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Nr. 16 - September 2007 herausgegeben vom Soziokulturellen Zentrum Lichtenberg Süd, Ehrlichstr. 63, 10318 Berlin Karlshorster Wir rechnen mit Ihnen! Es ist wieder einmal soweit. Die jährlichen Stadtteilkonferenzen im Bezirk Lichtenberg starten und geben den Bürgern die Möglichkeit, die Entwicklungsziele in ihrem Kiez für die kommenden Jahre mitzube- stimmen. Zum ersten Mal werden diese Stadtteilkonferenzen mit den Diskussionen zum Bürgerhaushalt 2009 verbunden. Damit wird sichergestellt, dass die Vorschläge der Bürger auch gleich finan- ziell untersetzt werden können. Bürgerhaushaushalt - Was ist das? Die BVV Lichtenberg hat sich entschlossen, das Feld der Haushaltsplanung nicht allein der Verwaltung zu überlass- sen, sondern die Bürger selbst aktiv in diesen Prozess mit einzubinden. Während ein großer Teil der Mittel in Transferzahlungen fließen, das sind Ausgaben, die gesetz- lich vorgeschrieben sind (z B. Sozialhilfe u. ä.), gibt es auch einen kleineren Teil sogenannter steuerbarer Ausgaben. Bereiche, über die Sie im Bürgerhaushalt mitbestimmen können, sind: Bibliotheken, Kultur, Musikschule, Jugendclubs, Sport, Volkshochschule, Bauen und Verkehr, Stadtplanung, Wirtschaftsberatung und Unternehmens- betreuung, Seniorenbetreuung, Gesundheitsförderung, Umwelt und Natur. Wie können Sie sich am Bürgerhaushalt 2009 beteiligen? Alle Lichtenberger, ob Jung oder Alt, ob Mann, Frau oder auch Kind sind auf- gerufen, sich am Bürgerhaushalt zu beteiligen. Auch wenn Sie nicht in Lichtenberg woh- nen, aber hier arbeiten, können Sie mitmachen. Die Stadtteilkonferenz in Karlshorst findet am Mittwoch, 05.09.07 um 18.00 Uhr in der BIP- Kreativitätsgrundschule, Ehrlichstr. 63 statt. Dort können Sie mit Vertretern der Politik, der Verwaltung und mit anderen Bürgern diskutieren, wofür, wo und wie viel Geld für Projekte im Stadtteil Karlshorst ausgegeben wer- den soll. Mischen Sie mit, denn es geht um unsere gemeinsame Zukunft hier in Lichtenberg. Informationen zum Bürgerhaushalt erhalten Sie auch unter www.buergerhaushalt-lichtenberg.de Kerstin Heinecke/Brigitte Grahl Liebe Karlshorsterinnen, liebe Karlshorster! Spenden für den Karlshorster: DKB, BLZ 120 300 00, Kto 199 09 027 Eine herzliche Einladung an alle Einwohner und Interessierten für den 13. und 14.09.07 im Namen der Initiative Stolpersteine Karlshorst, der Ev. Kirchengemeinde zur Frohen Botschaft, der Netzwerkstelle Licht- Blicke und dem Coppi-Gymnasium. An diesen beiden Tagen werden in Karlshorst 24 neue Stolpersteine vor den Wohnhäusern der ehemaligen jüdischen Bewohner des Ortes verlegt. Ganz besonders freuen wir uns, daß bei der Verlegung Angehörige anwe- send sein können. 13.09.07: Waldowallee 9 und 37, Gundelfinger Str. 4 und 31 sowie Weseler Str. 15. 14.09.07: Treskowallee 103, Stolzenfelsstr. 2, Heiligenberger Str. 5 und 10, Lehndorffstr. 29 und Stühlinger Str. 11b (genauen zeitlichen Ablauf bitte erfragen, stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest). Die feierliche Einweihung findet am 16.09.07 um 14 Uhr statt. Treffpunkt ist vor dem Haus in der Lehndorffstr. 29, anschließend gehen wir zur Stühlinger Str. 11b, weiter zur Stolzenfelsstr. 2 und Gundelfinger Str. 31. Den Abschluß bildet eine Gedenkveranstaltung in der Ev. Kirche, Weseler Straße 6 gegen 15.30 Uhr. Wir veröffentlichen demnächst die Orte, an denen bereits Stolpersteine liegen. Nähere Informationen und Einladung zur Mitarbeit zur Vervollständigung der Biographien: Kontakt: Initiative Stolpersteine Karlshorst Tel. 50181467 Mail: Stolpersteinprojekt-Karlshorst@ web.de 24 STOLPERSTEINE von Barbara Timm

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Nr. 16 - September 2007

herausgegeben vom Soziokulturellen Zentrum Lichtenberg Süd, Ehrlichstr. 63, 10318 Berlin

Karlshorster

Wir rechnen mit Ihnen!

Es ist wieder einmal soweit. Die jährlichenStadtteilkonferenzen im Bezirk Lichtenbergstarten und geben den Bürgern dieMöglichkeit, die Entwicklungsziele in ihremKiez für die kommenden Jahre mitzube-stimmen. Zum ersten Mal werden dieseStadtteilkonferenzen mit den Diskussionenzum Bürgerhaushalt 2009 verbunden.Damit wird sichergestellt, dass dieVorschläge der Bürger auch gleich finan-ziell untersetzt werden können.

Bürgerhaushaushalt - Was ist das?

Die BVV Lichtenberg hat sich entschlossen, das Feld derHaushaltsplanung nicht allein der Verwaltung zu überlass-sen, sondern die Bürger selbst aktiv in diesen Prozess miteinzubinden. Während ein großer Teil der Mittel inTransferzahlungen fließen, das sind Ausgaben, die gesetz-lich vorgeschrieben sind (z B. Sozialhilfe u. ä.), gibt es aucheinen kleineren Teil sogenannter steuerbarer Ausgaben.Bereiche, über die Sie im Bürgerhaushalt mitbestimmenkönnen, sind: Bibliotheken, Kultur, Musikschule,Jugendclubs, Sport, Volkshochschule, Bauen und Verkehr,Stadtplanung, Wirtschaftsberatung und Unternehmens-betreuung, Seniorenbetreuung, Gesundheitsförderung,Umwelt und Natur.

Wie können Sie sich am Bürgerhaushalt 2009beteiligen?

Alle Lichtenberger,ob Jung oder Alt, obMann, Frau oderauch Kind sind auf-gerufen, sich amBürgerhaushalt zubeteiligen. Auchwenn Sie nicht inLichtenberg woh-nen, aber hierarbeiten, könnenSie mitmachen.

Die Stadtteilkonferenz in Karlshorst findet amMittwoch, 05.09.07 um 18.00 Uhr in der BIP-Kreativitätsgrundschule, Ehrlichstr. 63 statt. Dortkönnen Sie mit Vertretern der Politik, der Verwaltung undmit anderen Bürgern diskutieren, wofür, wo und wie vielGeld für Projekte im Stadtteil Karlshorst ausgegeben wer-den soll.Mischen Sie mit, denn es geht um unsere gemeinsameZukunft hier in Lichtenberg.Informationen zum Bürgerhaushalt erhalten Sie auch unterwww.buergerhaushalt-lichtenberg.de

Kerstin Heinecke/Brigitte Grahl

Liebe Karlshorsterinnen, liebe Karlshorster!

Spenden für den Karlshorster: DKB, BLZ 120 300 00, Kto 199 09 027

Eine herzliche Einladung an alleEinwohner und Interessierten für den13. und 14.09.07 im Namen derInitiative Stolpersteine Karlshorst, derEv. Kirchengemeinde zur FrohenBotschaft, der Netzwerkstelle Licht-Blicke und dem Coppi-Gymnasium. Andiesen beiden Tagen werden inKarlshorst 24 neue Stolpersteine vorden Wohnhäusern der ehemaligenjüdischen Bewohner des Ortes verlegt.Ganz besonders freuen wir uns, daßbei der Verlegung Angehörige anwe-send sein können.

13.09.07: Waldowallee 9 und 37,Gundelfinger Str. 4 und 31 sowieWeseler Str. 15. 14.09.07: Treskowallee 103,Stolzenfelsstr. 2, Heiligenberger Str. 5und 10, Lehndorffstr. 29 undStühlinger Str. 11b (genauen zeitlichenAblauf bitte erfragen, stand beiRedaktionsschluß noch nicht fest). Die feierliche Einweihung findet am16.09.07 um 14 Uhr statt. Treffpunktist vor dem Haus in der Lehndorffstr.29, anschließend gehen wir zurStühlinger Str. 11b, weiter zurStolzenfelsstr. 2 und Gundelfinger Str.

31. Den Abschluß bildet eineGedenkveranstaltung in der Ev. Kirche,Weseler Straße 6 gegen 15.30 Uhr.Wir veröffentlichen demnächst dieOrte, an denen bereits Stolpersteineliegen.

Nähere Informationen und Einladungzur Mitarbeit zur Vervollständigung derBiographien:Kontakt:Initiative Stolpersteine KarlshorstTel. 50181467Mail: [email protected]

24 STOLPERSTEINEvon Barbara Timm

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Karlshorster

"Ich habe in meinem Leben viel Notund Elend gesehen - und das schon infrühester Jugend: Im ehemaligen sehrgepflegten ‚Deutschen Haus', demspäter neu erbauten ‚Haus der Sow-jetischen Offiziere', das bis vor kurzemdas ‚Theater Karlshorst' beherbergte,waren während des ZweitenWeltkrieges z. B. polnische Fremd-arbeiter untergebracht. Nie werde ichvergessen, wie unbeschreiblich elenddiese bedauernswerten Menschenaussahen, die während der Bomben-angriffe Splittergräben in der Nähedes Bahnhofs Karlshorst aufsuchenmussten, während für die Bahnan-gestellten und für die FahrgästeLuftschutzkeller zur Verfügung gestelltwurden. Unvergessen bleibt mir auchder 23. April 1945, ein schöner sonni-ger Tag, an dem Reste des deutschenHeeres hinkend und total herunterge-kommen auch Karlshorst passierten.Vielleicht haben diese frühen Bilderdazu beigetragen, dass ich meinLeben lang sozial empfunden undmich für hilfsbedürftige Menschenengagiert habe."Frau Gudrun Schaele (s. Abb.), 1931geboren, ist seit 1932 in Karlshorstansässig. Sie entstammt einer gutbür-gerlichen Familie. "Karlshorst war einesogenannte bessere Wohngegend.Die Stolzenfelsstraße, in der wir wohn-ten, sah mit ihren Blumenrabattenund Pergolen wie eine Kurpromenadeaus. Ich habe hier eine sehr schöneKindheit verbracht, wozu auch einegute schulische Ausbildung gehörte:Nach vier Jahren Volksschule durfteich ein Lyzeum besuchen, die Marie-von-Ebner-Eschenbach-Schule, die zudem am Römerweg/Ecke Treskow-allee gelegenen Kant-Gymnasiumgehörte. Schön, dass es die traditions-reiche Kant-Schule immer noch gibt!Leider waren auch für uns die Jahrevor Kriegsende und danach allesandere als glücklich - die BerlinerSchulen wurden evakuiert und nachder Kapitulation begann auch fürunsere Familie der Kampf um dienackte Existenz, denn obwohlKarlshorst nicht so zerstört wie dieBerliner Innenstadt war, mussten wirmit wenig Hab und Gut kurzfristigunsere im Sperrgebiet gelegeneWohnung verlassen, und es war einmühevolles und langwieriges Unter-

fangen, in Karlshorst wieder ansässigwerden zu können."Gudrun Schaele entschied sich alsAchtzehnjährige für eine medizinischeLaufbahn und absolvierte eineAusbildung zur Säuglingsschwester.Ihre anschließende Tätigkeit imKinderkrankenhaus Lindenhof inLichtenberg sollte 30 Jahre währen."Ich habe mich gern für meine kleinenPatienten engagiert. Obwohl ich dersozialistischen Entwicklung sehr skep-tisch gegenüberstand und natürlichparteilos war, wurde ich 1960 im Altervon 29 Jahren Oberin, die jüngsteOberin in der gesamten DDR. Daraufbin ich stolz, auch darauf, dass ichnoch drei Jahre als Oberin am ehema-ligen Königin-Elisabeth-Hospital, demnunmehr evangelischen Diakonie-werk, arbeiten durfte, bevor meineEltern erkrankten."

Um für die Betreuung ihrer Elternmehr Zeit investieren zu können, ent-schied sich Frau Schaele, ihre verant-wortungsvolle, aber auch anstrengen-de und sehr zeitraubende Arbeit imKrankenhaus aufzugeben und statt-dessen eine Tätigkeit innerhalb derevangelischen Gemeinde aufzuneh-men. "Als ich 1991 in den Ruhestand ging,war ich so daran gewöhnt, mich umdas Wohl und Wehe andererMenschen zu kümmern, dass ich nichteinfach die Hände in den Schoß legenkonnte. Mit großer Freude hatte ichdie Zeit der Wende miterlebt, und ichfühlte mich geradezu verpflichtet,mich auch als Rentnerin in die ersehn-te Demokratie einzubringen."Über zwei Legislaturperioden betätig-

te sich die engagierte Ruheständlerinnun als Schöffin am AmtsgerichtTiergarten und über mehrere Jahrehinweg stand sie zwei Krankenhäu-sern als Patientenfürsprecherin zurVerfügung - eine neue Herausfor-derung, denn einen solchenAufgabenbereich hatte es in denKrankenhäusern der ehemaligen DDRnicht gegeben!"Außerdem habe ich fünf Jahre langim Rahmen der evangelischenGemeindearbeit in der Obdachlosen-betreuung mein Möglichstes getan.Diese Arbeit, die von den KarlshorsterKatholiken initiiert worden war, erwiessich als ganz und gar nicht leicht. Wirbetreuten diese sich von derGesellschaft ausgeschlossen fühlen-den Menschen, die übrigens aus allensozialen Schichten kamen, hauptsäch-lich vom Herbst bis Frühjahr, indemwir für nächtliche Unterkunft sowie fürAbendbrot und Frühstück sorgten.Leider gelang es uns nur sehr selten,jemanden wieder in geordneteBahnen zu lenken. Meist wurdenArbeitsangebote und gute und zumut-bare Wohnungen, die das BezirksamtLichtenberg zur Verfügung stellte,nicht wahrgenommen - der sozialeAbstieg dieser keineswegs unsympa-thischen, meist aber labilen und abge-stumpften Menschen war häufig nichtmehr aufzuhalten, geschweige dennrückgängig zu machen."

Es gibt noch ein Feld der sozialenVerantwortung, das sich Frau Schaeleim Ruhestand erschlossen hat: Sieengagierte sich an der Seite derAusländerbeauftragten Frau Marquardfür die Integration der in Lichtenbergbesonders stark angesiedeltenVietnamesen. Wegen ihrer Aktivitätenbei der Lösung von Problemen wurdesie 1996 am "Tag der Nationen" zumBundespräsidenten Roman Herzogeingeladen. "Das war für mich einesehr große Ehre!"

Auch heute - mit 76 Jahren - ist FrauSchaele immer noch sporadischehrenamtlich im Diakoniekreis tätig.Sie hilft, ältere und kranke Menschenzu betreuen, wofür sie Anerkennungund Achtung genießt - verdienterma-ßen!!!

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Nr. 16Interessante Karlshorster Persönlichkeiten

Ein Leben im Dienste an anderen Menschen

aufgezeichnet von Karin Weirauch, Foto Barbara Timm

(c) B. Timm

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Karlshorster

Diese frohe Nachricht war uns Anlass,in alten Berichten zur Geschichte derBerliner Volksparks, zu denen auchdie Wuhlheide gehört, zu stöbern.Dabei stießen wir auf einen Artikel,der 1932 in "Westermanns Monats-heften" erschienen ist und den wirhier unseren Lesern in gekürzterFassung zur Kenntnis geben möchten.

Die Stadt der Volksgärtenvon Ulf Dietrich

Um die Jahrhundertwende wuchsBerlin und platzte aus allen Nähten.Mietskasernen, Straßen und Stadtteileschossen wie Pilze aus dem Boden.Enge Hinterhöfe und lichtarme Woh-nungen waren die Folge. StädtischeParkanlagen und alte prachtvollePrivatgärten verschwanden zugunstender "regen Bautätigkeit". Es wuchseine Jugend heran, die sich aufAsphaltstraßen, Bauplätzen und Trep-penhäusern austobte und ein trostlo-ses Leben im Häusermeer führte.Es gab nur wenige, die damals diegefährlichen Folgen dieser hem-mungslosen Entwicklung voraussa-hen. Es ist das Verdienst GustavMeyers, des ersten Stadtgartendirek-tors Berlins, dass es ihm trotz vielerWiderstände gelang, seine Idee vomVolksgarten zu verwirklichen. Nachschüchternen Anfängen in dem imBerliner Südosten gelegenen Trep-tower Park wurden seine weiterenBemühungen bedauerlicherweisedurch den 1. Weltkrieg unterbrochen.Nach Beendigung des Krieges 1918war es jedoch noch dringendergeworden, die zerrüttete Volksge-sundheit wiederherzustellen. Daher

wurden die Pläne des 1913 gegründe-ten "Deutschen Volksparkbundes"wieder aufgegriffen, so dass dieGartendirektoren neue Wirkungs-möglichkeiten erhielten. Ziel dieserVolksparkbewegung war es, "Gärtenzu schaffen für das Volk, zum Austol-len, zum Spielen und Ausruhen, zumungezwungenen Sichbewegen in fri-scher Luft und auf grünem Rasen , mitKinderspielplätzen, Spielwiesen undWasserflächen, mit Sportmöglichkei-ten, Freilichtbühnen und Schularbeits-gärten zum Erleben von Natur".

So entstanden in den Jahren nachdem Krieg der Volkspark Jungfern-heide, die Rehberge im BerlinerNorden, der Volkspark TempelhoferFeld und der Schulenburg-Park inBerlin-Neukölln.Der Volkspark Wuhlheide verdanktseine Entstehung der Sport- undSpielplatzstiftung des Berliner Ober-bürgermeisters Böß und wurde aufeinem 500 Hektar großen Gelände,das bereits 1911 vom ZweckverbandGroß-Berlin erworben worden war, angelegt. Obwohl schon damals fürdie Schaffung von Gartenanlagen vor-gesehen, war das Gelände durch diesich ausdehnende Industrie in Schutt-und Müllabladeplätze verwandelt wor-den, und auch der Betrieb eines gro-ßen Wasserwerkes gefährdete dieLandschaft immer mehr.

Dank der Stiftung des Oberbürger-meisters entstanden nun in kurzerZeit Tanz- und Tummelwiesen, wur-den Blumen- und Heckengärten ange-

pflanzt und dichtbelaubte Terrassenund Balustraden angelegt. "Nebeneinem großen Ferienspielplatz, zu demin den Schulferien die Kinder zuTausenden hinausziehen, liegen dieSchularbeitsgärten, in denen dieKinder sich selbst um ihre Pflanzenkümmern, sie hegen und pflegenkönnen. Große Freude machen denunzähligen Besuchern das Natur- undVogelschutzgebiet, das Licht- undLuftbad und die für Berlin ganz neueEinrichtung eines Hängematten-hains." So schwärmt der Autor desArtikels vom Volkspark Wuhlheide der30er Jahre.

Aber trotz der beachtlichen Erfolgeder Volksparkbewegung jener Jahrehält er es für dringend geboten, "dassschon jetzt für die Zukunft vorgesorgtwird, dass man der Kinder gedenkt,die immer mehr vom Verkehrslärm,von der Hast nach dem Geld und allden Dingen, die Berlin wie jederWeltstadt anhaften, umtobt und ein-geschnürt sind". Ein Appell, dem wirangesichts des gerade zu Ende gegan-genen erfolgreichen Kampfes um dieErhaltung unseres Sommerbades nurvon ganzem Herzen zustimmen könn-nen.

Bitte beachten Sie auch denVeranstaltungshinweis auf der letztenSeite dieser Ausgabe!

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September 2007ERZÄHLKREIS

Geschafft! Das Sommerbad Wuhlheide lebt weiter!Textbearbeitung: Eva Badel/Traude Schulz

Freilichtbühne und Tanzwiese imVolkspark Wuhlheide © WestermannsMonatshefte Nr. 916 (1932)

Terrassen und Laubgänge im Volkspark Wuhlheide © wie oben

Im Licht- und Luftbad Wuhlheide1957 © Traude Schulz

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Karlshorster

Hedwig Courths-Mahler: Der Bezugder Neubauwohnung in Karlshorst(Baujahr wohl 1906) lag erst amBeginn einer Karriere als Schriftstelle-rin, von der sie in ihrer Jugend nurträumen konnte.Als uneheliches Kind wurde ErnestineFriedericke Elisabeth Mahler am 18.Februar 1867 in Nebra an der Unstrutgeboren. Ihr Vater starb 1866 nachseiner Rückkehr aus dem gerade maleinen Monat andauernden preußisch-österreichischen "Bruderkrieg" an derCholera. Die Mutter Henriette heirate-te kurz darauf wieder, doch derStiefvater lehnte die Tochter ab. Sokam sie im Alter von sechs Wochen inPflege, wo sie vernachlässigt undgeprügelt wurde. Ein Flickschuster-ehepaar in Weißenfels nahm sich desKindes schließlich an und zog es auf.Den Wunschnamen "Hedwig" nahmsie an, als ein Wanderzirkus durchWeißenfels zog und "Hedwig, dieZigeunerbraut" sie in ihren Bann zog.Mit 14 Jahren arbeitete Hedwig alsDienstmädchen bei einer LeipzigerFamilie und verkaufte späterSeidenbänder unter den Arkaden desLeipziger Rathauses.Neben ausgiebiger Lektüre schon inder Kindheit versuchte sie sich immerwieder selbst an tragischen Geschich-ten, bis sie im Alter von 17 Jahrenerstmals ihre Erzählungen zurVeröffentlichung anbot. Nach vielenAbsagen druckte endlich die"Leipziger Tageszeitung" ihre Novelle"Wo die Heide blüht". Noch minderjährig verlobte sichHedwig Mahler 1884 mit demDekorationsmaler Fritz Courths, der ineinem Tapetengeschäft Muster fürTapeten und Teppiche entwarf. ImJahre 1889 heirateten die beiden inHalle/Saale, wo Fritz eine Stelle alsLehrer an der Dekorationsmalerschuleantrat. Der fehlgeschlagene Plan, inKrakau eine neue Existenz aufzubau-en - wofür der gesamte Hausrat ver-kauft wurde - brachte die jungeFamilie um alles Ersparte. In Leipzigversuchten sie sich als Zimmerver-mieter für Studenten. Dort kamen im

Oktober 1889 die Tochter Margareteund im April 1891 die Tochter Elfriedezur Welt. Beide verfassten später wie

ihre Mutter Unterhaltungsromane. Es ging wieder aufwärts, als FritzCourths bei einer Möbelfabrik anfing,für die er als künstlerischer Leiter aufder Weltausstellung 1904 in Parissogar Medaillen errang. Auch fürHedwig kam um diese Zeit der großeDurchbruch. Paul Hermann Hartwig,der Chefredakteur des "ChemnitzerTageblatts" las binnen einer Nacht"Licht und Schatten". Mit dem angeb-lichen Kommentar "So was vonFehlern ist mir noch nie zu Gesicht ge-kommen. Aber Spannung und Herz.Wir werden den Roman bringen."erwarb er für 250 Mark das Manu-skript und legte ihr einen Künstler-namen nahe: Hedwig Courths-Mahler.Je 400 Mark gab eine andereChemnitzer Zeitung für zwei weitereRomane. Schon der vierte Romanbrachte mit 2400 Mark mehr ein, alsihr Mann im Jahr verdiente. Wie glück-lich Fritz Courths bei all dem war,bleibt dahingestellt - seine Meinung:"Eine Frau, die schreibt, ist keineHausfrau mehr."Die Firma, bei der Fritz Courths arbei-tete, zog nach Berlin um, und sowohnte die Familie ab März 1905ebenfalls dort. Weil Hedwig Courths-Mahler hier als Autorin schlecht Fußfasste, ließ sie sich auf einen Knebel-vertrag mit Richard Taendler ein,einem der bekanntesten Literatur-

agenten Berlins: Ein Jahrzehnt langsollte sie jährlich mindestens dreiRomane für je 100 Mark schreiben.Erst als Taendler im September 1909bei einem Unfall vor Helgoland umsLeben kam, konnte sie sich darauslösen. Spätestens jetzt wird sie Karlshorste-rin: Das Berliner Adressbuch von 1910erwähnt erstmals "Courths-Mahler, H.,Schriftstellerin"; der erste Eintrag derFamilie steht aber schon imAdressbuch von 1907. Da sind sienoch die ersten Mieter des HausesDönhoffstraße 11 und wohnen in derzweiten Etage. Mit leichter Übertrei-bung firmiert Fritz Courths hier als"Fabrikdirektor", später als "Architekt"und 1916 nur noch als "Maler". ImFebruar 1912 gelingt es HedwigCourths-Mahler, ihren Durchbruch vonChemnitz zu wiederholen. DerFriedrich-Rothbart-Verlag aus Leipzigbietet ihr deutlich mehr als damalsTaendler und überlässt ihr auch dieAbdruckrechte für ihren Roman "Ichlasse Dich nicht!". 1915 kann sich die Familie eine reprä-sentative Wohnung in Charlottenburgleisten. Die Inflation von 1923 machtdas Vermögen von inzwischen übereiner Million Goldmark zunichte, aberschon im nächsten Jahr lagen zwölfneue Romane vor und sie kam wiederzu einem beträchtlichen Vermögen.Unter dem NS-Regime galt sie als"unerwünschte Autorin"; sie weigertesich, ihre Figuren dem Zeitgeist anzu-passen (dennoch wurde sie als"Feldausgabe" gedruckt). Die Familiezog 1935 an den Tegernsee undbewirtschaftete den "Mutterhof", woFritz Courths am 21. April 1936 starb.Nach dem Ausbruch des ZweitenWeltkrieges wurde Hedwig Courths-Mahler die Papierzuteilung verweigert,weil ihre Romane als "nicht kriegs-wichtig" eingestuft wurden. Mit "Die Flucht in den Frieden" ver-fasste sie im Jahr 1948 ihren letztenRoman. Am 26. November 1950 starbsie im Alter von 83 Jahren anHerzversagen mit einem Roman in derHand - ein Leben mit Happyend.

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Nr. 16NAMEN IN KARLSHORST (4)

Hedwig Courths-Mahler"Ich habe das Happyend erfunden."

Jörg H. Ahlfänger

Seit fast sieben Jahren hängt eine Gedenktafel für Hedwig Courths-Mahler am Haus Dönhoffstraße 11. Jüngeren inzwi-schen meist weniger bekannt, lebte hier die "Königin des Trivialromans" etwa zehn Jahre lang und schrieb 19 ihrer ins-gesamt 208 Romane. Mit der Übersetzung ihrer Werke in 13 Sprachen ist sie bis heute die meistübersetzte deutscheAutorin. Weltweit sind ihre Bücher in über 30 Millionen Exemplaren erschienen.

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Karlshorster

Der Tag der offenen Tür am 12. Maiwar trotz, oder gerade wegen desRegens, ein voller Erfolg. DieKleingärtner der näheren Umgebungwissen dieses Wetter als Pflanzwettersehr zu schätzen. Auch die Kinderwaren begeistert. Konnten sie dochihren Familien in aller Ruhe zeigenwas sie hier in ihrem Schulgartenhegen und pflegen. Viele Bürger derumliegenden Wohngebiete kamen,um die Gartenarbeitsschule zu erkun-den. Einige waren selbst schon alsKind hier im Schulgarten mit ihrerKlasse tätig. Sie staunten über die neuangelegte Wildobstwiese und dasHügelbeet. Auch in diesem Schuljahrbesuchten uns viele Schulklassen.Besonders aktiv sind dabei die Schüler

der Karlshorster Grundschule. Fastjede Klasse hat ein eigenesKlassenbeet. Die Kinder führten hierihre ersten gärtnerischen Experimentedurch. Über eine außerordentlich guteErnte von Lauchzwiebeln konnten sichdie Schüler der ersten Klassen freuen.Alle Familien konnten tagelang frischeZwiebeln essen und im ganzenSchulhaus wusste man: "Heute warZwiebelernte". Andere LichtenbergerGrundschulen nutzten die Garten-arbeitsschule an Projekt- und Wander-tagen. Auch in den Ferien konnten wiruns über den Besuch vonHortgruppen freuen.Die Gestaltung der Gartenarbeits-schule macht ständig Fortschritte undwir würden uns freuen, wenn Sie liebeKarlshorster Mitbürger uns bei unse-rem Kartoffelfest am 27. September2007 besuchen kommen. Das Festbeginnt um 16.00 Uhr und endet beiEinbruch der Dunkelheit. Es wird auchdiesmal ein Lagerfeuer geben, eineHüpfburg wird aufgebaut und einigeStationen laden die Kleinen zumBasteln und Malen ein. DieErwachsenen können bei Glühwein,Grillfleisch, Bratwurst, Kaffee undKuchen ein wenig vom Alltag ent-spannen. Für Anregungen und Hinweise sind

wir jederzeit ansprechbereit. Wir woll-len eine Gartenarbeitsschule schaffen,wo sich Ihre Kinder wohl fühlen, woSie auch gemeinsam mit IhrenKindern die Natur erforschen und woauch Sie etwas Erholung finden.Sind Sie neugierig geworden? Dannsehen wir uns vielleicht am 27.September oder zur regulären Öff-nungszeit von Montag bis Donnerstag7 Uhr bis 15 Uhr und Freitag von 7 Uhr bis 13 Uhr.Wir freuen uns auf Sie.

Das Team der Gartenarbeitsschule(Trautenauer Straße in Karlshorst)

Seite 5

September 2007VERMISCHTESNeues aus der Gartenarbeitsschule Karlshorst

Text und Fotos vom Team der Gartenarbeitsschule

Anfang März sammelten sich einDutzend freiwilliger Helfer undHelferinnen. Sie folgten einem Aufrufdes NABU Berlin, um den Müll imBiesenhorster Sand aufzusammeln.Vor allem die zahlreichen Spraydosender Graffiti-Sprayer wurden in Müll-säcken zusammengesammelt. Nacheinem arbeitsreichen Tag im Regenhatten wir gutes Werk vollbracht undzahlreiche Flächen waren erstmalswieder entmüllt. Die Müllsäcke wur-den an einer Wegezufahrt gesammelt,um dort später zur Entsorgung abge-holt zu werden.

Leider ist dies bis zum heutigen Tagnicht erfolgt und einige Säcke liegennun wieder ausgeschüttet oder zer-rissen herum. Die Zeichen, die derArbeitseinsatz setzen sollte, verpuffenund Müh und Tagwerk der Helfendenkönnen so wohl kaum gewürdigt wer-

den. Vom NABU wurde trotzNachfrage keine Antwort gegeben.Wer weiß genaueres und kannAuskunft geben?

Schön wäre es, wenn mehrKarlshorster und Karlshorsterinnensich für dieses bemerkenswerteGebiet verantwortlich zeigen, ist esdoch eine kleine Oase an seltenenTier- und Pflanzenarten in Berlin. Auchdie angrenzenden Kleingartenvereine,von einigen emsigen Gärtnern werdendie Abfälle immer noch imBiesenhorster Sand verteilt, sollten daFarbe bekennen.

Nächster Arbeitseinsatz:27.10.2007 (Infos und Anmeldung über NABUBerlin)

Lichtenberg richtet Hotlinezum Kinderschutz einDas Jugendamt Lichtenberg hat eineTelefon-Hotline zum Kinderschutz ein-gerichtet.

Wie das Bezirksamt mitteilte, nehmendie Mitarbeiter des Bereitschaftsdiens-tes dort Hinweise von sogenannterKindeswohlgefährdung entgegen.

Die Hotline ist montags bis freitagsvon 8 - 18.00 Uhr unter derTelefonnummer 030-90 296 55 55 zuerreichen. Das Jugendamt ist ver-pflichtet, jede Meldung zu prüfen undgegebenenfalls Hilfe zu organisieren.

Seit Mai 2007 existiert bereits eineberlinweite Hotline zum Kinderschutz.

Diese ist rund um die Uhr unter030- 61 00 66 zu erreichen.(ddp/bst/kos)

KritikSusanne Gleichmann, Natur & Bewegung,

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Karlshorster

Gleich zwei-mal und inkurzem zeit-

lichen Abstand hintereinanderkonnte der Bürgerverein Berlin -Karlshorst e.V. im Juni und AnfangJuli 07 kompetente Vertreter vomSenat und Bezirk als Gäste undAnsprechpartner für die Karlshors-ter gewinnen. Gemeint sind dasKarlshorster Forum vom 27. Junimit Katrin Lompscher (Senatorinfür Gesundheit, Umwelt undVerbraucherschutz) und die seit2000 jährlich stattfindende Ein-wohnerversammlung zu "Bau- undVerkehrsfragen in Karlshorst" am05. Juli. Gast war hier Andreas Geisel(Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung,Verkehr und Umwelt) - beides imKulturhaus Karlshorst.

Katrin Lompscher - allen noch bekanntals Lichtenberger Bezirksstadträtin fürStadtentwicklung - kam gerne wiederzu "ihren Karlshorstern" und stand wiegewohnt Rede und Antwort. Nebeneinem interessanten Einblick in ihrneues Aufgabengebiet kamen natür-lich die die Karlshorster sehr interes-sierenden und aktuellen Probleme wiez. B.: die Lärm- und Feinstaubbelas-tung in der Treskowallee, das immernoch geschlossene Sommerbad Wuhl-heide und vor allem Vattenfall mitdem geplanten Kraftwerksneubau"Klingenberg" zur Sprache.Frau Lompscher gab Hinweise undAnregungen aus der Sicht ihres jetzi-gen Verantwortungsbereiches undversprach auf ein angemessenesneues Kraftwerk zu achten, sofern esgebaut werden sollte. Ansonstenkonnte sie zu diesem Thema nurerneut feststellen, dass Vattenfall sichbisher offiziell nicht konkret mitPlanungen zum Standort Klingenberggeäußert hat und sie demzufolge zumJetztzeitpunkt keine detailliertenAussagen machen kann. Sie verspraches sofort zu tun, wenn dazu dieMöglichkeit besteht. Nach knapp 2 Stunden wurde das gutbesuchte Forum beendet.Andreas Geisel konnte am 05. Juli tra-ditionsgemäß wieder eine sehr gutbesuchte Einwohnerversammlung alsGesprächspartner begrüßen und hatteals Lichtenberger Baustadtrat einegroße Palette aktueller Probleme und

Fragen der Karlshorster zu beantwor-ten. Der Katalog reichte vonNachfragen zum Bauen amKulturhauses, zur Belastung derTreskowallee durch Verkehr, Lärm,Feinstaub sowie eine möglicheEntlastung durch eine Entlastungs-straße (TVO), zum Start derBahnbrückenerneuerung, zur geplan-ten Bebauung in Karlshorst - Ost(Zwieseler Str.), zur öffentlichenGrünpflege in Karlshorst, zum fehlen-den Sportplatz, zur Lärmbelästigungin der Wandlitzstraße, zur Block-dammwegbrücke, zum neuen Spiel-platz im Seepark und vielem mehr.

An den Bahnhofsbrücken geht es jetztbald mit den vorbereitenden Arbeitender Bahn los - Behelfsbrücke Ende2007, Baustelleneinrichtung 2008 undBaubeginn 2009. Max. 5 ganztätigeSperrungen der Treskowallee soll esinsgesamt nur geben. Nach derFertigstellung der Bahnbrücken erfol-gen die Anpassungen der Treskow-allee an die neue Situation bis2010/2011. Dabei wird auch an einenneuen Stadtplatz "im Zentrum" vonKarlshorst vor der Rheinstein- undEhrenfelsstraße gedacht. Auch einigeParktaschen in der Treskowallee sindvorgesehen.

Erschwerend zu den hier zu erwarten-den Verkehrsbeschränkungen werdensich die Baumaßnahmen der BVG aus-wirken, da diese ihr Gleisbett vor demHaupteingang des Tierparks im glei-chen Zeitraum ab 2008 erneuern wird.An eine Entlastung durch dieWiederherstellung der Blockdamm-wegbrücke ist vorerst nicht zu denken.

Gewerbetreibende beklagten diemangelnde Unterstützung durchden Bezirk, u. a. Loewe Cars inder Wandlitzstraße. DiesesProblem ist - wie leider vieleandere in Karlshorst - einProblem, welches nur komplexmit der Lösung anderer Problememöglich sein wird (z. B. dasKulturhaus und das TheaterKarlshorst). Dabei vergeht leiderauch Zeit und die Unzufriedenheitwird größer.In der z. T. recht hitzig geführtenDiskussion wurden sehr vieleFragen an Herrn Geisel gestellt,die an diesem Abend nicht alle

zufriedenstellend beantwortet werdenkonnten. Der Bürgerverein bleibtdran.

Wie engagiert die Karlshorster zuWerke gingen zeigt die Dauer derVersammlung, die mit knapp 2.5Stunden die geplante Länge deutlichüberschritt. Aber dafür macht derBürgerverein ja diese Aussprachen zu"Bau- und Verkehrsfragen in Karls-horst". Freuen wir uns also auf dieEinwohnerversammlung 2008 zumgleichen Thema, die sicher auch wie-der sehr interessant sein wird. Aber vorher wollen wir noch eineEinwohnerversammlung zum Thema"Kulturhaus, Theater Karlshorst undZentrum Karlshorst". Die Bemühung-en mit dem Bezirk sind im vollenGange.

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September 2007BÜRGERVEREIN BERLIN - KARLSHORST e.V.

Prominente Gesprächspartner in KarlshorstText: Dr. Hans Krautzig, Bilder: SKZ

Das Theater Karlshorst

vor dem Kulturhaus

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Karlshorster

In bewegten Zeiten inBewegung gehen.Das fängt bei mir selbstan. Christiane North-rupp, Frauenärztin,schreibt: die Politik, dieFrauen im Kleinen,beginnt bei der eigenenGesunderhaltung. Damitsorgt die Frau nicht nurfür sich selbst wohl, auchfür ihre Familie, die

Beziehungen in denen siesteht, ihr Umfeld. Luna Yoga

trägt in diesen schnelllebigenZeiten bei, Ruhepole im Lebensalltagzu schaffen, Zeiten der Besinnung,Regeneration, Verdauung, desEntspanntseins. Luna Yoga das sind vor allemSpürübungen, die in den laufendenKursen vermittelt werden und jedeFrau sich als Handwerkzeug mit nachHause nehmen kann.Die Arbeit mit dem Becken, welchesbeim Luna Yoga im Mittelpunkt derAufmerksamkeit steht, lässt Raumentstehen für die eigene Kreativitätund Kraft. Luna Yoga ist gleichwohlein Weg. Über den Körper neueEntdeckungen mit sich selbst machen,die eigenen Grenzen respektieren ler-nen, spüren, was tut wohl. Die neugewonnenen Erfahrungen können inden Alltag integriert werden.Am 06.Juni erschien in derFernsehsendung QUIVIVE des RBB einBeitrag zu Luna Yoga in Karlshorst.Die Einnahmen aus der Sendungmöchten wir als Spende denKarlshorster "Stolpersteinen" zukom-men lassen.Susanne Gleichmann: ausgebildet beiAdelheid Ohlig im LunaYoga, beiDinah Rodrigues in der Hormon YogaTherapie, Heilerlaubnis für Psycho-therapie, Diplombiologin

Nächster Kursbeginn: September 2007

Infos:www.lunayoga.de www.karlshorst-info.de/lunayoga

Natur & BewegungSusanne Gleichmann, Dorotheastr.26,10318 BerlinTel. 030/50969089

Eine Großstadt wie Berlin benötigtKlimaschneisen zum Heranführen fri-scher Luft in die Metropole. Einedavon beginnt am Müggelsee, verläuftüber die Wuhlheide und den SeeparkKarlshorst. Auch 14 Pappeln desSeeparks sind wichtig für dasLokalklima. Die Bäume sollen nungefällt werden, da der finanzielleAufwand zu hoch wäre, bei der

Sanierung des Bolzplatzes die Bäumezu schützen. Der Baustadtrat meintzusätzlich, die Bäume wären aufgrundihres Alters eine Gefährdung, aller-dings wird diese Art Pappeln 80 - 90Jahre alt und die vorhandenen sinderst 25 Jahre alt. Der bestehendeBolzplatz ist schon fast illegal zu nenn-nen, da die Schotterdecke bis ansWurzelwerk heranreicht. Ein Verlegendes Platzes um ein paar Meter istjedoch mit einer neuen Baugeneh-migung verbunden. So aber könntendie Bäume erhalten bleiben und derBolzplatz würde nicht so kosteninten-siv werden.

Für den geplanten Spielplatz gibt esauch Alternativen, über die schonberichtet wurde. Inzwischen gab esInformationsveranstaltungen.Es wurden Bebauungskonzepte vorge-stellt und alle vorgebrachtenBedenken gegen den Standort desSpielplatzes seitens des Stadtratesignoriert. Auf den Einwand hin, dass

dann viele Spielplätze in Rufweite sindund in ein paar Jahren für dieJugendlichen wieder nichts ist, ant-wortete Herr Geisel: Dann müsseman über einen Rückbau nachden-ken...Die Bürgerinitiative Seepark hat sichformiert und innerhalb wenigerWochen 674 Unterschriften gesamm-melt.

Wir denken, dass die Planungen desBaustadtrates nicht mit dem traditio-nellen Charakter des Parks vereinbarsind. Wir wollen, dass der Park in sei-ner jetzigen Form als Grünfläche undOrt der Erholung erhalten bleibt,Baumfällungen zum Zweck unnötigerbaulicher Umgestaltungen unterlassenwerden, gefällte Bäume durchNeuanpflanzung zu ersetzen sind unddass neue Sitzbänke im gesamtenPark aufgestellt werden. Jede baulicheUmgestaltung soll mit den ökologi-schen Lokalbedingungen abgestimmtsein. Damit sich auch weiterhin Jungund Alt erholen, auf der WieseGeburtstage gefeiert werden undGroß und Klein schöne Nachmittagebei Frisby und Sonne haben können.

Die Unterschriftensammlung lief biszum 31. August 07.

Weitere Informationen unter http://seepark.haptix.de

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Nr. 16AKTUELLES

Rettet den SeeparkBild und Text: Barbara Timm

Luna Yoga in Karlshorst

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Die "karlscard" ist ein Gütesiegel, dasdie gesellschaftliche Verantwortungihrer Mitglieder zum Ausdruck bringt.Das Wort setzt sich aus den beidenTeilen "karls" und "card" zusammen,wobei der erste Teil die Verbindungzwischen der Initiative und demStadtteil herstellt. Zum zweitenWortteil ist anzumerken, dass es sichdabei eben nicht um eine weitereKundenkarte handelt, sondern Ihnenals Karlshorsterinnen und Karlshors-tern die Erkennung der Mitwirkendenermöglicht.Hinter diesem Kunstwort stehenGewerbetreibende, die ein gemeinsa-mes Ziel verfolgen - die Förderungdes sozialen, kulturellen und wirt-schaftlichen Umfeldes von Karlshorst.Durch entsprechende Maßnahmenund Projekte wollen auch dieUnternehmen ihren Beitrag zur

Stärkung und Verschönerung desStadtteils leisten.Am Sonntag, den 9. September,können Sie die karlscard gerne kenn-nenlernen. Im Rahmen der Tage desoffenen Denkmals bietet Ihnen derKarlshorster Verein "Theater undKultur im Denkmal (TuKiD)" interess-sante Einblicke in das TheaterKarlshorst. Die karlscard unterstütztdiese Veranstaltung, indem sie andiesem Tag ein buntes Theaterfest fürKinder organisiert. Rund um dieThemen Theater und Kultur könnensich die Kinder bei den Angebotenaktiv mitmachen, Preise gewinnenoder mit Ihren Eltern einfach nur demspannenden Bühnenprogramm zu-schauen.KontaktKarsten Schreck030/50 15 98 34

Wir freuen uns über Artikelund Bilder von unseren

Lesern!

Redaktionsschluss für dienächste Ausgabe: 15.11.07

Karlshorster Nummer 16 - September 2007

herausgegeben vom Soziokulturellen ZentrumLichtenberg Süd, Träger: Die Kappe e.V., geför-dert durch Mittel des Bezirksamts Lichtenberg

Auflage dieser Ausgabe: 1000 Stück

ViSdP: Birgit Henow/ Brigitte Grahl

Kontakt: [email protected]

Post an: Karlshorster c/o Die Kappe e.V.Ehrlichstr. 63, 10318 Berlin

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jörg H. Ahl-fänger, Eva Badel (EB), Ulrich Binner, BrigitteGrahl, das Team der Gartenarbeitsschule, SusanneGleichmann, Kerstin Heinicke, Birgit Henow, Dr.Hans Krautzig, Dr. Rosemarie Krautzig, TraudeSchulz, Barbara Timm, Karin Weirauch

Namentlich gekennzeichnete Beiträge ent-sprechen nicht unbedingt der Meinung derRedaktionDie Rechte an Artikeln und Bilder verbleibenbei den Autoren und Fotografen

IMPRESSUM

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Die Kappe e. V. Ehrlichstr. 63, 10318 BerlinTel.: 030-34 66 55 28Fax: 030- 34 66 55 27e-mail: [email protected] Uhr Spaziergang mit derBezirksbürgermeisterin ChristinaEmmrich durch Karlshorst, Treffpunkt:S-Bahnhof Karlshorst08.09.07, 10 - 16 Uhr Sommerfest in der BIP-Kreativitätsgrundschule Ehrlichstr.08./09.09.07, Tag des Offenen Denkmals am TheaterKarlshorst, Veranstalter: TuKiD e.V.16.09.07ab 12 Uhr Familienrenntag auf derTrabrennbahn, Veranstalter: BALichtenberg

15.09.077. Berliner-Freiwilligen-Tag im IN

VIA Center "gemeinsam-freiwillig-aktiv" ist dasMotto des Freiwilligentages im IN VIACenter. Wer gern praktisch hilft, istherzlich willkommen. Wir gestaltengemeinsam den Garten und verschö-nern Bänke und Stühle und so man-ches mehr. Ab 14:30 Uhr beginnt ein herbstlichesFest für Klein und Groß zumMitmachen und Zugucken für Jungeund Junggebliebene.11.00 Uhr Beginn der freiwilligenArbeit13.00 Uhr Imbiss zur Stärkung14.30 Uhr Beginn des Gartenfestes15.00 Uhr Vernissage "Frauen ausSicht von Frauen und ihre Welten"17.30 Uhr Ende des FestesIhr freiwilligen Helferinnen und Helfer- Wer macht mit? Tel. 501026-0IN VIA Center Berlin, Marksburgstraße38/40, 10318 Berlin-Karlshorst, Tel.501026-0, www.invia-center-berlin.de

Informationen über Karlshorst lesen Sie bitte auch imKIEZ.Magazin 2007 des Presse- & PR-Büros Stefan ausKarlshorst.

"Treffpunkt Prinzenviertel"

Unter diesem Thema steht die nächste öffentliche Arbeitssitzung desKarlshorster Erzählkreises, die am 10. Oktober 2007 um 15.00 Uhr imRistorante Il Gattopardo in der Ehrlichstr. 30 stattfindet und zu der alle inter-essierten Karlshorsterinnen und Karlshorster herzlich eingeladen sind. Wirwollen gemeinsam auf die Geschichte dieses ältesten Teils von Karlshorstzurückblicken und einen Streifzug durch die Ehrlichstrasse und ihreNebenstrassen unternehmen. An alten Fotos und anderen historischenBelegen sind wir natürlich besonders interessiert.

Aus organisatorischen Gründen bitten wir um TEILNAHMEMELDUNGENBIS ZUM 1.10.2007

TEL.: 508 1639 (BADEL) UND 508 3965 (SCHULZ)

karlscardFÜR UND IN KARLSHORST

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Die vorigen Ausgaben des Karlshorsters finden Sie unter www.diekappe.de/skz/karlshorster/index.html

als .pdf-Datei zum Download.