Saison 2015 / 2016 -...

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Jahresbericht Saison 2015 / 2016

Transcript of Saison 2015 / 2016 -...

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JahresberichtSaison 2015 / 2016

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Gefördert von:

Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 32 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Impressum Kontakt Träger:

Arbeiterwohlfahrt Rhein-Neckar e.V.Burggasse 23, 69469 Weinheim

Telefon: 06201 / 48530Fax: 06201 / 4853229

www.awo-rhein-neckar.de

Kontakt Fanprojekt:Arbeiterwohlfahrt Rhein-Neckar e.V.

Fanprojekt HoffenheimWerderstraße 84, 74889 Sinsheim

Telefon: 07261 / 975970

Gestaltung: Ingo Thiel

Inhalt Vorwort 5 Struktur 6

Träger 6

Finanzierung 6

Mitarbeiter/-innen 7

Räumlichkeiten 9

Allgemeines zu Fanprojekten 10 Ziele und Aufgaben 11

Arbeitsmethoden 12 1. Streetwork 12

2. Beratung und Einzelfallhilfe 12

3. Prävention 12

4. Freizeit- und Erlebnispädagogik 13

5. Kultur- und Sportpädagogik 13

Angebote des Fanprojekts Hoffenheim 14 1. Spielbegleitung 14

1.1 Heimspiele 14

1.2 Auswärtsspiele 15

2. Fußballtreff 17

3. U16/U18-Fahrten 17

4. Erlebnis- und kulturpädagogische Bildungsfahrten 19

5. Beratung / Einzelfallhilfe 21

Kooperationen und Netzwerk 22 Koordinationsstelle der Fanprojekte 22

Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte 22

BAG Gesamt 2016 23

BAG Süd e.V. 24

Arbeitskreise der BAG und BAG Süd 25

Beirat des Fanprojekts 26

Trägerverbund der AWO-Fanprojekte 26

Rhein-Neckar-Kreis 27

Stadt Sinsheim 27

TSG (Sicherheits- und Fanbeauftragte) 28

Fandachverband Supporters 28

Polizei (Land und Bund) 28

Netzwerk zur Suchtvorbeugung Sinsheim 29

Veranstaltungen des Fanprojekts 30 Infoabend mit Fananwältin Waltraut Verleih 30

Ferienspaß Stadt Sinsheim 2015 30

Come together im Rahmen der U19-EM 31

Weihnachtsmarkt Sinsheim 31

Andere Veranstaltungen & Fortbildungen 32 Tagung „Perspektiven der geschlechtersen

siblen Fanarbeit“ 32

Kongress „Fußball und Menschenrechte“ 32

Fachtag Gender und Rechtsextremismus 33

Fachtag Fananwälte 33

Ausblick 35

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 54 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Vorwort In diesem Jahr blickt das Fanprojekt Hoffen-heim auf fünf spannende Jahre sozialpäda-gogischer Arbeit mit Jugendlichen und jun-gen Fans der TSG 1899 Hoffenheim zurück. Diese Zeit war für die Mitarbeiter/-innen, aber auch für Fans und Netzwerkpartner, er-lebnisreich, herausfordernd und erfolgreich in der Erreichung gesteckter Ziele.

Beispielhaft seien hier die Etablierung des Fanprojekts als Ansprechpartner für Fans und Netzwerkpartner, das dauerhafte Angebot pädagogischer Angebote für Jugend-liche sowie die Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der bundesweiten Fanprojektlandschaft.

Galt es am Anfang, die Basis für eine dauerhafte er-folgreiche Arbeit zu schaffen und ein Vertrauensverhält-nis zu Fans und Netzwerkpartnern aufzubauen, steht nun die Weiterentwicklung des Fanprojekts und seiner Struk-turen im Mittelpunkt. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten.

Für Fanprojekte, die im Sinne der Jugendhilfe arbei-ten und sich an der Lebenswelt der jugendlichen Anhän-ger orientieren, ist es wichtig, den Jugendlichen und jun-gen Fans in ihrem Umfeld einen geeigneten Raum für ihre Freizeitgestaltung zu schaffen. Auch das „Nationale Kon-

zept Sport und Sicherheit“ (NKSS), auf dessen Grundlage die sozialpädagogische Arbeit mit Fußballfans beruht, legt diese Arbeitsbedingung fest.

Auch wenn sich das Fanprojekt in der Werderstraße heimisch fühlt und dort die erfolgreiche Arbeit aufbauen konnte, ist für eine Weiterentwicklung eine größere, ju-gendtypischere und besser erreichbare Örtlichkeit von großer Bedeutung.

Darüber hinaus ist es dem Fanprojekt weiterhin ein gro-ßes Anliegen, das bestehende Vertrauensverhältnis zu den Fans zu stärken und die Netzwerkarbeit zu festigen.

Im Namen des Teams des Fanprojekts und der AWO Rhein-Neckar bedanke ich mich recht herzlich bei den Zu-wendungsgebern, dem Land Baden-Württemberg, dem Rhein-Neckar-Kreis, der Stadt Sinsheim und der Deut-schen Fußball Liga.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen des Berichts und freue mich, wie das Team des Fanprojekts, auf weitere spannende und erfolgreiche Jahre sowie eine fortwähren-de, gewinnbringende Zusammenarbeit. Viele GrüßeManfred WeißkopfKreisgeschäftsführer, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Rhein-Neckar e.V.

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 76 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Struktur Träger Die Trägerschaft des Fanprojekts Hoffenheim liegt bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverband Rhein-Neckar e.V. Die AWO ist ein Spitzenverband der freien Wohlfahrtspfle-ge, konfessionell neutral und politisch unabhängig.

Neben dem Fanprojekt bietet die AWO für Kinder und Ju-gendliche Ferienfreizeiten, Ortsranderholungen, Spielmo-bil, Soziales Training und Kinderbetreuung an. Des Wei-teren werden von der AWO Rhein-Neckar bereitgestellt Hilfen für Senioren, für Menschen mit Handicap und für psychisch erkrankte Menschen und viele andere Leistun-gen aus dem sozialen Bereich. Kreisgeschäftsführer der AWO Rhein-Neckar ist Manfred Weißkopf.

Bis Ende 2015 gab das Sozialpädagogische Netzwerk der AWO Saarland dem Fanprojekt Hoffenheim und der AWO Rhein-Neckar als Kooperationspartner „Starthilfe“ durch fachliche Beratung und Koordination. Zum Jahres-ende endete die Kooperation, nachdem sich das Fanpro-jekt etabliert hat und auf eigenen Füßen steht.

Finanzierung Die Finanzierungsrichtlinien für Fanprojekte sind im „Na-tionalen Konzept Sport und Sicherheit“ (NKSS) festge-halten. Seit der Saison 2013/2014 übernimmt der Fuß-ball bis zu 50 Prozent der Finanzierung, sofern Kommune und Bundesland die erforderlichen Ergänzungsmittel be-reitstellen. Das Fanprojekt Hoffenheim wird finanziert vom Land Baden–Württemberg, dem Rhein-Neckar-Kreis, der Stadt Sinsheim sowie der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Mitarbeiter/-innen Das „Nationale Konzept Sport und Sicherheit“ (NKSS) sieht für eine wirksame und nachhaltige Projektarbeit in der Regel drei, für die besonderen Anforderungen der Tä-tigkeit geeignete, Vollzeitkräfte sowie eine Verwaltungs-fachkraft vor.

Aktuell sind im Fanprojekt Hoffenheim drei Mitarbei-ter/-innen, verteilt auf 2,5 Stellen (100 % – 75 % – 75 %), beschäftigt. Bis Ende 2015 gehörte außerdem eine Ver-waltungsfachkraft (10 Std./Woche) zum Team.

Corinna Braun(Dipl. Sozialwissenschaftlerin)

Leitung 100 %

Mobil: 0176 11646450

Mail: [email protected]

Simone Krikorka(Dipl. Sozialarbeiterin) 75 %

Mobil: 0176 11646448

Mail: [email protected]

Matthias Enz(Dipl. Sportwissenschaftler) 75 %

Mobil: 0176 11646449

Mail: [email protected]

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 98 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Räumlichkeiten Die Räumlichkeiten des Fanprojekts befinden sich in der Werderstraße 84 in Sinsheim. Allerdings handelt es sich dabei ausschließlich um Büroräume, die nicht optimal geeignet sind, eine Fananlaufstelle einzurichten. Die Suche nach geeigne-ten Räumlichkeiten für eine Fananlaufstelle steht nach wie vor an erster Stelle, um ein kontinuierliches, niedrigschwelliges Angebot garantieren und den Jugendlichen einen Aufenthalts- und Rückzugsort bieten zu können.

Die Räume in der Werderstraße umfassen zwei Büroräume, einen Konferenzraum sowie eine kleine Küche. Auch wenn diese Örtlichkeit nicht als Fananlaufstelle geeignet ist, bietet sie doch eine vorübergehende Lösung und nach einer Umge-staltung zu einer jugendfreundlicheren Umgebung, können auch öfter Veranstaltungen und Treffs angeboten werden. Au-ßerdem werden die Räumlichkeiten für Beratungs- und Gesprächstermine von Fans in Anspruch genommen. Der Konfe-renzraum wird außerdem für Termine mit Kooperationspartnern oder für Tagungen und Sitzungen genutzt.

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 1110 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Ziele und Aufgaben Das Fanprojekt Hoffenheim arbeitet, wie alle professionell und hauptamtlich tätigen Fanprojekte in Deutschland, auf Grund-lage des SGB VIII und des „Nationalen Konzepts Sport und Sicherheit“ (NKSS). Die praktische Arbeit lässt sich u.a. von folgenden Grundsätzen leiten:

f Parteilichkeit für jugendliche Fans und deren Interessen

f Vermeidung von Ausgrenzung einzelner Fans oder Fangruppen – auch so genannter „Problemfans“

f Schutz bzw. Förderung der „Fanszene“ als jugendliche Subkultur und damit wichtiger Bestandteil jugendli-cher Sozialisation und Identitätsentwicklung

f Austausch mit der Koordinationsstelle der Fanprojekte (KOS) auf allen Ebenen

Eine Aufgabe der Jugendsozialarbeit, und damit auch der fußballbezogenen Sozialarbeit, ist die Betreuung von Kindern und Jugendlichen, besonders aus bildungsfernen Schichten. Der Ausbau persönlicher und sozialer Fähigkeiten und Stär-ken soll gefördert werden. Die jungen Fans werden bei den Anforderungen des „Erwachsenwerdens“ unterstützt und bei ihrem Sozialisationsprozess begleitet. Handlungs- und Bewältigungskompetenzen werden gefördert. Die Fanprojekte set-zen sich auch mit dem Thema Gewaltminderung auseinander, allerdings sollte dies als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden.

Die Angebote des Fanprojekts stehen jedem offen, unabhängig von Geschlecht, Nationalität oder Gruppenzugehörig-keit. Auch problembelastete oder gewaltbereite Fans werden nicht ausgegrenzt, sondern erhalten die Möglichkeit, sich in die Gruppe zu (re)integrieren. Die Teilnahme an Angeboten des Fanprojekts ist stets freiwillig. Die Hilfesuchenden können sich dem absoluten Vertrauensschutz der Fanprojektmitarbeiter/-innen sicher sein. Die Arbeit ist transparent und die ein-zelnen Schritte werden mit den Beteiligten abgesprochen.

Allgemeines zu Fanprojekten Als Basis für die sozialpädagogisch orientierte Arbeit mit (jungen) Fußballfans dient die Erkenntnis, dass der Ein-satz repressiver Maßnahmen nicht das alleinige Mittel ge-gen gewalttätiges Verhalten jugendlicher Fußballfans sein kann.

Die Arbeit der Fanprojekte orientiert sich an der Le-benswelt der jugendlichen Anhänger und findet bspw. im Stadion, auf Auswärtsfahrten, in Fantreffs und bei Fan-veranstaltungen statt. Selbstwertgefühl und Verhaltenssi-cherheit bei jugendlichen Fans soll gesteigert werden.

Fanprojekte stärken die positive und kreative Fankultur und helfen durch alternative Freizeit- und Bildungsange-bote, Gewaltbereitschaft und extremistische Einstellungen von Fußballfans abzubauen. Es soll zu gewaltfreien Kon-fliktlösungen hingeführt werden. Zu den genannten Aktivi-täten gehören auch Maßnahmen im Bereich Antidiskrimi-nierung und Gewaltprävention.

Fanprojekte bieten zum einen den jungen Fußballfans eine Lobby, und nehmen zum anderen eine Vermittlerrol-le zwischen jugendlichen Fans und den beteiligten Institu-tionen ein.

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 1312 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Arbeitsmethoden 4. Freizeit- und Erlebnispädagogik Junge Menschen sind auf der Suche nach Action und Stär-ke, sie wollen etwas erleben. Durch Angebote aus dem Bereich Freizeit- und Erlebnispädagogik soll ihnen das in einer sozial verträglichen Form geboten werden. Bei Grup-penaktivitäten werden die jungen Fußballfans in ihrem so-zialen Verhalten gestärkt. Die einzelnen Jugendlichen ler-nen neue eigene Stärken und Fähigkeiten kennen und festigen dadurch ihr Selbstwertgefühl. Aktivitäten in die-sem Bereich können z.B. Kanu fahren, Klettern oder Cam-pen sein.

5. Kultur- und Sportpädagogik Die kulturpädagogische Arbeit beschäftigt sich mit Weltbil-dern, politischen Vorstellungen, Idealen, Ritualen, Traditi-onen der Fans und greift diese auf.

Der Sport steht bei jungen Fußballfans im Zentrum des Interesses. Das Erleben des eigenen Körpers ist bedeu-tend für den (geschlechtsspezifischen) Identitätsaufbau.

Sport ist in der Jugendphase ein wichtiges Element der Stabilisierung und soll den jungen Fans auch außerhalb des Fußballwochenendes die Möglichkeit geben, Status und Anerkennung zu erwerben. Spiel, Fairness, Wettbe-werb, Kampf, Stärke und Solidarität sind dabei die zentra-len Elemente.

1. Streetwork In diesem Bereich liegen die Schwerpunkte der Fanpro-jektarbeit in der Begleitung der Fans zu allen Heim- und Auswärtsspielen, aber auch die Besuche an Treffpunkten oder der Kontakt zu Fanclubs. Für die Fanprojektarbeit ist es wichtig, dass die vorhandenen und gewachsenen Sze-ne- und Gruppenstrukturen von den Mitarbeiter/-innen an-erkannt werden und mit diesen gearbeitet wird. Für viele Jugendliche bieten oft alleine diese Instanzen die (notwen-dige) Orientierung.

Die Fanprojektmitarbeiter/-innen stehen als Univer-salansprechpartner bereit und geben Hilfe in Not- und Kri-sensituationen. Sie unterstützen die jungen Fans bei pri-vaten und beruflichen Problemen, z.B. in der Schule oder auch bei Wohnungsproblemen. Eine Zusammenarbeit mit anderen Institutionen ist dabei unabdingbar.

2. Beratung und Einzelfallhilfe Beratung findet im Umfeld der Jugendlichen statt, aber auch in der Einrichtung. Die Fanprojektmitarbeiter/-innen

müssen auf ein Netzwerk anderer sozialen Einrichtungen und Institutionen zurückgreifen können, um schnelle Hil-fe leisten zu können. Dazu gehören bspw. Jugendamt, Ar-beitsagentur oder auch Polizei.

Die Fanprojektmitarbeiter/-innen geben Unterstützung und Orientierung und bieten Erstberatung bei konkreten Problemen. Im Bedarfsfall leiten sie die Hilfesuchenden auch an andere Stellen weiter. In Krisensituationen wer-den die Betroffenen von Fanprojektmitarbeiter/-innen be-gleitet und bieten ihnen damit nicht nur eine fachliche, son-dern auch eine seelische Stütze.

3. Prävention Durch die Stabilisierung der Persönlichkeit potentiell ge-fährdeter Mädchen und Jungen, soll unerwünschten Ver-haltensmustern vorgebeugt werden. Probleme der jungen Fans sollen frühzeitig erkannt und gemeinsam mit ihnen bearbeitet werden. Ein wichtiger Punkt ist auch die Stär-kung der positiven kulturellen Eigenschaften der Fansze-ne. Dies gelingt durch die Vernetzung mit dem Verein, den Fanbeauftragten und im Austausch mit den Fanclubs.

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 1514 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Angebote des Fanprojekts HoffenheimSeit Start des Fanprojekts konnten die Mitarbeiter/-innen belastbare Beziehungen und Vertrauen zu den Fans auf-bauen und regelmäßig erfolgreiche Angebote und Aktio-nen durchführen.

1. Spielbegleitung Die Mitarbeiter/-innen des Fanprojektes begleiten seit Start des Fanprojektes lückenlos alle Spiele und stehen den Fans für Fragen, Anliegen und Hilfestellungen zur Verfü-gung. Bei dieser Präsenz steht der Auf- und Ausbau eines

1.2 Auswärtsspiele Die Auswärtsfahrten bieten für die Mitarbeiter/-innen die beste Möglichkeit, mit der jugendlichen Zielgruppe inten-siv in Kontakt zu treten. Die meist mehrstündigen Fahr-ten und das enge Beisammensein sind sehr förderlich, um Beziehungsstrukturen wachsen zu lassen. Bei Konflikten oder sonstigen Problemen stehen die Mitarbeiter/-innen als Vermittler zur Verfügung. Wenn dies von der Fanszene gewünscht wird, stehen sie auch als Kommunikator mit Po-lizei und weiteren Sicherheitsorganen zur Verfügung.

Sonderzugfahrt FC Ingolstadt – TSG HoffenheimSamstag 5.Dezember 2015; 15:30h

Die TSG fuhr zum Aufsteiger FC Ingolstadt, der zum ers-ten Mal überhaupt in der Vereinsgeschichte in der 1. Bun-desliga spielte. Die meisten der geschätzten 450 Gäste-fans reisten mit dem vom Fandachverband organisierten Sonderzug nach Oberbayern. Das Fanprojekt war mit zwei Mitarbeiter/-innen im Zug.

Die Stimmung im Zug war gut, aber je näher der Ziel-bahnhof kam, desto mehr stieg auch die Anspannung der Mitreisenden. Am Bahnhof angekommen standen schon mehrere Shuttlebusse bereit, um die Fans zum abgelege-nen Stadion der Schanzer, dem Audi-Sportpark, zu brin-

gen. Die Polizei war zwar präsent, hielt ich sich aber im Hintergrund.

Die Situation um das Stadion war geprägt von den kurz zuvor in Paris verübten Anschlägen. Schwer bewaffnete Polizei zeigte hier ihre Präsenz. Die Einlasskontrollen wa-ren sehr genau.

Auch im fünften Spiel unter Trainer Huub Stevens ge-lang der TSG kein Sieg. Hoffenheim musste sich mit einem mageren 1:1 beim FC Ingolstadt begnügen. Zwar verbes-serten sich die Kraichgauer durch das vierte Remis un-ter Stevens zumindest auf den vorletzten Tabellenplatz, die Lage blieb aber nach dem insgesamt achten sieglosen Spiel in Serie weiter äußerst prekär.

Nach dem Spiel warteten die Shuttlebusse schon auf die Hoffenheimer Fans, der Transfer verlief reibungslos. Angekommen am Bahnhof, musste noch einige Zeit über-brückt werden, bis der Zug bestiegen werden konnte und die Heimfahrt losging.

Die Stimmung auf der Rückfahrt war gut und die Fans waren froh über die Punkteteilung. So ging ein langer Tag zu Ende, und die Müdigkeit war dem ein oder anderen an-zusehen.

guten Vertrauensverhältnisses zu den Fans im Zentrum. Die Beziehungsarbeit dient dazu, aktuelle Problematiken, Erwartungen und Bedürfnisse zu erkennen. Sie ist ein ste-tiger Prozess und erfordert Kontinuität und Vertrauen. Als Grundlage der Fanarbeit ist sie unabdingbar.

1.1 Heimspiele Auch in dieser Saison begleitete das Fanprojekt die Fans von ihrem Treffpunkt in Sinsheim bis zum Stadion sowie während des Spiels.

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 1716 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

2. Fußballtreff Durch eine Kooperation mit dem Jugendstift Sunnisheim in Sinsheim, ist es dem Fanprojekt seit 2014 einmal pro Woche möglich, deren Sporthalle für einen einem Fußball- und Sportreff zu nutzen. Die Bedingungen sind ideal, da die Halle doch relativ groß, neu und gut ausgestattet ist. Die Zielgruppe nimmt das Angebot regelmäßig wahr.

Durch einen regelmäßigen Fußballtreff kann die inte-grative Möglichkeit des Fußballs genutzt werden, um ein deutliches Zeichen für Toleranz und Fairplay zu setzen. Neben dem Spaß besteht auch hier die Möglichkeit für die Fans, sich mit ihren Anliegen an die Fanprojektmitarbei-ter/-innen zu wenden. Seit Herbst 2015 betreut das Stift Sunnisheim auch unbegleitete minderjährige Ausländer in einer Aufnahmegruppe. Im Zuge der Kooperation des Fanprojekts mit dem Stift, nehmen regelmäßig junge Ge-flüchtete gemeinsam mit Fans am Fußballangebot teil. Das Fanprojekt möchte damit die Integration der jugendlichen Neuankömmlinge unterstützen und, gemeinsam mit Fans der TSG, ein Zeichen für Toleranz und gegen Diskriminie-rung setzen.

3. U16/U18-Fahrten U16-Fahrten sind ein besonderes Angebot des Fanpro-jekts für die jugendlichen Fans der TSG Hoffenheim. Das Fanprojekt ist dabei mit seinem eigenen Neunsitzer-Bus unterwegs. Der taschengeldfreundliche Preis ermöglicht es auch Jugendlichen aus einkommensschwächeren Fa-milien, an den Auswärtsspielen der TSG teilzunehmen. Bei den U16-/U18-Fahrten steht das Erlebnis „Auswärtsfahrt“ im Vordergrund. Den Jugendlichen soll verdeutlicht wer-den, dass auch eine Fahrt ohne Alkohol und Nikotin Spaß macht. Ein positiver Effekt solcher Fahrten ist außerdem die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls.

In der Saison 2015/2016 führte das Fanprojekt auch wieder Übernachtungsfahrten für Jugendliche durch.

U16 Motto-Übernachtungsfahrt nach Köln/EssenHalloween Fahrt nach Köln und Besuch der Zeche in

Essen 31.10 – 1.11.2015Samstagmorgen, 10 Uhr, sammelten sich fünf jugendli-

che Fans der TSG Hoffenheim an den Räumlichkeiten des Fanprojekts. Ein letztes Getränk, nochmal zur Toilette und ab ging es mit dem 9-Sitzer in Richtung Köln! Es war das erste Spiel unter dem neuen Trainer Huub Stevens, alle waren auf das Spiel gespannt. Die Fahrt wurde mit Spie-len, einem Quiz und dem traditionellen Tippspiel verkürzt, so konnten sich die Teilnehmer auch schon etwas kennen lernen.

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 1918 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Die Stimmung im Bus war großartig, doch die Leis-tung beider Mannschaften auf dem Rasen im Rhein Ener-gie Stadion, ließ die jungen Fans nicht gerade zu Begeis-terungsstürmen hinreißen. In der zweiten Hälfte konnte man die TSG kämpfen sehen und sie hatten auch die ein oder andere Chance, doch die konnte leider nicht verwer-tet werden. So ging das Spiel 0:0 aus und beide Mann-schaften verließen, genau wie die U16-Fans, enttäuscht das Stadion.

Aber schon im Bus machte sich die gute Laune wieder breit, und es ging weiter nach Essen, wo die Gruppe in ei-nem Hotel übernachtete, um am nächsten Tag gleich zur Zeche Zollverein aufbrechen zu können. Den Abend ver-brachten alle gemeinsam in der in gruseligen Halloweenf-lair getauchten und von schaurigen Gestalten bevölkerten Stadt. Nach einer Stärkung beim Italiener, ging es zurück ins Hotel und auch bald in die Betten.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging es dann los zum nahe gelegenen Weltkulturerbe und Industrie-denkmal Zeche Zollverein.

Eine zweistündige Führung durch die Anlagen und Ge-bäude des Industriemuseums versetzte alle Teilnehmer mit vielen Informationen und Eindrücken mitten hinein in die Bergbauhistorie des Ruhrgebiets. Danach blieb für die Jugendlichen noch ausreichend Zeit für individuelle Unter-nehmungen und Besichtigungen auf dem Ausstellungsge-lände oder auch zur allgemeinen Unterhaltung mit viel ge-

meinsamer Freude und Spaß. Die Rückfahrt war ruhig, da die meisten, müde von den vielen Eindrücken, lieber ein Nickerchen hielten. Mit Ankunft um 21:00 Uhr in Sinsheim, ging ein erlebnisreiches Wochenende zu Ende.

4. Erlebnis- und kulturpädagogische Bildungsfahrten

Hopping Tour Österreich, Slowenien, Kroatien

Nach einer ersten erfolgreichen Tour im letzten Jahr, machte sich das Fanprojekt auch dieses Jahr zum Saiso-nende wieder auf den Weg, um europäische Stadien zu er-kunden. Mit dabei waren zehn junge Fans. Natürlich soll-ten wieder neue Länder und neue Stadien kennengelernt werden und so fiel die Entscheidung nach längerer Pla-nung auf den Südosten Europas. Die Reise begann am 20.05.16 mit der ersten Etappe von Sinsheim nach Linz

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 2120 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

in Österreich. Dort stand das 1. Liga-Spiel LASK Linz ge-gen den Kapfenberger SV an. Die 1. Liga in Österreich ist vergleichbar mit der 2. Bundesliga in Deutschland. Mit ge-rade einmal knapp 1000 Zuschauern, war das Spiel nicht besonders gut besucht, aber bei schönem Wetter und in netter Atmosphäre wurden erste positive Eindrücke ge-sammelt. Am nächsten Tag ging es weiter nach Slowenien. Für die meisten aus der Gruppe war dies ein komplett neu-es Terrain. Und es war eine tolle Erfahrung in einem recht unbekannten Land. Nach kurzem Einchecken im Hostel in der Hauptstadt Ljubljana, ging es auf direktem Weg ins Stadion Stožice zum Spiel NK Olimpija Ljubljana gegen

5. Beratung / Einzelfallhilfe Den Fans ist es jederzeit möglich, in die Räumlichkeiten des Fanprojekts zu kommen oder Kontakt zu den Mitarbei-ter/-innen aufzunehmen, um Beratung und Einzelfallhilfe für alle Bereichen des Lebens zu erhalten. Wer die Ange-bote des Fanprojektes in Anspruch nimmt, genießt absolu-ten Vertrauensschutz.

Wenngleich im Raum Sinsheim/Hoffenheim einige So-zialberatungsstellen vorhanden sind, wird durch den regel-mäßigen Kontakt mit den Fans ein niederschwelliges An-gebot gemacht, das den Jugendlichen erlauben soll, auf unbürokratische Art und Weise Hilfestellungen anzuneh-men.

Die Fans kommen meist aus Eigeninitiative auf die Mit-arbeiter/-innen zu. Die bisher zum Fanprojekt getragenen Probleme waren unterschiedlichster Natur, hatten aber oft einen Fußballbezug, bspw. Aufhebung eines Stadionver-bots.

NK Krka. Das Stadion war ausverkauft, die Stimmung su-per und am Ende des Spiels durfte die Reisegruppe Hof-fenheim die Übergabe des Meistertitels an Olimpija mit-verfolgen. Dies ist der erste Meistertitel für den Club seit 1995 und der fünfte insgesamt. 2005 wurde der Verein so-gar aufgrund finanzieller Probleme aufgelöst und schaff-te den Sprung zurück in die erste Liga im Jahr 2009. Zu-rück in der Stadt erkundete die Gruppe noch ein wenig die Altstadt und bestaunte die dort stattfindende Meister-feier. Nach einem kurzen Abstecher zum Spiel der 3. Kro-atischen Liga zwischen NK Trnje Zagreb und NK Maksimir

Zagreb, führte der Weg am nächsten Tag an die sloweni-sche Adriaküste, um den erlebnisreichen Hoppingtrip aus-klingen zu lassen und Energie für die Heimfahrt zu sam-meln. Am 23.05.16 ging es, mit einem Abstecher zum Höhlensystem von Postojna (Postojnska jama), den zweit-größten für Touristen erschlossenen Tropfsteinhöhlen der Welt, zurück in den Kraichgau.

Neben dem Spaß, den sowohl die mitgereisten Fans, als auch das Team vom Fanprojekt hatten, bot die Fahrt wieder vielfältige Erlebnisse und Erfahrungen und dien-te einer Erweiterung des Horizonts aller Teilnehmenden, aber auch der Stärkung der Beziehung zur Zielgruppe.

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 2322 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Kooperationen und NetzwerkNeben der nationalen Fanarbeit engagiert sich die KOS

seit vielen Jahren auch international und organisiert in Zu-sammenarbeit mit dem Netzwerk Football Supporters Eu-rope (FSE) Maßnahmen zur Fanbetreuung bei großen Fußballveranstaltungen. Bei der Weltmeisterschaft 2014 war Corinna vom Fanprojekt Hoffenheim als Mitglied des Fanbetreuungsteams in Brasilien dabei.

Die KOS organisiert und veranstaltet außerdem Konfe-renzen und Workshops für Mitarbeiter/-innen der Fanpro-jekte und nimmt an bundes- und europaweiten Tagungen und Kongressen teil.

Weiterhin betreibt die KOS Dokumentation und Öffent-lichkeitsarbeit.

Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) ist ein fachlicher Zusammenschluss der Fanprojekte in Deutschland. Dabei ist sie nicht nur ein Zusammen-schluss der Mitarbeiter/-innen der Fanprojekte, sondern auch deren Interessenvertretung. Die BAG setzt sich auf

bundesweiter Ebene für die Belange aller ihrer Mitglieder ein und unterstützt sie in ihrer Funktion als „kritische Lob-by“ für Fußballfans. Um Mitglied in der BAG zu werden, muss das jeweilige Fanprojekt bestimmte Voraussetzun-gen und Arbeitsgrundsätze erfüllen, z.B. müssen die Mit-arbeiter/-innen hauptamtlich tätig sein und über eine ent-sprechende Ausbildung oder Erfahrung verfügen.

Die BAG wird nach außen von zwei gewählten Spre-chern vertreten, aktuell sind dies Philip Krüger vom Fan-projekt Paderborn und Sven Graupner vom Fanprojekt Cottbus.

Bei der einmal jährlich stattfindenden Jahrestagung wird über die BAG-Mitglieder betreffenden Themen, For-males, Konzeptionelles, Organisatorisches und Fanange-legenheiten diskutiert und ggf. entschieden.

BAG Gesamt 2016 Vom 22.03. bis zum 24.03.2016 fand die 23. Jahrestagung der BAG in Gelsenkirchen unter dem Titel „Back to the fu-ture!? – Soziale Arbeit 3.0“ statt. Nach der offiziellen Auf-taktveranstaltung am Dienstag in der Veltins-Arena auf

Schalke, stand an den folgenden Tagen der fachliche Aus-tausch der ca. 120 angemeldeten Kolleginnen und Kolle-gen aus ganz Deutschland im Vordergrund.

Das Fanprojekt hat ein weit verzweigtes Netzwerk auf-gebaut. Nachfolgend einige Beispiele.

Koordinationsstelle der Fanprojekte (KOS) Die 1993 ins Leben gerufene Koordinationsstelle Fanpro-jekte (KOS) begleitet die sozialpädagogisch arbeitenden Fanprojekte inhaltlich sowie koordiniert und wirkt bei der Einrichtung weiterer Projekte mit. Die Arbeit basiert auf Grundlage des „Nationalen Konzepts Sport und Sicher-heit“ (NKSS), in dem der inhaltliche und organisatorische Rahmen der Jugendsozialarbeit im Fußballbereich festge-legt ist.

Die KOS arbeitet aber nicht nur mit den Fanprojekten zusammen, sondern berät und informiert auch Fußball-In-stitutionen, wie DFL und DFB, Politik, Polizei und Medien über die professionelle pädagogische Fanarbeit. Die KOS wird je zur Hälfte vom Bundesministerium für Familie, Se-nioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) finanziert. Sie ist bei der Deutschen Sportjugend (dsj) in Frankfurt am Main angesiedelt, das Team besteht aus fünf Referent/-innen und einer Verwal-tungsfachkraft.

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 2524 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Die Podiumsdiskussion im Anschluss an die Tagungs-eröffnung war wieder einmal sehr hochkarätig besetzt. Moderiert von Manni Breuckmann diskutierten Christina Kampmann (MFKJKS NRW), Bernd Heinen (MIK NRW), Peter Peters (FC Schalke 04), Hendrik Große Lefert (DFB), Peter Römer (Fußballmagazin Transparent) und Philip Krü-ger (BAG der Fanprojekte) über aktuelle Entwicklungen in

der Fanprojekt-Arbeit. Ministerin Kampmann lobte die Fan-projekte für ihre präventive Arbeit und zeigte Verständnis für den Wunsch nach einem Zeugnisverweigerungsrecht, sie sicherte Unterstützung für weitere Schritte der BAG bei diesem Thema zu.

Am folgenden Tag reflektierten die Fanprojektler/-innen in verschiedenen Workshops ihre Arbeit und setzten sich mit aktuellen Entwicklungen rund um Jugendsozialarbeit und Fankulturen auseinander. Konkrete Themen waren z.B. die zunehmenden Kollektivstrafen gegen Vereine und Fans, die stetige Ausdifferenzierung der Fanszenen sowie aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen.

Die Jahrestagung 2017 wird in Freiburg stattfinden. Ausrichtender Regionalverbund ist die BAG Süd.

BAG Süd e.V. Die BAG gliedert sich in vier Regionalverbünde, Nord, Süd, Ost und West. Das Fanprojekt Hoffenheim ist Mit-glied im Süd-Verbund. Mehrmals jährlich treffen sich die Mitglieder zu Regionaltagungen, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Diese Treffen finden im Süden in einem regelmäßigen Turnus alle drei Monate bei jeweils ei-nem anderen Fanprojekt statt. Am 3.5.2016 war das Fan-projekt Hoffenheim Gastgeber. Mitglieder im BAG Süd e.V.

sind neben Hoffenheim noch Augsburg, Darmstadt, Frank-furt (Eintracht und FSV), Freiburg, Fürth, Heidenheim, Kai-serslautern, Karlsruhe, Mannheim, Mainz, München (1860 und Bayern), Nürnberg, Offenbach, Regensburg, Saarbrü-cken und Trier. Seit 17.10.2012 ist Corinna Braun vom Fan-projekt Hoffenheim im Vorstand der BAG Süd.

Arbeitskreise der BAG und BAG Süd Das Fanprojekt Hoffenheim beteiligt sich an mehreren Ar-beitskreisen im Rahmen der BAG und BAG Süd, um an einer Weiterentwicklung der Fanprojektarbeit aktiv mitzu-wirken und gleichzeitig die Sprecher der BAG und der Re-gionalverbünde zu entlasten:

f AK Organisation

f AK Struktur

f AK Fanfinale

f AK Geflüchtete

f Vorbereitungsgruppe BAG Gesamt 2017 Freiburg

f Organisationsgruppe 1. Sommercamp der BAG Süd 2016

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 2726 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Beirat des Fanprojekts Der Beirat dient der Begleitung und inhaltlichen Beratung der Fanprojektarbeit. Mitglieder sind Vertreter des Vereins, Fanvertreter, Zuwendungsgeber, Vertreter der Kommune, Polizei, Jugendhilfe und weitere Institutionen, wie bspw. KOS oder DFL.

Die Aufgabe des Beirats ist es, Lobbyarbeit für das Fan-projekt zu leisten und die Arbeit des Fanprojekts der Öf-fentlichkeit transparent zu machen. Durch konstruktive Kri-tik kann der Beirat Einfluss auf Inhalte und Arbeitsplanung nehmen.

Die Sitzungen finden regelmäßig einmal jährlich statt und werden für Austausch und Diskussionen zu aktuel-len Entwicklungen und den damit einhergehenden Konse-quenzen für die Arbeit des Fanprojekts genutzt.

Trägerverbund der AWO-Fanprojekte Vom 31.5. bis 2.6.16 fand in Kiel die 8. Jahrestagung des Trägerverbundes der AWO Fanprojekte statt. Diese wurde zum Anlass genommen, den Verein AWO-Passgenau zu gründen. Er ist der Zusammenschluss der Trägerverant-wortlichen von Fanprojekten unter dem Dach der Arbei-terwohlfahrt und hat sich zum Ziel gesetzt, innerhalb der AWO Strukturen für einen fachlichen Austausch zwischen

Trägerverantwortlichen und hauptamtlichen Mitarbeiten-den zu gewährleisten. Ebenso sollen die Voraussetzun-gen dafür geschaffen werden, eine qualifizierte Beratung durchzuführen, wenn die AWO Fanprojekte initiiert und einrichtet. Die Gründungsversammlung wählte Sven Klü-sener (AWO Rostock) zum Vorsitzenden des Vereins. Sei-ne Stellvertreter sind Irene Sebens (AWO Kiel) und Özgür Kalkan (AWO Aachen). Weiterhin sind im Vorstand Wolf-gang Stadler (AWO Bundesverband), Peter Barrois (AWO Südwest), Jürgen Tautz (AWO Chemnitz) und Stefan Zabo-rowski (Stiftung SPI) vertreten. Als Geschäftsführer wurde vom Vorstand Jörg Rodenbüsch (AWO Südwest) berufen.

Die Arbeiterwohlfahrt ist bundesweit der größte Träger von sozialpädagogischen Fanprojekten in Deutschland. Elf dieser Fanprojekte sind derzeit Mitglieder bei AWO-Pass-genau (Saarbrücken, Kaiserslautern, Hoffenheim, Chem-nitz, Braunschweig, Rostock, Kiel, Neustrelitz, Aachen, Babelsberg und der AWO Bundesverband).

Neben der Gründung von AWO-Passgenau, wurde die Zusammenkunft in Kiel auch zu einem Fachtag genutzt. Hierbei ging es z.B. um das Thema „Recht für Fanprojekt-träger“.

Rhein-Neckar-Kreis Der Rhein-Neckar-Kreis ist nicht nur Zuwendungsgeber des Fanprojekts, sondern auch Kooperationspartner. Für die Einrichtung des wöchentlichen Fußballtreffs steht dem Fanprojekt eine Kreiseinrichtung, das Stift Sunnisheim, zur Verfügung.

Stadt Sinsheim Auch die Stadt Sinsheim ist nicht nur Zuwendungsgeber des Fanprojekts, sondern vielfältiger Kooperationspartner. Dem Fanprojekt steht die Möglichkeit offen, nach Bedarf und Durchführbarkeit das Jugendhaus zu nutzen. Diese Möglichkeit wurde schon mehrfach für Veranstaltungen, zuletzt ein Infoabend mit der Fananwältin Waltraut Verleih, genutzt.

Als Bestandteil der kommunalen Jugend- und Sozial-arbeit ist das Fanprojekt auch Mitglied im Arbeitskreis Ju-gend der Stadt Sinsheim und regelmäßig, im Wechsel mit anderen Einrichtungen, Gastgeber von Sitzungen.

Seit Anfang 2015 ist die Stadt Sinsheim einer von neun Standorten des Förderprogramms „LoBiN“ („Auf- und Aus-bau von Lokalen Bildungsnetzwerken“) des Landes Ba-den-Württemberg. Ziel des Programms ist es, die Zu-sammenarbeit von Schulen, Kindertageseinrichtungen,

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 2928 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Trägern der außerschulischen Jugendbildung und Verei-nen zu verbessern. Dazu sollen langfristig angelegte Bil-dungsnetzwerke aufgebaut bzw. bereits bestehende Bil-dungspartnerschaften ausgebaut werden. Als Teil der vielfältigen Bildungslandschaft Sinsheims, bringt sich auch das Fanprojekt Hoffenheim bei LoBiN ein.

TSG (Sicherheits- und Fanbeauftragte) Die Mitarbeiter/-innen des Fanprojekts stehen in regelmä-ßigem Kontakt zur Sicherheitsbeauftragten und den Fan-beauftragten der TSG. Vor jedem Heimspiel findet in der Rhein-Neckar-Arena eine von der TSG einberufene Si-cherheitsbesprechung mit Vertretern aller relevanter In-stitutionen, wie Polizei, DRK, Feuerwehr, Ordnungsamt, Betreiber ÖPNV, statt, zu der auch das Fanprojekt stets eingeladen wird und teilnimmt. Darüber hinaus nimmt das Fanprojekt bei Bedarf direkt mit den oben genann-ten Personen der TSG Kontakt auf. Auch umgekehrt steht das Fanprojekt den Vertretern der TSG stets für Nachfra-gen zur Verfügung. Die Mitarbeiter/-innen des Fanprojekts nehmen bei Heimspielen am sog. Kurvengespräch teil, zu welchem die Sicherheitsbeauftragte der TSG einlädt. Bei allen Spielen stehen die Fanprojektmitarbeiter/-innen auch mit dem Fanbeauftragten in Kontakt.

Fandachverband Supporters Mit dem Fandachverband steht das Fanprojekt in regelmä-ßigem und intensivem Kontakt. Es gibt turnusmäßige Tref-fen, um sich über die aktuelle Situation und Entwicklun-gen in der Fanszene auszutauschen. Bei Bedarf steht der Dachverband immer zu Gesprächen, auch außerhalb der regelmäßigen Treffen, bereit.

Polizei (Land und Bund) Ein weiterer Teil der Fanprojektarbeit ist auch der Dialog mit der Polizei, sowohl auf Landes-, als auch Bundesebe-ne. Die Mitarbeiter/-innen sehen sich dabei als Vermittler zwischen den Fans und der Polizei. Sowohl bei den Si-cherheitsbesprechungen, als auch beim Kurvengespräch, tritt das Fanprojekt regelmäßig in Kontakt mit den Vertre-tern der Polizei. Aber auch im Zuge der Begleitung wäh-rend eines Spieltages kommt es zu Aufeinandertreffen mit der Polizei, meist in Form der Szenekundigen bzw. Fan-kundigen Beamten.

Neben diesen allgemeinen Kontakten kann es auch vorkommen, dass Mitarbeiter/-innen des Fanprojekts ei-nen Fan bspw. zu einer Vernehmung begleiten und in die-sem Zusammenhang in einer besonderen Rolle auf den je-weiligen Polizeivertreter treffen.

Netzwerk zur Suchtvorbeugung Sinsheim Seit Ende 2012 besteht die Kooperation zwischen dem Netzwerk zur Suchtvorbeugung und dem Fanprojekt. Ei-nige Veranstaltungen und Aktionen wurden schon ge-meinsam geplant und durchgeführt, bspw. die vom Land Baden-Württemberg und den Landkreisen initiierte Akti-on „Gelbe Karte“, welche sich gegen Alkoholmissbrauch und Drogen richtet. Sinsheim ist Vorreiter im Rhein-Neck-ar-Kreis.

Die “Gelbe Karte” richtet sich an Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren, die noch keinen Führerschein haben. Sie sollen für das Thema Alkohol sensibilisiert werden. Mit dem Flyer klärt das Netzwerk die Jugendlichen über die Aktion auf. Nur wenige wissen, dass Jugendliche und jun-ge Erwachsene, die unter Alkohol stehend “auffällig” wer-den und somit bei der Polizei registriert werden, das Ri-siko eingehen, ihren Führerschein erst später machen zu dürfen.

Bereits zum dritten Mal wurden im Rahmen der Begeg-nung TSG Hoffenheim-Ingolstadt am 30.04.2016 gelbe Karten an Jugendliche verteilt.

Weitere Netzwerkpartner des Fanprojekts sind die Deut-sche Fußball Liga (DFL), das Land Baden-Württemberg, das Bündnis für Toleranz Sinsheim und das „Landesnetz-werk für Menschenrechte und Demokratieentwicklung – gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit“.

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 3130 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Veranstaltungen des Fanprojekts einen Besuch im Heidelberger Zoo bis hin zu einer geführ-ten Lamawanderung beim Erlebniszentrum Mühle Kolb in Zuzenhausen. Auch 2016 wird sich das Team wieder am Ferienprogramm beteiligen und den Schwerpunkt auf Sportangebote legen.

Come together im Rahmen der U19-EM Vom 21. – 24.7. war das Fanprojekt Cottbus im Rahmen der U19-EM mit Jugendlichen zu Gast bei den Fanprojekten Mannheim und Hoffenheim. Gemeinsam mit minderjähri-gen Flüchtlingen aus Sinsheim, besuchten alle zusammen das Spiel Deutschland vs. Niederlande in Sandhausen und

das Finale Frankreich vs. Italien in Sinsheim. Bevor das Fi-nale in der Rhein-Neckar-Arena stieg, veranstalteten die Fanprojekte ein kleines Turnier mit Fans und Flüchtlingen und grillten danach gemeinsam. Die Gruppe aus Cottbus übernachtete zwei Nächte in Mannheim und zwei Nächste beim Fanprojekt in Sinsheim.

Weihnachtsmarkt Sinsheim Am letzten Novemberwochenende hatte das Fanprojekt Hoffenheim zum dritten Mal einen Stand auf dem Sinshei-mer Weihnachtsmarkt. Zusammen mit Fans wurde dieses Mal Suppe verkauft.

Infoabend mit Fananwältin Waltraut Verleih Am 10.10.2015 war auf Einladung des Fanprojekts Hof-fenheim die Rechtsanwältin Waltraut Verleih im Jugend-haus Sinsheim zu Gast. Frau Verleih ist Mitglied der „Ar-beitsgemeinschaft Fananwälte“ und kennt sich bestens mit den Problemstellungen aus, denen Fußballfans re-gelmäßig im Umfeld von Spielen begegnen. An die-sem Abend drehte sich alles um die Rechte von Fußball-fans und die Folgen strafrechtlicher Delikte. Frau Verleih nahm sich ausreichend Zeit, die zahlreichen Fragen der Zuhörer zu beantworten und damit zu einem besseren

Rechtsverständnis und einer gewissen Verhaltenssicher-heit beizutragen. Es konnten beispielsweise Fragen hin-sichtlich der Verhaltensweisen bei einer Vorladung durch die Polizei oder in Polizeigewahrsam geklärt werden.

Ferienspaß Stadt Sinsheim 2015 In den Sommerferien 2015 beteiligte sich das Fanprojekt erstmals am Ferienspaß-Programm der Stadt Sinsheim. Dabei reichten die Angebote von Minigolf spielen, über

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 3332 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

Andere Veranstaltungen & Fortbildungen Der Kongress zeigte auf, dass Menschenrechte im Fuß-ball viel zu oft missachtet werden (inakzeptable Arbeits-bedingungen auf WM-Baustellen und in der Sportartike-lindustrie, Rassismus, Sexismus und Homophobie in den Stadien etc.). Aber zum Glück gibt es auch zahlreiche Ini-tiativen, Fangruppen und Vereine, die sich engagieren, um diese Missstände zu beheben. Das aktuelle Engagement für Geflüchtete ist nur ein Beispiel.

Eine Mitarbeiterin des Fanprojekts Hoffenheim nahm am Workshop Fanrechte teil. Dort wurde die Fragestellung behandelt, wie es mit Themen wie Unschuldsvermutung, Persönlichkeits- und Freiheitsrechten als Fußballfan steht. Anhand von konkreten Beispielen erläuterte Waltraut Ver-leih, Mitglied der AG Fananwälte, verschiedene juristische Aspekte, mit denen Fans wöchentlich konfrontiert werden.

Abgerundet wurde das Programm durch eine Podiums-diskussion zum Thema „Baustelle Menschenrechte: Die Weltmeisterschaften in Russland und Katar“.

Fachtag Gender und Rechtsextremismus Am 11.05.2016 nahmen zwei Mitarbeiterinnen des Fan-projekts an einem von der Friedrich-Ebert-Stiftung orga-nisierten Fachtag zum Thema „Gender und Rechtsextre-mismus“ teil. „Genderwahn“ ist ein Lieblingsthema und

Feindbild von Rechtsaußen und bürgerlich-konservativer Kreise. Der Fachtag behandelte die Ursachen und ging der Frage nach, mit welchen geschlechtersensiblen Arbeits-ansätzen und Gegenargumenten dieser Thematik sowohl von zivilgesellschaftlicher Seite als auch Personen aus der pädagogischen Praxis begegnet werden kann.

Fachtag Fananwälte Im November 2015 organisierte die „Arbeitsgemeinschaft Fananwälte“ einen „Tag der Fanrechte“, an dem das Fan-projekt teilnahm. Neben Mitarbeiter/-innen der Fanprojekte

Tagung „Perspektiven der geschlechter- sensiblen Fanarbeit“ Vom 18. – 19.11.2015 fand in Bremen eine von den Fan-projektler/-innen Nord veranstaltete Tagung zum Thema „Perspektiven der geschlechtersensiblen Fanarbeit“ statt. Neben den Inputs von Wissenschaftler/-innen und Fan-projektmitarbeiterinnen, ging es in Workshops z.B. um Geschlecht(erbilder) im Fußball, Sexismus, Homophobie etc. Die praxisorientierten Workshops dienten dem Aus-tausch mit Kolleg/-innen verschiedener Fanprojektstand-orte, zeigten Möglichkeiten und Grenzen gendersensibler Angebote auf und setzen Impulse zur Entwicklung von Un-terstützungs- und Gegenstrategien.

Kongress „Fußball und Menschenrechte“ Im Januar 2016 fand in Nürnberg der Kongress „Fußball und Menschenrechte“ der Deutschen Akademie für Fuß-ball-Kultur statt.

Zu Beginn der Tagung informierten Wissenschaftler/-in-nen über menschenrechtliche Grundlagen und vorhande-

ne Problemfelder. Den Raum zum Kennenlernen bot ein Best-Practice-Markt. In Workshops wurden verschiedene menschenrechtsrelevante Aspekte in den Zusammenhang mit Fußball gebracht. Die Themen reichten von Inklusion im Fußball, faire Arbeitsbedingungen in der Sportartike-lindustrie, das Potential von Empowerment-Strategien für Frauen und Flüchtlinge bis hin zu Rechten von Fußball-fans.

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Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016 3534 Fanprojekt Hoffenheim Saison 2015 / 2016

aus dem Bundesgebiet und Mitarbeiter/-innen verschiede-ner Vereine, nahmen auch Mitglieder diverser Fangruppie-rungen von der vierten bis zur ersten Liga teil.

Die Veranstaltung befasste sich mit verschiedenen po-lizeirechtlichen Verfahren und Fragestellungen in Hin-blick auf die häufigsten Berührungspunkte zwischen Fußballfans und Behörden rund um das Ereignis eines Fußball-Spieltages. Des Weiteren ging es um den Um-gang mit und die Sammlung von höchst sensiblen perso-nenbezogenen Daten sowie der Weitergabe von Verband-strafen der Vereine auf den einzelnen Fußballfan.

Auch wenn der juristische Fachjargon nicht immer leicht zu verstehen war, zeigte die Veranstaltung interessante Aspekte und Hilfestellungen insbesondere für die Arbeit der Fanprojekte und den jeweiligen Fangruppierungen.

Ausblick Fünf Jahre sind vergangen, seit das Fanprojekt gegrün-det und aufgebaut wurde. Fünf Jahre, in denen eine Basis für die erfolgreiche Arbeit geschaffen, viele Ideen geboren sowie umgesetzt wurden. Um weiterhin die angestrebten Ziele umsetzen zu können, steht auch für das nächste Jahr ein vielfältiges Programm an.

Ganz oben auf der Liste befindet sich für die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter weiterhin die Suche nach neuen Räumlichkeiten und einer damit einhergehenden Intensi-vierung der Arbeit mit der Zielgruppe. Ein geeigneter Ort, sowohl für Veranstaltungen, sozialpädagogische Gruppen-arbeit, aber auch Einzelfallhilfe und Bürotätigkeiten, wird von den Mitarbeiter/-innen des Fanprojekts gewünscht, ist aber auch ein Kriterium des „Nationalen Konzepts Sport und Sicherheit“ (NKSS) zur professionellen Ausführung der Arbeit mit jungen Fußballfans. Durch passende Räum-lichkeiten erhofft sich das Fanprojekt, auch junge Fans an-sprechen zu können, die (noch) nicht organisiert sind.

Da die Angebote für Jugendliche unter 18 bzw. 16 Jahren sehr gut angenommen werden, genießt dieser Bereich ei-nen hohen Stellenwert innerhalb des Fanprojekts. Vor allem die Jugendfahrten zu Auswärtsspielen, welche oft mit Über-nachtung und begleitendem Kultur-/ Bildungsprogramm ver-bunden sind, erfreuen sich steigender Beliebtheit. Sie bie-

ten sowohl dem Fanprojekt die Möglichkeit, immer wieder neue Fans aus der Zielgruppe kennenzulernen, als auch den Jugendlichen, das Fanprojekt und seine Arbeit näher-zubringen. In diesem Zusammenhang plant das Team auch im nächsten Jahr, wie bereits 2016, am gemeinsam orga-nisierten Sommerferiencamp der BAG Süd teilzunehmen.

Ergänzend zur Arbeit mit Fans engagiert sich das Fan-projekt Hoffenheim, neben dem kommunalen Netzwerk der Jugendarbeit, auch im bundesweiten Netzwerk der Fanprojekte. Im März 2017 ist Freiburg Gastgeber der BAG-Jahrestagung. Da diese turnusgemäß im Südver-bund der BAG stattfindet, ist das Fanprojekt Hoffenheim aktiv in die Planung, Vorbereitung und Durchführung der dreitägigen Veranstaltung eingebunden.

Eine weitere Veranstaltung aus dem Netzwerk des Fan-projekts ist die im Februar 2017 stattfindende, von DFB und DFL organisierte, Regionalkonferenz in Ingolstadt, an der zwei Mitarbeiter/-innen teilnehmen werden.

Um eine konstant professionelle Arbeit sicherstellen zu können, sind regelmäßige Fortbildungen für die Mitarbei-ter/-innen sehr wichtig. Daher ist auch für 2017 der Besuch von Weiterbildungen zu verschiedenen Themen geplant.

Damit sollte einer Umsetzung der gesteckten Ziele auch 2017 nichts im Wege stehen.

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