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Budde & Früchtel FH Coburg & FH Potsdam [email protected] I O S N Projektentwicklungs- Workshop „Gemeinwesen- orientierung“ Wolfgang Budde Prof. Dr. Frank Früchtel Der Paritätische Schleswig-Holstein Neumünster, 13.3.2008 Budde & Früchtel FH Coburg & FH Potsdam [email protected] Fallbezogene Steuerung, Case-Management und Sozialraumorientierung 1. Sozialraumorientierung: Auslöser und Theoriewurzeln 2. SONI-Schema: Systematisierung des Themas 1. Handlungsfeld Individuum 2. Handlungsfeld Netzwerke 3. Handlungsfeld Organisation 4. Handlungsfeld Sozialstruktur 3. Sozialräumliches Case-Management 1. Problem „System // Lebenswelt“ 2. Verwandtschaftsrat

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IOS

N

Projektentwicklungs-Workshop „Gemeinwesen-orientierung“

Wolfgang BuddeProf. Dr. Frank Früchtel

Der Paritätische Schleswig-Holstein

Neumünster, 13.3.2008

Budde & FrüchtelFH Coburg & FH [email protected]

Fallbezogene Steuerung, Case-Managementund Sozialraumorientierung

1. Sozialraumorientierung: Auslöser und Theoriewurzeln

2. SONI-Schema: Systematisierung des Themas1. Handlungsfeld Individuum2. Handlungsfeld Netzwerke3. Handlungsfeld Organisation4. Handlungsfeld Sozialstruktur

3. Sozialräumliches Case-Management1. Problem „System // Lebenswelt“2. Verwandtschaftsrat

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Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung (§35) (Träger 6 in A)

Seit Jul. 96

Erlebnispädagogisches Projekt in Griechenland (Träger 5 Ausland). Jugendliche läuft weg.

Apr. 96 -

Heim (Trägers 4 in E).Jugendliche läuft weg, Maßnahme abgebrochen.

Dez 94 –Jan 96

Untersuchungshaft in AAug 94 –Nov 94

Wohngruppe §71/72 JGG (Träger 3 in D).Jugendliche läuft weg. Träger beendet Maßnahme Haftbefehl.

Jun 94 –Jul 94

Jugendliche wohnt bei der Mutter.Juni 92 –Mai 94

Wohngruppe (Träger 2 in C).Konflikte mit einem Erzieher.

März 89 –Mai 92

Feb 89

Teilstationäre Tagesgruppe (§32) (Träger 1 in B).Feb. 87 –Jan. 89

Erziehungsbeistandschaft & sozialtherapeutische Gruppenarbeit (Träger 1 in A).

Apr 85 –Jan. 86

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86

145

183

1990 1994 1995 2000

255Kostenentwicklung in den Hilfen zur Erziehung in Mio.DM

Landeshauptstadt München Landeshauptstadt Stuttgart

47,59

57,57

62,66

64,64

60,53

67,21

75,3778,50

80,72

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999

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Wurzeln der SRO

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System: Hilfesystem und kommunale Politik

Lebenswelt: Betroffene und deren Umfeld

SONI-Schema

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IndividuumNetzwerk

OrganisationSozialstruktur

System

Lebenswelt

SONI-Schema

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IndividuumNetzwerk

OrganisationSozialstruktur

System

Lebenswelt

SONI-Schema

Heimspiele arrangieren!

Der Kontext bestimmt, was Stärke ist!

Nicht motivieren, nicht beteiligen!

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Maßanzüge statt Konfektion

Sozialräumliche Organisation

Sozialräumliche Finanzierung

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Erziehungs-beratung

Kinder-tagesstätten

BeistandschaftVormundschaft

ZentralerSchreibdienst

Dienst-stelle 1

Dienst-stelle 2

Dienst-stelle 3

Dienst-stelle 4

Unterhalts-vorschuß

WiHi

ZentralerSchreibdienst

Dienst-stelle1

Dienst-stelle 3

Dienst-stelle 2

Dienst-stelle 4

Dienst-stelle 5

SozialeDienste

Grundsatz-fragen

12 ASDs

Heim-vermittlung

Pflegekinder-dienst

JGH

SozialeGruppenarbeit

SpFH

GWA

4 EBs

Heilpäd.Gruppenarbeit

OffeneJugendarbeit

Eltern-seminar

Heime

Psychol.Dienst

Inobhut-nahme

8 Kinder-häuser

4 Wohn-gruppen

2 Wohn-anlagen

Fach-beratung

225 Kitas

Verwaltung

Organisation

Personal

Bau

Haushalt

Förderungfreier Träger

51-1 51-2 51-3 51-6 51-751-4 51-5

Fachabteilungs-Organisations Amtsleitung JHPL

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Verwaltung

Organisation

Personal

Bau

Haushalt

Förderungfreier Träger

51-1

BeistandschaftVormundschaft

Dienst-stelle 1

Dienst-stelle 2

Dienst-stelle 3

Dienst-stelle 4

Unterhalts-vorschuß

51-2 51-6

Q & Q

ASD

WiH

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Kita

Feuerbach

ASD

WiH

iEB

Kita

ASD

WiH

iEB

Kita

Zuffenhausen

Cannstatt

ASD

WiH

iEB

Kita

West

ASD

WiH

iEB

Kita

ASD

WiH

iEB

Kita

Mitte

Ost

ASD

WiH

iEB

Kita

Süd

ASD

WiH

iEB

Kita

Untertürkheim

ASD

WiH

iEB

Kita

ASD

WiH

iEB

Kita

Möhringen

Vaihingen

FilderMitteNord

Sozialräumliche Organisation

HzE

HzE

HzE

HzE

Amtsleitung JHPL

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Sozialstruktur

Organisation

Netzw

erkIndividuum

Teleobjektiv „Fallarbeit“W

eitwinkelobjektiv „Sozialraumorientierung„

Teleobjektiv „Sozialplanung, GWA“

Teleobjektiv „Steuerung, OE“

Teleobjektiv Stadtteilarbeit,…“

I

OSVom Fall zur Sozialpolitik

Vom

Fal

l zu

Sozia

lpla

nung

und

Org

anisa

tions

entw

icklu

ngKonzeptioneller Blickwinkel der SRO: Vom Fall zum Feld

NVom Fall zur fa

llunspezifischen Arbeit

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Methodenmix der SRO: Interventionen kombinieren Methoden aus verschiedenen Feldern

M

MM

M

MM

M

M

M

M

M

MM

M

MM

M

M

MMM

M

Ziele gemeindenaher Alten-und Behindertenhilfe

Selbstbestimmung der Betroffenen

Teilhabe am Leben in der Gesellschaft (Normalisierung)

StärkemodellSozialkapital arbeiten lassen!

Maßanzug statt KonfektionSozialräumliche Organisation+ Finanzierung

Soziale Gerechtigkeit

Unterstützung von Selbst-hilfe und Selbst-organisation

Teilhabe am Arbeitsleben

Lebensweltliche Passung: Nachfrage statt Angebots-orientierung

Hilfekontinuität eines durch-lässigen Verbundsystems

Wohnortnahe Infrastruktur

Sozialraumorientierung

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HeimspieleVerwandtschaftsrat

Arbeit mit dem Willen

Eco-Mapping Genogrammarbeit

1. Herausarbeitung und Nutzung der Stärken und des Willens

3. Den „Fall“ auf Netzwerk-perspektive erweitern

2. Positionsmacht von Experten und Betroffenen ausgleichen

Ressourcencheck

Verwandtschaftsrat als sozialraumorientierte Hilfeplanung

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LebensweltVerantwortung:gewachsene NäheBetroffenheit

Verantwortung:gewachsene NäheBetroffenheit

Hilfeform:konkret,erprobt, alltäglich

Hilfeform:konkret,erprobt, alltäglich

Ergebnis: Solide, horizontgebundene Unterstützungohne Rechtsanspruch oder VertragZugehörigkeit

Ergebnis: Solide, horizontgebundene Unterstützungohne Rechtsanspruch oder VertragZugehörigkeit

EntwertungEntwertungSchwächungSchwächung

AussonderungAussonderungErgebnis:

berechenbare Qualität,

mit Expertenlogik

durch Spezialdienste

Hilfeformen:standardisierte,wissenschaftlich abgesicherte Leistungen

Verantwortung:RechtsanspruchDiagnoseZuständigkeit

System

Kolonialisierung„Wissenschaft und Moral spalten sich vom naturwüchsigen Traditionsstrom des Alltags ab.

Der Alltag wird den Maßstäben exklusiver, eigensinniger Expertenkulturen unterworfen und so von Zufuhren durch lebensweltliche Tradition abgeschnitten, deren Geltungsanspruch suspendiert wird.

Die Imperative der Systeme dringen in die Lebenswelt – wie Kolonialherren in eine Stammesgesellschaft – ein und erzwingen die Assimilation.“(Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns 1981: 522).

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Kirche

Verwaltung

Bildungs-system

Sozial-arbeit

Britische Kultur

Britische Kultur

Britisch

e Kult

ur

Britische Kultur

Kolonialisierung

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Ein großer Teilnehmerkreis aus der LW erhöht die Chancen, Ressourcen zu mobilisieren.

Grundgedanken des Verwandtschaftsrates

Die eigene Lösung motiviert zur Verantwortungsübernahme und steigert Nachhaltigkeit.

Familien finden gute Lösungen, wenn man ihnen Gelegenheit und Information gibt.

Die Methoden müssen die der LW sein: Heimspiel

Familien verfügen über Wissen und Ressourcen, die Profis normalerweise nicht haben

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1. Vorbereitung der Verwandtschaft

LW

LW

LWLWLW

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LW

LW

LW K

Prozess: RechtePrinzipienZeitOrtTeilnehmerfamiliäre Kultur

RessourcenVerwandteFreundeStadtteil

Maßgeschneiderte Hilfeplanungen OwnershipBudde & FrüchtelFH Coburg & FH [email protected]

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LW

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LW

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PP

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LW

LWLW

LW

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LW

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LW

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LW

LW P

P

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LW

LW

LW LWLW

LWLW

LWLW

LW

LWLW K

2. Vorbereitung der Profis

Prozess

P

P

KP

P

3. Verwandtschaftsrat1. Vorbereitung der Verwandtschaft

4. Strukturelle Auswertung

Stärken Sie die Profisindem Sie…

… ihnen den Prozess erklären

… ihre Rolle klären

… klären, was ermitteltwurde

…, wie Informationendargestellt werden.

P

P

P

K

P

P

2. Vorbereitung der Fachkräfte

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LW

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P

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Information und Beauftragung der Familie: EntwicklungskorridoreSystemressourcenStadtteilressourcen

Familienzeit:Planentwurf

Plan verhandeln,Umsetzung und Evaluation vereinbaren.

3.

Verwandtschaftsrat

4. Strukturelle Auswertung

Verwandt-schaftsrat

Kenntnisse aus VR fließen in die Sozialplanung ein.

Ressourcen des Sozialen Raums empowern den VR. Budde & Früchtel

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Sozialpsychiatrischer

Dienst Kranken

kasseMPD

Übergangs-wohnheim

Behi

nder

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ftrag

teUN

I

BeratungPflegedienste

Kita Träger ambu-

lante Wohnform

Geronto

psyc

hiatrie

Krankenhaus

AltenheimASD

Sozial-station

Betreuungs-stelle

Offene Behindertenarbeit

Pflegekasse

Tageseinrichtung

für BehinderteFrühförderstellen

KinderklinikenWohnheim für Behinderte

BeruflicheRehabilitation

Agentur für Arbeit

Erziehungsberatung

Schule

Bewährungshilfe

Frühförderung

Selbsthilfe-kontaktstelle

Überörtl. Träger

Zentren f.

Psychiatrie

Selbsthilfe-gruppe

Sonderpädagogische

Beratungszentren

Frau

enha

us

Altentagesstätte

Altenwohnheim

Arge

Träger stationäre

Wohnform

AIDS-Hilfe

Betreuungsstelle

Ehem. Schule

Migrations-sozialdienst

Psychiatrie

Sonderschule

Frühberatungs-stellen

Ärzte

Schuldnerberatung Essen

auf Rädern

Beratungsdienst KVJS

Betreuende Familien

Reha-Träger

Schulamt

Ki.-u.Ju

gend

-

psyc

hiatrie

Sozialamt

ÖGD

Sozialpädiatrische

Zentren

Kita-Fach-

beratung

WfbM

Arbeitgeber

Tagesgruppe

Integrations-fachdienst

Vollzeitpflege

Mutter-Kind-Heim

JugendamtSozialamt

Gesundheitsamt

Medien- u. Beratungs

zentren

Betreuungsverein

Versicherungen

Sozialräumliche Fallsteuerung

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Stärken?

Stärken?

Sozialkapital?

Hilfeplanungsbeispiel

1.1 Persönliche Daten (…)1.2 Befunde und DiagnosenSuizidale Verhaltensweisen, Sachbeschädigungen, Stimmungswechsel, Nahrungs- und MedikamentenverweigerungBorderline-Persönlichkeitsstörung (ICD 10 F 60.31)Gehörlosigkeit (ICD 10 H 91.9)

1.3 Art der BehinderungWesentliche seelische Behinderung

1.4 Wohnsituation:Zuletzt bei der MutterAufenthalte in der Psychiatrie Fehlversuche in Internaten Mutter überfordert kann Behinderung der Tochter nicht akzeptierenüberfordert Tochter mit hohen Erwartungen

1.4 Soziale KontakteDie Eltern geschieden. Kontakt nur zu MutterEventuell Kontakt zu GroßelternKeine anderen Kontakte

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?

Sozialkapital?

Mutter überfordert kann Behinderung der Tochter nicht akzeptierenüberfordert Tochter mit hohen Erwartungen

1.4 Soziale KontakteDie Eltern geschieden. Kontakt nur zu MutterEventuell Kontakt zu GroßelternKeine anderen Kontakte

2. Wünsche des LeistungsberechtigtenWelche Ziele sollen erreicht werden?Psychische StabilisierungBewältigung des aggressiven Verhaltensoffenere Wohnformeigene GeldverwaltungWerkstattfähigkeitmedizinische und soziale RehaBerufsausbildung & Beschäftigung

3. Welche Leistungen sind dazu erforderlich?WohnheimunterbringungMedizinische Reha-KlinikTagesbetreuung nach Ltyp I.4.6Beratung/Begleitung durch SozialdienstBBW ggf. WfbM

Wille?

Lebensweltbeitrag?

Umwelt

Individuum

Gelegenheiten

Gelegenheiten schaffen!

Stärkenx Wille= Wirkung

Wirkung x Umweltressourcen = IntegrationBudde & FrüchtelUniversität [email protected]

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