im Berufsleben, die großen und kleinen Alltagssorgen im Privatleben. All das kann der Auslöser für einen Reizmagen sein. Da das vegetative Nervensystem sehr eng mit dem Magen verbunden ist, setzen bei einem Reizmagen eine verstärkte Muskeltätigkeit und eine gesteigerte Magensäurebildung ein. Die Folgen sind Oberbauchschmerzen mit Sodbrennen, Magendrücken,Blähungen, Übelkeit und Erbrechen.

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ein Bakterium machtBauchschmerzen

Der Helicobacter wurde 1983 vonMarshall und Warren entdeckt. DerKeim nistet sich in der Magenschleim-haut ein und führt zu chronischenEntzündungen, kann Magengeschwüreund sogar Magenkrebs verursachen

Circa 50 % der Weltbevölkerungsind durchseucht, in den Entwick-lungsländern ist die Besiedelung derMagenschleimhaut durch Helicobacterpylori nochhöher. Circa10 % der infi-zierten Patien-ten entwickelnim Laufe ihresLebens ein Ma-gengeschwür.

W I S S E N S W E R T

nicht ganz im Klaren darüber, warum trotzder hohen Infektionsrate so wenige Fällezur Entstehung von Zwölffingerdarmge-schwüren oder Magenkrebs führen.

Genetische Veränderungen als Krebsursache?Schon lange ist bekannt, dass vor derEntwicklung eines bösartigen Magentu-mors eine Reduzierung der Magensäure-

Der Helicobacter pyloriüberlebt sogar dieMagensäure.

Der Helicobacter pylori kann den Magen ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen. Ein kleines Bakterium mit großerAuswirkung. Es sorgt am häufigsten für Infektionskrankheiten der Magenschleimhaut und kann im schlimmsten Fallauch Magenkrebs verursachen. Über die Infektionswege gibt es noch keine eindeutigen Erkenntnisse.

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Page 13: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

Der Magen mit seinen vielenSchleimhautfalten und Zotten bietet dem Helicobacter pylorioptimalen Schutz.

produktion einsetzt. Jetzt haben ameri-kanische Wissenschaftler des NationalCancer Institute in Rockville, Maryland,festgestellt, dass bei den Magenkrebspa-tienten, die auch Helicobacter-pylori-po-sitiv sind, eine geringfügige Verände-rung in den Genen besteht. Zwei vondrei Genen, die für die Produktion desBotenstoffes Interleukin-1-Beta (IL-1b)verantwortlich sind, zeigen in ihrerStruktur geringfügige Abweichungen.Diese Veränderungen führen zu einerübermäßigen Produktion des Botenstof-fes Interleukin-1-Beta, was zur Folgehat, dass der Magensäurehaushalt ausdem Gleichgewicht gerät und wenigerMagensäure produziert wird. Emad El-Omar, Wissenschaftler am National Can-cer Institute, fasst zusammen, dass dieÜberproduktion des Interleukins ausrei-chen würde, um den Helicobacter pyloriabzutöten. Dieser Effekt würde jedochwieder durch die Reduzierung der Ma-gensäure aufgehoben.

Ob weitere Faktoren für die Entstehungvon Magenkrebs bei der Infektion mitHelicobacter pylori verantwortlich sindoder ob dies der einzige Faktor ist, werden weitere Forschungen zeigen.

Lebensbedingungen des Helicobacter pyloriDie Magensäure hat zwei wichtige Funktionen. Zum einen schützt sie denMagen vor vielen schädlichen Bakterien,die durch die Nahrung aufgenommenwerden, und zum anderen wird die Nah-rung durch die Magensäure „angedaut“und für die weitere Verdauung vorberei-tet. Ist zu wenig Magensäure vorhanden,stellen sich Verdauungsprobleme ein sowie ein allgemeines Unwohlsein, einVöllegefühl, Druckschmerzen im Ober-bauch und zum Beispiel Übelkeit. Wasfür die Verdauung schlecht ist, ist fürden Helicobacter pylori von Vorteil. DasBakterium fühlt sich in einem säurear-men Milieu so richtig wohl und findetdie besten Voraussetzungen für eine Vermehrung vor. Aber auch bei einernormalen Magensäureproduktion hat der Krankheitserreger nicht nur gute Chancen zu überleben, sondern kannsich auch noch vermehren. Dies schafftder Helicobacter pylori, indem er sich inden Schleimhautfalten des Magens einnistet. Der reichlich vorhandene zäheSchleim schützt das Bakterium vor derSäure. Der Helicobacter kann sich unge-hindert vermehren – und eine chronischeEntzündung verursachen.

Gastroskopie (Magenspiegelung)Bei der Magenspiegelung wird durch denMund ein Schlauch in den Magen einge-führt. Durch diesen Schlauch können eine kleine Kamera und spezielle medizi-nische Instrumente eingeführt werden.

Der Vorteil bei diesem Verfahren bestehtdarin, dass eine Gewebeprobe entnom-men werden kann. Gleichzeitig kannfestgestellt werden, ob der Helicobacterschon einen Schaden angerichtet hat(Entzündungen, Geschwüre, Tumore).

Nachteil: Bei diesem Verfahren muss derPatient einen Schlauch schlucken.

AtemtestBei diesem Test macht man sich die Tat-sache zunutze, dass der Helicobacter py-lori in der Lage ist, Harnstoff zu spalten.

13MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000

Um diesen Nachweis zu erbringen, mussder Patient ein Glas Wasser trinken, indem ein speziell markierter Harnstoffgelöst ist. Wenn das Bakterium vorhan-den ist, entsteht markiertes Kohlendioxid.Beim Ausatmen wird die Luft in einpräpariertes Röhrchen geblasen. In einemspeziellen Analysegerät lässt sich dasmarkierte Kohlendioxid nachweisen.

Vorteil: Der Patient muss keinenSchlauch schlucken. Damit bietet sichder Test besonders bei Kindern an.

Nachteil: Mit dem Atemtest kann keineAussage über den Zustand des Magensgetroffen werden.

Auch wenn der Atemtest keine Aussageüber den Zustand des Magens ermöglicht,so ist er ein optimaler Suchtest für denHelicobacter pylori. Hinzu kommt, dassdie Zuverlässigkeit des Tests sehr hoch ist.Mit 98-prozentiger Sicherheit kann derErreger nachgewiesen werden. Liegt eineInfektion mit Helicobacter pylori vor, lässt sich das Bakterium in sehr kurzer Zeitabtöten. Drei verschiedene Präparate müssen sieben Tage lang eingenommenwerden. Ein starkes Medikament hemmtdie Magensäureproduktion, und zwei Antibiotika vernichten den Helicobacter pylori. Wird die medikamentöse Behand-lung konsequent sieben Tage lang durch-geführt, so ist das Bakterium abgetötet,und die Magenprobleme sind beseitigt.

Diagnose und TherapieEs existieren zwei Verfahren, um eine Helicobacter-pylori-Infektion nachzuweisen.

Eine Gastroskopie (Magenspiegelung) gibt Aufschlussüber viele Magenerkrankungen und ist heute für denPatienten keine Qual mehr.

GroßeMagenkrüm-mung

Mageneingang

Magenpförtner

Muskelschicht

Schleimgrube

Haargefäße

Zotten

Helikobacter

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it dem aufrechten Gang des Homosapiens veränderte sich auch die

Belastung des Skeletts. Muskeln, Bänderund Gelenke passten sich dieser Form derFortbewegung bestens an. Über Jahrtau-sende haben sich jedoch die Lebensge-wohnheiten des Menschen verändert.Heute, im Zeitalter der Dienstleistungsbe-rufe, verbringt der überwiegende Teil derBerufstätigen seine Arbeitszeit im Sitzen.Das Auto, Rolltreppen, Aufzüge, Haus-haltsgeräte und natürlich der Fernseherund der Computer machen unseren Alltageinfach zu bequem. Das Wandern könnte

die gesunde Alternative zu einem Lebenauf dem Sofa sein. Mediziner fanden he-raus, dass ein viele Muskelpartien einbe-ziehender Ausdauersport sich besondersdazu eignet, die körperliche Fitness zu er-halten und zu steigern. Dabei ist einemäßige, aber regelmäßige Beanspruchungdes Körpers hohen sportlichen Leistungenvorzuziehen. Entscheidend ist allein, wieviel Energie insgesamt verbraucht wird.So gesehen ist Wandern ein optimaler Ge-sundheitssport. Herz, Kreislauf, Stoffwech-sel, Atmung und Muskeln werden durchausdauerndes Gehen nachhaltig gestärkt.Auch zu therapeutischen Zwecken wirdWandern zunehmend eingesetzt. In der

M

Kur, als Element der Nachsorge oder auchzur Vorbeugung von körperlich-seelischenErkrankungen: Wandern kann helfen.

Der Berg ruftDer französische Extrembergsteiger LionelTerray sagt: „Das Bergsteigen ist die Er-oberung des Unnützen.“ Seit es den Men-schen gibt, gibt es das Wandern. Vor derErfindung des Rades war Wandern, abge-sehen vom Reiten, die einzige Möglichkeitvon, A nach B zu gelangen. Heute sindWandern, Walking, Trekking, Klimbingund Bergsteigen Sportaktivitäten in einerdem Alltag mühsam abgerungenen Frei-zeit. Viele Menschen verbringen einenTeil dieser Zeit damit, auf dem Weg zusein. Langsam, beschwerlich, dem Wetterausgesetzt und ohne das Ankommen alseigentliches Ziel zu haben. Wunderlich,könnte man denken. Doch repräsentati-ven Umfragen zufolge halten zwei Drittelder Bevölkerung Wandern für „in“,

Nicht nur der Blick ins Tal belohnt den Wanderer. Wandern ist gleichermaßen gut für Körper und Geist.

Das Wandern ist desMüllers Lust … Insgesamt sitzt der heutige Mensch mehr, als dass er sich bewegt. Dasführt zu einer einseitigen Belastung des gesamten Bewegungsapparates.Erkrankungen des Skeletts, der Gelenke, der Muskeln und des Bänder-apparates sind die Folge. Bewegungsmangel ist eine der Hauptursachenfür die Ausbreitung von Zivilisationskrankheiten. Was liegt also näher,als den Körper so zu bewegen, wie ihn die Evolution entwickelt hat:zum Laufen auf zwei Beinen. Wer den möglichen Folgen eines allzu bequemen Lebens entgehen will, für den könnte Wandern genau dasRichtige sein.

Wer rastet, der rostet. Wandern ist gesund.

Wandern ist gesund,ist ein Naturerlebnis,ist in jedem Alter immer und fast überall zu betreiben,ist allein oder in Gemeinschaft schön,erfordert keine besonderen Fertig-keiten, Ausgaben oder Kenntnisse,ist nach eigenen Bedürfnissen zu betreiben und zu gestalten.

Sie können Radwandern, Kanuwan-dern, Skiwandern, Wattwandern, Berg-wandern. Oder versuchen Sie: Trek-king, Walking, Climbing, Wogging.

Wandern Sie allein, im Verein, mit derFamilie, mit Freunden, mit dem Part-ner. In der Freizeit, im Urlaub, am Wo-chenende. Vor Ihrer Haustür, um dieEcke, in den Bergen, oder im Wald.Wandern ist buchstäblich grenzenlos.

W I S S E N S W E R T

Wandern kann man immer und fast überall.

14 MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000

Page 15: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

jeder Zweite gibt an, regelmäßig zu wan-dern; nicht weniger als 40 % würden diesgern häufiger tun. Warum?

Über Stock und über Stein – Wandern ist SportSport treiben heißt heutzutage nichtmehr nur schneller, weiter, höher. Sporttreiben heißt auch, Spaß haben, sich er-holen und etwas für die Gesundheit tun.

Nicht zuletzt wird Sport auch um derlieben Figur willen getrieben. Auchin dieser Hinsicht ist das Wandern zuempfehlen. Beim schlichten Gehenverbraucht man pro Kilometer fastebenso viel Energie wie beim zügigenLaufen! Der Energieverbrauch geht dabeieinfach nur langsamer vor sich, was denVorteil hat, dass die Pulsfrequenz nichtunnötig in extreme Höhen getriebenwird. Außerdem fördert das Betrachteneiner schönen Landschaft das Gefühl derEntspannung und senkt den Blutdruck.

Gemeinsam auf Wanderschaft gehenZusammen wandern fördert die Freund-schaft. Das Nebeneinandergehen ist eineder unkompliziertesten Kommunikati-onsformen. Ohne zwanghafte Ritualekommt man ins Gespräch und kann sichwieder daraus lösen. Wenn Sie gern inGesellschaft sind, bietet sich die Mit-gliedschaft in einer der vielen Wander-gruppen an. Hier werden organisierteWanderungen für einen Tag oder fürmehrere Wochen angeboten. Sie könnenFerienwanderungen mit ausgebildetenWanderführern machen, von Wander-karten und Wanderwegen und Wander-heimen profitieren, und sich aktiv amNaturschutz beteiligen. Bei all Ihren Ak-tivitäten genießen Sie einen umfassen-den Versicherungsschutz, der bereits imMitgliedsbeitrag

15MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000

Die richtigen Wanderschuhe müssen gut passen, eingriffiges Profil haben und wasserdicht sein.

Allein, zu zweit oder in derGruppe - was Sie brauchen, ist die richtige Kleidung.Es gilt die Devise: „Es gibt kein schlech-tes Wetter, es gibt nur unzweckmäßigeKleidung.“ Obgleich ein wenig in Verrufgeraten, sind eine Kniebundhose odereine Keilhose die zweckmäßigste Wan-derkleidung. Hosen mit weiten Beinenwerden beim Wandern durch feuchteWiesen oder auch bei starkem Regensehr nass und schlagen dann um dieBeine. Das ist nicht nur sehr unange-nehm, sondern führt auch leicht zu star-ker Auskühlung. Die Oberbekleidungsollte leicht und luftig sein. An kühlen

Tagen empfiehlt sich zusätz-lich ein warmer Pullover,den man gegebenenfallsausziehen kann. Bei steilenAnstiegen oder auf an-strengenden Wegab-schnitten sollte man lie-ber den Pullover oderdie Jacke ausziehen,ehe sie völlig durch-geschwitzt sind. EinHemd zum Wech-seln empfiehlt sich

bei längeren Wande-rungen immer, damitman sich vor allem in

den Ruhepausen nicht unterkühlt. BeiRegen kann man natürlich einenSchirm benutzen. Auf Dauer ist das Halten des Schirms, vor allem bei starkem Wind, beschwerlich. Besser istdeshalb ein Regenumhang bzw. einPoncho, der auch über den Rucksackgezogen werden kann.

Von besonderer Bedeutung sind dieWanderschuhe. Sie müssen ein griffigesProfil haben, den Knöchel stützen undwasserdicht sein. Letzteres ist besonderswichtig, weil nasse Füße sehr schnell zuUnterkühlung und damit eventuell zuErkältungen führen. Wenn man weiß,dass die Schuhe nicht absolut wasser-dicht sind, kann man bei zu erwar-tendem Regenwetter eine Plastik-tüte über die Strümpfe ziehen.

Auch ein paarStrümpfe zumWechseln ge-hören in denRucksack. Es istratsam, neue Wan-derschuhe erst auf kurzenStrecken auszuprobieren, eheman sie bei längeren Wanderungen anzieht. Ein Wanderrucksack ist jederArt von Tasche vorzuziehen, weil dieHände frei bleiben und einseitige Belastungen vermieden werden. DerRucksack sollte leicht sein und an denAuflagestellen gepolstert. Zur Wander-ausrüstung gehört auch noch ein Hut,der vor Regen oder Sonne schützt. Im Winter ist eine Mütze, die auch dieOhren bedeckt, empfehlenswert. Einstabiler Wanderstock kann vor allemfür Auf- und Abstieg sehr nützlichsein. Es gibt hier die unterschiedlich-sten Ausführungen: vom traditionellenSpazierstock über Skistöcke bis hin zu Teleskopstöcken.

Ein Herzfrequenzmessgerät muss nichtsein, ist aber nützlich. Wer zum Beispiel wandert, um abzunehmen,sollte verstärkt auf seinen Puls achten.Im richtigen Pulsbereich kurbelt manseinen Fettstoffwechsel effektiv an.Nur: Ist der Pulsschlag zu hoch, findetkeine Fettverbrennung statt. Der ideale Belastungspuls läßt sich folgen-dermaßen errechnen: (220 minus Le-bensalter) x 0,7 = optimaler Puls (zumBeispiel: 220 – 40 = 180 x 0,7 = 126).Mit modernen Herzfrequenzmessgerä-ten können sogar persönliche Bela-stungstests durchgeführt werden, sodass man schon im Vorfeld dafür

Sorge tragen kann,sich nicht zuübernehmen.

Im Frühtau zu Berge wir ziehn ...Aber nur, wenn wir richtig angezogen sind

Fortsetzung auf Seite 16

Eine Wanderkarteweist den Weg.

FOTOS AUF DEN SEITEN 14 UND 15: PHOTODISC

FOTO: DT. WAN

DERVERBAND

Page 16: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

„Viel Steine gabs und wenig Brot...“Die richtige Verpflegung schafftAbhilfe.Wenn Sie planen, in einer Hütte einzu-kehren, erkundigen Sie sich vorher, ob siegeöffnet ist. Die meisten Hütten sind nurin bestimmten Monaten (Juni bis Sep-tember) geöffnet und haben unterschied-liche Ruhetage. Bei mehrtägigen Tourenist zudem eine Reservierung ratsam. DerDeutsche Alpenverein oder die örtlichenVerkehrsämter können Sie informieren.Bei der Verpflegung spielen die Getränkeeine herausragende Rolle. Entgegen altenRegeln, beim Wandern nicht so viel zutrinken, ist es nach neuen Erkenntnissenbesser, den Flüssigkeitsverlust beim Wan-dern sofort auszugleichen und lieber et-was zu viel als zu wenig zu trinken. Ambesten eignen sich Tees, Fruchtsäfte odersogenannte „stille Wässer“ ohne Koh-lensäure. Bei einer sechs- bis achtstündi-gen Wanderung brauchen Sie zwei bisvier Liter Flüssigkeit. Eine leichte Wasser-flasche aus Aluminium oder Plastik solltemindestens 0,75 Liter fassen. Von alkoho-lischen Getränken auf Wanderungen istnatürlich abzuraten. Für die Verpflegung

MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000 16

enthalten ist. Für Kinder und Jugend-liche werden Zeltlager, Freizeiten und Erlebniswanderungen angeboten. Diegroßen Wandervereinigungen, wie derAlpenverein und der Verband deutscherGebirgs- und Wandervereine, bestehenaus vielen kleinen regionalen Vereinen –auch in Ihrer Nähe. Hier können Sie In-formationen erhalten und nette Mitwan-derer kennen lernen.

Aller Anfang ist schwerÜbernehmen Sie sich am Anfang nicht.Ein Anfänger sollte nicht gleich mit einer 20-km-Wanderung beginnen. Trai-nieren Sie sich erst einmal mit kürzerenWanderungen über 5 bis 10 Kilometer etwas Kondition an. Wandern ist zeitauf-wendiger als andere Sportarten. Mit Hilfevon Wanderführern lässt sich die unge-fähre Dauer einer Tour gut abschätzen.Allerdings können Unwetter oder uner-wartete Probleme mit dem Gelände zuVerzögerungen führen. Grundsätzlichbenötigt man für fünf Kilometer ohneSteigung circa eine Stunde. In der glei-chen Zeit bewältigt ein Durchschnitts-wanderer ungefähr 400 Höhenmeter bergauf und 800 Höhenmeter bergab.

Am Anfang Ihres Vorhabens sollte natür-lich die Sichtung von Literatur über dieam Weg zu erwartenden botanischen, ge-ologischen oder architektonischen Se-henswürdigkeiten im ausgewählten Wan-dergebiet stehen. Dann werden Kartenhinzugezogen, um die Wanderstreckefestzulegen. Am besten eignen sich topo-grafische Karten im Maßstab 1 : 50.000,möglichst mit eingezeichneten Wander-wegen. Auch Wanderkarten sind sehrbrauchbar; achten Sie jedoch darauf, dasssie möglichst mit Höhenlinien versehensind, damit Sie die Schwierigkeiten undBelastungen abschätzen können. Auchüber den Zustand der Wege sollten Siesich im Vorfeld erkundigen. Hier helfenFremdenverkehrsämter weiter.Bedenken Sie auch die Uhrzeit, damit Sienicht in die Dunkelheit geraten. Informie-ren Sie sich über das zu erwartende Wet-ter, und beachten Sie dabei das Tempera-turgefälle, wenn Sie in den Bergen wan-dern möchten. Pro 100 Höhenmeternimmt die Lufttemperatur um ein GradCelsius ab. Gerade in den Bergen kanndas Wetter von einem Moment auf denanderen umschlagen. Wolken, Regen undWind können zu drastischen Temperatur-stürzen führen.

unterwegs eignen sich Obst, Müsliriegeloder auch belegte Brote. Man sollte aller-dings unterwegs nicht zu viel essen – daserschwert das Wandern.

Verband Deutscher Gebirgs- undWandervereine e. V.Wilhelmshöher Allee 157–15934121 KasselTel.: 05 61/9 38 73–0Fax: 05 61/9 38 73 10E-Mail: [email protected]: home.t-online.de/home/dt.wanderverband/

Die Preise für eine Mitgliedschaft bewegen sich zwischen 30,— und40,— DM pro Mitglied.

Deutscher Alpenverein e. V.Von-Kahr-Straße 2–480997 MünchenTel.: 0 89/1 40 03–0Fax: 0 89/1 40 03–11E-Mail: [email protected]: http://www.alpenverein.de

I N F O / B E R A T U N G

M E D I C O M - T I P P

Tipps für eine gelungene Wanderung

Aufwärmen!Preschen Sie nicht gleich im Höchsttempo zum Gipfel, sonstwird Ihnen schnell die Puste ausgehen. Fangen Sie langsaman, sich „einzugehen“. Dafür reicht bei normalem Wetter etwaeine Viertelstunde. Ist es kalt, sind 30 Minuten zu empfehlen.

Gleichmäßiges Schritt-TempoPassen Sie Ihre Gehgeschwindigkeit dem Gelände an, und er-lauben Sie sich nach anstrengenden Strecken eine Pause.

Auskühlung vermeiden!Mit Schwitzen wird die Körpertemperatur stabil gehalten. Siesollten weder frieren noch stark schwitzen. Schützen Sie des-halb den nass geschwitzten Körper vor Kälte, und wechselnSie gegebenenfalls die Kleidung.

Vergessen Sie das Trinken nicht.

Legen Sie genügend Pausen ein. Faustregel: alle zwei Stunden 20 bis 30 Minuten.

Nicht die markierten Pfade verlassen.Erstens schützen Sie damit die Natur, und zweitens verringernSie damit das Risiko, sich zu verirren oder sich zu verletzen.

FOTOS AUF SEITE 16: PHOTODISC

Page 17: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

EDICOM bietet Ihnen nurwirklich sinnvolle, wissen-

schaftlich geprüfte Produkte. Dennwir scheuen weder Kosten nochMühen, um unserem Motto „IhreGesundheit ist unsere Aufgabe“ gerecht zu werden. Nobilin Q10 istbeispielsweise die erste und bislangeinzige Nahrungsergänzung, die dasPrüfsiegel des Instituts Freseniustragen darf. In einem nicht nur lang-wierigen, sondern auch sehr kost-spieligen Verfahren wird jede Liefe-rung von Nobilin Q10 vom InstitutFresenius überprüft und analysiert.Bei MEDICOM erhalten Sie eben nurArzneimittel und Nahrungsergän-zungen, die einen wesentlichen Bei-trag zu Ihrer Gesundheit leisten kön-nen. Und das in bester Qualität zueinem vernünftigen Preis. Denn wir wollen, dass Gesundheit keineFrage des Geldes ist. Vielleicht haben Siesich aber auch schon einmal gefragt, war-um es bei MEDICOM bestimmte Produktenicht gibt. Warum bietet MEDICOM zumBeispiel keine Apfelessig-Kapseln an?Wo man doch immer wieder liest, dassdamit angeblich wahre Wunder erreichtwerden sollen. Die Antwort ist ganz ein-fach und liegt in unserer Firmenphiloso-phie begründet: Bei MEDICOM erhaltenSie nur Produkte mit nachgewiesenerund plausibler Wirkung. Und keine

teuren „Wundermittel“, die in Wirklichkeitgar keinen Nutzen bringen. Genau zu diesen gehören leider auch die viel geprie-senen Apfelessig-Kapseln.

Doch nicht alles, was von anderen Herstellern angeboten wird, ist unsinnig und nutzlos. Aber oftmals gibt es ein-fach bessere Alternativen, die qualitativ hochwertiger sind. So finden Sie bei MEDICOM statt Nachtkerzen- oderSchwarzkümmelöl das wesentlich wert-vollere Borretsch-Öl, das einen weitaushöheren Anteil an Gamma-Linolensäurenaufweist als die beiden anderen Öle.

Damit Sie immer schnell und kompetentinformiert sind, wollen wir Ihnen mit die-sem Merkblatt mitteilen, welche Produkteaus ernährungswissenschaftlicher Sicht unsinnig sind. Wir möchten Ihnen die wissenschaftlichen Hintergründe für dieEntscheidung von MEDICOM mitteilen, bestimmte Produkte nicht zu verkaufen.Denn eines ist sicher: Qualität und Kun-denzufriedenheit sind unser oberstes Ziel.

Glutathionlutathion ist eine Eiweißverbindung,die der Körper aus drei Aminosäuren

herstellt. Es ist Bestandteil der Glutathi-on-Peroxidase, eines Enzyms, das zurEntgiftung des Körpers von freienRadikalen notwendig ist. Allerdingsgibt es keine ernst zu nehmendenwissenschaftlichen Untersuchungen,die belegen, dass die zusätzliche Ga-be von Glutathion zu einer erhöhtenAktivität des Enzyms führt. Dasheißt, durch die Einnahme vonGlutathion wird der Schutz vor freien Radikalen nicht verbessert. DieGlutathion-Peroxidase ist allerdingsein selenabhängiges Enzym, sodasses besser ist, dem Körper für eine aus-reichend hohe Enzymaktivität genü-gend Selen zur Verfügung zu stellen.In neuester Zeit versuchen jedoch be-stimmte Hersteller, Glutathion alswissenschaftliche Neuentdeckung an-zupreisen — was es nicht ist. Denn diekörpereigene Eiweißverbindung ist

der Ernährungswissenschaft schon sehrlange bekannt. Auch die Versprechungenzu den Eigenschaften von Glutathion sindaus wissenschaftlicher Sicht nicht haltbar.

Kombucháombuchá wird auch als Teepilz, japa-nischer Teepilz, China-Pilz oder Kom-

buchá-Pilz bezeichnet. Es handelt sich umeine Symbiose von Bakterien mit säure-beständigen Hefen. Stäbchenbakterienbilden die Gallerte, in die Hefezellen ein-gelagert sind. Dem Tee werden gesund-heitsfördernde Eigenschaften nachgesagt,

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Nicht alles ist Gold, was glänzt

Sinnvoll oder nutzlos? Viele Präparate halten nicht, was sie versprechen.

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INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG 6. AUSGABE, SEPTEMBER 2000informiertinformiert

Mit schöner Regelmäßigkeit tauchen pro Jahr auf den Werbeseiten vonZeitungen und Zeitschriften 2 bis 3 neue Substanzen auf, denen von den Anbietern fantastische Eigenschaften zugeschrieben werden. Wir beob-achten diese Entwicklung natürlich seit geraumer Zeit und halten es fürangebracht, Sie – unsere Kunden – über den wissenschaftlichen Hinter-grund dieser Substanzen und Präparate zu unterrichten. Unsere Mitbewer-ber mögen uns verzeihen, doch wir möchten, dass unsere Kunden mit diesem wissenschaftlich überprüfbaren Wissen in der Hand selbst entscheiden können, ob sie den Aussagen zu besagten Präparaten Glau-ben schenken wollen oder nicht.

Page 18: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

die auf Stoffwechselprodukte durch dieleichte Gärung des Teeaufgusses zurück-geführt werden. Es handelt sich dabei vorallem um organische Säuren wie Glucu-ronsäure, Milchsäure, Essigsäure sowieverschiedene Vitamine, außerdem auchEthanol und Kohlendioxid.

Die enthaltenen Säuren entstehen auchim menschlichen Stoffwechsel und wer-den außerdem mit Lebensmitteln wie Jo-ghurt und anderen fermentierten Produk-ten aufgenommen. Vitamine enthält derTee nur in geringer und nicht definierterMenge. Die gesundheitsfördernde Wir-kung des Tees soll schon im Jahre 414n. Chr. durch den koreanischen ArztKombu bei der Behandlung des japani-schen Kaisers Inkyo genutzt worden sein.Allerdings sind solche Wirkungen wissen-schaftlich nie belegt worden. Ähnlich wieandere energiehaltige Getränke mit Koh-lenhydraten und etwas Kohlensäure hatKombuchá sicher eine erfrischende Wir-kung. Als gezielte Nahrungsergänzungzur Verbesserung der Gesundheit scheint er jedoch wenig geeignet.

Apfelessigas am weitesten verbreitete und ambesten beworbene Mittel des Schlank-

heitsmarktes. Zahlreiche Versprechungenpreisen Apfelessig und Apfelessig-Kapselnals das Wundermittel schlechthin an. Sohart es für einige Leser klingen mag, auswissenschaftlicher Sicht ist die schlank-machende Wirkung von Apfelessig leiderfrei erfunden, und wissenschaftlich ist siein physiologischer Hinsicht absolut nichtnachvollziehbar. Wenn Apfelessig mit vielWasser aufgenommen wird, ist allenfallsdurch die hohe Flüssigkeitszufuhr eineleicht appetithemmende, weil sättigende

Wirkung möglich. Die Apfelessig-Kapselnsind in dieser Hinsicht erst recht völlignutzlos. Auch die angeblichen positivenWirkungen auf das Herz-Kreislauf-System,die Arteriosklerose-Vorbeugung und diesäubernde Wirkung auf Gefäße sind wissenschaftlich absolut nicht haltbar.

Die Säure, die angeblich wie ein Ent-kalker die Gefäße reinigen soll, kommt alssolche gar nicht im Blut an. Wie auch dieMagensäure wird sie bereits beim Eintrittdes Nahrungsbreis in den Dünndarmdurch Sekrete der Bauchspeicheldrüseneutralisiert. Denn der Körper verfügtüber effektive Puffersysteme, die einer zuhohen Säurekonzentration vorbeugen.Auch die Hinweise auf den Vitamin-, Mi-neralstoff- und Ballaststoffgehalt von Ap-felessig oder Apfelessig-Kapseln sind irre-führend, weil im Vergleich zum ganzenApfel hier nur noch geringe Spuren derVitalstoffe enthalten sind. Sogar die ge-priesene verdauungsfördernde Wirkungvon verdünntem Apfelessig am Morgenist ebenso gut durch Wasser oder einWasser-Saft-Gemisch zu erzielen.

Obst- und Gemüsekonzentraten den Werbeaussagen zu solchen Kon-zentraten versuchen einige Hersteller

den Anschein zu erwecken, als könntendiese Produkte es ersetzen, viel Obst undGemüse zu verzehren. Die Wahrheit ist al-lerdings, dass man seinem Körper proKapsel nur eine verschwindend geringeMenge an Obst beziehungsweise Gemüsezuführt. Darüber hinaus verlieren dieKonzentrate bei ihrer Herstellung großeMengen der wertgebenden Inhaltsstoffewie Vitamine, Mineralstoffe und Spuren-elemente. Nicht umsonst führt kein Her-steller die tatsächliche Menge an Vitami-

nen, sekundären Pflanzenstoffen oder Mi-neralien auf den Packungen an. Auch dieAnmerkung, diese Kapseln enthielten Bal-laststoffe, ist fast eine Frechheit, denn derBallaststoffanteil der Kapseln ist so ge-ring, dass eine einzige Weintraube bereitsballaststoffreicher ist.

Carnitinei Carnitin handelt es sich um eineAminosäure. Sie wird vom Körper in

ausreichender Menge hergestellt. Aus-gangsstoffe für die Bildung von Carnitinsind zwei andere Aminosäuren. Aufgabedes Carnitins im menschlichen Körper ist,die Nahrungsfette in die Mitochondrien,die „Kraftwerke der Zellen“, zu schleusen,wo die Fette dann verbraucht werden.Carnitin wird hierbei jedoch nicht zer-stört, sondern es kann immer wieder ge-nutzt werden. Der menschliche Körpernimmt Carnitin über die Nahrung auf,denn es ist in großen Mengen in tieri-schen Lebensmitteln wie Rindfleisch ent-halten. Die durchschnittliche Carnitinzu-fuhr mit der Nahrung liegt bei 32 mg proTag, die Eigenherstellung macht etwa 16mg pro Tag aus. Die Anbieter von Carni-tin-Kapseln erwecken in ihrer Werbunghäufig den Eindruck, eine zusätzlicheCarnitingabe könne den Fettsäuretrans-port und damit den Verbrauch der Nah-rungsfette steigern. Auf diese Weise sollCarnitin als Schlankheitsmittel wirkenbeziehungsweise seine Einnahme sollbeim Sport leistungsfördernd sein.

Dehydroepiandrosteron (DHEA)ei DHEA handelt es sich um ein Hor-mon. Eine Vorstufe dieses Hormons

ist Cholesterin. DHEA entsteht als Zwi-schenprodukt bei der Bildung der männ-lichen und der weiblichen Sexualhormo-ne Testosteron und Östradiol. DHEA istweder als Nahrungsergänzungsmittelnoch als Arzneimittel in Deutschland zu-gelassen. Dennoch wird es aus dem Aus-land angeboten — und meist als Wunder-hormon angepriesen.

Die Einnahme soll die Entstehung fastaller typischen Erkrankungen, die imhöheren Lebensalter auftreten, unterbin-den. Besonders herausgehoben werden dieangeblichen Wirkungen gegen Alzheimer,Osteoporose, Diabetes oder auch MultipleSklerose. Damit aber nicht genug: DHEAsoll auch das Wohlbefinden, die Lei-stungsfähigkeit sowie das Konzentrati-onsvermögen steigern und zu guter Letztwird auch noch ein Lustgewinn in derLiebe versprochen. Tatsächlich sind dieAussagen der Anbieter nicht ausreichend

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Apfelessig Apfel (zwei Teelöffel)(ein mittelgroßer)

Protein 0,44 g 0,0 gBallaststoffe 2,63 g 0,0 gCalcium 9,23 mg 0,6 mgEisen 0,62 mg 0,06 mgNatrium 3,9 mg 0,1 mgKalium 187,2 mg 10 mgFluor 8,58 µg 2 µgJod 1,40 µg 0,1 µgß-Carotin 34 µg 1 µgVitamin C 15,6 mg 0,0 mgFolsäure 15,6 µg 0,0 µg

Apfel und Apfelessigim VergleichGehalt eines mittelgroßen Ap-fels im Vergleich zu zwei Teelöf-feln Obstessig

Quelle: Souci-Fachmann-Kraut: DieZusammensetzung der Lebensmit-

tel; Nährwerttabellen, med-pharm GmbH Scientific

Publishers, Stuttgart(1994)

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erforscht. Die vorliegenden Studienkonnten die angepriesenen Wirkungennicht beweisen. Zudem sind auch die Ri-siken bei längerer Einnahme von DHEAnoch völlig unbekannt. In jedem Fall sinddie möglichen Gefahren einer Einnahmehöher einzuschätzen als der Nutzen.Denkbar ist jedoch, dass hormonabhängi-ge Tumorarten, wie Brust- oder Prostata-krebs, durch die Gabe von DHEA zumWachstum angeregt werden.

Schlankheitsmittells Schlankheitsmittel werden die ver-schiedensten Produkte angeboten. In

den meisten Fällen handelt es sich leiderauch hier nur um leere Versprechungen.So zum Beispiel bei einem Arzneimittel,das in Anzeigen als die Tablette, die Fettauflöst, angepriesen wird. Das Medika-ment enthält tatsächlich ein fettspalten-des Enzym, doch bedeutet das nicht, dassman bei Einnahme der Tabletten automa-tisch abnimmt. Denn aus wissenschaftli-cher Sicht kann ein solches Enzym allen-falls die Fettaufnahme erhöhen, da es dieAufspaltung des Fettes im Verdauungs-trakt fördert; es kann aber auf keinen Fallzur Gewichtsabnahme führen.

Die Steuerung des Stoffwechselvor-gangs „Fett abbauen“ oder „Fett anlegen“liegt nicht in der Hand dieses Enzyms.Denn ein Enzym ist lediglich ein Werk-zeug. Das ist so, als würde man Ihnenversprechen: Je mehr SchraubenzieherSie kaufen, desto leichter werden sich Ihre Schrauben lösen lassen.

Auch die in vielen Illustrierten bewor-benen Zitronenkapseln, Apfelessigkapselnund andere den Verbraucher täuschendeMittelchen entbehren jeder wissenschaft-lichen Grundlage und schmälern nur denGeldbeutel des Verbrauchers, aber leidernicht seine Problemzonen.

Obwohl viele Verbraucherverbändeund andere Institutionen gegen solcheProdukte vorgehen, um die haarsträu-benden Werbeaussagen zu unterbinden,sprießen täglich neue Anzeigen für ähn-liche Produkte wie Pilze aus dem Boden.Die Vertreiber solcher Mittel kalkulierenein Verbot des Produktes bereits beidessen Erstellung ein, wissend, dass dieMühlen des Gesetzes langsam mahlenund sie in der Zwischenzeit mit ihrenüberteuerten Produkten hohe Gewinnemachen können. Es schert diese Anbieternatürlich nicht, dass die gesamte Branche,unter solchen Praktiken leidet und Nah-rungsergänzungs-Präparate insgesamt inVerruf gebracht werden. Die Anbieter vonzweifelhaften Präparaten sind nicht am

Wohle des Kunden, sondern ausschließ-lich an der schnellen Mark interessiert.

Letztlich sind Abführmittel, Enzymeoder Appetitzügler auch keine Lösungzur Gewichtsabnahme. Hierzu ist eineVerminderung der Energiezufuhr uner-lässlich – Aussicht auf einen anhaltendenErfolg bietet eben nur eine dauerhafteErnährungsumstellung.

Schlankheitsmittel können bei länge-rer Anwendung sogar gefährlich werden.Dies gilt insbesondere für Appetitzügler;aber auch Abführmittel können bei lang-fristiger Anwendung die Darmfunktionbeeinträchtigen und Nährstoffdefi-zite hervorrufen. Besonders ärgerlich sind auch die Versprechungen eines Anbieters von so genannten Schlank-pflastern: „Schlank werden, ohne etwasdafür zu tun – einfach ein Pflaster auf-kleben, und die Pfunde schwinden wie imSchlaf.“ Sie können es sich sicher bereitsdenken: nichts als ein besonders dreistesWerbeversprechen. Und wissenschaftlichnatürlich völlig unhaltbarer Unsinn. Es ist leider nicht ganz so einfach, über-flüssige Pfunde zu verlieren, sonst gäbees sicher längst keine übergewichtigenMenschen mehr. Wenn Ihnen Anzeigenauffallen, in denen Produkte beworbenwerden, mit denen Sie angeblich einenunglaublich schnellen Gewichtsverlusterzielen können, dann ist Vorsicht gebo-ten. Auch wenn Erfolgsberichte oder dieüblichen „Vorher-nachher-Bilder“ einge-setzt werden, sollten Sie einem solchenProdukt sehr kritisch gegenüberstehen.Eine weitere Tatsache, die Sie stutzig ma-chen sollte, ist die Angabe einer auslän-dischen Telefonnummer.

Und auch wenn ein Herr mit weißemKittel offensichtlich den Eindruck er-wecken soll, ein Arzt stehe dahinter, istVorsicht geboten. Denn es ist laut Wett-bewerbsrecht verboten, für Nahrungser-gänzungs-Präparate und Arzneimittelmit Medizinern zu werben. Meist sind dieAbgebildeten auch keine Ärzte, denn ofttritt derselbe „Arzt“ in verschiedenen An-zeigen mit unterschiedlichen Namen auf.

Wer abnehmen will, sollte seine Er-nährung umstellen. Da Fett der Haupt-energieträger unserer Nahrung ist, solltein erster Linie Fett eingespart werden. Siesollten nicht nur auf das Fett bei der Zubereitung der Mahlzeiten, sondern auchauf den natürlichen Fettgehalt der Lebens-mittel achten. Wir raten zum Austauschvon fettreichen Milchprodukten undWurstwaren gegen fettarme Varianten.Wir empfehlen eine kohlenhydratreiche

Kost mit viel Gemüse und Obst sowie Vollkorngetreideprodukten. Kalorienreiche Lebensmittel wie Alkohol und Süßigkeitensollten möglichst gemieden werden.

Melatoninas Hormon Melatonin darf in Deutsch-land wegen seiner unkalkulierbaren

Wirkungen nicht als Nahrungsergän-zungsmittel verkauft werden. Dennochbieten dubiose Firmen dieses Hormonüber ausländische Telefonnummern an.Es handelt sich bei Melatonin um einenAbkömmling der Aminosäure Trypto-phan, der im Gehirn gebildet wird.

Melatonin wird häufig als Wunder-hormon gegen Alterserscheinungen undzur Vorbeugung bzw. Behandlung diver-ser Erkrankungen angepriesen. Außerdemsoll es auch antioxidative Eigenschaftenbesitzen, also auch zur Abwehr freier Ra-dikale beitragen. Selbst Schlankheitskurensollen unterstützt werden können, selbstDepressionen und AIDS sollen mit Mela-tonin zu behandeln sein. Hierbei handeltes sich jedoch um wildeste Spekulationen.Es sind keinerlei wissenschaftliche Belegefür diese Behauptungen vorhanden. Bekannt wurde Melatonin vor allem dadurch, dass es den Tag-Nacht-Rhyth-mus des Menschen beeinflusst und daherdie negativen Erscheinungen eines Jetlagsmildern könnte. Beim Jetlag liegt eineStörung der biologischen Uhr vor, diehäufig nach Fernreisen über unterschied-liche Zeitzonen hinweg auftritt. Melato-ningaben sollen darüber hinweghelfenund zur Förderung des Schlafes beitragen.

Tatsache ist, dass Melatonin bereits insehr geringen Mengen zu gravierendenStoffwechseländerungen führen kann undin jedem Fall als Arzneimittel einzustufenist. Schädigungen können nicht ausge-schlossen werden. Außerdem können dieWirkungen auf die biologische Uhr desMenschen zu Beeinträchtigungen der Re-aktionsfähigkeit und damit beispielsweiseauch der Fahrtüchtigkeit führen. Da Mela-tonin bei Einnahme durch Schwangere

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Nur durch dauerhafte Ernährungsumstellungnimmt man wirklich ab.

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auch auf den Fötus übertragen wird, soll-ten während der Schwangerschaft keines-falls Melatoninpräparate eingenommenwerden. Über die Auswirkungen auf dieKindesentwicklung liegen bisher keineDaten vor. Der Einsatz von Melatonin zumedizinischen Zwecken kann gerechtfer-tigt sein, darf jedoch grundsätzlich alleinauf ärztliche Verordnung erfolgen.

Algenprodukteeeresalgen haben als Lebensmittelund wichtige Eiweißquelle im asia-

tischen Raum eine große Bedeutung.Komplett verzehrt, können Algen auchzur Ballaststoffzufuhr beitragen. Algensind in der Lage, über ihre OberflächeMineralien aus dem Meerwasser aufzu-nehmen, daher weist die ganze Pflanzezum Teil hohe Gehalte an Spurenelemen-ten auf. Daher werden Algenproduktewie Spirulina mit dem Verweis auf denGehalt der Pflanze an Vitaminen undMineralstoffen als besonders hochwertigbeworben.

Bei getrockneten Algenprodukten wieSpirulina-Tabletten ist der Ballaststoff-gehalt jedoch nur noch sehr gering, undes kommt zu großen Schwankungen beiden Inhaltsstoffen. Es sind meist nur ge-ringe Mengen an Jod vorhanden. Darü-ber hinaus wird gern angegeben, dasssich Algen aufgrund hoher Gehalte anVitamin B12 als Nahrungsergänzung fürVeganer besonders eignen. Da die vega-ne Kostform ausschließlich pflanzlichorientiert ist und Vitamin B12 nur in Le-bensmitteln tierischer Herkunft sowie insehr geringer Konzentration in fermen-tierten Produkten enthalten ist, kann esbei jahrelanger veganer Ernährung zu ei-ner Unterversorgung kommen. Allerdingsenthalten Algenprodukte, anders als vonden Anbietern vielfach behauptet, prak-tisch ausschließlich unwirksame Formendes Vitamins, die zudem die Aufnahmeund den Stoffwechsel von aktivem Vita-min B12 blockieren können. Der Grundsind analytische Probleme, die dazuführen, dass aktive und inaktive Formennur unzureichend differenziert werdenkönnen. Untersuchungen zeigen, dassverschiedene Produkte im Versuch mitMenschen keine Verbesserung der Vita-min-B12-Versorgung bewirkten, obwohlsie angeblich aktive Formen des Vita-mins enthielten.

Als überflüssig und in der Menge völ-lig zu vernachlässigen sind die Ami-nosäuren in Algenprodukten einzustufen,die zum Teil ebenfalls ausgelobt werden.Im Vergleich mit Fleisch, Käse oder ande-

ren tierischen Produkten wird schnell klar,dass die Aminosäuremengen in Algen-produkten viel zu gering sind, um in irgendeiner Form Einfluss auf den Stoff-wechsel zu nehmen. Der Eiweißgehalt derAlgen spielt in Deutschland bei unsererohnehin zu hohen Eiweißaufnahme auchkeine Rolle. Außerdem sollte man vonhochwertigen Multi-Vitamin- oder Multi-Mineral-Präparaten auch erwarten kön-nen, dass sie zumindest die einfache Ta-gesempfehlung der Vitalstoffe enthalten.Besonders deutlich wird dieses Defizit ei-niger Algenprodukte am Beispiel der Fol-säure, die häufig nur zu einem Bruchteilder empfohlenen Dosis vorhanden ist. Soliefert eine Chlorella-Algenart pro Portionunter 40 µg, obwohl die empfohlene Ta-gesdosierung bei 400 µg liegt. Dies ist in-sofern bedenklich, da die Folsäureversor-gung über die Nahrung ohnehin als kri-tisch gilt.

Pu-Erh-Tee-Kapselnerden seit geraumer Zeit als neuesWunderschlankheitsmittel ange-

priesen. Was ist aus wissenschaftlicherSicht dazu zu sagen? Eine appetitzügeln-de Wirkung von Pu-Erh-Tee-Präparatenist nie nachgewiesen worden. Als Fazitbleibt zu sagen, dass Kapseln mit Pu-Erh-Tee vor allen Dingen den Geldbeutel desVerbrauchers schlank machen. Eine Wir-kung ist weder nachweisbar noch plausi-bel. Denn die Pu-Erh-Tee-Kapseln könnennicht mal mit der sättigenden Wirkungeines halben Liter Wassers konkurrieren.

Magnetbandagenm eine schnelle Mark zu machen,schrecken skrupellose Geschäftema-

cher wirklich vor nichts zurück. So wur-de in einer Anzeige eine Bandage bewor-ben, die 32 Magnete enthält, welche angeblich „die Schmerzen aus dem Kör-per ziehen“. Die Anzeige enthält außer-dem vermeintliche Erfolgsberichte vonBetroffenen. Natürlich völliger Quatsch!Leider fallen immer wieder verzweifelteMenschen, die unter Schmerzen leiden,auf solche dubiosen Angebote herein.Und da es sehr viele Menschen gibt, dieGelenkbeschwerden haben und ständigmit Schmerzen kämpfen, greifen sie gernnach einem solchen Strohhalm, der Lin-derung verspricht. Deshalb gelingt es sol-chen unseriösen Anbietern meistens, ei-nen fetten Gewinn auf Kosten derSchmerzgeplagten einzustreichen. Spre-chen Sie lieber mit Ihrem Arzt, als sol-chen fragwürdigen Angeboten Vertrauenzu schenken.

Der wundersame Placebo-Effektatürlich kann es sein, dass die ver-sprochenen Wirkungen einiger

Produkte hin und wieder tatsächlichauftreten, auch wenn das aus wissen-schaftlicher Sicht nicht möglich ist.Wie kommt das? In diesem Fall han-delt es sich um den so genannten „Pla-cebo-Effekt“. Das heißt, der Glaube andie helfenden Eigenschaften einesPräparates ist so groß, dass allein die-ser Glaube ungeahnte Kräfte im Körperdes Betreffenden mobilisiert – auchwenn das angebliche Wundermittelvöllig unbrauchbar ist.

Viele werden jetzt vielleicht den-ken, dass es keine Rolle spielt, auf wel-che Art und Weise eine Wirkung er-zielt wird; Hauptsache ist doch, dass sieerzielt wird. Das ist so nicht ganz rich-tig, denn wenn einem Menschen einPräparat aufgrund des Placebo-Effek-tes hilft, dann liegt das nicht an derSubstanz des betreffenden Mittels –sondern: Dieser Mensch hat sich durchseinen Glauben an dieses Produkt qua-si selbst geheilt. Weitere Personen, dievon diesem Erfolg beeindruckt sind,werden sich das Wundermittel sicherebenfalls kaufen. Doch ob auch sie Er-folg haben, hängt nicht vom Präparatab, sondern von der Fähigkeit der be-treffenden Menschen, an die Wirkungglauben zu können. Dieser Vorgang istjedoch sehr individuell, und weder ister wissenschaftlich zu überprüfen,noch ist damit ein Behandlungserfolgzu garantieren.

Die Wirkung eines solchen Präpa-rates liegt an der Person selbst undnicht an der Wirksamkeit der Inhalts-stoffe. Die Wirkung könnte also eben-so gut mit schön verpackten Süßstoff-Dragees erzielt werden.

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Und es wirkt doch …

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Page 22: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

er Schmerzbeginnt in denFingern und denZehen, dann schmer-

zen die Knie, die Schultern unddie Hüften. Die Entzündung zer-stört Gelenkhäute und Knorpel, ver-formt Gliedmaßen und raubt zumSchluss jede Beweglichkeit. Bei derrheumatoiden Arthritis, im Volks-mund Rheuma genannt, richtensich die Zellen des Immunsystemsgegen die eigenen Gelenke: DerKörper führt einen Kampf gegensich selbst. Noch ist dieseKrankheit unheilbar, dochdie Rheumaforschungmacht immer größereFortschritte.

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Diagnostische Kriterien zur Fest-stellung der chronischen ArthritisLassen sich 4 der 7 Kriterien feststellen,kann der Arzt die Diagnose stellen.

Morgensteifigkeit der GelenkeDie Morgensteifigkeit der betroffenenGelenke hält mindestens eine Stundean, bevor sich eine Besserung einstellt.

Entzündung in drei und mehr Gelenken

Die betroffenen Gelenke sind ge-schwollen, enthalten einen Erguss undzeigen knöcherne Verdickungen umdie Gelenkregion.

Arthritis an Hand– und Fingerge-lenken

Mindestens ein Gelenkbereich ist be-troffen. Es liegen eine Schwellung undein Erguss in den Hand-, Finger- oderMittelgelenken vor.

Symmetrische ArthritisDas komplementäre Gelenk zeigt dengleichen Befund, das heißt, beide Händeoder beide Kniegelenke sind betroffen.

RheumaknotenÜber Knochenvorsprüngen an denStreckseiten der Gelenke oder in Ge-lenknähe lassen sich unter der HautKnoten tasten.

Rheumafaktor im SerumSpezielle Blutuntersuchungen weisenRheumafaktoren im Blut nach.

Radiologische VeränderungenAnhand einer Röntgenaufnahme las-sen sich bei Erkrankungen typischeVeränderungen feststellen: gelenknaheEntkalkung des Knochens und/oderauch eine Schädigung des Knochens.

Dies sind die bis auf weiteres aktuellenKriterien für die Bestimmung der rheu-matoiden Arthritis, herausgegeben vonder American Rheumatism Associationim Jahr 1988.

W I S S E N S W E R TEin Leben mit Schmerzen: chronische Polyarthritis Rheuma ist bislang unheilbar. Daher ha-ben Menschen, die unter Rheuma undinsbesondere unter der chronischen Po-lyarthritis leiden, eine schwere Aufgabezu bewältigen: Sie müssen ihre Krankheitakzeptieren und ihr Leben lang mit denSchmerzen zurechtkommen. Doch nichtjedem Patienten droht eine schwere Be-hinderung. Nur im seltensten Fall endetdie Krankheit im Rollstuhl. In jedem Fallkann auch eine ungünstig verlaufendeKrankheit durch eine konstante, systema-tische Behandlung zurückgedrängt wer-den, und die gefürchteten Behinderungenkönnen eingeschränkt werden.Der Krankheitsverlauf ist sehr wechsel-haft und nicht immer sehr heftig.Manchmal gibt es jahrelange Pausen, indenen kaum Beschwerden auftreten. An-dererseits kann es plötzlich zu einer Zu-nahme der Krankheitsaktivität über eineDauer von mehreren Monaten kommen.Schwellungen, Schmerzen und Steifig-keit nehmen dann wieder zu. Diesen Vor-gang nennt man einen „Schub“.

Die chronische Polyarthritis betrifft amhäufigsten Menschen zwischen 25 und50 Jahren; Frauen trifft es dreimal häu-figer als Männer. Den bundesweit etwa800 000 erkrankten Menschen verordnenÄrzte bisher Medikamente, die Schmer-zen dämpfen, das Immunsystem blockie-ren und Entzündungen hemmen. In be-sonders schweren Fällen entfernen Ope-rateure Gelenkhäute oder implantierenKunstgelenke.

Die Ärzte kombinieren die herkömmli-chen Mittel inzwischen jedoch weit effek-tiver als früher, und neue Medikamentezeigen bei Klinikversuchen bereits er-staunliche Erfolge.

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ie rheumatische Arthritis, auch chro-nische Polyarthritis genannt, ist die

schlimmste der rheumatischen Erkran-kungen. Doch sie ist nur eine von rund400 Krankheitsformen, die dem Oberbe-griff Rheuma zugeordnet werden, darun-ter auch die Gicht, die Osteoporose undder Tennisarm. Generell handelt es sichhierbei um schmerzhafte Erkrankungender Muskeln und der Gelenke. Dazugehören Krankheiten, denen eine Ent-zündung zugrunde liegt, wie der chroni-sche Gelenkrheumatismus oder das rheu-matische Fieber. Auch Abnutzungser-scheinungen wie Arthrosen, Bindege-webserkrankungen und schmerzhafte Be-schwerden an den „weichen“, nicht-knöchernen Teilen des Bewegungssystemsgehören zu den rheumatischen Erkran-kungen. Am häufigsten sind Gelenker-krankungen infolge von Verschleiß (Arth-rosen) und Erkrankungen der Weichteile.Fast jeder Mensch hat einmal im Lebenvorübergehend weichteilrheumatischeBeschwerden, wie den Tennisarm undfast jeder bekommt im Alter mehr oderweniger ausgeprägte Arthrosen. Seltener,allerdings um so schwerwiegender, sindchronische entzündliche Krankheiten wiedie chronische Polyarthritis.

Noch ist unklar, wo die Ursachen fürAutoimmunerkrankungen wie die chro-nische Polyarthritis zu finden sind; eswird jedoch von einer erblichen Disposi-tion ausgegangen.

Obgleich Rheumakranke Wärme als wohl-tuend empfinden, heißt das nicht, dassRheuma nur in klimatisch kalten undfeuchten Gebieten auftritt. Die Krankheitist über die ganze Welt verbreitet.

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Röntgenbilder von den Füßen eines fast gehunfähigenRheumakranken. Hier ist ein rheumachirurgischerEingriff notwendig.

Die gleichen Füße nach den Operationen. Der Patientkann wieder fast schmerzfrei gehen.

Rheumafaktoren lassen sich im Blut nachweisen.

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Autoimmunkrankheit - was ist das?Heute weiß man, dass die rheumathoideArthritis, auch chronische Polyarthritisgenannt, eine Autoimmunkrankheit ist.Das Immunsystem identifiziert körperei-gene Strukturen fälschlicherweise als„fremd“ und versucht, diese zu beseiti-gen. Dieser Versuch führt meist zu einerentzündlichen Reaktion an den als fremdermittelten körpereigenen Strukturen.Die Krankheiten, die durch solche gegenkörpereigenes Gewebe gerichteten Ab-wehrreaktionen des Immunsystems (Ent-zündungen) gekennzeichnet sind, nenntman Autoimmunkrankheiten.

Noch sind die Ursachen für diese Fehlre-aktionen des Immunsystems unbekannt.

MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000 24

beeinflusst die Schmerzwahrnehmung.Die Gesellschaft von Freunden kann, wiedie Ablenkung durch interessante Hob-bys, den Schmerz in den Hintergrundtreten lassen. Umgekehrt gilt das Glei-che. In trauriger Stimmung und in unan-genehmen Situationen wird der Schmerzviel stärker gespürt.

Eine chronische rheumatische Erkran-kung ist eine schwere seelische Belastung.

Selbstverständlich sollte auch ein kör-perlich gesunder Mensch seelisch ausge-glichen leben. Gute Freunde, Spaß an derArbeit und in der Freizeit – wer wünschtsich das nicht?

Für den Rheumakranken ist es jedochbesonders wichtig, im seelischen Gleich-gewicht zu sein. Wenn das Gleichge-wicht dauerhaft gestört ist, sollte manprofessionelle Hilfe in Anspruch nehmen.Auch bei der Schmerzbewältigung kanngeholfen werden. In Rehabilitationsklini-ken, bei der Rheumaliga und in Akutkli-niken für Rheumapatienten gibt es Ange-bote wie „Schmerzbewältigungstraining“oder „Schmerzkontrolltraining“.

Mittel und Wege, mit der chronischen Polyarthritis zu lebenEs gibt kein Mittel, das Rheuma heilt.Menschen mit rheumatischen Erkrankun-gen und besonders mit chronischer Po-lyarthritis müssen lernen, mit der Krank-heit zu leben. Dennoch gibt es Mittel, diedas Leben mit Rheuma erleichtern kön-nen. Viel kann der Kranke selbst tun: Be-wegung, Auseinandersetzung mit sichselbst und seiner Krankheit — auf sichselbst Acht geben. Rheuma fordert ein ho-hes Maß an Selbstdisziplin. Der schmer-zende Körper darf nicht nur geschontwerden, denn Bewegung ist von elemen-tarer Wichtigkeit, um die Beweglichkeitder Gelenke zu erhalten.

Rheuma und SeeleWie bei jeder anderen Krankheit auch,hat die seelische Verfassung einen großenEinfluss auf den Krankheitsverlauf. Dasspsychische Belastungen allein Auslösereiner entzündlichen rheumatischenKrankheit wie der chronischen Polyar-thritis sind, wird nicht angenommen.Aber:

Ängste, Stress und Ärger können, zu-sammen mit körperlichen Ursachen, dierheumatische Erkrankung auslösen odereinen neuen Schub einer bestehendenrheumatischen Erkrankung verursachen.

Die Fähigkeit eines Menschen, mitchronischen Schmerzen zu leben, kanndurch seelische Belastungen beeinträch-tigt werden. Nicht nur der Schmerzreiz

neue Therapien lassen hoffenRheuma–Rheuma–

Wo die Krankheit am häufigsten zuschlägt

Rheumatismus bedeu-tet „fließenderSchmerz“ und kannviele Gelenke gleich-zeitig befallen. Fastjeder Rheumakrankeleidet unter geschwol-lenen Finger- undHandgelenken.Zwei Drittel der Be-troffenen haben rheu-matische Beschwerdenim Knie- oder imSchulterbereich.

Auch Kinder kön-nen schon unterder rheumatoidenArthritis leiden.Am häufigstenbricht dieKrankheit jedochzwischen dem 25.und dem 50.Lebensjahr auf.

Erkrankungsalter bei rheumatoider Arthritis

Quelle: ccw

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15 %

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5 %

0-15 16-30 31-45 46-60 61-75 76-90Alter bei Krankheitsausbruch

Kiefer 20%Nacken 44%

Schulter 70%

Ellenbogen 60%

Hüfte 31%

Zehen 68%

Finger 80%

Handgelenk 90%

Knie 80%

Fußgelenk 76%

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Neue MedikamenteNoch ist man der Ursache für Rheumanicht auf die Spur gekommen; die Wis-senschaft enträtselt die Krankheit jedochzusehends.

So ist es im Rahmen neuester wissen-schaftlicher Experimente gelungen, imBlut den Botenstoff TNF-alpha (Tumor-Nekrose-Faktor-alpha) abzufangen undzu neutralisieren. Dieser Botenstoff regtdie Gelenkzellen dazu an, Enzyme zuproduzieren, die das Knorpelgewebe an-greifen. Die neuen Erkenntnisse führtenzu zwei neuen Medikamenten, sogenann-ten TNF-Blockern.

„Enbrel“ und „Remicade“ sind auf demamerikanischen Markt bereits zugelassen,in Deutschland darf bisher nur „Enbrel“verwendet werden. Amerikanische Studi-en mit „Enbrel“ zeigten beeindruckende Ergebnisse. Nach 24 Wochen hatte sichder Zustand der Patienten deutlich ver-bessert. Das Medikament wurde unter die Haut gespritzt und bewirkte einensichtbaren Rückgang der Schwellungen, reduzierte die Schmerzen und wirkte sichpositiv auf die Blutwerte aus. Ärzte derCharité in Berlin haben mit „Remicade“Untersuchungen durchgeführt und dasMedikament auf mögliche Nebenwirkun-

gen geprüft. Besonderen Wert legten dieForscher hierbei auf die Beobachtungmöglicher Krebsentwicklungen. „Enbrel“und „Remicade“ basieren auf der glei-chen Wirkungsweise. Sie blockieren ei-nen Vorgang im Körper, der unter ande-rem dem Schutz vor Krebserkrankungendient. Die Resultate der Untersuchung derCharité mit „Remicade“ zeigten jedochnur geringe Nebenwirkungen. Es wurdekein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt.Was jedoch langfristig passiert, mussnoch erforscht werden. Ein weiteres No-vum auf dem Medikamentensektor stelltein neu entwickeltes „Super-Aspirin“ dar.Die neuen Präparate sind in Deutschlandunter der Bezeichnung „Mobec“ und „Vi-oxx“ erhältlich. Sie stoppen gezielt Ent-zündungsprozesse und die damit verbun-denen Schmerzen, und sie sind besondersmagenverträglich. Basis dieser neuenMedikamente ist die Entdeckung des En-zyms COX-2.

Herkömmliche TherapieEs gibt viele Medikamente, die zur Be-handlung der chronischen Polyarthritiseingesetzt werden können. Oft müssensie gewechselt oder neu kombiniert wer-den, um den Betroffenen zu helfen. Manunterscheidet verschiedene Medikamen-tengruppen.

Mit speziellen Schmerzmedikamenten(Antirheumatika) werden die Schmerzenund z. T. die Schwellungen der Gewebebekämpft.

Medikamente der sogenannten Basisthe-rapie wirken nicht unmittelbar auf denSchmerz, sondern hemmen erst im Laufevon Monaten das Fortschreiten derKrankheit.

Cortison ist ein körpereigenes Hormon,das sehr stark entzündungshemmendwirkt. Es sollte jedoch für besondereKrankheitssituationen reserviert werden,da es viele Nebenwirkungen hat.

Physikalische TherapieZur physikalischen Therapie gehörenfolgende Methoden:

Die Behandlungen müssen sehr sorgfäl-tig ausgewählt werden, da nicht alles beijedem das Richtige sein muss. Auch sinddie Verfahren keineswegs in jeder Phaseder Erkrankung gleich verträglich. DieZiele der Behandlung sind:

Leider stellt sich der Zustand des Erkrank-ten, wie er vor der Behandlung war,schnell wieder ein, wenn die Behandlun-gen nicht mit einer sinnvollen medika-mentösen Therapie und vor allem einerkrankengymnastischen Bewegungsthera-pie einhergehen. Morgens eine warme Du-sche kann die Morgensteifigkeit lockernund verkürzen. Ein Eisbeutel ist ein einfa-ches Mittel, entzündete Gelenke direkt zubehandeln.

Einfache Anwendungen können zu Hausedurchgeführt werden, wenn sie mit dem Arztoder dem Physiotherapeuten im Vorfeld ge-klärt werden.

Bewegungstherapie, Massagen, Wärme- und Kältebehandlungen, können helfen die Erkrankung erträg-licher zu machen.

Kälteanwendungen

Wärmepackungen

Bäder (mit und ohne Zusätze)

Elektrotherapieverfahren

Lichtbehandlungen

Massagen

Schmerzlinderung

Dämpfen der Entzündung

Lockern von muskulären Verspan-nungen

Förderung der Durchblutung

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KrankengymnastikGezielte Bewegung ist wichtig. Die Weis-heit „Wer rastet, der rostet“ gilt ganz be-sonders für den Rheumatiker. Doch we-gen der Schmerzen und Entzündungenbewegt man sich ungewollt anders alsnormalerweise. Wenn dann die Schwel-lungen und der Schmerz nachlassen,könnten diese falschen Bewegungsmu-ster beibehalten werden. Darum ist eswichtig, falsche Bewegungsabläufe zuvermeiden. Krankengymnastik kann vieldazu beitragen, Schäden zu lindern, diedie Krankheit mit sich bringt.

Die Krankengymnastik kann allein oderin der Gruppe ausgeführt werden. Hierstehen drei Möglichkeiten zur Auswahl.

Eigenständige Übungen zu Hause;dafür bitte zunächst vom Krankengymna-sten anleiten lassen.

Übungen in der Gruppe, z. B. bei derRheuma-Liga oder einer anderen Selbst-hilfegruppe

Gezielte krankengymnastische Übun-gen, z. T. als Einzelübung in der Praxisdes Krankengymnasten oder in der Klinik

Folgende Übungsformen sind möglich:

Übungen, die mobilisieren; hier wirdversucht, vorhandene Einschränkungenim Bewegungsablauf rückgängig zu machen;

Übungen zur Kräftigung der Muskulatur;Konditionsaufbauübungen;

Übungen zur Stabilisierung der Gelen-ke; Sie sollen helfen, die Reibung in denGelenken zu vermindern;

Übungen zur Verbesserung der Körper-haltung;

Techniken der Schmerzlinderung.

Viele Übungen können nach Anleitungregelmäßig, möglichst mehrmals am Tag,zu Hause gemacht werden. Wenn dieKrankheit nicht so aktiv ist und dieSchmerzen nicht so stark sind, bestehteine gute Gelegenheit, die Übungen in-tensiv zu betreiben. Bei akuten Schübenmüssen sie den veränderten Bedingungenangepasst werden und dürfen höchs-tens zweimal am Tag gemacht werden.

ErgotherapieDas Wort „ergo“ stammt aus dem Altgrie-chischen und bedeutet Werken bzw. Ar-beiten. Bei der Ergotherapie wird die Ar-beit bzw. die notwendige Tätigkeit denBedingungen des Kranken angepasst. Zu-gleich wird versucht, die Möglichkeitendes Kranken zu erweitern. Ziel der Ergo-therapie ist es, Tätigkeiten in richtigenBewegungsabläufen auszuführen undverloren gegangene Funktionen wieder zuerlernen. So können Einschränkungendurch die Krankheit kompensiert werden.

Folgende Fragen stehen am Anfang.

Wie weit ist das Bewegungsausmaß,die Beweglichkeit der Gelenke durch dierheumatische Krankheit eingeschränkt?

Welche Bewegungen lassen dieSchmerzen noch zu?

Braucht der Betroffene Hilfe bei denalltäglichen Verrichtungen?

Auf dieser Grundlage erfolgt die anschlie-ßende Beratung. Hierbei geht es um dieMöglichkeiten, Gelenke zu schützen undAlltagshilfen einzusetzen. Gelenkschutzbedeutet, alle Tätigkeiten auf möglichstviele Gelenke zu verteilen.Eine Tasse sollte man nicht mit Daumenund Zeigefinger nur am Henkel fassen,sondern mit der ganzen Hand umfassen.Es soll gelernt werden, so behutsam, sen-sibel und schonend wie möglich mit denGelenken umzugehen.

Zur Beratung über Alltagshilfengehören folgende Aspekte:

Beratung über mögliche Hilfsmittelund die Versorgung damit. Hilfsmittelspielen bei gestörten Bewegungsabläu-fen im täglichen Leben eine vorbeugen-de und unterstützende Rolle. Vorbeu-gende Hilfsmittel sollen die Gelenke vorungünstigen Belastungen schützen. EinBeispiel hierfür: Die Griffe des Essbe-stecks verdicken, um die Belastung derFingergelenke zu verteilen und um einAbrutschen zu verhindern. Funktions-verbessernde Hilfsmittel sind z. B. Tu-benöffner oder Strumpfanzieher.

Haushalts-, Wohnungs- und Ar-beitsplatzberatung. Wohnungsanpas-sungen, Haushaltstraining und Arbeits-platzberatung sollen das selbstständigeLeben erleichtern.

SchienenversorgungSchienen entlasten die Gelenke. Durcheine Nachtschiene wird z. B. die Hand inGebrauchsstellung gehalten und damitder Bewegungsschmerz ausgeschaltet.

MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000 26

neue Therapien lassen hoffenRheuma–Rheuma–

Die Ergotherapie hilft vielen Rheumakranken,den Alltag besser zu bewältigen.

Ein bewährtes Mittel, umdie Beweglichkeit derFinger zu erhalten, ist der„Knetball“.

Die richtigeTherapieform muss

sorgfältig ausge-wählt werden.

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ünstige Effekte werden auch durch ei-ne vegetarische Ernährung erzielt. Ein

Grund hierfür ist möglicherweise die ge-ringe Zufuhr an Arachidonsäure bei einerfleischfreien Ernährung. Arachidonsäureist der natürliche Vorläufer verschiedenerStoffe, die der Körper im Rahmen vonEntzündungen freisetzt, der so genanntenProstaglandine. Vor allem in Nahrungs-mitteln tierischer Herkunft finden sichArachidonsäuren. Man konnte nachwei-sen, dass man durch den Verzicht auf arachidonsäurehaltige Nahrungsmitteldem Körper gezielt diese Fettäure für dieProduktion der Prostaglandine entziehenund dadurch das Ausmaß entzündlicher(Gelenk-)Reaktionen mindern kann.

Die Produktion der Prostaglandine kannauch durch die vermehrte Zufuhr unge-sättigter Fettsäuren (Omega-3-Fettsäu-ren) gesenkt werden. Bei Gelenkentzün-dungen werden eine große Zahl freierRadikale freigesetzt, die zu einer Zer-störung verschiedener Gelenkstrukturenwie z. B. von Knorpel führen. Um das zuverhindern, braucht der Körper vermehrtAntioxidanzien wie Vitamin E, Vitamin C,Coenzym Q10, Lycopin und Selen.

Zur Vorbeugung gegen eine Osteoporoseempfiehlt sich die zusätzliche Aufnahmevon Vitamin D und Calcium.

Zusammenfassend kann gesagtwerden:

Entzündungen der Gelenke stehen inZusammenhang mit Arachidonsäure. Die-se Fettsäure wird vom Körper selbst gebil-det, und sie wird mit tierischen Nahrungs-mitteln zugeführt.

Fasten bringt eine Besserung desKrankheitsgeschehens, ist aber für Un-tergewichtige und als Langzeittherapieungeeignet.

Omega-3-Fettsäuren wirken entzün-dungshemmend.

Antioxidanzien (Vitamine E, A, C,Coenzym Q10, Lycopin sowie das Spu-renelement Selen) wirken gegen freie Ra-dikale, die im Rahmen von Entzündun-gen im Körper entstehen, und sie wirkenentzündungshemmend.

Calcium und Vitamin D helfen bei derVorbeugung gegen eine Osteoporose.(Besonders im Zusammenhang mit derEinnahme von Cortison zu beachten.)

Daraus ergeben sich die folgendenErnährungsempfehlungen:

Wenig FleischHöchstens zweimal pro Woche Fleischessen, denn es enthält viel Arachi-donsäure.

Viel FischMindestens zwei-mal pro WocheFisch essen, dennFisch enthält einenhohen Anteil anOmega-3-Fettsäuren.Ansonsten Omega-3-Fettsäuren zusätzlicheinnehmen.

Rheuma und Ernährung

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Die Bedeutung der Ernährung für den Ausbruch oder den Krankheitsver-lauf von Rheuma ist umstritten. Es gilt als unwahrscheinlich, dass dieErnährung eine insbesondere entzündliche Rheumaerkrankung wie diechronische Polyarthritis hervorrufen kann. Mit der Ernährung kann aberEinfluss auf den Krankheitsverlauf genommen werden. Es gilt als bewie-sen, dass z. B. während des Fastens der Krankheitsverlauf zum Stillstandkommt. Nur: Stoppen kann auch das Fasten die Krankheit nicht. Positivist das Fasten auch insofern, als Rheumakranke auf ihr Gewicht achtensollten, da Übergewicht die Gelenke zusätzlich belastet.

Viel Gemüse, Sojagerichte, Obstund MilchprodukteDiese Nahrungsmittel enthalten keineArachidonsäure und haben einen hohenAnteil an Omega-3-Fettsäuren undan Vitamin E.

Hochwertige Pflanzenöle verwendenOlivenöl, Walnussöl,Weizenkeimöl, Rapsölund Sojaöl enthaltenkeine Arachidonsäureund haben einenhohen Anteil an An-tioxidanzien wie Vi-tamin C und Lycopin.

Kein Alkohol,keine ZigarettenAlkohol und Zigaretten fördern die Bildung freier Radikale, diedie Krankheit verstärken können.

Calcium zuführenBesonders bei der Einnahme von Corti-son: 1 g Calcium täglich zur Osteoporo-sevorbeugung zu sich nehmen.

BewegungSpazieren gehen und wandern an der fri-schen Luft, dazu Zufuhr von Vitamin D

NahrungsergänzungEs empfiehlt sich eine zusätzliche Ein-nahme von Selen, Vitamin E, Vitamin Csowie Coenzym Q10 und Lycopin.

DRFZ Deutsches Rheuma Forschungs ZentrumFrau Adelheid WartenbergHannoversche Str. 2710115 Berlin

Telefon 030 / 23 85-89 14Internet: www.rheumanet.org

Deutsche Rheuma-LigaBundesverband e.V.Maximilianstr. 1453111 Bonn

Info-Tel.: 02 28 / 7 66 70 80

Rheuma-LigaElternkreis-KontaktstelleFrau Christel BeckerGehfeldstr. 2482467 Garmisch-Partenkirchen

Telefon: 088 21 / 70 12 26(freitags, 9.00 bis 12.00 Uhr)

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Tomaten enthalten besondersviel entzündungshemmendesLycopin.

Fisch ist reich anOmega-3-Fettsäuren.

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scheiden: Möchte ich diese Abhängigkeitbeenden? Schadet sie mir? Das Fasten injeder Form kann frei machen von über-flüssigem Ballast. Alle, die es schon ver-sucht haben, berichten von erstaunlichenund guten Erfahrungen mit sich selbst indieser Zeit der Enthaltsamkeit. Der Ver-zicht lehrt eben, das Selbstverständlichewieder zu schätzen, es zu respektierenund verantwortungsvoller mit dem eige-nen Körper umzugehen. Grundsätzlichsollten nur Gesunde fasten. Doch auchwenn Sie gesund sind: Sprechen Sie bittein jedem Fall vorher mit Ihrem Arzt undteilen Sie ihm Ihr Vorhaben mit. Nicht fa-sten sollte man bei:Diabetes, Gicht, Tuberkulose, Krebs, Herz-rhythmusstörungen, Angina pectoris, Psy-chosen oder Suchterkrankungen, kurznach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall,

während einer Schwangerschaft.Wenn Ihr Arzt grünes Licht gege-ben hat kann es losgehen – Siekönnen sich mit Heilfasten wiederin ein gesundes Gleichgewichtbringen.

Jünger, frischer, gesünder:was Sie mit dem Fasten er-reichen können

Entgiften – Sie scheiden aufge-nommene Gifte wieder aus.

Fit bleiben – Fasten trägt bei zur Erhaltung der körperlichenund geistigen Leistungsfähigkeit,vor allem für die Wechseljahre derFrau und die „Midlife-Crisis“ desMannes.

Gesund werden – KlinischesHeilfasten gilt als eine der wir-kungsvollsten Behandlungsmög-lichkeiten von ernährungsbeding-ten Stoffwechselerkrankungen.

Ernährung umstellen – Bei Ihrer Fastenkur lernen Sie die Bedeutungder Ernährung für unsere Gesundheit bes-ser kennen. Sie wissen so auch nach derFastenkur welche Lebensmittel Sie häufi-ger verwenden sollten und welche Sieeher selten verzehren sollten – die besteVoraussetzung füreine dauerhafteUmstellung derErnährung.

chon die ersten Mönchehaben immer wieder auf

die heilsame Wirkung des Fa-stens hingewiesen. Sowohl alsÜbung zur Mäßigung (auskörperlich-gesundheitlichenGründen) als auch zur Züge-lung der Leidenschaften, alswirksames Mittel gegen Sündeund Dämonen — und zur Stär-kung und Klärung des Geistes.In der Geschichte der Medizingibt es umfangreiche Hinwei-se auf therapeutische Fasten-kuren im 17. und im 18. Jahr-hundert.

Einfach nichts essen? Fasten kann mehr sein!Das Fasten ist so alt wie dieVölker der Erde. Blicken wir indie Geschichte, finden wir im-mer zwei Formen des Fastens:das Heilfasten und das religiöseFasten. Wobei sich beide nichtganz unähnlich sind. Denn so-wohl der Weg zur geistigen Heilung wieauch der zur körperlichen verlangtzunächst ein „Insichgehen“, dann einSchuldbekenntnis und danach die Reue.Begleitet wird diese Reinigung von einerZeit des Fastens. Und da Vorbeugenschon immer besser als Heilen war, gabes regelmäßige, der Prävention dienendeReinigungsrituale.Die in unseren Breiten wohl bekanntestereligiöse Reinigung ist sicher die 40-tägi-ge Fastenzeit vor dem christlichen Oster-fest. Man schränkt in dieser Zeit jedochnicht unbedingt nur die Nahrungszufuhr

ein; einige Menschen verzichten in dieserZeit ganz bewusst auf Dinge, die schein-bar selbstverständlich zum Leben dazu-gehören: das Glas Wein am Abend, dietägliche Schachtel Zigaretten, die Scho-kolade, das Fernsehen und so weiter. Werbewusst auf einen Genuss verzichtet,schränkt sich ein, leidet vielleicht sogar.Und schnell stellt man fest, wie abhängigman von bestimmten Gewohnheiten war.Erst in dieser Situation kann man ent-

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„ Siehe da, was das Fasten bewirkt! Es heilt die Krankheiten, verscheuchtverkehrte Gedanken, gibt dem Geist

größere Klarheit und führt den Menschen vor den Thron Gottes.

Mönch Athanasius (295-373 nach Christus)

Sie fühlen sich schlapp und antriebslos? Dann fasten Sie sich doch fit!Damit tun Sie etwas für Körper und Geist. Alles, was Sie brauchen, ist ein wenig Überwindung, Zeit und viel, viel Flüssigkeit. Natürlichnehmen Sie dabei auch ab. Als Radikaldiät ist Fasten jedoch nicht geeignet, denn die Pfundehaben Sie nach den ersten Mahlzei-ten schnell wieder drauf.

mehr als hungern?FASTEN–

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Page 29: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

Regel Nr. 1: Nichts essen und für eine,zwei oder mehr Wochen nur trinken:Tee, Gemüsebrühe, Obst und Gemüse-säfte und Wasser — mehr, als der Durstverlangt.

Regel Nr. 2: Finger weg von Zigaret-ten, Alkohol, Tabletten und Kaffee. Al-les weglassen, was nicht lebensnot-wendig ist. Alles das, was zur liebenGewohnheit geworden ist, aber demKörper während der Fastenzeit scha-det: Nikotin und Alkohol in jederForm; Süßigkeiten und Kaffee. Medi-kamente dürfen Sie nur dann absetzen,wenn Ihr Arzt ausdrücklich seine Zu-stimmung gegeben hat. Auf gar keinenFall Entwässerungstabletten, Appe-titzügler und Abführmittel einnehmen.

Regeln Nr. 3: Loslassen. Sich vom All-tag lösen; heraus aus den beruflichenund familiären Bindungen; weg vomTerminkalender und vom Telefon. Ver-

zicht auf Illustrierte, Radio und Fernse-hen. Statt Reizüberflutung von außen:Begegnung mit sich selbst; statt sich derSteuerung von außen zu unterwerfen:sich der Innensteuerung überlassen.

Regel Nr. 4: Seien Sie Sie selbst. Sichnatürlich verhalten; das tun, was demKörper gut tut, wonach der Körper ver-langt. Der Erschöpfte soll sich ausschla-fen, der Bewegungsfreudige soll wan-dern, Sport treiben, schwimmen. Dastun, was Spaß macht: bummeln, lesen,tanzen, Musikgenießen, Hob-bys pflegen.

Regel Nr. 5: Output statt Input. AlleAusscheidungen fördern: den Darmregelmäßig entleeren, viel trinken, da-mit die Nieren gut durchgespült wer-den, schwitzen, abatmen, Haut undSchleimhäute pflegen.

Beachten Sie bitte: Der Körper bautbeim Fasten Eiweißreserven ab. Das istnicht weiter schlimm, solange dies Er-neuerungsgewebe wie die Haut be-trifft. Sie kann Eiweißverluste schnellwieder ausgleichen. Ruhendes Gewebewie das zentrale Nervensystem, dieNierenröhren oder der Herzmuskelsind jedoch nicht erneuerungsfähig.

Da der Körper aktives Gewebe nichtangreift, heißt die Lösung dieses Pro-blems: Bewegung. Wandern, Laufen,Schwimmen. Was immer Sie bewegt,hilft, Eiweißverluste zu vermindern.

Trinken, trinken, trinken! Am besten Wasser oderungesüßten Tee.

Die Qual der Wahl: Fasten ist nicht gleichFastenZum Beispiel die Mayr-KurDie hat Helmut Kohl gemacht; sie ist ei-ne Milch-Brötchen-Kur. Dieses Rezeptwürde sogar der Ex-Kanzler freiwilligpreisgeben. Es lautet: Beim Bäcker ge-kaufte Brötchen werden in einem trocke-nen Raum offen ausgelegt und luftge-trocknet. Zur Mahlzeit werden Brötchenin fingerdicke Scheiben geschnitten.Kleine Stücke davon werden ausgiebiggekaut, bis sich ein süßlicher Geschmackentwickelt. Dann trinken Sie einenTeelöffel Milch dazu und kauen weiter.Durch die Speichelfermente wird dieStärke der Brötchen in Zucker umgewan-delt. Den Brei schlucken Sie herunter undbeginnen von vorne: So oft Sie wollen.Sie dürfen aber die Milch nie allein trin-ken. Abends trinken Sie in kleinenSchlucken ein bis zwei Tassen Kräutertee,auch mit Honig oder mit Zitronensaftoder mit beidem geschmacklich verfei-nert. Treten Hunger- oder Durstgefühle

auf, dürfen Sie sie mit Kräutertee, Wasseroder Mineralwasser bekämpfen. Währendder Kur sollten Sie viel Ruhe haben, frühschlafen gehen, heiße Bäder und Sauna-besuche vermeiden. Die Kur sollte sicher-heitshalber ambulant oder stationär unterder Leitung eines Arztes durchgeführtwerden.

Das TeefastenBeim Teefasten trinken Sie nur kalorien-freie Kräutertees. 3 oder 5 Tage langkönnen Sie das zu Hause machen. Einelängere Kur muß ärztlich begleitet undam besten in einer Klinik durchgeführtwerden. Ein Vor- und ein Nachfastentag,wie bei der Saftkur beschrieben, solltenauch hier eingehalten werden. Das glei-che gilt für die Darmreinigung im Vor-feld. Das Prinzip der Teefasten-Kur istdenkbar einfach und heißt: nicht essenund Kräutertee trinken. Honig und Zitro-nensaft sind erlaubt, Gemüsebrühe undMineralwasser ebenfalls.

Molkefasten1 Liter Molke über den ganzen Tag verteilttrinken. Ergänzt durch Kräutertees undObst- und Gemüsesäfte. Die „Diät-Kur-

molke“ ist mit Eiweiß angereichert – ge-eignet für Schlanke und für die zweiteHälfte einer sehr langen Fastenzeit.Die bekannteste, einfachste und bekömm-lichste Form des Fastens ist die Saft-fastenkur nach Buchinger. 1918 erkrankteder kaiserliche Sanitätsoffizier Otto Bu-chinger nach einer Mandelentzündung anschwerem Gelenkrheuma und wurde mit40 Jahren als Vollinvalide aus dem Dienstentlassen. Ein Laie riet zu einer Fastenkur,die den Sanitätsoffizier wieder völlig gesunden und gesund bleiben ließ.Daraufhin entwickelte er die Buchinge-Fastenmethode. Sie wird hier im Einzel-nen erklärt. Fortsetzung auf Seite 30

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Viel Bewegung istwichtig, damit

körpereigenes Eiweißnicht abgebaut wird.

Die 5 goldenen Fasten-Regeln

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Entdecken Sie den Geschmack neu. Jeder Saft wirdwieder zu einem Erlebnis.

Saftfasten leicht gemachtDie Saftfastenkur kann fünf oder mehrTage dauern. Es wird getrunken, statt zuessen. Kräutertees, Säfte, Wasser undGemüsebrühe. Je nach Dauer der Kurkönnen vier und mehr Kilo purzeln.Männer verlieren meist mehr Gewicht alsFrauen. Das liegt daran, dass der männ-liche Körper mehr Fettgewebe im Ober-bauch speichert. Dieses Gewebe ist stoff-wechselaktiver, und sein Energiebedarfist höher. Die Saftkur kann für Mannund Frau zu Hause angewandt werdenund gilt als alltagstauglich! Dennoch istes besser, sie mit viel Ruhe anzugehen.Denn man wird beim Fasten gern launi-scher und empfindlicher, als man es nor-malerweise ist. Wichtig sind viel Ruhe,Wärme, frische Luft und Bewegung,denn die Belastbarkeit nimmt ab.Mehrere Varianten der Saftkur bietensich an. Ihnen allen gemeinsam ist: einEntlastungstag zur Vorbereitung undzwei Tage des so genannten Fastenbre-chens am Ende der Kur. Wird länger ge-

fastet, bedarf es weiterer Tage des Fasten -brechens. Diese Tage des Fastenbrechenssind sehr wichtig, um den Körper wiederan feste Nahrung zu gewöhnen. Eben-falls unerlässlich ist die Darmreinigung,wir haben Ihnen im Kasten unten diesenüberaus wichtigen Teil einer Fastenkurnäher erläutert.

Nur in den ersten drei, vier Tagen einerFastenkur gilt es, quälende Hungerge-fühle zu überstehen; danach verschwin-den diese, und wenige Tage später stellensich „hausgemachte“ euphorische Gefüh-le ein – ausgelöst von einer erhöhtenSerotoninausschüttung im Gehirn. Dielangfristige Belohnung für die Enthalt-samkeit sind ein gesünderer Körper undein wacher Geist. Grundsätzlich wirdzum Fasten in einer Gruppe geraten.Langes Fasten sollte immer von einemArzt überwacht werden. Wie gesagt:Wenn Sie vorher noch nie gefastet ha-ben, sollten Sie vor Beginn einer Fasten-kur Ihren Arzt aufsuchen; hat der seineZustimmung erteilt, kann es losgehen.

MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000 30

Auch Tiere fastenFasten ist die von der Natur eingeplan-te Form des Überlebens in der nah-rungslosen Zeit. Wochen- und monate-langes Fasten – auch wenn es unfrei-willig geschieht – gehört zum norma-len Rhythmus im Leben vieler in freierWildbahn lebender Tiere. Der Stein-bock, die Gemse, der Hirsch und auchdas Murmeltier fressen sich im Herbstden Winterspeck an, von dem sie dannlange zehren können. Die Fastenzeitdes Murmeltiers ist sein Winterschlaf,während Steinbock, Gemse und Hirscheinen harten Kampf gegen Schnee undKälte durchstehen müssen – und dasbei reduziertem Nahrungsangebot.Dass gerade in diese Fastenperiode ihreBrunftzeit mit hitzigen Kämpfen gegenGeschlechtsgenossen und der Begat-tung der weiblichen Tiere fällt, ver-deutlicht, dass Fasten nicht mit einerMinderung der Lebenskraft einhergeht.Fast alle Raubtiere fressen, wenn sieNahrung finden; können sie keine Beu-te machen, leben sie aus ihren Nah-rungsdepots. Nahezu in der gesamtenTierwelt wechseln Phasen mit hohemund mit niedrigem Nahrungsangeboteinander ab. Nur dem Menschen ist esgelungen, diese natürlichen Fastenperi-oden aufzuheben.

W I S S E N S W E R T

Das Fasten ist keine Erfindung des Menschen, esgehört zu einem natürlichen Lebensrhythmus.

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DarmreinigungEine Reinigung des Darms sollte an jedem zweiten Tag ei-ner Fastenkur erfolgen, da die Säfte nicht genug Ballast-stoffe enthalten. Am Anfang ist sie zudem erforderlich,weil sie den Hunger mindert. Zur Darmreinigung verwen-den Sie Glaubersalz oder F.X.-Passagesalz. Die Salze sindmit Gebrauchsanleitung in der Apotheke erhältlich. Siewerden in viel Wasser aufgelöst und getrunken. Sowohldas Glaubersalz als auch das F.X.-Passagesalz wirken ex-trem abführend. Die andere Möglichkeit, den Darm zu ent-

leeren, ist der Einlauf. Hierzu erhält man in der Apotheke einso genanntes Klistier. Es besteht aus einem Gummischlauchmit einem mit einer Flüssigkeit gefüllten Beutel am Ende. DenSchlauch führt man sich wie ein Thermometer in den Darmein; drückt dann die Flüssigkeit aus dem Beutel durch denSchlauch in den Darm. Nach ca. 10 Minuten gehen Sie auf dieToilette. Statt des Klistiers bekommt man in der Apothekeauch eine weiche Gummiflasche, die mit lauwarmem Wassergefüllt wird. Ansonsten wie oben erläutert vorgehen. BeideMethoden sind gleich wirksam.

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Der erste Tag (Entlastungstag)Nach dem Aufstehen 2 Gläser Mineral-wasser trinken.Morgens: Zum Frühstück gibt es Bircher-Müsli aus Haferflocken, Obst und Nüssen.Dazu 150 g Obst- oder Gemüsesaft undeine Tasse Kräutertee.Zwischendurch können Sie 150 g Obst-oder Gemüsesaft trinken.Mittags: Das Mittagessen besteht aus Roh-kost, in Alufolie gegarten Kartoffeln, grü-nem Salat und 2 Gläsern Mineralwasser. Nachmittags: 150 g Obstsaft oder 1 ApfelAbends: 2 Scheiben Knäckebrot mit Kräu-terquark dürfen Sie essen - abgerundetmit 1 bis 2 Gläsern Mineralwasser.Zur Nachtruhe verhilft eine Tasse beruhi-gender und schlaffördernder Kräutertee.An diesem Tag sollten Sie Ihre Einkäufefür die folgenden Tage tätigen. SteuernSie hierzu ein Reformhaus oder einenBioladen an, und erwerben Sie für 8 Tage die folgenden „Fastenspeisen“.

Ihre EinkaufslisteKräutertee in BeutelnEtwa 2 l ObstsaftEtwa 2 l GemüsesaftEtwa 1 l Kräutersaft1 Glas salzarme Gemüsebrühe

In der Apotheke verlangen Sie 170 gGlaubersalz oder 1 Dose F.X.-Passagesalz.(Es sei denn, Sie bevorzugen den Einlauf.)Schließlich brauchen Sie noch 8 bis 12Liter kochsalz- und kohlensäurearmesMineralwasser.

Jetzt können Sie mit dem Fastenbeginnen. Und nicht vergessen:jeden Tag

5 bis 10 Minuten Gymnastik,viel schlafen, viel Ruhe,viel spazieren gehen.

Mindestens jeden zweiten Tag den Darmmit Glaubersalz oder einem Einlauf reinigen.

Das dürfen Sie während der 8 Fastentage zu sich nehmenMorgens: 2 Tassen Kräutertee oder Gin-seng-Tee, eventuell mit einem halbenLöffel HonigZwischendurch: Reichlich Wasser oderMineralwasser. Gelegentlich ein Stück Zitrone aussaugen.Mittags: 0,5 l Gemüsebrühe oder Gemü-sesaft, mit Wasser verdünntNachmittags: 2 Tassen Früchtetee mitoder ohne Zitrone und HonigAbends: 0,5 l verdünnten Obstsaft oderGemüsesaft oder Gemüsebrühe

Nach dem Fasten folgt das so genannte„Fastenbrechen“ – eine Zeit, in der SieIhren Körper langsam wieder an normaleNahrung gewöhnen. Je länger Sie gefas-tet haben, desto länger sollte das Fasten-brechen dauern.Das Fastenbrechen könnte zum Beispielwie folgt aussehen.

FastenbrechenMorgens: Zum Frühstück gibt es 150 gObst- oder Gemüsesaft, mit 10 g Leinsa-men oder Weizenkleie und 5 g Weizen-keimen angereichertEs gibt bereits (Ein zweites Frühstück)150 g Obst- oder Gemüsesaft mit einemTeelöffel HonigMittags: Das erste Mittagessen! 150 gObst- oder Gemüsesaft mit einem Teelöf-fel Honig; eine kleine Rohkostplatte IhrerWahl, z. B. aus einer Möhre, einer Toma-te, einer halben Paprika und einer halbenGurke. Diese machen Sie mit einem Essl.Keimöl an. Dazu essen Sie 1 bis 2 Schei-ben Knäckebrot mit Butter oder Margarine.Nachmittags nehmen Sie 150 g Obst-oder Gemüsesaft mit einem TeelöffelHonig zu sich.Abends: Den Tag beschließen Sie mit 150 g Obst- oder Gemüsesaft mit 10 bis15 g Leinsamen oder Weizenkleie, 1 bis 2Scheiben Knäckebrot mit Kräuterquarkund Kopfsalat mit Tomaten.

Die Zeit bis zum Schlafengehen könnenSie sich mit Obst und 1 bis 2 Tassen Bal-driantee versüßen.Und nicht vergessen: Immer reichlichWasser und Tee trinken!

Was Sie für die Zukunft behalten:drei EssensregelnSich Zeit nehmen: Schauen Sie nicht aufdie Uhr. In Ruhe essen. Die Nahrungsauf-nahme sollte der wichtigste Termin desTages sein.Gründlich kauen Die Verdauung beginntim Mund. Jeden festen Bissen 35-mal kau-en, bis er flüssig ist. Schlingen schadet.Schweigend essen: Nur so können Sieintensiv genießen, sich angemessen sätti-gen und befriedigt aufstehen. Ihre ganzeAufmerksamkeit gehört jetzt der Nah-rung. Üben Sie bei jeder Mahlzeit kon-zentriert — als würden Sie demnächstzum Thema Essen interviewt und solltengenau von Ihren Erfahrungen berichten.

Bereits im 18. Jahrhundert gab der ange-sehene niederländische Medicus Boerhaa-ve diesen universalen Gesundheitstipp:

ier finden Sie eine komplette Anleitung mit Einkaufs-liste für acht Fasten-Tage. Nehmen Sie sich Zeit, gön-

nen Sie sich Ruhe, und fangen Sie nach Ihrer Fastenkursehr vorsichtig wieder zu essen an. Auch hierfür habenwir Ihnen eine Anleitung vorbereitet. Fasten Sie sich fit!

„Heilfasten ist nicht hungern“,

Wilhelmi-Buchinger, M.,Trias Verlag, Stuttgart

29,80 DM

„Wie neugeboren durch Fasten“,

Lützner, Dr. H., Gräfe und UnzerVerlag, München

19,80 DM

B U C H - T I P P

Nachmittags

Mittags

Abends

MorgensMorgens

Morgens

Zwischendurch

Sich Zeit nehmen

Gründlich kauen

Schweigend essen

Zwischendurch

Mittags

Mittags

Nachmittags

Abends

Abends

HUnser MEDICOM- Fasten-Tipp

Rohkost ist ideal, wenn Sie nach der Fastenkur wieder zu essen beginnen.

„Den Kopf halt kühl,die Füße warm.

Und pfropf nicht allzu sehr den Darm.

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Auch diesmal laden wir Sie wieder ein zumGesundheitsurlaub am Möhnesee.

Unser Ziel ist es, für Sie den optimalen Weg zur indi-viduellen Gesundheitsvorsorge zu finden.Ausgewogene Ernährung oder Heilfasten unter ärzt-licher Aufsicht, Sport und Bewegung werden einenneuen Menschen aus Ihnen machen. Denn mit unse-ren verschiedenen Programmen arbeiten Sie intensivan Ihrer Gesundheit.

Durch gezielte Bewegung und Änderung derErnährungsgewohnheiten werden Sie zum Beispielerfolgreich Pfunde los. Überhaupt werden Sie alsunser Gast lernen, auf sich zu achten und damit auchIhr Wohlbefinden deutlich verbessern. Was vieleMEDICOM-Gäste schon wissen: In unsererFachklinik für Kardiologie und Integrative Medizinsind Sie gut aufgehoben. Denn Sie werden von einemerfahrenen Team aus Ärzten, Therapeuten und Gesundheitstrainern betreut.

Und schließlich: Das GesundheitsCentrumMöhnesee bietet Ihnen neben der anerkanntenmedizinischen Kompetenz auch den angenehmenKomfort und die Atmosphäre eines gutenUrlaubshotels: großzügig, modern und gastfreund-lich. Rufen Sie bei MEDICOM an. Dort erfahren Siedann alles weitere.

Unsere beliebtenGesundheitsprogramme

FastenwochenEndlich weniger Pfunde

Entschlacken und entlasten, entspannen, sich erholen —medizinisch betreutes Heilfasten.

Unterbringung im Einzelzimmer — oder mit Partner imDoppelzimmer.

12 Übernachtungen mit Langschläfer-Abreise; Fasten nach Buchinger/Lützner, Fitnessprogramm,

ärztlicher Check und Abschlussgespräch*Preis pro Person: ab 2.198,— DM

Fit durch BewegungMehr Energie — mehr Leistung

Das attraktive Sport- und Wohlfühlprogramm für den Start in ein gesünderes Leben.

Unterbringung im Einzelzimmer — oder mit Partner imDoppelzimmer.

12 Übernachtungen mit Langschläfer-Abreise; ärztlich optimiertes Fitnessprogramm, Vollpension,

ärztlicher Check und Abschlussgespräch*Preis pro Person: ab 2.150,— DM

SchnuppertageAm besten testen!

Stress abbauen am Möhnesee — unser sanftesGesundheitsprogramm für Leib und Seele.

Unterbringung im Einzelzimmer — oder mit Partner imDoppelzimmer.

5 Übernachtungen mit Langschläfer-Abreise; Vollpension,ärztlicher Check und Abschlussgespräch*

Preis pro Person: ab 999,— DM

* Für alle Angebote gilt: Anreise jeweils Montag ab 10 Uhr, Verlängerungswochensind möglich. Individuelle Arrangements können mit dem Kundenservice unddem Ärzteteam vereinbart werden. Aufnahmeuntersuchung, EKG, Laborkon-trolle und Abschlussgespräch sind in den o.g. Programmen enthalten.

Informationen und Buchungsunterlagen: Telefon 0800-73 77 730

Ihre Medicom-Berater freuen sich auf Ihren Anruf!

Urlaub im GesundheitsCentrum Möhnesee ist aktiveGesundheitsvorsorge für MEDICOM-Kunden.

Pflege und Erhaltung der Gesundheit.Das steht im GesundheitsCentrumMöhnesee an erster Stelle. Hierfürwurden drei spezielle Programme fürMEDICOM-Kunden entwickelt.

Informationen

Tel. 0130/168 165

Natürlich gebührenfrei!

Aquatische KörperarbeitAquatische Körperarbeit (Wasser-Shiatsu und Wassertanzen)ist eine sanfte Form der Körpertherapie im 35 Grad warmenWasser. Sie findet regen Zuspruch als begleitende und unter-stützende Maßnahme bei Physiotherapien, körperlicherVerspannung, Schlafstörungen, Kopfschmerzen undAlltagsstress. Die Patienten erfahren gesteigertesWohlbefinden, erleben sich danach körperlich leistungsfähi-ger, fühlen sich dem Alltag besser gewachsen, sind entspann-ter und beweglicher. Mental erfrischt und ausgeglichen, spürtman eine wunderbare Harmonie mit sich selbst.

NEU

Pfunde runter, Wohlsein raufSeit über einem Jahr machen MEDICOM-Kunden Gesundheitsurlaub am Möhnesee

Page 33: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

ImpressumHerausgeber: Medicom Pharma AG

Sedemünder 2 , Altenhagen I31832 SpringeTel. (0 50 41) 78-0Fax (0 50 41) 78-11 69

Verlag,Redaktion,Gestaltung: DPNY communicationsDruck: Weichelt Druck

„MEDICOM“ ist eine Kundenzeitschrift derMedicom Pharma AG und erscheint fünfmaljährlich. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitschriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Mehr und mehr Kun-den schreiben uns, wie

sehr sie Nobilin Q10 alstäglichen Begleiter schätzen.

Vielen Dank für das Vertrauen!

Liebe Leser, die vielen Einsendungen haben unsüberwältigt. Bei den zahlreichen origi-nellen Ideen ist es uns wirklich sehrschwer gefallen, die Gewinner zu ermit-teln. Aus diesem Grund haben wir unsentschlossen, zwei dritte Preise zu verge-ben. Wir gratulieren allen Gewinnernrecht herzlich.

Der MEDICOM-Einkaufsgutschein im Wertvon 150 DM für den 1. Preis geht an Ingeburg Wojke (72) aus 27476 Cuxha-ven-Döse. Den 2. Preis, einen MEDICOM-Gutschein über 100 DM, bekommt MaxBabeliowsky aus 48231 Warendorf. Die3. Preise, jeweils ein MEDICOM-Gut-schein über 50 DM, gehen an ManfredKohn (60) aus 72290 Lossburg und anHelga Sölch aus 87435 Kempten/Allgäu.Der 2. Preis geht an Max Babeliowsky. Eine Bildidee, die uns

sehr gefreut hat. Für Herrn Babeliowsky und seine Familieist Nobilin Q10 so wichtig, dass es sogar einen festen Platzin der Hausapotheke hat.

Ein 3. Preis geht an Manfred Kohn. Der„flotte Oldtimer“, wie er sich selbstnennt, treibt regelmäßig Sport undunterstützt seine Gesundheit mitNobilin Q10.

Der 1. Preis geht an Ingeburg Wojke. AlleAchtung! Frau Wojke ist 72 Jahre jung. IhreBeweglichkeit ist bewundernswert. FrauWojkes Geheimtipp ist Nobilin Q10. (DieÜbung ist jedoch nicht unbedingt zurNachahmung empfohlen.)

Auch Helga Sölchgewinnt einen 3. Preis.Für Frau Sölch gibt eskeinen Urlaub ohneNobilin Q10 und Nobilin Lyco . Ihre Fitmacher für den Skiurlaub .

33MEDICOM 11. Ausgabe, September 2000

TeilnahmebedingungenBitte schicken Sie Ihre Fotos an

Medicom Pharma AGKennwort „Fotowettbewerb“Sedemünder 2, Altenhagen I

31832 Springe

Einsendeschluss für Ihre Fotos mit Nobilin Q10 ist der 10. Oktober 2000.Bitte schicken Sie keine Originale, da wirdiese aus organisatorischen Gründennicht zurückschicken können. Mit derEinsendung erklären Sie automatisch IhrEinverständnis für eine Veröffentlichungin der MEDICOM. Die Gewinnerfotos er-scheinen in der Ausgabe 13. Der Rechts-weg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter derMedicom Pharma AG und deren An-gehörige dürfen leider nicht teilnehmen.

Gewinn

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mit Nobi

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0 ! Der Große MEDICOM-Fotowettbewerb

Herzlichen Glückwunsch!Alle Rätselfreunde, die uns die Lö-sungswörter für die MEDICOM-Ausga-ben 8 und 9 zugesandt haben, wartensicher schon ungeduldig auf die Namender Gewinner. Auf eine Schnupperwoche im Möhne-see-GesundheitsCentrum können sich

Hildegard Senft, Meisenstr. 11,92648 Vohenstrauß, und

Maria Böger, Taubenweg 11, 71083Herrenberg, freuen. Gute Erholung!

Je ein Buch „Massage von Kopf bisFuß“ haben gewonnen:

Hannelore Koltmann, Kirchröderstr.67 c, 30625 Hannover

Gebhard Dölker, Grüntalerstr. 21,72250 Freudenstadt-Wittensweiler

Hanne Beull, Mühlweg 20, 97525 Schwebheim

Dr. med. Liselotte Meissner, Hoch-almstr. 10, 83661 LenggriesMEDICOM sagt allen Gewinnern:Herzlichen Glückwunsch!

Platz 3.

Platz 3.

Platz 1.

Platz 2.

Page 34: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

Glück(MEDICOM, April 2000) Sehr geehrte MEDICOM-Redaktion,als ich die neue MEDICOM las, war ichnicht wenig überrascht. Gerade hatte ich eine Woche in einem Franziskanerin-nenkloster im Saulgau verbracht, um ab-zuschalten und zu mir und zu Gott zufinden. Es waren Stunden voller Glück.Ja, das wahre Glück ist zu finden. Ich be-danke mich für Ihren Beitrag über„Glück“. Er hat mich in meinen eigenenGefühlen bestätigt.

Herzlichen Dank für Ihre gute Zeitschriftund freundliche Grüße.

W. Mäsing, Höxter

Sehr geehrte Frau Mäsing, Ihr Brief war für uns eine ganz großeFreude und Bestätigung. Haben Sie vie-len Dank dafür, dass Sie die Zeit und dieMuße gefunden haben, der Redaktionund unseren Lesern von Ihren Erfahrun-gen im Kloster zu berichten. Eine per-sönliche Erfahrung wie die Ihre ist sicherein besonderes Geschenk. Danke, dassSie uns daran teilhaben lassen.

Wir behalten uns vor, Leserbriefe zu ändern und zu kürzen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen kann keine Haftung übernommen werden.

Herz(MEDICOM Februar 2000)Sehr geehrte MEDICOM-Redaktion,Ihre Zeitschrift ist sehr informativ. Ichlese sie so gern und so gründlich, wiesonst kaum eine andere Zeitschrift. ZuIhrem Beitrag zum Thema Herz hätte ichnoch eine interessante persönliche Er-fahrung beizutragen, die vielleicht fürden einen oder anderen Leser interessantsein könnte. Ich bin 59 Jahre alt und habe zwei Löcher in der Vorhofscheide-wand des Herzens. Dank einer neuen Behandlungsmethode ist mir eine großeHerzoperation erspart geblieben. Ich habe ein halbes Jahr nach einem Spezia-listen gesucht, der diese neue sogenannte„Schirmtechnik“ anwendet. Auf diesemWege möchte ich das CardiologischeCentrum Bethanien in Frankfurt amMain jedem empfehlen, der unter Vor-hofseptumdefekten des Herzens leidet.

E. Seidel, Wunsiedel

Vielen Dank für Ihre Empfehlung, HerrSeidel. Sie wird bei Lesern mit ähnlichenBeschwerden sicher auf Interesse stoßen.

Liebe MEDICOM-Leser,möchten Sie kritisch oder zustimmend zu einzelnen Themen im Heft Stel-lung nehmen? Oder interessante Tips zum Thema „gesund werden – gesund bleiben“ an andere Leser weitergeben? Dann schreiben Sie uns! Unsere Anschrift lautet: MEDICOM-Redaktion, Sedemünder 2, Altenha-gen I, 31832 Springe.

Leserbriefe

Vitalstoff-Rezept

200 g geräuchertes

Makrelenfilet (1 Stück)

100 g saure Sahne (10 %)

125 g Eisbergsalat

1 Tomate

2 Zwiebeln

2 TL Meerrettich a. d. Glas (10 g)

Pfeffer, Jodsalz,

evtl. etwas Zitronensaft,

glatte Petersilie

4 Scheiben Vollkornbrot

(Pro Portion)Energie 479 kcalProtein 28 gFett 22 gKohlenhydrate 41 gBallaststoffe 11 g

Calcium 158 mgMagnesium 109 mgVitamin D 7 µgVitamin B2 0,4 mgVitamin B6 0,5 mgVitamin B12 4 µgNiacin 11 mgJod 55 µgFolsäure 147 µgVitamin C 36 mgCholesterin 117 mg

Makrelen-Salat(Für 2 Personen) Zubereitung

Den Eisbergsalat putzen, die Salatblätterkurz waschen und dann gut abtropfen las-sen. Die Tomate ebenfalls waschen, dannvierteln und den Stielansatz entfernen. DieZwiebeln in feine Ringe schneiden.

Das Makrelenfilet in Stücke schneiden,mit den Tomatenvierteln, den Zwiebel-ringen und dem Salat vorsichtig mischen.Für die Sauce die saure Sahne mit demMeerrettich verrühren; mit Pfeffer undJodsalz, evtl. 1 Prise Zucker und Zitro-nensaft abschmecken. Danach die feingehackte Petersilie zugeben.

Nun den Salat mit der Sauce anrichtenund abschmecken. Dazu Vollkornbrotservieren.

Z U T A T E N

N Ä H R W E R T A N G A B E N

FOTO: DPNY

ie kalte Küche — genau das Richtige,ob zum Mittagessen oder als leichte

Kost am Abend. Mit diesem Makrelen-Salat liegen Sie genau richtig, wenn SieIhre Gäste verwöhnen wollen.

Wir wünschen einen guten Appetit.

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Page 35: Rheuma-Neue Therapien lassen hoffen-

Und so können Sie gewinnenHaben Sie das richtige Lösungswort? Dann schreiben Sie es auf eine Postkarte, undschicken Sie diese an: MEDICOM Redaktion, Stichwort: „Preisrätsel“, Sedemünder 2,Altenhagen I, 31832 Springe. Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2000 (Datum desPoststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der Medicom Pharma AGund deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.

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Kreuzworträtsel Liebe Rätselfreunde,auch diesmal haben wir etwas Kniffeligesfür Sie vorbereitet. Nur so viel wird verra-ten: Es ist besonders gesund. Tragen Sieeinfach die Buchstaben in den nummerier-ten Feldern in der richtigen Reihenfolge ein,und nehmen Sie an unserer Verlosung teil.

1. Preis: eine Schnupperwoche im Gesund-heitsCentrum Möhnesee2. bis 5. Preis: je ein Buch „Wie neugeborendurch Fasten“ aus dem Gräfe u. Unzer Verlag

Lösung:

Lösungen aus dem April-Heft

Auch Vögel müssen das Singenerst erlernenWie der Mensch das Sprechen, so mussauch der gefiederte Freund das Singenerst erlernen. Dabei verlässt sich derFlieger ganz auf sein Gehör. Was Am-sel, Drossel, Fink und Star auf den Bäu-men trällern, ist keine angeborene Ton-folge, sondern das Ergebnis ständigenVergleichs mit dem Gesang der Artge-nossen. Bisher glaubte man, dass eineinmal eingeprägter Gesang vom Vogelnicht mehr verändert würde. Ein Ver-

S C H O N G E W U S S T ?

1. Preis: eine Schnupperwoche im

GesundheitsCentrum Möhnesee

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such mit im Alter taub gewordenenFinken hat jedoch gezeigt, dass sich ihrGesang in wenigen Wochen und Mo-naten kontinuierlich veränderte, bisschließlich von der erlernten Tonfolgenichts mehr übrigblieb. Die betagtenPiepmätze trafeninfolge ihreraltersbedingtenHörschäden ein-fach nicht mehrden richtigen Ton.

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Mit nur einer Kapsel Nobilin Q10 täglich leisten Sie einenaktiven Beitrag zu Ihrer Gesundheit. Sie decken mitjeder Soft-Gel-Kapsel Ihren Tagesbedarf an 11 Vi tami -nen und dem Spurenelement Selen. Dazu erhalten Siedas für die Haut und die Energiegewinnung wichtigeCoenzym Q10 sowie Magnesium. Nobilin Q10 – eine fein

abge stimmte Kombination aus 14 Vitalstoffen. DieMEDICOM-Forschung ermittelte diesen Vitalstoff-Komplexin Zusammen arbeit mit den ernährungswissenschaftli-chen Instituten deutscher Universitäten sowie demInstitut Fresenius.

Nobilin Q10 – die gesunde Basis.

Wer täglich alles gibt,darf auch mal

was nehmen.

MEDICOM im InternetBei der folgenden Internetadresse erfahren Sieauch „im Netz“ alles über die Gesundheits-Produkte der Medicom Pharma AG.

www.medicom.de

Rufen Sie jetzt gebührenfrei an!

0800-73 77 730 Ihre Gesundheitist unsere Aufgabe

Gebührenfreie KundeninformationHaben Sie Fragen zur Ernährung oder zu den 27 MEDICOM-Produkten? Sie erreichen die MEDICOM-Kundeninformation von Montag bis Samstag von 8.00 bis 22.00 Uhr unter der gebührenfreien Telefon-nummer. Natürlich nimmt unsere Kundeninformationauch Ihre Bestellung telefonisch entgegen.

Fax: 0800-73 77 700