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1 Klaus Willimczik Rudern gegen Adipositas - Vom Benefizkonzert bis zur Nachhaltigkeit - Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen war ein Projekt, das die deutschen Governor des Jahres 2013/14 in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen gestellt hatten. Im Distrikt 1860 fand unter diesem Motto eine Reihe von Projekten statt. An dem Projekt „Rudern gegen Adipositas“ lässt sich besonders gut zeigen, wie die Kette von „Spenden sammeln über Durchführung des Projekts bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit“ verlaufen kann. Das Projekt wurde von Governor Klaus Willimczik angestoßen und aktiv begleitet und vom RC Ludwigshafen-Rheinschanze (Präsident Markus Trescher) über eine Benefizveranstaltung finanziert und organisiert. Der Ausgangspunkt für das Projekt war die Aufführung des Weihnachtsoratoriums als einer Benefizveranstaltung des RC Ludwigshafen-Rheinschanze am 20.01.2013 in Ludwigshafen. Spendenzweck waren klinisch zu betreuende Adipositas-Kinder des St. Anna-Stifts in Ludwigshafen.

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Klaus Willimczik

Rudern gegen Adipositas

- Vom Benefizkonzert bis zur Nachhaltigkeit -

Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen war ein Projekt, das

die deutschen Governor des Jahres 2013/14 in den Mittelpunkt ihrer

Bemühungen gestellt hatten. Im Distrikt 1860 fand unter diesem

Motto eine Reihe von Projekten statt. An dem Projekt „Rudern gegen

Adipositas“ lässt sich besonders gut zeigen, wie die Kette von

„Spenden sammeln über Durchführung des Projekts bis hin zur

Öffentlichkeitsarbeit“ verlaufen kann. Das Projekt wurde von

Governor Klaus Willimczik angestoßen und aktiv begleitet und vom

RC Ludwigshafen-Rheinschanze (Präsident Markus Trescher) über

eine Benefizveranstaltung finanziert und organisiert.

Der Ausgangspunkt für das Projekt war die Aufführung des

Weihnachtsoratoriums als einer Benefizveranstaltung des RC

Ludwigshafen-Rheinschanze am 20.01.2013 in Ludwigshafen.

Spendenzweck waren klinisch zu betreuende Adipositas-Kinder des

St. Anna-Stifts in Ludwigshafen.

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1Der Deutsche Rotary Chor mit dem Weihnachtsoratorium am 22.12.2013 in Ludwigshafen

Januar bis März 2014 Absprachen und Motivationsgespräche im St.

Anna-Stift mit den Eltern und Jugendlichen durch den leitenden Arzt

PD Dr. Ulrich Merz und Governor Klaus Willimczik. Bereitschaft von 7

Jugendlichen, an einem Ruderprojekt von Mai bis Oktober mit zu

machen.

Voraussetzung war ein großes Entgegenkommen und Engagement

des Vorsitzenden des Ludwigshafener Rudervereins, Winfried

Ringwald, Ort und Boote zur Verfügung zu stellen. Erfolgreich war

auch die Anwerbung eines ausgebildeten Ruderlehrers und

Lehramtsstudenten, Oliver Friedrich, und zwar durch Vermittlung des

Sportinstituts der Universität Heidelberg.

22.05.2013 Beginn der Ruderausbildung mit 2 mal wöchentlichem

Rudern am „Kiefwasser“ in Ludwigshafen mit 12 Jugendlichen (In den

Sommerferien in eingeschränktem Umfang).

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2.....ist das alles kompliziert...........

3.......vor das Rudern haben die Götter das Tragen gesetzt

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4..........an was soll man nicht alles denken!!!!!!!!!

10. – 12. Oktober Ruderwanderfahrt auf dem Neckar von Moosburg

nach Heidelberg mit 6 Jugendlichen und 4 Begleitern, angesetzt als

Belohnung für regelmäßige Teilnahme am Ruderkurs über 5 Monate.

Die Übernachtungen wurden vermittelt über die Rotary Clubs in

Moosburg und Eberbach.

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5...........so synchron sollte es schon sein!

6..........da machen wir doch lieber Platz.

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7..............für das Training spielen die Pausen eine große Rolle, sonst kommt es nicht zur "Superkompensation"!

8...........immerhin geht es gleich mehr als drei Meter nach unten.

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9Weltmeister und Olympiasieger rudern in Empacher Booten, und hier erklärt uns der Besitzer selbst alles!

10Unser Motto: Gesunde Ernährung und mehr Bewegung!

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11Wer sich viel bewegt, muss auch ruhen dürfen.

Wissenschaftliche Begleitung

Zu den wissenschaftlich weitgehend offenen Fragen gehört die nach

der Effektivität von Therapien gegen Adipositas speziell und gegen

„Übergewicht“ allgemein. Das Projekt „Rudern gegen Adipositas“ ist

vom Sportinstitut der Universität Heidelberg (Klaus Willimczik) im

Rahmen einer Examensarbeit (Oliver Friedrich) wissenschaftlich

begleitet worden. Im Mittelpunkt standen die Fragen, ob es in dem

Projekt tatsächlich zu einer Gewichtsabnahme kommt und

- was noch wichtiger ist - wie die Jugendlichen das Rudern kognitiv

und emotional verarbeitet haben. Beide Fragen könnten

zusammengefasst positiv beantwortet werden. Die folgenden

Abbildungen belegen dies exemplarisch. Die Ergebnisse entsprechen

dem durchschnittlichen Werten aller Jugendlichen.

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12Entscheidend ist die Verminderung des BMI um 2,39 BMI-Punkte auf 39,35

13Während des Ruder-Sommers hat sich das subjektive Beanspruchungssempfinden (Borg-Skala) deutlich erhöht.

14Und was vielleicht das Wichtigste ist: Trotz der höheren Anstrengung ist die Motivation zur Gewichtsreduktion gestiegen!

Rudern als Intervention gegen Adipositas – Eine Feldstudie –

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3.4.3 Mädchen, 18 Jahre (TU 06)

Abb. 21: BMI-Verlauf von TU 06

Die Graphen zeigen jeweils die Größe und das Gewicht, sowie den daraus errechneten BMI.

Die Probandin erreichte während der Testung das Alter von 18 Jahren und hat

dementsprechend keine großen Ausschläge in der nichtbeeinflussbaren Variable der

Körpergröße. Während diesem Zeitraum ist die Probandin lediglich um einen Zentimeter

gewachsen (t0: 156cm; t1: 156cm; t2: 157cm; t3: 157cm). Es zeigten sich jedoch größere

Veränderungen im Körpergewicht und somit im BMI. Der Startwert von 101,6 kg in t0 konnte

sich über t1 mit 100 kg und t2 mit 99 kg bis hin zu 97 kg in t3 reduzieren. Diese 3,6 kg und das

Körperwachstum von 1 cm schlagen sich positiv auf den BMI aus. Ein Rückgang um 2,39

BMI Punkte wurde verzeichnet (t0: 41,74; t1: 41,01; t2: 40,16; t3: 39,35).

Abb. 22: Motivationsverlauf von TU 06

Die Motivationskurve zur Gewichtsreduktion steigt hier über t0 mit einem hohen Wert von

3,75 stetig. Bei t1 wird der Wert von 4 erreicht, was aber im gesamten Skalenbereich einen

mittleren Wert ausmacht. Nach diesem Zeitpunkt erreicht der Graph einen sehr hohen Wert

von 4,75 Punkten in t2. Es ist ein Motivationsgewinn von 1 Punkten zu erkennen. Diese

0!

20!

40!

60!

80!

100!

120!

140!

160!

180!

T0! T1! T2! T3!

BMI!

Gewicht!

Größe!

0!

1!

2!

3!

4!

5!

T0! T1! T2!

nach!dem!Sport!

Rudern als Intervention gegen Adipositas – Eine Feldstudie –

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Abb. 24: Beanspruchung von TU 06

Die subjektiv empfundene Beanspruchung wird mit zwei Variablen „während des Sportes“

und „nach dem Sport“ gezeigt. Beide Graphen zeigen einen positiven Trend. Betrachtet man

„während des Sportes“ so ist in t0 ein niedrigerer Wert (0) als bei „nach dem Sport“ (0,5) zu

verzeichnen. In t1 erreichen beide einen Anstieg auf den Punkt 1. t2 zeichnet sich in dieser

Grafik dadurch aus, dass nun „während des Sportes“ einen höheren Wert (3) erreicht, als die

andere Variable mit einem Wert von 2. Dies ist erstaunlich und tritt zum ersten Mal auf. Es

zeigt, dass diese Probandin die Hürde der Anstrengung während des Sportes genommen hat

und dabei keine technischen „Entspannungsmethoden“ anwandt, wie die anderen Probanden.

Aufgrund dessen wurde dann auch am Ende die empfundene Beanspruchung als niedriger

empfunden, da sie die Einheit mit 100 % durchzog. Beide Graphen zeigen einen positiven

Trend, der die steigende Beanspruchung „während“ und „nach dem Sport“ auf der Dauer der

Intervention beschreibt.

Abb. 25: Erlebnisverlauf von TU 06

0!

0,5!

1!

1,5!

2!

2,5!

3!

3,5!

T0! T1! T2!

während!des!Sportes!

nach!dem!Sport!

0!

0,5!

1!

1,5!

2!

2,5!

3!

3,5!

4!

4,5!

T0! T1! T2!

während!des!Sportes!

nach!dem!Sport!

Rudern als Intervention gegen Adipositas – Eine Feldstudie –

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3.4.3 Mädchen, 18 Jahre (TU 06)

Abb. 21: BMI-Verlauf von TU 06

Die Graphen zeigen jeweils die Größe und das Gewicht, sowie den daraus errechneten BMI.

Die Probandin erreichte während der Testung das Alter von 18 Jahren und hat

dementsprechend keine großen Ausschläge in der nichtbeeinflussbaren Variable der

Körpergröße. Während diesem Zeitraum ist die Probandin lediglich um einen Zentimeter

gewachsen (t0: 156cm; t1: 156cm; t2: 157cm; t3: 157cm). Es zeigten sich jedoch größere

Veränderungen im Körpergewicht und somit im BMI. Der Startwert von 101,6 kg in t0 konnte

sich über t1 mit 100 kg und t2 mit 99 kg bis hin zu 97 kg in t3 reduzieren. Diese 3,6 kg und das

Körperwachstum von 1 cm schlagen sich positiv auf den BMI aus. Ein Rückgang um 2,39

BMI Punkte wurde verzeichnet (t0: 41,74; t1: 41,01; t2: 40,16; t3: 39,35).

Abb. 22: Motivationsverlauf von TU 06

Die Motivationskurve zur Gewichtsreduktion steigt hier über t0 mit einem hohen Wert von

3,75 stetig. Bei t1 wird der Wert von 4 erreicht, was aber im gesamten Skalenbereich einen

mittleren Wert ausmacht. Nach diesem Zeitpunkt erreicht der Graph einen sehr hohen Wert

von 4,75 Punkten in t2. Es ist ein Motivationsgewinn von 1 Punkten zu erkennen. Diese

0!

20!

40!

60!

80!

100!

120!

140!

160!

180!

T0! T1! T2! T3!

BMI!

Gewicht!

Größe!

0!

1!

2!

3!

4!

5!

T0! T1! T2!

nach!dem!Sport!

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Öffentlichkeitsarbeit

Natürlich ist versucht worden, das Projekt und damit Rotary

öffentlich zu machen, und es sah auch sehr günstig aus. Zunächst hat

die „Rheinpfalz“ am 25.05. darüber berichtet. Dann konnte der

Saarländische Rundfunk für eine Fernsehaufzeichnung gewonnen

werden. Ausgestrahlt wurde die Sendung zur besten Sendezeit am

Sonntag, den 27. Juli 2014 um 18:45 Uhr. Und nun der Wermuts-

Tropfen: Bei beiden Veröffentlichungen wurde Rotary nicht

erwähnt!!!

15Das Fernsehen des Saarländischen Rundfunks ist unseretwegen vor Ort!

Nachhaltigkeit

In diesem Sommer wird das Projekt fortgesetzt. Die Jugendlichen aus

dem Vorjahr rudern weiter und eine weitere Gruppe beginnt mit dem

Rudern!

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16...............vorhin hat es noch geklappt...............

17..........was macht man nicht alles, um ein gutes Bild abzugeben!