risControl Sonderausgabe 1/2015

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ris Control DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Pbb VA 1100 13Z039586M SONDERAUSGABE 02 2015 36. JAHRGANG Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33 Wirtschaftskammer Wahlen 2015 Wirtschaftskammer Wahlen 2015 SONDERAUSGABE

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risControlDAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Pbb

VA 1

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SONDERAUSGABE 02 • 2015 • 36. JAHRGANGBei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

WirtschaftskammerWahlen 2015

WirtschaftskammerWahlen 2015

SONDERAUSGABE

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2 risControl 02/15Inhalt

“risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation, 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221, Telefon: +43 (0)720 515 000, Fax: +43 (0)720 516 700, e-mail: [email protected] Schachinger, Chefredakteurin, Christian Proyer, Christoph Schönfellner, Layout

Titelbild: flickr/Adam Wyles. Weitere Bilder: Petra Spiola, N. Formanek. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Abonnementbe-stellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2012 / (ca)

Impressum:Inhalt:3

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Kommerzialrat Wolfgang K. Göltl

Akad. Vkm. Gunther Riedlsperger

Michael Holzer

Kommerzialrat Rudolf Mittendorfer

Oliver Walla

Kommerzialrat Winfried Vescoli

Kommerzialrat Wolfgang K. Göltl Akad. Vkm. Gunther Riedlsperger

Kommerzialrat Rudolf Mittendorfer Oliver Walla Kommerzialrat Winfried Vescoli

Michael Holzer

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Die Kammerwahl steht kurz bevor, wir haben die bei der Wirtschaftskammerwahl maßgeblich handelnden Personen eingeladen, ihr Wahlprogramm und ihre

persönliche Meinung kundzutun.

Professionalität, Seriosität und Nachhaltigkeit sind meine drei Stichworte, wenn es um Interessenvertretung im Fachverband Finanzdienstleister geht. Als Mehrheitsfraktion gehören für mich Wahlprogramm und Bilanz untrennbar zusammen. Dies ist für mich eine Frage der Nachhaltigkeit. Gerne lasse ich mich an meiner Bilanz messen, denn gerade für die Finanzdienstleister konnte der Wirtschaftsbund als Stimme des Mittelstandes in den letzten Jahren vieles erreichen. Besonders am Herzen lag mir dabei die Erhaltung der Berufsrechte insbesondere für gewerbliche Vermögensberater. Der harte Kampf um jede Befugnis ist noch nicht ausgestanden, teilweise sind wir noch mitten im Geschehen. Besonders engagiert waren wir in den letzten Jahren für die Wertpapierunternehmen. Nicht nur auf nationaler, sondern viel mehr auf europäischer Ebene konnten wir durch unser professionelles und auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Vorgehen viele Verbesserungen erfolgreich umsetzen. Die wichtigsten Beispiele dabei sind die deutliche Erhöhung der Umsatzgrenze und die massive Verbesserung bei den Eigenkapitalvoraussetzungen. Beides hat uns vor 5 Jahren niemand zugetraut. Gerade für die kleinen und Ein-Personen-Unternehmen war es mir wichtig die Handelsvertreterpauschale beizubehalten. Kurz stand diese wichtige Vereinfachung vor der Abschaffung und wir mussten besonderen Einsatz an den Tag legen, um dies zu verhindern. Die WK-Wahl 2015 bestimmt den Weg nach Vorne und wir haben viel vor. Unser wichtigstes Thema ist im Moment die praxisgerechte Umsetzung Europäischer Richtlinien. Dabei verpflichte ich mich auch ganz klar dafür, dass jede Form der Vergütung weiterhin möglich sein muss. Eine Frage der Seriosität ist besonders das Thema allgemeine Finanzbildung. Je mehr die Österreicher verstehen wie wichtig eine richtige Ausrichtung der eigenen Finanzen ist, desto mehr werden unsere Dienstleistungen auch in Zukunft gefragt sein. Um diese Ziele zu erreichen werde ich alle nationalen und europä-ischen Möglichkeiten auszunutzen, ohne jedoch unsere langfristigen

Beziehungen zu zerstören. Zu einer professionellen Interessenvertre-tung gehört für mich, dass die Gegenwart mit der Zukunft erfolgreich verbunden wird. Trotzdem werde ich bei unseren Kernpunkten keine faulen Kompromisse zulassen. Nachhaltigkeit, dargelegt durch unsere bestehenden Erfolge, Seriosität im Umgang mit realistischen Wahlversprechen und Professionalität beim Erreichen der Ziele. So habe ich gearbeitet und so werde ich weiterarbeiten.

Kommerzialrat Wolfgang K. GöltlObmann der Sparte Information und Consulting, Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich

Wahlprogramm

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Ihr Beitrag ist erforderlich!

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Sehr geehrte Damen und Herren!

Bei der Wirtschaftskammerwahl des Jahres 2000 kandidierte ich erstmals in der Wirtschaftskammer und wusste in Wirklichkeit weder was hier genau zu tun sei, noch kannte ich mich in der Welt der Wirtschaftskammer auch nur ansatzweise aus. Gemeinsam mit meinem damaligen Team jedoch fragten wir uns, was denn der Branche am meisten Nutzen verursachen würde und wie wir die Kollegenschaft bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen könnten. Nach der Wahl lernte ich auch die anderen 8 Landesobleute kennen und bald war uns klar, dass viel zu tun war um die Versicherungsmakler österreichweit stärker zu machen.Ich denke, dass hier in den letzten Jahren vieles gelungen ist. Wie auch unser Jahresbericht des Fachverbandes eindrucksvoll zeigt. (Abrufbar über die Homepage des Fachverbandes der Versicherungsmakler unter Menüpunkt: Ihre Interessenvertretung; Submenü: Tätigkeitsberichte). Es war eine sehr arbeitsreiche Funktionsperiode, die jetzt zu Ende geht. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, denn konsequente und kontinuierliche Arbeit trägt eben Früchte. Beinahe 100% der Fachverbandsbeschlüsse der letzten 5 Jahre erfolgten einstimmig. Es ist nun mal die Einigkeit, die unserer Branche stark macht – wir haben das bei der Frage der Kammerreform 2008, bei der Frage der Provisionsoffenlegung bzw. des Provisionsverbots sowie vor 2 Wochen beim Bescheid des Wirtschaftsministeriums, bei dem wir wiederum einen wichtigen Etappenerfolg im Kampf gegen Mehrfachagenturen und deren Vollmachten errungen haben, gesehen.

Im Herbst des vergangenen Jahres waren wir in ganz Österreich auf Maklertagungen unterwegs und konnte ich in hunderten Gesprächen mit den Mitgliedern unserer Fachorganisationen die grundsätzliche Zufriedenheit mit unserer Arbeit auf Landes- und Bundesebene feststellen. Diese grundsätzliche Zufriedenheit könnte jedoch dazu führen, dass man die Wirtschaftskammerwahl nicht so wichtig nimmt – so nach dem Motto „Passt eh“ bzw. „Die machen das schon“. Dies jedoch erachte ich als große Gefahr, weil es nämlich in Wirklichkeit dabei um die Frage der Wahlbeteiligung geht.

Denn: Je stärker die Wahlbeteiligung unserer Branche und je weiter vorne wir hier im „Ranking“ aller etwa 80 Branchen der Wirtschaftskammer Österreichs liegen, desto stärker ist unser Gewicht innerhalb und außerhalb der Wirtschaftskammerorganisationen, somit auch bei Ministerien, im Parlament sowie – leider immer wichtiger – in Brüssel. Wenn ich bei

all diesen Stellen sagen kann, dass zB 80% unserer Mitglieder hinter unserer Politik stehen, so ist das die allerstärkste Legitimation. Um genau diese Legitimation geht es, dies insbesondere in Zeiten eines leider stärker werdenden Beamtenapparates in Europa sowie bei all den Unsicherheiten derzeit auch in Österreich.

Aufgrund all dieser Überlegungen ersuche ich sie dringendst, an der Wirtschaftskammerwahl 2015 teilzunehmen und ihren Beitrag auch dadurch zu leisten, dass Sie jedem Kollegin und jedem Kollegen, die daran nicht teilnehmen wollen, dazu aufrufen dies zu tun. Eine Wahlbeteiligung von mehr als 70% wäre sehr wünschenswert und ich bin überzeugt davon, dass die neue gewählten Organe die Anliegen unserer Branche auch in den nächsten 5 Jahren bestens vertreten werden.

Ihr Gunther RiedlspergerBundesobmann

Akad. Vkm. Gunther RiedlspergerObmann des Fachverbandes Versicherungsmakler der Wirtschaftskammer Österreich

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Michael HolzerVorstandsmitglied FinanzPuls AG, Fachgruppe Fraktionsvorsitzender NÖ Wirtschaftsbund Fachgruppe Finanzdienstleister

Vor 5 Jahren sind wir genauso angetreten, hatten jedoch eine we-sentlich schlechtere Ausgangsposition, weil wir davon nur den Obmann – Stellvertreter stellten. Die Jahre von 2005 bis 2010 wa-ren von Streitereien, Zerwürfnissen und ständigen Diskussionen gezeichnet. Das wollte ich damals beenden, daher war der Slogan von meinem Team u. mir:

• Arbeiten statt Streiten• Vereinen statt Trennen • Mehrheit schafft Klarheit• Konsequente Arbeit in der Fachgruppe

Das haben wir dann auch konsequent in den letzten 5 Jahren von 2010 bis 2015 umgesetzt. Dadurch ist es gelungen sehr viele tolle Projekte fertigzustellen. Es wurden jedes Jahr kontinuierlich auch unter Begleitung eines professionellen PR Beraters, immer wieder die Ziele, der Weg und die Aktivitäten hinterfragt. Nur so gelingt es, am Ende etwas rauszubringen, dass allen gefällt und wo sich viele wiederfinden. Natürlich gibt es noch viel zu machen und einiges was wir wollten, konnte noch nicht umgesetzt werden. Aber das packen wir mit Sicherheit in der kommenden Periode von 2015-2020 an.

Gerade die Unabhängigen Listen die uns vorgeworfen haben, dass wir nur unsere Eigeninteressen umsetzen wollen, haben sich zum Teil völlig aus der Arbeit der Fachgruppe zurückgezogen. Bei einer Gruppierung war es sogar so, dass der gewählte Mandatar überhaupt nur 2 Mal während der letzten 5 Jahre in der Periode anwesend war. Bei Klausuren wo es um die Strategie – Zukunft des Berufsstandes ging, war teilweise niemand von dieser Fraktion anwesend. Daher sollten sich die Mitglieder überlegen wem Sie in Zukunft Ihre Stimme anvertrauen, eines ist gewiss, wir machen sicher wieder etwas daraus, wie auch schon die letzten 5 Jahre. Ebenso freut es mich, dass aus der zweiten unabhängigen Liste ein Mandatar zurückgekehrt ist zum Wirtschaftsbund, den ich sehr schätze, und der nun bei uns wieder voll mitarbeiten wird. Man sieht also, es kann nicht so ganz verkehrt gewesen sein, was wir gemacht haben, denn sonst würde das nicht so passieren.

Die Zukunft: Mit dem neuen großen Team, auch mit einigen neuen Gesichtern, gehen wir zuversichtlich in die Wahl und in die nächste Funktions-periode. Ich bin überzeugt, dass wir so wie in der Vergangenheit, gemeinsam sehr viele wichtige Projekte für den Berufsstand umset-zen, initiieren und zu Ende bringen werden. Die großen Ziele für die nächsten fünf Jahre werden sein:

• Regionale Unterstützung für den NAHVERSORGER im Fi-nanzbereich den „gewerblichen Vermögensberater“ – Auftritt, Bewerbung, Hilfsmittel

• Überregulierungen für den Berufsstand immer wieder ver-hindern

• Das Image bei den Konsumenten weiter heben und somit das Vertrauen der Kunden in den Finanzdienstleister weiter stärken

• Zusammenarbeit zwischen den Vermögensberatern, Maklern und Agenten fördern, denn unser Konkurrenz sind die Berater der Banken u. Versicherungsangestellten, nicht die selbststän-dige KollegenInnen

• Gesetzliche Produkthaftung für Finanzdienstleistungsprodukte umsetzen – die Berater müssen darauf Vertrauen können, was drauf steht muss drinnen ist, wenn nicht muss dies für den Emittenten massive Verwaltungsstrafen bis zu strafrechtlichen Konsequenzen haben.

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Kommerzialrat Rudolf MittendorferGründer und Sprecher UWF – Unabhängiges Wirtschaftsforum, die konstruktive Alternative

Die konstruktive Alternative

Wahlen sind ein Recht, das unsere Vorfahren blutig erkämpft haben, und welches heutzutage leider in Verruf geraten ist. Zu oft werden Wahlversprechen gebrochen, zu oft wird am „grünen Tisch“ der Wählerwille verfremdet oder umgedreht. Und allzu oft - beispiels-weise in der AK oder in der WKÖ – gibt es keine fairen und gleichen Wettbewerbsbedingungen, sondern jeweils erdrückende rote bzw. schwarze Mehrheiten.

Als Gründer und Sprecher des Unabhängigen Maklerforums – UWF ist es mir eine Ehre, den Kolleginnen und Kollegen unser Programm vorzustellen, und eine Freude, auch darüber zu berichten, was davon wir Unabhängige in jenen Fachgruppen, in denen wir mit entsprechendem Vertrauen der WählerInnen ausgestattet waren, bereits umgesetzt haben.

Denn das Maß sollte nicht (nur) an Ankündigungen und Versprechen angelegt werden, sondern vor allem am konkreten Handeln und der Glaubwürdigkeit der Personen.

Vorweg einige Grundsätze:Wir Unabhängigen bekennen uns zu Pluralismus und Freiheit.Das gegenwärtige Kammersystem – von der letzten Regierung in deren letzten Stunden rasch noch in Verfassungsrang gehoben (welche Sorgen mögen dazu bewogen haben …?) – ist das Gegenteil von Demokratie.Jeder Angestellte und Arbeiter IST per Gesetz Mitglied der Ar-beiterkammer – und muß Beiträge abliefern, ohne sich dagegen wehren zu können.Jeder Selbstständige wird mit Lösung eines Gewerbescheines Mit-glied der Wirtschaftskammer, und hat sogenannte Grundumlagen abzuliefern.26 EU-Staaten kennen KEIN derartiges Zwangssystem!Das Modell der Pflichtmitgliedschaft wird von der Wirtschaftskam-mer u. a. mit dem „Interessensausgleich“ schöngeredet, und mit dem fadenscheinigen Argument, wenn „die anderen“ (die AK) mit einer Stimme spräche, dann müsse man das selbst auch können.Eine wunderbare Ergänzung der beiden Blöcke – zulasten der jeweils betroffenen Menschen.Dass ein derartiges System eine ganz bestimmte Kaste von Funktio-nären hervorbringt, und dass die Angestellten dieser Zwangskörper ein sehr „selbstbewusstes“ Denken und Handeln entwickeln, wird und muß jedem, der in einer echten Dienstleistungsbranche tätig ist, sauer aufstoßen.Wie funktioniert denn der Interessensausgleich, wenn Makler, Agenten, FDL, Banken und Versicherungen allesamt von einer politischen Farbe geprägt sind?

Wie kann es zu einer dynamischen Unternehmervertretung kom-men, wenn Langzeitfunktionäre einander in Selbstzufriedenheit, Reformunwillen und Rechthaberei genügen?Wie kann man Unternehmer vertreten, wenn man den eigenen Betrieb gar nicht mehr leitet, dafür aber zahllose (bezahlte wie unbezahlte) Funktionen ausübt?

Das UWF tritt daher an, sowohl absolute Mehrheiten von Schwarz oder Rot zu verhindern, als auch dadurch erst den Boden für kon-struktive Verhandlungen zum Besten unseres Berufes aufzubereiten.NUR wenn es keine absolute Mehrheit gibt, muss verhandelt und eine gute Lösung für alle gesucht werden --- das ist das Ziel!

Positiv ist festzuhalten, dass in der „Causa prima“ – der Frage der Provisionen – alle Gruppen eine konforme Meinung vertreten. Allerdings tragen nur wenige die Last dieser Bemühungen – viele, die gerne von ihren politischen Kontakten sprechen, haben noch keinen Weg zu ihren jeweiligen Mandataren gefunden, keine Zeit, für die er-müdenden „Lobbying-Termine“, keine Kontakte zu relevanten Medien.

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Ich wiederhole daher gerne eine langjährige Forderung des UWF – jedes Bundesland, jede Fachgruppe muß eine Gruppe von „Lob-byisten“ für unseren Beruf nominieren und diese Personen müssen konsequent alle für uns wichtigen Institutionen und Personen „bearbeiten“ – und das nachvollziehbar, sonst nützt alles nichts. Ob AK, VKI, zuständige Ministerien, relevante Mandatare aller im Parlament vertretenen Parteien, und natürlich auch jene Medien, die nicht nur für uns meinungsbildend sind, sondern die mit ihrer Berichterstattung auch für die Politik maßgeblich sind.Das ist viel Knochenarbeit, das muß wie gesagt in ganz Österreich gemacht werden – da kann man sich nicht hinter ein oder zwei Fachverbandsfunktionären verstecken. Dies erst recht nicht, da mittlerweile ziemlich klar scheint, dass die Entscheidungen zur IMD 2 von der EU weitestgehend an die „Hei-matfront“ verlagert werden. Wir müssen daher weniger in Brüssel, sondern vermehrt in den Bundesländern und im Nationalrat unsere guten Argumente einbringen.Um dies überzeugend tun zu können, sollten aber schon längst überfällige Hausarbeiten gemacht werden.

• Überfällige neue Prüfungsordnung (schriftliche Prüfung UND eine objektivere mündliche Prüfung)

• Österreichweit akkordiertes Vorgehen gegen die enormen Lücken beim Gewerbezugang (zahlreiche neue Makler-scheine werden von BH´s oder „sonst wie“ vergeben).

• Österreichweites Vorgehen gegen Gewerbemissbräuche• Ende mit dem Unsinn, dass Makler und Finanzdienstleister

denselben Geschäftsführer haben – ein aufgelegter Interes-senskonflikt.

• Stringentes Weiterbildungsprogramm • Konkrete Einstiegshilfen für Jungmakler• Gerechte Grundumlagen – noch immer gibt es Bundeslän-

der, in denen die 1-Mann GmbH gleich viel zahlt wie die Branchengrößen. Warum?

• Offensive gegen die ständige Lastenverteilung von VU´s zu den Maklern. (Beweisbare Folge: Deren Gewinne steigen, unsere Erträge sinken)

• Was ist los mit dem einheitlichen Maklerdatensatz -- kommt der noch vor dem Kometen?

• Konsequente Öffentlichkeitsarbeit• Verkürzung der maximalen Funktionsperioden und damit

raschere Auffrischung unserer Standesvertretung+ mutige Aktionen gegen den unfairen Wettbewerbsvorteil

der Banken

Wir vom Unabhängigen Wirtschaftsforum haben nachweislich in vielen der genannten Programmpunkte überall dort, wo wir Verant-wortung trugen und tragen, konkrete Schritte gesetzt und Erfolge verzeichnet. So beispielsweise die

• Gründung der Jungmaklerausschüsse• Öffentlichkeitsarbeit mit Maklertagen• Hammurabipreis und intensive Medienarbeit• Entwicklung des Maklersiegels• Erfolgreiche UWG-Verfahren gegen Pfuscher• Installierung von Best-Advice Fortbildung• Einrichtung von Dialogforen mit der Versicherungswirtschaft

Das UWF steht für kantige Positionen gegenüber Versicherungswirt-schaft und allen anderen Institutionen, mit denen wir zu tun haben. Wir stehen aber auch für einen kritischen Dialog nach außen und innen, getragen von Professionalität, Respekt und Wertschätzung.Wir wissen, dass nur dort, wo es KEINE absoluten Mehrheiten gibt, dieser Dialog auch entsprechend gepflegt wird.Daher bitten wir die Kolleginnen und Kollegen um Ihr Vertrauen. Wir sind mit diesem Vertrauen bisher sorgsam umgegangen, und wir werden dies weiterhin tun.Jede erfolgreiche Wahlwerbung beginnt mit einer Stimme – MIT IHRER!

UWF – Unabhängiges Wirtschaftsforum, die konstruktive AlternativeRudolf Mittendorfer – Gründer und Sprecher

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Oliver WallaObmann-Stv. Wiener Fachgruppe der Finanzdienstleister Wirtschaftskammer Wien und Wirtschaftskammer Vorarlberg; Spitzenkandidat des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich

Die wichtigste Forderung lautet, dass EPU und KMU in der Kammer endlich gehört werden sollen und müssen, weil der EPU-Anteil mit derzeit 57 Prozent der heimischen Betriebe stetig wächst und mehr als die Hälfte der Kammermitglieder darstellen, regieren in der Wirtschaftskammer andere. Mit 266.910 Selbstständigen sind sie die deutliche Mehrheit in Österreich, erfahren aber keinen Zuspruch. Die Kernforderungen des SWV Für die Branche der Finanzdienstleister ziehen wir mit SWV-Spitzenkandidat Oliver Walla in den Wahlkampf, dem es bei den Beratungsleistungen vordergründig um den Menschen geht: „Compli-ance-Auflagen dürfen Menschen nicht auf reine Zahlen reduzieren.“ Die Forderungen im Überblick: • Beibehaltung des gegenwärtigen Vergütungssystem: Der SWV

setzt sich dafür ein, dass Beratungsleistungen weiterhin nach Provisionen vergütet werden können und nicht verpflichtend nur Honorarberatungen angeboten werden. Kunden sollen sich frei entscheiden können, in welcher Form sie Beratung in Anspruch nehmen wollen. Nur zusätzliches statt einziges Angebot ermöglicht Entscheidungsfreiheit für den Kunden.

• Die Kündigungsmöglichkeit im Sachversicherungsbereich (z.B.: Betriebsversicherung, KFZ Kaskoversicherung, u.s.w.) muss für EPU und KMU ebenfalls nach drei Jahren möglich sein, denn eine Änderung im §8 Abs. 3 VersVG ist schon längst überfällig. EPU oder KMU haben keine eigene Rechtsabteilung, sich alleine gegenüber einem Versicherungskonzern zu behaupten bedeuteten in den meisten Fällen als Verlierer auszusteigen. Wer weiß, ob ein EPU nicht nachhaltige Einschnitte in seinem Leben hat und die zuvor angeschnittene Sachversicherung anpassen muss? Im Rechtstext "Ist der Versicherungsnehmer Verbraucher (§ 1 Abs. 1 Z 2 KSchG), so kann er […]" muss die Klammer ersatzlos gestrichen werden.

• Mehr Mitsprache für die „Kleinen“ in der Kammer: Kleine Unter-nehmen sind in der Wirtschaftskammer nicht ausreichend vertreten. Die Kammer vertritt vor allem die Interessen von Großkonzernen, oft sogar von US- und UK-Konzernen. Damit regiert auch in der Finanz- und Dienstleistungsbranche die Rigorosität der großen UnternehmerInnen, die dringend zurückgenommen werden und die Interessen von regionalen KMU und EPU aufgenommen werden müssen. Die Wirtschaftskammer muss für alle Mitglieder arbeiten, nicht nur für Banken und Konzerne. Die Mandate im Wirtschafts-parlament müssen daher die Zahl der EPU widerspiegeln. Jede Stimme sollte gleich viel Wert sein, im Sinne eines Miteinanders wollen wir uns nicht gegeneinander ausspielen - Konzerne haben eh genügend Lobbys.

• Der EU-Regulierungswut Einhalt gebieten: Die Gesetzesflut im Bereich Finanzdienstleistung hat ein extremes Ausmaß erreicht (vgl. Richtlinie für Wohnimmobilienkredite, IMD, MIFID, Ver-

braucherkeditsgesetz etc.). Diese EU-Regulierungswut muss auf ein erträgliches Ausmaß zurückgefahren werden. Bei Krediten dürfen Privatkunden und Kleinunternehmen nicht ausschließlich kalte Zahlen ausschlaggebend sein, sondern auch persönliche Kri-terien des Kreditnehmers miteinfließen. Menschen sollten nicht so einseitig auf Zahlen reduziert werden.

• Für schnellen Bürokratieabbau: Auch bei der Berufsgruppe der Finanzdienstleister macht das „Bürokratie-Monster“ nicht Halt. Auffällige Ineffizienz zeigt sich bei den Gewerbezugänge durch die Bezirkshauptmannschaften. Deren Erteilung scheint auf reiner Willkür zu basieren, da diese selbst unter der enormen Bürokratielast unterzugehen drohen. Mit einer Mitarbeit mancher Behörden durch Unterstützung könnten durch Bürokratie verursachte Kosten und Zeitaufwände massiv reduziert werden.

• TTIP nur ohne Investitionsschutzklausel (ISDS): Die endgültige Lösung bei den Verhandlungen zu TTIP sieht der SWV darin, dass es zu keiner Verschlechterung sozialer, ökologischer und datenschutz-rechtlicher Standards kommen darf, sowie keine Konzerninteressen vor staatlichen Rechtssystemen gestellt werden dürfen. Daher, Nein zur Investorenschutzklausel (ISDS), die Großkonzernen das Recht auf private Schiedsgerichte einräumen würden.

Eine wesentliche Verbesserung für Selbstständige kann erreicht werden, wenn Selbstständige bei der Sozialversicherung nicht mehr benachteiligt werden, endlich Steuergerechtigkeit geschaffen wird, Unternehmensfinanzierung erleichtert wird, und das gleiches Recht für alle gilt: weg mit dem 20-prozentigen-Selbstbehalt beim Arztbesuch.

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Kommerzialrat Winfried VescoliLandesobmann Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender

Rücktritt von Kammerfunktionären, die führende Köpfe von Maklergroßverbänden sind!

Versicherungsgesellschaften strafen kleine Versicherungsmakler mit immer weniger Service ab!

Komm. -Rat Winfried Vescoli, RfW Obmann von Tirol und Spitzenkandidat der Versicherungsmakler: „Verstärkt suchen die Versicherungsgesellschaften „ kleine Versicherungsmakler“ mit weniger Service abzustrafen. Dem müssen wir vermehrt entgegentreten.“Versicherungsmakler mit 1- 3 Angestellten leiden schon genug unter dem überbordenden Bürokratismus. Nicht nur der Österr. Staat mit seinem Gesetzeswahn halst den Kleinmaklern sinnlose Arbeitszeit für Zettelwirtschaft und Bürokram auf, nein die Ver-sicherungsgesellschaften lassen den Bürokratie-Topf zusätzlich überkochen. Versicherungsgesellschaften lagern immer mehr Arbeit an die Maklerbüros aus, um durch Einsparungen ihre Aktionäre zu befrieden. „Der Leidtragende ist der kleine Versi-cherungsmakler“, betont der Tiroler Winfried Vescoli.

Der neue Trend von sogenannten Maklerverbünden, mitbe-gründet und geführt von höchsten Wirtschaftskammer- Makler-Funktionären, schadet den normalen Versicherungsmaklern zusätzlich. "Jene Makler die in diesen Verbünden arbeiten, sind nichts anderes als Agenten dieser Maklergenossenschaften“, gibt Vescoli zu bedenken. Zusätzlich werden hier auch Sonderverein-barungen im Deckungsbereich und in der Bonifikation vereinbart. „Dies alles schadet den sogenannten Kleinmaklern und verzerrt den Wettbewerb, betrieben von höchsten Kammerfunktionären. Gewinner sind sogenannte höchstrangige Wirtschaftskammer Maklerfunktionäre, die ihrer Aufgabe, die Interessen für alle Makler zu vertreten, dadurch nicht nachkommen. Das ist der klassische Interessenskonflikt!“ kritisiert der blaue Kammervertreter.

Vescoli sieht Bankenmakler als Bedrohung der Zukunft für Kleinmakler!

Unsere echten, nicht zu unterschätzenden, heißen Mitbewerber sind aber die Bankenmakler“, unterstreicht RfW Tirol Obmann und Spitzenkandidat Winfried Vescoli, sieht Bankenmakler als

Bedrohung für die Kleinmakler. Rote und schwarze Banken geben ihren Angestellten Vorgaben über die Anzahl von Versicherungs-abschlüssen und Bausparverträgen. Diese haben alle relevanten Daten ihrer Kunden, gibt Vescoli zu bedenken!„Dieses Thema ist im Fachverbandsausschuss seit Jahren immer unter den Tisch gekehrt worden“, sieht Vescoli abschließend eine große Bedrohung für die Entwicklung der kleinen Versi-cherungsmakler.

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