Rind im Bild - RSH eG · Mo. 18.10.10 LAU 19.30 Gaststätte Hack Berkenthin ... den Partnern der...

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ZKZ 30665 Rind im Bild MITTEILUNGSORGAN DER RINDERZUCHT SCHLESWIG-HOLSTEIN EG UND DES LANDESKONTROLLVERBANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V. 3. VIERTELJAHR 3/2010 // TOP-THEMA Genomische Zuchtwerte S. 5 // RSH eG Neue Saison 2010/2011 S. 7 // ROTBUNT Rustler Red – EX 97 S. 19 // JUNGZÜCHTER Fahrt nach Holland S. 44 // ZUCHT Zuchtwertschätzung August S. 62 // NOG Tag der offenen Tür S. 73

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// Rind im Bild 3/2010 1

ZKZ 30665

Rind im BildMITTEILUNGSORGAN DER RINDERZUCHT SCHLESWIG-HOLSTEIN EG UND DES LANDESKONTROLLVERBANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.

3. VIERTELJAHR

3/2010// TOP-THEMA Genomische Zuchtwerte S. 5// RSH eG Neue Saison 2010/2011 S. 7// ROTBUNT Rustler Red – EX 97 S. 19

// JUNGZÜCHTER Fahrt nach Holland S. 44// ZUCHT Zuchtwertschätzung August S. 62// NOG Tag der offenen Tür S. 73

Versammlungen Schwarzbunte

Tag Datum Kreis Uhr Ort

Mo. 18.10.10 NF 19.30 Carstens Gasthof, Horstedt

Di. 19.10.10 PLÖ 19.30 Schlüters Gasthof, Wankendorf

Di. 19.10.10 LAU 19.30 Gothmann’s Hotel, Breitenfelde

Mi. 20.10.10 NF 19.30 Deichgraf Stedesand, Stedesand

Mi. 20.10.10 SE 19.30 Gasthof Teegen, Leezen

Do. 21.10.10 OH 19.30 Neuer Krug, Beschendorf

Do. 21.10.10 SL-FL 19.30 Westerkrug, Wanderup

Mo. 25.10.10 SL-FL 19.30 Zur Doppeleiche, Hollingstedt

Mo. 25.10.10 STEI/PI 19.30 Strüven`s Gasthof, Neuenbrook

Di. 26.10.10 RD 19.30 Magarethen-Mühle, Legan

Di. 26.10.10 NF 19.30 Midlumer Krog, Midlum/Föhr

Mi. 27.10.10 STOR 19.30 Braaker Krug, Braak bei Hamburg

Mi. 27.10.10 DI 19.30 Lindenhof, Sarzbüttel

Mo. 01.11.10 NF 19.30 Gasthof Marschenblick, Oldenswort

Mo. 01.11.10 RD 19.30 Hotel Stadt Hamburg, Gettorf

Di. 02.11.10 NF 20.00 Nordseeblick am Hafen, Pellworm

Mi. 03.11.10 PLÖ 19.30 Dörpskrog Lindemann, Ratjensdorf

Versammlungen Rotbunte

Tag Datum Kreis Uhr Ort

Mo. 18.10.10 LAU 19.30 Gaststätte Hack, Berkenthin

Di. 19.10.10 NF 19.30 Möllgaards Kirchspielkrug, Breklum

Di. 19.10.10 RD 19.30 Specks Dörpskrog, Oldenhütten

Mi. 20.10.10 HR 13.00 MarC 5, Cadenberge

Mi. 20.10.10 SL-FL 19.30 Jägerkrug, Schuby

Do. 21.10.10 RD 19.30 Hülsens Gasthof, Dätgen

Mo. 25.10.10 SE/STOR 19.30 Gaststätte Gerth, Struvenhütten

Mo. 25.10.10 RD 19.30 Landkroog, Todenbüttel

Di. 26.10.10 DI 19.30 Lindenhof, Sarzbüttel

Di. 26.10.10 STEI/PI 19.30 Stadt Hamburg, Horst

Mi. 27.10.10 STEI/PI 19.30 Gasthaus Dückerstieg, Sachsenbande

Mi. 27.10.10 PLÖ/OH 19.30 Giekauer Kroog, Giekau

Mo. 01.11.10 STEI/PI 19.30 Cafe Sievert, Wrist

Versammlung Angler

Tag Datum Kreis Uhr Ort

Di 02.11.10 SL-FL 19.30 Lindenhof Böel, Böel

Tagesordnung

1. Eröffnung und Begrüßung2. Aktuelles aus der RSH eG3. Vorstellung der neuen Vererber für die Besamungssaison 2010/20114. Verschiedenes

2010

Versammlungs-

termine im

Herbst

// Rind im Bild 3/2010 3

Liebe Mitglieder,die wirtschaftliche Lage der deutschen Milchkuhhalter hat sich Dank der erfreulichen Milch-marktentwicklung stabilisiert. Zum Ende des Geschäftsjahres wird die RSH eG stabile Besa-mungszahlen und einen deutlichen Anstieg der vermarkteten Zuchttiere verzeichnen. Die Rinderzüchter stehen vor der größten, innovativen Veränderung seit Einführung der Zuchtwertschätzung. Die Genomische Selektion wurde etabliert und hält nun Einzug in alle Betriebe. Bisher musste ein Bulle ca. fünf Jahre alt werden, um erste Informationen zu seiner Verer-bungsleistung aus der Nachkommenprüfung zu bekommen. Nun reicht eine Blut-, Sperma- oder Haarprobe aus, um aus dem Erbmaterial erste, wenn auch unsicherere, Zuchtwerte zu bekommen, die Auskunft über das Vererbungspotential – unabhängig vom Alter und Ge-schlecht des Rindes – zulassen. Die genomischen Zuchtwerte sind im tierzuchtrechtlichen Sinne anerkannt. Da die Sicherheiten bei den genomischen Zuchtwerte oberhalb von 50% liegen, sind sie im Sinne des Gesetzes wie nachkommengeprüfte Vererber anzusehen und unterliegen keinerlei Einsatzbeschränkungen. D.h., dass es zukünftig keine Testbullen im her-kömmlichen Sinne mehr gibt und jeder Jungbulle bereits mit kompletten Angaben zu den Leistungs-, Funktionalitäts- und Exterieurzuchtwerten (wie ein nachkommengeprüfter Bulle) veröffentlicht wird. Die RSH eG hat alle ihre Jungbullen – aber auch alle Wartebullen – genomisch getestet. In Zukunft werden die genomisch geprüften Jungbullen unter dem Produktnamen „RSH genomic“ vermarktet. Die bewährten töchtergeprüften Vererber stellen nach wie vor das Premiumsegment dar und sind rein genomisch basierten Zuchtwerten in der Sicherheit deut-lich überlegen. Durch die Genomische Selektion ist eine deutlich verbesserte Vorauswahl der Jungbullenkandidaten gegeben. Um das höhere Risiko gegenüber den töchtergeprüften Vererbern kalkulierbar zu halten, sollte man sich bei der Auswahl der genomischen Jungbul-len nicht auf einen einzelnen Bullen festlegen, sondern eine breite Auswahl von Bullen ein-setzen. Dies erleichtert Ihnen die RSH eG durch die Einteilung der angebotenen Jungbullen in Produktlinien. Das Angebot töchtergeprüfter Vererber für die neue Besamungssaison, das gemeinsam mit den Partnern der NOG erstellt wurde und mit Eurogenetik- und DTG-Vererbern ergänzt wird, ist in seiner Qualität einmalig und wird allen Anforderungen der Milchviehhalter gerecht. Die Nachfrage nach Zuchtrindern ist nach wie vor ungebrochen. Die stabile Nachfrage und das sinkende Angebot lassen solide Durchschnittspreise erwarten. Weitere Verschärfungen der derzeit geltenden Tiertransportverordnung in Bezug auf Transportdauer und Ladedichten, sowie ungerechtfertigte Handelsrestriktionen zum Verbringen von Rindern, sind nicht prak-tikabel und bringen uns Wettbewerbsnachteile. Hier wird es erforderlich sein, alle Kräfte zu bündeln, um Wettbewerbsnachteile zu verhindern und neue Märkte und Absatzwege zu erschließen.Im Interesse unserer Rinderhalter hoffen wir, dass der Milchmarkt nachhaltig stabile Milch-preise und dadurch Chancen für eine erfolgreiche Betriebsentwicklung mit Milchkühen zulässt. Dies ist wichtig sowohl für Sie als Tierhalter als auch für Ihre RSH eG in ihrer Un-ternehmensentwicklung, die Ihnen dabei mit kompetenter Beratung bei der richtigen Bullen-auswahl, mit hervorragendem Besamungsservice und qualifizierten Mitarbeitern im Bereich der Zuchtviehvermarktung behilflich ist.Wir werden gemeinsam mit Ihnen alle Anstrengungen unternehmen, um in Zukunft Zucht, Besamung und Vermarktung erfolgreich zu gestalten, um Ihnen mit wettbewerbsfähiger Ge-netik und guten Absatzmärkten Perspektiven für Ihre Betriebe zu schaffen und zu erhalten.

Matthias Leisen

Inhalt

// Vorwort

Termine 4

Top Thema 5 Genomische Zuchtwerte 5

RSH eG 7 Aktuelles zur neuen Besamungssaison 7 Gebührenordnung 10

LKV 12

Aus den Rasseabteilungen 15 Rotbunt 17 Angler 20 Fleischrinder 22

Kreisvereine 32 Kellinghusen bei Nacht 32 Kreistierschau in Löwenstedt 36

Jungzüchter 44 Landesjungzüchterfahrt 44 Bundesjungzüchtertreffen 49 Aufnahmeantrag 53

Für Sie gelesen 54

Personalien 57

Zucht 60 Weltgenetikkongress 60 August Zuchtwertschätzung 62 Aktuelle Bullenväter 66 Ergebnisse der ungelenkten Feldprüfung 68 Nachzuchten für Sie gesehen 69 Tag der offenen Tür in Karkendamm 73 Testbullen 75

// Rind im Bild 3/20104

ImpressumTermineAuktionstermine 2010/2011 in Neumünster

Terminkalender27.09.2010 Meldeschluss für Herdbuchkuhbewertung im Oktober Schwarzbunt – Rotbunt – Angler

„Rind im Bild“, 19. Jahrgang, Nr. 3/2010Mitteilungsorgan der Rinderzucht Schleswig-Holstein eGu. des Landeskontrollverbandes Schleswig-Holstein e.V.

„Rind im Bild“ soll die Rinderzüchter und -halter in Schleswig-Holstein über die laufende Entwicklung in Zucht, Besamung, Absatz sowie der Milchleistungsprüfung infor-mieren.

Verlag und Herausgeber:„Rind im Bild“Rendsburger Str. 178 · D-24537 NeumünsterE-mail: [email protected] 04321/905300Fax 04321/905396Internet: www.rsheg.de www.angler-rind.deBankverbindung: VR Bank Flensburg-Schleswig(BLZ 216.617.19), Kto.-Nr. 417 220

„Rind im Bild“ wird herausgegeben von:

Der RSH eG mit folgenden Abteilungen:

Matthias LeisenAbt. Besamung/Vermarktung/HerdbuchTelefon 04321/905351

Dr. Heiner KahleAbt. Schwarzbunte Schleswig-HolsteinerTelefon 04321/905301

Günter KochAbt. Rotbunte Schleswig-HolsteinerTelefon 04321/905303

Claus-Peter TordsenAbt. AnglerTelefon 04321/905359

Claus HenningsenAbt. FleischrinderTelefon 04321/905305

Landeskontrollverband Schleswig-Holstein e. V. ,Gerd SchulzSteenbeker Weg 151 · D-24106 KielTelefon 0431/339870Fax 0431/3398713E-Mail: [email protected]

Redakt. Schriftleitung:Susanne DernerRendsburger Str. 178D-24537 Neumünster

Erscheinungsweise: Viermal im JahrAuflage 9.000 ExemplareAnzeigenverwaltung: „Rind im Bild“Rendsburger Str. 178D-24537 NeumünsterTelefon 04321/905300Fax 04321/905396

Preisliste Nr. 9 vom 01. September 2001Anzeigenschluss Nr. 1 am 15. Januar,Nr. 2 am 15. April,Nr. 3 am 15. August,Nr. 4 am 15. November

Satz und Layout: bdrops GmbH WerbeagenturWerftbahnstr. 8 · D-24143 KielTelefon 0431/70 28 170 · Fax 0431/70 28 171E-mail: [email protected]

Druck: Neue Nieswand Druck GmbHWerftbahnstr. 8 · D-24143 Kiel

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlages gestattet.

Titelbild: Jule v. LangtoBesitzer: E. Brumm, Klein RheideFoto: Arkink

VeranstaltungskalenderSchwarzbunt – Rotbunt – Angler – Fleischrinder15. – 16.10.2010 Sächsische Holsteintage, Cavertitz (Masterrind)26. – 31.10.2010 Europäischer Holsteinwettbewerb, Cremona, Italien06.11.2010 Charolais-Jungviehschau, Northeim, Niedersachsen16. – 19.11.2010 Eurotier, Hannover23.11.2010 Vortragstagung der RSH eG und der Landwirtschaftskammer,Thema: „Fruchtbarkeit“29.11.2010 Elite-Auktion, Hamm (DHV)01.12.2010 Jahreshauptversammlung Jungzüchter02.12.2010 Blickpunkt Rind, Paaren (RBB)10.12.2010 Nikolausschau, Bismark (RSA)19. 04.2011 Färsenauktion, Groß Kreutz

Für alle Auktionen gilt Status nach BHV1-Bundes-VOBVD/MD: Alle Auktionstiere sind Antigen-negativ oder stammen aus unverdächtigen Beständen

Schwarzbunt/Rotbunt14.10.201011.11.201009.12.201013.01.2011

03.03.201107.04.201126.05.201118.08.2011

29.09.201120.10.201117.11.201115.12.2011

// Termine

TOPAKTUELL

Straßenbahn / tramFlughafen / airport

Messebahnhof / railway station

InternationalVisitors Lounge

OST 3 / EAST 3

SÜD 1 / SOUTH 1

WEST 1

WEST 2

NORD / NORTH

Rind / cattle, dairy

Schwein / pig

Gefl ügel / poultry

BioEnergy Europe

Aquakultur / aquaculture

alle Tierarten: / all animal species: Futter, Tiergesundheit / feedstuffs, animal health

alle Tierarten: / all animal species: weitere Produkte, Services / other products, services

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14/15

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Presse / press

Die RSH eG beteiligt sich an der Präsentation von Nachzuchten unter dem Dach der GGI. Nutzen Sie die Gelegenheit zu Infor­mation über das aktuelle Zuchtgeschehen.

Sie finden uns in der Halle 27in unmittelbarer Nähe zum Top Tier Treff.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch !

Besuchen Sie uns vom 16. bis 19. November 2010 auf der Euro-Tier in Hannover !

// Rind im Bild 3/2010 5

// Top-Thema

Nach vielen Anstrengungen seitens der Wissenschaft und der Rechenzentren welt-weit und der Validierung der Schätzver-fahren durch Interbull hält die genomische Zuchtwertschätzung Einzug in die Rinder-zucht.

Mit der Anerkennung am 09. August 2010 durch ICAR können nun in allen Betrieben auch Bul-len mit genomischen Zuchtwerten, d.h. ohne Leistungsinformationen von Töchtern, ohne Be-schränkung eingesetzt werden. In der letzten Rind im Bild 2/1010 haben wir ausführlich über die genomische Zuchtwertschätzung, was sie ist, wie sie funktioniert, etc. berichtet.

Für den praktischen Rinderhalter, der das neue Produkt nun einsetzen will, sind nachstehende Hinweise besonders wichtig:

Genomische Zuchtwerte – eine neue Ära hat begonnen!

1. Wie sicher sind genomische Zuchtwerte ohne TöchterinformationDie realisierte Sicherheit der genomisch ver-besserten Zuchtwerte junger Bullen ist mit ca. 70 % für die Milchleistungsmerkmale bzw. 50 % für die Töchterfruchtbarkeit deutlich hö-her als die Sicherheit des bisherigen Pedigree-Zuchtwertes der Testbullen. Das entspricht je nach Merkmal derselben Information, wie in der konventionellen Zuchtwertschätzung der Information von 20-30 Töchtern. Daher quali-fizieren junge Bullen mit ihren offiziellen gZW jetzt formal als Vererber. Testbullen im frühe-ren Sinne gibt es nicht mehr. Die geringere Sicherheit im Vergleich zu Vererbern mit Töch-terinformationen in der Zuchtwertschätzung sollte aber immer bewusst sein und das Risiko durch den Einsatz mehrerer solcher Bullen ge-streut werden.

2. Kann man genomische Zuchtwerte aus verschiedenen Ländern untereinander ver-gleichen?Direkte Vergleichbarkeit von genomischen Zuchtwerten verschiedener Länder derzeit nicht möglich!Ein direkter Vergleich genomischer Zuchtwerte über Ländergrenzen hinweg ist derzeit nicht möglich. Eine Interbullzuchtwertschätzung, wie wir sie von den töchtergeprüften Vererbern schon viele Jahre kennen, gibt es derzeit nicht. Vergleichen könne sie daher nur deutsche Bul-len untereinander oder ausländische Bullen, die auf deutscher Basis in die Zuchtwertberechung eingeflossen sind. Lassen Sie sich daher nicht von Lockangeboten täuschen. Ein direkter Ver-gleich ist derzeit nur innerhalb der Herkunftslän-der möglich. Die Darstellung von genomischen Zuchtwerten auf einer anderen Länderbasis ist

Schamura – Top-gZW für Exterieur

TOPAKTUELL

Genomische Vererber

ab sofort verfügbar!

// Rind im Bild 3/20106

// Top-Thema

mit der deutschen genomischen Zuchtwertschät-zung nicht identisch. Gleiches gilt auch umge-kehrt.

3. Wie bekommen RSH-eigene Bullen, die im Ausland stehen oder gekauft werden, genomische Zuchtwerte auf deutscher Ba-sis?Aktuell hat die RSH einige Bullen in den USA auf Stationen stehen. Um für diese Bullen ge-nomische Zuchtwerte auf deutscher Basis zu er-halten, werden Blutproben im Labor untersucht (typisiert) und die Typisierungsergebnisse in die deutsche Genomdatenbank eingeleitet. Bei der folgenden Zuchtwertschätzung erhält der Bulle dann einen Zuchtwert auf deutscher Basis und ist direkt vergleichbar. Dies geht nur für Bullen, die im Besitz oder Mitbesitz deutscher Besamungs-stationen sind. Internationale Spermaanbieter können genau so wie die deutschen Spermaan-bieter im Ausland von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machen.

Die deutschen genomischen Zuchtwerte basie-ren komplett auf der deutschen Kuhpopulation und lassen die beste Genauigkeit erwarten. Da die Zuchtwertschätzsysteme unterschiedliche Zu-sammensetzungen der Indices haben, kann man diese nicht vergleichen. Dies sollten Sie bei allen Angeboten, die Sie von ausländischen Anbietern bekommen beachten.

Am Besten, Sie vertrauen der deutschen Genetik ausschließlich. Wenn wir entsprechende Inter-bullmethoden haben (voraussichtlich in einem Jahr), kann sich dies ändern.

4. Wie hoch sollte der Anteil der Besa-mungen mit gZW-Jungbullen sein?Der nachkommengeprüfte Vererber bleibt unser Premiumprodukt, da dieser Vererber die gering-sten Schwankungen aufweist. Man erhält hier-mit nicht den höchsten Zuchtfortschritt, aber ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit. Die gZW-Bullen gehören in jeden fortschrittlichen Betrieb, da sie bei etwas höherem Risiko für höchsten Zucht-fortschritt und die aktuellste Genetik stehen.

Aus heutiger Sicht empfehlen wir Ihnen, in bis zu einem Drittel in Ihrer Herde gZW Jungbullen zu nutzen, dabei aber nicht so stark auf den Ein-zelbullen zu setzen, sondern eine etwas breitere Palette junger gZW-Bullen in Ihren bevorzugten Produktionsrichtungen einzusetzen.

5. Veröffentlichung genomischer ZuchtwerteBei allen Tieren mit genomischen Informationen im vit-Schätzsystem ist der kombinierte geno-

misch verbesserte Zuchtwert (gZW) der offizielle und damit zu veröffentlichende Zuchtwert. Die gZW aller Bullen und weiblichen Tiere werden in das Herdbuchsystem übernommen. Für Be-samungsbullen erfolgt darüber hinaus eine all-gemeine Veröffentlichung auf www.vit.de (Bul-lendatenbank). Veröffentlicht werden alle in der künstlichen Besamung eingesetzten Bullen mit offiziellen Leistungs-Zuchtwerten ≥ 50 % Sicher-heit, also alle in der KB eingesetzten schwarz- und rotbunten Bullen mit gZW. Die Veröffentli-chung erfolgt in getrennten Abteilungen für

1.) SBT-/RBT-Bullen mit „töchter-basierten“ Zuchtwerten

2.) SBT-/RBT-Bullen „nur genomisch“ geprüft

1.) Bullenliste mit „töchter-basierten“ ZuchtwertenIn die „töchter-basierte“ Liste kommen nur Bul-len, die bereits ausreichend Töchterinformati-onen für Milch/Zellzahl und Exterieur und damit einen Gesamtzuchtwert RZG in der klassischen Zuchtwertschätzung haben. Konkret müssen die Bullen, um in dieser Liste geführt zu werden, für Milchleistung Töchter in mindestens 10 Herden und ≥ 75 % Si. RZM haben und für Exterieur Töchter in ≥ 10 Herden.

Die meisten töchtergeprüften schwarz- und rot-bunten Bullen sind zusätzlich auch genomisch

untersucht (siehe oben „Lernstichprobe“). Zuchtwerte, die auch genomische Informationen enthalten sind mit einem zusätzlichen „g“ vor der Zuchtwertquelle gekennzeichnet, z.B. für Bul-len mit nur deutschen Töchtern und genomischen Infos „gV“ (statt nur „ V“ ohne genomische In-fos).

2.) Bullenliste „nur genomisch“ geprüftDie „nur genomische“ Liste enthält Bullen noch ohne Töchterinformationen und solche mit er-sten, wenigen Töchterinformationen. Bei Bullen ohne Töchterinformationen ist der klassische Teil im genomisch verbesserten Zuchtwert der vä-terliche Pedigree-Index. Auch die Liste mit „nur genomisch“ geprüften Bullen enthält neben der Sicherheit zusätzlich die Töchterzahl. Die mei-sten Bullen in dieser Liste haben aber noch keine Töchter (Töchterzahl = 0). Entsprechend gibt es auch jeweils zwei Toplisten bei Schwarzbunt und Rotbunt.

Auf unserer Homepage unter www.rsheg.de können Sie sich zeitnah über aktuellsten Fakten und Hintergründe zur genomischen Selektion und die neuesten gZW-Jungbullen aus dem ak-tuellen RSH Genomic- und dem NOG-Angebot informieren.

Ihr RSH Team steht Ihnen jederzeit gerne für Rückfragen zur Verfügung. M. Leisen

Carie (Carmano x September) - höchste genomische Veranlagung mit TOP-Exterieur Fotos: Arkink

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// RSH eG

Zum Beginn des neuen Geschäftsjahres 2010/2011 haben wir mit unseren Partnern in der NOG, der GGI und der EUROGenetic wieder ein qualitativ hochwertiges und international konkurrenzfähiges Spermaangebot für die Rassen Schwarzbunt, Rotbunt RH, Rotbunt DN und Ang-ler, sowie verschiedene Fleischrinderrassen bereit-gestellt. Neben den töchtergeprüften Vererbern kommen erstmals Jungbullen mit genomischen Zuchtwerten zum Einsatz. Neben dem klassischen Bullenkatalog „Bullen 2011“, in dem nur töchter-geprüfte Vererber mit vollständigen Informationen enthalten sind, wird ein breites Spektrum qualitativ hochwertiger genomisch selektierter Jungbullen unter dem Logo „RSH genomic“ präsentiert, das ständig aktualisiert und an alle Mitglieder versen-det wird. An dieser Stelle möchten wir Sie aktuell über einige wesentliche Punkte aus dem Besa-mungsbereich informieren.

Hinweise zur Durchführung der Rinderbesa-mung

1. Ausgeglichene, wiederkäuergerechte Fütterung ist die Voraussetzung für Leistung, Gesundheit und Fruchtbarkeit. Erst die Ergebnisse von Grundfutter-analysen ermöglichen die Auswahl des richtigen, d.h. passenden Kraft- bzw. Ausgleichfutters.

Aktuelles zur neuen Besamungssaison 2010/2011

St.-Nr. 51282 v. Terbium, Besitzer: Thormählen/Thoroe GbR, Haselund Foto: Geverink

Knolle v. Tonikum, Besitzer: G. Sievers, Beidenfleth Foto: Arkink

2. Vorbereitung der BesamungBeobachten und notieren Sie sorgfältig das erste Rindern nach dem Kalben und notieren Sie weiter die Brunst bis zum Zeitpunkt der Besamung in dem Brunstkalender. Nur so wird die zyklusgerechte Be-

samung stillbrünstiger Tiere möglich und Fehlbesa-mungen (Kosten) vermieden. RSH – Brunstkalender, die auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder zuge-schnitten sind, erhalten Sie über Ihren Tierzucht-techniker oder Besamungstierarzt.

3. Besamungsanmeldungen bis 8.00 Uhr Tiere, die am gleichen Tag besamt werden sollen, müssen bis 8.00 Uhr bei dem zuständigen Zentral-büro oder dem jeweiligen Besamungsbeauftragten angemeldet werden. Die Telefonnummer entneh-men Sie bitte dem Bullenkatalog 2011.

Es erleichtert die Besamungsdurchführung, wenn bereits bei der Anmeldung der ausgewählte Bulle genannt wird.

– Besamungsnachmeldungen bis 9.00 Uhr (Handy)Die RSH eG bietet den Mitgliedern die Möglichkeit, Besamungen nachzumelden. Unsere Tierzuchttech-niker sind mit Handys ausgerüstet und nehmen ver-spätete Anmeldungen bis 9.00 Uhr entgegen. Die so angemeldeten Besamungen werden am gleichen Tag durchgeführt. Beachten Sie bitte, dass für diese Besamungen durch zusätzlichen Arbeitsaufwand eine Nachmeldegebühr von 1,60 EURO zzgl. USt. pro Betriebsbesuch erhoben wird.

// Rind im Bild 3/20108

// RSH eG

4. Besamungsfreie TageAm 1. Weihnachtstag, Neujahr, am 1. Ostertag und am 1. Pfingsttag werden keine Besamungen durch-geführt. An allen übrigen Sonn- und Feiertagen so-wie Werktagen führen die Besamungsbeauftragten die vollen Serviceleistungen der RSH eG durch.

5. Durchführung der BesamungZur Besamung angemeldete Tiere sollen im Lauf-stall fixiert oder angebunden sein. Bessere Besa-mungsresultate erzielt man bei Rindern und Kühen, die von der Herde abgesondert und ruhig behandelt wurden. Es ist Aufgabe des Tierbesitzers, für das an-gemeldete Tier folgende Daten bereitzuhalten:

• Besamungskarte• NameoderStallnummer• Lebensohrmarke• VaterdesTieres• StellenSiebeiangekauftenTierendenVaterfest und tragen ihn, wie bei den eigenen Kühen, in die Besamungskartei ein, um Inzucht zu vermeiden.• BeiUmbullernbittedas letzteBesamungsdatum notieren, damit der Besamungsbeauftragte eine eventuelle Trächtigkeit ausschließen kann.

Wir weisen darauf hin, dass für die Richtigkeit der Abstammung der Züchter verantwortlich ist.

Wird jemand anwesend sein, um dem Besamungs-techniker ggf. zu helfen und etwaige Fragen zu be-antworten? Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn der Besamungsbeauftragte möglichst viele Vorinformationen zum zu besamenden Tier erhält und ein Helfer anwesend ist.

6. TrächtigkeitsuntersuchungenAuf Anfrage führen die Besamungsbeauftragten Trächtigkeitsuntersuchungen durch. Auch für Träch-tigkeitsuntersuchungen gilt wie für Besamungen: Die zu untersuchenden Tiere sollen angebunden sein, es sollen möglichst alle Informationen be-züglich der Besamung bereitgehalten werden und das notwendige Personal abgestellt werden, damit eine ordentliche Untersuchung durchführbar ist. Trächtigkeitsuntersuchungen in größerer Anzahl (5 oder mehr Kühe) sollten Sie terminlich mit den Besamungsbeauftragten abstimmen und an Sonn-

und Feiertagen auf das unbedingt notwendige Maß beschränken.

7. Aufgabe des TierbesitzersFür das richtige Eintragen der Lebensohrmarke nach VVVO des zu besamenden Tieres in die Be-samungskartei sind die Mitglieder verantwortlich. Benutzen Sie darüber hinaus den hierfür vorgese-henen Vordruck, er erleichtert die Registrierung der Besamung und man vermeidet so unnötige Fehler in der Abrechnung.

8. Lassen Sie den ganzen Bestand besamen, ver-wenden Sie auf keinen Fall ungekörte Bullen, denn der Zuchtfortschritt ist mit der Besamung in allen Merkmalen besser und wirtschaftlicher! Zudem lassen sich die weiblichen Tiere besser vermarkten, wenn Sie einen Besamungsbullen als Vater nach-weisen können.

9. Milchleistungskontrolle ist die Voraussetzung für den betriebswirtschaftlichen Erfolg der Einzel-kuh und damit des Gesamtbestandes und sichert nachhaltig den züchterischen Fortschritt!

Anmerkungen zur Gebührenordnung

1. BetriebsgrundbeitragDer Betriebsgrundbeitrag ist, unabhängig von der Anzahl der im Geschäftsjahr durchgeführten Be-samungen, von jedem Mitgliedsbetrieb einheitlich fällig. Er deckt einen Teil der bei der RSH eG für jedes Mitglied entstehenden allgemeinen Kosten, wie Mitgliederführung, Bezug Rind im Bild, Katalog etc., ab.

Irmi v. Marvist, Besitzer: H. Pöhlmann, Owschlag Foto: Arkink

Kiebitz v. Hexer, Besitzer: E. Schmidt, Boren Foto: Arkink

// Rind im Bild 3/2010 9

// RSH eG

2. BesamungsgebührenDie Grundgebühr pro EB beträgt 20,00 EURO. Sie beinhaltet nach wie vor 3 kostenlose Nachbesa-mungen. Für die 5. Besamung ist eine Grundgebühr von 15,00 EURO zu entrichten, die aber dann alle weiteren Folgebesamungen der Kuh beinhaltet. Durch die Etablierung der genomischen Zucht-wertschätzung gibt es den klassischen Testbullen nur noch bei den Rassen Rotbunt DN und Angler. Hier werden die Testbullen wie bisher mit einem Portionspreis von 5,- EURO berechnet. Bei den Holsteins liegen für alle Jungbullen genomische Zuchtwerte vor. Die Portionspreise bleiben für ge-nomisch zuchtwertgeschätzte Jungbullen beträgt je nach Zuchtwerthöhe und Abstammung 5,-- bis 20,- EURO. Die Portionspreise für töchtergeprüfte Vererber bleiben weitestgehend unverändert.

3. FremdspermabestellungBestellungen von Fremdsperma sind für alle Bul-len erforderlich, die nicht stationseigen sind oder über den Vererberaustausch kommen. Alle Bullen, die unter der Rubrik „Fremdsperma“ veröffentlicht sind, müssen vorbestellt werden. Richten Sie bitte diese Bestellungen mit den beiliegenden Bestellkar-ten an die zuständige Station Schönböken.Für einzelne, auf Wunsch der Mitglieder bestellte Portionen, die nicht von der RSH eG angeboten werden, besteht Abnahmeverpflichtung. Die anfal-lenden Kosten für die Besamungserlaubnis, Herd-buchaufnahme sowie die Spermabeschaffungs- und Bearbeitungskosten gehen zu Lasten des Bestellers.Bei direkt gekauftem Sperma von anderen Stati-onen, das nicht über die RSH eG bezogen wurde, ist pro Portion eine Bearbeitungsgebühr von 4,00 EURO zzgl. USt. zu entrichten. Diese Gebühr bein-haltet alle anfallenden Kosten für die Registrierung, Datenverarbeitung, Zuchtwertschätzung, etc..Die zusätzlichen Kosten der Herdbuchaufnahme, Transportkosten etc. müssen vom Besteller zu-sätzlich übernommen werden. Das bestellte Sper-ma soll im Laufe eines Jahres verbraucht werden. Andernfalls ist die Genossenschaft berechtigt, das Restsperma zu vernichten. Das Risiko für das Zu-kaufssperma trägt der Besteller.Für die Richtigkeit der Vaterschaft bei zugekauften Fremdsamenportionen übernimmt die Genossen-schaft keine Haftung!Die Portionspreise des Fremdspermas können sich im Laufe der Saison ändern.

4. HaftungsausschlussDie Angaben im Katalog, anderen Printmedien und im Internet erfolgen nach bestem Wissen nach dem jeweiligen Erfahrungsstand der Genossenschaft. Die Angaben zu Zuchtwerten und Leistungsdaten basieren auf den Grundlagen der staatlich aner-kannten Leistungsprüfung und mit der Zuchtwert-

schätzung beauftragten staatlich anerkannten Rechenstellen, für deren Richtigkeit die Genossen-schaft nicht haftet. Angaben zum Gesundheitssta-tus und zu gendiagnostischen Untersuchungser-gebnissen basieren auf Untersuchungsergebnissen von Tierärzten und/oder anerkannten Untersu-chungslabors. Für die Richtigkeit dieser Ergebnisse haftet die Genossenschaft nicht. Darüber hinaus wird eine Haftung nicht übernommen.Für züchterischen Erfolg und den Befruchtungser-folg des eingesetzten Spermas und der Embryonen wird keinerlei Garantie übernommen. Das Erfolgsri-siko verbleibt beim Besteller.

Bei allen Zukäufen kann die Genossenschaft davon ausgehen, dass die von dem Lieferanten angege-benen Abstammungsunterlagen und Qualitätshin-weise richtig sind. Als beweisfähige Unterlagen sind insbesondere die Zuchtbescheinigung und die Bluttypenkarte bzw. DNA-Mikrosatellitenkarte sowie die begleitenden Veterinäratteste und son-stige Untersuchungsergebnisse ausreichend. Eine Gewährleistung für die Richtigkeit dieser Angaben ist ausgeschlossen. Sollten sich insbesondere bei späteren Untersuchungen der Nachzucht Zweifel an der Richtigkeit der Abstammung ergeben, haftet die Genossenschaft gegenüber dem Mitglied hier-für nicht. Sie ist jedoch verpflichtet, ihre etwaigen Ansprüche gegen den Lieferanten an das Mitglied abzutreten und es bei der Geltendmachung derar-tiger Ansprüche nach Möglichkeit zu unterstützen.

5. MitgliedschaftJedes Mitglied der RSH eG hat sich laut Satzung mit bis zu drei Geschäftsanteilen an der Genossen-schaft zu beteiligen.Die Anzahl der Geschäftsanteile und die Höhe des auszuzahlenden Geschäftsguthabens richten sich nach der Anzahl der jeweils im Vorjahr durchge-führten Erstbesamungen.

Die Höhe des Genossenschaftsanteils beträgt 800,00 EURO, darauf sind mindestens 10 % = 80,00 EURO gem. § 7 Satz 1 GenG sofort einzu-zahlen. Die weitere Einzahlungspflicht ergibt sich aus der Zahl der durchgeführten Erstbesamungen in der abgelaufenen Saison. Ab der 101. Erstbesa-mung ist ein weiterer Anteil zu zeichnen und ab der 201. Erstbesamung wiederum ein weiterer Anteil.

Zur Beachtung!Alle Angaben und Empfehlungen zu den jeweiligen Bullen entsprechen dem gegenwärtigen Wissens-stand. Da bei der Weitergabe der Vererbungsmerk-male stets mit einer gewissen Streuung gerechnet werden muss, berechtigt die Abweichung von der durchschnittlichen Vererbung nicht zu Schadener-satzansprüchen! M. Leisen

Qualitätsprogramme: DIN ISO 9001 HACCP DLG-Gütezeichen · QS-zertifi ziert · A-FutterÖko-zertifi ziert · GMP+- anerkannter Betrieb

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// Rind im Bild 3/201010

// RSH eG

Gebührenordnung der Rinderzucht Schleswig-Holstein eG Abt. Besamung (gültig ab 01.09.2010)

1. Beiträge 1.1. Betriebsgrundbeitrag pro Mitglied / Jahr ............................................................................................................. EURO 25,00

1.2. Ein Genossenschaftsanteil beträgt ........................................................................................................................ EURO 800,00 Einzahlungsstaffel nach EB, mind. 80,00 EURO.

2. Besamungsgebühren (Änderungen vorbehalten) 2.1. Besamungsdurchführungsgebühr pro Erstbesamung inkl. dreier Nachbesamungen für alle Bullen ................................................................................................................ EURO 20,00 Die EB-Gebühr ist nicht übertragbar von Betrieb zu Betrieb bei Besitzwechsel von Rindern.

2.2. Gebühr für die 5. Besamung ................................................................................................................................... EURO 15,00 Die Gebühr für die 5. Besamung schließt alle weiteren Besamungen ein, d. h. eine Gebühr für die 9. / 13. / etc. Besamung wird nicht mehr erhoben.

2.3. Sonderregelung bei mehreren Erstbesamungen an einem Tag in einem Mitgliedsbetrieb 1 bis 3 EB pro EB .......................................................................................................................................................... EURO 20,00 4 bis 5 EB pro EB .......................................................................................................................................................... EURO 16,50 6 bis 7 EB pro EB .......................................................................................................................................................... EURO 15,00 8 bis 9 EB pro EB .......................................................................................................................................................... EURO 12,50 10 und mehr EB pro EB ................................................................................................................................................ EURO 10,00 Die Gebühren gelten jeweils für alle an diesem Tag durchgeführten EB’s. Zzgl. zu der Grundgebühr ist die jeweils festgesetzte Portionsgebühr des eingesetzten Bullen zu entrichten.

2.4. Nachmeldegebühr für Besamungen zwischen 08.00 – 09.00 Uhr, die über Handy angemeldet werden, pro Betriebsbesuch ............................................................................................... EURO 1,60

3. Portionsgebühren 3.1. Vererbersperma pro Portion ................................................................................................................................... nach Bullenkarte

3.2. Sperma pro Portion je Bullen aus genomischer Selektion .................................................................................. nach Bullenkarte

3.3. Gebühr für nicht über RSHeG bezogenes Fremdsperma pro Portion zzgl. sonstiger Beschaffungskosten .............................................................................................................. EURO 4,00

4. Sonstiges 4.1. Gutschrift in ehemaligen Vertragstestherden für Bewertung von Nachzuchttöchtern und Vergleichstieren aus Besamungen mit 3.2 je Tier ................................................................. EURO 10,00

4.2. Trächtigkeitsuntersuchungen je Untersuchung .................................................................................................... EURO 4,00

Alle Preise zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer mit Ausnahme der Genossenschaftsanteile

Datenschutz Die zur Abrechnung der Besamungsgebühren

und Tierverkäufe nebst Aufpreisen notwendigen Datenmengen, aber auch die vom LKV und der Herdbuchführung benötigten Züchterdaten kön-

nen heute nur noch mittels des Einsatzes der elektronischen Datenverarbeitung bearbeitet und verarbeitet werden. Die hierfür benötigten persönlichen Daten werden in unserer elektro-

nischen Datenverarbeitungsanlage gespeichert und dienen ausschließlich nur unserem Geschäftszweck. Eine Weitergabe an unbefugte Dritte erfolgt nicht. S. Petersen, Datenschutzbeauftragter

// Rind im Bild 3/2010 11

// RSH eG

Am 16. Juli 2010 konnte der Vorsitzende Herr Boyens unsere Ministerin für Landwirt-schaft und ländliche Räume Frau Dr. Juliane Rumpf erstmalig in ihrer Amtszeit bei der Rinderzucht Schleswig-Holstein eG begrüßen. Zeitgleich besuchte sie die SHZ (Schweine-zuchtverband Schleswig-Holstein), die mit der RSH eine Bürogemeinschaft bildet und eng zusammen arbeiten.

In seiner Begrüßung stellte Herr Boyens die RSH vor und ging auf ihre Bedeutung für die Rinderproduk-tion im Lande ein. Neben den Zuchtprogrammen, der Zuchtviehvermarktung und der Besamung, die von der RSH flächendeckend in Schleswig-Holstein durchgeführt wird, wurden die Kooperationen im Bereich der Zuchtprogramme und des Spermaaus-tauschs aber auch in der überregionalen und welt-weiten Vermarktung dargestellt.

Ein Schwerpunkt in der gemeinsamen Diskussion mit der Ministerin bildete die Einführung der ge-nomischen Selektion und Zuchtwertschätzung, die neben den züchterischen Veränderungen auch klare Definitionen und Abstimmungen hinsichtlich der ge-setzlichen Grundlagen erfordert.

Gemeinsam kam man überein, an der Anerkennung der neuen Zuchtbuchordnung und Zuchtprogramme zu arbeiten, die Anerkennung der genomischen Zuchtwerte und in den Fragen der Veröffentlichung von genomischen Zuchtwerten praktikabel zu ge-stalten und im Sinne der Rinder- und Schweinehalter und der Organisationen verantwortliche und durch-führbare Regelungen zu finden.

Die Landwirtschaftsministerin Frau Dr. Juliane Rumpf zu Gast bei der RSH eG

Neben der genomischen Zuchtwertschätzung wur-den Fragen der Zuständigkeiten nach dem Tierzucht-gesetz, die für die Arbeit der Zuchtorganisationen wichtig sind, erörtert.

Nach dem 31.12.2013 hat jedes Bundesland die Möglichkeit, sich aus der Zuständigkeit für Lei-stungsprüfung und Zuchtwertschätzung heraus zu ziehen und den anerkannten Zuchtorganisationen diese Verantwortung zu übereignen. Seitens der RSH und des SHZ wurde der Ministerin mitgeteilt, dass mit der Übernahme dieser Zuständigkeit keine Pro-blematiken bestehen, dass sowohl die RSH als auch der SHZ jedoch durch finanzielle Förderungen in diesen Bereichen nicht schlechter gestellt sein dür-fen als vergleichbare andere Zuchtorganisationen in Deutschland. Seitens der Ministerin wurde zugesagt, dass man an einer gemeinsamen Erarbeitungen der Regelungen der tierzuchtrechtlichen Zuständigkeiten nach dem 31.12.2013 interessiert ist und alles Machbare tun wird, damit die Wettbewerbsfähigkeit der Tierzucht in Schleswig-Holstein für die RSH und den SHZ und damit für unsere Rinder- und Schwei-nehalter erhalten bleibt.

Da viele die Landwirte betreffende Regelungen auf EU-Basis getroffen werden, wurde der Wunsch an die Ministerin herangetragen, uns aktiv bei Fragen der Tiertransporte zu unterstützen. Insbesondere befinden sich derzeit Neuregelungen für die Trans-portdauern, Ladedichten, etc. in der Diskussion, die es der schleswig-holsteinischen Tierzucht deutlich er-schweren werden, zukünftig so aktiv wie bisher am Exportgeschehen teilzunehmen. Immerhin werden

jährlich - sowohl von der SHZ als auch von der RSH - gut 60 % der vermarkteten Zuchttiere exportiert. Hier sagte die Ministerin uns ihre volle Unterstützung auf EU-Ebene zu.

Als letzten Punkt wurde intensiv über die Folgen der Freistellung der Impfung in Bezug auf die Blau-zungenkrankheit diskutiert. Sowohl aus Sicht des Schutzes vor Infektionen des Einzeltieres aber auch aus Sicht der Vermarktung ist erschreckend, dass derzeit nur gut 30 % der Tiere in Schleswig-Holstein nach Freistellung der Impfung weiter vacciniert wur-den. Es besteht zu befürchten, da davon auszugehen ist, dass das Virus noch nicht eliminiert ist, in den nächsten Jahren wieder größere Einbrüche der Blau-zungenkrankheit kommen werden.

Anschließend besuchte die Ministerin Frau Dr. Rumpf die Besamungsstation in Schönböken. Neben dem Labor und einem Einblick in die Produktion von Sperma wurden einige gute genomische Vererber der RSH eG vorgestellt. Von den hohen Qualitäts-standards des Tiermaterials, das international wett-bewerbsfähig ist, und der Spermaproduktion, die alle internationalen Anforderungen erfüllt, war die Mini-sterin sichtlich beeindruckt. In einem intensiven Gedankenaustausch konnten die Positionen zu den beschriebenen, aktuellen Themen nochmals ausgetauscht werden. Der Vorsitzende Herr Boyens bedankte sich bei der Ministerin für ihr „offenes Ohr“ für die Sorgen und Probleme der Rinder- und Schweinezucht und bat sie, dass sie uns tatkräftig bei einer vernünftigen Lösung der ange-sprochenen Sachfragen unterstützt. M. Leisen

Die Landwirtschaftsministerin Frau Dr. Juliane Rumpf zu Gast bei der RSH eG

Besuch in der Besamungsstation in Schönböken Fotos: Ahlert

// Rind im Bild 3/201012

// LKV

Der Termin zur Umsetzung der BVDV-Bundesverordnung nähert sich mit großen Schritten. Ab dem 1. Januar 2011 bedeutet dies, dass

· alle ab dem 1. Januar 2011 geborenen Kälber innerhalb der ersten sechs Lebensmonate· alle Rinder, die aus dem Bestand in andere Bestände verbracht werden· Rinder mit klinischen Anzeichen der Krankheit

ohne Ausnahme auf BVDV untersucht werden müs-sen. Es handelt sich dabei um eine einmalige Un-tersuchung. Das Ergebnis des betreffendes Rindes wird in der der Datenbank HI-Tier gespeichert. Ab dem 1. Januar 2011 ist kein Handel mit Rin-dern ohne negativem BVDV-Status - mit Aus-nahme der Schlachtrinder - mehr möglich!

Für die Untersuchung auf das BVD-Virus wird Blut oder Gewebe von den Rindern benötigt. Die Auf-nahme von Kolostrum und somit von mütterlichen Antikörper verhindert jedoch für mehrere Wochen den Virus-Nachweis im Blut. Deshalb ist eine Un-tersuchung von Blut erst nach dem 60. Lebenstag möglich. Für die Untersuchung von Gewebeproben, die beim Einsetzen der amtlichem Ohrmarken gezo-gen werden können, besteht diese Einschränkung nicht. Diese Art der Probenahme ist besonders für

Auf Basis der kürzlich veröffentlichten ICAR- (In-ternationales Komitee für Leistungsprüfungen in der Tierzucht) Statistiken zur Milchleistungsprüfung liegen Angaben über Prüfdichte, Herdengröße und Milchleistung der Kühe aus 33 ICAR-Mitgliedsorga-nisationen für die Jahre 2008 und 2009 vor. Tradi-tionsgemäß ist die höchste Prüfdichte in Europa zu finden. In der Schweiz beträgt sie 100 %. In Nor-wegen werden 98 % aller Milchkühe und in Tsche-chien 95 % geprüft. In Dänemark sind es 92 %. In Deutschland liegt die Prüfdichte, also der Anteil der geprüften Kühe am Gesamtmilchkuhbestand, bei 84 %. In Übersee ist die Prüfdichte deutlich nied-

riger als in Europa. Über 50 % Prüfdichte weisen Kanada und Neuseeland mit jeweils 72 % sowie Japan (58 %) auf. In den USA beträgt sie 47 %. Die größten Herden gibt es in Neuseeland mit durchschnittlich 366 Kühen pro Bestand. Die ge-prüften Herden halten dort im Mittel 354 Kühe. Mit durchschnittlich 130 Kühen/Herde (135 in den geprüften Beständen) werden bei unseren nörd-lichen Nachbarn in Dänemark ebenfalls deutlich über 100 Kühe je Bestand gehalten. Die deutschen Herden mit durchschnittlich 44 Kühen haben etwa die gleiche Größe wie in Frankreich (44 Kühe) und in Italien (46 Kühe). Die deutschen Herden in der

Milchleistungsprüfung sind mit 56 Kühen je Be-stand allerdings deutlich größer als die ungeprüf-ten Herden.Die höchsten Durchschnittsleistungen erzielten die geprüften Kühe in Israel mit einer Jahresleistung von 12.874 Milch. Die Kühe in Spanien mit 10.590 kg, in Portugal mit 10.330 kg und in den USA mit 10.125 kg gaben 2009 ebenfalls mehr als 10.000 kg Milch im Jahr. Die deutschen Kühe blieben mit 7.974 kg je Kuh im Prüfjahr 2009 knapp unter der Grenze von 8.000 kg Milch. In Dänemark wurde dagegen mit 9.022 kg je Kuh die Schwelle von 9.000 kg überschritten. Quelle: ICAR/ADR

BVDV-Untersuchung Gewebeohrmarken nutzen!

Milchleistungsprüfung im internationalen Vergleich

die Rinderhalter sinnvoll, bei denen die Kälber vor dem 60. Lebenstag den Bestand verlassen.

Bereits seit März 2010 bietet die LKD neben den bisherigen Ohrmarken auch Ohrmarken mit Gewe-beentnahme (Gewebeohrmarken) an. Die Rinder-halter können damit bereits frühzeitig die Probe-nahme für die BVDV-Untersuchung auf der Basis von Gewebeproben auf ihrem Betrieb einführen. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass zu Beginn der obligatorischen BVDV-Untersuchung die Gewebeentnahme in den Betrieben bereits ein Routineverfahren ist. Fehlende Ergebnisse wegen leerer Proben oder Proben mit nicht auswertbarem Inhalt, die eine Nachbeprobung erforderlich ma-chen, werden dadurch bis zum Start der obligato-rischen Untersuchung minimiert. Durch die Gewe-beprobe entfällt die aufwändige Entnahme von Blut zur Untersuchung auf BVDV.

Bei den derzeit im Landeslabor Schleswig-Holstein eingehenden Proben werden vereinzelt am Ver-schluss beschädigte Probengefäße festgestellt. Hierdurch werden die Probengefäße beim Öffnen zerstört und die Proben müssen dann in einem gesonderten Arbeitsgang untersucht werden. Die Ursache dafür ist nach Auskunft der Herstellerfirma eine mangelhafte Fixierung des Ohrmarkenteils mit dem Probengefäß in der Ohrmarkenzange. Die An-

leitung des Ohrmarkenherstellers zur Bestückung der Ohrmarkenzange sollte deshalb unbedingt beachtet werden. Wichtig ist hier, dass sich die Halteklammer nach dem Einlegen der Ohrmarke über dem Lochteil befindet und dieses fixiert (siehe Abbildung).

Alle Betrieben, die zukünftig mit Gewebe-proben arbeiten möchten, ist zu empfehlen, die Gewebeohrmarken rechtzeitig zu be-stellen, damit sie beim Start der obligato-rischen BVDV-Untersuchung auf den Betrie-ben vorrätig sind.

Bei der Gewebeohrmarke muss das Gegenstück vor dem Einzie-hen exakt mit der Halteklammer fixiert werden.

// Rind im Bild 3/2010 13

// LKV

Nach der Kontrollruhe im Juli sind im Landes-kontrollverband Schleswig-Holstein e. V. (LKV) so-wohl bei der Leistung als auch beim Umfang der Milchleistungsprüfung im Vergleich zum Vorjahr positive Entwicklungen festzustellen. Mitte Au-gust lag die Zahl der geprüften Kühe mit 297.714 um 1,0 % über dem entsprechenden Vorjahres-stand. Dieser Anstieg trat ein, obwohl sich die Zahl

im Vorjahr (Tab. 2). Wahrscheinlich hat es im Juli Leistungseinbußen gegeben. Durch die Überbrü-ckungsberechnungen auf der Basis der Prüfungen im Juni und August beeinflussen sie in die Lei-stungsberechnung jedoch nicht. Dennoch hat die Hitze Spuren hinterlassen und den Milchzellgehalt im August in die Höhe getrieben. Der bisherige Durchschnittswert im August von 298.000 Zellen

Der LKV in Kürze

Monat Milch Fett Eiweiß Harnstoff Zellzahl

kg ± Vj. % ± Vj. % ± Vj. mg/kg ± Vj. (1.000) ± Vj.

Oktober 2009 24,6 ±0,0 4,33 +0,06 3,50 +0,03 209 - 9 245 - 5

November 25,0 - 0,1 4,34 +0,06 3,48 - 0,01 208 -11 251 - 8

Dezember 25,7 - 0,2 4,33 +0,05 3,46 - 0,02 211 -14 256 + 3

Januar 2010 26,0 - 0,3 4,36 +0,07 3,46 ±0,00 213 - 9 249 - 4

Februar 26,2 - 0,3 4,34 +0,05 3,45 ±0,00 210 -14 253 - 1

März 26,4 ±0,0 4,29 +0,01 3,41 - 0,02 211 -13 253 - 2

April 26,6 +0,2 4,22 ±0,00 3,37 - 0,03 219 -15 261 - 1

Mai 26,8 +0,5 4,19 +0,06 3,37 - 0,01 224 -17 261 - 3

Juni 26,6 +0,8 4,07 -0,01 3,34 - 0,04 235 - 9 271 + 9

Juli -- -- -- -- -- -- -- -- -- --

August 25,9 +1,1 4,02 -0,04 3,35 - 0,01 241 + 3 298 +16

Tabelle 2: Leistungsergebnisse am Prüftag nach Monaten

Tabelle 1: Durchschnittliche Herdengröße (Kühe/Betrieb) – Veränderungen von August 2009 zu August 2010 –

Betriebe Anzahl Betriebe August 2009 August 2010 Anzahl Kühe

alle (August 2009) 3.967 74,3 294.755

12 Monate vorhanden 3.742 75,5 79,3 +14.226

Abgänge 235 53,6 - 12.055

Zugänge 11 71,6 + 788

alle (August 2010) 3.753 79,3 297.714

Tabelle 3: Durchschnittsleistung aus dem gleitenden Herdendurchschnitt – Vergleich mit dem Ergebnis des Prüfjahres 2009 – (Mitte August 2010)

Herden- Anzahl Milch Fett Eiweiß

Rasse Herden kg % kg % kg

Angler 133 7.885 4,77 376 3,63 286+ 5 +0,04 +3 ±0,00 ±0

Rotbunte 961 7.538 4,30 324 3,45 260+38 +0,02 +3 -0,01 +1

Schwarzbunte 2.107 8.665 4,19 363 3,40 295+58 +0,03 +5 -0,02 +1

Gesamt1) 3.766 8.263 4,24 350 3,42 283+56 +0,02 +4 -0,02 +1

1) einschließlich Jersey, Fleckvieh und gemischte Herden

der geprüften Betriebe in dem Zeitraum um 5,4 % auf 3.753 verringerte. Der Rückgang der Kuhzahl durch ausscheidende Betriebe wird durch die Auf-stockung in den verbleibenden Betrieben jedoch mehr als aufgefangen (Tab. 1). Die durchschnitt-liche Herdengröße stieg innerhalb eines Jahres um 5 Kühe auf 79,3 Kühe/Betrieb an.

Nach der Hitzewelle im Juni und Juli kommt der deutliche Leistungsanstieg im Vergleich zur Vor-jahresentwicklung im August überraschend. Die Daten auf der Basis von etwa zwei Drittel der im August zu prüfenden Kühe weisen eine um 1,1 kg je Kuh höhere Tagesmilchleistung aus als

je ml Milch liegt um 16.000 über dem entspre-chenden Vorjahresdurchschnitt und auch über dem Ergebnis aus dem August 2006, der extrem heiß war und einen Anstieg des Milchzellgehaltni-veaus auslöste, das sich bisher noch nicht wieder reduzierte.

Die positive Leistungsentwicklung der letzten Mo-nate führte erstmals seit mehreren Jahren wieder zu einem spürbaren Anstieg des gleitenden Her-dendurchschnitts (Tab. 3). Einen Anstieg bei der Milchproduktion im Vergleich zum Vorjahr stellt auch die Molkereiwirtschaft fest. Da die Milch-quote in Deutschland im Milchwirtschaftsjahr 2009/2010 um etwa 2% unterliefert wurde und jährlich um 1% erhöht wird, nutzen die Milcher-zeuger den Spielraum für eine Ausweitung der Produktion.

// Rind im Bild 3/201014

// LKV

Landeskontrollverbände tagten in Schleswig Der Landeskontrollverband Schleswig-Holstein

e. V. war Ausrichter der Frühjahrstagung des Deutschen Verbandes für Leistungs- und Quali-tätsprüfungen e. V. (DLQ). Die Vorsitzenden und Geschäftsführer der Deutschen Landeskontroll-verbände, der Milchprüfringe und der Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung w. V. kamen in Schleswig zusammen, um aktuelle Fragen der Milchleistungsprüfung, Milchanalytik und der Tierkennzeichnung zu diskutieren. Vor dem Hin-tergrund der bundesweit stark rückläufigen Zahl

der Milchviehbetriebe bestimmte vor allem die Diskussion um die daraus resultierenden struk-turellen Veränderungen im organisatorischen und finanziellen Bereich der DLQ-Verbände die Diskussion. Aber auch der aktuelle Stand der bundesweiten Umsetzung der BVD-Verordnung mit der Einführung der Gewebestanz-Ohrmarken sowie ein neues Untersuchungsverfahren zur Differenzierung von Mastitiserregern standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung. Im Rah-men der Tagung wurde der Betrieb von Carsten

Prall & Eckhard Marxen GbR bzw. die BioPM GmbH & Co. KG in Gettorf-Niendamm besichtigt. Anlässlich eines abendlichen Empfangs konnten auch die Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf und der Bauernverbandspräsident Werner Schwarz begrüßt werden. Beide hielten Gruß-worte an die Repräsentanten des Deutschen Ver-bandes für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. und informierten dabei aus schleswig-holstei-nischer Sicht zu aktuellen Fragen der Agrar- und insbesondere der Milchpolitik.

Besichtigung des Betriebes Prall/Marxen in NiendammEmpfangsabend anlässlich der DLQ-Tagung

Damals – Das Leben auf dem LandWandkalender mit alten Motiven für 2011

Der Landeskontrollverband Schleswig-Holstein e. V. setzt mit der Herausgabe der 28. Ausgabe des Wand-kalenders „Damals - Das Leben auf dem Land“ seine Serie der Veröffentlichung von Fotografien aus frühe-rer Zeit fort. Auf dreizehn Abbildungen zeigt der reprä-sentative Kalender wieder Motive aus dem ländlichen Leben, die z. T. mehr als 100 Jahre alt sind.Die Ausgabe für das Jahr 2011 enthält überwiegend Aufnahmen von Jürgen Mahrt aus dem Raum der Eiderniederung um Elsdorf, die von seinem Enkel Hans-Hermann Storm zur Verfügung gestellt wurden. Es handelt sich z. B. um junge Frauen eines Dorfes, die unter freiem Himmel eine Hochzeitssuppe zube-reiten und ein älteres Ehepaar, das auch am Tag der goldenen Hochzeit – zumindest für den Fotografen – seinen Beschäftigungen Körbe flechten und Strümpfe stricken nachgeht. Von Fehmarn stammt ein Foto, auf dem Möweneiersammler tätig sind. Das Titelfoto zeigt, wie um 1900 in Nettelsee im Kreis Plön gedroschen wurde.

Der Kalender kann nur beim Herausgeber bezogen werden. Bestellungen sind zu richten an den:

Landeskontrollverband Schleswig-Holstein e. V., Steenbeker Weg 151, 24106 Kiel,Telefon: 0431 – 339870, E-mail: [email protected] oder per Fax: 0431 – 3398713.Er kostet 10,– € zuzüglich der gesetzlichen MwSt. und evtl. Versandkosten

Titel Kalender 2011

Drainage legen

// Rind im Bild 3/2010 15

// Rasse

Familie Bernd Reimers, HorstBernd Reimers bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau Sonja in Horst/Kreis Steinburg einen Milchviehbetrieb mit 65 Kühen, Färsenaufzucht und Bullenmast. Zum Betrieb gehören 110 ha Grünland und Getreide. Der Herdendurchschnitt liegt derzeit bei etwa 8200 kg mit steigender Tendenz, die Besamungsrate liegt bei 95 %.

Seit dem Jahr 2003 lässt Bernd Reimers einmal jährlich vor Beginn der neuen Besamungssaison – meist im August oder September - eine Anpaa-rungsberatung durch die RSH eG durchführen. Dabei werden für jede Kuh nach individueller Beurteilung von Exterieur und Leistung Anpaa-rungsempfehlungen gemacht. Auch die Jungrin-der werden entsprechend ihrer Abstammung mit färsentauglichen Bullen angepaart.

Nach Angaben des Betriebsleiters sind seither in seiner Herde, die zu einem Drittel aus HF- und zu zwei Dritteln aus RH-Kühen besteht, deutliche Zuchtfortschritte zu verzeichnen. Besonders das Exterieur habe sich stark zum Positiven hin ver-ändert, was sich nicht nur anhand der besseren Euter und Fundamente, sondern auch deutlich an Rahmen und Typ seiner Tiere erkennen lasse. Das verbesserte Entwicklungspotential hätte auch dazu geführt, dass Bernd Reimers seine Färsen

im Durchschnitt mit den gewünschten 24 Mona-ten abkalben lassen kann. Parallel zu den Verän-derungen im Typ habe sich die Leistung seiner Herde deutlich gesteigert, so der Betriebsleiter. In der Anpaarungsberatung für die kommende Besamungssaison sollen auf Wunsch des Be-

triebsleiters neben bewährten Vererbern wie Zabing, Jerudo, Kanzler und Labiate - in begrenz-tem Umfang - auch rein genomisch getestete Bullen aus den Produktlinien Nutzungsdauer und Exterieur der RSH eG angepaart werden.

Familie Sönke Matthiesen, LangenhornGenauso lange wie Familie Reimers nutzt Sönke Matthiesen aus Langenhorn/Kreis Nordfriesland die Möglichkeiten der Anpaarungsberatung für seinen Betrieb. Dort werden insgesamt ca. 65 HF Kühe und die dazugehörige Nachzucht gehalten. Auch Betriebsleiter Matthiesen berichtet, dass er nicht nur in Punkto Leistung eine Steigerung durch die Anpaarungsberatung der RSG eG be-kommen hat, sondern dass auch das Exterieur sich deutlich verbessert hat und seine Herde insgesamt homogener geworden ist. Deswegen wird er auch weiterhin die Anpaarungsberatung der RSH eG in Anspruch nehmen.

Familie Lars Gerdes, SchmalfeldFamilie Gerdes aus Schmalfeld/ Kreis Segeberg bewirtschaftet einen 135 ha Betrieb und melkt zurzeit knapp 100 überwiegend rotbunte Kühe. Beim Zuchtziel steht neben der Leistungssteige-rung der wachsenden Herde, die Funktionalität der Kühe im Vordergrund. Betriebsleiter Lars

Anpaarungsberatung – vier Erfolgsgeschichten

Hindu v. Schramm, Besitzer: Sönke Matthiesen, Langenhorn Foto: Arkink

Familie Reimers, Horst Foto: Nobbe

// Rind im Bild 3/201016

// Rasse

Gerdes nutzt seit fünf Jahren die Anpaarungsbe-ratung und sieht die Vorteile zum einen in der individuellen Exterieurbeurteilung seiner Kühe durch einen Anpaarungsberater, wodurch die eingesetzten Bullen noch gezielter angepaart werden können. Zum anderen bietet eine vor-liegende Anpaarungsliste arbeitswirtschaftliche Vorteile, da nicht erst am Tag der Brunst überlegt werden muss, mit welchem Bullen die Kuh opti-mal belegt werden kann.

Familie Jörg Anders, FriedensthalMit dem Tierzuchttechniker fing alles an - In der Nähe von Eckernförde im Kreis Rendsburg-Eckernförde liegt in Friedensthal der Milchvieh-betrieb der Familie Anders. Jörg Anders und sei-ne Eltern kümmern sich um die 79 Milchkühe. Die Herdenleistung des reinen Schwarzbuntbe-standes liegt bei 10 756 l mit 4,26% Fett und 3,40% Eiweiß. Sowohl die Kühe als auch die Färsen werden zu 100 % besamt.

Viele Jahre beeinflusste der Tierzuchttechniker Hans-Jürgen Kroeger die Bullenauswahl auf dem Betrieb von Klaus Anders und gab den ein oder anderen wichtigen Tipp. So war es dann das naheliegenste einmal die Anpaarungsberatung auszuprobieren, als sie von der RSH angeboten wurde. Immer im Herbst, nach erscheinen des neuen Besamungskataloges, werden die Kühe des Bestandes beurteilt. Hierbei stehen neben den Exterieurmerkmalen vor allem funktionale Merkmale wie Eutergesundheit oder Melkbarkeit im Vordergrund.

Wiebke und Lars Gerdes, Schmalfeld Foto: Butenschön

Klaus und Jörg Anders Foto: Lucanus

Konnte schon durch die Empfehlungen des Tier-zuchttechnikers die Leistung der Herde deutlich gesteigert werden, so wurde durch die Beurtei-lung jedes einzelnen Tieres bei der Anpaarungs-beratung die Exterieurqualität deutlich verbes-sert und die Milchviehherde zeigt sich heute sehr einheitlich in Erscheinen und Leistung. Aufgrund der erreichten Fitness und Leistungsbereitschaft der Kühe, ist eine geringere Remontierungsrate nötig, so dass Färsen z.B. im Export verkauft werden können. Ein weiterer Erfolg ist auch das beständig gute Abschneiden beim Jungkuhwett-

bewerb im Kreisverein der Schwarzbuntzüchter im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Häufig unter den ersten vier in ihrer Betriebsgröße vertreten, konnte die von Familie Anders vorgestellte Fär-sengruppe im letzten Jahr den Wettbewerb für sich entscheiden.

Aufgrund der guten Erfahrungen in den vergan-genen Jahren setzt auch der junge Betriebsleiter Jörg Anders weiter auf die Anpaarungsberatung. Ziel bleibt es weiterhin, nicht nur eine leistungs-starke, sondern auch eine korrekte und damit fitte Kuh zu züchten. Auch mit Einführung der ge-nomisch getesteten Bullen wird der Schwerpunkt bei den töchtergeprüften Vererbern bleiben. Bei der Weiterentwicklung des Betriebes und dem gerade im Bau befindlichen neuen Kuhstall wün-schen wir viel Erfolg. N. Butenschön M. Nobbe U. Lucanus C. Zettler

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// Rotbunt

Europäisches Rotbunttreffen in Hessen

Auf Einladung der Zucht- und Besamungs-union Hessen eG (ZBH) und des Deutschen Holstein Verbandes e. V. (DHV) fand vom 4. bis 7. Juli 2010 in Hessen das Europäische Rotbunttreffen 2010 statt.

Bei diesem Treffen kommen Rotbuntzüchter und hauptamtliche Mitarbeiter der Tierzuchtorganisa-tionen aus ganz Europa zusammen. So konnten Vertreter aus allen bedeutenden Rotbuntzuchtge-bieten in Europa begrüßt werden, erstmalig konnte eine Kommission aus der Tschechischen Republik begrüßt werden.

Länderberichte eröffneten die Konferenz

In kurzen Länderberichten wurden kurz die Orga-nisationen und der Stand der Rotbuntzucht in den teilnehmenden Ländern dargestellt. Referenten aus Holland, Skandinavien, Schweiz, Tschechische Re-publik und Deutschland erläuterten die aktuellen Zahlen über Rotbuntkühe, Anzahl der Besamungen und die Durchführung der Rotbuntzuchtprogramme.

Es wurde dargestellt, dass in Holland entgegen dem Trend in anderen Ländern die Rotbuntbesa-

mungen zugenommen haben. Eindeutig ist diese Entwicklung darauf zurück zuführen, dass Rotbunte Bullen auf Schwarzbunte Kühe eingesetzt wurden. So ist der Bullen Kian mit über 156.000 Portionen in den letzten drei Jahren auf Schwarzbunte Kühe zum Einsatz gekommen. Der Rotbuntbulle Fidelity hat in den ersten neun Monaten 2010 beinahe 48.000 Dosen in Schwarzbuntbetriebe verkauft. Sicherlich eine beachtenswerte Entwicklung und ausschlaggebend war die Eiweißvererbung und die Kapazität der eingesetzten Rotbuntbullen.

Ebenfalls positiv herausgestellt wurde die kombi-nierte Zuchtwertschätzung für MRIJ in Holland und der Rotbunt-DN Population in Deutschland. Mit dieser Zuchtwertschätzmethode ist die Vergleich-barkeit MRIJ und Rotbunt-DN besser gegeben und die Rangfolge der Topbullen ist in den Toplisten besser strukturiert.

Bei Viking Genetics hat die Rasse Red Holstein vor allem von Dänemark Bedeutung. In Skandinavien hat die Bedeutung von gesextem Sperma in den letzten Jahren stark zugenommen, auch zur Pro-duktion von männlichen Kälbern mit Fleischrin-derrassen. Die genomische Selektion ist im Hol-

steinzuchtprogramm auch das Hauptkriterium zur Jungbullenauswahl, das in enger Zusammenarbeit mit der Rinder-Union-West in Münster durchge-führt wird.

Erfreulich ist die Zunahme der Red-Holstein-Kühe in den letzten vier Jahren, vor allem in vorher reinen Schwarzbuntbetrieben stehen heute auch Rotbunte Holsteinkühe.

Auch in der Schweiz steigt die Zahl der Red-Hol-stein-Kühe stetig an. Hierzu zählen ab 01.07.2010 alle Kühe die mehr als 87,5% Holsteinblut führen. Diese Grenze ist von 75% hochgesetzt worden. Ein sehr großer Anteil in der Population hat Savard, von dem fast jedes fünfte Red-Holstein-Kalb abstammt. Auf der Bullenväterseite kommen die bekannten internationalen Rotbuntbullen bzw. Rotfaktorbul-len zum Einsatz. Über 90% der Prüfbullen geboren 2008 bis 2010 kommen aus der Schweiz.

In der Tschechischen Republik wird die Holsteinras-se zur Einkreuzung auf die vorhandene Fleckvieh-population genutzt. So stellt sich die Rassenstruktur bei Rotbunt folgendermaßen dar: 29% sind 100% Red Hostein, 29% besitzen RH-Anteile von 75 bis

Die Teilnehmer des „Europäischen Rotbunttreffens“ in Hessen auf dem Betrieb der Garthe und Metz GbR in Ellershausen auf einen Blick. Foto: Koch

// Rind im Bild 3/201018

// Rotbunt

88% und 42% liegen in den Bereich von 50 bis 75% RH-Anteile.

Die Milchproduktion ist stark angestiegen pro Kuh und Jahr. Die Höchstleistungen liegen zwischen 12.000 und 15.000 kg. Es werden 3 bis 7 Red Holstein Bullen getestet, immer gemeinsam mit Besamungsstationen in Deutschland und Holland. So ist der aktuelle Spitzenbulle Jerudo auch in der Tschechischen Republik getestet worden und wird hier auch sehr stark eingesetzt.

In Deutschland ist die Zahl der Erstbesamungen (EB) mit Rotbuntbullen und Anzahl der Herdbuch-kühe in den letzten Jahren relativ konstant. Die Schwankungen bei Rotbunt stehen in direkten Zu-sammenhang zu dem Angebot.

Wenn interessante neue Bullen auf den Markt kom-men, werden diese stark eingesetzt, wenn nichts Neues da ist wird auf Schwarzbuntbullen zurückge-griffen. Die Vorteile der Rotbunten Kuh liegen beim Fett- und Eiweißgehalt und in der Nutzungsdauer (Produktives Leben). Die Testkapazität wird mit der Genomischen Selektion sicherlich zurückgefahren, war in den letzten drei Jahren konstant (2009: 131 Testbullen). Diese Testbullen werden weltweit zu-gekauft, wobei zwischen 50 und 60% in Deutsch-land gekauft und der Rest vor allem, aus Holland, den USA und Kanada bezogen wird. Elayo-Red ist hier 2009 sicherlich zu stark als Bullenvater ge-nutzt worden. Auch bei den Rotbuntbullen wird der Fitness-Index RZFit ausgemessen, um die Frucht-barkeit und Nutzungsdauer dieser Bullen herauszu-stellen. Mit dem RZFit wird dem Landwirt eine Ent-scheidungshilfe angeboten, um eine leistungsstarke und langlebige Kuh zu züchten.

Interessante Vorträge

Dr. Stefan Rensing vom VIT-Verden stellte den Stand der Genomischen Selektion dar. Die Rotbuntpopu-lation in Europa hat den großen Vorteil, dass in Euro Genomics die größte, gemeinsame Lemstich-probe mit 16.000 Bullen geschaffen wurde. Bullen aus Deutschland, Skandinavien, Frankreich und Holland sind hier zusammengefasst und bilden die größte und beste Lemstichprobe Weltweit. Hiermit konnten die Sicherheiten enorm erhöht werden, und dies schon bei einem jungen Bullen.

Die Vorteile für die Rotbuntzucht besteht in der gezielten Erzeugung von RF-Bullenvätern, in der Selektion abseits der bisherigen Pfade, d. h. mehr in der Breite der Population intensiver suchen und in der Möglichkeit einer Zuchtziel-Differenzierung (z. B. Leistung auch über Inhaltsstoffe; gute Kon-dition; gute Fruchtbarkeit). Eine Gefahr sieht Herr

Dr. Rensing darin, dass bisher reine Schwarzbunt-Anbieter mit Zugang zu Holstein-Genomics künftig Rotbuntvererber anbieten und so zu neuer Kon-kurrenz für die etablierten Rotbuntanbieter führen könnte. Grundsätzlich ändert sich am „Kräftever-hältnis“ von Rotbunt und Schwarzbunt durch die genomische Selektion nichts. Die Rotbuntzucht hat aber den großen Vorteil, die genomischen Formeln aus der weltweit größten Lemstichprobe nutzen zu können.

Pieter van Goor ist Leiter der Abteilung Genetic De-velopment bei der Organisation CRV. Er untersuchte die Rotbuntpopulation unter dem Aspekt der geno-mischen Selektion, ob Inzucht ein Problem werden könnte. Er führte aus, dass der Prozentsatz Inzucht bei Rotbunt bei 3,4% liegt und in den letzten 15 Jahren um einen Prozentpunkt gestiegen ist. Zum Vergleich liegt der Prozentsatz bei Schwarzbunt ak-tuell bei 4,5% und ist hier die letzten 6 Jahre sehr konstant.

Drei Bullen bei Rotbunt sind in Holland sehr domi-nant, und dies sind Kian, Stadel und Lightning. Vor allem über ihre Söhne sind sie in fast allen Pedi-grees in Holland. Ziel ist es daher, 25% der kom-menden Jungbullen völlig frei von Kian, Stadel und Lightning zu halten. Diese Tatsache wird berück-sichtigt bei dem Ankauf von Embryonen, die aus Nucleus-Kühen und -Färsen in Holland stammen und aus genomisch untersuchten Bullenmüttern aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Dänemark und Holland. Gleichzeitig wird bei der Auswahl der Bullenmütter gezielt auf „Outcross Kühe“ zurück gegriffen, die zunächst ohne Genomische Selektion selektiert wurden, nur aufgrund ihres Zuchtwertes. Aus diesem blieben von 319 Probanden schließlich 13 mit einem überragenden genomischen Zucht-wert übrig. Diese verfügen über eine sehr geringe Verwandschaft zur Population in Holland. Auf der Bullenvaterseite wird auch mit „Outcross-Bullen“ gearbeitet, die zwar über einen geringen Gesamt-zuchtwert verfügen (Index bei 160), aber keine Verwandschaftsbeziehungen zur Population haben.

Der Index der „eigenen Bullenväter“ liegt bei 227. Outcross Bullenväter sind z. B. Zabing RF, Jerudo, Lawn Boy, Savard, Redgold, Fiction RF oder Tequila. Als Bullenväter eingesetzt werden auch genomisch sehr hoch getestete Jungbullen, vor allem RF-Bullen mit reinem Schwarzbuntpedigree davor.

Zusammengefasst ist die Inzucht kein Problem bei Rotbunt. In Holland muss geachtet werden auf Kian, Stadel und Lightning-Blut. Genomische Se-lektion ergibt neue Blutlinien, genomisch getestete Jungbullen mit Outcross werden gezielt als Bullen-väter eingesetzt. Dies führt dazu, dass Rotbunt HF

Outcross für Schwarzbunt HF ist und letztendlich dazu führt, dass 40,9% aller Rotbuntbesamungen auf schwarzbunte Kühe stattfinden. Urs Schnyder vom „swiss herdbook“ erläutert die Auswirkungen der Genomischen Selektion (GS) auf die Zuchtprogramme und Zuchtziele in der Schweiz. Im Vergleich zur heutigen Bullenselektion wird der Zeitraum von 6 Jahre (geprüfter Vererber) durch die genomische Selektion auf 2 Jahre bis zum Einsatz verkürzt. Der Zuchtfortschritt pro Jahr verschiebt sich im Verhältnis von 1: 2,17 mit der genomischen Selektion. Urs Schnyder erläuterte die kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Auswirkungen der genomischen Selektion. Auf das Zuchtziel einer wirtschaftlichen Kuh hat die genomische Selektion keinen Einfluss. Da die Zuchtwerte aber früher und mit höherer Sicherheit vorliegen, ist die genomische Selektion ein entscheidendes Merkmal, um dieses Ziel schneller zu erreichen.

Drei Betriebbesichtigungen bei Red-Holstein-Züch-tern rundeten das Programm ab. Auf dem Betrieb der Familie Waßmuth in Hertingshausen konnte die imposante Familie von Enore (v. Milestone) und Eu-ropa (v. Laredo-Red) besichtigt werden. Sabiner ist ein erster Vertreter aus dieser Familie, der es in den breiten Wiedereinsatz geschafft hat.

Auf dem Zuchtbetrieb Garthe und Metz GbR wur-de große, sehr stabile und mit besten Eutern aus-gestattetes Kontingent an Rotbuntkühen vorge-stellt. Die Rubens-Red-Tochter Michigan aus dem Morelle-Stamm der Wiewer-Rellmann GbR war ein Supereinkauf, und wird der Herde sicherlich in Zu-kunft ihren Stempel aufdrücken.

Zum Abschluss wurde der Betrieb von Kurt und Mar-tin Biederbick in Sudeck angefahren. Hier wurden auf der Weide 30 Red-Holstein-Kühe vorgestellt, die in punkto Rahmen, Länge und Euterqualität sehr überzeugen konnte. Ein Großteil der vorge-stellten Kühe geht auf die bekannte 100.000 kg-Kuh Benta (v. Boy George) zurück.

Nach dem Betriebsbesuch bei Familie Biederbick war das Europäische Rotbunttreffen beendet und an dieser Stelle gilt es der Zucht- und Besamungsu-nion Hessen eG für die hervorragende Organisation zu danken. Neben den Vorträgen und Betriebsbe-sichtigungen fanden viele Diskussionen statt, und auch viele neue persönliche Kontakte rundeten das Programm ab.

Die Rotbuntzüchter hoffen, dass in zwei Jahren möglichst viele Interessierte an dem Rotbuntge-schehen beim nächsten Treffen wieder zusammen-kommen werden. G. Koch

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// Rotbunt

Der 9. Juli 2010 war ein besonderer Tag im Le-ben von Rustler-Red. Dass er eine ganz imposante Erscheinung ist und zu den TOP-Exterieurbullen dieser Welt gehört, war bewusst. Am 9. Juli kam das Klassifiziererkommitee des amerikanischen Holsteinzuchtverbandes und stufte Rustler-Red mit 97 EX ein.Mit fast 12 Jahren ist er der höchsteingestufte lebende Red Holstein und Holstein-Bulle im ame-rikanischen, aber auch im deutschen Herdbuch. Rustler-Red ist weltweit bekannt und steht mit großer Tochterzahl für außergewöhnliche Exteri-eurqualitäten. In den USA, Kanada der Schweiz und Deutschland finden sich immer wieder Rustler-Töchter, die im Schauring die Spitzenplätze belegen.Diese Schauenqualität kommt nicht von ungefähr. Er stammt aus der überragenden Roxy-Familie und vereint 12 Generationen exzellenter Kühe auf der Mutter und Vaterseite in direkter Generationenfol-ge in seinem Pedigree.Gezüchtet wurde „Sir Ridgedale Rustler-Red ET von Wayne Conard und seine Frau Jen, auf der Ridge-dale Farm im Bundesstaat New York. Wayne Conard hatte eine ganze Reihe von Kühen aus der Roxy-Familie beim Herdenverkauf von Hanoverhill-Farm´s erworben. Die Mutter von Rustler-Red Milestone Rochelle gewann als zweijährige die New York State Schau und war eine überragende Typkuh mit exzellenter Körperharmonie, viel Substanz und gutem Funda-ment. Die Anpaarung war nicht einfach, da Wayne Conard bis dahin gar keine Red Holstein hatte und

Rustler-Red mit 97 EX eingestuft

er lieber einen Schaubullen genommen hätte. Auf Grund der Tatsache, dass Laredo Red einer eben-falls überragenden Kuhfamilie entstammt und die Lulu´s seiner Vorstellung entsprachen, entschied er sich für diese Anpaarung.

Der Rest ist schnell erzählt:In vielen Ländern steht Rustler für Exterieur der Spitzenklasse. Seine Zuchtwerte für dieses Merkmal

sind in allen Ländern TOP. Das ist seine Stärke die er selbst hat und nun mit beeindruckenden 97 EX punkten unterstreicht. Er gibt diese im Exterieurvor-züge an seine Nachkommen weiter.

Rustler-Red ist ein guter Spermaproduzent. Der Spermavorrat ist gut. Es steht auch gesextes Sper-ma zur Verfügung. M. Leisen

Mit fast 12 Jahren ist Rustler EX 97 der höchsteingestufte lebende Red Holstein und Holstein-Bulle im amerikanischen, aber auch im deutschen Herdbuch Foto: Kathy DeBruin

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Angler Zuchtausschuss ehrt 100.000 l Kühe

„Wick“ von Nicolaus Jensen überschrei-tet 100.000 kg LebensleistungFür Familie Jensen in Sörup/Südensee ist es be-reits die zweite Rekordkuh. Nachdem im Jahr 2007 die Kuh „Tudi“ über 100.000 kg Lebens-leistung erbrachte, hat es nun die 13-jährige Motor-Tochter „Wick“ geschafft.

Der Stammbaum lässt sich weit zurück verfol-gen und natürlich stehen nur bekannte Vererber wie „Caveman“, „Axel“, „Achat“, „Ozean“ und „Monarch“ auf der Vaterseite ihrer Vorfah-ren. Die Mutter der Dauerleistungskuh brach-te es schon auf eine Jahresleistung von über 11.000 kg Milch. Die Großmutter hatte acht mal gekalbt und davon drei mal Zwillinge hervor gebracht. Es wurden vier Söhne für den Natur-sprung gekört.

Die Motor-Tochter „Wick“ kann zehn Abkal-bungen (zwei mal Zwillinge) nachweisen, auch von ihr wurden vier Söhne gekört. Eine Arena-Tochter (die Erstgeborene) konnte die Nach-zuchtgruppe ihres Vaters als Sieger anführen. Die Stadel Zwillinge „Daggi“ und „Daisy“ machten „Wick“ ebenso alle Ehre und produzierten je-weils Laktationsleistungen über 11.000 kg Milch.

„Wick“ selbst startete im Gegensatz zu vielen anderen Dauerleistungskühen bereits in der er-

sten Laktation mit knapp 8.000 kg voll durch. Die vierte Laktation weist die höchste Literleistung von 11.619 kg auf. Nach Fett- und Eiweiß-kg war jedoch das sechste Leistungsjahr das Stärkste.

Mit der April-Kontrolle summierten sich die Melk-tage auf 3.900. In dieser Zeit wurden 100.816 kg Milch mit 4,61% Fett und 3,44% Eiweiß = 8.113 kg Fett und Eiweiß produziert.

Anlässlich einer kleinen Feierstunde wurde „Wick“ noch einmal herausgeputzt. Die Jubilarin präsentierte sich auf glasklaren Knochen als mit-telrahmige Kuh mit enormer Brustbreite.

Der Angler-Zuchtausschuss gratuliert zu dieser Ausnahmekuh.

Die 25. Angler 100.000 kg Kuh heißt „Annabell“„Annabell“ wurde am 24.08.1998 in Brarupholz auf den Hof von Dirk Petersen geboren. Die erste Kalbung erfolgte mit 25 Monaten. Bereits in der ersten Laktation produzierte die Walter-Tochter bei einer Milchmenge von 7.000 kg über 5 %

Fett und knapp 4 % Eiweiß. Die Milchmenge wurde Jahr für Jahr gesteigert. Vier mal waren es über 11.000 kg und in der siebten Laktation sogar über 12.000 kg.„Annabell“ hat 9 Kälber gebracht (vier Bul-len- und fünf Kuhkälber). Die ältesten Töchter brachten es ebenfalls auf hohe Leistungen, das achte Kalb, eine Haithabu-Tochter, stand am Tag der Ehrung unmittelbar vor ihrer ersten Kalbung. Der jüngste Spross, eine Zaster-Tochter, wurde im Mai 2009 geboren. Aus der Kuhfamilie von „Annabell“ stehen zur Zeit 21 lebende weibliche Nachkommen auf dem Betrieb von Dirk Petersen.

Der Stammbaum reicht weit zurück und auf der Vaterseite sind ausnahmslos Angler Besamungs-bullen vertreten. Die Vorfahren zeichneten sich auch durch eine lange Nutzungsdauer aus.

Als Auszeichnung für die außergewöhnliche Lei-stung überreichte der Angler Zuchtausschuss ein Hofschild mit dem Foto der Hexer-Tochter „Koka-in“, die ebenfalls aus der Kuhfamilie von „Anna-bell“ stammt. C.-P. Tordsen

Als Auszeichnung für die außergewöhnliche Leistung von „Annabell“ überreichte der Angler-Zuchtausschuss ein Hofschild Fotos: Tordsen

Die 13-jährige Motor-Tochter „Wick“ von Familie Jensen in Sörup/Südensee hat die 100.000 l Marke geschafft

// Angler

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Tagung der europäischen RotviehzüchterHauptthema genomische Selektion

Die Mitglieder der europäischen Rotvieh-züchter (ERDB) trafen sich zu einem 2 Ta-gesprogramm in der Zentrale von Viking Gene-tics in Randes/ Dänemark. Zu der Versammlung waren dieses Mal mehrere Landwirte aus Finn-land angereist, da „Faba“ seit 2009 zum Ver-bund von Viking Genetics gehört.

Die Teilnehmer referierten zunächst über Neuigkeiten im Zuchtprogramm, außerdem wurden die Leistungs-daten vom letzten Jahr erörtert. Hier wurde deutlich das Jahresleistungen von über 17.000 kg Milch, sowie Herdenleistungen von mehr als 11.000 kg Milch auch im Rotviehbereich möglich sind.

Das Thema genomische Selektion bildete einen Schwerpunkt der Versammlung. Jesper Kring von dem nordischen Verbund referierte über den aktuellen Stand in Skandinavien. Im Gebiet von Viking Genetics werden seit Frühjahr 8 genomisch getestete Bullen an-geboten, die alle 3 Monate durch neue hoffnungsvolle Kandidaten ersetzt werden sollen.

Das Labor, in dem gesextes Sperma abgefüllt wird war Gegenstand einer Besichtigung wie auch die Vorfüh-rung der dänischen Spitzenbullen R Bangkok, R Facet und R Fastrup.

Am zweiten Tag wurden drei Betriebe besichtigt. Die besuchten RDM Züchter melken zwischen 100 und 200 rote Kühe und gaben Auskünfte über ihre lei-

stungsstarken Herden. Der Einsatz von gesextem Sper-ma wurde bei allen praktiziert. Auch die genomischen Jungbullen wollen die dänischen Milchviehhalter in einem überschaubaren Umfang einsetzen. In Lauf-ställen wurden jeweils einige Spitzenkühe besonders herausgestellt. Die ersten Töchter aus dem Wiederein-satz von R David gefielen hier durch extrem fest auf-gehängte Euter und gute Fundamente.

Zum Abschluss einigte man sich weiter gemeinsam für das Rotvieh zu kämpfen. Der Internetauftritt www.red-dairy.com soll weiter verbessert und aktualisiert wer-den. Die Angler Rinderzüchter werden demnächst mit den Dänen über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit im Bereich der genomischen Selektion diskutieren.Das nächste ERDB Treffen wird voraussichtlich 2011 in Finnland stattfinden. C.-P. Tordsen

Teilnehmer des ERDB-Treffens in Dänemark Foto: Viking Genetics

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Kategorie 1b, 1c, 4b, 4c (Milchleistung)

// Angler

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Die nationale Rotviehschau fand Anfang Juli in Tartu statt

Die Schau begann mit den Jungzüchtern, die ihre Kälber präsentierten. Eine Klasse Jungrinder wurde im Anschluss vorgestellt. Da die Färsen vor der Schau gewogen wur-den, konnte man dem Katalog die Gewichte der 18-23 Monate alten Tiere entnehmen. Das Lebendgewicht lag hier zwischen 450 und 670 kg, d.h., die Färsen befanden sich in guter Kondition. Als Siegerfärse wurde eine Bangkok-Tochter ausgezeichnet.

Das Preisrichteramt hatte Markus Fuschera-Pe-tersen aus Fahrdorf übernommen. Er fällte zügig und souverän seine Entscheidungen. Bei den jun-gen Kühen wurde eine Kodel (RH) Tochter Sieger vor einer Kuh der Kombination Paolo x Mabru. Bei den alten Kühen konnte sich eine sehr gute Fyn Cent-Tochter durchsetzen, an dritter Stelle lief eine Rubin x Meteor, die mit 8 Jahren die älteste Kuh der Schau war. Der Champion der Schau wurde von der Tartu Agro Farm gestellt. Die harmonische Sie-gerkuh war eine zweikalbige Kodel-Tochter. Die est-nischen Rotviehzüchter setzen neben Brown Swiss und Red Holstein Genen auch RDM-Bullen ein.

Die gezeigten R David-Töchter waren nicht über-zeugend. Positiv fielen die einzelnen Töchter von Bangkok auf. Wir hoffen, dass die estnischen Rot-

viehzüchter wieder etwas mehr Angler-Genetik nut-zen. Der Angler Bulle „Zober“ hat in Estland eine sehr gute Nachzucht hinterlassen. C.-P. Tordsen

Das Preisrichteramt hatte Markus Fuschera-Petersen aus Fahrdorf übernommen Foto: Tordsen

2. Bundesrasse-schau Aubrac

Auf der 2. Bundesrasseschau Aubrac, die Mitte August in Schönbronn stattfand, er-zielte Volker Betz, Lütjensee mit „Jojo von Fuhrwegen“ den Klassensieg. „Jojo“ zeigte viel Qualität der Rasse und hatte ein bestens bemuskeltes Bullenkalb bei Fuß.

Foto: Christian Habel

// Angler

// Fleischrinder

Vermarktung FresserbörseAuch in diesem Jahr führt die RSH eG wieder eine FRESSERBÖRSE durch. Bitte melden Sie Ihre Fresser rechtzeitig an, damit wir sie vermarkten können:

Rinderzucht Schleswig-Holstein eGz. Hd. Herrn HenningsenRendsburger Str. 178 · 24537 NeumünsterTel.: 04321/905 – 305Fax: 04321/905 - 394 oder 04321/905 - 395

Anzahl Geschlecht Ø-Alter von / bis Vaterrasse Mutterrasse

1.

2.

3.

Name, Vorname

Straße und Hausnummer, PLZ und Ort

Telefon

UnterschriftAnmeldedatum

// Rind im Bild 3/2010 23

Dänische Limousinzüchter zu Gast in Schleswig-Holstein

Der dänische Limousin-Rasseverband „Dansk Limousine Forening“ veranstaltet in jedem Jahr eine Züchterfahrt. Nach mehreren Besuchen im Ursprungsland Frankreich, Besu-chen in Irland und Schweden, ging es Anfang Mai nach Schleswig-Holstein. Sechs Limousin-zuchtbetriebe zwischen den Meeren stellten ihre Betriebe vor.

Zu Beginn wurde die Zuchtstätte von Ute Lucanus aus Fargau-Pratjau besichtigt. 26 Zuchtkühe mit Nach-zucht bilden die Grundlage der Zucht. Maximaler Grundfuttereinsatz mit hochwertiger Silage gehört zur Selbstverständlichkeit der Betriebsleiterin. Neben dem Landessiegerbullen „Strauß“, dem hornlosen, gut bemuskelten Safran-Sohn, wird die Hälfte der Herde künstlich besamt. Die ersten beiden Limousin kamen 1999 auf dem Betrieb. Ein Jahr später wurden bereits 10 Rinder und der Bulle „Grand Slam“ dazu gekauft. Es folgten mehrere Schauerfolge in Tarmstedt, auf der Bullenauktion in Neumünster sowie auf der Landes-fleischrinderschau in Rendsburg. Dort stellte der Be-trieb 2009 den Siegerbullen über alle Rassen.

Am nächsten Tag ging es zu der Limousinherde von Prof. Günther Fielmann auf Gut Schierensee. Neben ei-nen beeindruckenden Rundgang über das Gut, ging es zur 50 Kuh starken Mutterkuhherde. Auf einem weite-ren Standort werden weitere 100 Kühe gehalten. Ne-ben den imposanten Bullen „Trompeur“ und „Reval“ bekamen die dänischen Züchter den Neuerwerb des Betriebes zu sehen, den hornlosen „Lasse vom Eider-land“ - ein typstarker, rahmiger und sehr langer Bulle aus der Zucht von Dr. Jan Bielfeldt, Bargen.

Weiter ging es dann zu Frank Rahn nach Tielen. Auf 84 ha werden 100 Kühe und vier Deckbullen gehalten. Seit 2005 wurden Zuchtkühe, Deckbullen aber auch Färsen zur Verbesserung der Herde zugekauft. Seit 2008 werden jährlich Embryonen auf dem Betrieb Rahn gewonnen bzw. ausgetragen. Daraus ist derzeit ein hochinteressanter hornloser Deckbulle gezogen worden (Paradis x Ryde Uranos), der in Deckeinsatz gehen soll.

Im Anschluss ging es zu Dr. Karen Volkers nach Schep-pern. Die 15 überwiegend hornlosen Limousinkühe werden zu 100 % künstlich besamt. Der Besamungs-

index des Eigenbestandsbesamungsbetriebes lag bei 1,2. Zurzeit wird die Herde weiter aufgestockt. Neben den gut bemuskelten Nachkommen der Limousins vom Blutbuchenhof konnte die Klassensiegerin der Simagena 2009 in Paris, die hornlose Färse „Emilia“, begutachtet werden.

Weiter ging es dann zu den Limousins vom Eiderland von Dr. Jan Bielfeldt nach Bargen. Auf dieser Zucht-stätte werden 20 Zuchtkühe gehalten, 14 davon sind genetisch hornlos. 1987 begann die Zucht. Es folgen Viehkäufe in Frankreich und Canada. Seit dem erfolgte eine konsequente Zucht auf wachstumsbetonte, typ-volle, hornlose Limousin. Exporte in die Schweiz, nach Frankreich, Polen und Dänemark zeigen die hohe Qua-lität der Bielfeldtschen Herde.

Am letzten Tag ging es zur Limousinherde von Peter Böttger nach Ascheberg. 43 Kühe, davon 24 gene-tisch hornlos, weiden auf den 28 ha. Zurzeit deckt ein Onglett-Sohn und der großrahmige und lange Tempo-Sohn „Tristan“. Daneben wird gezielt die künstliche Besamung genutzt.

Auf allen Betrieben wurden durchweg typvolle, gut bemuskelte Limousin gezeigt. Alle sechs Betriebe ha-ben sich vorbildlich präsentiert, herzlichen Dank an die Zuchtbetriebe! C. Henningsen

„Strauß“, bestens bemuskelter Herdenbulle von Ute Lucanus aus Fargau-Pratjau

Bei Dr. Jan Bielfeldt, Bargen, sahen die Besucher hochinteressante Limousins Fotos: Henningsen

// Fleischrinder

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Erfolgreiche Färsenauktion „Best of “Limousinfärse Friedhild Pp für 7.500,– € ersteigert

Zum zweiten Mal fand die Fleischrinder-färsenauktion „Best of“ in Brandenburg statt. Sieben Organisationen und 50 Be-triebsstätten hatten 63 Spitzenfärsen der Rassen Fleckvieh, Charolais, Uckermärker, Blonde d’ Aquitaine, Hereford, Angus und Limousin aufgetrieben.

Fast alle aufgetriebenen Färsen wurden verkauft. Der Durchschnittspreis lag bei 2.052 Euro und damit deutlich über dem des Vorjahres. Teuerstes Rind der Auktion wurde die 1,5-jährige, genetisch hornlose „Friedhild“ (Palace x Mas Du Clo) von Cord Niemeier, Lemgo. Dr. Jan Bielfeldt, Bargen und Thomas Henningsen, Weseby, erhielten für dieses interessante Tier den Zuschlag.

Vor der Versteigerung wurden die Rasse-champions gekürt. Den Championtitel der Rasse Angus erhielt die typ-volle schwarze „Verona K“ (Grusb 869 x Vico) vom Gut Karow, Karow. Bei der Rasse Fleckvieh bekam die sehr korrekte „Bella“ von der Scheuermann & Schleich GbR, Homberg, den Titel zuerkannt. „Elane“, eine Manhatten-Tochter von Stefan Kohl-mann, Eiterfeld, wurde bei der Rasse Limousin wegen ihrer typvollen, äußerst harmonischen Er-scheinung Champion. Die Charolaisfärse „Donate“ ( Rocky x Berlin) von Reiner Hildenbrand, Eiterfeld, erreichte den Titel „Super-Champion“ und wurde damit zur besten Färse der Auktion gekürt.

Besonders erfreulich ist, dass neben dem teuersten Tier der Auktion vier weitere Rinder ins Zuchtgebiet nach Schleswig-Holstein gekommen sind. Hans-Jörg Schacht aus Bad Oldesloe sicherte sich vier elegante Fleckviehfärsen.

Den Käufern wünschen wir viel Erfolg mit den Tie-ren und hoffen, diese auf der einen oder anderen Schau wieder zu sehen.

Best of – die dritte ist bereits in Planung und findet am 19. April 2011 am bewährten Standort in Groß Kreutz statt.

C. Henningsen

Alle Champions der „Best of“- Färsenauktion Fotos: Gassan

„Friedhild Pp“, mit 7.500 Euro mit Abstand das teuerste Rind der Aktion, wurde ersteigert von Dr. Jan Bielfeldt und Thomas Henningsen

„Alpenrose P“ (Prinz-Hein x Baltasar), 1a Färse im Besitz Hans-Jörg Schacht, Bad Oldesloe

Rasse aufgetrieben verkauft Ø-Preis Euro von bis

Angus 9 9 1622,- 1200,- 2100,-

Blonde d'Aquitaine 4 4 200,- 1900,- 2600,-

Charolais 17 16 1847,- 1300,- 3000,-

Fleckvieh 14 14 2100,- 1400,- 3500,-

Hereford 4 4 1463,- 1200,- 1900,-

Limousin 12 12 2808,- 1500,- 7500,-

Uckermärker 3 3 1783,- 1050,- 2200,-

Gesamt 63 62 2052,- 1050,- 7500,-

Tabelle 1: Verkaufsergebnisse „Best of“

// Fleischrinder

// Rind im Bild 3/2010 25

Niedersächsische Fleischrinderzüchter zu Besuch

Über 80 Fleischrinderzüchter und -halter waren auf ihrer jährlichen Sommertour zu Gast in Däne-mark und Schleswig-Holstein. Die Tour begann beim gemütlichen Mittagessen in Schleswig und führte im Anschluss zu der bekannten Zuchtstätte von Hans Ackermann in Steinfeld. Die schauerfah-rene Herde beeindruckte die niedersächsischen Züchter. Unter anderem bestach „Palace“, die Mutter des RSH-Besamungsbullen „ONTARIO“ durch ihre Fitness und ihr tadelloses Skelett. Auch die großrahmige Kuh „Tennessee“ fiel gleich sehr positiv auf in der Herde. Ebenfalls die typstarken Nachkommen des Bullen Beethoven wussten zu überzeugen. Seit diesem Jahr deckt der Klassen-sieger der letzten Bundessschau: „DIGNE“ ein typstarker, französischer Voltaire-Sohn auf dem Steinfeld´schen Blonde d’ Aquitaine Zuchtbetrieb.

Weiter ging die Fahrt dann ins benachbarte Dä-nemark. Dort stand am nächsten Tag die National Schau der dänischen Fleischrinder in Herning auf dem Programm.

Am folgenden Tag wurde der Limousinbetrieb von Dr. Jan Bielfeldt in Erfde/Bargen besucht. Die Li-mousins vom Eiderland fanden große Anerkennung der Züchterkollegen. Die sehr ausgeglichene Herde zeigte sich von der besten Seite. Hervorragende Nachzucht von Lasse Pp, Tronso Rolf Pp, Istwan, Eldorado und Kosimo P zeigten den hohen Zucht-standart der Bielfeldt´schen Herde. Die Tarmstedt- Kollektion sowie die Jungbullen waren beeindru-ckend anzuschauen.

Nach dem Mittagessen wurde die Tour fortgesetzt bei Dr. Karen Volkers in Scheppern. Die Zucht von Limousin begann 2004 durch den Zukauf einiger Tiere. Seitdem wuchs die Herde auf 15 Kühe, 13 davon genetisch hornlos. Vorgestellt wurde u. a. „Emilia PS“ (V: Sulky, MV: Grande), die Siegerin von Schönbronn 2008 und Klassensiegerin auf der Simagena 2009 in Paris. „Emilia“ ist im Gemein-schaftsbesitz mit Dr. Jan Bielfeldt und Thomas Hen-ningsen, Weseby. Auf den einzelnen Weiden wur-den die sehr gut entwickelten Nachkommen der Blutbuchenhof-Herde bestens präsentiert.

Den Gastgebern gilt ein besonderer Dank für die unermüdliche Bereitschaft, ihre Herden vorzustel-len. C. Henningsen

Alle Teilnehmer der Sommertour auf dem Limousinzuchtbetrieb von Dr. Jan Bielfeldt in Erfde/Bargen mit dem Siegerrind der niedersäch-sischen Fleischrinderschau 2010 „Solana P“ vom Eiderland

Sehr gute Blonde d’ Aquitaine bekamen die niedersächsischen Züchter bei Hans Ackermann in Steinfeld zu sehen Fotos: Henningsen

Sehr starkes Interesse fand die Limousinherde von Dr. Karen Volkers in Scheppern

// Fleischrinder

// Rind im Bild 3/201026

Tierbeurteilungsseminar in Schleswig-Holstein

Anfang Juni lud die RSH eG zur jährlichen Vergleichsbewertung Fleischrinder ein. 16 Vertreter der anderen Landeszuchtverbände nahmen an der Beurteilung teil.

Die vorgestellten Tiere wurden in Typ, Bemuskelung und Skelett eingestuft und anschließend die Ergeb-nisse besprochen. Seit einigen Jahren findet diese Veranstaltung im Wechsel zwischen den Bundes-ländern statt. Gestartet wurde auf dem Betrieb von Uwe Scholmann in Oering, der dankenswerterwei-se seine Herefords aufstallte, um die Beurteilung zu ermöglichen. Auf dem nächsten Betrieb bekamen die Außendienstmitarbeiter die Rasse Galloway am Tresdorfer See zu sehen. Die internationale Zucht-herde von Karl-Ludwig Freiherr von Hollen, Giekau, präsentierte sich sehr ausgeglichen und ruhig dem Publikum. Am folgenden Tag wurde die Beurteilung fortgesetzt auf dem Limousin-Betrieb von Ute Lu-canus in Fargau-Pratjau. Ein herzliches Dankeschön an die drei Betriebe für die nahezu perfekte Vorstel-lung ihrer Tiere - besser geht’s nicht! C. Henningsen Die Teilnehmer der Tierbeurteilung Fleischrind auf dem Betrieb von Ute Lucanus in Fargau-Pratjau Foto: Lucanus

Liebe Züchterinnen, liebe Züchter und Interessierte an Robustrindern!

Wir möchten Sie herzlich zu zwei Herdenbesichtigungen in der Nähe der A21, zwischen Bad Oldesloe und Bad Segeberg, einladen.

Erster Treffpunkt ist um 14.00 Uhr der Betrieb von Günter Bock, Wolkeweher Dorfstr. 41, 23843 Bad Oldesloe, Tel. 0170-6324 258.Dort werden schwarze Galloways extensiv in der Landschaftspflege eingesetzt. Herr Bock wird uns Nachzucht der Bullen Lux und Holsten Bonni zeigen.

Zweiter Treffpunkt ist gegen 16.00 Uhr der rund 9 km nördlich gelegene Betrieb von Mechthild Bening, Am See 49, 23816 Bebensee, Tel. 0177-2695 050.Hier werden sehr gut bemuskelte White Galloways auf Naturschutzflächen gehalten, die auf Schauen sehr erfolgreich gewesen sind.

Nach den Herdenbesichtigungen wollen wir uns vom Gasthof Waidmannsruh, Hauptstr. 69, 23816 Neversdorf, Tel. 04552-278, mit einem leckeren Galloway-Gericht verwöhnen lassen. Im Anschluss wird Frau Inke Rabe vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Flintbek einen Vortrag über das Jakobs-Kreuzkraut halten. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis zum 30.09.2010 bei der Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G., Frau Klemm, Tel. 04321-905 312.

Einladung zum Robustrinder-Züchtertreffenam Samstag, den 02.10.2010, 14.00 Uhr

// Fleischrinder

// Rind im Bild 3/2010 27

Spitzenergebnisse auf der Niedersächsischen Landesschau – Doppelsieg für Betrieb Bielfeldt

Mit über 140 aufgetriebenen Tieren von neun verschiedenen Rassen war der Auftrieb auf der diesjährigen niedersächsischen Lan-desfleischrinderschau in Tarmstedt beson-ders stark. Aus Schleswig-Holstein sind fünf Fleischrinderbetriebe mit ihren besten Tieren vertreten gewesen.

Starke Auftriebszahlen bei den GallowaysEs wurde eine Bullenklasse, zwei Kuhklassen sowie sieben Rinderklassen gerichtet.Bei den Bullen überzeugte der Importbulle „Emper-or“ von Jörg Büttemeyer und der Zuchtgemeinschaft Lömker, Espelkamp. Den zweiten Platz belegte “El-vis“ von Heinricus Kalter, Wennigsen, mit seinem typvollen Bullen.Bei den Kühen lag „Lady Dee“ von Anke Wiechering-Sudmann, Diepholz, an der Spitze. Es folgte die junge Red Belted Kuh „La Belle vom Nordwind“ von Hau-ke Aye aus Rantrum. „La Belle“ bestach durch ihre schöne Ausstrahlung, der harmonischen Erscheinung und dem tadellosem Bullenkalb. Im Wettbewerb um den Siegertitel wurde „Lady Dee“ Siegerkuh und „La Belle“ Reservesiegerkuh. Im Rahmen der Sie-gerehrung wurde die Ehrenplakette der Landwirt-schaftskammer Schleswig-Holstein an den Betrieb Aye verliehen. Bei den Rindern war Timm Boye aus Jahrsdorf mit seinen typstarken Rindern angetreten. „Quellenhof Anna“, bereits zum zweiten Mal in Tarmstedt, er-zielte den 1c Platz. „Anna“ beeindruckte durch Typ, enorme Tiefe und besten Fundamente. In der älteren Rinderklasse sicherte sich „Quellenhof Sunlite“ von Timm Boye den 1b Platz. Die sehr gut entwickelte

Highlight-Tochter präsentierte sich äußerst harmo-nisch. Sehr viel Länge zeigte die Siegerfärse „Dolly“, eine rote Wildwind-Tochter von Friedrich Wiegmann, Sulingen. Reservesiegerin wurde das harmonische Jungrind „Atlantis“, ebenfalls von Friedrich Wieg-mann.

Typvolle AngusBei der Rasse Angus waren zwei Bullen und je zwei Kuh- und Rinderklassen im Wettbewerb vertreten. Den 1a Platz sicherte sich der Infinite-Sohn „Iron“ von Heinz-Wilhelm Riekenberg, Burgwedel. Der

schauerfahrene Halloween-Sohn „Horch“ von Cai-Henning Schröder aus Henstedt-Ulzburg wurde 1b platziert. Mit ruhigem Temperament zeigte sich der harmonische Bulle mit viel Rassetyp. Bei den Kühen setzte sich die typvolle, schwarze King Kadi-Tochter „Handra“ von Günter Meyer, Walsrode, durch. Reser-vesiegerkuh wurde die rote Hardy-Tochter „Juwel“ von der Albrecht GbR, Golmbach. Bei den Färsen war die korrekte, typvolle „Riki“ von Thorsten Ahlers, Visselhövede, nicht zu schlagen. Den Reservesiegerti-tel errang die harmonische „Bijou“ von Dieter Meyer, Bissendorf.

Typstark und bestens entwickelt: die Highlight-Tochter „Quellenhof Sunlite“ von Timm Boye aus Jahrs-dorf

Typvoll und korrekt präsentiert sich die Red Belted Galloway Reservesiegerkuh „La Belle vom Nordwind“ von Hauke Aye aus Rantrum

Ia-Limousinfärsen im Wettbewerb. Der Zuchtbetrieb Dr. Jan Bielfeldt, Erfde/Bargen stellte sowohl das Siegerrind „Solana P vom Eiderland“ (3. v. li.) als auch das Reservesiegerrind (li.) „Allegra P vom Eiderland“

// Fleischrinder

// Rind im Bild 3/201028

Beeindruckende CharolaisDie Rasse Charolais stellte je zwei Bullen- und Kuh-klassen und vier Rinderklassen. Bei den Bullen war der dreijährige „Ero“ von Rainer Moormann, Es-sen, nicht zu schlagen. Seine typvolle Ausstrahlung mit einer sehr guten Bemuskelung zeichnet diesen Bullen aus. Der Sombrero-Sohn „Beethoven“ vom selben Betrieb wusste ebenfalls bestens bemuskelt zu überzeugen und sicherte sich den Reservesieger-titel. Bei den Kühen stellte Anke Jaspers, Halstenbek, mit „Atletin vom Brandener Hof“ den 1b Platz. Die enorme Ausstrahlung der E-Mail-Tochter mit dem ta-dellosem Becken, viel Qualität der Rasse und einem äußert ruhigen Temperament sprechen für die schau-erfahrene Kuh. Die Siegerkuh der letzten Jahre war auch in diesem Jahr nicht zu schlagen. „Labell“ von Marko Beu, Osterholz-Scharmbeck, holte sich den Siegertitel. Die harmonische Pallas-Tochter „Felia“ von Rainer Moormann erzielte den Reservesiegerti-tel. Bei den stark besetzten Rinderklassen erreichte die sehr gut entwickelte, rahmige Beethoven-Tochter „Fabuleux“ von Diethelm Meyerdierks, Lilienthal, die Siegerschärpe. Reservesiegerfärse wurde die rah-mige, lange Epson-Tochter „Leila“ von Marko Beu.

Siegertiere auf höchstem NiveauMit starken Auftriebszahlen und sehr guten Quali-täten beeindruckte die Rasse Limousin auf der 62. Tarmstedter Ausstellung. Bei den Bullen führte an dem knapp vierjährigen Nenuphar-Sohn „Nikita“ von Josef Knurbein, Lindern, in diesem Jahr kein Weg vorbei. Mit einer typvollen Ausstrahlung und einer guten Bemuskelung zeigte „Nikita“ sich bestens im Rassetyp. Reservesieger wurde Copain-Ben, ein fran-zösischer, sehr gut bemuskelter Bulle von Michael Klemm, Hartmannsdorf. Bei den Kühen konnte sich der Betrieb Klemm mit der typstarken Daniel-Tochter „Hylia“ durchsetzen. Reservesiegerkuh wurde die schauerfahrene Danny-Boy-Tochter „Beatrice“ von Klaus Hinrichs, Edewecht. Sie beeindruckte durch Typ, Bemuskelung und ihr gut entwickeltes Kalb. Die Rinder wurden in vier Klassen gerichtet. Zwei Rinder stachen aber besonders hervor und wurden schließlich auch Siegertiere. An der Spitze rangierte die Lasse P-Tochter „Solana P vom Eiderland“ von Dr. Jan Bielfeldt, Erfde/Bargen. Sehr viel Länge und eine hervorragende Harmonie im Körperbau bei sehr guter Bemuskelung zeichnet diese Ausnahmefärse aus. Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein ehr-te Dr. Jan Christof Bielfeldt für dieses Limousin-Rind mit einem versilberten Tablett. Den Reservesiegertitel holte sich die sehr gut entwickelte und hervorragend bemuskelte „Allegra P vom Eiderland“. Die sehr kor-rekte Lasse P-Tochter von Dr. Jan Bielfeldt lief vor der starken Konkurrenz aus Niedersachsen. Insgesamt eine sehr sehenswerte und erfolgreiche Veranstaltung. C. Henningsen

Schauklasse Gallowayrinder

Sieger Dolly Wiegmann, Friedrich, 27232 Sulingen

RS-Sieger Atlantis Wiegmann, Friedrich, 27232 Sulingen

1b Sunlite Boye, Timm, 24594 Jahrsdorf

1c Anna Boye, Timm, 24594 Jahrsdorf

Schauklasse Gallowaykühe

Sieger Lady Dee Wiechering-Sudmann, Anke, 49356 Diepholz

1b RS-Sieger La Belle Aye, Hauke, 25873 Rantrum

Schauklasse Gallowaybullen

Sieger Emperor ZG Lömker / Büttemeyer, 32339 Espelkamp

RS-Sieger Elvis Kalter, Heinricus, 30974 Wenningsen

Schauklasse Charolaisrinder

Sieger Farbuleux Meyerdierks, Diethelm, 28865 Lilienthal

Res-Sieger Leila Beu, Marko, 27711 Osterholz-Scharmbeck

Schauklasse Charolaiskühe

Sieger Labell Beu, Marko, 27711 Osterholz-Scharmbeck

RS-Sieger Felia Moormann, Rainer, 49632 Essen

1b Atletin Jaspers, Anke, 26469 Halstenbek

Schauklasse Angusrinder

Sieger Riki Ahlers, Thorsten, 27374 Visselhövede

RS-Sieger Bijou Meyer, Dieter, 49143 Bissendorf

Schauklasse Anguskühe

Sieger Handra Meyer, Günter, 29664 Walsrode

RS-Sieger Juwel Albrecht GbR, 37640 Golmbach

Schauklasse Angusbullen

1a Iron Riekenberg, Heinz-Wilhelm, 30938 Burgwedel

1b Horch Schröder, Cai-Henning, 24558 Henstedt-Ulzburg

Schauklasse Limousinrinder

Sieger Solana Bielfeldt, Jan-Christof, 24803 Erfde

Res-Sieger Allegra Bielfeldt, Jan-Christof, 24803 Erfde

Schauklasse Limousinkühe

Sieger Hylia Klemm e. K., 01762 Hartmannsdorf

RS-Sieger Beatrice Hinrichs, Klaus, 26188 Edewecht

Schauklasse Limousinbullen

Sieger Nikita Knurbein, Josef, 49699 Lindern

RS-Sieger Copain-Ben Klemm e. K., 01762 Hartmannsdorf

Tabelle 1: Die Besten der Tarmstedter Landesschau

// Fleischrinder

// Rind im Bild 3/2010 29

Sehr typvoll, korrekt und harmonisch präsentierte sich der Hallo-ween-Sohn „Horch“ von Cai-Henning Schröder, Henstedt-Ulzburg

Mit tadellosem Skelett und sehr viel Qualität der Rasse zeigte sich „Atletin vom Brandener Hof“ (2. v. li.) aus der Zucht von Anke Jas-pers, Halsenbek. Mit dem sehr gut entwickelten Kalb „Atika vom Brandener Hof“ sicherte sich das harmonische Gespann den 1b-Platz

Siegerfärse Limousin: „Solana P“, die sehr gut entwickelte Lasse Pp-Tochter von Dr. Jan Bielfeldt, Erfde/Bargen Fotos: Henningsen

Für die Aufnahme in die Top-Liste der Extensivrassen und Rassen ohne Zuchtwert-schätzung sind folgende Kriterien für die Auswahl gefordert:

Top-Liste der Nicht-RZF-Rassen bzw. Extensivrassen Bullen

Top-Liste der Nicht-RZF-Rassen bzw. Extensivrassen Kühe

Top-Liste der Rassen ohne RZF

Name OM GJ Vater NK Typ Muskel Skelett Index BesitzerAubracVorfevre 2 DE01.14234532 2004 Tayssou 3 8 8 8 125 Kummerfeldt Gerhard, TremsbüttelGallowayCremoso DE01.13826544 2002 Rolf 4 8 8 8 127 Mahnke Hans Heinrich, HarmsdorfDean DE01.10403828 1997 Donau 8 8 8 7 125 RSH eG

Name OM GJ Vater NK Typ Muskel Skelett Index BesitzerGelbviehNicole DE05.33435747 2001 Ipp 6 8 7 7 382 Hansen Arne, AscheffelRoma DE09.34838059 2000 Kelant 6 8 7 7 395 Hansen Arne, AscheffelShorthornTrietje DE01.12388698 2000 Bodmin 8 8 7 8 358 Petersen Karl-Albert, Risum-LindholmTerra DE01.13315465 2001 Bodmin 8 7 8 8 353 Eggers & Kohrs GbR, OsterheverAfra DE01.13810636 2002 Tennessee 8 8 7 7 356 Eggers & Kohrs GbR, OsterheverTuska DE01.13315495 2002 Bodmin 6 8 7 7 377 Eggers & Kohrs GbR, OsterheverAngel DE01.13810667 2003 Tennessee 6 8 7 7 346 Eggers & Kohrs GbR, OsterheverTryntje DE01.14277693 2003 Tennessee 5 8 7 7 372 Johannsen Finn, SprakebüllGhana DE01.14277701 2003 Tennessee 5 8 7 7 361 Johannsen Finn, SprakebüllWelsh BlackLütt Deern DE01.11692223 1992 Christian 14 8 8 7 392 Frahm Andreas, NeuengörsLütt Lucie DE01.11692229 1998 Samson 11 8 7 7 352 Frahm Andreas, NeuengörsMaiti DE01.12430099 2000 Sylvester 8 8 7 7 367 Eckert Olaf, Bad SchwartauLuka DE01.13614881 2002 Sylvester 6 8 7 7 365 Eckert Olaf, Bad SchwartauKatja DE03.46239744 2002 Kaspar 6 8 7 7 394 Eckert Olaf, Bad SchwartauLarissa DE01.14717182 2003 Kevin 5 8 7 7 344 Frahm Andreas, NeuengörsBess DE01.14025435 2004 Kevin 4 8 7 7 350 Eckert Olaf, Bad SchwartauAubracObeline FR12.98019333 1998 Mignon 11 8 7 7 358 Kummerfeldt Gerhard, TremsbüttelOrtense FR12.98029671 1998 Muscat 11 8 7 7 359 Kummerfeldt Gerhard, TremsbüttelOlphea FR48.98129626 1998 Jalbouze 10 8 7 7 350 Kummerfeldt Gerhard, TremsbüttelRegente FR15.20363015 2000 Lion 9 8 7 7 357 Schümann Edith, BimöhlenOlga FR15.20608660 2000 Obelix 8 8 8 7 350 Schümann Edith, BimöhlenGallowaySchegla DE01.11692907 1993 Panther 13 8 7 7 398 Heuchert Philipp, NorderstedtLuna DE01.10945262 1997 Neptun 11 8 7 7 368 Aye Hauke, RantrumToni DE01.10705724 1998 Duran 10 8 8 8 359 Kähler Cai und Hans-Hermann, Tökendorf

Kühe:- Eingetragen in Abteilung A- Bewertung in Typ und Skelett mind. 7, in der Summe 15- Zwischenkalbezeit maximal 400 Tage- Mind. 4 lebend geborene Nachkommen - Mutter in Abteilung A eingetragen

Bullen:- Eingetragen in Abteilung A- aktive Bullen - Bewertung in Typ und Skelett mind. 7, in der Summe 15- Mind. 3 Nachkommen, die in Abteilung A eingetragen worden sind C. Henningsen

// Fleischrinder

// Rind im Bild 3/201030

Verleihung der Dr. Karl-Heinz Drögemeier-Gedenkmedaille an Karl-Heinz Frädrich

Laudatio vom Vorsitzenden des Bundesver-band Deutscher Angus-Halter e.V., Johannes Hibbeln:

„Das letzte Zusammentreffen war im Sommer vorigen Jahres, als sich die Anguszüchter unseres nördlichsten Bundeslandes auf Ihrer schönen Insel auf dem Hofe Ihres Sohnes zu einem Gedankenaustausch getroffen haben. Dabei konnte ich bemerken, mit welch hoher Achtung die Züchter des Nordens Ihnen begegneten. Als ich von dem Vorschlag Kenntnis bekam, Sie mit einer der höchsten Auszeichnungen, über die der Verband nun verfügt, auszuzeichnen, kam dieser Vor-schlag für mich nicht überraschend.

Der Anguszuchtbetrieb Frädrich gehört mit zu den äl-testen Zuchtstätten in Schleswig-Holstein. 1977 über-nahmen sie eine Angusherde, die schon einige Jahre zuvor den Weg auf die Insel Föhr gefunden hatte. Un-ter Ihrer Obhut erwarb sich diese Herde schnell einen guten Ruf, der bis heute nicht verblasst ist. Darüber hinaus dienen die Angus auf der Insel Föhr zwei Zwe-cken. Einmal der Pflege des Inselgrünlandes und zum anderen natürlich einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit. Viele, viele Feriengäste haben mit dazu beigetragen, den guten Ruf der Rasse Angus mit auf das Festland zu tragen.

Ein Mann, der bereit ist, eine Herdbuchzucht mit Mut-terkühen auf der Insel aufzubauen, und dann auch noch mit Angus, ist sicherlich auch noch für andere Aufgaben prädestiniert, so dachten jedenfalls die Flei-schrinderzüchter in Schleswig-Holstein und wählten ihn 1980 in den Vorstand des Fleischrinderzuchtver-bandes. Dieses Amt hatte er bis 1997 inne, um dann

mitzuhelfen, bei der Rinderzucht Schleswig-Holstein (RSH eG) eine Fleischrindersparte neu ins Leben zu rufen. Im selben Jahr beriefen ihn die Mitglieder der RSH eG in ihren Aufsichtsrat und gleichzeitig zum Vor-sitzenden der Fleischrindersparte. Bis Ende 2000 hatte Karl-Heinz Frädrich seine Kraft für wichtige Ämter in der RSH eG zur Verfügung gestellt.

1980, also vor genau 30 Jahren, fand der hier zu Eh-rende den Weg in den Schoß des BDAH und war einer der Hauptorganisatoren des Deutschen Angustages 1988.

Ab 1990 hat er dann als Nachfolger für Herrn Chri-stern im Beirat die Interessen der norddeutschen An-guszüchter vertreten. Dabei hat er aber niemals das Gesamtwohl aus dem Auge verloren.

Offensichtlich scheint insbesondere das Engagement für die Rasse Angus und unseren Verband dem Fa-milienleben sehr bekömmlich gewesen zu sein. Denn sein Sohn Michael ist 2001 in seine Fußstapfen getre-ten. Vielleicht ist dies aber einfach auch ganz anders. Könnte es nicht sein, dass so ein Insulaner einfach von Zeit zu Zeit einen Festlandaufenthalt gebraucht, um dem Inselkoller zu entfliehen? Wie dem auch sei, die Rasse Angus und der Verband haben jederzeit von seinem Wirken profitiert.

Um dieses Wirken umfassend zu würdigen, verleiht Ihnen, lieber Herr Karl-Heinz Frädrich, der Bundes-verband der Deutschen Angushalter e.V., die Dr. Karl-Heinz Drögemeier-Gedenkmedaille in Silber.“Johannes Hibbeln, Bundesverband Deutscher Angus-Halter e.V. / gekürzt und überarbeitet C. Henningsen

Während der Verleihung der Gedenkmedaille auf der Mitgliederversammlung der Angus-Bundesversammlung, v.l.r.: Johannes Hibbeln, Vorsitzender des BDAH e.V., Dieter Dänzer, Vorstandsmitglied, Karl-Heinz Frädrich, Ina Drögemeyer, Witwe des Gründers des Verbandes, Friedrich Schumacher, Dieter Heinz, Harald Krausmüller, ehem. Geschäftsführer Foto: Bernd Kleenlof

EuroTier Hannover Vom 16. – 19. November findet die diesjährige EuroTier in Hannover statt. Auf dem Stand des Bundesverbandes

Deutscher Fleischrinderzüchter und –halter e.V. präsentieren sich die deutschen Fleischrinder wieder einheitlich unter einem Dach.

Dem Publikum werden Spitzenbullen der Rassen Blonde d´ Aquitaine, Fleckvieh-Fleisch, Limousin, Hereford, Uckermärker und Welsh Black vorgestellt. Die Rassen Angus, Galloway, Wagyu und Zwergzebu präsentieren je eine Kuh mit Kalb. Die RSH eG wurde sich freuen Sie auf dem Stand der GGI bzw. auf dem Stand des BDF in der Halle 27 begrüßen zu dürfen! C. Henningsen

// Fleischrinder

// Rind im Bild 3/2010 31

Limousin-Züchtertreffen in Weseby –Zu Besuch auf dem Schauedamm-Hof

Im Kreis Schleswig-Flensburg nahe Hürup liegt der Betrieb von Thomas Henningsen und seiner Familie. In der Ortschaft Wese-by betreibt er mit einem Partner auf 300 ha Ackerbau und Schweinemast. Im diesem Jahr organisierte der Betrieb das schleswig-holstei-nische Limousinzüchtertreffen.

Sein Vater, Asmus Henningsen, begann die Mutter-kuhhaltung 1989 mit der Zucht von Galloways. Zur-zeit wird die zehnköpfige Gallowayherde von dem Bullen „Holsten Kass N20“ belegt. Die Herde wurde maßgeblich geprägt von dem Bullen „Tommy“ und „Holsten Plato G99“. Die Zucht mit der Rasse Limousin nahm ihren Anfang 2006 mit dem Kauf eines Limousinrindes und eines Bullen. In den darauffolgenden Jahren folgten Zukäufe in ganz Deutschland und Frankreich. Mit den Züchter-kollegen Dr. Karen Volkers und Dr. Jan Bielfeldt wurde

2009 in Frankreich auf der „SIMA“ die hornlose Sie-gerfärse „Emilia“ PS erworben. Die aus der Spülung gewonnen Embryonen werden zurzeit ausgetragen. Ebenfalls im vorigen Jahr wurden die Limousinfärsen „Stefka P vom Eiderland“ und „Orelia“ auf der Best of Auktion in Groß Kreutz gekauft. Die Färsen haben beide abgekalbt und führen hoch interessante und gut entwickelte Kälber bei Fuß. In diesem Jahr wurde mit Dr. Jan Bielfedlt die hornlose Palace-Tochter „Friedhild Pp“ aus der Zucht von Cord Niemeyer, Lemgo, auf der Best of Auktion erworben. Als Deckbulle wird der mittelrahmige und gut bemuskelte Carlos P–Sohn „Cuno“ Pp aus der Zucht von Manfred Peselmann, Ibbenbüren, eingesetzt. Daneben wird über die künst-liche Besamung gezielt der Zuchtfortschritt der Herde vorangetrieben. Hochklassige Nachkommen von Cuno Pp, Topper, Uranos Pp, Remix, Rolf Pp, etc. konnten be-gutachtet werden. Ein hoffnungsvoller neuer Jahrgang mit interessanten, vielfältigen Linien beeindruckte die

Züchterkollegen. Neben den Rindern wurde die neu errichtete Stallanlage für die Mutterkühe besichtigt. Unser Dank gilt der Familie Henningsen für die herz-liche Gastfreundschaft. Innerhalb von wenigen Jah-ren hat der Betrieb eine hochwertige Limousinherde aufgebaut. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg in der Zucht. C. Henningsen

Zukünftige Mutterkühe vom Schauedamm: sehr einheitliche und ruhige Tiere wurden den Züchterkollegen auf dem Betrieb von Thomas Henningsen, Weseby, vorgestellt Foto: Rüdiger Tews

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// Fleischrinder

// Rind im Bild 3/201032

// Kreisvereine

stammt von Muring ab und steht in dem Züchterstall von Dierk von Drathen, Seestermühe.

Beeindruckendes Schaukontingent bei Rot-bunt Red-Holstein

Insgesamt 10 Klassen präsentierten sich dem be-kannten Preisrichter Bennie Kampkuiper, Alemelo (NL). Herr Kampkuiper betonte des Öfteren die he-rausragende Qualität der Schaukühe und war oft um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Jede Entscheidung wurde aber sehr professionell begründet und für je-den Besucher am Ring sehr gut nachvollziehbar.

Siegerfärse steht in BeidenflethGleich bei der ersten Siegerauswahl war es sehr eng. Schließlich entschied sich Bennie Kampkuiper für die Carmano-Tochter „Kamilla“, Kat.-Nr. 64. Vor allem ihre Ausstrahlung, das Topfundament und das fest ansitzende Euter geben den Ausschlag, sie vor Kat.-Nr. 73, „Jerry“ von der Voßbarg GbR, Bokel-Voßbarg zu platzieren. „Jerry“ ist eine Taecks-Enkelin und sie sammelte Pluspunkte bei den herrlichen Übergängen und mit ihrer sehr guten Entwicklung.

Sehr mobile und typstarke RH-Kühe präsentierten sich dem Preisrichter bei den mittleren Klassen. Aus den fünf Erst- und Zweitplatzierten blieben schließ-lich sechs Kühe übrig und sämtliche Zuschauer zeigten sich beeindruckt.

Hamlet war nicht zu schlagenAber schnell wurde deutlich, dass der Preisrichter eine eindeutige Spitze herausgestellte, und dies war

Der Verein der Rot- und Schwarzbuntzüch-ter in den Kreisen Steinburg und Pinneberg veranstaltete am Dienstag, den 1. Juni 2010 in der Reit- und Fahrschule seine Kreisrinder-schau. Alle drei Jahre mobilisiert der Kreis-verein viele Züchter und Sponsoren und die große Zahl der Zuschauer bestätigt den ein-maligen Charakter dieser Schau.

Umfangreiches Kontingent bei Rotbunt-Dop-pelnutzung

Den Beginn im Ring eins machte die Rasseabteilung Rotbunt-Doppelnutzung (DN). Es wurden drei Klas-sen im Schauring präsentiert, um die Stärken dieser Rasse zu demonstrieren. Die Preisrichter Thies Kar-stens, Röst und Holm Rudolf Harbeck, Hövede waren beeindruckt von der Qualität der ausgestellten Tiere.

Siegerin bei den Färsen wurde Kat.-Nr. 6, die Marvist-Tochter „Ilsa“ von Thomas Hell, Groß-Sonnendeich. Ihr DN-Typ und das bessere Euter gaben den Anstoß, sie vor der Kat.-Nr. 5, „Java“ zu platzieren. „Java“ ist ebenfalls eine Marvist-Tochter und kommt aus dem Züchterstall von Andreas Junghans, Bokholt-Hanredder.

Ebenfalls sehr knapp war die Entscheidung bei der mittleren Klasse. Zur Siegerin wurde schließlich die Kat.-Nr. 10, „Helli“ von Dierk von Drathen, See-

stermühe bestimmt. „Helli“ stammt von dem RSH-Vererber Baboxo und konnte Pluspunkte sammeln dank ihres quelligen, gut bemuskelten Typs. Knapp geschlagen und mit dem Titel Reserve-Sieger konnte Kat.-Nr. 13, „Jette“ von Andreas Junghans, Bokholt-Hanredder seine Heimreise antreten. „Jette“ stammt von dem bekannten RSH-Vererber Dorus ab.Klein aber fein war das Angebot bei den älteren Kühen mit vier bis sieben Abkalbungen. An erster Stelle wurde die kapitale und großrahmige Ossian-Tochter „Fuerstin“ von Andreas Junghans, Bokholt-Hanredder gestellt. Ihre Vorzüge im Körper ließen sie verdient vor die Kat.-Nr. 18, „First“ laufen. „First“

Die besten rot- und schwarzbunten Kühe präsentierten sich bei „Kellinghusen bei Nacht“

Wieder ein „volles Haus“ in Kellinghusen Foto: Böhnke

Im Vordergrund die Siegerin der mittleren rotbunten Klassen, die Achtung-Tochter „Hamlet“ von der Reimers GbR, Westerhorn. „Hamlet“ war auch Teilnehmerin der letzten DHV-Bundesschau in Oldenburg Foro: Böhnke

// Rind im Bild 3/2010 33

// Kreisvereine

die kapitale Achtung-Tochter „Hamlet“ von der Rei-mers GbR, Westerhorn. „Hamlet“ zeigte sich ohne Fehler und hatte bereits Schleswig-Holstein auf der letzten Bundesschau in Oldenburg erfolgreich ver-treten.Reservesiegerin der mittleren Klasse wurde Kat.-Nr. 86, „Ida“ von Claus Detlef Reimers, Fitzbek. Die noch sehr jugendliche wirkende Zweitkalbskuh konnte vor allem mit ihrem Stil und Eleganz den Preisrichter überzeugen.

Mobile Kühe bei den älteren KlassenIn den letzten beiden Richtklassen traten Rotbunt-kühe mit vier bis elf Abkalbungen in den Ring. Hohe Lebensleistungen kombiniert mit einwandfreien Ex-terieur sind das Ziel eines jeden Züchters und wurde bei den älteren Klassen in Kellinghusen eindrucksvoll demonstriert.

Der Preisrichter benötigte einige Zeit für seine Ent-scheidung und berücksichtigte auch die Anzahl der Abkalbungen. Zur Siegerin der älteren Klassen kürte er die Kat.-Nr. 114, „Gunda“ von Gerd Sievers aus Beidenfleth. Für die Familie Sievers war es der zwei-te Siegertitel an diesem Abend. Die Taecks-Tochter „Gunda“ ist die Mutter der Siegerfärse „Kamilla“ und ist auch schon auf der DHV-Bundesschau in Oldenburg für Schleswig-Holstein angetreten. Sicher ein großer Erfolg für die Familie Sievers in Beiden-fleth. Reservesiegerin wurde die älteste Kuh der Schau. „Viona“ von Batman hat bereits elf mal ge-kalbt und hat eine Lebensleistung von über 90.000 kg. Diese Tatsache berücksichtigte der Preisrichter und stellte „Viona“ von Gerhard Dohrn, Averfleth verdient auf diese Position.

Schwarzbuntes Schaukontingent

Für das Kontingent der Schwarzbunten wurden ins-gesamt 38 Kühe aufgetrieben, die sich dem Urteil des erfahrenen Preisrichters Christian Fischer aus

Brunsbek stellten. Dieser war an diesem Abend um seine Aufgabe nicht zu beneiden, denn die gute Qua-lität der Kühe machte es ihm oft nicht leicht.

Siegerfärsen von hoher QualitätDie ausgeglichenen Färsenklassen wurden von zwei Färsen dominiert, die auch die Verteilung der Sieger-schärpen unter sich ausmachten. Dies war zum einen die Goldwin-Tochter „Presen“ von der Hof Nyding GbR aus Kummerfeld und die NOG Salem-Tochter „Karlotta“ von der Reimers GbR aus Westerhorn. „Presen“ bestach durch ihren Milchtyp und durch ihre tiefe, offene Rippe, musste aber dennoch „Kar-lotta“ den Vortritt lassen, die den Preisrichter durch ihre Länge, vor allem aber durch ihr Spitzeneuter überzeugen konnte.

Knappe Entscheidungen bei den mittleren Klassen Das Teilnehmerfeld der Zweit- und Drittkalbskühe war am numerisch stärksten besetzt und besonders die Klasse 9 hatte es in sich. In dieser Klasse trat die im Vorfeld als „easy winner“ gehandelte September-Tochter „Toronto“ von der Reimers GbR, Wester-horn an, die bereits bei „NMS am Abend 2010“ als Siegerkuh-Mittel Schlagzeilen machte. Doch weit gefehlt. Christian Fischer setzte die Cumba-Tochter „Harmonie“ von der Boll GbR aus Nortof b.W. auf 1a, die sich durch ihre Ausstrahlung, durch mehr Kör-pertiefe und durch das höher aufgehängte Euter zu behaupten wusste. Später bestätigte Fischer noch-mals die Qualität dieser Kühe, indem er sie auch in dieser Reihenfolge zum Sieger und Reservesieger der

Die Siegerin der mittleren schwarzbunten Klassen wurde die Cumba-Tochter „Harmonie“ von der Boll GbR aus Nortorf b.W. Foto: Tordsen

Ein kleines, aber feines Kontingent des neuen rotbunten Top-Vererbers „Tonikum“ wurde den Zuschau-ern vorgestellt Foto: Böhnke

Die älteste Kuh auf der Abendschau in Kellinghusen, die Batman-Tochter „Viona“ hat bereits 11 mal gekalbt. Stolzer Besitzer ist Gerhard Dohrn aus Averfleth Foto: Böhnke

// Rind im Bild 3/201034

// Kreisvereine

mittleren Kuhklassen kürte. Besondere Erwähnung fand hierbei noch die extrem euterstarke NOG Lanu-go-Tochter „Hermi“ von Stefan Kruse aus Rellingen.

Imposante AltküheIn den zwei Kuhklassen mit vier und mehr Kal-bungen wurde es wieder übersichtlicher. Hier siegte die Pedant-Tochter „Cremona“ von Stefan Kruse, Rellingen, vor der ihr ebenbürtigen Bein-Tochter „Caba“ von Matthias Gülck aus Bilsen. „Cremona“ hatte an diesem Abend leichte Vorzüge im Funda-ment und etwas mehr Balance im Euterboden, was am Ende ausschlaggebend war. Mit einem Sonderap-plaus wurde die Preval-Tochter „Bonus“ aus der Zucht von J.W. Ehlers, Holstenniendorf bedacht, die sich mit neun Abkalbungen sehr frisch präsentierte und eine Lebensleistung von über 75.000 kg Milch vorweisen kann.

Töchter von Calysto und Tonikum im RingDer RSH-Spitzenvererber „Calysto“ geht über Cham-pion und Patron auf die dänische „Tirsvad Luke Clas-sic“ zurück, die wiederum ihre Wurzel in den USA hat und eine ungeahnte Quelle hochproduktiver Vererber ist. „Calysto“ war mit einer Töchtergruppe von fünf Kühen auf der Schau vertreten, die ein-drucksvoll die Vererbungsqualitäten ihres Vaters be-stätigten. Es sind rahmige, sehr milchtypische Kühe, die neben einer guten Kapazität über breite, optimal gelagerte Becken verfügen. Sie zeigen zudem einen flüssigen Bewegungsablauf und trockene Sprung-gelenke. Lediglich eine leichte Hinterbeinwinkelung sollte bei der Anpaarung Berücksichtigung finden. Die drüsigen Euter sind mit einem gut ausgebildetem Zentralband ausgestattet und fest in der Vordereute-raufhängung. Die Hintereuterhöhe ist gut und die Strichplatzierung ist optimal.

Die 1a-Platzierung in dieser Gruppe sicherte sich „Enzian“ von Torge Harring aus Tönning.„Tonikum“ ist ein neuer Rotbuntvererber der RSH eG, der mit ersten Töchtern aus dem Einsatz über-zeugen kann. Tonikum ist ein Talent-RF-Sohne aus einer Rubens-Red-Mutter. Davor steht im Pedrigree Clifhanger. Tonikum stammt aus dem Zuchtgebiet der Weser-Ems-Union.

Tonikum-Töchter sind rahmige, gut entwickelte RH-Kühe. Sie bewegen sich auf sehr laufstallgerechten Fundamenten und sind erwartungsgemäß mit sehr guten Eutern ausgestattet. Tonikum wird im Herbst einen ersten offiziellen Zuchtwert bekommen und die RSH eG hofft dann, einen neuen Allround-Verer-ber anbieten zu können.

Die älteste Kuh im Schwarzbuntbereich war die Preval-Tochter „Bonus“ von Johann-Wilhelm Ehlers aus Holstenniendorf Foto: Tordsen

Als Erstplatzierte stellt der Preisrichter Kat. Nr. 130, „Knolle“ von Gerd Sievers, Beidenfleth, heraus.

20 Betriebssammlungen boten ein beeindru-ckendes Bild

Heute eher die Ausnahme ist die Präsentation von Betriebssammlungen auf Rinderschauen. Ziel ist eine ausgeglichene, harmonische Gruppe von 3 Kühen zu zeigen. Am besten bei der Klasse der Rotbunt DN-Züchter gelang dies Andreas Junghans aus Bokholt-Hanredder. Die typstarken DN-Kühe siegten souverän vor der mittelrahmigen, aber sehr gut bemuskelten Sammlung von Dierk von Drathen, Seestermühle.

Die Holsteinzüchter konnten Sammlungen aus rot-bunten und schwarzbunten Kühen zusammen stel-len. Am erfolgreichsten gelang dies der Reimers GbR aus Westerhorn. Die Homogenität der großrahmigen Kühe in punkto Kapazität und Euter war nicht zu schlagen und so erzielte die Reimers GbR ihren drit-ten Siegertitel an diesem Abend. Mit dem Titel Re-serve-Siegersammlung konnte die Hof Nyding GbR aus Kummerfeld ebenfalls einen sehr erfolgreichen Schauabend in Kellinghusen abschließen.

Die RSHeG bedankt sich bei den Beschickern der Nachzuchtkühe für die vertrauensvolle Zusammen-arbeit und beglückwünscht den Veranstalter zu der gut besuchten und qualitativ hochwertigen Kreisrin-derschau.

G. Koch

Calysto-Töchter demonstrieren ihre Stärke im Exterieur und ihre enorme Leistungsbereitschaft Foto: Tordsen

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// Kreisvereine

Die diesjährige Betriebsbesichtigung des Kreis-vereins der Rotbuntzüchter in Segeberg am 12. Juni stand, neben der Rotbuntzucht, unter dem Motto: „Der Landwirt als Energiewirt“ und führte nach Wiemersdorf. Ausgangspunkt war der Betrieb von Familie Steffens, wo der Kreisvereinsvorsitzende Claus-Wilhelm Steffens die zahlreichen Teilnehmer begrüßen konnte und anschließend 20 Kühe aus seiner 90-köpfigen Herde vorstellte. Hierbei konn-te sich das interessierte Publikum einen Überblick über den hohen Leistungsstand und die Qualität der exterieurstarken Rotbuntherde verschaffen. Gezeigt wurden sowohl Red Holstein, als auch Rot-bunt-DN, unter anderem die bei „Neumünster am Abend“ erfolgreiche Classic-Tochter „Ilma“.

Weiter führte der Weg auf den Betrieb von Familie Pingel, wo uns der Betriebsleiter die Entwicklung seines Milchviehbetriebes zum energieproduzie-renden Betrieb vorstellte. Herr Pingel beschrieb das schrittweise Wachstum seiner jetzigen 380 kW-Bio-gasanlage, bei deren Bau ein großer Teil in Eigen-leistung erstellt wurde. In der anschließenden Dis-kussion wurden neben technischen und baulichen, auch betriebs- und arbeitswirtschaftliche Fragen besprochen.

Nächster Programmpunkt der Ausfahrt war der Windpark Wiemersdorf. Dr. Hans-Günther Lüth stellte die Entstehung des 1997 gegründeten Bürger-Windparks-Wiemersdorf vor und gab ei-nen Überblick über den heutigen Stand. Ziel ist es, regenerativ erzeugten Strom in der Region für die

Der Landwirt als Energiewirt

Für Speisen und Getränke war gesorgt Fotos: ButenschönHerr Pingel erläutert den Gästen seine Biogasanlage

Region zu erzeugen und Ortsansässige mit in den Windpark einzubinden, so dass derzeit 90 Personen am Windpark beteiligt sind.

Zum Abschluss fanden sich alle in der Maschinen-halle von Familie Steffens ein, wo das Gesehene

noch einmal diskutiert und hinterfragt werden konnte und auch für das leibliche Wohl wurde ge-sorgt.Vielen Dank für die Vorstellung der Betriebe und weiterhin viel Erfolg in der Rotbuntzucht und bei der Energieerzeugung. N. Butenschön

Claus-Wilhelm Steffens präsentiert mit seinem Auszubildenden Karsten Henning die Siegerfärse „Ilma“ von „Neumünster am Abend“

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// Kreisvereine

Bei bestem Wetter fand am Donnerstag den 1. Juli auf dem Gelände des Reitvereins Löwenstedt die traditionelle Kreistierschau der Holsteinzüchter in Nordfriesland statt, erstmals auch mit rotbunter Beteiligung. Viele Besucher zog es auf das gut vorbe-reitete Außengelände der Reitanlage. Das Richteramt oblag in diesem Jahr Sabrina Heldt (Groß Schlamin) und Simon Ottzen (Sieverstedt), beide nehmen derzeit an dem Richterschulungsprogramm der RSH eG teil. In Löwenstedt konnten sie nun ihr Können unter Beweis stellen. Die beiden jungen Richter trugen durch sichere Entschei-dungen und eine gute Kommentierung zum Gelingen der Schau bei.

Beim Jungzüchterwettbewerb, traditionell der erste Programmpunkt der Kreisrinder, stellten sich 18 noch recht unerfahrene, aber hochmotivierte Jungzüchter im Vorführwettbewerb dem Urteil des jungen Richterteams.

In der ersten Klasse konnten die jüngsten Teil-nehmer im Alter von gerade einmal drei bis vier Jahren sich und ihre Kälber präsentieren. Sieger dieser Klasse wurde Sören Thoroe mit seinem Kalb „Malli“ das er schon sehr selbständig vorführte.

Gemeinsam belegten Platz zwei: Bjark Nagel mit seiner „Magie“ und Jes Heinrich Carstensen mit seiner „Maiblume“. In der nächsten Klasse siegte mit einer souveränen Vorstellung Ketel-Peter Carstensen. Er bildete mit seiner „Minna“ zu Recht das Spitzenduo, hielt im-

Erste gemeinsame Tierschau der Schwarz- und Rotbuntzüchter im Kreis Nordfriesland

mer Blickkontakt zu den Richtern und zog selbst-bewusst in gleichmäßigem Tempo seine Runden. Hinter ihm platzierte sich Neele Schmidt, die mit ihrer recht nervösen „Mona“ alle Hände voll zu tun hatte, sie aber immer wieder zu beruhigen wusste.In Klasse drei freute sich Tade Callsen riesig über seinen Erfolg mit Jungrind „Lonka“. Es gelang ihm durch eine tadellose Vorführleistung Matties Sch-midt und „Madam“ hinter sich zu lassen.In der letzten Klasse traten nun die älteren Jung-züchter zum letzten Vergleich an. Hier hatte an diesem Tag Hauke Gonnsen mit seinem Rind „Lady Di“ das Nachsehen und musste sich Stephanie Asmussen mit ihrer „Kobra“ geschlagen geben. Zu guter Letzt stand nur noch eine Entscheidung auf dem Programm, die Wahl des harmonischs-ten Paares. Hierzu traten alle Klassensieger noch einmal im Ring an. Auch bei dieser Entscheidung führte kein Weg an Ketel-Peter vorbei. Er und seine „Minna“ waren an diesem Tag nicht zu schlagen.

Nachzuchtpräsentation „Lemmna“Aus der bekannten Zuchtstätte der Levshöh GbR, Stoltebüll, stammt der Bulle „Lemmna“ - er wurde in Löwenstedt durch fünf einkalbige Töchter erst-malig vorgestellt. Die sehr jugendlichen Töchter sind mittelrahmig mit durchschnittlicher Substanz. Überzeugen konnten sie durch ihre Körperlänge

Früh übt sich .....

Sieger bei den Jungzüchtern: Ketel-Peter Carstensen mit seinem Jungrind Mima (V. Arrow)

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// Kreisvereine

sowie -breite, optimal gelagerte Becken. Eine hohe Mobilität zeigte sich durch sehr gute Klauen-beschaffenheit und die optimal gewinkelten Fun-damente, die Sprunggelenksqualität und Hinter-beinstellung variierte etwas innerhalb der Gruppe. Die Euter verfügen über ein starkes Zentralband und eine optimale Strichstellung. Wie sein Vater „Laudan“ bringt „Lemmna“ Produktionskühe, die eine lange Nutzungsdauer erhoffen lassen.

Viel Qualität im RotbuntkontingentDie Rotbuntzüchter beteiligten sich mit einem kleinen, aber sehr feinen Kontingent. Leider kam es zu einigen Ausfällen, so dass sich den Preisrich-tern Sabrina Heldt, Groß Schlamin und Simon Ott-zen, Sieverstedt, nur zwei statt der angestrebten drei Klassen präsentierten.Bei der Färsenklasse konnte einmal mehr Joyboy seine Exterieurqualitäten demonstrieren. Es siegte souverän die Kat.-Nr. 30, „Kade“ von Ingwer Mar-tin Carstensen, Lütjenholm vor der Kat.-Nr. 32, „Klaudia“ aus dem gleichen Züchterstall. Die Joy-boy-Tochter „Kade“ zeigte sich ohne Fehler und vor allem das fest ansitzende und sehr drüsige Euter gaben den Ausschlag für diese Platzierung. Die Classic-Tochter „Klaudia“ überzeugte mit viel Kaliber und Kraft und konnte mit der enormen Entwicklung sich den zweiten Platz sichern.In der älteren Klasse der Rotbuntkühe wurden Kühe mit zwei bis vier Abkalbungen aufgetrieben.

„Hyde Park“ nicht zu schlagenRelativ schnell und als eindeutige Spitze stellten die Preisrichter die Kat.-Nr. 38, „Hyde Park“ von Christian Gonnsen, Struckum, heraus. Die dreimal gekalbte Ludox-Tochter bestach mit viel Ausstrah-lung und ihrem sehr gutem und drüsigen Euter. „Hyde Park“ war bereits auf der Verbandsschau „Neumünster am Abend 2010“ erfolgreich und ist

Bullenmutter im Rotbuntzuchtprogramm der Rin-derzucht Schleswig-Holstein eG.Auf den zweiten Platz kam die Kat.-Nr. 43, „Gir-lande“ von Ingwer Martin Carstensen, Lütjen-holm. Die enorme Körpertiefe und das drüsige Eu-ter gaben den Ausschlag für diese hervorragende Platzierung. Die Rotbuntzüchter aus dem Kreis Nordfriesland haben mit der hervorragenden Qualität der Schau-kühe viel Werbung für die Rotbuntzucht betrieben und an dieser Stelle ein großes Lob und herzliches Dankeschön an die Beschicker der Schau.

Schwarzbunte überzeugenInsgesamt präsentierten sich 57 schwarzbunte Schaukühe im Richtring. Sie unterstrichen ein-drucksvoll das hohe Niveau der Holsteinzucht im Kreis Nordfriesland.

Den Auftakt bildeten 21 hervorragend heraus-gebrachte Färsen. Aufgeteilt in drei Klassen machten sie dem jungen Richtergespann die Ent-scheidungen nicht leicht. Bei der anschließenden Siegerauswahl jung stellten die Richter dann aber eindeutig die Kat. Nr. 63 als Siegerfärse he-raus. „Kobra“ aus der Zuchtstätte Ingwer-Martin Carstensen, Lütjenholm bestach durch enorme Entwicklung und besonders durch Ihr hoch auf-gehängtes, drüsiges Euter und war hier nicht zu schlagen. Sie ist eine September-Tochter und geht über die bekannte Achtung-Tochter Enzian VG 88 auf die berühmte Stammkuh Anita VG 88 (v. Lare-do Red) zurück.Den Reservesieg sicherte sich die korrekte, und mit einem hervorragenden Euter ausgestattete Marbach-Tochter „Kernige“ aus der Zucht von Christian Gonnsen, Struckum.

Typstarke Kühe in der Klasse der älteren Rotbunt-KüheEindrucksvolle Qualität der aufgetriebenen Kühe. Erstmals waren auch die Rotbunten mit dabei

Eindrucksvolle Qualität der aufgetriebenen Kühe. Erstmals waren auch die Rotbunten mit dabei

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Anita-Stamm dominiert die mittleren Klas-senIn den vier Klassen der zwei- bis dreikalbigen Kühe war das Richteramt ebenfalls nicht leicht zu be-kleiden. Die 26 in diesen Klassen aufgetriebenen Kühe präsentierten sich in guter Schaukondition und verfügten fast durchweg über hervorragende Euter. Siegerin wurde nach einer denkbar knappen Ent-scheidung die Joyboy-Tochter „Imke“ von Ingwer-Martin Carstensen, Lütjenholm; die wie schon die Siegerin der Färsenklassen die Stammkuh Anita VG 88 zur Großmutter hat. „Imke“ bestach beson-ders durch Ihr exzellentes Euter und ein hervor-ragendes Fundament. Imkes Fundamentqualität war dann auch der Grund weshalb sie sich gegen Ihre Stallgefährtin „Goldmeise“, einer September-Tochter direkt aus Anita VG 88 durchsetzen konn-te. Goldmeise war mit ihrer tollen Ausstrahlung, dem beeindruckenden Körper und einem ausge-wogenen, extrem drüsigen Euter ebenfalls eine echte Augenweide im Ring.

Beeindruckende AltküheDie zehn schwarzbunten Kühe in den zwei alten Klassen (Kühe mit vier bis acht Kalbungen) zeigten eindrucksvoll das Ziel der Holsteinzucht auf – Hohe Lebensleistungen bei Top Exterieur.Nicht zu schlagen war hier die älteste Kuh der Schau: „Birte“, eine Pik ET-Tochter aus der Zucht-stätte von Christian Gonnsen, Struckum. Birte hat bereits die 70.000 kg-Marke hinter sich gelassen und wirkt dabei noch sehr jugendlich! Aufgrund Ihrer hervorragenden Beckenlage und dem Spit-

zenfundament, das mancher Färse zu wünschen wäre, verwies sie die Lobito-Tochter „Fora“ aus der Zucht von Jens-Peter Johannsen, Achtrup auf den Reservesieger Platz. Fora wusste besonders im Typ zu gefallen und verfügte außerdem über ein hervorragendes Euter.

SammlungenAcht Züchtersammlungen rundeten einen ge-lungenen Schauabend ab. Zu fortgeschrittener Stunde musste das junge Richterteam hier noch

einmal eine schwere und dabei sehr schnelle Entscheidung treffen um das letzte Tageslicht auszunutzen. Nicht zu schlagen war die Samm-lung von Ingwer-Martin Carstensen, Lütjenholm; die sehr großrahmigen Kühe überzeugten in al-len Merkmalen. Erwähnung finden soll hier noch die gleichmäßige gute Gruppe von Hans Carsten Claußen, Oster-Ohrstedt.

Rotbunte stellten Grand Champion „Fünf hervorragende Kühe!“ so beschrieb Richte-rin Sabrina Heldt die Gruppe vor der Entscheidung über den Gesamtsieg und bat die Zuschauer hier um einen Zwischenapplaus. Anschließend ging sie noch einmal auf die Vorzüge der einzelnen Kon-kurrentinnen ein, bevor sie den Titel des Grand-Champions vergab. Zum zweiten Mal in Folge ging der Titel an die Zuchtstätte Gonnsen in Struckum. War es 2007 die bekannte Lee-Tochter „Fanta-sia“, die den Gesamtsieg nach Struckum brachte, so war es in diesem Jahr Ihre rotbunte Stallgefähr-tin „Hyde Park“ (V. Ludox) die den Sieg für Ihre stolzen Besitzer errang. Die RSH-Bullenmutter be-stach wie schon im Rotbuntwettbewerb durch Ihre enorme Ausstrahlung sowie das sehr drüsige Euter und konnte sich so gegen Ihre starke Konkurrenz durchsetzen.

M. NobbeG. Koch

J.-T. Heesch

Grand Champion „Hyde Park“ aus der Zuchtstätte von Christian Gonnsen, Struckum Fotos: Böhnke

Richten der Färsenklassen: beeindruckende Qualität

// Rind im Bild 3/2010 39

// Kreisvereine

Eine Abordnung des Kreisvereins hatte sich auf dem Hof von Elsbeth und Jörg Lange in Süderau-erdorf eingefunden, um die Familie Lange und die Kuh Zota zu ehren, die mit der März-Kontrolle die magische Grenze von 100.000 l Milch überschritten hatte. Zota wurde am 26.02.1998 als Tochter des bekannten RH-Vererbers Jupiler aus einer Herold-Mutter geboren. Sie kalbte bereits im Alter von 23 Monaten, brachte ohne Verzögerung jedes Jahr ein Kalb und erreichte jetzt in der 10. Laktation mit 11.443 kg Milch ihre Höchstleistung. Töchter von Leif, Joyboy und Jurus befinden sich noch im Bestand. Zota befindet sich in hervorragender Kondition und ist wieder tragend.Der Kreisvereinsvorsitzende Björn Wiencken gratu-lierte ganz herzlich zu diesem züchterischen Erfolg und hieß bei der Ehrung auch den ehemaligen Tier-zuchttechniker Joachim Nagel willkommen, der die passende Anpaarung 1997 veranlasst hatte.

Zum zweiten Mal in der Hofgeschichte konnte auf dem Betrieb von Peter und Anke Ratjen in Fitzbek die Ehrung für eine 100.000 l Kuh vorgenommen werden, zu der Familie Ratjen eine Abordnung des Kreisvereins, Nachbarn, Züchterkollegen und auch den ehemals zuständigen Tierzuchttechniker Dieter Jäger eingeladen hatte. Der Kreisvereinsvorsitzende Björn Wiencken hob in seiner Laudatio das züchte-rische Engagement des Hofes Ratjen über Genera-tionen hervor und würdigte die immer noch hervor-ragende Konstitution der Kuh Auslese, die Lucky-Red als Vater und eine Caveman-Tochter zur Mutter hat. Auslese hat bisher acht mal gekalbt und dabei 10 Kälber geboren. In der 5. Laktation erreichte sie ihre Höchstleistung von 13.428 kg Milch. Sie ist wieder

Verein der Rot- und SchwarzbuntzüchterSteinburg und Pinneberg ehrte 100.000 l Kühe

tragend, gibt zur Zeit über 50 kg Milch täglich und Familie Ratjen hofft, dass sie noch lange Gutes von ihr erwarten kann. Die Grundvoraussetzung dafür, wie z.B. optimale Haltungsbedingungen, ausgewo-gene Fütterung und pfleglicher Umgang mit der Kuh sind gegeben.

Auch auf dem Betrieb der Familie Engelbrecht in Bokholt-Hanredder nahm der Kreisverein wieder die Ehrung einer 100.000 l Kuh vor. Während es auf vie-len Betrieben schon ein ehrgeiziges Ziel ist, einmal in einer Züchtergeneration mit einer Kuh die 100.000 l Marke zu überschreiten, so hat es die Familie Engelb-recht geschafft, in sechs aufeinander folgenden Jah-ren eine solche Leistungskuh vorzustellen. Auch in Zukunft ist damit zu rechnen, dass weitere 100.000 l Kühe folgen werden, da auf dem Betrieb etliche Kühe

mit hoher Lebensleistung und langer Nutzungsdauer vorhanden sind. Vom Betriebsmanagement und von der züchterischen Planung wird nichts dem Zufall überlassen, um die hochgesteckten Ziele zu erfüllen.Die jetzt geehrte Kuh Brasilien wurde im August 1999 geboren, kalbte erstmalig im Alter von 26 Monaten und hat den Amaretto-Sohn Amadeus zum Vater. Sowohl zur 7. als auch zur 8. Laktation brach-te sie Zwillinge von Calypso zur Welt. Ihre Töchter von Lee, Outmodel, Jocko Besne und Raute stehen im Betrieb und tragen zu dem hohen Leistungsstand der Herde bei. Björn Wiencken und die Vertreter des Kreisvereins, die anlässlich der Ehrung zu einem Gril-labend eingeladen wurden, gratulierten ganz herz-lich und hoffen, dass die ehrgeizigen Ziele auf dem Betrieb Engelbrecht in Erfüllung gehen. H. Biehl

Bereits zum sechsten Mal in Folge konnte auf dem Betrieb der Familie Engelbrecht in Bokholt-Hanredder eine 100.000 l Kuh geehrt werden

Große Freude im Zuchtbetrieb der Familie Ratjen in Fitzbek, denn die Kuh Auslese hatte die 100.000 l-Marke überschritten

Eine Abordnung des Kreisvereins hatte sich auf dem Hof von Elsbeth und Jörg Lange in Süderauerdorf eingefunden, um die Familie Lange und die Kuh Zota zu ehren

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// Kreisvereine

Übergabe des Pokals an Familie Pump – neu dabei aber recht er-folgreich

Ohne „Lütje Minze“ geit dat op den Förstenhof nich

Nachdem die Jubiläumsschauen in den Kreisen Plön und Segeberg zum 100-jährigen Bestehen der jeweiligen Züchterverbände einige Jahre zurückla-gen, sollte jetzt wieder ein Wettbewerb zwischen den Tieren ermöglicht werden, der für die Züchter einfach durchzuführen ist.Beide Vereine riefen somit ihre Mitglieder zur Teilna-me an der „Prämierung in der Herde“ auf. Bei dieser etwas anderen Schau kommt die Bewertungskom-mission auf die Betriebe der interessierten Züchter, um dort die Merkmale Größe, Milchtyp, Körper, Fundament und Euter der vorgestellten Kühe zu be-werten. Beide Kreisvereine wollten, dass Tiere aller Altersgruppen mitmachen können und unterteilten das Teilnehmerfeld in drei Blöcke:

- Tiere mit dem ersten Kalb- Tiere mit dem zweiten und dritten Kalb- ältere Kühe

Nach der Bekanntgabe der Bedingungen und der Termine der Bereisung - Mai und Juni - entschieden sich im Kreis Segeberg 16 und im Kreis Plön 21 Be-triebe zur Teilnahme. Unsere Kommissionen wurden von den RSH-Klassifizierern Frau Lienau und Herrn Böhnke sowie den erfahrenen Jungzüchtern Frau Wendt und Frau Heldt gebildet.Dank der guten Vorbereitung auf den Betrieben, die Kühe standen gepflegt und getrennt vom Rest der Herde im Fanggitter, konnten die Einstufungen zügig durchgeführt werden. Durch die deutliche Ver-spätung des ersten Schnittes geriet die Bereisung in Plön in Kollision mit der Grasernte. Aber Dank der Flexibilität auf den Betrieben konnten Ladewagen, Mähwerke und die Vorbereitung und Vorstellung der Kühe unter einen Hut gebracht werden. In den fol-genden Tabellen sehen Sie, nach Betriebsgrößen auf-geteilt, die Sieger und Zweitplatzierte unserer Wett-bewerbe. In beiden Kreisen erfolgte die Bekanntgabe der Siegertitel und die Preisvergabe im Rahmen eines Grillabends. Unser besonderer Dank geht an die zahlreichen Sponsoren, die durch Geld- oder Sach-preise sehr zum Gelingen beigetragen haben.Zur Abrundung des Wettbewerbes wurden Kuhfami-lien, älteste Kühe und höchste Leistungen bewertet und mit Preisen bedacht.Im Namen der Vorstände der Kreisvereine nochmals vielen Dank an die Kommissionen, die ausstellenden Betriebe und auch an die Familien E. Först, Darry, sowie Thies und Gülck aus Winsen, wo die Grill-abende stattfanden. K.-H. Arp

Prämierung in der Herde

Verein der Holsteinzüchter im Kreis PlönVerein der Schwarzbuntzüchter im Kreis Segeberg

“Prämierung in der Herde” – hier im besten Sinne des Wortes. Die Familien Thies und Gröhn bauten die Anbindung dicht neben der Herde wie bei einer richtigen Tierschau auf

Auch die Familie Hinrich Schnoor zeigte die Kühe außerhalb des Stalles bei bestem Wetter – hierfür vergab der Kreisverein einen Sonderpreis

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// Kreisvereine

Perfekte Präsentation der Tiere bei Heiko Schnoor in SchillsdorfGrillabend bei Familie Först: bestes Wetter, viele Preise für die Schau-tiere und eine Supernachzucht des Vererbers „NOG Salem“

So sieht die gute Vorbereitung der Tiere bei Familie Doepner in Köhn aus Fotos: Arp

Mit vollbesetztem Bus führten die Kreisvereine in gewohnter Weise ihre Sommerfahrt durch. Als Fachprogramm stand die Betriebsbesichtigung der Familie Kaack GbR in Mözen, Kreis Segeberg, auf dem Programm. Der Betrieb stellte sich hervorragend dar. In zwei Schritten wurde aus dem Dorfkern aus-gesiedelt. Es wurden moderne Stallungen mit einem Melkkarussell aufgebaut. Ein Wohnhaus, ein Kälber-

stall und eine große Maschinen- und Strohlagerhalle machen den Betrieb komplett. Die Familie Kaack präsentierte die aktuellen in Karkendamm geprüften Bullenmütter. Die Besucher konnten sich dabei einen sehr guten Eindruck über die enormen leistungs- und exterieurstarken Kühe machen. Wir bedanken uns bei Familie Kaack für die sehr gute Präsentation und wünschen für die Zukunft alles Gute.

Als zweiter Programmpunkt wurde das AIRBUS-Werk in Hamburg Finkenwerder besichtigt. Wir be-kamen eine 2 ½-stündige Führung. Die Teilnehmer waren beeindruckt von der enormen Größe dieses Weltunternehmens.Nach einer Kaffeepause kehrten die Teilnehmer mit vielen neuen Eindrücken in den Norden Schleswig-Holsteins zurück. K. Andresen

Sommerfahrt der Rot- und Schwarzbunt-züchter der Kreise NF und SL-FL

Sommerfahrt der Rot- und Schwarzbuntzüchter Fotos: privat

Plön Segeberg

Anzahl Kühe

jung mittel alt

bis 40

B. Ruser Ch. Horn U. ThiesKarina Honigbiene NOG Medy Red

U. Thies E.U. Horn Ch. Horn

Indiana Hella Flöte

40 bis 70

Heiko Schnoor E. Först Bornhöft/Stepputis

Jagel Gritt Fatima

E. Först Bornhöft/Stepputtis E. Först

Kandy Heike Europa

über 70

A. Bewersdorff A. Bewersdorff A. Bewersdorff

HaH Kanone HaH Grazie HaH Darina

B. Doepner B. Doepner B. Doepner

Kordel Ikone Gloria

Anzahl Kühe

jung mittel alt

bis 65

H. Schwarzlos V. Bodelschwingh H. SchwarzlosKilia Hesel Grazia

J. Saggau H. Schwarzlos J. Staggen

Imke Husum Flieder

über 65

D. Pump D. Pump Beecken-Wischmann

Karoline Helmine Baronin

B. Unruh Beecken-Wischmann D. Pump

Korina Harlekin Dani

über 100

V. Kaack Thies/Gröhn Hülsenberg

NOG Desiree Galante Eike

J. Schrödter GuT Diershoop Thies/Gröhn

Jamira Java Frauke

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// Kreisvereine

Am frühen Morgen des 4. Juni starteten wir un-sere Fahrt mit 42 Personen in Richtung Neustadt/Dosse nach Stölln zur Gedenkstätte für Otto Lili-enthal. Auf dem 110 m hohen Gollenberg ist der Pionier der Luftfahrt bei seinen Flugversuchen töd-lich verunglückt. Im Düsenflugzeug „Lady Agnes“ sahen wir uns einen Film an. Weiter ging es nach Kampell zum Ritter Kahlbutz. In einer denkmalge-schützten Backsteinkirche liegt die gut erhaltene Mumie des Ritters in einem gläsernen Sarg.In Rathenow haben wir uns die großen Lagerhallen der Firma Stahl Schröder angeschaut. In den Hallen lagern mehrere 10000t Getreide, Milchpulver, Erb-sen und Bohnen als eiserne Reserve der EU. Weiter ging es zum Milchgut Bahnitz. Diese hoch eingezäunte, neue Betriebsgelände mit 1.200 Kü-hen im neuen Stall mit einem 48er Melkkarussell in 4 Gruppen je 300 Kühen wurde uns vom Her-denmanager vorgestellt. In dem sehr großen Stall hatten die Tiere viel Platz und fühlten sich sichtlich wohl. Die Fahrt ging dann in den Südosten von Ber-lin an den Müggelsee, wo wir unser Hotel bezogen.In der Weltstadt Berlin unternahmen wir eine Stadt-rundfahrt. Eine humorvolle Reiseleiterin führte uns durch die Innenstadt, Nikolaiviertel, Palast der Re-publik, Berliner Dom, Reichstag, Regierungsviertel, Potsdamer Platz. Auf dem Aussichtsturm des Olym-piastadions konnten wir einen Blick über die Stadt werfen. Am Abend besuchten wir eine Show im Friedrichstadtpalast.

Am Morgen des 14. April 2010 machten sich 96 Junggebliebene aus den Kreisen Steinburg und Pinneberg in zwei Reisebussen auf den Weg, um gemeinsam einen unterhaltsamen Tag mit interes-santen Betriebsbesichtigungen und viel Gelegen-heit für Klönschnack zu verbringen.

Nachdem alle Teilnehmer an Bord der Busse ge-gangen waren, schaukelten wir – gestärkt durch einen „kurzen“ Kampfschluck aus Elke Biehls Pro-viantkorb - gemütlich nach Klein Offenseth – Spar-rieshoop zu Familie Dieckmann, dem ersten Ziel unserer Tour.

Am dritten Tag unternahmen wir eine Besichti-gungs- und Hebefahrt durch das Schiffshebewerk Niederfienow, welches einen Höhenunterschied von 36 m überwindet.In Potsdam machten wir eine Stadtrundfahrt mit anschließendem Spaziergang durch den Schloss-park von Sanssouci, durch die restaurierte Innen-stadt und das holländische Viertel. Am Nachmittag starteten wir zu einer sehr schönen Fahrt auf den Spuren Theodor Fontanes durch das Havelland bis nach Ribbek, wo wir uns auf die Suche nach dem berühmten Birnenbaum machten.

Teilnehmer der Kreisfahrt Foto: Frohbös

Die Teilnehmer vor dem Hauptgebäude des Reit- und Fahrvereins Elmshorn

Verein der Rotbuntzüchter im Kreis Rendsburg-Eckernförde Kreisfahrt in die Bundeshauptstadt und das Havelland

Seniorenfahrt des Kreisvereins Steinburg-Pinneberg

Am letzten Tag ging es nach Mecklenburg-Vorpom-mern. Hier hatten wir eine Führung auf dem Land-gestüt „Redefin“. Danach besuchten wir den Be-trieb Dennisen in Wöbbeln mit 700 Milchkühen und zwei Biogasanlagen, mit dessen Abwärme Tomaten und Erdbeeren in Treibhäusern beheizt werden. Au-ßerdem werden 49 ha Spargel angebaut. Die Pro-dukte werden eigens verpackt und vermarktet. Ein neuer Stall für 250 Kühe befand sich im Bau. Alle Kühe lagen auf Wasserbetten. Mit tollen Eindrücken traten wir die Rückreise an. W. Frohbös / gekürzt und überarbeitet RSH eG

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// Kreisvereine

Auf dem Betrieb Kruse werden die Ziegen im 12er Side-by-side-Melkstand gemolken Fotos: ZettlerHans-Hinrich Kruse beantwortete zusammen mit seinem Sohn Stefan (nicht im Bild) alle Fragen rund um Kruses Hofmilch

Der Betrieb von Klaus Albert Dieckmann umfasst insgesamt 137 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und einen Viehbestand von 136 Kühen und ca. 120 Jungtieren. Das Melken im neugebauten Laufstall mit Tiefboxen übernehmen zwei Melkroboter. Bei unserer Ankunft war bereits das nächste Baupro-jekt so gut wie fertig gestellt: eine Pultdachhalle mit ganz besonderen „Pfannen“. Denn der Betrieb Dieckmann setzt auch auf erneuerbare Energien und betreibt mittlerweile auf mehreren Dachflä-chen Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt ca. 500 KWp (Kilowatt-Peak, zu deutsch: Spitzenleistung). Ein weiteres Standbein des Be-triebes ist die Ausführung von Lohnarbeiten, von denen es dem Betriebsleiter besonders der Pflan-zenschutz angetan hat. Während die Einen von uns noch über den Futter-tisch flanierten und in der Selektionsbox u.a. die Za-bing-Tochter Holla, die im Jahr 2009 als Nachzucht an der DHV-Schau in Oldenburg teilgenommen hat, in Augenschein nahmen, erwartete die Anderen, die bereits der Hunger plagte, auch schon das erste kulinarische Highlight des Tages: Frau Dieckmann servierte mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Kinder leckere belegte Brötchen und heißen Kaffee.

Nach diesem bestens gelungenen Einstieg führte uns die Reise weiter nach Rellingen zum Betrieb von Stefan Kruse. Hier produzieren gut 200 schwarz-bunte HF-Kühe zusammen mit etwa 60 weißen Milchziegen „Kruses Hofmilch“. In der hofeigenen Molkerei, in der neben dem Betriebsleiter 4 Voll-zeit- und 6 Teilzeit-Arbeitskräfte beschäftigt sind, wird die gesamte Ziegenmilch – immerhin knapp 250 Liter pro Tag – und ein Viertel der ermolkenen Kuhmilch zu beinahe allem, was aus Milch her-gestellt werden kann, verarbeitet. Die weiblichen Ziegenlämmer, die nicht zur Remontierung benötigt werden, sowie alle Bocklämmer werden mit etwa 22 bis 25 kg Lebendgewicht geschlachtet und wie-gen dann am Haken rund 12 kg. Lammfleisch und -wurst sowie die Kuh- und Ziegenmilchprodukte werden täglich mit zwei Verkaufswagen auf Wo-

chenmärkten im Großraum Hamburg sowie über den „Rellinger Hofladen“, den Karola Münster, die Schwester des Betriebsleiters, auf dem nahe gelegenen Betrieb der Großeltern betreibt, direkt vermarktet.

Zu den Standbeinen des Betriebes der Familie Kruse zählt seit Beginn des Jahres auch eine Bio-gasanlage, der im Stall anfallende Mist wird an umliegende Baumschulen abgegeben. Besonders erwähnenswert ist sicherlich, dass seit Kurzem für viele gläubige Juden in ganz Europa die koscheren, also dem jüdischen Glaubensgesetz entsprechend hergestellten Milchprodukte aus Rellingen kom-men. Dazu überwacht in regelmäßigen Abständen ein Rabbiner den Vorgang des Melkens und der Milchverarbeitung auf dem Hof Kruse und achtet dabei peinlich genau auf die Einhaltung bestimmter Hygienevorschriften.Von Geschmack und Qualität der bei „Kruses Hof-milch“ hergestellten Produkte konnten wir uns bei der Verkostung von Vanille- und Erdbeermilch aus-giebig überzeugen.

Durch diesen „Aperitif“ angeregt, trieb uns der Hunger als nächstes nach Kummerfeld in den „Meinkenhof“, wo unsere Gruppe dem bunten Buffet ordentlich zusprach.

Frisch gestärkt wurden wir anschließend nach Elmshorn zum „Verband der Züchter des Holstei-ner Pferdes“ kutschiert, wo uns Gerard Muffels, der Leiter der Hengststation, und seine Mitarbei-ter herzlich empfingen. Ohne lange Umschweife wurden unserer Gruppe von Rinderzüchtern einige der mitunter äußerst temperamentvollen Stations-hengste vorgeführt, wobei so klangvolle Namen wie Quadros, Cormint, Caretino und Ibisco fielen. Anschließend führte uns Herr Muffels durch die Stallungen und erläuterte anschaulich die verschie-denen Aspekte der Deckhengsthaltung, welche durchaus Parallelen zur Haltung von KB-Bullen auf-weist. Deutliche Unterschiede zeigten sich jedoch

beim Thema Besamungsgebühren. Soll eine Stute beispielsweise mit Cassini I, einem der berühm-testen Holsteiner Hengste mit außerordentlichem Springvermögen, belegt werden, beträgt allein die Decktaxe 500 Euro. Weitere 750 Euro werden fällig, wenn die Stute nach den ersten beiden Ros-sen trächtig ist. Wird dann nach etwa 340 Tagen ein Fohlen geboren, kommen noch einmal 750 Euro Fohlengeld hinzu, was zusammen 2.000 Euro (plus Mehrwertsteuer) macht! Im Vergleich hierzu erscheint die Preisliste der RSH eG geradezu be-scheiden… Als Höhepunkt der Führung durften wir neben Cas-sini I weitere prominente Vertreter der Holsteiner Rasse im Hengststall bestaunen, darunter den le-gendären Linienbegründer Corado I, der mit seinen 25 Jahren auf eine äußerst erfolgreiche Karriere mit über 400.000 Euro an Sieggeldern und vielen er-folgreichen Nachkommen zurückblicken kann und sich seinen Ruhestand inkl. Luxus-Großraum-Box mehr als verdient hat.Den Abschluss unseres Besuchs beim Holsteiner Verband bildete ein Rundgang durch die altehrwür-digen (Reit-)Hallen der im Jahre 1895 gegründeten Reit- und Fahrschule Elmshorn.

Von dem äußerst beeindruckenden Besuch beim Holsteiner Verband mehr oder weniger geschafft, ließen wir uns als nächstes gen Kollmar chauffie-ren, wo im „Café Klevenhof“ bereits eine Vielzahl hausgemachter Kuchen und Torten auf uns ausge-hungerte „Senioren“ wartete. In den liebevoll und detailgetreu restaurierten Räumlichkeiten des Kle-venhofs ließen wir das Gesehene und Erlebte bei Kaffee und köstlichem Kuchen noch einmal Revue passieren. Auch die Busfahrt zurück an den Aus-gangspunkt unserer Tagesreise war erfüllt von an-geregten Gesprächen über die einzelnen Stationen des von Elke und Hans Biehl wie gewohnt perfekt ausgearbeiteten Programms der Seniorenfahrt 2010 des Kreisvereins Steinburg-Pinneberg.

C. Zettler

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// Jungzüchter

Um 5.30 Uhr am frühen Montagmorgen fiel der Startschuss zur diesjährigen Landes-jungzüchterfahrt in die Niederlande. Mit 41 Jungzüchtern an Bord ging es los. Unsere Reiseroute führte uns zunächst noch auf zwei Betriebe innerhalb Deutschlands, be-vor wir die Grenze überqueren sollten.

Nach circa zwei Stunden Fahrtzeit erreichten wir auch schon unser erstes Ziel - den Betrieb der Familie zum Felde in Ahlerstedt. Dort wollten wir uns natürlich den sehr interessanten Betrieb angucken, zusätzlich war aber auch eines unserer Anliegen, Svenja Pein (bis zum letzten Jahr Presse-wartin des Landesjung-züchterverbandes) dort zu besuchen, die sich seit November 2009 auf dem Betrieb um das Her-denmanagement kümmert. Mittlerweile werden auf dem Be-trieb 770 Kühe gemolken, bei einer durchschnittlichen Milchleistung von ca. 10.000 kg-Milch. Trotz der hohen Kuhzahl wurde auf dem Betrieb noch nie ein Tier zugekauft. Das Wachstum wurde immer aus der eigenen Auf-zucht realisiert und auch züchterische Aspekte wurden dabei im Auge behalten. Auf Grund des-sen ist es auch nicht ungewöhnlich, dass in der

Landesjungzüchterfahrt nach Holland vom 19. bis 23. Juli

Deutschen Topliste der Bulle „Lordas“

steht, welcher aus der Zuchtstätte „zum

Felde“ stammt. Des Weiteren werden 270 ha

landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet. Mit insgesamt neun zusätzlichen Arbeitskräften organisiert Betriebsleiter Uwe zum Felde den gesamten Betriebsablauf.

Nächster Anlaufpunkt sollte der Betrieb der Familie Cordes in Fechum, Haselünne sein. Im Dezember

2009 zogen sie dort mit ihren 200 Kühen in einen neuen Boxenlaufstall mit 433 Liegeplätzen ein. Seither wurde der Bestand kontinuierlich erweitert auf mittlerweile 370 Kühe. Der Herdenschnitt liegt bei ca. 9.800 kg-Milch. Mit dem Bezug des neuen Laufstalles wurde auch zum ersten Mal das neue Melkzentrum in Betrieb genommen. Seither wird auf dem Betrieb in einem 36er Melkkarussell (In-nenmelker) gemolken.

Pünktlich zum Abendbrot erreichten wir die Ju-gendherberge in Sneek. Die direkt neben der Ju-gendherberge verlaufende Gracht lud im Anschluss dann einige noch zu einem erfrischenden Bad ein. Am Dienstagmorgen hieß es um 8.00 Uhr Abfahrt Richtung Giethoorn, dem sogenannten „Venedig von Holland“. Hier trafen wir auch zum ersten Mal auf unseren holländischen Begleiter Frans Kloosterziel. Er hatte das gesamte Programm für unseren Hollandaufenthalt ausgearbeitet und stand uns immer gut gelaunt als Übersetzer und Reiseführer zur Verfügung. In Giethoorn ging es dann immer mit 8-9 Mann in kleine Elektroboote, um die vielen kleinen Grachten auf eigene Faust zu erkunden.

Als nächstes sollten wir nun einen ersten Einblick in die landwirtschaftlichen Strukturen Hollands bekommen. Die Familie Prins kaufte sich 2005 den heutigen Betrieb. 2008 bauten sie dort ei-nen Boxenlaufstall für insgesamt 80 Kühe und die weibliche Nachzucht. Die durchschnittliche Tierbeurteilungswettbewerb auf dem Zuchtbetrieb Stouwdamshof, Oosterwolde

Gruppenbild auf dem Betrieb Cordes

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// Jungzüchter

Milchleistung der überwiegend schwarzbunten Herde liegt bei 8.500 kg-Milch. Diese 8.500 kg-Milch werden aus Grassilage und Stroh sowie einer zusätzlichen Kraftfutterzugabe durch einen Melkroboter ermolken.

Nach einem gemütlichen Picknick zwischen Kühen am Ufer der Ijssel ging es dann weiter zum Ziegen-betrieb der Familie Palland. Die 700 Edelziegen der Familie werden in einem Doppel 32er Side by Side Melkstand gemolken und schaffen im Durchschnitt eine beachtliche Leistung von 1.200 kg-Milch in der Laktation. Als Futtervorlage steht den Ziegen Heu, Stroh und Kraftfutter zur freien Verfügung. Ein weiterer Betriebszweig der Familie sind die 50 schwarzbunten Holsteinkühe, welche im Mittel eine Milchleistung von fast 10.000 kg-Milch haben. In Zukunft plant die Familie eine Erweiterung der Ziegenmilchproduktion auf ca. 1.200 Milchziegen.

Zum Abschluss des Tages ging es auf Shopping-tour nach Kampen, wo Ansichtskarten gekauft oder auch, dem sehr warmen Wetter angepasst, einfach ein Eis gegessen werden konnte. Abends ging es dann zurück zu unserer Jugendherberge nach Sneek.

Am nächsten Morgen hieß es für alle Koffer pa-cken, da eine andere Jugendherberge unser Ziel am Ende des Tages sein sollte. Auch an diesem Morgen verschlug es uns zunächst in die Nähe von Kampen. Es stand der Besuch einer Tomaten-plantage auf dem Programm. Auf dem Betrieb der Familie von der Belt werden auf 7 ha Tomaten im Treibhaus angebaut. Dreimal in der Woche werden die Tomaten dort geerntet. Die Erntezeit beginnt ab März und bis in den Oktober können dort Toma-ten gepflückt werden. Im November werden dann die neuen Tomatenpflanzen gesetzt.

Als nächstes fuhren wir zum Kälbermastbetrieb der Familie Altena in der Nähe von Kampen. Sechs

Monate bleiben die 800 Mastkälber zur Weiß-fleischproduktion auf dem Betrieb. Mit zwei Wo-chen werden sie in Einzelboxen eingestallt, später werden dann die Kälber in Kleingruppen mit bis zu acht Tieren gehalten. Als Futtergrundlage der Käl-ber dient vor allem Milch. Es gilt die Regel, dass die Kälber ca. 10 % ihres Körpergewichtes an Milch bekommen, am Ende der Mastphasen bis zu 18 kg Milch am Tag, aufgeteilt auf zwei Fütterungszeiten. Zusätzlich steht den Kälbern Maissilage zur Verfü-gung. Die Familie arbeitet mit einem Rein-Rausver-fahren. Alle Kälber werden gleichzeitig aufgestallt und verlassen auch gemeinsam den Hof. Danach gilt es, den großen Stall gründlich zu reinigen und im Anschluss die Einzelboxen wieder aufzubauen, bevor die Neuankömmlinge sie beziehen.

Da wir ein wenig Zeit unterwegs gespart hatten, schlug unsere Begleiter Frans vor, die übrige Zeit mit einem Besuch auf dem Hof seines Sohnes zu überbrücken. Dort steht der Traktor seines Traktor-pullingteams „The Jugde“. Nicht nur die Jungs wa-

ren von dem Anblick des 2400 PS-starken Traktors beeindruckt.Im Anschluss an diese kleine Exkursion war un-ser nächstes Ziel der Zuchtbetrieb der Familie Van’t Hof in Oosterwolde. Die Familie Van’t Hof nimmt regelmäßig an regionalen und nationalen Tierschauen teil. Uns wurden insgesamt acht ein-drucksvolle der insgesamt fünfzig Milchkühe und eine Töchtergruppe mit drei Tieren am Halfter prä-sentiert. Danach konnten wir uns in einem Tierbe-urteilungswettbewerb messen, bei welchem wir in Gruppen vier Kühe bewerten und rangieren und unser Ergebnis im Anschluss präsentieren mussten. Für jedes Team gab es einen kleinen Preis und für das Siegerteam sogar einen Pokal (zumindest für`s Foto).

Am Donnerstag war unser erstes Ziel die Blu-menauktion in Aalsmeer, welche die größte der Welt ist. Hier werden pro Tag 48 Mio. Pflanzen und Blumen in den vier Versteigerungssälen verkauft.

41 Jungzüchter unterwegs auf der AllerHoffentlich fährt Uwe unseren Bus auch noch im nächsten Jahr und sattelt nicht noch um!

Das Siegerteam des Tierbeurteilungswettbewerbes

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// Jungzüchter

Neuer Boxenlaufstall der Familie Cordes

Mit dem Boot durch Giethoorn

Danach ging es zum Zuchtbetrieb von Nel und Niek Verhoef in Wieringerwerf. Auf diesem Betrieb werden 90 rot- und schwarzbunte Holsteinkühe mit einer Milchleistung von 10.500 kg-Milch mit 4,25 %-Fett und 3,40 %-Eiweiß gehalten. Der Be-trieb hatte bereits neun Kühe mit einer Lebenslei-stung von >100.000 kg.Die anschließende Mittagspause haben wir auf dem 32 km langen Damm zwischen Nordsee und Iysselmeer verbracht.Unser letzter Programmpunkt in Holland war der Betrieb von Kobus Eppinga in Sondel. Die 70 Kühe

werden in einem neugebauten Boxenlaufstall mit einem 18er Swingover Side-by-Side gehalten. Auf diesem Betrieb gab es auch ein Wiedersehen mit der im vergangenen Jahr auf der DHV-Schau ver-kauften Zabing-Tochter aus Schleswig-Holstein.

Am Abend haben wir noch einmal alle zusammen Volleyball und Fußball gespielt und so mancher hat hierbei die letzten Energiereserven vor der Heim-reise aufgebraucht.Unser Heimweg führte über Bosse, wo wir noch eine kleine Paddeltour auf der Aller einlegten, die

allen viel Spaß gemacht hat. Jedoch schafften nicht alle den Weg ans Ufer, ohne nass zu werden.

Auch wenn die Niederländer unsere Herzen bei der Fußball WM nicht erobern konnten – auf der Jung-züchtertour haben sie es geschafft. Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle noch einmal der Familie Kloosterziel, die sich um die gesamte Organisation der Fahrt hervorragend gekümmert hat.

M. Nobbe & W. Reimers

Mittagessen mit Kühen am Ufer der Ijssel

Sneek am Abend

Impressionen aus Holland

Hier will jeder mal gestreichelt werden

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// Jungzüchter

8 Schaukühe der Familie Van´t

Hof wurden uns vorgestellt

Ein bisschen zu groß für unsere Füße

Tomaten soweit das Auge reicht

Waren sich auf Anhieb sympatisch

100.000l Kuh des Zuchtbetriebes

von Nel u. Niek Verhoef

Picknick auf dem 32 km langen Deich

zwischen Ijsselmeer und Nordsee

Fotos: W. Reimers

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// Jungzüchter

Die Kreisfahrt des Jungzüchterclubs Stein-burg / Pinneberg führte uns in diesem Jahr am 26. Juni in den Kreis Pinneberg.

Als erstes besuchten die 27 Teilnehmer den Betrieb von Stefan Kruse in Rellingen. Zu dem Betrieb ge-hören eine Biogasanlage, 200 Kühe, sowie 80 mel-kende Ziegen, die eine große Bedeutung für den Hof haben. In der eigenen Hofmolkerei werden die Zie-genmilch und ein Teil der Kuhmilch verarbeitet. Die Milchprodukte und der Käse werden anschließend selber vermarktet. Nachdem wir die Produkte kosten durften, fuhren wir gestärkt zum Almthof in Appen.Dort gab es zunächst eine Betriebsführung, bei der wir uns einen Eindruck über den Betrieb machen konnten. Familie Pein bewirtschaftet 120 Milchkühe,

Der neu gegründete Jungzüchterclub Rendsburg-Eckernförde nimmt so langsam Fahrt auf. Schon zu dem ersten eigenständig organisierten Jungzüch-tertag konnte der Vorstand über 100 große und kleine Besucher begrüßen.

Der ausgewählte landwirtschaftliche Betrieb von Volker Karstens aus Seefeld bot eine hervorragende Möglichkeit, die geplante „Hofrallye“ durchzufüh-ren. Verteilt über den ganzen Hof mussten an meh-reren Stationen Wissens-, Beobachtungs- und Ge-

Die Kreisfahrt des Jungzüchterclubs Steinburg/Pinneberg

Jungzüchterclub Rendsburg-Eckernförde

die in einem Melkkarussell, in dem 20 Kühe zur glei-chen Zeit Platz finden, gemolken werden. Ein wei-terer Schwerpunkt liegt auf dem Erlebnisbauernhof und dem gut besuchten Hofcafé. Besucher haben so Möglichkeit beim Melken zuzuschauen und sich ein Bild von der aktiven Landwirtschaft zu machen. Dieses ist vor allem für „Nichtlandwirte“ besonders interessant und ein Anziehungspunkt für die Gäste. Nach der Betriebsführung spielten wir eine Runde Bauerngolf, bei dem wir in kleinen Gruppen gegen-einander antraten. Nach dieser sportlichen Abwechs-lung und einer Siegerehrung, nahmen wir im Hofcafé unser Mittagessen ein.

Am Nachmittag besichtigten wir die Schierenböhm GbR in Borstel-Hohenraden. Der Betrieb ist vor drei

schicklichkeitsaufgaben gelöst werden. Außerdem wurde den älteren Jugendlichen von Jörn-Thore Heesch anhand von 4 Kühen gezeigt, nach welchen Kriterien eine Kuhgruppe gerichtet werden sollte. Nach getaner Arbeit konnten die Besten dank der großzügigen Sponsorengeschenke einiger Unter-nehmen reichlich mit Preisen bedacht werden. Beim anschließenden gemütlichen Klönschnack konnten sich alle Teilnehmer am ebenfalls gesponserten Grillfleisch und leckeren Salaten stärken. J. Marten

Jahren ausgesiedelt und bewirtschaftet zurzeit 225 ha Land und 220 Milchkühe. Die Milchleistung liegt momentan bei 9830 kg gleitender Herden-durchschnitt mit steigender Tendenz.

Zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken haben wir uns anschließend auf den Heimweg gemacht. Der Jungzüchterclub Steinburg/ Pinneberg möchte sich bei den Milchbetrieben für die Betriebsfüh-rungen bedanken und wünscht ihnen für die Zukunft weiterhin viel Erfolg. Die Kreisfahrt war auch in die-sem Jahr wieder sehr lustig, interessant und informa-tiv und wir freuen uns schon auf die nächste Fahrt, die hoffentlich ebenso erfolgreich wird.

M. Schnepel

Die Teilnehmer der Kreisfahrt Fotos: SchnepelBeim Bauerngolf auf dem Almthof

Für Speisen und Getränke war gesorgt Foto: Harder

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// Jungzüchter

Am letzten Juliwochenende machten sich die besten Jungzüchter aus ganz Deutsch-land zum Bundesjungzüchtertreffen nach Bismark (Sachsen Anhalt) auf. Für Schles-wig-Holstein hatten sich Christoph Wendt (Riepsdorf), Gönna Andresen (Kattbek), Si-mon Ottzen (Sieverstedt) und Tanja Staggen (Schipphorst) qualifiziert.

Als Clippingteam starteten Katharina Wendt (Riepsdorf) und Timm Staggen (Schipphorst).Los ging es beim Vorführwettbewerb mit der Alters-klasse 1 (16-21Jahre). Gleich in der ersten Klasse zeigte sich dem Richter Andre Krohn, dass es sich hier um einen Bundeswettbewerb handelte, bei dem die Besten der Besten aus dem ganzen Bun-desgebiet antreten. Er ließ die Vorführer hart ar-beiten, um ein sicheres Richtergebnis zu fällen und eine korrekte Kommentierung durchzuführen.

In der ersten Altersklasse startete zunächst Chri-stoph Wendt mit „Ladina“. Er überzeugte den Rich-ter durch eine gewohnt solide Vorführleistung. Als nächstes durfte Gönna Andresen ihr Können unter Beweis stellen. Ihr Jungrind „Lauri Red“ startete etwas unruhig in den Wettbewerb. Gönna konnte sie jedoch schnell beruhigen. Die Signale des Rich-ters wurden zügig umgesetzt und vor allem beim Aufstellen harmonierte das Gespann sehr gut. Gön-na und Christoph konnten sich in ihren jeweiligen Klassen im Mittelfeld gut platzieren. Sieger wurde Anna Hobbie (Vost) und Reservesieger Torben Mehlbaum (WEU).

Spannende Jungzüchterwettkämpfein Bismark

In der Altersklasse 2 (21-25Jahre) startete zunächst Simon mit „Ontario“. Auch er punktete vor allem durch das zügige Aufstellen des Tieres, wobei er vor allem auf die korrekte Beinstellung seines Tieres achtete. Hochkonzentriert konnte sich Simon so einen hervorragenden Platz im guten Mittelfeld sichern.

In der nächsten Klasse zog dann Tanja mit „Lindy“ ein. Sie setzte sich einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit einer Konkurrentin aus. Nachdem der Richter alle der Klasse in der Endlinie aufstellte,

ließ er die beiden Erstplazierten noch einmal an-ziehen und stellte danach Tanja vom 2. auf den 1. Platz um. In der Kommentierung begründete er diese Entscheidung damit, dass beide von Einzug bis Ende perfekt an ihren Tieren arbeiteten, doch Tanja noch ein bisschen mehr Länge und ein biss-chen mehr Harmonie aus dem Tier herausholte. Sie brachte somit am besten in ihrer Klasse die Stärken des Tieres hervor, und dieses sei schließlich der Sinn des Vorführwettbewerbes. In der nächsten Run-de durfte Tanja dann mit allen 1a- und 1b- Plat-zierten ihrer Altersgruppe in den Ring. Hier war nun die Creme de la Creme der Vorführelite aus dem ganzen Bundesgebiet zusammengefasst. Jeder für sich bot eine professionelle Vorführung und machte dem Richter seine Entscheidung nicht leicht. Tanja arbeitete unermüdlich mit ihrem Rind und konnte sich den bisher höchsten Erfolg in ihrer Jungzüch-terkarriere, nämlich den Reservesiegertitel auf Bun-desebene, sichern. Den Siegertitel holte sich Georg Jansen aus dem Gebiet der Weser Ems Union.

Des Weiteren wurde ein Typtierwettbewerb durch-geführt. Bestes Typtier aus dem RSH-Gebiet war das von Tanja Staggen vorgestellte Jungrind „Lin-dy“ mit einem 1c Platz. Die Jasper2-Tochter „Lin-dy“ ist eine Enkelin der erfolgreichen Schaukuh „O´Conners Encore Joan“, die 2006 in Neumünster den Titel des Grand Champions gewann. „Lindy“ ist aus der Zucht von Andreas Bewersdorff, Ruhwinkel.

Sieger und Reservesieger der Altersgruppe II: Georg Jansen (WEU) und Tanja Staggen (RSH)

Das Schleswig-Holstein-Team in Bismark

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// Jungzüchter

Gönna ging mit dem Jungrind „Lauri Red“ aus der Zuchtstätte Wendell GbR, Beringstedt, an den Start. „Lauri Red“ ist eine sehr gut entwickelte Savard-Tochter, die über ein sehr harmonisches Seitenbild verfügt. Sie ist keine Geringere als die Tochter der Siegerin des Bundestyptierwettbewerbes von 2003 mit Namen „Comestar SH Rubens Model“. Simon hatte die bunte Shottle-Tochter „Ontario“ von der Jensen & Ottzen GBR, Sieverstedt, am Halfter. Das schliffige Jungrind stammt aus einer Kuhfamilie, aus der schon einige Bullen bei verschiedenen Sta-tionen stehen. Christoph stellte ein Jungrind von der Zuchtstätte Christian Fischer in Brunsbek vor. Seine „Ladina“ ist eine enorm entwickelte Tochter des RSH-Top-Vererbers Vachim. Den Bundessiegertitel im Typtierwettbewerb holten sich die Brandenburger mit dem Jungrind „Päno-menal“.

Parallel wurde auch ein Clipping-Wettbewerb durchgeführt. Jedes Bundesland stellte ein Zwei-erteam auf, welches ein zugelostes Jungrind fitten durfte. Für Schleswig-Holstein gingen Katharina

Am Sonntag, den 22. August 2010 fand in Kaaks im Kreis Steinburg zum 29. Mal die traditionelle Schau der Jungzüchter aus der Wilstermarsch statt.

Insgesamt 39 Nachwuchszüchter stellten sich dem Urteil der Richter, die einmal mehr die schwierige Aufgabe hatten, die Besten unter ihnen herauszu-finden. Für diese nicht ganz leichte Aufgabe hatten die Organisatoren in diesem Jahr Sabrina Heldt aus Groß Schlamin/Ostholstein und Christian Jakobsen aus Hohenlieth/Rendsburg-Eckernförde gewin-nen können. Die beiden Richteranwärter nehmen zusammen mit anderen aktiven Jungzüchtern aus ganz Schleswig-Holstein regelmäßig an Richter-schulungen teil, die von der Rinderzucht Schleswig-Holstein eG organisiert und durchgeführt werden, und bewiesen bereits einige Male auf Schauen ihr richterliches Können.

Die stolzen Sieger der diesjährigen Jungzüchter-schau in Kaaks wurden vom Publikum mit viel Beifall bedacht und durften wertvolle Preise und Pokale in Empfang nehmen. Besonders eindrucks-voll waren jedoch auch in diesem Jahr die von Ernst und Hilde Wachs aus Eichenlaub gebundenen Eh-renkränze, die dem einen oder anderen Jungrind auch sehr gut zu schmecken schienen.

Den Anfang machten wie immer die Kleinsten in

29. Schau des Jungzüchterclubs Wilstermarsch

und Timm an den Start. Sie verstanden es sehr gut, die doch großen Schwächen des Jungrindes zu verbergen und zugleich die positiven Merkmale hervorzuheben. Sie konnten so einen beachtlichen vierten Platz erarbeiten.

der Gruppe der vier- bis sechsjährigen „Minis“. Hier zeigte sich Phillip Ratjen mit seinen sechs Jahren bereits sehr professionell und wurde von Richterin Sabrina Heldt für seinen geübten Umgang mit sei-nem Kalb „März“ gelobt.In Klasse 1 traten insgesamt sechs Jungzüchter gegeneinander an. Hier errang Malik Salah, der Jüngste in dieser Klasse, mit seiner „Marjetta“ aus der Zucht von Gerhard Dohrn, Nortorf den 1a-Platz. Auf 1b rangierten die Richter Lasse Bolten mit seiner „Marjorie“, die offensichtlich ebenfalls viel geübt hatten und ein sehr harmonisches Paar

Der Landesjungzüchterverband dankt den sechs Teilnehmern und den Beschickern für die würdige Vertretung des Verbandes. B. Lienau

darstellten. Der 1c-Platz ging an Hobe Mahrt mit seinem Jungrind „Marika“.Die folgende Klasse 2 wurde klar von Deike Looft dominiert, der man den Spaß am Umgang mit ihrem Jungrind „Morena“ ansehen konnte. Aufgrund des etwas besseren Augenkontakts mit den Richtern lief sie vor Mattis Wille mit seiner Faromir-Tochter „Morgenrot“. Mit einem guten 1c-Platz musste sich leider Katharina Ratjen mit Runaway-Tochter „Menta“ begnügen.Bei der Auswahl des Siegers der jungen Klassen tri-umphierte Deike Looft und erhielt als Preis Kälber-

Timm und Katharina arbeiten hochkonzentriert in ihrem Rind Fotos: Lienau

Die Sieger in Kaaks

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// Jungzüchter

müsli und Strohmehl für ihre „Morena“. Der Reser-vesieg Jung errang Malik Salah mit einer ebenfalls sehr gelungen Vorführung seines Kalbes.In Klasse 3 erlangte Anneke Ehlers mit ihrem Jungrind „Mary“ (V: Stylist) den 1a-Platz vor Arne von der Ahe mit seiner Carmano-Tochter „Madon-na“ und Laura Marie Brandt mit ihrem Jungrind „Moderne“ (V: Zabing).Den Sieg in Klasse 4 holte sich Paula Mahrt mit ih-rem Jungrind „Mieke“ vor Charlotte Heincke mit „Malady“. Den 1c-Platz errang Arne Bestmann mit seiner Stabilo-Tochter „Maja“.Der Sieg in den mittleren Klassen ging an Anneke Ehlers vor Reservesieger Arne von der Ahe.In Klasse 5 ließ Bente Schnoor mit Runaway-Jungrind „Lisa“ ihre fünf Konkurrenten hinter sich. Auf 1b konnte sich Ilka Bestmann mit ihrer Chor-herr-Tochter „Lini“ vor Svea Löding mit „Luisa“ (V: Juwel) platzieren. Der Sieg in Klasse 6 ging an Freya Marita Rei-mers mit ihrem Runaway-Jungrind „Limo“, auf 1b rangierten die Richter Dennis Lucks mit seinem Jungrind „Langeoog“ (V: Goldwin). Der 1c-Platz ging an Johanna Heincke mit ihrem Drambuie-Jungrind „Luzern“.Knapp aber verdient wurde Bente Schnoor Siegerin der älteren Klassen und erhielt als Preis zwei Porti-onen Vincente. Der Reservesieg ging an Freya Mari-ta Reimers, die mit ihrem Jungrind „Limo“ ebenfalls ihr Können als Jungzüchterin bewiesen hatte. Den Abschluss des Jungzüchterwettbewerbs bil-dete die Auswahl des besten Zweitplatzierten über alle Klassen. Dieser Titel ging an Arne von der Ahe, der als Preis den von Erwin Wiggers im Jahr 1999 gestifteten Wanderpokal erhielt und nun behalten darf.Zum 30. Jungzüchterwettbewerb wird es einen neuen Wanderpokal geben.

Im Anschluss an den Jungzüchterwettbewerb er-hielten auch die Zuschauer die Chance, mit wert-vollen Preisen nach Hause zu gehen. Beim Ran-gierwettbewerb sollte das Publikum fünf Färsen aus dem Besitz von Marco und Daniela Fels nach ihrem Exterieur bewerten, wobei es darum ging, der geheimen Rangierung durch die Richter möglichst nahe zu kommen.Der erste Platz bei den Kindern und Jugendlichen ging an Mats Asbahs-Diercks aus Sommerland vor Arne Mohr aus Siethwende – beide neun Jahre alt – und Björn Brüggemann aus Bekmünde (14 Jahre). Die Plätze vier bis sechs belegten Levke von der Ahe aus Brande-Hörnerkirchen (14 Jahre), Henrik Wick-horst aus Hemdingen (10 Jahre) und Leandra Egge aus Sachsenbande (11 Jahre).Bei den Erwachsenen gewann Klaus Sötje aus Wewelsfleth knapp vor Kay Ehlers aus Kuden und Heike Bolten, ebenfalls aus Wewelsfleth. Dahinter

konnten sich Hilde Wachs aus Beidenfleth, Johann Wilhelm Ehlers aus Holstenniendorf und Kirsten Lö-ding aus Oldenborstel platzieren.

Beinahe pünktlich zum offiziellen Ende der Jung-züchterschau in Kaaks setzte der erwartete Regen ein und die spontane Verlegung der Schau vom Sportplatz auf ein von Familie Fels zur Verfügung gestelltes Gelände mit Unterstellmöglichkeit für Mensch und Tier machte sich prompt bezahlt. Viele, die sich nicht schon während des Schaugesche-hens mit Bratwurst, Pommes und Kuchen versorgt hatten, taten dies während des Regenschauers. So klang ein gelungener Schautag, an dem es viele

Die strahlenden Teilnehmer Fotos: Lienau

glückliche, aber vielleicht auch ein paar traurige Gesichter gegeben hatte, gemütlich aus.Jedes Kind konnte mit einem reichlich gefüllten Ei-mer mit vielen kleinen Geschenken der Sponsoren und einem Gutschein belohnt werden.

Zum guten Gelingen der Jungzüchterschau 2010 in Kaaks hatten neben den beiden Hauptorganisa-toren Daniela Fels und Detlef Bolten wieder einmal viele Helfer beigetragen. Ihnen und allen Sponsoren sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Wir freuen uns auf die Jubiläumsschau der Wilster-marscher Jungzüchter im Jahr 2011! C. Zettler

Die Sieger im Überblick:

Minis

1a Phillip Ratjen mit „März“

Jung – Klasse 1 Jung – Klasse 2

1a Malik Salah mit „Marjetta” 1a Deike Looft mit „Morena“

1b Lasse Bolten mit „Majorie“ 1b Mattis Wille mit „Morgenrot“

Sieger Jung Deike Looft Reservesieger Jung Malik Salah

Mittel – Klasse 3 Mittel – Klasse 4

1a Anneke Ehlers mit „Mary“ 1a Paula Mahrt mit „Mieke”

1b Arne von der Ahe mit „Madonna“ 1b Charlotte Heincke mit „Mylady“

Sieger Mittel Anneke Ehlers Reservesieger Mittel Arne von der Ahe

Alt – Klasse 5 Alt – Klasse 6

1a Bente Schnoor mit „Lisa“ 1a Freya Marita Reimers mit „Limo“

1b Ilka Bestmann mit „Lini” 1b Dennis Lucks mit „Langeoog“

Sieger Alt Bente Schnoor Reservesieger Alt Freya Marita Reimers

Bester Zweiter über alle Klassen: Arne von der Ahe

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// Jungzüchter

Wie in jedem Jahr nach „Neumünster am Abend“, spendet der Jungzüchterverein ei-nen Teil seiner Einnahmen, die bei der Verlo-sung der Zuchtkälber angefallen sind, für Kin-der- und Jugendarbeit in Schleswig-Holstein.

Nachdem das letzte Mal für einen Kindergarten in Neumünster gespendet wurde, einigte man sich darauf, das „Katharinen Kinderhospiz“ in Flensburg

In diesen Herbstferien möchte der Lan-desjungzüchterverband an 3 verschiedenen Orten in Schleswig-Holstein jeweils ein Ein-steiger Fittingseminar durchführen.

Hierbei soll zunächst das Waschen und Scheren der Jungrinder für die Tierschau im Vordergrund stehen. Da der genaue Zeitpunkt der einzelnen Workshops noch nicht bekannt ist, wird eine offizielle Einla-dung noch folgen. Bei Fragen melden Sie sich bitte bei Betti-na Lienau 0160/7178418 oder Miriam Nobbe 0151/12038806.

Landesjungzüchter spenden für Kinderhospiz

Fittingseminar: Waschen und Scheren –„Wie bereite ich mein Rind für die Schau vor?“

Helfer gesucht!

Vielleicht sind wir nicht jeden Tag am Meer, aber mit uns kann man was erleben. Wir suchen Jungzüchter und alle an der Kuh interessierte, die Lust hätten uns auf Schauen, Nachzuchtpräsentationen oder Fototouren zu helfen. Ihr könnt Er-fahrung sammeln im Vorbereiten der Kühe vor und während Schauen, im scheren oder Vorführen der Kühe.

Außerdem kommt ihr viel im Land herum und seht so manchen interessanten Betrieb. Nähere Informationen über Details oder Be-zahlung erhaltet ihr bei Ute Lucanus unter 0170 7922791 oder Nils Butenschön unter 0171 2270666. U. Lucanus

Fittingseminar 2009 Fotos: Heldt

Christian Jacobsen übergibt den Scheck an das Kinderhospiz Foto: Lienau

unterstützen zu wollen. Der ambulante Kinderhos-pizdienst begleitet Familien rund um die Themen Tod, Trauer und Trost und versucht sie somit wieder in den normalen Alltag zurückzuholen.

Die Leiterin vom Hospiz bedankte sich bei den Jung-züchtern und würdigte die Idee, sich in einem solch sozialen Bereich zu engagieren. B. Lienau

// Rind im Bild 3/2010 53

// Jungzüchter

Name Vorname

Geburtsdatum Telefon

PLZ / Ort Straße / Nr.

Datum Unterschrift

Bei Minderjährigen Unterschrift des/der gesetzlichen Vertreters/in.

Hiermit erkenne ich die Vereinssatzung an

Ich bitte zusätzlichen um Eintrag in den örtlichen Jungzüchterclub

Bei den Jungzüchtern ist richtig was los!Mitmachen lohnt sich immer!

Aufnahmeantrag

Jungzüchterverband der Rinderzucht Schleswig Holstein eG · Rendsburger Straße 178 · 24537 Neumünster · Fax: 04321/905395

Bitte beachten:

Zur Pflege der Adressen-

liste, bitten wir alle die-

sen Antrag auszufüllen!

Die Mitgliedschaft im Landesjungzüchter-

verband ist kostenlos.

// Rind im Bild 3/201054

// Für Sie gelesen

In Deutschland werden die Forderungen nach Änderung der rechtlichen Grundlagen für die Bio-patentierung lauter. Aus Anlass der mündlichen Verhandlung vor dem Europäischen Patentamt (EPA) über das sogenannte „Brokkoli-Patent“ vergangene Woche in München sprachen sich Ver-treter aller Bundestagsfraktionen für eine entspre-chende Initiative aus. Der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser, hält eine Konkretisierung der EU-Biopatentrichtlinie für dringend erforderlich.Es müsse klargestellt werden, dass „im Wesent-lichen biologische Verfahren“ tatsächlich nicht patentierbar sind, so Bleser. Auch aus Sicht seiner FDP-Kollegin Dr. Christel Happach-Kasan ist eine Novelle der Brüsseler Biopatenrichtlinie unumgäng-lich, sollte das EPA tatsächlich das Brokkoli-Patent erteilen.Nach Auffassung des umweltpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Dr. Matthias Miersch , könnte ein Verbot der Patentierbarkeit von Züchtungsver-fahren, Tieren und Pflanzen sowie die Aufnahme bioethischer und sozialethischer Kriterien in das nationale Patentrecht ein wichtiges Signal für die Diskussion auf EU-Ebene setzen. Ulrike Höfken, Sprecherin der Grünen für Ernährungspolitik und Gentechnik, bezeichnete eine Reform der Biopa-tentgesetze als überfällig.Höfken hofft nach eigenen Worten auf eine frak-tionsübergreifende Initiative im Bundestag. Auch Alexander Süßmair von der Linksfraktion mahnte eine Neufassung des Biopatenrechts an. Der Deut-sche Bauernverband (DBV) sieht den Gesetzgeber gefordert, sollte das EPA es nicht schaffen, klas-sische Züchtungsverfahren von jeglicher Patentie-rung freizuhalten.

Bereits im Vorfeld der Brokkoli-Verhandlung hat-te die in München ansässige Behörde allerdings vor zu hohen Erwartungen gewarnt. Seine Rolle beschränke sich auf die Überprüfung, ob eine Pa-tentanmeldung eine neuartige und wirtschaftlich nutzbare technische Entwicklung ist, die auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhe, teilte das EPA mit. Demgegenüber liege eine soziale, ökonomische oder ökologische Folgenabschätzung nicht in seiner Kompetenz.Dies sei eine Aufgabe des Gesetzgebers sowie der zuständigen europäischen und nationalen Re-gierungsbehörden. In den vorliegenden Fällen, in denen es außer um Brokkoli auch um ein Zuchtver-fahren von Tomaten geht, will das Europäische Pa-tentamt eigenen Angaben zufolge noch in diesem Jahr eine Entscheidung fällen. Dabei stehe jedoch die Frage der Patentierbarkeit von Tieren und Pflan-zen nicht zur Diskussion.Das Brokkoli-Patent war 2002 dem britischen Un-ternehmen Plant Bioscience gewährt worden. Es bezieht sich auf ein Auswahlverfahren, mit dem bei der Züchtung der Anteil von Krebs vorbeugendem Glucosinolat in dem Gemüse erhöht werden soll. Bei dem Verfahren werden die für den Gehalt dieses Inhaltsstoffs verantwortlichen Gene Brokkoli-Erb-gut ermittelt und mit Markergenen gekennzeichnet. Anschließend werden die Brokkolipflanzen mit dem erhöhten Glucosinolat-Gehalt anhand der Marker-gene ausgewählt und in der Pflanzenzucht einge-setzt. Das EPA hatte die markergestützte Selektion als technisches und damit patentfähiges Verfahren betrachtet. 2003 legte ein Tochterunternehmen des Schweizer Syngenta-Konzerns Einspruch gegen das Patent ein. Seiner Ansicht nach handelt es bei dem betreffenden Selektionsverfahren um ein „im We-

sentlichen biologisches“ Verfahren, das nach gel-tendem Patentrecht nicht patentierbar sei. Ähnlich gelagert ist das Patent auf ein Zuchtverfahren von Tomaten mit geringem Wassergehalt. Patentinha-ber ist hier das israelische Landwirtschaftsministe-rium, der Einspruch kommt vom niederländischen Unternehmen Unilever. Im Mittelpunkt beider Verfahren steht die grundsätzliche Frage, wie der Begriff „im Wesentlichen biologische Verfahren zur Züchtung von Pflanzensorten und Tierrassen“ zu verstehen ist.Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner wies in einem Schreiben an EPA-Präsident Benoît Battistelli die Auffassung zurück, das Brokkoli-Patent beziehe sich nicht nur auf das Selektionsverfahren, sondern auch auf den „abgeleiteten Stoffschutz“ - also auf die Brokkoli-Samen sowie essbare Brokkoli-Pflan-zen, die daraus gewonnen werden.„Biopatente mit einer großen Reichweite können Landwirte, Züchter und die biologische Vielfalt er-heblich einschränken“, warnte die Ministerin in dem Schreiben.Eine Konzentration auf wenige profitable Pflan-zensorten oder Tierrassen gefährde die biologische Vielfalt und könne zu einer „deutlichen Einschrän-kung des Wettbewerbs in der überwiegend mittel-ständisch geprägten europäischen Züchtungs- und Landwirtschaft“ führen, heißt es weiter in dem Brief der Ministerin. Ihrer Auffassung nach müssen bei der Bewertung einer Biopatentierung neben den rechtlichen auch die fachlichen und ethischen Gesichtspunkte be-rücksichtigt werden. Es gebe klare Grenzen zwi-schen Entdeckungen und Erfindungen.

AgE adr-informationen 30/10

Alle Fraktionen für Änderung des Biopatentrechts

Deutsche Holsteins in 31 Länder exportiert Im 1. Halbjahr 2010 wurden 42.212 Zuchtrinder

der Rasse Deutsche Holsteins in 31 Länder exportiert, was die ungebrochen hohe Nachfrage nach deut-schen Zuchtrindern widerspiegelt.Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einer Steigerung von rund 35 %. Im Jahr 2008, als die Auswirkungen der Blauzungenkrankheit den Zuchtviehmarkt negativ beeinträchtigten, lag die Zahl der exportierten Holsteinrinder im ersten Halbjahr nur

bei ca. 24.000 Stück. Die aktuellen Halbjahreszahlen liegen um etwa 7.000 Stück über dem vergleichbaren fünfjährigen Mittelwert der Exportverkäufe.Mit 55,9 % liegt der Drittland-Anteil im 1. Halbjahr 2010 höher als im vergangenen Exportjahr 2009. Eine starke Nachfrage besteht zurzeit aus Marokko und Algerien, wo aufgrund günstiger klimatischer Bedingungen (ausreichende Niederschläge) die üb-liche „Sommerpause“ ausblieb. Weitere wichtige

Abnehmerländer sind Libanon und Ägypten.In den osteuropäischen Drittlandmärkten ist in Kroa-tien, Russland und Serbien eine gute Nachfragesitua-tion zu verzeichnen.Im innergemeinschaftlichen Handel, in dem 44,1 % der Zuchtrinder vermarktet wurden, haben die traditi-onellen Käuferländer Italien und Spanien wieder sehr stark auf deutsche Holsteingenetik zurückgegriffen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Zahl der

// Rind im Bild 3/2010 55

// Für Sie gelesen

Genomisches Zuchtwertschätzsystem anerkannt Die genomische Zuchtwertschätzung des vit

hat die offizielle Anerkennung durch Interbull/ICAR erhalten, so dass eine offizielle Verwendung von genomischen Zuchtwerten möglich ist. Neben Deutschland haben auch die genomischen geno-mischen ZWS-Systeme von Kanada, Niederlande, Polen (alle HOL), Frankreich (HOL, MON), Neusee-land und USA (beide HOL, JER) die Validierungskri-terien erfüllt.Der erste Interbull Validierungstest hat sich zu-nächst auf das Merkmal „Eiweiß-kg“ beschränkt.

von Auktionen ins Ausland verkauften Rinder wider, denn hier sind es insbesondere die Kunden aus Süd-europa, die das Marktgeschehen wesentlich beein-flussen. Betrachtet man innerhalb der EU-27 die Hauptregionen, so wurden in die EU-Süd (Griechen-land, Italien, Portugal und Spanien) 25,9 % aller Hol-steinrinder exportiert. Die entsprechenden Kennzif-fern betragen für EU-Ost 9,9 % und EU Mitte 8,2 %.Die Aussichten für den Export im zweiten Halbjahr 2010 werden wesentlich von der weiteren Entwick-lung der Blauzungenkrankheit (BT) beeinflusst. Seit Anfang des Jahres 2010 hat es in Deutschland keinen Blauzungenfall gegeben (Stand: 28.07.2010). Bleibt die BT-Situation in Deutschland stabil, ist im Aus-landsgeschäft mit keinen größeren Handelshemmnis-sen aufgrund der BT zu rechnen.

Erst im November 2010 werden alle anderen Merkmale einer offiziellen Validierung durch Inter-bull unterzogen. Dennoch werden entsprechend der EU-Entscheidung 2006/427 alle genomischen Zuchtwerte für Holsteinbullen offiziell, sofern die Sicherheit in den Hauptleistungsmerkmalen über 50 Prozent liegt. Veröffentlicht werden die kombi-nierten genomisch unterstützten Zuchtwerte (gZW = direkter genomischer Wert + konventioneller ZW) für alle Merkmale bei den Besamungsbullen.Zuchtwerte, die auch genomische Informationen

enthalten, werden bei der Veröffentlichung mit einem „g“ bei der Zuchtwertquelle gekennzeichnet.Die Veröffentlichung der ersten offiziellen geno-mischen Zuchtwerte in Deutschland erfolgte zum 17. August 2010.Im angehängten Link finden Sie die offizielle Ver-öffentlichung von Interbull/ICAR, in der auch die anderen Länder/Populationen aufgelistet sind, die ein Zertifikat von Interbull erhalten haben.http://www.interbull.org unter „News“. DHV adr-informationen 32/10

Kentucky v. Haithabu, Besitzer: F. Fuschera-Petersen, Fahrdorf Fotos: Geverink

Agrarland wird teurer Im Durchschnitt lagen die Preise für einen Hektar

Agrarland bei rund 11.000 Euro, wie Agra-Europe schreibt. Dies bedeutet einen Anstieg um 9,6 Pro-zent im Vergleich zu 2008. Große Unterschiede zeigen sich zwischen den neuen und alten Bundes-ländern. So kosteten in den alten Bundesländern die Hektare im Schnitt knapp 18.000 Euro, während der

Preis in den neuen Bundesländern nur knapp 6.000 Euro betrug. Allerdings war der Preisanstieg im Ver-gleich zum Vorjahr mit 19,5 Prozent in den neuen Bundesländern deutlich höher. In den alten Ländern stieg der Preis pro Hektar lediglich um 4,6 Prozent. Bereits 2008 waren die Agrarland-Preise in Deutsch-land stark gestiegen. Beobachter führen dies auf den

höheren Flächenbedarf aufgrund des Biogasbooms zurück. Die teils deutlich höheren Preise haben die Nachfrage nach Agrarland aber erheblich gedämpft. So wechselte weniger Agrarland den Besitzer als noch im Vorjahr. Der Rückgang betrug in den alten Bundesländern sechs Prozent und in den neuen Län-dern 7,8 Prozent. adr-informationen 34/10

Hyde Park v. Ludox, Besitzer: C. Gonnsen, StruckumKuehne v. Member, Besitzer: C.-D. Sterner, Löwenstedt

2010 bisher kein BSE-Fall

Einer aktuellen Statistik des BMELV ist zu entneh-men, dass im Jahr 2010 noch kein Fall von BSE nachge-wiesen wurde. In 2001 wurde BSE 125 mal nachgewie-sen, 2002 106 mal.In den vergangen beiden Jahren wurde der Erreger je zweimal detektiert. Insgesamt verzeichnet die Statistik 406 Fälle in Deutschland. Dafür wurden rund 20 Millio-nen Rinder untersucht. adr-aktuell 25/10

In vielen Ländern besteht großes Interesse, durch deutsche Holsteingenetik die einheimische Milch-produktion zu erhöhen. In einigen dieser Länder, wie zum Beispiel in Russland und in der Türkei, kann die vorhandene Nachfrage aufgrund von komplexen veterinärmedizinischen Vorgaben leider zurzeit nicht bedient werden. Hier gilt es, durch intensiveVerhandlungen bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Generell ist davon auszugehen, dass sich der positive Verlauf der Exportverkäufe im 2. Halb-jahr 2010 fortsetzt. Die Fokussierung auf einzelne Abnehmerländer könnte, auf Grund vielfacher in-ternationaler Anfragen, im Jahresverlauf abnehmen. DHV adr-informationen 32/10

// Rind im Bild 3/201056

// Für Sie gelesen

BLE plant Forschungsvorhaben zu chronischen Krankheitsgeschehen durch C. botulinum

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernäh-rung (BLE) plant ein Forschungsvorhaben zur Be-deutung von Clostridium botulinum bei chronischen Krankheitsgeschehen zu fördern. Das durch Clostri-dium botulinum hervorgerufene Krankheitsbild des Botulismus ist seit Jahrhunderten beim Menschen und beim Tier bekannt. Ursache ist die Aufnahme des Botulinum-Toxins entweder durch Lebensmittel oder durch Futter.Diese giftige Substanz führt zur Hemmung der Sig-nalübertragung von Nervenzellen, die neben Mus-

kelschwäche auch zu Störungen des vegetativen Nervensystems bis zum Stillstand der Lungenfunktion führen kann. Das Botulinum-Toxin gehört zu einem der stärksten bekannten Gifte. Clostridien stehen nun auch im Verdacht für einen vergleichsweise milden Krankheitsverlauf in Rinderbeständen verantwortlich zu sein.Dabei wird der chronisch-schleichende Verfall von Einzeltieren oder ganzen Beständen beobachtet. Die Tiere weisen unspezifische Symptome und Leistungs-einbußen auf. Möglicherweise sind außer Clostridium

botulinum auch noch andere Spezies beteiligt, aller-dings ist der Nachweis des Toxins oder des Erregers keinesfalls einfach. Die Behandlung Clostridien-positiver Bestände gestaltet sich schwierig, da diese Erreger besonders widerstandsfähig gegenüber Um-welteinflüssen und Desinfektionsmitteln sind. Das Forschungsvorhaben soll klären, ob diese Erreger für das in Rinderbeständen beobachtete chronische Krankheitsgeschehen verantwortlich sind. VETION adr-informationen 33/10

Einladungzu einer gemeinsamen Informationsveranstaltung der Landwirtschaftskammer

Schleswig-Holstein und der Rinderzucht Schleswig-Holstein eG zum Thema

„Fruchtbarkeit“

am Dienstag, den 23. November 2010, 10.00 Uhr – ca. 15.00 Uhrin der Halle der Landwirtschaftskammer auf dem NORLA-Gelände in Rendsburg

ModerationDr. W. Lüpping, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

M. Leisen, Rinderzucht Schleswig-Holstein eG

Teilnahmekosten15,00 EURO/Person (Schüler und Studenten 10,00 EURO/Person) inkl. Getränke und Mittagessen

Über Ihre Teilnahme würden wir uns sehr freuen und bitten Sie, den ausgefüllten Anmeldebogen bis zum 19. November 2010 an uns zurückzuschicken.

Rückantwort Fax: 04321/905 396 – z. Hd. Ruth Ulmer

Ja, ich nehme mit Personen an der Veranstaltung „Fruchtbarkeit“ teil.

Name Vorname

PLZ / Ort Straße / Nr.

Datum Unterschrift

// Rind im Bild 3/2010 57

// Personalien

Seit dem 01.07.2010 ver-stärkt Herr Röpke das RSH Team in der Tierärztlichen Abteilung Produktion.

Herr Röpke hat nach dem Abitur und der Ableistung des Grundwehrdienstes Tiermedizin an der Tierärzt-

lichen Hochschule studiert und während dieser Zeit Auslandsaufenthalte in Australien, Ungarn und Costa Rica absolviert.

Sein großes Interesse an der Nutztiermedizin und speziell an der Reproduktionsmedizin hat Herr Röpke durch die Wahl seiner Doktorarbeit an der Klinik für

Marianne Blöcker

Frau Marianne Blöcker ist zum 01.06.2010 aus dem aktiven Dienst der Rinder-zucht Schleswig-Holstein e.G. ausgeschieden. Nach Ihrer Einstellung, da-mals noch bei der Zucht-vieh-Erzeugergemeinschaft der Rinderzüchter Schles-

wig-Holstein e.G. ZEG, Abt. Rotbunt, lag der Schwer-punkt ihrer Tätigkeit vorerst bei der Vor- und Nach-bereitung der Absatzveranstaltungen. Hinzu kamen später weitere Aufgaben in der Sachbearbeitung und Exportabwicklung sowie im Herdbuch.

Frau Blöcker gehörte dann zu den Mitarbeitern, die mit ihrer hohen Einsatzbereitschaft und Loyalität im Zuge der Fusion zum Zusammenwachsen der Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G. entscheidend beigetragen hat. Durch ihre hohe Einsatzbereitschaft und ihr hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein hat Frau Blöcker über viele Jahre in der Abteilung Herdbuch und Ver-marktung die wichtige Kommunikationsschnittstelle zwischen Außendienst, Veterinärämtern und Mit-gliedsbetrieben koordiniert und geprägt. Kennzeich-nend dabei war die ihr eigene, besondere Zuverlässig-keit und bemerkenswerte Akribie bei der Bewältigung ihrer vielfältigen und komplexen Aufgaben. Typisch war auch ihre stets freundliche und hilfsbereite Art, mit der Frau Blöcker am Telefon den Anfragen unserer Mitgliedsbetriebe begegnete.

Für die RSH e.G. und die betroffene Abteilung hinter-lässt Frau Blöcker sowohl menschlich als auch fachlich eine große Lücke. Aufgrund ihrer Loyalität zum Unter-nehmen und ihrer Sorgfalt in der Ausführung hat Frau Blöcker ihre Nachfolgerin genauestens eingearbeitet und ihre Erfahrungen weitergegeben.

Wir bedanken uns im Namen von Vorstand, Aufsichts-rat und Geschäftsleitung bei Frau Blöcker für die her-vorragende Arbeit, ihre besondere Loyalität und lang-jährige, vertrauensvolle Unterstützung und wünschen ihr für den bevorstehenden Lebensabschnitt Gesund-heit, Glück und Zufriedenheit. Dr. H. Kahle

Am 06.08.2010 feierte Peter Thomsen im Kreise sei-ner Familie seinen 75. Geburtstag. Seine langjährige, ehrenamtliche Tätigkeit für die Rinderzucht Schleswig-Holstein verdient es, einen kleinen Rückblick auf sein Wirken als Vertreter der Rinderzüchter vorzunehmen.

Die Einigung der schleswig-holsteinischen Rinderzucht und die Zusammenführung unter dem Dach der „RSH eG“ sind ein wesentlicher Verdienst von Peter Thom-sen, den man daher ohne Übertreibung als „Vater der RSH“ bezeichnen kann. In den ersten Jahren war er der Vorsitzende der neuen Zuchtorganisation. Über 30 Jahre aktive, erfolgreiche Tätigkeit, 30 Jahre Vorden-ken und Erahnen von Notwendigkeiten basierend auf einem breiten Wissen und seine Schaffenskraft haben allen Rinderhaltern in Schleswig-Holstein viel Positives beschert. Ob es die Ausgestaltung der Zuchtpro-gramme, der Bullenmütterselektion oder erforderlicher Rationalisierungsmaßnahmen im Personalbereich und der Organisationsstruktur waren - alle Maßnahmen sind Dank des Geschicks von Peter Thomsen sehr er-folgreich umgesetzt worden.

Dank seines Verhandlungsgeschicks ist es Peter Thom-sen als langjähriger Vorsitzender gelungen, bei der RSH eG eine gesunde, wirtschaftliche Basis zu schaf-fen, die orientiert an den Interessen der Mitglieder ein stabiles, gesundes Unternehmen hervor gebracht hat, das international und national als Zuchtunternehmen konkurrenzfähig ist und anerkannt wurde. Seine Weitsicht führte dazu, dass er sehr schnell die Notwendigkeit einer gemeinsamen internationalen Spermavermarktung der deutschen Holsteinorgani-sationen erkannte und zu den Gründungsmitgliedern der GGI gehörte. Viele Jahre war er erfolgreich als Auf-sichtsratvorsitzender der GGI tätig und hat die positive Entwicklung aktiv mit gestaltet.

Mit dem gleichen Engagement hat er sich nach der Wende für die Zusammenarbeit der RSH eG und der Rinderzucht Mecklenburg-Vorpommern (RMV) stark

5 Jahre

Geburtstag: 75 Jahre

Neu bei der RSH eG

Ute Lucanus

Peter Thomsen

Torleif Röpke

In den Ruhestand getreten

20 Jahre

15 Jahre

Guido Albertsen

Bahne Carstens

Jubiläen bei der RSH eGgemacht. Mit der Beteiligung der RSH eG an der RMV GmbH hat er dort als Aufsichtsratmitglied konstruktiv die züchterische Zukunft und den Aufbau des Unter-nehmens mit Rat und Tat begleitet. Nicht zuletzt ist in seiner Amtszeit eine sehr enge Zu-sammenarbeit mit dem Landeskontrollverband und der Tierzuchtwissenschaft aufgebaut worden, die stets am Wohle der Rinderhalter unseres Bundeslandes orientiert war und innovative, wegweisende Verände-rungen, die bis heute die Zuchtpraxis mitbestimmen, hervorbrachte. Trotz dieses starken, ehrenamtliches Engagements wurde zielstrebig der eigene landwirtschaftliche Be-trieb mit der gesamten Familie zu einem der erfolg-reichsten Schwarzbuntzuchtbetriebe Deutschlands, aus dem zahlreiche positive Vererber und viele über-ragende Schaukühe hervorgingen, weiterentwickelt.

Bereits 1996 zeichnete der damalige Bundespräsi-dent Herr Prof. Roman Herzog Peter Thomsen mit dem Bundesverdienstkreuz in Anerkennung seiner hervorragenden züchterischen Leistung und für über drei Jahrzehnte ehrenamtliches und uneigennütziges Arbeiten in zahlreichen Gremien der Berufsorganisa-tionen insbesondere der Rinderzucht aber auch im kommunalen Bereich aus.

Alle Rinderhalter gratulieren Peter Thomsen zu seinem 75. Geburtstag und wünschen Ihm weiterhin viel Ge-sundheit und alles Gute im Kreise seiner Familie. M. Leisen

// Rind im Bild 3/201058

// Personalien

Rinder der Tierärztlichen Hochschule vertieft, in der er sich intensiv mit Untersuchungen zur Verbesserung der Konservierung von Bullensperma beschäftigt. Den praktischen Teil der Doktorarbeit hat Herr Röpke sehr erfolgreich abgeschlossen, den Literaturteil wird er in den nächsten Monaten fertig stellen.

Herr Röpke hat die Qualitätssamenproduktion und Bestandsbegleitung in Schönböken übernommen und wird mit dem Team am Standort die hohen Qualitäts-standards des RSH Spermas für unsere Mitglieder und Kunden weiter verfeinern und ausbauen.

Wir wünschen Herrn Röpke alles Gute und Freude in der jungen und dynamischen RSH Mannschaft und sind sicher, dass er seine Fähigkeiten und Kenntnisse sehr erfolgreich in unsere Genossenschaft einbringen wird. Dr. Hasenpusch

Herr Johannsen und Herr Kicksee

Die beiden Herren befinden sich seit dem 01.07.2010 in der Ausbildung zum Tierzuchttechniker.

Herr Johannsen absolvierte die landwirtschaftliche Ausbildung auf drei Milchviehbetrieben im Kreis Schleswig-Flensburg. Im Anschluss war er bei der Bundeswehr und für die Firma Danfoss im tech-nischen Qualitätsmanagement tätig.

Sein besonderes Interesse gilt der Tierzucht, dem er in der angestrebten Tätigkeit bei der RSH stärker be-ruflich nachgehen kann.

Herr Kicksee hat ebenfalls eine dreijährige Ausbil-dung zum Landwirt durchlaufen und im Anschluss die Landwirtschaftsschule und Höhere Landbau-schule mit dem Abschluss zum staatlich geprüften Agrarbetriebswirt erfolgreich beendet.

Nach Tätigkeiten im Betriebshilfsdienst und auf dem elterlichen Betrieb, den er seit 2008 selbst bewirt-schaftete, entschied er sich aufgrund der struktu-rellen Entwicklung, eine Ausbildung zum Tierzucht-techniker anzustreben.

Beide Herren machen zwischenzeitlich sehr gute Fortschritte in der Ausbildung und werden nach

Cord Johannsen

Am 1. Mai 2010 beging Oberzuchtwart Cord Jo-hannsen aus Wattenbek im Kreis Rendsburg-Eckern-förde das 25-jährige Dienstjubiläum beim Landes-kontrollverband Schleswig-Holstein e. V. Nach dem Abschluss der Schule und einer Ausbildung zum Landwirt begann Herr Johannsen seine Tätigkeit am 1. Mai 1985 als Leistungsprüfer im Kontrollbezirk Honigsee-Pohnsdorf. Zuvor hatte er im März bereits den Ausbildungslehrgang für Kontrollangestellte in Futterkamp erfolgreich absolviert. Von März 1987 bis April 1988 folgte dann die Ausbildung zum Zucht-

bestandener Prüfung die Gruppe unserer Tierzucht-techniker im Besamungsservice verstärken.

Wir wünschen den neuen Kollegen einen guten Ausbildungsverlauf und viel Freude bei der Arbeit für unsere Mitglieder. Dr. Hasenpusch

Personalien25 Jahre

wart in der ehemaligen Außenstelle Süd des LKV in Bad Segeberg und Wahlstedt. Nach dieser Ausbil-dung wurde Herr Johannsen als Zuchtwart in den Kreisen Plön und Ostholstein sowie Teilen des Kreises Segeberg eingesetzt. Personelle Veränderungen in den Außenstellen führten dazu, dass Herr Johannsen ab 1990 als Zuchtwart und später als Oberzuchtwart die Funktion des stellvertretenden Außenstellenleiters in der Außenstelle Mitte in Hohenwestedt übernahm. Wegen der durch die Aufgabe der Milchviehhaltung rückläufigen Zahl der MLP-Betriebe erfolgte im Jahre 1997 eine grundlegende Umorganisation des Außen-dienstes und die Leitung nunmehr zentral von der Geschäftsstelle in Kiel aus. Herrn Johannsen wurde in dieser Phase die auch heute noch ausgeübte Tätigkeit des stellvertretenden Außendienstleiters übertragen.Im Laufe der 25 Jahre hat sich das Tätigkeitsspektrum von Herrn Johannsen deutlich verändert. Anfangs war noch die Erstellung der Gehaltsunterlagen für die Leistungsprüfer und Probenehmer von Hand zu erledigen. Arbeitsunterlagen, Rundschreiben an die Mitarbeiter und die Kreisgeschäftsberichte wurden auf mechanischen Schreibmaschinen angefertigt und Folien zur Präsentation auf Versammlungen von Hand geschrieben. Fehler in den zu verarbeitenden MLP-Daten waren mit den Mitgliedern und Mitarbei-tern telefonisch zu klären, und Korrekturen mussten per Markierungsbeleg an das Rechenzentrum in Kiel gemeldet werden. Heute liegen die Schwerpunkte der von Herr Johannsen exakt und engagiert erledigten täglichen Arbeiten mehr bei der telefonischen Betreu-ung der Mitarbeiter und Mitglieder sowie der Berar-beitung aller beitrags- und gehaltsrelevanten Daten per EDV.In einer kleinen Feierstunde mit den Kolleginnen und Kollegen konnte der LKV-Vorsitzende Eckhard Mar-xen dem Jubilar die Ehrenurkunde des LKV als Aner-kennung für die langjährige Tätigkeit auf dem Gebiet der Milchleistungsprüfung überreichen.

Peter Juska

Am 12. August 2010 konnte Herr Peter Juska im Zen-tralen Milchuntersuchungslabor (ZML) in Kiel Steen-bek auf eine 25-jährige Tätigkeit in der Milchanalyse zurückblicken.

Als Sohn eines Postbeamten wurde Herrn Juska die Milch nicht mit in die Wiege gelegt. Nach Abschluss

LKV

Neue Auszubildendebei der RSH eG

Am 01.09.2010 begann Frau Sabrina Behnke ihre Ausbildung bei der RSH eG zum Beruf der Bürokauffrau.Frau Behnke hat im Som-mer ihren Realschulab-schluss erfolgreich be-standen und sieht ihrem neuen Lebensabschnitt

mit Spannung entgegen.Wir freuen uns auf Frau Behnke und wünschen ihr und uns eine erfolgreiche Ausbildung.

J. Ahlert

Sabrina Behnke

// Rind im Bild 3/2010 59

// Personalien

Sommerfahrt nach RicklingAm 30.06.2010 starteten wir zu unserem Som-merausflug nach Rickling zum Koloniehof des Lan-desvereins für Innere Mission. Der Betriebsleiter Bernd Thordsen empfing uns freudig auf dem Hof und begrüßte uns im Namen des Vereins.

Herr Thordsen erklärte uns den Betriebsspiegel und den Arbeitsablauf vom Koloniehof. Die landwirt-schaftliche Nutzfläche beträgt 473,08 ha, davon 192,78 ha Grünland und 280,30 ha Acker. Angebaut wird Mais, Ackergras, Roggen, Weizen, Wintergerste und Kartoffeln für die eigene Küche des Landesver-eins. Der Koloniehof melkt zurzeit 210 Milchkühe mit einem gleitenden Herdendurchschnitt von 10.110 kg Milch, (4,16% Fett – 420 Fett kg und 3,41% Eiweiß – 345 Eiweiß kg).

Neben der Schwarzbunten Kuhherde werden noch 123 Mutterkühe der Rasse Limousin mit der entspre-chenden Nachzucht und ca. 900 Mastschweine für die eigene Schlachterei des Landesvereines gehalten.Die Kälber werden komplett in Außenklimahaltung aufgezogen, zuerst in Einzeliglus, dann Gruppeniglus mit Veranda. Nach drei Monaten kommen die Kälber in einen Jungviehstall mit Außenklima. Für die Kühe gibt es Tiefstreuliegeboxen, einen Wellness- und Abkalbebereich auf Stroh mit einer automatisierter Einstreuvorrichtung. Der Melkstand befindet sich mit im Laufstall (Doppel 16 Side by Side).Gefüttert wird mit einem Futtermischwagen. Nach einem sehr in-formativen zweistündigem Rundgang bedankten wir uns mit einem Gutschein über 3 Samen-Portionen „Zabing“, der dankend angenommen wurde.

Im Anschluss sind wir in die kleinste Brauerei Deutschlands gefahren und haben uns die Bier-

Jahreshaupt-versammlung

Verein der Tierzuchttechniker

der Fachhochschulreife in Neumünster verpflichtete sich Herr Juska zunächst als Zeitsoldat bei der Bun-deswehr und absolvierte dort alle Fortbildungen bis hin zum Feldwebel. Nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr machte Herr Juska eine Ausbildung zum Molkereifachmann bei der damaligen Nordbutter in Hohenwestedt, die er im Juli 1985 mit der Gehilfen-prüfung erfolgreich abschloss. Mit den erworbenen umfangreichen Fachkenntnissen zur Milch wurde Herr Juska zum 12. August 1985 im Zentrallabor des Landeskontrollverbandes in Kiel eingestellt. Aufgrund seiner Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit wurden ihm schnell Aufgaben übertragen, die über die reine Milchanalyse hinausgingen. So wurde Herr Juska einer von zwei Schichtleitern, nachdem im Labor ein Zweischichtbetrieb eingeführt wurde. Zusätzlich

wurde er im September 1993 zum Stellvertreter des Technischen Laborleiters ernannt. In dieser Funktion ist er nicht nur für die Eingangsregistrierung der zu untersuchenden MLP-Proben zuständig, sondern auch in Wartungen und Reparaturen an den hoch-empfindlichen Infrarot-Analysenautomaten sowie in die Dienstplanung der Kolleginnen und Kollegen involviert.

Neben den eigentlichen Aufgaben zur Untersuchung der Proben nimmt Herr Juska weitere Aufgaben war, die im Ablauf eines modernen Laborbetriebes zu bewältigen sind. So obliegt ihm die Planung der Probenziehungstermine für die Anlieferungsmilch-untersuchung, die das Labor im Rahmen der Milch-Güteverordnung durchführt. Weiterhin ist er für die

Erstellung von Milchgeldabrechnungen zuständig, die der LKV im Dienstleistungsauftrag für einige Mei-ereien im Land anfertigt.In einer kleinen Feierstunde im Rahmen der Kolle-ginnen und Kollegen konnte der Vorsitzende des LKV, Eckard Marxen, die Ehrenurkunde des Landeskon-trollverbandes an Herrn Juska überreichen. Er dankte ihm für die langjährige Tätigkeit zum Wohle der Mit-glieder und des Verbandes und wünschte ihm, dass die vor ihm liegenden Berufsjahre erfolgreich an die bisherigen anknüpfen.

Ich bedanke mich bei Herrn Johannsen und Herrn Juska für die langjährige gute Zusammenarbeit und wünsche beiden für die Zukunft alles Gute. G. Schulz

Am 26.05.2010 stand wieder die alljährliche Jah-reshauptversammlung an. Wie immer trafen wir uns im Restaurant Boxberg in Hohenwestedt. Der Vor-sitzende Sönke Schaumann begrüßte die Mitglieder und die Gäste aus Dänemark sowie Peter Weidel von der Gewerkschaft und eröffnete die Versamm-lung. Es wurde das Protokoll verlesen und geneh-migt. Laut Tätigkeitsbericht wurden 3 Vorstandssit-zungen abgehalten.

Die Sommerveranstaltung in der Speicherstadt musste wegen Sperrung der Autobahn im letzten Moment abgesagt werden. Im Oktober waren Sönke Schaumann und Axel Oldenbürger bei den dänischen Kollegen zur Jahreshauptversammlung eingeladen.

Am 20. und 21. Oktober fand die BTB-Sitzung bei der RSH eG statt, hierüber wurde schon berichtet.Am 15.03.2010 ist eine Fortbildung zum Fach-agrarwirt in Schönow (10 mal 5 Tage) angesetzt. Der Kursus bei der Deula wurde leider wegen gerin-ger Teilnehmerzahl abgesagt.

Braukunst erklären und vorführen lassen. Der Wirt hatte seinen Spaß, uns alles zu erklären und sich ausfragen zu lassen. Nett haben wir dort zusammen-gegessen und bei einem Klönschnack und Grillfleisch den schönen Tag ausklingen lassen. K. Schnoor

Henning Thiele hat den Kassenbericht verlesen und danach standen Wahlen an. Rainer Steffan stellte sich nach 6 Jahren als Schriftwart nicht wieder zur Wahl. Er bekam ein Präsent. Henrik Holm wurde wiedergewählt und Frank Jessen wurde neu in den Vorstand gewählt. Als Ersatz-Kassenprüfer wurde Günter Richter gewählt.

Sechs Kollegen wurden für 40 Jahre geehrt:· Peter Hinz· Helge Petersen· Christian Rohwer· Claus Ehlers· Hans Hinrich Lützen· Georg Küpker

Drei Kollegen wurden für 25 Jahre geehrt:· Rainer Steffan· Bernd Herzog· Klaus Jürgen Tramm

Zum Punkt Verschiedenes schilderte Herr Erich aus Dänemark ausführlich die Lage der Milchwirtschaft und die Arbeit in Dänemark.

Peter Weidel machte den Vorschlag, einen Lehr-gang über Digitale Fotografie anzubieten.

Der Sommerausflug führte zum Koloniehof in Rickling mit anschließendem Essen in der kleinsten Brauerei Deutschlands.

Einen ausführlichen Bericht über die Landschaften und die Landwirtschaft Argentiniens hielt Herr Jo-hannes Thomsen. Alle waren sehr beeindruckt. K. Schnoor

// Rind im Bild 3/201060

// Zucht

Weltkongress für angewandte Genetik in der Tierproduktion

Herausforderungen für die Zukunft – Wohin geht die Entwicklung in der Tierzucht?

1.400 Agrarwissenschaftler aus 61 Natio-nen trafen sich in Leipzig um die neuesten Forschungsansätze auf dem Weltkongress für angewandte Genetik in der Tierzucht zu bearbeiten.

Vor dem Hintergrund, dass nur 10% unserer Erde für Ackerbau und Tierhaltung nutzbar sind, müssen wir einerseits pfleglich mit „Mutter“ Erde umgehen und andererseits den technischen Fortschritt d.h. u.a. die Optimierung der Züchtung nutzenDie Tierzuchtforschung muss sich heute mit globalen Herausforderungen wie das Bevölkerungswachs-tum, der Erhalt der Artenvielfalt, die Ernährungssi-cherheit und den Klimawandel auseinandersetzen. Auf dem 9. Weltkongress für angewandte Genetik in der Tierproduktion (WCGALP) wurden die neu-esten Forschungs-ergebnisse aus der Tierzuchtfor-schung vorgestellt. Der alle vier Jahre stattfindende Kongress wurde zum ersten Mal in Deutschland abgehalten. Rund 1.400 Wissen-schaftler waren vom 1. bis 6. August 2010 in Leipzig. 50% der Teil-nehmer kamen USA, Frankreich, Niederlande, Bra-silien, Großbritannien, Australien und Deutschland. „Der Fokus der Forschung wird in den kommenden Jahren noch stärker auf der Nachhaltigkeit liegen. Die neuen Erkenntnisse werden die Tierzucht be-einflussen und der Konsument von tierischen Nah-rungsmitteln hat einen besonderen Nutzen davon“, sagt Tagungspräsident Professor Dr. Ernst Kalm von der Kieler Christian-Albrechts-Universität. Dass der Kongress in Deutschland stattfand, unterstreicht die internationale Bedeutung der deutschen Agrarwis-senschaften. Zuletzt trafen sich die Wissenschaftler in Frankreich (2002) und Brasilien (2006).

Deutsche Wissenschaftler international füh-rend – genomische Selektion in der Rinder-zucht vor der Einführung, erste Zuchtwerte liegen vor!Die Verwendung von genetischen Informationen von Nutztieren hat die Tierzucht in den letzten 20 Jahren nachhaltig verändert. Ein wichtiges Thema auf dem Kongress war das Verfahren der geno-mischen Selektion. „Mit der genomischen Selektion bricht eine neue Ära in der Tierzucht an“ sagt Ernst Kalm. Der Wissenschaftler von der Christian-Alb-rechts-Universität Kiel gehört zu den Pionieren der Genomanalyse beim Rind in Deutschland. Damals hätten wenige an die Tragweite des Ansatzes ge-glaubt, so Kalm. Doch die deutschen Rinderzüchter

haben die Empfehlungen angenommen und prak-tisch umgesetzt. Die neue Generation der Tierzucht-professoren steht mit einem Bein in der Praxis und mit dem zweiten in der Grundlagenforschung. Heu-te nimmt die deutsche Agrarwissenschaft bei der Forschung zur genomischen Selektion international einen Spitzenplatz ein. Bei der genomischen Selek-tion muss nicht das gesamte Genom entschlüsselt werden. Die benötigten Informationen stellen so genannte Marker bereit, die über das gesamte Ge-nom verteilt sind und die für die Zucht benötigten Gene am besten beschreiben. Mit den Informatio-nen über das Genom lassen sich damit Zuchtwert und Leistungsmerkmale eines Tieres wesentlich schneller bestimmen als früher. Bislang war die Auswahl von Zuchttieren sehr langwierig und teu-er. Zum Vergleich: Der Zuchtwert bei einem Bullen konnte mit den bisherigen Methoden erst nach rund acht Jahren festgestellt werden. Heute wird schon für das Kalb der genomische Zuchtwert ermittelt werden, so dass sehr viel früher die Selektion ein-setzen kann. Das Generationsintervall verkürzt sich damit deutlich.

FortpflanzungsbiologieÜber den Stand und die Entwicklung der Reproduk-tionstechniken wie Embryotransfer, Sexen von Sper-mien, Somatischer Zelltransfer und Klonen wurde berichtet. Beim Sexen von Spermien zeigte Dr. Rath

FLI, Mariensee aktuelle Forschungsergebnisse, die sicherer und stabilere Erfolgsraten erkennen ließen. Dem Klonen wurde weniger Beachtung geschenkt, da es als Zuchtkonzept derzeit keine Fortschritte bringt. Als Vermehrungsvariante kann es unter Be-achtung der Ökonomie vielleicht einmal Praxisreif werden. Die derzeitigen Diskussionen in der Bevöl-kerung gehen an den Fakten vorbei und werden von den Medien häufig nicht sachlich und fachlich klar dargestellt.

Genomische Selektion wird Tierzucht nachhaltig verändern1.400 Agrarwissenschaftler diskutieren in Leipzig neueste Forschungsergebnisse auf dem Weltkon-gress für angewandte Genetik in der Tierzucht Die Tierzuchtforschung muss sich heute mit globalen Herausforderungen wie das Bevölkerungswachs-tum, der Erhalt der Artenvielfalt, die Ernährungssi-cherheit und den Klimawandel auseinandersetzen. Auf dem 9. Weltkongress für angewandte Genetik in der Tierproduktion (WCGALP) werden die neu-esten Forschungsergebnisse aus der Tierzuchtfor-schung vorgestellt. Der alle vier Jahre stattfindende Kongress wird zum ersten Mal in Deutschland abgehalten. Rund 1.400 Wissenschaftler werden vom 1. bis 6. August 2010 in Leipzig erwartet. „Der Fokus der Forschung wird in den kommenden Jahren noch stärker auf der Nachhaltigkeit liegen.

Genetische Diversität

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Diese Forschungsergebnisse kommen schließlich auch den Verbrauchern zu gute“, sagt Tagungsprä-sident Professor Dr. Ernst Kalm. „Dass der Kongress in Deutschland stattfindet, unterstreicht auch die internationale Bedeutung der deutschen Agrarwis-senschaften.“ Zuletzt trafen sich die Wissenschaft-ler in Frankreich (2002) und Brasilien (2006).

Deutsche Wissenschaftler international führendDie Verwendung von genetischen Informationen von Nutztieren hat die Tierzucht in den letzten 20 Jahren nachhaltig verändert. Ein wichtiges Thema auf dem Kongress wird das Verfahren der genomischen Se-lektion sein. „Mit der genomischen Selektion bricht eine neue Ära in der Tierzucht an“ sagt Ernst Kalm. Der Wissenschaftler von der Christian-Albrechts-Universität Kiel gehört zu den Pionieren der Geno-manalyse beim Rind in Deutschland. Damals hätten Wenige an die Tragweite des Ansatzes geglaubt, so Kalm. Heute nimmt die deutsche Agrarwissen-schaft bei der Forschung zur genomischen Selektion international einen Spitzenplatz ein. Bei der geno-mischen Selektion muss nicht das gesamte Genom entschlüsselt werden. Die benötigten Informationen stellen so genannte Marker bereit, die über das gesamte Genom verteilt sind und die für die Zucht benötigten Gene am besten beschreiben. Mit den Informationen über das Genom lassen sich damit Zuchtwert und Leistungsmerkmale eines Tieres

wesentlich schneller bestimmen als früher. Bislang war die Auswahl von Zuchttieren sehr langwierig und teuer. Zum Vergleich: Der Zuchtwert bei einem Bullen konnte mit den bisherigen Methoden erst nach rund acht Jahren festgestellt werden. Heute kann schon für das Kalb der genomische Zuchtwert ermittelt werden und viel früher die Selektion ein-setzen. Das Generationsintervall verkürzt sich damit deutlich.

Spitzenforschung ist heute international vernetztDie deutschen Universitäten haben in den letzten Jahren intensiv an der Vernetzung mit Kollegen im Ausland gearbeitet. Die Universitäten in Wagenin-gen/Niederlande, As/Norwegen, Paris/Frankreich, Wien/Österreich, Uppsala/Schweden und Kiel/Deutschland bieten im Rahmen des ERASMUS/MUNDUS-Programmes den European Master of Animal Breeding and Genetics an. In der Grund-lagenforschung sind ähnliche gemeinsame Pro-jekte vorhanden, z.B. mit der Schweiz, Norwegen, Großbritannien, USA und Kanada. Die Zuchtunter-nehmen haben mit der Wissenschaft das Projekt EURO-Genomics etabliert. Hier arbeiten Rinder-zuchtunternehmen aus Deutschland, Niederlande, Dänemark, Schweden und Frankreich im Bereich der genomischen Selektion eng mit den Wissenschaft-lern zusammen. Durch die Publikation der Ergeb-nisse in internationalen Fachzeitschriften sind die

Ergebnisse der deutschen Agrarforschung weltweit zugänglich und werden entsprechend zitiert.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Kalm leitete 26 Jahre bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 das Institut für Tierzucht und Tierhaltung sowie den Versuchs-betrieb Karkendamm an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Er veröffentlichte in renommierten Zeitschriften wie „Science“, aber auch in popu-lärwissenschaftlichen Zeitschriften. Der größte wissenschaftliche Erfolg war die Anwendung und Umsetzung der Genomanalyse gemeinsam mit den Deutschen Rinderzuchtverbänden, diese Grund-lagen können heute für die Umsetzung der geno-mischen Selektion genutzt werden. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Kalm

Prof. Kalm Fotos: Uni Kiel

Die neue Vorsitzende der AG Tierzüchter Christina-Johanna Paulsen-Schlüter mit dem Geschäftsführer Dr. Jan Bielfeldt Foto: Danger

Die Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Hol-steinischer Tierzüchter e.V. wählte anlässlich ihrer Mitgliederversammlung am 30. März 2010 in Neumünster Frau Christina Johanna Paulsen-Schlüter, Tolk, zur neuen Vorsitzen-den.

Sie tritt die Nachfolge von Otto-Boje Schoof, Hed-wigenkoog, an, der den Vorsitz bei der AG Tierzüch-ter seit 1993 inne hatte. In seiner Danksagung im Rahmen der Mitgliederversammlung würdigte der stellvertretende Vorsitzende, Karl-Heinz Boyens, den scheidenden Vorsitzenden für seinen langjährigen großen Einsatz für die gesamte Tierzucht des Landes Schleswig-Holstein. Unter seiner Leitung führte die AG Tierzüchter insgesamt neun Landestierschauen anlässlich der Norla in Rendsburg durch und nahm stets die Interessen der Tierzucht wahr.

Die neue Vorsitzende Frau Christina Johanna Paul-sen-Schlüter ist seit 2003 Vorstandsmitglied bei der Rinderzucht Schleswig-Holstein und Vorsitzende des Vereins der Angler Rinderzüchter. Überregional sowie international ist sie tätig als Vorsitzende im Verein Deutscher Rotviehzüchter sowie Vorsitzende der Vereinigung Europäische Rotviehzüchter. Unter ihrer Leitung wird die AG Tierzüchter auch zukünftig die tierzüchterischen Interessen aller Züchterver-einigungen des Landes gegenüber politischer und wirtschaftlicher Seite wahrnehmen. Als nächste umfangreiche Aufgabe steht für sie und den Ge-schäftsführer der AG Tierzüchter, Dr. Jan Bielfeldt, die Planung der nächsten Landestierschau auf der Norla im Jahr 2011 an.

Dr. Jan Bielfeldt GF AG Tierzüchter e.V.

Mitgliederversammlung der AG Tierzüchter

Christina-Johanna Paulsen-Schlüter zur neuen Vorsitzenden gewählt

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August-Zuchtwerte erstmals mit genomischen Informationen

Seit August 2010 sind genomisch unter-stützte Zuchtwerte für Holsteins und Red Holsteins erstmals offiziell. Die Veröffentli-chung von töchtergeprüften und nur geno-misch geprüften Bullen erfolgt in getrennten Listen. Unter den töchtergeprüften Bullen rücken die ersten hohen Goldwin-, Laudan- und Shottle-Söhne in das Rampenlicht.

Da inzwischen nahezu alle töchtergeprüften Bullen auch genomisch untersucht wurden, enthalten auch die offiziellen Zuchtwerte dieser Bullen zusätzlich genomische Informationen - zu erkennen an einem „g“ vor der Zuchtwertquelle. Bei sehr sicheren klas-sischen Zuchtwerten beeinflussen die genomischen Informationen den Zuchtwert allerdings kaum. Bei neuen Bullen, deren Töchterzahl und klassische Sicherheit noch begrenzt sind, beeinflussen die Genomics den kombinierten offiziellen Zuchtwert stärker. Durch die Kombination ist die Sicherheit z.B. für RZM jetzt bei neuen Bullen aber nominal bereits über 90 %. Das genomische Schätzsystem des VIT hat als eines der ersten weltweit die offizielle Aner-kennung durch ICAR/Interbull bekommen. Interbull rechnet aber nach wie vor nur klassische Zucht-werte mit MACE um. Die Rangierung der neuen deutschen töchtergeprüften Bullen nach Interbull-Zuchtwerten auf anderen Länderskalen kann daher von der deutschen Rangierung abweichen.

SchwarzbuntDie Spitze wird jetzt durch den O-Man-Sohn Snow-man besetzt, einen Supersampler, der auch in den Niederlanden und Tschechien eingesetzt wurde, aber tot und nicht verfügbar ist.Die höchsten verfügbaren Bullen bleiben mit unver-änderten Zahlen weiter Mascol an Nr. 2 und Gibor an Nr. 3 mit jetzt fast 20.000 bzw. 15.000 Töchtern.An Nr. 4 ist der höchste Neueinsteiger ALH Duke mit außergewöhnlichen Exterieurzahlen für einen O-Man-Sohn (RZE 129, MV: Durham).Es folgen weitere drei interessante Neulinge. Der höchste ist an Nr. 5 der Laudan-Sohn Leko, der im Austauschprogramm der NOG ist. Er stammt aus einer italienischen Jocko-Tochter und davor Mtoto und vererbt sehr viel Milch mit neutralem Eiweiß (RZM 125). Innerhalb des sehr guten Gesamtexte-rieurs (RZE 124) fallen vor allem die Fundamente (127) und die gut aufgehängten Euter mit breiten Hintereutern auf. Die gut mittelgroßen Leko-Töchter haben mehr Körper (107) als sein Vater Laudan, von diesem aber die sehr gute Eutergesundheit (RZS 117) geerbt. Gandolf an Nr. 6 ist der höchste Goldwin-Sohn, der DTG-Vererber wurde. Auch er zeigt sehr ausge-glichen hohe Zahlen mit RZM 127, RZE 122 und RZS 112. Bei gut 1.060 kg-Milch vererbt er deutlich positiv in den Inhaltsstoffen (+0,13 %-F, +0,11 %- E). Das Linear zeigt keine Fehler und besticht in den

Eutermerkmalen (Mutter: Manat x Rudolph). Bei der Anpaarung sollte man auf die Sprunggelenke achten.Angelo an Nr. 7 dürfte es als O-Man-Sohn (aus BW Marshall x Rudolph) angesichts der Flut von Halb-brüdern deutlich schwerer mit dem breiten Wieder-einsatz haben.Omega (Nr. 8), ein O-Man-Neueinsteiger im April, mit durchschnittlichem Exterieur, sowie die be-kannten Wizzard (Nr. 9) und Ramos (Nr. 10) kom-plettieren die Top-10.

Weitere neue Bullen Showtime (Nr. 32) (Shottle x Brett x Rudolph) von der RMV zeigt mit RZE 129 ein Exterieur, wie man es sich von einem Shottle-Sohn erhofft. Das Linear charakterisiert die Showtime-Töchter als große körperbetonte Tiere mit hervorragenden Eutern. Auch die Eutergesundheit ist mit RZS 113 gut. Mütterlicherseits stammt Showtime aus einer Brett-Schwester zu Angelo an Nr. 7, also aus der gleichen amerikanischen Rudolph-Großmutter Hen-kenseen Rud Heidi EX90. Die Nachzucht des Bullen überzeugte auf der RMV-Schau in Karow.Auch außerhalb der Top-50 gibt es einige Neuein-steiger, die sich Hoffnungen auf einen Wiedereinsatz machen können.Von den vielen weiteren Shottle-Söhnen kommt bisher keiner an das Exterieurniveau des Vaters (RZE 139) heran. Die besten sind Samburu (Nr. 64, RZM 118, MV Jesther) und NOG Saiko, beide im Austauschprogramm der NOG, die durch solide Leistung und ihre Exterieurstärken einen breiteren Einsatz erlauben.

Neue RSH- und NOG Vererber empfeh-len sich für den Einsatz Neben NOG Saiko (Shottle x Emerson), der durch seine solide Leistungsvererbung (RZM 121), durch sein gutes Exterieur und die positiven Zuchtwerte für Nutzungsdauer und Zellzahl besticht und als Allroundvererber zu werten ist, sollte man beson-deres Augenmerk auf den Bullen Terbium (Titanic x Rudolph) richten. Dieser auf die berühmte Laurie Sheik-Familie zurückgehende Vererber ist nicht nur gut in der Milchleistung. Seine besonderen Stärken hat er in allen funktionellen Merkmalen wie Frucht-barkeit, Zellzahl und Nutzungsdauer und überzeugt durch seine gute Fundament- und Eutervererbung.Neu und interessant ist auch der Titanic-Sohn NOG Tavern (Titanic x Jocko Besn), der ein sehr kom-

Komtessa v. Lemmna, Besitzer: E. Gosch, Oldenbüttel – Lemmna überzeugt durch die überragenden Zuchtwerte für Nutzungsdauer (RZN 125), Zellzahl (RZS 120) und Fruchtbarkeit Foto: Arkink

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plettes Vererbungsmuster zeigt. Leider ist dieser TOP-Vererber abgegangen, so dass nur ein begrenz-ter Spermavorrat vorhanden ist. Als guter Leistungs-vererber mit brauchbarem Exterieur präsentiert sich Herler (Titanic x Convincer), der aus der bekannten Blessing stammt und ein Halbbruder zu Bolton und Bennwood ist. Der Reigen der Titanic-Söhne der RSH eG wird komplettiert durch Tunderbolt (MV: Convincer), Tropic (MV: Manat) und Troupe (MV Jurmel). Die beiden letztgenannten stammen aus der gleichen Kuhfamilie wie der Laudan- Sohn Lemmna (RZG 127). Der über Jocko Besn gezo-gene Bulle geht auf die bekannte Lady-Familie von Thomsen, Levshöh zurück und überzeugt durch die überragenden Zuchtwerte für Nutzungsdauer (RZN 125), Zellzahl (RZS 120) und Fruchtbarkeit. Lemmna ist ein Vererber, der solide Milchleistung vererbt, einen günstigen Kalbeverlauf hat und über-zeugende Produktionskühe bringen sollte.Der Spy-Sohn Sternum und der Best-Sohn Baisal komplettieren den Reigen der neuen RSH-Vererber und stehen für sicheres, qualitativ hochwertiges Ex-terieur und sind auf Grund ihrer Blutführung hoch interessante Alternativen.

Bewährte Vererber der RSH und NOG bestä-tigen die ErwartungenCalysto (Champion x Patron) konnte im Wesent-lichen seine bisherigen Zuchtwerte bestätigen. Als guter Leistungsvererber mit überzeugender Milch-menge verfügt er über ein sehr sicheres, gut aus-balanciertes Exterieur und ist eine TOP-Alternative zu den Laudan-, Shottle- und Oman-Söhnen in der Anpaarung. Mittlerweile ist genügend Sperma vor-handen, so dass keine Engpässe zu erwarten sind. Als ganz zuverlässiger Vererber mit solider Leis-tungs- und überzeugender Typ-Vererbung ist Labiate (RZM 111, RZE 129 und RZS 109) anzu-sprechen, der im RZ Fit (Fitnesszuchtwert) mit 117 voll überzeugt und funktionelle Wirtschaftskühe bringen wird. Gleiches gilt für Zabing RF. Er ist ein absoluter TOP-Vererber im Exterieur (RZE 139) und überzeugt jetzt auch mit seinen Fitnesswerten (RZ FIT 119).

Solide und zuverlässig trifft auch auf NOG Salem zu. Die überzeugenden Nachzuchtgruppen bei der Schau „Neumünster am Abend“ und in Karow, vor allem die guten Euter und die solide Leistung, ma-chen ihn zu einem guten Allroundvererber, der nicht für Färsenbesamungen benutzt werden soll.Abgerundet wird die Gruppe von Jostar und Om-bis, sowie Raziputz und Jannik, die ihre Zucht-wertqualitäten nachhaltig bestätigt haben.Dank der Zusammenarbeit im Spermaaustausch mit den NOG-Partnern kann auch in der neuen Besa-mungssaison ein breites Angebot absoluter TOP-Vererber für alle Mitglieder bereitgestellt werden.

RotbuntIn der Rotbunt-Topliste hat Tocar Dank leichter Steigerungen in Exterieur (RZE 109, +2), Zellzahl (RZS 100, +1), Nutzungsdauer (112, +2) sowie Töchterfruchtbarkeit (RZR 91, +2) die Führung übernommen (RZG 136, RZM 138).Der vormalige Listenanführer Jerudo findet sich jetzt an Nr. 3 (RZM 123, RZE 120, RZS 118, RZN 112, RZR 112).Dazwischen hat sich an Nr. 2 der höchste Neuein-steiger Maximo-Red geschoben. Der Marmax-Sohn aus Ricecrest Marshall vererbt mit RZM 141 sehr viel Leistung, kann aber im Exterieur (RZE 113) und hier vor allem im Fundament (99) nicht voll überzeugen.Malvoy steigt Dank früher neun Töchter aus dem Vererbereinsatz drei Punkte RZM auf 128 bei un-verändertem Exterieur (RZE 115) und damit an Nr. 4 in die Top-5 auf.Der Kian-Sohn Kairo hat unverändert RZG 129 und steht an Nr. 5 (RZM 128, RZE 120). Ein echter Gewinner dieser Schätzung ist der Talent-Sohn Tableau (Nr. 6), der leicht im RZM (117) und RZE (126), vor allem aber in der Nutzungsdauer auf 122 (+7) steigt.Carmano an Nr. 7 verdoppelt seine Töchterzahl nahezu auf 3.427 und hat unverändert RZE 132.Die Top-10 wird von Luizu von der RSH eG kom-plettiert, der sich konstant hält, aber für einen brei-ten Einsatz mit 92 zu schwach in der Euterverer-bung ist.

Neue RSH-Vererber auf dem Vormarsch für den breiten Einsatz Der RSH-Vererber Tonikum (neu an Nr. 20, Talent x Rubens-Red x Clifhanger) besticht durch heraus-ragende Euter (130) innerhalb seines sehr guten Gesamtexterieurs (RZE 126). Zusätzlich machen ihn +0,13 %-Eiweiß bei sehr günstigem Eiweiß-Fettverhältnis interessant (RZM 109). Tonikums Zuchtwerte beruhen erst auf wenigen Töchtern. Sein Leistungszuchtwert hat Dank genomischer Informationen aber bereits 94 % Sicherheit. Eine erste Töchtergruppe überzeugte auf der Rinder-schau in Kellinghusen durch genügend Substanz, gute Fundamente und TOP-Euter.Interessant dürfte Keel von der RSH eG sein. Dieser aus einer amerikanischen Winchester-Tochter stam-mende Komtur-Sohn überzeugt mit RZE 124, wo-bei besonders die Fundamente (126) zu erwähnen sind. Auch die Leistung stimmt mit RZM 114. Damit dürfte seitens der RSH ein weiterer attraktiver Ver-erber im Einsatz sein. Ebenfalls neu ist der Talent-Sohn Tewaag (MV Rubens). Neben dem günstigen Fett:Eiweiß-Verhältnis zeigt die Nachzucht für diese Abstammung viel Körper und vorzügliche Euter.Mit dem Colby-Sohn Comar, der aus einer Faber-Mutter stammt, hat die RSH einen interessanten Neueinsteiger, der mit guter Milchmenge in Kom-bination mit soliden Inhaltsstoffen eine solide Ex-terieurvererbung zeigt, aber für Färsenbesamungen nicht eingesetzt werden sollte.Komplettiert wird das Angebot neuer Vererber durch den Avanti-Sohn Anatol, der wie sein Vater

Kuba v. Tropic, Besitzer: L. Bendixen, Dörpum Foto: Geverink

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bei durchschnittlicher Leistungsvererbung seine Stärken im Exterieur, hier besonders in der Euter-vererbung, hat.

Bewährte RSH-Vererber bestätigen die bis-herigen ErgebnisseMit Kanzler (Komtur x Stoll) stellt die RSH eG ei-ner der sichersten Vererber. Er konnte seine Zucht-werte sehr stabil halten und ist aktuell mit seiner Milchleistung und den guten Inhaltsstoffen, dem außergewöhnlich guten Exterieur (RZE 130) und den guten funktionellen Eigenschaften, die durch den RZ Fit von 119 untermauert werden, ein zuver-lässiger Allrounder mit Bullenvaterqualitäten. Vincente (September x Celsius) bleibt ein interes-santer Vererber, der Dank seiner Blutführung und der guten Nachkommengruppe breit eingesetzt werden kann. Seine Zuchtwerte sind sehr ausge-glichen.Gleiches gilt für Faromir (Faber x Koerier 104). Er ist ein solider Leistungsvererber mit durchschnitt-licher Milchmenge und guten Eiweißwerten, der neben besten Fundamenten, durch sehr gute Zucht-werte für Zellzahl und Nutzungsdauer aufwarten kann. Sein RZ Fit von 118 bringt ihm das Prädikat des Allrounders ein, der sehr gute Produktionskühe bringen sollte.Bei Bravisi (3.393 Töchter) und Rustler (15.009 Töchter) verändern sich die Werte kaum noch. Sie gehören zu den festen Größen der Rotbuntzucht.Der ganz große Gewinner dieser Schätzung aber ist Aval mit sieben Punkten RZG. Er steigt mit zusätz-lichen Töchtern (jetzt 95) in allen Merkmalen, sogar im bereits überragenden RZE (130, +3). Ergänzt wird das RSH-Angebot durch den RMV-Vererber Taurus, einen Talent-Sohn aus einer tie-

fen kanadischen Kuhfamilie mit bestem Exterieur und hohen Eiweißprozenten. Gleiches gilt für den EUROGenetic-Bullen Tableau, ebenfalls ein Talent-Sohn aus einer Faber-Mutter. Komplettiert wird die EuroGenetic-Austauschpalette von bewährten Ver-erbern wie Jerudo (Jerom x Rudolph), den Kian-Söhnen Fidelity, Curtis und Kairo, sowie den bewährten Vererbern mit Töchtern aus dem Wider-einsatz Carmano (Cadon x Layout) und Malvoy (Marmax x Celsius). Insbesondere die Carmano-Töchter überzeugen durch ihr außergewöhnlich gutes Exterieur.

Sowohl das Schwarzbunte, aber auch das Rotbunte Angebot konnte durch einige neue Vererber qualita-tiv weiter verbessert werden, so dass für jeden der richtige Vererber dabei sein sollte. M. Leisen

Rotbunt DNBaltimore weiterhin die Nr. 1In der Topliste bei der Zuchtrichtung Rotbunt-Dop-pelnutzung (DN) hat sich an der Spitze nichts ver-ändert. Nach wie vor ist Baltimore die Nr. 1. Der Spezialist in der Exterieurvererbung für Euter und Fundament, überzeugt vor allem mit fantastischen Werten für die Sekundärmerkmale Eutergesundheit (RZS 120) und Nutzungsdauer (RZN 118). Es folgt Rudolph DN, der in dem letzten Jahr stärker einge-setzt wurde, auch international. Aus diesem Grund ist das Sperma von Rudolph DN leider ausgegan-gen. Die ersten Söhne gehen jetzt als Testbullen in den Einsatz.Es folgt Adriaan (Vater Albert DN), der aufgrund seiner Eutervererbung nicht für den Wiedereinsatz sich qualifizieren konnte. Der Parole-Sohn Mark 44 hält sich ebenfalls relativ konstant in der Liste.Hero (Vater Dorus) und Markus (Vater Marnuel) können nicht im Körper bzw. im Euter überzeugen.Der 1994 geborene Buster ist immer noch die ak-tuelle Nr. 7 und zeigt seine außergewöhnliche Ver-erbungskraft.Es folgt der Fundamentspezialist Menno, der auch im Angebot bei der Rinderzucht Schleswig-Holstein eG ist. Der frühere Bullenvater Matthjs hat mit jetzt über 1.000 Töchtern etwas in der Milchleistung ver-loren, hält sich im Exterieur aber sehr konstant.

Kelle v. Keel, Besitzer: H. Göttsche, St. Margarethen – Keel überzeugt mit einem RZE von 124, wobei besonders die Fundamente (126) zu erwähnen sind Foto: Geverink

Kina v. Tonikum, Besitzer: Eggers GbR, Kaiser-Wilhelm-Koog - der RSH-Vererber Tonikum besticht durch herausragende Euter (130) Foto: Arkink

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Owen setzt sich in der Spitzengruppe festDer interessanteste junge Bulle ist Owen. Der Orinat-Sohn aus der bekannten Parole-Tochter Al-penblume von K. L. Ahsbahs-Dierks überzeugt mit tadellosem Exterieur und guten Eiweißwerten. Er wird als Bullenvater im Zuchtprogramm Rotbunt-DN zum Einsatz kommen.Leider liegt von Donald 563 nur sehr wenig Sper-ma vor, so dass er im Zuchtprogramm gezielt ein-gesetzt wird. Der neue Eiweißvererber schlechthin ist Marvist, mit plus 0,38 % im Eiweißgehalt. Im Exterieur lie-gen seine Stärken, im Fundament und im Euter.Weiterhin im Austauschprogramm DN-MRIJ befin-det sich Donald (Vater Albert DN), der vor allem mit hervorragenden Eutern überzeugen kann.Das Rotbunt-DN-Angebot vervollständigt der Milchmengenvererber Rebroff, Daniel als Euter- und Eiweißspezialist und die „alten Bekannten“ Pacht, Mattador 25 und Druman. Im Austausch-programm mit der MRIJ-Population in Holland werden verstärkt Baltimore, Owen und Daniel eingesetzt. Von der Genetik und den Vererbungsschwerpunk-ten ist das Rotbunt-DN-Angebot breit aufgestellt und jeder DN-Züchter kann den passenden Bullen für seine Anpaarung finden. G. Koch

AnglerHexer und Hybrid ergänzen das Angler-An-gebotDie neue Nr. 1 bei den Anglern ist Elegier. Der Valedo-Sohn kann 123 RZG-Punkte aufweisen. Die Stärke des Bullen ist die Eutergesundheit mit RZS 126.

An zweiter Stelle rangiert Graham (RZG 121). Mit B Jurist auf der Vaterseite weist er eine seltene Blutkombination auf. Hohe Eiweißprozente und die Eignung für Färsenbesamungen machen Graham zusätzlich beliebt.Auf Platz 3 finden wir Dagufa (Stadel x Ingemar), der als Allrounder gute Werte für Nutzungsdauer (119) und Töchterfruchtbarkeit aufweist. Dem-nächst kalben die ersten Färsen aus dem Wieder-einsatz, die seine Stärken deutlich machen.Rang 4 mit 120 RZG-Punkten wird von dem New-comer Hexer belegt. Hexer ist der erste Baldo-Sohn aus dem Angler-Zuchtprogramm. Auf der Mutterseite finden wir Cadon, Pyllberg, Torpane und Haifa. Die Kuhfamilie aus dem Betrieb von Matthias Petersen-Knutzen, Scholderup ist neu in

der Angler-Zucht. Hexer vererbt bei mittlerer Milch-menge sehr hohe Fettprozente (+0,62 %) und gute Eiweißwerte. Die Töchter sind milchtypische Kühe mit breiten Becken und guten Eutern. Für Zubuller ist Hexer auf Grund der ersten Informationen nicht geeignet.

Mit einem RZG von 119 folgt der Ekholm-Enkel Ekholt. Von dem Vererber sind nur noch Restpor-tionen erhältlich. Dies gilt auch für Dragomir, der nun über 400 Töchter in der Zuchtwertschätzung hat und seinen hohen Eiweißgehalt bestätigt. Ein weitere neuer Vererber ist Hybrid mit RZG 118. Hybrid ist ein Orraryd-Sohn aus Stadel und geht über Rudi und Caveman auf die bekannte Enzym-Tochter Hainbuche zurück. Hybrid ist ein Allround-vererber, der in nahezu allen Merkmalen positiv vererbt. Neben den überdurchschnittlichen Eiweiß-werten wird die Eignung für Färsenbesamungen seinen Einsatz fördern. Mit einem RZG von 114 folgt Elkor. Der Rubens-Sohn aus einer Torpane-Mutter ist der höchste Fundament- und Euterverer-ber im Angler-Angebot.Damaskus (RZM 1212) bleibt weiter als Färsen-bulle mit gutem Fett-Eiweiß-Verhältnis im Angebot. Mit einem RZG von 113 bleibt auch Centini im Ein-satz. Bis zur nächsten Zuchtwertschätzung kommen noch einige Töchter in Milch.Der Dragomir-Halbbruder Eritrea ist mit einem Plus von knapp 1.000 l-Milch der nächste Mengenverer-ber auf der Bullenkarte. Eukal steht auch weiterhin als Exterieurverbesserer (RZE 123) auf dem Plan. Besondern die Euterverer-bung von 123 ist beachtlich. Mit einer Melkbarkeit von 117 ist er für Roboterbetriebe interessant.Zu guter Letzt schaffte Zober den Sprung auf die Bullenkarte. Den Angler-Züchtern steht also wieder ein breites Angebot zur Verfügung. C.-P. Tordsen

Idana v. Owen, Besitzer: Karstens GbR, Tensbüttel-Röst – Owen überzeugt mit tadellosem Exterieur und guten Eiweißwerten Foto: Arkink

Konni und Kanta v. Hybrid, Bsitzer: F. Fuschera-Petersen, Fahrdorf - Hybrid ist ein Allroundvererber, der in nahezu allen Merkmalen positiv vererbt Foto: Arkink

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SchwarzbuntBei den internationalen Zuchtwertschätzungen dominieren auch im August einige O-Man Söhne die Toplisten, die auf Grund ihres ausgeglichenen Vererbungsbildes als Bullenväter zum Einsatz kommen werden. Logan (O-Man x BW Marshall 88 VG x Rudolph 88 VG x Diction) überzeugt dabei mit höchster Milchmenge und guten Inhaltsstoffen (RZM 136),

Aktuelle Bullenväter in unseren Zuchtprogrammen

guter Eutergesundheit und solidem Exterieur (RZE 125). Dabei sind die funktionellen Merkmale, wie bei allen O-Man Söhnen sehr gut.Gleiches gilt für Freddie (O-Man x Die-Hard), der bei sicherer Leistung der komplettere Euterverer-ber ist. Leider ist Sperma dieses Bullen für Europa nicht qualifiziert. Komplettiert wird die Liste der O-Man-Söhne durch die Bullen Gerard (O-Man x BW Marshall),

der ebenfalls sehr leistungssicher ist, aber nicht an die Stärken von Logan und Freddie im Funda-ment heranreicht, sowie die Neueinsteiger ALH Duke (O-Man x Durham x Luke) und Colombi-ano (O-Man x Aaron). ALH Duke, aus der be-kannten Blackstar Raven-Familie, sollte sicherlich einer der besten Fundamentvererber mit sicherem Eiweiß und guter Funktionalität sein. Colombi-ano bringt etwas weniger Milchmenge, ist aber

Bullenväter Schwarzbunt – Zuchtwertschätzung August 2010 – Milchleistung

Nr. Name HB-Nummer Abstammung RZG Milch Fett Fett Eiw Eiw Si RZM RZS Mtyp Kör Fund Eut RZE RZN RZR

kg % kg % kg %

1 Logan 506214 O­Man x Marshall 149 + 1911 ­ 0,04 74 ­ 0,03 61 94 136 129 98 121 125 112 125 117 112

2 Freddie 506289 O­Man x Die­Hard 141 + 1531 ­ 0,12 51 ­ 0,03 48 94 126 118 86 113 115 119 120 118 124

3 Gerard 506264 O­Man x Marshall 140 + 1869 ­ 0,22 53 + 0,00 63 94 135 109 97 123 107 120 121 114 103

4 ALH Duke 634394 O­Man x Durham 140 + 1572 ­ 0,16 49 + 0,02 56 94 130 114 108 117 132 113 129 116 103

5 Leko 811087 Laudan x Jocko Besn 140 + 1574 ­ 0,29 34 ­ 0,03 50 96 124 117 107 107 127 114 124 127 102

6 Launch USA 137267192 Shottle x Marshall 137 + 2052 ­ 0,38 45 ­ 0,19 51 69 125 119 106 120 112 127 128 108

7 Jordan 506285 Goldwin x Durham 137 + 1069 ­ 0,06 38 ­ 0,02 34 77 116 124 113 102 126 131 133 124 107

8 Colombiano 506320 O­Man x Aaron 134 + 1136 ­ 0,12 35 ­ 0,10 48 64 124 109 98 115 120 125 128

9 Micah 506298 Shottle x Teamster 134 + 1797 ­ 0,23 50 ­ 0,21 41 71 120 121 112 109 113 124 124 111

10 Palermo 506293 Goldwin x Rudolph 134 + 934 + 0,04 42 + 0,04 35 70 117 126 111 121 104 136 132

11 Arden ITA 4990218717 Mr. Sam x Mtoto 134 + 1137 + 0,01 47 ­ 0,05 34 64 117 122 106 108 123 126 129

12 Beacon 506312 Shottle x Marshall 132 + 1643 ­ 0,17 51 ­ 0,12 44 73 123 114 105 112 115 117 121 114

13 Selvino 506295 Titanic x Jocko Besn 131 + 1509 ­ 0,17 46 ­ 0,01 51 69 127 102 106 116 126 116 100

14 Showtime 804016 Shottle x Brett 131 + 1585 ­ 0,14 50 ­ 0,09 45 95 123 113 101 124 112 126 129 108 102

15 Shout 506313 Shottle x Debut 131 + 1277 ­ 0,03 49 ­ 0,09 35 74 118 124 107 120 113 122 126 109

16 Lonar 811067 Laudan x Design 131 + 802 ­ 0,06 27 + 0,02 30 96 112 123 127 105 123 125 131 127 100

17 Lauthority 506330 Goldwin x Igniter 130 + 1060 + 0,03 47 ­ 0,06 31 71 115 113 113 114 118 128 131

Nr. Name HB-Nummer Abstammung Grö MCh KTi Sta BNe BBr HBW Kla Spg HbS Bewg HEu ZBA SPlv SPlh EAu ETi SLa

1 Logan 506214 O­Man x Marshall 117 95 114 119 92 110 82 113 108 111 122 110 91 107 87 111 109 99

2 Freddie 506289 O­Man x Die­Hard 107 81 99 113 108 109 89 114 95 108 117 109 101 113 100 115 119 98

3 Gerard 506264 O­Man x Marshall 115 96 114 118 91 117 97 110 101 98 104 108 109 110 101 115 119 98

4 ALH Duke 634394 O­Man x Durham 118 99 109 108 95 95 79 122 116 116 126 105 116 110 104 101 105 104

5 Leko 811087 Laudan x Jocko Besn 103 100 108 105 86 99 95 113 114 114 125 115 120 101 104 100 107 98

6 Launch USA 137267192 Shottle x Marshall 119 106 109 112 102 114 100 113 0 105 107 114 119 117 113 119 121 105

7 Jordan 506285 Goldwin x Durham 110 114 102 96 98 94 103 111 0 112 123 117 130 111 113 127 120 103

8 Colombiano 506320 O­Man x Aaron 110 97 104 112 104 113 88 119 0 106 119 114 112 119 101 119 118 95

9 Micah 506298 Shottle x Teamster 120 113 102 102 107 107 99 108 0 107 109 114 110 109 106 114 122 90

10 Palermo 506293 Goldwin x Rudolph 135 111 115 116 107 114 104 102 0 95 102 119 119 115 113 133 131 103

11 Arden ITA 4990218717 Mr. Sam x Mtoto 106 106 104 101 102 108 96 113 0 110 120 118 116 108 95 118 118 94

12 Beacon 506312 Shottle x Marshall 114 105 104 106 102 108 99 111 0 109 110 113 107 98 95 100 114 102

13 Selvino 506295 Titanic x Jocko Besn 119 1069 110 111 94 106 77 120 0 114 118 118 119 109 111 105 106 107

14 Showtime 804016 Shottle x Brett 113 96 115 124 89 112 100 109 100 110 108 124 110 108 106 118 114 111

15 Shout 506313 Shottle x Debut 121 107 113 115 106 112 86 116 0 104 108 111 111 117 112 118 118 110

16 Lonar 811067 Laudan x Design 116 123 102 95 107 89 102 106 117 110 122 115 120 109 105 108 123 97

17 Lauthority 506330 Goldwin x Igniter 109 114 112 98 106 108 109 101 0 108 116 118 126 111 115 120 121 118

Bullenväter Schwarzbunt – Zuchtwertschätzung August 2010 – lineare Exterieurbeschreibung

// Bullenväter

// Rind im Bild 3/2010 67

ein guter Bulle zur Steigerung der Eiweißprozente (+0,10 %-E) und zeigt neben solider Leistung eine gut ausbalancierte Exterieurvererbung.Von den zahlreichen Laudan-Söhnen kommen Leko (Laudan x Jocko Besn x Mtoto), aus einer sehr leistungsstarken italienischen Kuhfamilie, und Lonar (Laudan x Design x Odin) als Bullenvater zum Einsatz. Leko steht für sehr hohe Milchmen-ge, gute Eutergesundheit und Nutzungsdauer und überzeugt bei solidem Typ durch gute Funda-mente. Lonar ist eher knapper in der Milchmenge, wird aber auf Grund der überragenden Vererbung in der Zellzahl (RZS 123), der Nutzungsdauer (RZN 127) und des vorzüglichen Exterieurs (RZE 131) zur nachhaltigen Verbesserung dieser Merkmale genutzt.Von den zahlreichen Shottle-Söhnen, die internati-onal ins Rampenlicht treten, wird Launch (Shottle x BW Marshall) auf Grund seiner Stärken in der Milchmenge (+2052) sicherlich stärker genutzt, da er zusätzliche Vorzüge in der Körper- und Eu-tervererbung hat. Micah (Shottle x Teamster x Rubytom) ist ein Milchmengenvererber mit etwas knapperen Ei-weißprozenten, der ein sehr komplettes Verer-bungsprofil in allen Exterieur- und den Funktiona-litätsmerkmalen aufweist. Beacon (Shottle x BW Marshall x Marty) bestä-tigte nachhaltig seine bisherigen Zuchtwerte und ist ein Bulle ohne große Schwäche. Mit Showtime (Shottle x Brett x Rudolph) von der RMV, der bei der Schau „Rind Aktuell 2010“ in Karow mit einer TOP-Nachzuchtgruppe auf sich aufmerksam machte, ist ein solider Leistungsver-erber mit guter Milchmenge, überragenden Eutern und sehr guten Körpermerkmalen als Bullenvater im Einsatz. Gleiches gilt für Shout (Shottle x Debut x Rudol-ph), aus der Marbach-Familie, dessen besondere Stärke die gute Eutergesundheit ist.

Von den erstmals vertretenen Goldwyn-Söhnen ist Jordan (Goldwyn x Durham x Leadman) überzeu-gend. Seine Stärke ist bei mittlerer Milchmenge das überragende Exterieur und die hohen Zucht-werte für die Sekundärmerkmale.Gleiches gilt auch für Palermo (Goldwyn x Rudol-ph x Formation), ein Bulle, der bei durchschnitt-lichen Fundamenten mit TOP-Eutern und guter Zellzahl überzeugt. Für alle Goldwyn-Söhne gilt, dass sie in der Milchleistung etwas knapper sind, aber mit gutem Exterieur und sicheren Funktionalitätszuchtwerten aufwarten. Dies gilt auch für Lauthority (Goldwyn x Igniter x Emerson x Blackstar) aus der bekannten Laurie Sheik-Familie, der auf Grund der Vorzüge im Exte-rieur als Bullenvater eingesetzt werden soll. Für alle Shottle-, O-Man- und Goldwyn-Söhne gilt, dass sie mit Bedacht angepaart werden müssen, um die Blutlinien nicht zu stark zu verengen. Mit Arden (Mr Sam x Mtoto x RC Matt), einem Halbbruder zu dem eingangs bereits erwähnten Laudan Sohn Leko, wird ein alternatives Pedigree als Bullenvater genutzt, der mit solider Leistung und guten Fundament- und Euterzuchtwerten auffällt. Der Titanic Sohn Selvino, aus einer Jocko Besn-Mutter, ist ebenfalls als Bullenvater geplant, da er durch sehr gute Milchleistung und sichere Ex-terieurvererbung eine willkommene Alternative darstellt.

Insgesamt wurden sehr viele Bullenväter ausge-sucht. Von keinem wollen wir extrem viele Anpaa-rungen machen, sondern das Risiko eher etwas breiter streuen. Im Rahmen der RSH- und NOG Zuchtprogramme werden darüber hinaus einige interessante Jungbullen mit besten genomischen Zuchtwerten als Bullenvater eingesetzt.

RotbuntNur sehr wenige neue Vererber der Red Holstein-zucht können dem Anspruch als Bullenvater ge-recht werden. Die etablierten Vererber wie Jeru-do, Fidelity, Curtis und Malvoy stehen immer noch oben in den TOP-Listen. Als Bullenvater sind sie jedoch bereits sehr stark eingesetzt. Einer der der besten Bullen dürfte Pleasure (Ta-lent2 x Mergut) sein. Er überzeugt durch sichere Inhaltsstoffe, gute Zellzahl und sichere Exterieur-vererbung mit viel Körper.Ein aktueller neuer Vererber mit sehr guter Töcht-ergruppe ist der Bulle Kairo (Kian x Lentini x Tu-lip) aus der bekannten Massia-Familie. Bei mittle-rer Milchmenge überzeugt er durch Eiweiß (+0,22 %), solide Typ- und Eutervererbung, sowie eine sehr ausgeglichene Verbesserung in den Sekun-därmerkmalen. Mit Tableau (Talent x Faber x Goodluck) wird ebenfalls ein mittlerer Milchmengenbulle mit be-sten Eiweißprozenten als Bullenvater eingesetzt, der im Bereich des Exterieurs und der Nutzungs-dauer seine Vererbungsstärken hat. Der RSH-Bulle Tonikum (Talent x Rubens x Cliff-hanger) zeigt ein ähnliches Vererbungsmuster. Seine besondere Stärke ist die überragende Euter-qualität. Bei allen Talent-Söhnen ist auch auf die Milchmenge zu achten.

Die RSH eG wird im Rahmen ihrer Zuchtpro-gramme bei der Red Holsteinzucht stärker Jung-bullen mit hohen genomischen Zuchtwerten ein-setzen, um genügend alternative Blutlinien zu benutzen.

Welche Jungbullen im Rahmen der Zuchtpro-gramme zum Einsatz kommen, sind von Fall zu Fall mit der RSH eG abzusprechen. M. Leisen

// Bullenväter

Bullenväter Rotbunt – Zuchtwertschätzung August 2010 – Milchleistung

Nr. Name HB-Nummer Abstammung RZG Milch Fett Fett Eiw Eiw Si RZM RZS Mtyp Kör Fund Eut RZE RZN RZR

kg % kg % kg %

1 Pleasure 298028 Talent 2 x Merton 132 + 739 + 0,03 34 + 0,16 38 76 119 114 108 122 116 126 130 117 93

2 Kairo 922475 Kian x Lentini RF 129 + 866 + 0,18 52 + 0,22 49 95 128 106 104 109 113 118 120 108 88

3 Tableau 916966 Talent 2 x Faber 128 + 882 ­ 0,34 7 + 0,14 42 97 117 102 113 98 121 126 126 122 91

4 Tonikum 597197 Talent 2 x Rubens 123 + 514 ­ 0,21 4 + 0,13 28 94 109 112 106 107 111 130 126 122 97

Nr. Name HB-Nummer Abstammung Grö MCh KTi Sta BNe BBr HBW Kla Spg HbS Bewg HEu ZBA SPlv SPlh EAu ETi SLa

1 Pleasure 298028 Talent 2 x Merton 112 108 108 111 103 120 94 113 0 111 112 120 115 129 121 120 111 84

2 Kairo 922475 Kian x Lentini RF 108 104 106 107 121 101 96 104 103 108 109 105 108 112 101 113 115 89

3 Tableau 916966 Talent 2 x Faber 101 109 95 90 113 100 92 100 119 108 111 128 126 114 118 111 107 90

4 Tonikum 597197 Talent 2 x Rubens 114 102 95 101 110 103 91 104 107 105 108 116 113 116 112 119 128 93

Bullenväter Rotbunt – Zuchtwertschätzung August 2010 – lineare Exterieurbeschreibung

// Rind im Bild 3/201068

// Zucht

Ergebnisse der Ungelenkten Feldprüfung Fleischleistung 2010

Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein führt jährlich jeweils im Juli eine Zuchtwertschätzung Fleischleistung durch. Die Datenbasis hierfür sind die Informatio-nen zu geschlachteten Jungbullen (Schlacht-gewicht, Handels- und Fettklasse), die von den Schlachtorganisationen VION und ZNVG zur Verfügung gestellt werden. Diese Daten werden mit den beim Landeskontrollver-band Schleswig-Holstein (LKV) registrierten Geburts- und Abstammungsinformationen verknüpft und ermöglichen so die Schätzung von Fleischleistungs- Zuchtwerten für die Vä-ter der Schlachtbullen .

Leistungsinformationen und ZuchtwertschätzungDiese Form der Leistungsprüfung wird als „Unge-lenkte Feldprüfung“ bezeichnet. Die im Rahmen ei-ner ungelenkten Feldprüfung erhobenen Daten sind zwar im Vergleich zu den Informationen einer (ge-lenkten) Nachkommen- oder Eigenleistungsprüfung auf Station aufgrund nicht korrigierbarer Störein-flüsse ungenauer, stehen dafür aber kostengünstig und in vergleichsweise großer Zahl zur Verfügung.

Die Zuchtwertschätzung Fleischleistung erfolgt mit einem Mehrmerkmals-Tiermodell. Als Leistungs-informationen werden die Merkmale „Tägliche Nettozunahme“ und der „Handelswert“ der ge-schlachteten Mastbullen verwendet. Die „Tägliche Nettozunahme“ ergibt sich aus dem Schlachtge-wicht dividiert durch die Anzahl Tage von Geburt bis zur Schlachtung. Der „Handelswert“ ist der sich aus der Handels- und Fettklasseneinstufung ergebende monetäre Erlös pro kg Schlachtgewicht. Die Einflussgrößen Mastbetrieb, Mastsaison und „Mastdauer“ (Alter der Schlachtbullen) werden durch das Schätzmodell korrigiert. Die naturalen Zuchtwerte für Nettozunahme und Handelswert werden einheitlich für alle Rassen umgerechnet in Relativzuchtwerte und anschließend im Verhältnis 4:1 zu einem Fleischleistungs-Zuchtwert (Relativ-zuchtwert Fleischleistung, RZ-FL) zusammengefasst. Die Relativzuchwerte sind jeweils so skaliert, dass ein durchschnittliches Vatertier einen Wert von 100 erhält. Die Streuung der Relativzuchtwerte be-trägt hierbei 12 Punkte. Von der Skalierung sind alle Rassen in gleicher Weise betroffen, so sind die Zuchtwerte aller Bullen unabhängig von der Rasse unmittelbar vergleichbar.

Vaterrasse Anzahl

SchlachtbullenSchlacht- gewicht

Netto- zunahme

Handels-wert

Handels-klasse1)

Fett- klasse

unbekannt 180759 353 555 499 2,37 2,82

Schwarzbunt 116002 352 557 488 1,98 2,82

Rotbunt-RH 66963 356 570 498 2,29 2,84

Rotbunt-DN 16248 359 579 512 2,82 2,82

Angler 4757 349 536 492 2,08 2,87

Fleischrind-Rasse 2603 371 608 515 2,98 2,78

Fleckvieh 1310 378 635 512 2,84 2,88

Braunvieh 721 363 601 508 2,73 2,801) E=5, U=4, R=3, O=2, P=1

Rasse Merkmal Mittelwert StdAbw.

Rotbunt-DN Anzahl Söhne pro Bulle 98,5 143,9

( n = 140) Zuchtwert-Nettozunahme (g/Tag) 11,4 12,9

Relativ-ZW Nettozunahme (RZ-Netto) 108,4 9,5

Zuchtwert-Handelswert (Ct./kg SG) 10,3 3,4

Relativ-ZW Handelswert (RZ-HW) 120,8 6,9

Relativ-ZW Fleischleistung (RZ-FL) 112,1 7,2

Rotbunt-RH Anzahl Söhne 117,7 245,4

( n = 480 ) Zuchtwert-Nettozunahme (g/Tag) -3,2 13,6

Relativ-ZW Nettozunahme (RZ-Netto) 97,7 10

Zuchtwert-Handelswert(Ct./kg SG) -4,0 5,1

Relativ-ZW Handelswert (RZ-HW) 91,8 10,3

Relativ-ZW Fleischleistung (RZ-FL) 95,9 8,5

Schwarzbunt Anzahl Söhne 123,5 370,7

( n = 752 ) Zuchtwert-Nettozunahme (g/Tag) -1,2 14,9

Relativ-ZW Nettozunahme (RZ-Netto) 99,2 10,9

Zuchtwert-Handelswert(Ct./kg SG) -0,6 4,4

Relativ-ZW Handelswert (RZ-HW) 98,8 9

Relativ-ZW Fleischleistung (RZ-FL) 99,1 9

Angler Anzahl Söhne 76,7 53,1

( n = 37) Zuchtwert-Nettozunahme (g/Tag) -4,7 15,6

Relativ-ZW Nettozunahme (RZ-Netto) 96,5 11,5

Zuchtwert-Handelswert(Ct./kg SG) 0,1 5

Relativ-ZW Handelswert (RZ-HW) 100,3 10,1

Relativ-ZW Fleischleistung (RZ-FL) 97,9 9,4

Tabelle 2: Mittelwerte und Streuungen der Zuchtwert-Ergebnisse „Fleischleistung“ (Bullen mit > = 50% Sicherheit)

Tabelle 1: Übersicht zum Umfang der Ungelenkten Feldprüfung Fleischleistung

// Rind im Bild 3/2010 69

// Zucht

Die auf der Basis dieser Daten durchgeführte Zucht-wertschätzung Fleischleistung liefert wichtige In-formationen zur züchterischen Verbesserung der Fleischleistung. Dies hat insbesondere Bedeutung für die Zuchtrichtung Rotbunt-Doppelnutzung (Rotbunt-DN), deren Zuchtprogramm auf eine annähernd gleiche Gewichtung von Fleisch- und Milchleistungsmerkmalen ausgerichtet ist.Die Tabelle 1 gibt Aufschluss über den Datenumfang und die Rohmittelwerte der in der Zuchtwertschät-zung berücksichtigten Schlachtinformationen für Jungbullen gruppiert nach der Rasse des Vaters. Leider ist die Gruppe der Schlachtbullen mit unbe-kanntem Vater am größten. Die Daten dieser Tieren werden in der Zuchtwertschätzung zwar berücksich-tigt, leisten aber aufgrund der nicht herzustellenden Verknüpfungen zu den Leistungen verwandter Tiere nur einen relativ geringen Beitrag zur Genauigkeit der Zuchtwertschätzung.

ZuchtwertergebnisseDie mittleren Zuchtwerte der Bullen nach Rasse sind in Tabelle 2 dargestellt. Ein Vergleich der beteiligten Rassen zeigt erwartungsgemäß die Überlegenheit der Rotbunt-DN Bullen bei der Fleischleistung, die insbesondere auf die bessere genetische Veranla-gung im Merkmal „Handelswert“ beruht.

Im Rahmen des Hoftages auf dem Betrieb der Familie Wendell-Andresen in Beringstedt konnte die RSHeG eine Gruppe von Terbium-Töchtern präsentieren.

Die körperstarken, mittelrahmigen Kühe konnten mit sehr guten Fundamenten und fest und korrekt aufgehängten Eutern überzeugen und sprechen für den Einsatz des Vererbers Terbium.

Der Titanic-Sohn aus einer Rudolph-Mutter ist seit diesem Frühjahr im Wiedereinsatz.

U. Lucanus

Dr. Jörg Piepenburg, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung, Landwirtschaftskammer Schleswig-HolsteinTel: 0431-33987 22 e-mail: [email protected]

Dalli v. Pacht, Besitzer: H.W. Hues, Ramhusen – Pacht ist der Rotbunt DN Bulle mit dem höchsten RZ FL von 127 im RSH-Angebot Foto: Arkink

Terbium Töchter Auf dem Betrieb der Familie Wendell-Andresen in Beringstedt

// Nachzuchten

Terbium-Töchter präsentierten sich stark!

// Rind im Bild 3/201070

Selvino 506295Titanic x Jocko Besn x MtotoRZG 131 RZM 127 RZE 128 RZS 102 RZN - RZR 98 Es wurden 12 Töchter vorgestellt, alle befanden sich in der ersten Laktation. Die gesehenen Tiere zeigten sich auch im überwiegend späten Laktati-onsstadium milchtypisch und sehr leistungsbereit.Die Selvino-Töchter sind großrahmige Kühe mit viel Tiefe und überdurchschnittlicher Stärke. Die breiten Becken tendieren zum Ebenen und die Rippe könnte etwas offener sein. Vereinzelt fehlt den Tieren etwas Herztiefe und teilweise wäre ein flacherer Übergang von der Schulter zur Mittel-hand wünschenswert.Die Kühe bewegen sich sehr gut auf korrekt ge-stellten und –wie linear ausgewiesen- etwas stei-leren Hinterbeinen. Die Klauen sind sehr hoch und dabei geschlossen die Sprunggelenke zeigen sich überwiegend trocken. Die Fundamente sind von durchweg sehr guter Knochenqualität.

Glanzpunkt der Selvino-Nachzucht sind die sehr drüsigen, fest aufgehängten Euter. Insbesondere die extrem hoch und breit angesetzten Hintereuter konnten gefallen. Das Zentralband war bei allen

Wolle v. Tiramisu, Besitzer: M. Zacharias, Bad Berleburg Foto: Geverink

Kühen gut ausgeprägt, die hintere Strichplatzie-rung war tendenziell etwas enger. Die Voreuter waren vereinzelt etwas breiter, verfügten bei mitt-lerer Länge aber über einen guten Bauchschluss. Fazit: Der Milchmengenvererber Selvino sollte an mittelrahmige Kühe mit korrekter Beckenlage angepaart werden. Er verbessert vor allem Hin-tereuterhöhe und Eutertextur und korrigiert zu stark gewinkelte Fundamente.Besichtigt durch: Vertreter deutscher Organisati-onen mit WWS

Tiramisu 672924Titanic x Jocko Besne x LukasRZG 130 RZM 131 RZE 123 RZS 93 RZN 99 RZR 95 Es wurden neun Kühe in neun Betrieben gezeigt, von denen sich eine Kuh bereits in der 2. Laktation befand.Die Nachzucht präsentierte sich einheitlich und ließ eine deutliche Handschrift des Bullen Tirami-su erkennen, wobei die charakteristischen Merk-male des mütterlichen Großvaters Jocko Besne das Erscheinungsbild der Töchter mit prägten. Die Kühe zeigten sich als überwiegend rahmige, lange Tiere mit breiten, gut gelagerten Becken,

bei meist überdurchschnittlichem Milchcharakter und deutlicher Ausprägung der Rippe. Unter Be-rücksichtigung des überwiegend fortgeschrittenen Laktationsstadiums ist die Körpertiefe und Stärke der Kühe als gut durchschnittlich einzustufen. Das Fundament der besichtigten Töchter wies keine systematischen Fehler auf, war von guter Qualität und insbesondere in der Bewegung überzeugend. Entgegen dem Linearprofil des Bullen zeigte das Hinterbein eine leicht überdurchschnittliche Win-kelung, bei korrekter Hinterbeinstellung. Die Klau-en waren mittelhoch bis hoch und geschlossen. Die sehr leistungsstarke Töchtergruppe (3 der 5 Töchter mit bereits abgeschlossener Laktation er-reichten über 11000 kg Milch) überzeugte durch drüsige gut beaderte Euter von hoher Qualität. Die Euterkörper erschienen gut ausbalanciert und wurden fast immer von einem starken Zen-tralband gehalten, bei meist hohem und breitem Hintereuter. Die Vordereuter zeigten dagegen bei gut mittlerer Länge nicht immer die gewünschte Festigkeit im Ansatz. Der Euterboden war trotz der Höchstleistungen hoch genug, sollte bei der Anpaarung jedoch ebenso berücksichtigt werden wie der Vordereuteransatz und die zum Teil etwas zu eng angesetzten hinteren Striche, die hinsicht-lich der Länge jedoch keine Wünsche offen ließen.Fazit: Insgesamt konnte eine sehr gute Nachzucht des Bullen Tiramisu besichtigt werden. Tiramisu ist sowohl auf Grund seiner hohen Zuchtwerte als auch auf Grund der Exterieureigenschaft seiner Töchter als wertvoller Vererber einzustufen. Sollte sich der Bulle bei der ZWS im August erneut be-stätigen, ist Tiramisu als DTG-Austausch-Vererber zu empfehlen.Besichtigt durch: Vertreter deutscher Besamungs-organisationen

Lemmna 566666Laudan x Jocko Besne x Rudolph x Starbuck RZG 127 RZM 110 RZE 112 RZS 120 RZN 125 RZR 113 Gezeigt wurden zehn junge Tiere in acht Betrie-ben mit einem EKA zwischen 22 und 26 Monaten, deren recht einheitliches Vererbungsmuster mehr vom mütterlichen Großvater Jocko Besne als von Laudan erkennen ließ. Es handelte sich um ordent-liche, funktionale Produktionskühe, gut mittelrah-mig, manchmal etwas matt in der Oberlinie, denen es oft noch ein wenig an körperlicher Harmonie fehlte. Positiv hervorzuheben sind die leicht ge-

// Nachzuchten

Nachzuchten für Sie gesehen

// Rind im Bild 3/2010 71

neigten, tendenziell breiteren Becken.Die Fundamente waren entgegen der Erwartung leicht gewinkelt, in der Hinterbeinstellung und Fesselung differenziert mit durchschnittlichem Sprunggelenk und Klauenwinkel, die Bewegungs-abläufe zügig und harmonisch.Die Euter zeigten sich in den meisten Merkmalen (Voreuterlänge, Hintereuterhöhe, Textur, Strichlän-ge und –platzierung) durchschnittlich mit gutem Bodenabstand. Besonders hervorzuheben waren die stets deutlich sichtbaren Zentralbänder. Fazit: Bei Beachtung der in vielen Pedigrees weit verbreiteten Vorfahren Jocko Besne und Rudolph führt der Einsatz von LEMMNA-Sperma zu ro-busten Produktionskühen, deren Stärke in ihrer Funktionalität liegt. Für die zu erwartende hohe Nutzungsdauer spricht die Spätreife und Entwick-lungsfähigkeit der gezeigten Töchter.Besichtigt durch: Vertreter deutscher Besamungs-organisationen

Nachzuchtschau im Rahmen der RSA-Holsteintage am 30.07.2010Mertes TL TV 822154Merinit x Manat x BoudewijnRZG 116 RZM 114 RZE 112 RZS 103 RZN 106 RZR 93 Die 8 vorgestellten Mertes-Töchter sind knapp mittelrahmige Kühe mit gut gelagerten mittel-breiten Becken. Mit durchschnittlichem Milchtyp ausgestattet präsentierten sich die Kühe in der Entwicklung dem Alter entsprechend mit etwas weniger Substanz. Die Fundamente sind korrekt gewinkelt, trocken in den Sprunggelenken und mit z.T. etwas längerer Fessel. Die Euter sind hoch und fest aufgehängt, mit überdurchschnittlicher Beaderung und guter Strichplatzierung. Fazit: Mertes verbessert Euter und bringt solide Fundamente. Er wird problemlose Laufstallkühe bringen. Bei der Anpaarung auf Milchtyp Rahmen und Substanz achten.

Toscano 822117Titanic x Champion x FormationRZG 121 RZM 112 RZE 129 RZS 105 RZN 110 RZR 103 Die Töchtergruppe von Toscano gefiel durch viel Größe, Stärke und überdurchschnittliche Rip-pentiefe. Bei viel Körperlänge überzeugte die Nachzucht durch überwiegend korrekt gelagerte, lange, sehr breite Becken. Das Fundament war bei korrekter Beinstellung etwas gröber in der Sprunggelenkqualität. Die fest aufgehangenen Euter verfügten überzeugten in der Voreuterlänge bei überdurchschnittlicher Hintereuterhöhe. Die Drüsigkeit und Strichplatzierung war bei allen ge-zeigten Töchtern gut.

Fazit: Toscana ist ein starker Exterieurvererber, der besonders zur Verbesserung der Substanz, des Rahmens und der Vordereuter eingesetzt werden kann und auf milchtypische, schärfere Kühe mit klaren Fundamenten angepaart werden kann.

Van Gogh 822165Goldwin x Rudolph x LeeRZG 126 RZM 101 RZE 138 RZS 127 RZN 125 RZR 113 Van Gogh zeigt das, was man von einem Goldwin-Sohn erwartet. Es sind alles sehr rahmige Kühe mit viel Rippe bei etwas unterdurchschnittlicher Stär-ke in der Vorhand. Die Nachzucht präsentierte sich einheitlich mit extrem viel Milchtyp. Im Seitenbild verfügen sie über gute Übergänge. Die Becken sind lang und leicht abfallend gelagert, bei genü-gend Breite. Das Fundament ist korrekt gewinkelt und parallel gestellt und mit soliden Sprunggelen-ken ausgestattet. Die Euter sind auffallend stark beadert mit optimaler Strichplatzierung und län-ge. Die Hintereuter sind hoch und breit angesetzt während die Voreuterlänge stärker variiert.Fazit: Van Gogh verbessert den Rahmen und Milchtyp und hinterlässt sehr ansprechende Typ-kühe. Er sollte an stärkere Kühe mit guter Vor-euterlänge angepaart werden.Besichtigt durch: Bettina Lienau, RSH eG

Gandolf 144494Goldwin x Manat x RudolphRZG 140 RZM 127 RZE 122 RZS 112 RZN 117 RZR 111 Bei dieser Nachzuchtbesichtigung wurden 9 erst-laktierende Kühe in 8 Betrieben besichtigt. Es war eine einheitliche Nachzuchtgruppe, die durch viel Schärfe im Widerrist zu gefallen wuss-te. Zusätzlich verfügen die Gandolf-Töchter über genügend Vorhandstärke und Körpertiefe, was in Kombination mit einer schrägen offenen Rippe noch viel Entwicklungspotential erwarten lässt. Ebenfalls positiv aufgefallen ist die gute Breite der mehrheitlich eben gelagerten Becken. Die Fundamente ließen eine überdurchschnittliche Trachtenhöhe erkennen und zeigten sich überwie-gend korrekt in der Hinterbeinwinkelung. Durch einen weiter hinten platzierten Umdreher sind die Hinterbeine tendenziell etwas enger gestellt, was den Bewegungsablauf aber nicht negativ beein-flusste. Etwas Variation gab es bei der Qualität der Sprunggelenke - trockene aber auch unklare, zum Teil leicht gefüllte Sprunggelenke waren zu beobachten.Seine Stärken spielt dieser Bulle eindeutig in der Eutervererbung aus. Drüsige, stark beaderte Euter mit langen, festen Vordereutern sowie hohen und breiten Hintereutern mit einem starken Zentral-band prägten das Bild. Bei variierender Strichlän-ge bleibt die Vorderstrichplatzierung ohne Bean-standung, während die Hinterstriche eher enger platziert sind.

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Stall-Nr. 28 v. Lemmna, Besitzer: S. Nissen, Enge-Sande Foto: Arkink

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Fazit: Der Bulle Gandolf bringt eine Verbesserung der Inhaltsstoffe sowie der Körper- und Euter-merkmale und sollte unter Beachtung der hinteren Strichplatzierung an Kühe mit trockenen Sprung-gelenken angepaart werden.Besichtigt durch: Vertreter deutscher Besamungs-organisationen

Lauber 840774 Laudan x Jocko Besne x Lukus RZG 127 RZM 123 RZE 112 RZS 111 RZN 111 RZR 100 Es wurden zehn Erstkalbskühe in acht Betrieben gezeigt, die in ihrer Farb- und Typvererbung deut-lich entweder den Bullenvater oder den mütter-lichen Großvater erkennen ließen und weitgehend der linearen Beschreibung entsprachen. Es han-delt sich um mittelrahmige, feinknochige Kühe, die bei etwas weniger Vorhandstärke über ein ansprechendes Seitenbild verfügen. Bei durchschnittlicher Beckenbreite, variierten die Becken in ihrer Lage. Im Fundamentbereich zeigte sich die Nachzucht sehr uniform, bei gewünschter Hinterbeinwinke-lung und guter Klauen- und Sprunggelenksquali-tät, ist besonders die durchgängig sehr gute Hin-terbeinstellung hervorzuheben.Die Euter der leistungsbereiten Kühe waren sehr gut ausbalanciert, die Hintereuter zumeist hoch und breit angesetzt und durchschnittlich in der Vordereuteraufhängung.Bei mehr Eutervolumen zeigten die Euter genü-gend Bodenabstand, mit stets deutlich sichtbarem

Samira v. Samburu, Besitzer: Agrargesellschaft mbH Prösen Foto: Schulze

Zentralband, überwiegend sehr gute Textur, ten-denziell kürzere Striche und eine engere hintere Strichplatzierung.Fazit: Die gezeigte Nachzucht hinterließ den Eindruck, dass LAUBER produktive Laufstallkühe bringt, die insbesondere aufgrund der Funda-mentqualität eine hohe Nutzungsdauer erwarten lassen.

Besichtigt durch: Vertreter deutscher Besamungs-organisationen

Samburu EX 90 811067Shottle x Jesther x Jolt x Stardust x BlackroseRZG 129 RZM 118 RZE 122 RZS 107 RZN 120 RZR 102 9 Töchter in der ersten Laktation

Bei mittlerem Wuchs und normaler Körpertiefe zeichnen sich die Samburu-Töchter durch eine offene Rippe, viel Stärke in der Brust, eine feste Oberlinie und eine optimale Beckenlage aus. Die Tiere machen insgesamt einen wünschenswert ro-busten Eindruck.

Glanzpunkt von Samburu ist die Eutervererbung: Die Hintereuter sind hinten sehr hoch und extrem breit aufgehängt, mit einem guten Zentralband ausgestattet und vorne fest aufgehängt. Die Striche stehen passend unter den Vierteln und sind von wünschenswerter Länge und Dicke. Die Eutertiefe ist als durchschnittlich einzustufen.

Die Fundamente sind passend gewinkelt, in der hinteren Ansicht jedoch nicht immer parallel. Kno-chenqualität und der Klauenwinkel sind als normal einzustufen. Bei einigen der gesehenen Tiere war der Umdreher tiefer bzw. weiter hinten platziert.Besichtigt durch: Vertreter deutscher Besamungs-organisationen

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Ro v. Gandolf, Besitzer: E. Radloff, Neuschoo Foto: KeLeKi

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Wie schon gewohnt, so hat auch in die-sem Jahr der „Tag der offenen Tür“ auf dem Versuchsbetrieb Karkendamm des Instituts für Tierzucht und Tierhaltung der Christian Albrechts Universität Kiel (CAU) statt ge-funden.

Am 26. August nämlich, hatte die NORD OST-Ge-netic GmbH & CoKG zu einer Informationsveran-staltung rund um die NOG-Bullenmütterprüfung (BMP) eingeladen, bei der wieder eine Gruppe von aktuellen Bullenmüttern präsentiert wurde, bevor man zu den interessanten Vorträgen über genomische Selektion, der Neustrukturierung des NOG-Zuchtprogramms oder dem Einsatz geno-mischer Jungbullen überging.

NOG-BullenmütterprüfungDie NOG-Bullenmütterprüfung erstreckt sich über die ersten 180 Laktationstage, in denen bei täg-licher Milchmengenmessung und wöchentlicher Kontrolle von Fett-%, Eiweiß-% und Zellzahlen, alle durchgeführten Behandlungen bei dem Ein-zeltier notiert und ausgewertet werden. Zusätzlich werden die Prüftiere zwischen dem 80. und 100. Laktationstag linear beschrieben und eingestuft. Die Tierdaten GmbH, Brux hat in enger Zusam-menarbeit mit der Uni Kiel sämtliche Daten aus der BMP aufbereitet, ausgewertet und in einem Stationsindex zusammengefasst, nachdem die Prüftiere rangiert und selektiert werden. Der Stati-onsindex beinhaltet 40% Leistung, 50% Funktio-nalität (Eutergesundheit und Gesundheit der Klau-en u. Gliedmaßen zu je 25%) und 10 % Exterieur.Seit Prüfbeginn (01. April 2001) wurden ca. 1100 Färsen in Karkendamm geprüft, von denen sich bisher 287 Kühe das Prädikat „NOG-Bullenmut-ter“ erarbeiten konnten. Sie produzierten in der ersten Laktation durchschnittlich 10.400 kg Milch mit 3,73% Fett und 3,36% Eiweiß und sind den nicht qualifizierten Kühen in punkto Funktionali-tät und Exterieur deutlich überlegen. Mit durch-schnittlich 85,0 Gesamtpunkten im Exterieur verbuchen sie ein Plus von +2,3 Punkten, wobei erwartungsgemäß im Euter die Größte Differenz festzustellen ist (+3,2 Pkt.).

Präsentation der KüheBei der Informationsveranstaltung wurden insge-samt 21 Kühe (Ø 193 Lakt.-Tage) vorgestellt, die bei der Milchkontrolle im August ein mittleres Pro-

„Tag der offenen Tür“ in der NOG-Bullenmütterprüfung

begemelk auf absolutem Spitzenniveau erzielten: 38,7 kg M 3,58 %F 3,32 %E 76 ZZ. Diese 21 Kühe stammen von 14 verschiedenen Vätern ab, wobei Shottle und Bolton mit je drei Töchtern vertreten waren. Wildman, Roumare und Elayo RED brachten es auf jeweils zwei Töchter. Ebenfalls erfreulich der Anteil der Töchter mit deutschen Vätern, die da wären: Marbach, Ramos, Jango und NOG Jeremy! Mittlerweile liegen von diesen Kühen auch ge-nomische Zuchtwerte vor, die im Mittel mit gRZG 122,6 definiert sind und ein ordentliches Niveau darstellen. Man muss hierbei natürlich berück-sichtigen, dass diese Kühe als Jungrinder nicht nach genomischen Zuchtwert selektiert wurden. Dennoch haben sie ihre Qualitäten als „Bullen-lieferantinnen“ bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt und den einen oder anderen Sohn bei der NOG in der Aufzucht.Bei näherer Betrachtung der Herkunft der präsen-tierten Tiere (Züchter/Besitzer, Pedigree) konnte wieder ein breites Spektrum geboten werden. Denn wieder einmal konnten beim „Tag der offe-nen Tür“ Ableger aus renommierten Kuhfamilien wie zum Beispiel „Manfred Apachin“, „Esquimau Venice“, „WEH Airliner Janin“, „TH Caveman Tanja“, „Southland Dellia2“, „Prelude Spottie“, „Blackstar Raven“, „Laurie Sheik“, von Bomaz-Farms oder von Engelkes S-Stamm gezeigt werden. Aus Luxemburg gingen Nachkommen der be-kannten M-Familie (Schaekel, Aminghausen) und

aus „Ricecrest Terry Tory“ in den Ring, während aus Holland die „Jaantjes“ vertreten waren. Also rundum eine erfolgreiche Präsentation mit inter-nationalem Flair.

Interessante VorträgeHerr Dr. Junge vom Institut für Tierhaltung und Tierzucht der CAU Kiel stellte in einer Kurzversion die mittlerweile vielerorts heiß diskutierte geno-mische Selektion vor und brachte aktuelle Ergeb-nisse aus der NOG-Bullenmütterprüfung. Er stellte Eingangs fest, dass die beiden Instrumente, die Bullenmütterprüfung und die genomische Selek-tion, das gleiche Ziel verfolgen würden, nämlich sichere Zuchtwerte abzubilden. Durch die hohe Datendichte in der NOG-BMP hat man für die wichtigsten Merkmale (z.B. Milchleistung) auch deutlich höhere Sicherheiten und Heritabilitäten schätzen können, als es bei dem Einzeltier im Feld der Fall ist. Allerdings kom-men diese Werte nicht an die Sicherheiten aus der genomischen Selektion heran. Selbst eine Kuh mit drei Laktationen, die im Merkmal Milchleistung eine Sicherheit von ca. 58% erreicht, liegt weit hin-ter der Sicherheit für das Merkmal Milchleistung (75% Si.) aus der genomischen Selektion.

Die Erkenntnisse aus den höheren Sicherheiten der genomischen Zuchtwerte gegenüber denen aus der Bullenmütterprüfung, war mit ausschlag-gebend dafür, dass man sich Seitens der NORD

Die Bolton-Tochter „NOG Cereale“ geht auf „Ricecrest Terry Tory“ zurück und melkt in den ersten 100 Tagen über 5.000 kg Milch. Besitzer: Thein & Elsen, Luxemburg Foto: Koch

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Dänemark – Landsskuet 2010

OST-Genetic GmbH&CoKG dazu entschieden hat, die NOG-Bullenmütterprüfung zum 31. März 2012 auslaufen zu lassen. Mit der genomischen Selektion hat man ein züchterisches Instrument an die Hand bekommen, welches zu einem sehr frü-hen Zeitpunkt den Zuchtwert eines Tieres relativ genau vorhersagen kann, was eine noch schärfere Selektion ermöglicht.

Herr Leisen von der RSHeG, berichtete darauf aufbauend über den Einsatz genomischer Jung-bullen und gab einige Tipps für den praktischen Einsatz. Er wies ebenfalls auf die relativ hohen Zuchtwertsicherheiten genomisch getesteter Jungbullen hin, was in etwa den Informationen von 25-30 Töchtern bei einem nachkommenge-prüften Vererber entspricht. Aber auch hier weiß man, dass sich diese Zuchtwerte noch relativ stark verändern können (+/- 1s), was natürlich auch für die Zuchtwerte der genomischen Jungbullen ohne Töchterinformationen zutrifft. Aus diesem Grund hat man bei der RSHeG zur Risikominimierung sogenannte „Produktlinien“ eingeführt, in die die genomischen Jungbullen eingeteilt werden.

„Neues“ NOG-ZuchtprogrammIngo Schnoor berichtete über den aktuellen Stand in der NOG-BMP, in dem er die bereits oben er-wähnten Zahlen näher beleuchtete und stellte das neu strukturierte NOG-Zuchtprogramm vor. Als fest stand, dass die BMP auslaufen würde, war man sich innerhalb der NOG schnell einig, ein ge-meinsames Zuchtprogramm im Jungrinderbereich fortzusetzen. Die Jungrinder (JR) werden nach wie vor über die VIT-Selektionslisten auf Basis des 3-Väter-Pedigreezuchtwertes (3-Vä-PI) aus-gewiesen und vorselektiert. Die Auswahl auf den Betrieben, wird in den Zuchtgebieten der jewei-ligen NOG-Partner von einem verbandseigenem Mitarbeiter umgesetzt.

Vor Ort wird entschieden, ob von dem besichtigten JR ein genomischer Zuchtwert ermittelt werden soll (SNP-Typisierung), welcher Grundlage für die weitere Nutzung der JR im NOG-Zuchtprogramm ist. Die genomisch hoch veranlagten JR werden vertraglich gebunden und die Besten sollen in einem ET-Programm vorgenutzt werden. Hofspü-lungen unterstützt die NOG weiterhin mit einem ET-Zuschuß (500,- EUR), aber auch die Möglich-keit, die JR in den ET-Stall der NOG abzugeben, bleibt weiterhin bestehen. Die Nutzung der JR über Embryotransfer nach Feststellung des genomischen Zuchtwertes bedarf einer gewissen Zeitschiene und erfordert daher eine frühe JR-Selektion im Alter von 5-7 Monaten. Damit alle potentiellen JR auf den Selektionslisten erscheinen, sind auch hier die Züchter gefordert, bei ET-Kälbern schnellstmöglich eine Abstam-mungskontrolle durchführen zu lassen. Gerät dies erst einmal in Vergessenheit, ist eine intensive züchterische Bearbeitung der JR nicht mehr oder nur noch eingeschränkt möglich.

Die Jango-Tochter „NOG Ragna“ aus der Kuhfamilie von „Markwell Blackstar Raven“ weiß, wie man sich präsentiert. Besitzer: Gunter Reichenbach, Bräunsdorf Foto: Koch

Vom 1. bis 3. Juli fand die jährlich ausge-richtete DÄNISCHE NATIONAL TIERSCHAU auf dem Messegelände in Herning statt.

Das Richten der Einzelkühe der Milchrassen er-folgte am 1. Juli, während am 2. Juli der Derby-Wettbewerb ausgerichtet wurde und anschließend Züchtersammlungen sowie Nachzuchtgruppen prä-sentiert und prämiert wurden.

Bei den Rotbunten richteten Kristoffer Kappel, Hu-rup und Gert Aude, Ebeltoft. Das Richterkollegium

bei den Schwarzbunten Holsteins bildeten Tom Kelly, Irland, Niels Erik Haahr, Skørping und Søren Christensen, Fårup.

Ergebnisse Holstein-Schwarzbunt:

Im Richtwettbewerb bei den tragenden Färsen setzte sich eine vielversprechende Goldwin-Toch-ter vom Betrieb Aslundgård v / Svend Nørgaard, Bevtoft, durch. Reservesiegerin wurde hier ein Rind vom Betrieb Van Herpen, Skaerbaek (Baxter x Gold-win).

Als Siegerfärse kürten die Richter eine Damion-Tochter, die aus einer Champion-Mutter stammte. Züchter und Besitzer der Siegerfärse ist die Zücht-ergruppe Tiris, Kjellerup. Die Damion wiederholte damit ihren Erfolg von Agro Nord 2010. Reservesie-gerin wurde in dieser Alterskategorie eine Goldwin-Tochter des Betriebes von Hornbjerg, Aars (MV: Inquirer).

Die Tiris-Züchtergruppe stellte auch mit einer Titanic-Tochter die Siegerin bei den mittleren Kuhklassen (2. + 3. LA). Diese Kuh geht über

Die aus den Anpaarungsvereinbarungen gebore-nen Kälber als auch die Kalbung der Vertragstiere sind der NOG umgehend zu melden, damit ent-sprechende Schritte wie z.B. die Einstufung der Färse oder die SNP-Typisierung der Bullenkäl-ber veranlasst werden können. Der genomische Zuchtwert ist dann die Entscheidungsgrundlage für den Ankauf der Bullenkälber.

Wir möchten uns stellvertretend für alle Mitarbei-ter bei Herrn Dr. Junge und Herrn Matthiesen für die gute Zusammenarbeit bedanken und danken auch allen Beschickern für das entgegengebrachte Vertrauen sowie dem Vorbereitungsteam für die tolle Präsentation der Kühe. Alles in allem bleibt festzuhalten, dass diese sehr informative Veran-staltung wieder mal eine „runde Sache“ war und etwas mehr Sonnenschein, zumindest aber eine regenfreie Präsentation der Kühe, verdient gehabt hätte. I. Schnoor

Rotbunt DN

HV Huxley-Tochter (MV. Rudolf) EX 92, Züchter und Besitzer: Carsten und Tina Port, Toftlund, präsen-tierte sich in der 6. Laktation in Topform und sicherte sich den Reservesiegertitel bei den älteren Kühen auf der Landsskuet 2010 in Herning. Die RSH eG hat einen vielversprechenden Onside-Sohn in der Aufzucht Fotos: Geverink

Siegerin der mittleren Kuhklassen der Landsskuet 2010 in Herning: Titanic x VG89 Dutchboy x Tirsvad Patron Claire EX90, vorgestellt von TIRIS. Patron Claire war im Januar 2010 von der Zeitschrift Holstein International zur besten ausländischen Bullenmutter in Deutschland benannt, ermittelt auf Basis der Zuchtwerte ihrer Söhne. Ihr bester Sohn mit Töchtern in Milch ist der Top-Vererber der RSH: CALYSTO

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// Testbullen

Testbullen Ruton DN 10.599455 TV TL 19.12.08Pl RZG: 108 Pl RZM: 108 PI RZS: 99 PI RZE: 105Zü: Stuertz, WöhrdenV: RutgerM: Goldkrone 03/86­87­85­84/85 v.Dorus

4/3 La. 8310 4,10 341 3,62 301HL 2 8705 4,27 372 3,61 314MM: Blase 03/86­85­85­80/834/2 La. 6740 4,88 329 3,80 256

Rudass DN 10.599599 TV TL 07.02.09Pl RZG: 122 Pl RZM: 114 PI RZS: 107 PI RZE: 126Zü: Ahsbahs­Diercks, SommerlandV: Rudolf DNM: Gardasee 01/86­86­83­84/84 v.Dorus

2/1 La. 7748 4,54 352 3,77 292 MM: Chiemsee 03/88­88­84­84/853/2 La. 6006 5,00 300 3,71 223

Ladykiller 10.589070 TV TL 19.05.09Pl RZG: 130 Pl RZM: 130 PI RZS: 100 PI RZE: 110Zü: Fuschera­Petersen, FahrdorfV: R DavidM: Germany 02/86­84­86­87/86 v.Orraryd

3/3 La. 11033 4,16 459 3,65 403HL 2 12024 4,16 500 3,63 436MM: Canada 04/89­89­89­92/904/4 La. 9419 4,57 430 3,50 330

Leukal 10.589081 TV TL 26.05.09Pl RZG: 118 Pl RZM: 120 PI RZS: 96 PI RZE: 111Zü: Melchertsen, SteinbergV: EukalM: First Lady 03/85­85­84­85/85 v.FYN Aks

4/4 La. 10781 4,45 480 3,55 383HL 4 12558 4,72 593 3,62 454MM: DK 208010072/2 La. 8970 3,91 351 3,57 320

Dutchboy auf die bekannte Tirsvad Patron Claire, internationale „Kuh des Jahres“ der HI 1997, auf die Luke Classic-Familie zurück und damit auf den gleichen Kuhstamm, aus dem der aktuelle RSH-TOP-Vererber „Calysto“ stammt. Carsten Port, Toft-lund, stellte mit einer Engard-Tochter (MV: Funkis) die Reservesiegerin mittel.

In den alten Kuhklassen (≥ 4 LA) errang eine Stormatic-Tochter (MV Labelle) von Anton Ham-mershøy, Hobro, den Siegertitel. Sie sicherte sich auch den Grand Champion-Titel bei den Schwarz-bunten. Reservesiegerin bei den alten Kuhklassen wurde eine Huxley-Tochter in der 6. Laktation vom Be-trieb Carsten Port, Toftlund. Aus dieser Kuh hat die

Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G. einen Onside-Bullen in der Aufzucht.

Im Derby-Wettbewerb, bei dem die teilneh-menden Tiere bereits zwei Jahre vorher (Färsen) bzw. bis zum 31.03.2010 (Kälber und Jungrinder) kostenpflichtig angemeldet wurden, gewann bei den Kälbern und Jungrindern ein Zenith-Jungrind (MV Groovy) von Tage Schmidt, Grindstedt.

Bei den abgekalbten Färsen siegte ebenfalls eine Zentith-Tochter (MV: Titanic) der Tiris-Gruppe vor einer Goldwin-Tochter des Betriebes Aslundgård, die aus einer Juote-Mutter stammte. Die gesamte Anmeldegebühr wird in diesem Wettbewerb wieder an die Züchter ausgeschüttet. So erhielt die Tiris-

Züchtergruppe für ihren Erfolg eine Prämie von ca. 1.500,- Euro.Im Wettbewerb der Züchtersammlungen setzte sich die Tiris-Gruppe durch und verwies die Samm-lung von Hans Peder Hornbjerg auf den Reserve-sieg.

Bei der Nachzuchtpräsentation wurden Töchter-gruppen folgender Vererber gezeigt: Zenith, F. En-gard, Stormatic, Goldwin, Groovy BL, Etlar.

Als beste Nachzuchten stellten die Richter die Gruppe des Bullen „Zenith“ heraus. Hier musste sich die sehr einheitliche Gruppe des Nutzungsdau-er-Vererbers „F. Engard“ mit dem Reservesiegertitel zufrieden geben. Dr. H. Kahle

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