RIO DE JANEIRO · Die Universidade Federal do Rio de Janeiro ist eine staatliche Universität und...

RIO DE JANEIRO B R A Z I L

TU Darmstadt | FB15 Architektur | M.Sc. | 08/2019 - 12/2019 | Universidade Federal do Rio de Janeiro

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Folgender Erfahrungsbericht dient dazu zukünftigen Studenten eine Hilfestellung als auch einen Anreiz für ein Auslandssemester in Rio de Janeiro zu geben. Der Bericht ist in 6 Abschnitte geteilt und nahezu chronologisch aufgebaut. Aproveite!

VORBEREITUNG & ANKUNFT PARTE 1

Im November 2018 habe ich mich im International Office des FB15 an der TU Darmstadt für drei Universitäten in Brasilien beworben. Im Februar 2019 kam dann die Zusage für meine Erstwahl UFRJ in Rio de Janeiro von meinem Fachbereich. Meine Universität ist dann in Kontakt mit der UFRJ getreten und ich habe Mitte Mai, also relativ spät die Zusage von der UFRJ erhalten. Daraufhin ging die gesamte Vorbereitung erst richtig los. Visumsbeantragung, Auslandsbafög,Wohnungskündigung,Flugbuchung, Impfungen etc. Für den Masterstudiengang kann man meines Wissens nach nur 1 Semester an der UFRJ studieren als Bachelorstudent 2 Semester. Wie dem auch sei, habe ich daraufhin im Sommersemester 2019 bis Juli einen Portugiesischkurs der Stufe A1/A2 belegt um die Basics auf Portugiesisch zu lernen. Wichtiger Tipp an dieser Stelle ein Studentenvisum sollte direkt nach Erhalt des Acceptance Letter der Auslandsuni beantragt werden, dieses Visum ist für deutsche Staatsbürger kostenfrei. Ich habe es damals im brasilianischen Konsulat in Frankfurt am Main beantragt. Dieser Prozess dauert auch oft über 4 Wochen. Auslandsbafög kann man beim BaföG- Amt Bremen beantragen. Darüber hinaus gibt es einige Stipendien für welche man sich bewerben kann unter anderem DAAD-Stipendium, hierfür sind jedoch Sprachkenntnisse von mindestens B2 Level Voraussetzung. Impfungen, die ich gemacht habe waren hauptsächlich gegen Gelbfieber, Hepatitis etc.. Eine Auslandsversicherung muss man ebenfalls abschließen, ich habe eine 8-monatige Versicherung beim ADAC in Höhe von knapp 300€ abgeschlossen. Die Wohnungssuche war in meinem Fall etwas glücklich, ich hatte zufälligerweise einen Nachbarn in Darmstadt der jährlich nach Rio fliegt und habe über ihn ein nettes Zimmer an der Copacabana für 1300 R$ (280€) im Monat ohne Kaution erhalten. Im Allgemeinen ist die Wohnungssuche in Rio de Janeiro für Gringos wie man uns gerne nennt, das ist keineswegs abwertend gemeint, relativ einfach. Es kommen so viele Studenten aus aller Welt, man findet über Facebook, Airbnb etc. schnell Unterkünfte mit anderen Austauschstudenten überwiegend in der Zona Sul also Copacabana, Ipanema, Botafogo. Um den Flug sollte man sich auch rechtzeitig kümmern, ich habe für Hin-und Rückflug etwa 1300€ gezahlt.


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Die Universität verlangte im Acceptance Letter, dass man 15 Tage vor Beginn des Semesters da sein sollte um sich dort anzumelden. Gesagt getan, bin ich auch direkt in die Uni und dann hat sich herausgestellt, dass es nicht notwendig sei. Also mein Tipp an euch schaut, dass ihr spätestens zum Welcome Event ankommt, das langt! Die ersten Tage waren wirklich sehr schwer, ich habe sprachlich nichts verstanden, war eingeschüchtert von all den negativen Erzählungen bezüglich der Sicherheit und kannte keine Menschenseele dort. Es sollte jeder Person klar sein, aller Anfang ist schwer aber danach geht es steil bergauf. Die folgenden Monate waren sehr turbulent und extrem aufregend.

UFRJ PARTE 2

Die Universidade Federal do Rio de Janeiro ist eine staatliche Universität und befindet sich auf der Ilha do Fundão in der nördlichen Zone von Rio. Mit dem 485 Bus habe ich ungefähr 1 Stunde von der Copacabana gebraucht. Eine Busfahrt kostet 4,05 R$ und ist daher relativ günstig, die Fahrt selbst ist definitiv ein Abenteuer. Das Tolle ist, man entdeckt ganz Rio und nicht nur den vermeintlich schönen Teil mit den Stränden sondern auch die Kehrseite der Stadt. Die Uni ist auf einem großen Campus gelegen und das Gebäude ist meiner Ansicht nach sehr schön, jedoch befindet es sich in einem desolaten Zustand aber das ist eine andere Geschichte. Die Kurswahl erfolgt in den ersten drei Wochen, es ist anfangs etwas schwierig die Kurse zu verstehen und das gesamte System aber mithilfe der Kommilitonen kommt man schon an sein Ziel. Ich habe einen Doppelentwurf belegt, einen Geschichtskurs, einen sehr empfehlenswerten Gravurkurs an der Kunsthochschule, welche auf dem obigem Bild zu sehen ist und einen kostenlosen Portugiesischkurs gab es auch noch.


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Der Entwurf war in zwei Teile gegliedert, zum einen der Hochbau selbst und zum anderen eine Vertiefung in die Innenarchitektur. Anzumerken ist an der FAU wird ausschließlich auf Portugiesisch unterrichtet und daher war es anfangs nicht so einfach zu folgen, aber man lernt die Sprache schnell und die Kommilitonen sind auch sehr offen und gehen auf einen zu! Das gehört zur brasilianischen Mentalität und erleichtert die Kontaktaufnahme. Da, ich in meinem Studium fortgeschritten bin empfand ich das Niveau als durchschnittlich, ich war keineswegs überfordert, nichtsdestotrotz war es sehr interessant einmal die brasilianische Perspektive der Architekturwelt zu sehen! Am Ende des Semesters sprich Ende November, Anfang Dezember gibt es noch schriftliche Prüfungen und dann ist das Semester schon wieder rum. Ich habe auch relativ zügig meine Noten erhalten. Im Allgemeinen kommt man mit dem europäischen Niveau sehr gut mit, das Einzige wo es schwierig wird sind Kurse mit einem großem Sprach-/Textanteil. Im Endeffekt hat es mir viel Spaß gemacht an der UFRJ/FAU, es war etwas wie in der Schule mit den kleinen Klassen und ich möchte die Zeit keineswegs missen.

Gravura II an der Escola Nacional de Belas Artes war definitiv mein Highlight des Semesters. Es handelt sich um das Handwerk der Radierung. Auf eine Metalloberfläche wird ein Motiv geritzt und daraufhin mit einer Walze auf Papier gedruckt. Man sollte 4 Metallplatten + 4 Drucke abgeben. Der Austausch mit den Kunststudenten war sehr spannend, da Brasilianer sehr kreativ im Umgang mit Farben und Bildern sind. Sie schaffen es mit wenig Mitteln, aussagekräftige Bilder zu generieren. In der ganzen Stadt findet man Graffiti mit politischen und gesellschaftskritischen Aussagen.


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RIO PARTE 3

Rio ist eine sehr interessante Stadt mit vielen Facetten. Für mich ist die Stadt ein Teil Heimat geworden, ich habe viele Orte kennengelernt und ebensoviele Bekanntschaften geschlossen. So gefährlich wie behauptet wird, ist die Stadt nicht. Anfangs hatte ich Angst mit dem Handy auf offener Straße zu spazieren, dies ist jedoch eine Fehlvorstellung. Die Stadt hat ihre dunklen Seiten aber diese befinden sich nicht in der Südzone. Zona Sul lebt vom Tourismus und dem Carioca-Lifestyle es gibt eine stetige Polizeipräsenz und wenn man halbwegs aufmerksam ist passiert auch nichts. Es ist leider nicht durchgehend so sonnig wie man meint, es hat tatsächlich sehr oft geregnet und was man nicht vergessen darf es wird relativ früh, also ab 18 Uhr, dunkel. Ansonsten ist das Wetter und die Luftfeuchtigkeit angenehm gewesen. Ab Dezember wird es sehr heiß und schwül. Man kommt am besten mit dem Uber oder dem ITAÚ Bike von A nach B. Uber ist sehr günstig in Brasilien, öffentliche Verkehrsmittel eigentlich auch, umgerechnet 80 Cent für eine Fahrt, egal ob sie 10 Minuten oder 1 Stunde geht. Jedoch gibt es innerhalb von Rio große Preisunterschiede was Einkäufe eingeht. In der Zona Sul sind die Preise wie in Deutschland, Drogerieartikel sogar teurer. Es gibt immer frisches, leckeres Obst und Gemüse und wenn man etwas sucht findet man eigentlich alles an der Copacabana. Seine Freizeit kann man in Rio selbstverständlich am Strand verbringen, auf den Corcovado oder auf die Dois Irmãos hinaufwandern oder auf ein Spiel von Flamengo ins Maracanã gehen. Ich habe sehr schnell Anschluss gefunden in der Fakultät und bin daher auf viele Veranstaltungen mit Kommilitonen gegangen. Also was Aktivitäten angeht braucht man sich in dieser Stadt keine Sorgen zu machen. Eine Sache die etwas verwunderlich ist: ,, Rio não funciona com chuva !’’ bedeutet soviel wie Rio funktioniert nicht wenn es regnet. Die Stadt lebt von der Sonne, mit regnerischen Tagen tut sie sich schwer, dies ist beispielsweise in São Paulo gegenteilig, dort ist immer was los. Nichtsdestotrotz hält sich die Waage es ist mit Sicherheit öfters sonnig als regnerisch und die Stadt ist so vielfältig und abenteuerlich, dass sich genug Beschäftigungen ergeben, nur sollte man dies im Hinterkopf behalten.

BRASILIEN PARTE 4

Rio ist nur ein ,,kleiner’’ Teil von Brasilien. Ich war darüber hinaus noch in São Paulo, Salvador, Ubatuba und auf Ilha Grande. Ersteres muss man definitiv gesehen haben. Die Stadt ist eine Betonwüste davon sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen. São Paulo ist reich an Kultur und Kunst. Das kulinarische Angebot ist vielfältiger als in Rio. Es gibt das asiatische Viertel, das italienische Viertel, zahlreiche Museen, Kulturzentren und sonntags ist die große Avenida Paulista für Autos gesperrt und für Fußgänger belebt. Die Paulistas gönnen sich einen Sonntagsspaziergang, sollte man sich keineswegs entgehen lassen ! Salvador liegt im Bundesstaat Bahia im Norden Brasiliens und ist mit seinen umliegenden Stränden ebenfalls einen Kurztrip wert. Was ich jedem empfehlen kann sind die Strände beziehungsweise Inseln um Rio de Janeiro herum wie Paraty, Arraial do Cabo, Armação dos Búzios und vor allem Ilha Grande. Letzteres vor allem ist meiner Ansicht nach ein Muss! Knapp 2 Stunden mit dem Bus von Rio entfernt, fährt man weitere 40 Minuten auf dem Schiff auf diese Trauminsel und hat für ein paar Tage seine Ruhe von der Großstadt, dort gibt es nämlich kaum Internet und daher ist es ideal um die Natur zu genießen und das Handy wegzulegen.


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Die brasilianische Mentalität entspricht dem Klischee, dass alles etwas entspannter abläuft. Pünktlichkeit wird nicht großgeschrieben und man nimmt es mit vielen Dingen nicht sehr genau, es sei denn es handelt sich um Bürokratie. Hier gilt, kümmert euch um euren Papierkram rapidamente! Grundsätzlich finde ich die Offenheit der Brasilianer großartig, wenn man sich bemüht die Sprache zu lernen kommen viele einem sehr entgegen. Sie sind sehr gastfreundlich und hilfsbereit. Ich habe bereits erwähnt wie einfach es ist in Kontakt zu treten mit Fremden. Dies erleichtert einem vieles in der Ferne. Fast täglich lernt man eine neue Person kennen und irgendwie hat man auch den ,,Gringo Bonus’’, also man ist interessant, weil man eben aus Europa kommt. Was ich damit meine wird jeder merken sobald er in Brasilien unterwegs ist, vor allem in nördlichen oder ländlichen Teilen ist dies schon sehr extrem. In Brasilia der Hauptstadt bin ich lediglich nur zwischengelandet, dort befinden sich die großen Bauwerke von dem brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer, und viele meiner Kommilitonen waren ebenfalls dort, fast alle meinten es sei eine skurrile Stadt, daher muss jeder für sich selbst entscheiden ob er hierfür ins Landesinnere fliegt.


Ein Blick vom Dachgeschoss des Kulturzentrums SESC 24 de Maio in Républica. Kulturzentren funktionieren in Brasilien unheimlich gut. Es gibt mehrere in jeder Stadt. Es handelt sich um öffentliche Gebäude, die absolut jeder betreten darf und die Menschen nutzen diese auch. Es gibt Veranstaltungen, Büroräume, Cafés, Bibliotheken, Ausstellungen…

Ubatuba befindet sich ebenfalls im Bundesstaat São Paulo und ist etwa 4 Stunden mit dem Bus davon entfernt. Wir haben uns mit Freunden für ein Wochenende ein Ferienhaus gemietet und die verlassenen Strände dort unsicher gemacht. Die Schauplätze der Natur in Brasilien suchen definitiv ihresgleichen. Kulissen wie aus dem Film Cast Away nur, dass man nicht verschollen ist…

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TIPPS PARTE 5

✤ Auch wenn ich sagte, die Stadt sei nicht so gefährlich wie man meint, sollte man trotzdem aufpassen. Mir selbst ist zwar nichts passiert aber ich hatte mehrere Freunde, die mit einer Waffe bedroht und ausgeraubt wurden. In Lapa kommt fast jedes mal ein Handy abhanden, also Vorsicht ist geboten.

✤ Ladet euch die definitiv die UBER App herunter, das beste, sicherste und schnellste Fortbewegungsmittel und kostet so gut wie nichts im Vergleich zu Taxifahrten in Deutschland. Investiert auch ein paar Kröten in das ITAÚ Bike, es kostet 50 R$ für 3 Monate also knapp 10 Euro und ihr könnt immer 1 Stunde am Stück mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren und dies beliebig oft verlängern.

✤ Carioca Dresscode: Havaianas !!!

✤ Holt euch so schnell wie möglich eine CPF. Diese braucht man sehr oft beispielsweise bei der Registrierung im Fitnessstudio, bei der Bank, beim Kauf der Handy - Prepaid Karte etc.

✤ OI oder VIVO sind gute Anbieter für Prepaid Karten. Am besten holt man sich diese für 40 R$ an einem Kiosk an der Straße und aufladen kann man die Karten entweder im Supermarkt oder in einer der zahlreichen Drogarias.

✤ Gringo zu sein ist nichts schlechtes ganz im Gegenteil es ist ein Bonus! Dies sollte man nicht vergessen aber auch nicht abheben, es kann manchmal auch etwas oberflächlich sein.

✤ Es gibt einen Zeitunterschied von 4 Stunden, das bedeutet nach 20 Uhr wird es schwer mit dem Kontakt halten in die Heimat. Es sei denn die Kommilitonen in Deutschland sind mal wieder hart am feiern…

✤ Kauft euch eine RioCard und ladet sie am besten immer so mit 40-50 R$ auf. Das ist eine lila-blaue Karte, welche man für ALLE öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann.

✤ Falls Ihr an einem Praktikum interessiert seid, versucht euch bereits in Deutschland so gut es geht darum zu kümmern, weil es aufgrund der aktuellen politischen Intransparenz in Brasilien extrem schwer ist ein Arbeitsvisum für ein Praktikum zu beantragen. Es gibt keine Ansprechperson hierfür, alles erfolgt online und dieses System funktioniert nur kryptisch. Das heißt Arbeitgeber bereits in Deutschland finden und gleich mit dem Studentenvisum beides beantragen falls man wirklich ein Praktikum absolvieren will.

✤ Man kann fast überall mit der Kreditkarte zahlen!

✤ Wichtigster Tipp: Genießt die Zeit ! Lasst euch nicht verunsichern. Die Stadt ist aufregend und toll, die Menschen sind sehr hilfsbereit und offen. Belegt wenn ihr könnt vor Ort einen Portugiesischkurs. Mischt euch unter Einheimische so lernt ihr die Sprache und die Stadt erst richtig kennen.


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FAZIT PARTE 6

Am 17. Juli 2019 komme ich in Rio an. Kann kaum Portugiesisch, habe nicht viel Geld in der Tasche und warte auf eine Antwort vom Amt für Ausbildungsförderung, weil sich alles unglücklicherweise alles verzögert hat. Damals wusste ich nicht ob ich weiter dort bleiben kann oder aus finanziellen Gründen zurückfliegen muss. Ich fühlte mich unwohl und einsam, hatte keine sozialen Kontakte. Dann habe ich mich zusammengerissen und mich selbst gefragt wie viele Menschen, diese tolle Chance bekommen. Daraufhin habe ich mir kleine Tagesziele gesetzt, in Form von Vokabeln, bin keinem Gespräch aus dem Weg gegangen und habe meine Gegend täglich erkundet. Hiermit begann die Achterbahnfahrt in Rio. Was ich damit sagen möchte, Probleme sind relativ und vergehen schnell. Man sollte sich den örtlichen Gegebenheiten versuchen anzupassen und seine Empfindlichkeit & Scheu ablegen. Am 17. Januar 2020 exakt 6 Monate später sitze ich am Flughafen Galeão und versuche die Zeit zu rekapitulieren und vor allem mich mit dem Gedanken zu arrangieren, meinen Carioca Lebensstil hinter mir zu lassen. Ich möchte mich nicht wiederholen und das sagen was vermutlich jeder Austauschstudent sagt aber es macht einfach etwas mit einem. Vielleicht verändert man sich nicht total aber es formt den Charakter ungemein. Was ich so sehr an Brasilianern liebe, sie sind keine nachtragenden Menschen, falls man mal in einen Streit im Straßenverkehr gerät und das Wort ,,Desculpe’’ fallen lässt, ist alles vergessen und die Menschen lächeln einen wieder an. Bedeutet soviel wie Höflichkeit ist eine Tugend! Zweimal habe ich im Ausland studiert und erfahrungsgemäß kaum eine Person kennengelernt, die den Aufenthalt bereut hat. Ganz im Gegenteil, es beflügelt einen und man bekommt Lust auf Mehr. Es erweitert den Horizont, es schärft das Bewusstsein für Toleranz und allgemeines Verständnis gegenüber anderen Kulturen und Lebensweisen. Brasilien ist nicht Deutschland und auch nicht umgekehrt, daher so schnell es geht akklimatisieren und das ständige Vergleichen und Bemängeln ablegen. Glaubt mir, das hilft! Das Land und die Menschen haben ihr eigenes Tempo und hierfür haben sie auch eine hohe Lebensqualität. Man lernt dort, dass man im Kern nicht viel braucht um in Ruhe das Leben zu genießen auch wenn es nur für ein paar Stunden am Tag sein sollte. Etwas Sonne, ein Açai, ein bisschen Musik & der Tag ist gerettet. Also Amigos genug geredet, packt eure Sachen und ab nach Brasil ihr werdet es nicht bereuen, das ist ein Versprechen!

Euer CS P. S. Ich widme diesen Erfahrungsbericht meiner besseren Hälfte komm schnell wieder zurück queridaa !


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