Rondo-Kurier · Jahrgang: 19 September 2015 . Die Frau der ersten Stunde . ... Kevin Wilhelm...

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1 Rondo-Kurier Jahrgang: 19 September 2015 Die Frau der ersten Stunde Das ist das Informationsorgan des Alters- und Pflegezentrums Rondo Safenwil für seine Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige.

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Rondo-Kurier Jahrgang: 19 September 2015

Die Frau der ersten Stunde Das ist das Informationsorgan des Alters- und Pflegezentrums Rondo

Safenwil für seine Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige.

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September-Gedanken

Auf welken Blättern Glitzersterne. Ein Sonnenstrahl - ein Tropfen Tau. Goldfunken wie aus weiter Ferne.

Jäh naht des Herbstes Wind so rau.

Sacht wechseln Bäume ihre Farben. Es weicht des Sommers sattes Grün. Jetzt darf man sich an Dingen laben,

die in der "Dritten Zeit" erblühn.

Nun öffnen wir auch unsre Herzen. Es wird besinnlich - ruhig - still.

Am Abend leuchten bunte Kerzen, ~ weil es das Lebensrad so will~.

Marion Baccarra

Liebe Leserinnen und Leser

Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbsteinstieg. Marlis Businger, Zentrumsleiterin .

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Geburtstage im September

Frau Helga Hauenstein 20. September 1936

Frau Ruth Weber 22. September 1931

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Hohe Geburtstage Am 26. Juli 2015 konnte Frau Louise Diriwächter im Kreise ihrer Lieben ihren 96. Geburtstag feiern. Gerne nahm sie auch die Gratulationen der Ge-meindevertretung, der Herren David Bürge und Philippe Bally sowie vom Vereinspräsidenten Bern-hard Hähni entgegen.

Auch Herr Walter Scheurmann durfte ein hohes Wiegenfest fei-ern. Die Gemeinderäte, Jürg Wälti und David Bürge gratulierten ihm am 11. August zum 90. Geburtstag. Bei schö-nem, warmem Wetter konnte Herr Scheur-mann seinen Geburts-tag mit seiner Familie feiern.

Bilder: Marlis Businger Text: Judith Meier

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Veranstaltungen 21.-27.9.15 Spezialitätenwoche Bauernwoche

25.9.15 Ganzer Tag Bewohnerausflug

Personelles Austritte Juli Rahel Bertschi Fachfrau Gesundheit i.A. Matteo Boccali Assistent Gesundheit & Soziales i. A. Kevin Wilhelm Fachmann Betriebsunterhalt i. A. Eintritte August Danny Meyer Fachmann Betriebsunterhalt i. A. Tsega Sibhatu Praktikantin Pflege Ayla Fischer Praktikantin Pflege Edona Morina Fachfrau Gesundheit i. A. Nadine Gautschi Assistent Gesundheit & Soziales i. A.

Übersicht zur „Bauernwoche“ Wir stellen jeden Tag unter ein bestimmtes Motto: Der Montag ist der Milch, Butter und dem Käse gewidmet. Wir werden unter anderem Butter her-stellen, einen Vortrag über das Kä-sen hören und kleine Kostproben von div. Käsesorten geniessen. Am Dienstag werden die Kartoffeln das Hauptthema sein. Wir machen Pommes-Chips selber und hören am Nachmittag einen Vortrag über den alten Beruf des Wagners. Am Mitt-woch bestimmen die Äpfel unseren Tag, wir werden unter ande-rem „Mosten“. Donnerstag steht im Zeichen von Getreide. Wir backen mit den Bewohnern Brötli, welche zum Znacht serviert werden. Der Bewohnerausflug bestimmt den Freitag und führt uns auf einen Bauernhof im Baselbiet. Dort essen wir gemeinsam Zmittag und können Hoftiere anschauen sowie ein Glockenspiel geniessen. Für musikalische Unterhaltung ist auch gesorgt. Tosca Lamm

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Menüplan

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1. Augustfeier Draussen ist es eher kühl, schnell ist der Entscheid gefasst, dass die Feier im grossen Speisesaal statt-finden muss. Frühzeitig trifft der Jodlerklub Safenwil-Walterswil im Rondo ein, denn sie müssen sich noch einsingen. Den Jodlerklub in dieser Formation gib es seit neun Jahren. Heute dürfen sie ihr Kön-nen erstmals an einer 1. August-feier im Rondo zeigen. Auch Wer-ner Hilfiker will nicht zu spät sein.

Während es vom Mehrzweckraum her summt, überstimmt seine Handorgel alles andere. Um 16 Uhr ist fertig mit „üben“. Marlis Businger begrüsst die vielen Anwesenden. Das Rondo durfte am 1. August 1990 die ersten Mitar-beiter begrüs-sen. Von diesem Mitarbeiterstab ist einzig noch Susanne Hilfiker übriggeblieben. Deshalb wurde sie gebührend geehrt. Sie durf-te von der Zent-rumsleiterin, Marlis Businger, im Namen der Belegschaft ein Präsent entgegennehmen. Mit dem Jodlerklub geht die Feier weiter. Wir kommen in den Genuss von vielen schönen Liedern. Der Musikvortrag endet mit dem be-kannten „Steimannlijuz“. Frau Marie-Louise Wilhelm, Gemeinde-Präsidentin von Walterswil, überbringt den Bewohnern die 1. Au-gust-Botschaft. Nach einer kurzen Einleitung geht es zur eigentli-chen Rede.

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Eine Frau kauft sich eine Gulasch-suppe. Am Tisch merkt sie, dass sie den Löffel vergessen hat. Beim Zurückkommen sitzt bereits ein Herr am Tisch und löffelt genüss-lich die Suppe. Nach einigem Zö-gern beginnt die Frau auch aus dem Teller zu essen. Einige kurze Blicke aber kein Wort, bis der Tel-ler leer ist. Der Mann geht wortlos seinen Weg. Nach kurzer Zeit ver-misst die Frau ihre Handtasche. So ein gemeiner Kerl, erst teile ich mit ihm meine Suppe und als Dank da-für nimmt er meine Tasche mit. Doch was steht auf dem Neben-

tisch? Ein Teller Gulaschsuppe, und vor allem ihre Tasche! Nun merkt sie, dass nicht sie die Suppe geteilt hat, sondern der frem-de Mann. Mit dieser kurzen Geschichte zauberte sie einige Schmunzler in die vielen Gesichter. Weiter geht die Feier mit dem unermüdlichen Handorgelspiel von Werner Hilfiker. Bekannte und weniger bekannte Musikstücke entlockt er seinem Instrument. Das feine Nachtessen mit Grilla-

den, welche Thilak, der

Grillmeister vom Rondo, in der Kälte

zubereitet hat, endet die schöne Geburtstags-feier der Schweiz.

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Weitere Impressionen des Festes

Werner Hilfiker beim Spielen, die Jodler am Geniessen. So machen alle etwas!

Während die einen geniessen, muss Thilak arbeiten!!!

Text und Bilder: Elisabeth Suter

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Sommerabendkonzert Ein wunderschöner, warmer und windstiller Sommerabend lud ge-radezu ein, den Abend nach dem Essen draussen noch etwas zu

geniessen. Dass wir dabei noch den Quer-flötenklängen von Bri-gitte Graber und Trudi Weyermann lauschen durften, machte den Abend für uns perfekt. Die beiden Frauen hat-ten aber gerade wegen des Wetters einen schweren Stand: das Spiel mit der Querflöte

war zeitweise sehr schwierig, weil grosse Trockenheit herrschte und auch das offerierte Wasser nicht wirklich half, die Lippen ge-nügend zu benetzen. Wie Frau Graber uns erklärte, werden näm-lich die verschiedenen Töne nicht nur mit den Tasten auf der Flö-te, sondern hauptsächlich mit den Lippen gespielt. Eine Heraus-forderung für die Musikantinnen, welche sie jedoch charmant ge-meistert haben. Wir, die Zuhörerinnen und Zuhörer durften ein-fach zurücklehnen und geniessen. Die verschiedenen Me-lodien luden öfters sogar zum Mitsin-gen oder Mitsum-men ein. Mit zwei Abendliedern wur-de das Sommer-abendkonzert dann beendet und wer Lust hatte, setzte sich noch eine Weile an einen Tisch, um eine Tasse Kaffee oder ein Glas Eistee und ein Ge-

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spräch zu geniessen. Ein grosses Dankeschön an die beiden Musikantinnen! Dank Ihnen waren viele zufriedene, entspannte und fröhliche Gesichter während und nach dem Konzert zu sehen. Text und Bilder: Tosca Lamm

Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner in gemütlicher Runde geniessen das Konzert und den lauen Sommerabend.

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Abschied Leider mussten wir in den Monaten Juli und August von zwei

geschätzten Mitbewohnerinnen Abschied nehmen.

Frau Emilie Badertscher Frau Louise Diriwächter *24. April 1926 *26. Juli 1919 †28. Juli 2015 †16. August 2015

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.

Johann Wolfgang von Goethe

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Grillabend Am 11. August fand auf dem schönen Höchacker der Grillabend für das Personal statt. Schon lange vorher hing vor dem Büro an der Tafel eine Liste, auf welcher wir eintragen konnten, was wir zum Abend beisteuern möchten. Die Liste wurde lang, sodass ei-nige Köstlichkeiten gar gestrichen werden mussten. Brot, echte Berner Züpfe, Kartoffelsalat, griechischer Salat, Fenchel-Carpaccio, Rüeblisalat, Teigwarensalat und und und… Natürlich

durften auch die Desserts nicht fehlen, wie Fruchtsalat, Linzer-torte, Vanillecornets, verschie-dene Tiramisù, einfach was das Herz begehrt, der schlan-ken Linie aber natürlich nicht gerade gut tat. Selbstverständ-lich gabs auch noch Fleisch. Eine Dame der Metzgerei Sandmeier war bereits am Grill, als um 18 Uhr die ersten eintrudelten. Verschiedene Würste und Vegiplätzli warte-ten auf Abnehmer. Alles in al-lem ergab das Ganze eine abwechslungsreiche Mahlzeit, auch ohne Steak. Allen, die

dazu beigetragen haben, herzlichen Dank, auch der Mannschaft, welche die Tische richtete und nach dem Essen abräumten und putzten. Text: Judith Meier Bilder: Marlis Businger

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Ferienzeit/Reisezeit Nach einigen Ferienka-talogstudien zu Beginn des Jahres, sind wir auf ein, im Norden liegen-des, Paradies gestos-sen. Das Wattenmeer und Sylt. Buchen geht schnell, aber es ver-geht noch einige Zeit bis wir verreisen kön-nen. Endlich ist es so-weit und schon heisst

es, Koffer packen. In aller Frühe schellt am 27. Juni der Wecker. Aufstehen, Frühstücken, Katze versorgen und endlich beginnt unsere Ferienreise. Mit dem Auto fahren wir zum Busterminal. Von nun an lassen wir uns chauffieren! Mit dem Car steuern wir als erstes Hamburg an, denn die Strecke nach Husum wäre für einen Fahrer viel zu weit. Also machen wir es uns noch zwei Tage gemütlich in Hamburg. Hamburg hat so viel zu bieten. Als erstes machen wir eine Als-terrundfahrt und am Nachmittag besuchen wir den wunderschö-nen Park „Planten un Blomen“. Planten un Blomen ist eine et-wa 47 Hektar grosse Parkanla-ge. Der Gründer und damalige Direktor, Johann Georg Christi-an Lehmann, pflanzte am 6. November 1821 die erste Pla-tane, welche heute noch steht. Dies war der eigentliche Anfang der Parkanlage. Zurzeit ist der Rosengarten in voller Blüte. Der 5000 m2 grosse Rosengarten wurde 1993 im Parkgelände angelegt.

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Hier, zwischen den bunten Rosen und dem feinen Duft, kann man sich lange verweilen. Zwei Tage später geht die Reise weiter nordwärts nach Husum. Husum ist ein kleines Hafenstädtchen. Seine Haupteinnahme-quelle ist der Touris-mus. Nach dem kurzen Stadtspaziergang durch Husum heisst es noch Spezialschuhe kaufen, denn im Wat-tenmeer hat es viele kleine Muscheln und Krebse. Husum grenzt an den schönen Natio-nalpark „Schleswig-Holsteinisches Wat-tenmeer“. 2009 wurde das Wattenmeer zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Das Wattenmeer besteht eigentlich aus drei Teilen, der künstlich aufgeschüttete Deich, das Vorland mit den vielen Schafen, welche das Gras futtern und damit das

Graswurzelwerk verdich-ten, und dem eigentlichen Wattenmeer mit seinen Tieren wie Wattwurm, Herzmuscheln und Quer-läufer, einer kleinen Krabbenart. Nun heisst es Hosen hochkrempeln, Socken aus-, Wattschuhe anziehen und schon spa-zieren wir bei Ebbe im

kühlen Nass. Ein etwa 2-Wochen alter Heuler wartet auf seine Mutter, aber er wurde sicherheitshalber von der Seehundestation in Sicherheit gebracht. Weiter geht es nach Rømø. Dies ist die südlichste dänische Wattenmeerinsel. Die Insel ist durch den Rømødæmningen (Röm Damm) mit dem Festland verbunden. Der künstlich aufgeschüttete Damm ist knapp 9.2 km lang und

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führt durch den Natio-nalpark des dänischen Wattenmeeres, und en-det auf dem 300 m brei-ten Sandstrand. Hier er-laubt sich unser Chauf-feur eine kleine Sand-spritztour. Wieder Teer-strasse unter den Rä-dern, fahren wir nach Havneby. Hier besteigen wir die Fähre nach Sylt.

Einst war Sylt mit dem Festland verbunden, aber die häufigen Sturmfluten haben die Insel vom Festland abgetrennt, respektive das Land ist im Meer versunken. Heute ist Sylt eine befestigte In-sel. Sie hat auch eine schützende Funktion, denn dadurch wer-den die starken Wellen vom Festland etwas abgehalten. Dieselbe Funktion haben auch die Halligen, welche einst wie auch Sylt alle zusammenhängend waren. Die Insel erstreckt sich über 38 km in Nord-Süd Richtung. An ihrer breitesten Stelle ist sie 12,6 km breit, an der schmalsten Stelle sind es gerademal noch 320 m. Die In-sel hat sich im Laufe der Zeit ständig verändert, ein Prozess, wel-cher heute noch im Gange ist. Nach heute gesicherten Quellen-angaben ist Sylt seit der zweiten Marcellesflut von 1362 eine In-sel. Über den Hinden-burgdamm verlassen wir Sylt. Der Hinden-burgdamm wurde nach 4-jähriger Bauzeit am 1. Juni 1927 eröffnet. Er dient ausschliesslich dem Eisenbahnverkehr (Verlad von Autos, Wohnwagen, Reise-cars, Lastwagen etc). Er verbindet die schöne

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nordfriesische Insel Sylt mit dem Festland von Schleswig-Holstein. Am Tag darauf fahren wir mit einem kleinen Boot zu Hal-lig Hooge. Halligen sind kleine geschützte Marsch-inseln vor den Festland-küsten. Die Halligen erhe-

ben sich nur wenig über den Meeresspiegel. Die Warften, künst-lich aufgeschüttete Hügel auf den Halligen, sind ein paar Meter höher. Hier stehen die Wohnhäuser relativ sicher vor den Sturmfluten. Die zweitgrösste Hallig ist Hallig Hooge. Hooge ist von einem rund 1.20 Meter hohen Steindeich umgeben, so ist es vor leichteren Sturmfluten geschützt. Trotzdem heisst es pro Jahr auch hier zwei- bis fünfmal „Landunter“. Dies heisst alles Vieh, welches hier nur den Sommer verbringt, auf die Warft treiben. Die Halligen sind auch ein Vogelparadies. Hier kann man Säbel-schnäbler (sehr selten, Foto) Lach-möwen, Seeschwalben, etc. beobachten). Kurz vor der Rückfahrt auf das Festland hat langsam die Ebbe eingesetzt. Durch den ge-ringeren Wasserstand kommen die Sandstrände zum Vorschein.

Hier sonnen sich genüsslich vie-le Seehunde. Von den vorbei-fahrenden Schiffen lassen sie sich gar nicht stören. Leider ge-hen auch die schönsten Ferien viel zu schnell zu Ende. Via Lübeck und Hannover kehren wir in die bergige Schweiz zurück.

Text und Bilder: Elisabeth Suter

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Landwirtschaft gestern Wieder steht eine Speziali-tätenwoche vor der Tür. Das Thema ist ganz dem bäuerlichen Gewerbe ge-widmet. Wo kann man in der Schweiz über das bäu-erliche Gewerbe etwas er-fahren? Dies ist am ein-fachsten, wenn man einen Bauern in der Verwandt-schaft hat. Die andere Vari-

ante ist der Ballenberg im Berner Oberland. Auf dem 66 Hektar grossen Gelände, stehen heute über 100 verschiedene Gebäude, vor allem Bauernhäuser. Die Häuser sind zwar nicht bewohnt aber hie und da wird auch in den Häusern gearbeitet. Die Küche, Kammern und Stuben geben einen Einblick über das zum Teil recht kärgliche Leben in der Zeit bis ca. Mitte des letzten Jahr-hunderts. Bauerngärten, Äcker, Felder und Wiesen umgeben den Bauernhof. Zum einen zeigen sie den regionalen Baustil der Schweiz, zum anderen sind die Gebäude Zeugen einer Zeit, die längst zerronnen ist. Neben den Bauernhöfen gibt es noch Waschhäuschen, Dörröfen, Kabiskeller, eigentlich alles Gebäude, die man nicht mehr braucht, denn die Waschmaschine oder der Dörrofen, resp. Dörrappa-rat, stehen im eigenen Heim. 1891 wurde bei Stockholm auf der Halbin-sel Djurgården das Frei-lichtmuseum Skansen er-öffnet. Es war das erste Freilichtmuseum dieser Art. Aber was ist denn ein Frei-lichtmuseum. Viele grosse,

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geschichtsträchtige Häuser sind heute nicht mehr bewohnbar, aber sie hätten so viel zu erzählen. Aber wie kann man ein ge-schichtlich interessantes Gebäude erhalten. Ganz einfach, es

wird abgebaut und an ei-nem neuen Ort wieder auf-gebaut. Dies klingt zwar einfach, aber es sind doch viele Schritte dazu nötig. Zuerst muss der neue Standort gewählt werden, dann wird das Haus Stein für Stein abgebaut. Alle Tei-

le werden nummeriert, damit sie beim Wiederaufbau richtig zuge-ordnet werden können. Nun wird alles vorsichtig auf den Lastwa-gen verladen. Der eigentliche Umzug beginnt, und Stein um Stein wird das Gebäude wieder am neuen Standort aufgebaut. Der Bal-lenberg öffnete 1978 seine Tore. Der Ballenberg ist in 13 Gebiete eingeteilt. So bekommt man auch einen Einblick in das bäuerliche Gewerbe in der ganzen Schweiz. Wie zum Beispiel das Weben im Wallis oder die Strohflechtkunst im Kanton Aargau. In der Ge-ländekammer Berner Mittelland kann man viel über das Brauch-tum in jener Zeit erfahren. Oder haben Sie gewusst, dass bei der Heirat des Sohnes die Eltern ihr Schlafzimmer räumen und ins danebengelegene Stöckli ziehen mussten? Man sieht auch, wie viele verschiedene Haustypen es in der Schweiz gab. Im Jura sind die Häuser aus Stein und haben eine Wasserzisterne (we-gen dem kalkhaltigen Untergrund versickert das Wasser zu schnell). Im zentralen Mittel-land sieht man vor allem strohgedeckte Bauernhäu-ser und in der Ostschweiz stechen die typischen Rie-gelbauten heraus. In der Kammer Alpwirtschaft kann man sehen wie ärmlich die Bauern, respektive Sennen,

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leben mussten. Natürlich wird auf dem Ballenberg auch Brot ge-backen, und in der Käserei kann man dem Käser über die Schul-

ter schauen, wie aus Milch langsam Käse entsteht. So-gar Würste werden nach al-ter Väter Sitte im offenen Kamin in der Küche geräu-chert. Hier fragte niemand nach, ob dieser ewige Rauch der Gesundheit schadet. Auf jeden Bauern-

hof gehören Tiere. Auf dem Ballenberg leben im Sommer über 250 Tiere. Hier sieht man vor allem alte Haustierrassen (ProSpe-ziaRara) wie Wollschweine, diverse Rinderarten, Pferde, Ziegen, Bienen, Gänse und verschiedene Hühnerrassen beleben den Bal-lenberg. Ein Beispiel von ProSeziaRara: Die Gurtkuh ist in der Schweiz sehr selten. Beim traditionsgemässen Appenzeller Alp-aufzug gehört sie einfach dazu, denn sie soll das Vieh vor Unheil schützen. Die Tiere sind während der Saison auf dem Ballen-berg zu Gast, nach der Schliessung gehen sie zu ihren Besitzern zurück. Fazit: Hier kann man vieles erfahren, zum Beispiel woher die Milch stammt und dass der Bauernbetrieb keinen 5-Tage Job bietet. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Vielleicht werden dann viele wieder zufrie-dener, wenn sie sehen wie unsere Vorfahren leben mussten! Bild1: Bauernhaus mit Zisterne

La Recorne/La Chaux de Fonds NE, 1617.

Bild 2: Links: Bauernhaus von Oberentfelden AG um 1609, rechts: Taglöhnerhaus von Leutwil AG, 1803. Bild 3: Von links nach rechts: Weinbauernhaus aus Richterswil ZH um 1710, Waschhaus aus Rüschlikon ZH, um 1750-1800, Bauernhaus aus Uesslingen TG, 1569/1606. Bild 4: Bauernhaus Ostermundigen BE, 1797. Bild 5: Gurtkuh mit Kalb. Bild 6: Wollschwein mit Ferkelchen.

Text und Bilder: Elisabeth Suter.

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