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Sekundärprophylaxe der zerebralen Ischämie Wann, wie, welchen Thrombozytenfunktionshemmer? Kompetenznetzes Schlaganfall 3. Internationales Symposium und Fortbildungsakademie 13. – 14. November 2009 Robert-Koch-Hörsaal, Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Campus Charité Mitte, Gerhard Jan Jungehülsing

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Sekundärprophylaxe der zerebralen Ischämie

Wann, wie, welchen Thrombozytenfunktionshemmer?

Kompetenznetzes Schlaganfall

3. Internationales Symposium und Fortbildungsakadem ie 13. – 14. November 2009 Robert-Koch-Hörsaal, Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Campus Charité Mitte,

Gerhard Jan Jungehülsing

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Leitlinien - Primärprävention

• Niedrig-dosiertes Aspirin ist für >45jährige Frauen ohne erhöhtes Risiko einer ICB und mit guter GI-Verträglichkeit empfohlen; allerdings ist der Effekt sehr klein (IA)

• Empfehlung niedrig-dosiertes Aspirin für Männer für die Primärprävention von MI in Erwägung zu ziehen; allerdings wird dadurch das Hirninfarktrisiko nicht verrringert (IA)

• Andere TFH als Aspirin werden nicht für Primärprävention des Schlaganfalls empfohlen (IV, GCP)

• Aspirin empfohlen für <65jährige Patienten mit nicht-valvulärem VHF ohne vaskuläre RF (IA)

• Aspirin oder OAK (INR 2-3) für Patienten mit nicht-valvulärem VHF 65-75 J. ohne vaskuläre RF (IA)• OAK (INR 2-3) empfohlen für Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern >75 J. Jahren, oder für jüngere Patienten mit RF wie arterielle Hypertonie, linksventrikuläre Dysfunktion o. DM (IA).

• Patienten mit VHF die nicht antikoaguliert werden können, sollten mit Aspirin behandelt werden (IA)

• Patienten mit mechanischem Herzklappenersatz sollten langfristig antikoaguliert werden mit Ziel-INRin Abhängigkeit vom Klappentyp, aber nicht unter 2,0–3,0 (IIB)

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Haffner SM et al. N Engl J Med 1998;339:229-234.

5

1.373 nicht Diabetiker versus 1.059 Typ 2 Diabetiker in Finnland7 – Jahres – Inzidenz für Schlaganfall oder kardiovaskulären Tod

keine Atherothrombose in der Vorgeschichte

Atherothrombose in der Vorgeschichte

10,3

15,4

7,2

19,515,9

42

2,11,9

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

nicht Diabetiker Diabetiker nicht Diabetiker Diabetiker

7-Ja

hres

Inzi

denz

(%)

p < 0,01 p < 0,001p < 0,001 p < 0,001

Schlaganfall Kardiovaskuläre Mortalität

Haffner, 1998

Primärprävention – Indikation Diabetes Mellitus

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Leitlinien ESO - Sekundärprophylaxe

• Patienten sollen eine antithrombotische Therapie erhalten (Klasse I, Stärke A) • Patienten die keine Antikoagulation benötigen, sollten eine plättchenhemmende Therapie erhalten (IA).

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0 0,5 1 1,5 2

ASS besser ASS schlechter

ASS 500-1500 mg 30

ASS 160-325 mg 12

ASS <160 mg 7

Subtotal: ASS 46

21 %

28 %

26 %

25 %

Medikation Studienzahl odds ra tio odds reduction

Algra and van Gijn1996, ATC 2002, Diener 1998

RRR: 18-22% (95% CI 6-19%) für kombiniertem Endpun kt (ARR: 1,3% (NNT 75)

⇒ keine Dosisunterschiede bzgl. Wirksamkeit/Riskoredu ktion⇒ GI-NW sind dosisabhängig ⇒ ab 150mg/Tag erhöhtes Risiko für Blutungen

⇒ 100mg ASS

Meta-Analyse ASS - Endpunkt MI / Schlaganfall / Tod

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Leitlinien ESO - Sekundärprophylaxe

• Patienten sollen eine antithrombotische Therapie erhalten (Klasse I, Stärke A) • Patienten die keine Antikoagulation benötigen, sollten eine plättchenhemmende Therapie erhalten (IA).

• Wo möglich, sollte die Kombination von Aspirin und Dipyridamol oder Clopidogrel alleine gegeben werden. Alternativ sollte Aspirin oder Trif lusal gegeben werden (IA)

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ESPS 2 1997

ESPS 2 – Risikoreduktion Schlaganfall/Tod

37,0% (ARR 3%; NNT 35 ); p < 0,001

16,3%18,1%

23,1% (ARR 2,4%; NNT 60 ); p = 0,006

0,0%

5,0%

10,0%

15,0%

20,0%

25,0%

30,0%

32,0%

40,0%

RRR

n=1649 n=1649 n=1654n=1650

ASS/DP vs.

Placebo

ASS/DP vs.ASS

ASS vs.

Placebo

DP vs.

Placebo

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20%* RR*ITT-Analyse

(ARR 1%; NNT 104)

ASS + Dipyridamol

ASS

Beobachtungszeit (Jahre)

0

5

10

20

25

1 2 3 4 5

kum

ulat

ive

Ere

igni

srat

e(%

)

15

ESPRIT 2007

⇒ Kombination ASS+DP wirksamer als ASS allein ⇒ wirksam auch bei Patienten mit hohem Rezidivrisiko⇒ Kombination erhöht nicht Zahl der Blutungskombinati onen

ESPRIT – Ergebnis primärer Endpunkt

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Patienten nach Schlaganfall (n=6.431)

Patienten nach Myokardinfarkt (n=6.302)

Patienten mit PAVK (n=6.452)

Alle Patienten1

(n=19.185) 8,7*(ARR: 0,5%; NNT220)

23,8*

- 3,7

7,3

ASS Clopidogrel

*p ≤≤≤≤ 0,043

Relative Risikoreduktion (%)

*p ≤≤≤≤ 0,0028

-30 -20 -10 0 10 20 30 40

Kombinierter Endpunkt Schlaganfall, MI und vaskulärer Tod.

CAPRIE 1996

CAPRIE

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CAPRIE 1996, Bhatt 2000, Ringleb 2004

0,5 %

2,7%

2,1%

6,4%

CAPRIE-gesamt

lipidsenkende Behandlung

Diabetes mellitus

koronarer Bypass

0 1 2 3 4 5 6 7

NNT=220

NNT=37

NNT=47

NNT=15

absolute Risikoreduktion (ARR) in %

1,4%Schlaganfall o. MI NNT=71

CAPRIE – Subanalysen bei Atherothrombosepatienten

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Studienvergleich – ESPS-2 + ESPRIT vs. CAPRIE

21 - 8 = 14

Kent and Thaler 2008

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PRoFESS – Primary Outcome: Stroke Recurrence

Sacco 2008

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PRoFESS – Characterization of first recurrent stroke

Sacco 2008

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21 - 8 = 14 21 - 8 = -2

Studienvergleich – ESPS-2, ESPRIT, CAPRIE plus PRoFESS

Kent and Thaler 2008

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15.6%15.4%Stroke of undetermined etiology

2.1%2.0%Acute Stroke

of other determined etiology

TOAST

Classification

52.1%52.0%Small-artery Occlusion (lacune)

1.8%1.8%Cardioembolism

28.3%28.8%Large-artery Atherosclerosis

40.0%39.6%<=10 days

15.015.0MedianTime from Stroke

1015110181Number of Randomized Patients

ClopidogrelASA+ER-DP

PRoFESS – Einschluss und TOAST-Klassifikation

Sacco 2008

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Rothwell 2007

Rezidivrisiko – EXPRESS-Studie

Mediane Verzögerung bis Sekundärprophylaxe

Phase 1: 20d (8-53) Phase 2: 1d (0-3)

10.1% (32/310)

2.1% (6/281)

Rezidiv 90d

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15.6%15.4%Stroke of undetermined etiology

2.1%2.0%Acute Stroke

of other determined etiology

TOAST

Classification

52.1%52.0%Small-artery Occlusion (lacune)

1.8%1.8%Cardioembolism

28.3%28.8%Large-artery Atherosclerosis

40.0%39.6%<=10 days

15.015.0MedianTime from Stroke

1015110181Number of Randomized Patients

ClopidogrelASA+ER-DP

PRoFESS – Einschluss und TOAST-Klassifikation

Sacco 2008

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Bath 2006, Steg 2007

REACH – 1-Jahres-Risiko nach Manifestationen

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1Andere kardiovaskuläre Ereignisse (außer MI u. VHF)

1pAVK

1Nikotin

1Zusätzliche TIA oder Ischämie

1Myokardinfarkt

Risikoniedrig <3 <4%/Jahrhoch > 3 >4%/Jahrsehr hoch > 7 sehr hoch

1Diabetes mellitus

1Arterielle Hypertonie

2>75a

165-75a

0<65a

PunkteRisikofaktor

Leitlinien DGN und DSG

Essener Stroke Risk Score - Berechnung Rezidivrisiko

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REACH und ESRS – Prädiktion Stroke und CVE

Weimar 2009

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Leitlinien ESO - Sekundärprophylaxe

• Patienten sollen eine antithrombotische Therapie erhalten (Klasse I, Stärke A) • Patienten die keine Antikoagulation benötigen, sollten eine plättchenhemmende Therapie erhalten (IA).

• Wo möglich, sollte die Kombination von Aspirin und Dipyridamol oder Clopidogrel alleine gegeben werden. Alternativ sollte Aspirin oder Triflusal gegeben werden (IA)

• Kombination von Aspirin und Clopidogrel wird für Pat ienten mit kürzlichem Schlaganfall nichtempfohlen, außer bei spezieller Indikation (z.B. in stabile Angina, non-Q-wave MI, o. kürzl. Stenting) (IA)

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RRR: 6.4% (p=0.244)

Clopidogrel + ASS

ClopidogrelC

umul

ativ

e ev

entr

ate

0.00

0.04

0.08

0.12

0.16

0.20

Months of follow-up

0 3 6 9 12 15 18

MATCH: Schlaganfall - Clopidogrel + ASS vs. Clopidogrel

⇒ 1.9% vs. 3,5% Blutungen >3Mo⇒ Einschluss v.a. >4 Wochen

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Usman 2009

Auftreten schwerer Blutungen – TFH und OAK

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Endpunkt ASS+Placebo(%)

Clopidogrel+ASS(%)

Risk Ratio p-Wert

Kardiovaskulärer Tod,MI, Schlaganfall

11,47 9,28 0,80 0,00005

- Kardiovaskulärer Tod 5,49 5,06 0,92 n.a.

- Myokardinfarkt 6,68 5,19 0,77 0,001

- Schlaganfall 1,40 1,20 0,85 n.a.

NichtkardiovaskulärerTod

0,70 0,67 0,96 n.a.

CHARISMA: instabile AP - Clopidogrel + ASS vs. ASS

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ACI-Stenose – Mikroembolie und kardiovaskuläres Risiko

Asympt. Karotisstenose >60%; n = 349; 2 Jahre follow up

Keine Mikroemboliesignale

Mikroemboliesignale 2x TCCS für 1h (baseline)

TIA

Schlaganfall

Herzinfarkt

Tod

1.0 %

15.6 % *

3.5 %

9.4 %

Ereignisrate0 % 10 %

1.4 %

12.5 % *

2.4 %

12.5 % *

Spence 2005

% pro Jahr

* p < 0.05

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ASS+Clopidogrel – frühe kombinierte Sekundärprophylaxe?

CHARISMA (Clopidogrel+ASS vs ASS) Post-hoc-Analyse

• signifikante ARR 7,3 vs. 8,8% zugunsten Kombination

• keine erhöhte Blutungsrate

• höchster Effekt unmittelbar nach Ereignis

FASTER: ASS+Clopidogrel oder Simvastatin <24h

• wegen ungenügender Rekrutrierung abgebrochen

• Erneute Schlaganfälle Clopidogrel+ASS 14/198 vs. 21/194 ASS-Mono

EARLY AGGRENOX

• Vergleich ASS+DP vs. ASS Mono in der Frühphase

⇒ Kombinationstherapie gleich sicher und wirksam wie ASS 100

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Leitlinien ESO - Sekundärprophylaxe

• Patienten sollen eine antithrombotische Therapie erhalten (Klasse I, Stärke A) • Patienten die keine Antikoagulation benötigen, sollten eine plättchenhemmende Therapie erhalten (IA).

• Wo möglich, sollte die Kombination von Aspirin und Dipyridamol oder Clopidogrel alleine gegeben werden. Alternativ sollte Aspirin oder Triflusal gegeben werden (IA)

• Kombination von Aspirin und Clopidogrel wird für Patienten mit kürzlichem Schlaganfall nicht empfohlen, außer bei spezieller Indikation (z.B. instabile Angina, non-Q-wave MI, o. kürzl. Stenting) (IA)

•Es wird empfohlen, Patienten, die einen Schlaganfal l unter Plättchenhemmung erleiden, bezüglich Pathophysiologie und Risikofaktoren zu reevaluieren (Klasse IV, GCP)

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ASS-Resistenz – Kardiovaskuläres Risiko

Krasopoulos 2009

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ASS-Resistenz – Kardiovaskuläres Risiko

Hankey 2009

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Hankey 2009

ASS-Resistenz – Therapie- (Antwort-) Versagen

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Optische Aggregometrie nach Born

Plateletworks ®

(Single platelet counting)

Flow Zytometrie

Accumetrics ®

PFA-100 ®

Plättchen Funktions Analyzer

Chrono-log ®

Impendanz Aggregometrie

Multiplate® Analyzer

Thrombozytenfunktion – Testverfahren zur Messung

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Clopidogrel und Protonenpumpenhemmer – Risiko ACS-Rezidiv

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Leitlinien ESO - Sekundärprophylaxe

• Patienten sollen eine antithrombotische Therapie erhalten (Klasse I, Stärke A) • Patienten die keine Antikoagulation benötigen, sollten eine plättchenhemmende Therapie erhalten (IA).

• Wo möglich, sollte die Kombination von Aspirin und Dipyridamol oder Clopidogrel alleine gegeben werden. Alternativ sollte Aspirin oder Triflusal gegeben werden (IA)

• Kombination von Aspirin und Clopidogrel wird für Patienten mit kürzlichem Schlaganfall nicht empfohlen, außer bei spezieller Indikation (z.B. instabile Angina, non-Q-wave MI, o. kürzl. Stenting) (IA)

•Es wird empfohlen, Patienten, die einen Schlaganfall unter Plättchenhemmung erleiden, bezüglich Pathophysiologie und Risikofaktoren zu reevaluieren (Klasse IV, GCP)

•Patienten mit nicht-kardio-embolischem Hirninfarkt sollten nicht antikoaguliert werden, außer unter speziellen Umständen wie Aortenatheromen, fusiforme n Basilarisaneurysmen, Halsgefäßdissektionenoder PFOs mit gleichzeitiger Venenthrombose oder Vor hofseptumaneurysma (IV)

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WATCH – Warfarin and Antiplatelet Therapy in Chronic Heart Failu re

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Thrombozytenfunktionshemmer

1. jeder, der nicht antikoaguliert wird

2. TIA ist ein Schlaganfall

3. orientiert an Risiko und Komorbiditäten

4. früh (hohes Rezidivrisiko, kombiniert?)

5. konsequent (lebenslang!)

Sekundärprävention – Zusammenfassung

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ASS + ProtonenpumpenhemmerASS-Unverträglichkeit/NW

Clopidogrel + ASS für 3-6 MonateTIA/Schlaganfall und akutes Koronarsyndrom

ClopidogrelHohes Rezidivrisiko (> 4%/Jahr) und pAVK

ASS+DPHohes (> 3 ESRS) Rezidivrisiko (> 4%/Jahr)

ASSGeringes (<3 ESRS) Rezidivrisiko (<4%/Jahr)

Sekundärprävention - Therapieempfehlung

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ASS+DPClopidogrel+ASS für 1-3 Monate(früh und zeitlich begrenzt)

kürzl. Schlaganfall/sehr hohes Rezidivrisiko?IAS, entzündlicher Plaques, Spontan-HITS?

ASS+DPClopidogrel

Rezidiv / Therapieversagen

ASS + ProtonenpumpenhemmerClopidogrel

ASS-Unverträglichkeit/NW

Clopidogrel + ASS für 3-6 MonateTIA/Schlaganfall und akutes Koronarsyndrom

ClopidogrelHohes Rezidivrisiko (> 4%/Jahr) und pAVK, MI oder schwere KHK

ASS+DPHohes (> 3 ESRS) Rezidivrisiko (> 4%/Jahr)

ASSASS+DP

Geringes (<3 ESRS) Rezidivrisiko (<4%/Jahr)

Sekundärprävention - Therapieempfehlung (modifiziert)