Ruhr 2010

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16 WOCHENPOST 10. Januar 2010 KULTURHAUPTSTADT 2010 Das Jahr der Kultur ist eröffnet Veranstalter trotzen Tief „Daisy“ - Das Programm geht heute bei freiem Eintritt weiter Von SILKE SANDKÖTTER „Windstärke 8 ist doch genau das, was wir brauchen. Das ist typisch für das Ruhrgebiet, rau aber herzlich!“ Fritz Pleitgen, Geschäftsführer der Ruhr.2010, war am Freitag bei der Open- Air-Generalprobe der offiziellen Eröffnungsfeier der Kultur- hauptstadt Ruhr.2010 zu Witzen aufgelegt. Lieber am Ende eine Lungenentzündung, als dieses Ereignis zu verpassen. Darin waren sich alle Zuschauer und Besucher einig. ESSEN Wenngleich so ziemlich jeder - trotz Decken und wetter- fester Kleidung - nach über einer Stunde bei Minusgraden auf den Plastikstühlen an seinen körper- lichen Frostgrenzen geriet. War am Freitag nur Kälte angesagt, kam gestern, bei der offiziellen Eröffnung, an der unter anderem auch Bundespräsident Horst Köh- ler, EU-Präsident Jose Manuel Bar- roso und Ministerpräsident Jürgen Rüttgers teilnahmen, auch noch Schneefall dazu. Man mag über den Sinn und Un- sinn einer Open-Air-Eröffnungs- feier im Januar streiten. Fakt aber ist, dass die hochkarätige Show auf der völlig verschneiten Zeche Zoll- verein ein Bild des Ruhrgebietes präsentierte, wie es im Jahr 2010 nicht passender sein könnte. Eindrucksvoll wurde der Struktur- wandel von Regisseur Gil Mehmert in der Eröffnungsshow umgesetzt. Das reichte von rhythmischem Ge- trommel auf alten Stahlrohren bis hin zu Swing, Jazz, Breakdance und spektakulären Tanzeinlagen. Höhepunkt war die neue Ruhr- Hymne „Komm zur Ruhr“, die Her- bert Grönemeyer als seine Liebes- erklärung an die Region richtete. Das Ruhrgebiet hat eine große Ver- gangenheit. Und - wenn man einen Blick auf die künstlerischen Insze- nierungen wirft - auch eine glän- zende Zukunft. Unter dem Motto „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ will das Ruhrgebiet sich mit einem hochkarätigen Pro- gramm im Kulturhauptstadt-Jahr präsentieren. Im Jahr 2010 werden rund 2500 Veranstaltungen gebo- ten. Davon können sich am heutigen Sonntag, 10. Januar, übrigens alle Besucher ein Bild machen. In die- sem Sinne „Komm zur Ruhr!“. Heute auf Zollverein Das Ruhr Museum öffnet heute seine Räume in der ehemaligen Kohlenwäsche auf Zollverein. Bei freiem Eintritt kann man die Dau- erausstellung „Natur - Kultur - Geschichte des Ruhrgebiets“ besu- chen. Unter dem Motto „Wir sind das Ruhrgebiet“ feiert das Ruhr Museum mit einem Kabarett-, Comedy- und Musikprogramm und vielen bekannten Künstlern, u.a. Hennes Bender, Hagen Rether, Frank Goosen, Piet Klocke und Fritz Eckenga oder auch Stoppok und die Popolskis. Das komplette Programm gibt es natürlich auch im Internet: • www.ruhr2010.de Dick eingepackt bei Minustemperaturen: Herbert Grönemeyer (links) und Ruhr.2010-Geschäftsführer Fritz Pleitgen bei der Generalprobe am Freitag. Fotos: Sandkötter Spektakuläre Inszenierungen - bei der Generalprobe - vor beeindru- ckender Kulisse auf Zeche Zollverein. Foto: Sandkötter „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ - das ist das Motto der Kulturhauptstadt Ruhr.2010. Der Strukturwandel wurde bei der Er- öffnungsshow eindrucksvoll inszeniert. Bei der Generalprobe (Bild) noch ohne Schnee. Gestern bei der offiziellen Eröffnung war das gesamte Gelände auf Zollverein mit einer Schneeschicht überzogen. Foto: Silke Sandkötter Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers (CDU, v.l.), der Gründungsdirektor des Ruhr Museums, Ulrich Borsdorf, und der Präsident der Europäischen Kommission, Jose Manuel Barroso, gestern in Essen vor Beginn der Eröffnungsshow für das Kulturhaupt- stadt-Jahr „Ruhr.2010“. Foto: ddp

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Eröffnung der Kulturhauptstadt Ruhr 2010

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16 WOCHENPOST 10. Januar 2010K U LT U R H A U P T S TA DT 2 010

Das Jahr der Kultur ist eröffnetVeranstalter trotzen Tief „Daisy“ - Das Programm geht heute bei freiem Eintritt weiter

Von SILKE SANDKÖTTER

„Windstärke 8 ist doch genau das, was wir brauchen. Das ist typisch für das Ruhrgebiet, rau aber herzlich!“ Fritz Pleitgen, Geschäftsführer der Ruhr.2010, war am Freitag bei der Open-Air-Generalprobe der offiziellen Eröffnungsfeier der Kultur-hauptstadt Ruhr.2010 zu Witzen aufgelegt. Lieber am Ende eine Lungenentzündung, als dieses Ereignis zu verpassen. Darin waren sich alle Zuschauer und Besucher einig.

ESSEN Wenngleich so ziemlich jeder - trotz Decken und wetter-fester Kleidung - nach über einer Stunde bei Minusgraden auf den Plastikstühlen an seinen körper-lichen Frostgrenzen geriet. War am Freitag nur Kälte angesagt, kam gestern, bei der offiziellen Eröffnung, an der unter anderem auch Bundespräsident Horst Köh-ler, EU-Präsident Jose Manuel Bar-roso und Ministerpräsident Jürgen Rüttgers teilnahmen, auch noch Schneefall dazu. Man mag über den Sinn und Un-sinn einer Open-Air-Eröffnungs-feier im Januar streiten. Fakt aber ist, dass die hochkarätige Show auf der völlig verschneiten Zeche Zoll-verein ein Bild des Ruhrgebietes präsentierte, wie es im Jahr 2010 nicht passender sein könnte.

Eindrucksvoll wurde der Struktur-wandel von Regisseur Gil Mehmert in der Eröffnungsshow umgesetzt. Das reichte von rhythmischem Ge-trommel auf alten Stahlrohren bis hin zu Swing, Jazz, Breakdance und spektakulären Tanzeinlagen. Höhepunkt war die neue Ruhr-

Hymne „Komm zur Ruhr“, die Her-bert Grönemeyer als seine Liebes-erklärung an die Region richtete.

Das Ruhrgebiet hat eine große Ver-gangenheit. Und - wenn man einen Blick auf die künstlerischen Insze-nierungen wirft - auch eine glän-

zende Zukunft. Unter dem Motto „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ will das Ruhrgebiet sich mit einem hochkarätigen Pro-gramm im Kulturhauptstadt-Jahr präsentieren. Im Jahr 2010 werden rund 2500 Veranstaltungen gebo-ten. Davon können sich am heutigen Sonntag, 10. Januar, übrigens alle Besucher ein Bild machen. In die-sem Sinne „Komm zur Ruhr!“.

Heute auf Zollverein

Das Ruhr Museum öffnet heute seine Räume in der ehemaligen Kohlenwäsche auf Zollverein. Bei freiem Eintritt kann man die Dau-erausstellung „Natur - Kultur - Geschichte des Ruhrgebiets“ besu-chen. Unter dem Motto „Wir sind das Ruhrgebiet“ feiert das Ruhr Museum mit einem Kabarett-,Comedy- und Musikprogramm und vielen bekannten Künstlern, u.a. Hennes Bender, Hagen Rether, Frank Goosen, Piet Klocke und Fritz Eckenga oder auch Stoppok und die Popolskis.

Das komplette Programm gibt es natürlich auch im Internet:• www.ruhr2010.de

Dick eingepackt bei Minustemperaturen: Herbert Grönemeyer (links) und Ruhr.2010-Geschäftsführer Fritz Pleitgen bei der Generalprobe am Freitag. Fotos: Sandkötter

Spektakuläre Inszenierungen - bei der Generalprobe - vor beeindru-ckender Kulisse auf Zeche Zollverein. Foto: Sandkötter

„Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ - das ist das Motto der Kulturhauptstadt Ruhr.2010. Der Strukturwandel wurde bei der Er-öffnungsshow eindrucksvoll inszeniert. Bei der Generalprobe (Bild) noch ohne Schnee. Gestern bei der offiziellen Eröffnung war das gesamte Gelände auf Zollverein mit einer Schneeschicht überzogen. Foto: Silke Sandkötter

Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers (CDU, v.l.), der Gründungsdirektor des Ruhr Museums, Ulrich Borsdorf, und der Präsident der Europäischen Kommission, Jose Manuel Barroso, gestern in Essen vor Beginn der Eröffnungsshow für das Kulturhaupt-stadt-Jahr „Ruhr.2010“. Foto: ddp