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Gebühren Wachsende Willkür Seite 8 Lebenserwartung Prognosen ohne Gewähr Seite 12 Frühjahrsmüdigkeit Mehr Licht statt Pillen Seite 30 Smartphones Kalender-Apps im Test Seite 36 Nummer 6 29. März 2017 Fr. 4.50 saldo, Postfach 8024 Zürich Telefon 044 253 83 30 www.saldo.ch Wanderschuhe: Nicht alle sind wasserdicht Im Test zeigten einige Modelle auch Schwächen bei der Atmungsaktivität SEITE 20

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GebührenWachsende WillkürSeite 8

LebenserwartungPrognosen ohne GewährSeite 12

FrühjahrsmüdigkeitMehr Licht statt PillenSeite 30

SmartphonesKalender-Apps im TestSeite 36

Nummer 6 29. März 2017

Fr. 4.50

saldo, Postfach 8024 Zürich

Telefon 044 253 83 30 www.saldo.ch

Wanderschuhe: Nicht alle sind wasserdichtIm Test zeigten einige Modelle auch Schwächen bei der Atmungsaktivität SEITE 20

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Bycyklen.

Seite 38 Bycyklen heisst der Veloverleih von Kopenhagen. Für Fr. 4.50 pro Stunde bekommt man dort ein modernes E-Bike. saldo stellt Städte vor, wo man mit günstigen Mietvelos auf Erkundungstour gehen kann. Auf saldo können Sie sich verlassen.

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3saldo 6/2017

Ruedi Widmer zu Vitaminpräparaten (Seite 30)

Cartoon

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38 REISEN

Städte erkundenPer Leihvelo unterwegs

30 GESUNDHEIT

Frühjahrsmüdigkeit: Sonnenlicht statt Vitaminpräparate

8 AKTUELL

Gebühren: Willkürlich und oft überhöht

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12 AKTUELL

Gewagte Prognosen zur Lebensdauer

Inhalt

Leserservice J saldo-Redaktion: 044 253 83 30

J saldo-Rechtsberatung: 044 253 83 83

J Abos, Adressänderungen: 044 253 90 50

J saldo im Internet: www.saldo.ch

J saldo-Forum: www.saldo.ch/forum

Weitere Informationen finden Sie im Impressum auf Seite 41

AKTUELL Spitalvergleich: Jetzt auch bei Rehakliniken 6Behörden: Willkür bei Gebühren 8Werbespots: Musik, die in Kauflaune versetzt 10Lieferprobleme: Internetshops halten Kunden hin 12Pensionskassen: Überschätzte Lebenserwartung 12SBB: Rätselhafte Preise für Streckenabos 14Postfinance: Sponsert Artikel in Pendlerzeitung 15Auslandpäckli: Zuschlag gestrichen 15Leben im Ausland: Banja Luka, Bosnien 16

TEST

Test-News: Actioncams, Frischhaltedosen, Gartenhandschuhe, Mixer, Wasserkocher 18Wanderschuhe: 3 von 12 nur genügend 20

BERATUNG

Finanztipp: Aktive Fonds stets im Auge behalten 24Finanzportal: Anlegerschutz als Deckmantel 24Frage & Antwort: Fonds verweigert Auszahlung, Risikoreiche Securecell-Aktien 2510 Fragen: Zum Stockwerkeigentumsverwalter 26Rechtsberatung: Automatische Verlängerung der Hausratversicherung, unzulässige Pobezeit nach Lehre, Göttikind als Erbe 27Gerichtstermin: Hotelier vergass, das Kleingedruckte zu lesen 28Neue Urteile: Missbräuchliche Entlassung, Nachforderung von Billag-Gebühren, Auflage null Promille nach Fahrausweisentzug 29

GESUNDHEIT

Frühlingsmüdigkeit: Sonnenlicht statt Pillen 30Kurzmeldungen: Kein Geld für den Arzt, zu viel Joggen schadet den Gelenken 31Sodbrennen: Säureblocker auf Dauer ungeeignet 32Rückenschmerzen: Gymnastik statt Medikamente 33

MULTIMEDIA

Dokfilm: Das Geschäft mit gespendetem Blut 35Toolbars: So wird man lästige Software los 35Kalender-Apps: Beste Agenda fürs Smartphone 36Frage & Antwort: Fotodatei mit Ortsangaben versehen, Musik auf dem Computer schneiden 37

REISENStädte: Erkunden fast zum Nulltarif 38Ostschweiz: Literarische Wanderungen 39

Konsument Frenkel 11 Leserbriefe 40 Vorschau 41Impressum 41Rätsel 42

26 BERATUNG

Stockwerkeigentum: 10 Fragen zum Verwalter

36 MULTIMEDIA

Sechs Kalender-Apps fürs Handy im Vergleich

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Kurzmeldungen

Rehaklinik Novaggio TI: Behandlungsqualität laut Patienten überdurchschnittlich

Visitenkarte: Hohe Preisdifferenzen

SPITALVERGLEICH

Neu auch für Psychiatrie und Reha-KlinikenDas Portal Spitalfinder.ch erfasst nun auch die Psychiatrie und Rehakliniken. Die Bewertung basiert auf öffentlich zugänglichen Daten.

Vergleichsportale sollen Patienten bei der Spitalwahl helfen. Bisher war das nur bei Akutspitälern möglich. Nun

lässt sich auch die Patientenzufriedenheit in den Rehakliniken vergleichen. So etwa, ob Patienten für die gleiche Behandlung wieder in diese Klinik gehen würden, wie verständlich der Arzt informierte oder wie zufrieden sie mit dem Personal waren.

Bei den psychiatrischen Kliniken vergleicht die Plattform, wie stark sich

die Symptome des Patienten durch die Behandlung verbessert haben. Das Portal zeigt die Sicht von Patienten und Betreuern.

Auch bei den Akutspitälern enthält Spital finder.ch nun mehr Informationen als früher – unter anderem zu Kaiserschnitten oder Transplantationen.

Alle im Spitalfinder.ch publizierten Angaben beruhen auf Daten des Bundes­amts für Gesundheit und des Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ), die öffentlich zugänglich sind. Betreiber des Portals sind der Krankenkassenverband Santésuisse und das Konsumentenforum. eb

Visitenkarten: Teurer PostshopDie Post verkauft über die Post­shop­Website Visitenkarten zu einem rekordverdächtigen Preis: 150 Exemplare kosten inklusive Versand 45 Franken. Das sind 30 Rappen pro Karte. Beidseitig bedruckt sind es gar 60 Rappen oder total 90 Franken.

Deutlich günstiger sind Visiten­karten bei Maxiprint.ch. 250 Stück in vergleichbarer Qualität kosten dort einseitig bedruckt inklusive Versand je 8 Rappen (Fr. 19.90). Beidseitig bedruckt sind es rund 20 Rappen (Fr. 51.20).

Auf Printhouse.ch kosten ein­ und beidseitig bedruckte Visitenkarten gleich viel. Für 200 Karten bezahlt man inklusive Versand Fr. 33.95 – 16 Rappen pro Karte. bf

SBB vertreiben KundenThomas Lattmann saldo-Redaktor

Stolz verkünden die SBB letzte Woche, sie hätten 2016 «erstmals» mehr Billette via Smartphone­App verkauft als über die Schalter. Kein Wunder, denn es gibt immer weniger davon: Vor fünfzehn Jahren gab es Schalter in 403 Bahnhöfen. Heute sind noch bei 219 der 795 SBB­Bahn höfe bediente Schalter verfügbar.

Diese Zahl wird sich nochmals redu­zieren. Ende Jahr müssen – auf Beschluss

der SBB – 50 Schalter, die durch Dritte bedient werden, dichtmachen. Die verbliebenen SBB-Schalter sind bereits heute oft überlastet. Kürzlich wartete ich im Bahnhof Winterthur gute 20 Minuten, bis ich mein Halbtax erneuern konnte. So treiben die SBB ihre Kunden auf den Digital­Kanal. Und können dann locker behaupten, Tickets online zu lösen, entspreche einem Kunden bedürfnis.

Ventil

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7saldo 6/2017

Kurzmeldungen

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Emirates: Günstige Datenpakete

Jugendsparkonten: 0,01 bis 1,5 Prozent Zins

Airlines: Kostenfalle WLANImmer mehr Airlines offerieren auf ihren Langstreckenflügen drahtloses Internet. Doch so kann ein Günstigflug rasch mal teuer werden. Beispiel: Swiss­Passagiere zahlen auf Flügen nach Bangkok, Los Ange­les oder Hongkong für 20 Megabite (MB) Daten 9 Franken, 50 MB 19 Franken, 120 MB 39 Franken. Mit 20 MB kann man nur gerade ein paar Mal die Blick­Website anklicken oder sich drei bis vier Musikstü­cke herunterladen.

Viel günstiger ist die Fluggesellschaft Emirates. Bei Flügen mit einem Airbus A380 oder eines der Boeing­777-Modelle sind 10 MB Daten im Preis inbegriffen. Zusätzliche 500 MB kosten umgerechnet

1 Franken. Bei Qatar Airways sind die ersten 15 Minuten gratis. Das reicht bequem für einen E-Mail­Check. ua

Glücksgefühle für Fr. 17.95Für Kopfmassagen empfiehlt der Internetshop Radbag.ch das Massagegerät «Angel Fingers». Die Behandlung sei «wirklich angenehm» und löse «auch im Rest des Körpers wahre Glücks­gefühle» aus. Und das für ganze Fr. 17.95.

Für den Praxistest müssen die Engelsfinger zuerst mit einer Batterie bestückt werden. Dann ein Knopfdruck – und das Gerät beginnt zu vibrieren. Vorsichtig setzt sich der Tester die Draht­finger, die an einen Schwingbe­sen erinnern, auf den Kopf. Nun beginnt die Massage. Doch das kitzelt und kratzt bloss, von einer engelsgleichen Berührung kann keine Rede sein. Die ver­sprochenen Glücksgefühle bleiben aus, das Summen des Motörchens nervt.

Tipp: Den Kopf lieber an der frischen Frühlingsluft ent spannen. Und eine sanfte Kopfmassage durch den Partner ist angenehmer – und wohl auch billiger. thl

DasUnding

JUGENDSPARKONTO

Postfinance so knausrig wie die UBSEinst wurden die Kunden von morgen tüchtig umworben. Heute speisen manche Banken sie mit mickrigen Zinsen ab.

Jugendliche bis 18 oder 20 Jahre erhalten auf Jugendsparkonten in der Regel bessere Konditionen als

gewöhnliche Sparer. Die Zinsen sind recht unterschiedlich. Besonders mickrig sind die Leistungen der UBS. Bis zu einem Betrag von 20 000 Franken gibts dort zur­ zeit einen Zins von 0,5 Prozent, darüber hinaus nur noch 0,01 Prozent.

Ein bisschen besser fahren Jugendliche bei der Postfinance. Sie verzinst ihren Spar­batzen bis zu 25 000 Franken mit 0,55 Pro­zent. Danach gibt es noch 0,05 Prozent.

Am besten verzinst wird das Geld mit 1,5 Prozent bei der Bank Crédit Agricole Financements Suisse. Der Zinssatz gilt bis zu einem Betrag von 50 000 Franken. Dar­über gibts 0,35 Prozent.

Die Zinsunterschiede können ins Geld gehen. Wer ab Geburt bis zur Volljährigkeit jedes Jahr 1000 Franken auf sein Konto er­hält, kann – bei gleichbleibenden Bedingun­gen – bei der Crédit Agricole Financements Suisse nach 18 Jahren Fr. 20 796.70 Franken sparen. Das sind rund 2000 Franken mehr als bei der UBS und Postfinance.

Eine Auswahl der Zinsen für Jugend­sparkonten finden Sie auf saldo.ch/service/zinsen bf

Kopfmassage: Im Praxistest

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Bei den Gebühren sind die Behörden erfinderisch Viele Gebühren steigen stän-dig, ihre Festlegung ist will-kürlich und ständig kommen neue Abgaben dazu. Jetzt fordert der Preisüberwacher mehr Schutz vor Aufschlägen und neuen Abgaben: «Die Behörden haben grossen Ermessensspielraum.»

Fast jeder Stadtteil von Win­terthur hat sein eigenes Sommerfest. Doch die Zu­kunft dieser «Dorfeten» ist ungewiss. Grund: die Ge­

bührenerhöhungen der Stadt. Laut Andi Müller, OK-Chef des Fests in Oberwinterthur, zahlen die Vereine für eine Festbeizbewilligung dieses Jahr im Durchschnitt rund 70 Prozent mehr als in den letzten Jahren. Für eine kleine Beiz mit Alkoholausschank musste ein Verein bisher der Stadt 125 Franken abliefern. Neu sind es 210 Franken.

Auch Markus Müller von der «See­mer Dorfet» ärgert sich über die teu­reren temporären Wirtepatente. Zu schaffen machen den Vereinen zu­dem die Gebühren für Wasseruhren

und Stromverteilerkästen. Müller weiss: «Der Zustupf in die Vereinskas­se fällt bei manchen Vereinen so tief aus, dass sie sich überlegen, weiter­hin am Quartierfest mitzumachen.»

Auch die Winterthurer Wirte müs­sen seit Anfang März eine Gebühren­erhöhung verdauen. Wer ein Stras­sencafé auf 50 Quadratmetern an bester Lage betreibt, überweist neu eine Jahresgebühr von 9614 Franken an die Stadt – 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: In Basel kos­tet dieselbe Fläche an bester Lage we­niger als die Hälfte: 4400 Franken.

Zur Kasse gebeten werden auch Autobesitzer. Seit 2015 kostet in Win­terthur die Anwohnerpark karte 710 Franken pro Jahr. Vorher waren es 470 Franken. In Basel stieg der Preis lediglich von 120 auf 140 Franken (sie­he Tabelle).

Beat Holzer, Leiter des Winterthu­rer Finanzamts, begründet die Preis­politik der Stadt: Erhöht worden sei­en bisher zu tiefe Gebühren, und zudem wende man das Verursacher­prinzip konsequenter an.

Auch andere Gemeinden und Kan­tone langen bei Gebühren und Abga­

ben zu. Im Kanton Bern stiegen die Einnahmen aus dem Konto «Gebüh­ren für Amtshandlungen» in den ver­gangenen zehn Jahren um 26,2 Pro­zent, im Kanton Aargau gar um 44,1 Prozent. Die Zahlen des Bundes­amts für Statistik zeigen: Bund, Kan­tone und Gemeinden kassierten 2014 für Amtshandlungen fast 2,8 Milliar­den Franken Gebühren. Das sind 32,1 Prozent mehr als im Jahr 2000. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum wuchs die Bevölkerung lediglich um 14,3 Prozent, die Teuerung stieg nur um 8,3 Prozent.

Gebühren belasten vor allem WenigverdienerFür Preisüberwacher Stefan Meier­hans ist klar: Gebührenerhöhungen sind für die Behörden wesentlich ein­facher durchzusetzen als Steuer­erhöhungen. Doch das ist unsozial: Gebühren belasten vor allem Wenig­verdiener. Für Vermögende fallen sie nicht ins Gewicht. Theoretisch dürf­ten Gebühren und Abgaben nur so hoch sein, dass sie die Kosten decken. Oder höchstens geringfügig darüber hinausgehen. Gebühren müssen aus­serdem in einem vernünftigen Ver­hältnis zur bezogenen Leistung ste­hen. Diese beiden Prinzipien werden laut dem Preisüberwacher zuneh­mend ausgehöhlt.

Das belegt auch die Tatsache, dass für die gleichen Amtshandlungen je nach Kanton andere Gebühren ver­langt werden. Beispiel Strassenver­kehrsamt: Im Kanton Baselland kos­tet ein Führerausweis 75 Franken, im Kanton Aargau nur 35 Franken.

Meierhans stellte auch bei einem Vergleich der Gebühren für Baube­willigungsverfahren in den 30 gröss­ten Schweizer Gemeinden enorme KE

YSTO

NE

Grosse Unterschiede

Wohnsitz- bestätigung

Steuer- ausweis

Anwohner- parkkarte/Jahr

2007 2017 2007 2017 2007 2017

Zürich 30.– 30.– 40.– 40.– 240.– 300.–

Winterthur 30.– 30.– 40.– 40.– 470.– 710.–

St. Gallen 15.– 20.– 25.– 25.– 348.– 360.–

Luzern 15.– 12.– 20.– 25.– 600.– 600.–

Bern 20.– 20.– 10.– 10.– 240.– 264.–

Basel 20.– 20.– 40.– 40.– 120.– 140.–QUELLE: AUSKÜNFTE DER STÄDTE

Aktuell Abgaben

2,8 Mia. Franken Gebühren kassierten Bund, Kantone und Gemeinden 2014 – das sind 32,1 Prozent mehr als im Jahr 2000

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9saldo 6/2017

Widerstand lohnt sichIn Basel wollte die Regie-rung kürzlich eine Ge-bührenpflicht für Warte-schlangen vor Take- away-Ständen einführen. Der Gewerbe verband und die Parteien widersetzten sich erfolgreich.

In Bern kämpfte ein Ehepaar bis vor Bundes-gericht gegen eine «Be-leuchtungsabgabe». Sie wurde fällig, sobald eine Strassenlampe den Haus-eingang beleuchtete.

2005 entschieden die Richter in Lausanne, dass diese Gebühr gegen das Gebot der Rechtsgleich-heit verstosse.

Letztes Jahr mussten Stromkunden in Winter-thur pro Kilowattstunde 0,68 Rappen an die öf-fentliche Beleuchtung abliefern. Rund ein Dutzend Kunden protes-tierten. Letzten Novem-ber kippte das Stadt-parlament die Abgabe.

Welche Gebühren finden Sie zu hoch?Schreiben Sie an: [email protected]

Differenzen fest. Das Bewilligungsver­fahren für ein Standard­Einfamilien­haus in Zürich kostet 7895 Franken, in Neuenburg sind es nur gerade 640 Franken. Der Preisüberwacher beob­achtet ferner, dass Behörden immer wieder «neue Gebühren erfinden», denn das Gesetz setzt kaum Schran­ken. Neu ist etwa die sogenannte Tourismus abgabe, die Zweitwoh­nungsbesitzer als Folge der Zweitwoh­nungsinitiative in vielen Ferienorten zu bezahlen haben.

Höhere Abfallgebühren für Sanierung von SchiessanlagenDer Kanton Tessin verlangt seit Okto­ber von Bau­ und Handwerkerfirmen eine Registrierungsgebühr von 600 Franken – angeblich um die Qua­

lität und die Sicherheit zu verbessern. Und der Kanton Bern erhöht die Ab­fallgebühren, damit genug Geld für die Sanierung der Schiessanlagen vor­handen ist. Die rund 450 Anlagen im Kanton müssen von den Altlasten Blei und Antimon befreit werden. Die Ver­ursacher – die Schützenvereine – ha­ben kein Geld dafür. Nun müssen alle Haushalte zahlen. Fazit des Preisüber­wachers: «Die Behörden haben bei der Erhebung von Gebühren einen grossen Ermessensspielraum. Und die Gerichtspraxis ist zu fiskalfreund­lich.» Thomas Lattmann

Zürich: Fr. 17 000.– Bern: Fr. 11 000.– Winterthur: Fr. 9614.– Luzern: Fr. 4500.– Basel: Fr. 4400.– St. Gallen: Fr. 3000.–

Jahresgebühr für ein Strassencafé (50 m2) an bester Lage:

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Aktuell Werbung

Der Mann für Hits auf BestellungWenn Firmen wie Coop, Migros, Sunrise, Emmi oder SBB für ihre Werbespots erfolgreiche Melodien suchen, klopfen sie alle an der gleichen Adresse an: bei Roman Camenzinds Hitmill AG. Er weiss, wie Musik tönen muss, die für positive Stimmung sorgt.

Für Coop komponierte Ro-man Camenzinds Hitmill AG die Songs «Es Truckli vou Liebi» oder «I love», für die Migros den Weihnachts-

song «Ensemble». Auch in der Spar-te Telecom beliefert Camenzinds Fir-ma die Grössten der Branche: Für die Swisscom schrieb Camenzind die Mu-sik zur Kampagne «Sonne, Wind und Wasser». Ein Jahr später bestellte Konkurrent Orange (heute Salt) Mu-sik für die «Freedom Colors»-Kam-pagne. Für Sunrise schrieb Camen-zind den Firmen-Song «A new day». Und für den Kabelnetzbetreiber Cablecom vertonte Hitmill die «Come Together»-Kampagne.

Kennt Roman Camenzind die Vor-lieben der Schweizer Konsumentin-nen und Konsumenten besser als an-dere? Camenzind selbst sagt, er orientiere sich in seiner Arbeit stets am eigenen Musikgeschmack. Und der liege wohl nicht sehr weit vom Mainstream entfernt.

Werbespotsongs schaffen es in die HitparadeDie Firmenmusik wird manchmal gratis auf digitalen Kanälen wie You-tube oder Facebook verbreitet oder als Geschenk an Kunden abgegeben. Die Songs wurden aber auch regulär verkauft. So oft, dass sie schon auf den vordersten Hitparadenplätzen lande-ten: Der Bio-Song von Coop, «I love», erreichte 2012 Platz 1 der Schweizer Roman Camenzind: «Wenn der Auftraggeber einen Fussballsong will, kann ich keine Ballade vorschlagen»

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Aktuell

Der Werbesong «Love» von Coop hat auf Youtube über 7 Millionen Klicks erreicht

Ich bin ein Migros-Kind, hicks!Beni Frenkelsaldo-Redaktor

Über meinem Bett hängt ein schönes Poster von Gottlieb Duttweiler: Der Mi-gros-Gründer planscht im Zürichsee

und trägt einen hübschen Strohhut. Seit ich seine Biografi e gelesen habe, will ich auch einmal so ein Duttweiler werden. Den dicken Bauch habe ich schon.

Das Schöne an wichtigen Menschen ist, dass sie nach dem Tod weiterleben. Gottlieb Duttweiler ist so ein Fall. Über 50 Mal schrie-ben Journalisten in den letzten Jahren, dass sich Duttweiler «im Grab umgedreht» habe. Vergleicht man diese Zahl mit dem stolzen Bauchumfang Duttis, kommt man zum Schluss: Der Mann treibt nach seinem Tod deutlich mehr Sport als zu Lebzeiten.

Der häufi gste Grund, warum sich der Migros-Gründer immer wieder drehen muss, sind Alkohol und Tabak. Bis zu seinem Tod 1962 und noch ein bisschen länger verkaufte die Migros kein Bier und keine Zigaretten. Er wollte das so. Heute ist das anders. Zur Mi-gros gehören nicht nur Denner und Globus, sondern auch 307 Migrolino und 40 Voi-Lä-den. Dort kaufen die Leute Milch, Butter, Marlboro, Brot und Johnnie Walker.

Bei mir in Zürich-Wollishofen steht seit vorletztem Sommer ein Voi-Laden. Zur Eröff -nung gabs Bratwürste. Früher war der Voi eine normale Migros-Filiale. Das Sortiment war okay, aber halt ohne Alkoholgehalt. Ein-mal hatte ich Liebeskummer und kaufte ein Sixpack Panaché-Bier «Bilz». Das half nicht. Jetzt geht beim Voi-Laden die Post ab! Herr-liche Liköre! Scharfe Whiskys!

Manchmal aber stehe ich an der Kasse und denke an das Poster über meinem Bett. «Bitte nicht umdrehen, lieber Dutti!», fl üstere ich: «Schau, für den Alkohol kriege ich immerhin keine Cumulus-Punkte.»

Konsument Frenkel

Migros-Kind, Hitparade, eine abgewandelte Versi-on davon zwei Jahre später Platz 2. Auch die Migros brachte es mit dem Weihnachtssong «Ensemble» auf Platz 1. Der SBB-Song «Welcome Home» blieb immerhin vier Wochen in der Hit parade.

Wenn die Grosskonzerne Hits pro-duzieren lassen, steckt eine Absicht dahinter: Die Musik soll die Emotio-nen ihrer Werbespots transportieren und eine positive Stimmung schaff en, die sich auf ihre Produkte und ihr Un-ternehmen überträgt.

Die Rezepte derHitfabrikRoman Camenzinds Firma heisst Hit-mill. Das englische Wort «mill» hat zwei Bedeutungen: Mühle und Fa brik. «Unser Name ist Programm», heisst es auf der Website von Hitmill. Mit anderen Worten: Musik, die der Mas-se gefällt und eine optimale Werbe-wirkung entfaltet, lässt sich durch Ar-beit herstellen. «Stimmigkeit» ist dabei für Camenzind der Schlüssel zum Erfolg. Er erklärt: «Wenn der Auf-traggeber einen Fussballsong will, geht es musikalisch um Tempo und Kraft, da kann ich keine Ballade vor-schlagen.»

Einige Merkmale, die bei den Auf-traggebern wie den Konsumenten bestens ankommen: In Hitmill-Songs ist der Gesang mehrer Personen oft-mals einstimmig arrangiert. Das ver-leiht dem Stück eine gewisse Schlicht-heit. Auch bei den Klangfarben gibt es Vorlieben: Der silbrig-helle Klang des Glockenspiels sorgt für Feier-lichkeit, beispiels weise in den Weihnachtssongs von Coop und Mi-gros, aber auch in der Sun rise-Firmenhymne «A new day». Akusti-sche Saiteninstrumente wie Gitarre, Ukulele oder gezupfte Violine geben der Hitmill-Musik einen natürlichen Klang.

Hitmill hat bei den Firmensongs einen Hang zum Singer/Son�wri-ter-Stil und zum Folkrock. Dahinter steckt Camenzinds Erkenntnis: Wer in der Schweiz erfolgreich produzie-ren will, darf die ländliche Schweiz nicht vergessen. Das Publikum auf dem Land sei musikalisch off ener und höre, was ihm gefalle. «Für viele Hips-ter in den Städten ist Musik eine Art Kleidungsstück, um sich in erster Linie selbst zu produzieren und ab-zugrenzen», sagt Camenzind. Für ihn ist klar: Dass der Stadtzürcher Rap-per Bligg Handorgel und Hackbrett

in die Musik einbaute, sei ein wichti-ger Faktor für seinen landesweiten Erfolg gewesen.

Exklusive Zusammenarbeitmit CoopDie luftig-leichten und doch geerde-ten, folkigen Songs aus dem Hause Hitmill passen insbesondere gut zum natürlichen und nachhaltigen Image, das sich Coop geben will. Seit mehr als einem Jahr hat sich Coop denn auch die exklusive Zusammenarbeit mit Hitmill gesichert. Der Weihnachts-song, den die Migros im Dezember für ihre Weihnachtskampagne ein-setzte, stammt noch aus der Zeit vor dem Coop-Exklusivvertrag.

Wie viel seine Arbeit kostet, will Camenzind nicht sagen. Er gibt ledig-lich an, dass die Aufträge für Firmen-spots mittlerweile etwa die Hälfte des Umsatzes bringen. Ueli AbtRoman Camenzind: «Wenn der Auftraggeber einen Fussballsong will, kann ich keine Ballade vorschlagen» SA

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Pensionskassen: G ewagte Prognosen zur Lebensdauer Internetkäufe: «Alle Angaben nicht verbindlich»

Immer wieder sorgen verspätete Lieferungen von Internetläden bei den Kunden für rote Köpfe. saldo sagt, wie man in solchen Fällen vorgeht.

Die Internetshops versu-chen, sich gegenseitig mit immer kürzeren

Lieferfristen zu überbieten – neuestens sogar mit der Liefe-rung noch am Tag der Bestel-lung. In der Praxis warten die Kunden aber oft länger. Das zei-gen viele negative Kommenta-re auf Preisvergleichsportalen wie Toppreise.ch oder Preisver-gleich.ch:

J Innerhalb von zwanzig Tagen kritisierten drei Kunden verzö-gerte Lieferungen bei Fust.ch.

J Media-Markt erntete im Janu-ar innerhalb von elf Tagen drei negative Kommentare.

J In der zweiten Januarhälfte kritisierten innerhalb von zwei Wochen vier Electrolymp-Kun-den, das Lieferversprechen sei nicht eingehalten worden.

Bei Media-Markt heisst es dazu, dass vereinzelt Produkte falsch eingebucht würden. Dann werde auf der Website kurzfris-tig ein falscher Lagerbestand angezeigt. Ansonsten gibt Me-dia-Markt den schwarzen Peter an die Lieferanten weiter:

Diese würden teilweise

Anga-ben ma-chen, die sie nicht

einhal-ten könn-

ten. Zudem seien die Versand-fristen «unverbindliche Richt-werte».

Andreas Tutus, Inhaber von Electrolymp, sagt: «Die meisten Produkte sind ab Fremd lager und werden ab Bestellung oder Zahlungseingang bestellt.» Im Übrigen stehe in den Allgemei-nen Vertragsbedingungen, dass die Lieferangaben unverbind-lich seien. Das stimmt: Unter Paragraf 6 «Lieferzeit» heisst es: «Alle Angaben zu Lieferzeiten sind nicht verbindlich, ohne Ge-währ und können jederzeit und ohne Ankündigung ändern.»

Kunden können Verkäufer Nachfrist setzenImmerhin: Die Kunden sind ge-gen ausstehende Lieferungen nicht machtlos. Laut Gesetz können sie dem Verkäufer eine Nachfrist setzen, wenn eine bis zu einem bestimmten Termin vereinbarte Lieferung ausbleibt. Erhalten sie auch dann nichts, können sie vom Vertrag zurück-treten. Wer im Voraus gezahlt hat, kann das Geld zurückfor-dern. Tipp: Auf der Bestellung klar und deutlich einen spätes-ten Liefertermin angeben.

Im Kleingedruckten räumen einige Shops den Kunden die Möglichkeit ein, nach einer be-stimmten Frist vom Vertrag zurückzutreten. Media-Markt gewährt dieses Recht «nach Ab-lauf einer schriftlich angesetz-ten Nachfrist von mindestens zehn Tagen». Digitec gewährt es «ab dem 30. Kalendertag seit dem ursprünglich angekündig-ten Liefertermin», Fust.ch nach 60 Tagen ab Vertragsab-schluss. Ueli Abt

Die Pensionskassen überschätzen die Lebens - erwartung der Bevölkerung. Das zeigen nicht nur die effektiven Todesfälle. Auch eine neue Studie der Pensionskasse der Credit Suisse kommt zu diesem Schluss.

Pensionskassen, Po-litiker und sämtliche Medien beten es wie ein Mantra runter: Die Schweizer leben

immer länger, deshalb müssen die Pensionskassen die Renten immer länger zahlen. Die Kas-sen fordern deshalb von den heute Erwerbstätigen höhere Beiträge und wollen die Renten senken. Die vom Parlament Mit-te März beschlossenen Ände-rungen gehen exakt in diese Richtung: Zwischen 35 und 54 Jahren steigen die Lohnabzüge für die 2. Säule, dafür gibts im Alter 12 Prozent weniger Rente aus der Pensionskasse.

Diese Verschlechterungen für die Versicherten entbehren einer realen Grundlage. Denn der 2. Säule geht es sehr gut – die Reserven sind auf Rekord-höhe: Ende 2015 beliefen sie sich auf 116,4 Milliarden Fran-ken (saldo 4/2017).

Lebenserwartung praktisch stabilMit ein Grund für die hohen Re-serven und Rückstellungen sind die Modelle, welche die Vorsor-geeinrichtungen für die Berech-nung der künftigen Sterblich-keit verwenden. Sie orientieren sich dabei nicht an den tatsäch-lichen Sterbefällen in der Schweiz. Diese würden die Be-hauptungen der Pensions-kassen widerlegen, dass die Schweizer immer älter werden. Das zeigen die aktuellsten Zah-

len des Bundesamtes für Statis-tik: Die durchschnittliche Le-benserwartung für 65-jährige Frauen ist seit 2010 bei 22,2 Jah-ren stabil. Bei den gleichaltri-gen Männern verflachte sich die Kurve und stieg in den letzten sechs Jahren nur noch von 18,9 auf 19,2 Jahre an (siehe Tabelle rechts).

Doch von solchen Zahlen las-sen sich die Pensionskassenbe-rater nicht beeindrucken. Sie arbeiten lieber mit Prognosen, deren Richtigkeit heute nicht überprüfbar ist. Das sind in der Schweiz meist die Sterbetafeln BVG 2015. Diese basieren auf den beobachteten Sterblich-keitsraten der Periode 2010 bis 2014 von lediglich 15 der knapp 1800 Pensionskassen – darun-ter die Pensionskassen von Mi-gros, Coop, SBB, Credit Suisse, UBS, Nestlé und ABB. Diese Kas-sen umfassen 1,4 Millionen ak-tiv Versicherte und 0,9 Millio-nen Rentner.

Es fehlen bei dieser engen Auswahl von Pensionskassen aber Unternehmen aus dem Bausektor oder anderen Bran-chen mit tiefen Löhnen. Es ist bekannt, dass Tieflöhner und weniger Gebildete früher ster-ben (saldo 12/2014).

Unterschiede gibt es auch bei den Prognosemodellen der Ver-sicherungsmathematiker. Wür-de zum Beispiel das britische Prognosemodell auf die Daten von BVG 2015 angewendet statt das Schweizer Modell, würde

Aktuell Lieferfristen

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13saldo 6/2017

Lebenserwartung Aktuell

Pensionskassen: G ewagte Prognosen zur Lebensdauer

eine deutlich tiefere Lebenserwar-tung resultieren: Ein 65-Jähriger lebt demnach 1,1 Jahre weniger lang, eine 65-Jährige 1,4 Jahre weniger lang.

«Britisches Modell führt zu präziseren Ergebnissen»Die Fachzeitschrift «Schweizer Perso-nalvorsorge» kommt aufgrund dieses Methodenvergleichs zum Schluss: «Die Langlebigkeit in der Schweiz wird nach aktuellen Modellen tendenziell überschätzt.» Laut Autor Martin Wag-ner – er ist Geschäftsführer der Pen-

sionskasse der Credit Suisse – führt das britische Modell zu «präziseren Ergebnissen». Grund: Es berücksich-tigt bei den Annahmen über die künf-tige Sterblichkeit auch den Kohor- ten effekt. Das heisst: Es kalkuliert Dif-ferenzen zwischen den Genera tionen mit ein, die sich auf unterschiedliche soziale und umweltbezogene Einflüs-se zurückführen lassen. Wer zum Bei-spiel seine ersten Kinderjahre wäh-rend des Zweiten Weltkriegs erlebte, wurde anders geprägt als ein Kind der Wirtschaftswunderjahre.

«Die Lang­lebigkeit in der Schweiz wird nach aktuellen Prognose­modellen tendenziell überschätzt»

Martin Wagner Geschäftsführer Pensionskasse Credit Suisse

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Der Schweizerische Pensionskas-senverband will von einem Modell-wechsel nichts wissen. Er hält sich an die Empfehlungen des Beratungs-unternehmens Libera AG.

Für Reto Leibundgut, Pensionskas-senexperte bei der St. Galler Bera-tungsfirma C-alm, läuft letztlich jedes Prognosemodell auf ein Kristallkugel-lesen hinaus. Leibundgut: «Welche Annahmen über die Lebenserwar-tung richtig gewesen sind, zeigt sich erst in der Zukunft.» Thomas Lattmann

Prognosen und Fakten: Lebenserwartung ab Alter 65

1 Schweizer Prognosemodell, basierend auf Sterbe- tafeln BGV 2015 bei 15 Pensionskassen (1,4 Mio. aktiv Versicherte, 0,9 Mio.Rentner) 2 Britisches Prognosemodell (basierend auf Daten von BVG 2015)3 Bundesamt für Statistik, basierend auf Sterberaten der Gesamtbevölkerung

Quellen: «Schweizer Personalvorsorge» 1/17, Bundesamt für Statistik

Prognosen

Frauen Männer1 24,4 Jahre 22,3 Jahre2 23,0 Jahre 21,2 Jahre

Fakten

Frauen Männer3 22,2 Jahre 19,2 Jahre

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14 saldo 6/2017

Aktuell Streckenabos

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Öffentlicher Verkehr: Unergründlicher TarifdschungelDas Streckenabonnement ist für viele Pendler eine günsti-ge Alternative zum teuren Generalabonnement. Es zeigt sich aber: Viele Strecken sind massiv überteuert, andere sind Schnäppchen. Die Logik dahinter? Möglichst hohe Einnahmen.

Sie ist eine der schönsten Bahn-strecken überhaupt: Chiasso–Airolo. Sie führt über den Lago

di Lugano, kurz durch die Magadino-ebene und später dem Ticino entlang. Am schnellsten gehts mit dem Re-gio-Express. Er braucht für die 110 Ki-lometer 1 Stunde und 49 Minuten. Das Einzelbillett kostet Fr. 13.90, das Stre-ckenabo 1845 Franken im Jahr. Zum Vergleich ein Blick in den Norden:

J Zürich HB–Brugg AG: Die Fahrt dauert 24 Minuten. Das Einzelbillett kostet Fr. 9.50, das Strecken abo je-

doch 2696 Franken im Jahr – obwohl die Fahrt weniger als ein Viertel so lange dauert wie die Tessiner Bahn-fahrt, ist das Streckenabo also 851 Franken teurer.

J Zürich HB–Baden AG: Die Fahrt dauert nur 15 Minuten und sie ist 80 Kilometer kürzer als die Strecke Chiasso–Airolo. Pendler zahlen für das Streckenabo aber 2116 Franken.

Eigentlich wären Zürich–Brugg oder Zürich–Baden ideale SBB-Pend-lerstrecken. Im Grossraum Baregg standen im Jahr 2014 die Autofahrer 347 Stunden im Stau – der dritthöchs-te Wert für «Stauschwerpunkte» in der Schweiz. Das besagen Zahlen des Bundesamtes für Strassen. Doch wenn das Streckenabo Zürich–Brugg fast 70 Prozent so viel kostet wie ein Generalabonnement (GA) für die gan-ze Schweiz (3860 Franken), ist der Anreiz gering, mit dem Zug zu pen-deln.

Auch über andere Preise kann man als Bahnkunde nur den Kopf schüt-teln:

J Wer von Bern nach Luzern pendelt, zahlt für das Streckenabo 3447 Fran-ken. Das Streckenabo Bern–Zürich hingegen kostet exakt 999 Franken mehr. Pendler von Zürich nach Basel kostet das Streckenabo 3366 Franken.

J Die viel kürzere Strecke Aarau–Zü-rich kostet mit Jahresabo 3156 Fran-ken – nur 200 Franken weniger als Zürich–Basel.

J Das Streckenabonnement Bern–Zü-rich kostet 4464 Franken – das sind 604 Franken mehr als ein General-abo. Immerhin: Wer ein solches Stre-ckenabo besitzt, kann sich gemäss Roger Baumann vom Verband öffent-licher Verkehr die Differenz bar aus-zahlen lassen.

SBB berechnen mehr als die eigentlichen FahrkilometerWie erklären sich diese riesigen Un-terschiede bei den Streckentarifen? Warum kostet Zürich–Bern so viel mehr als Bern–Luzern? Die Antwort heisst «Distanzzuschlag». Die SBB «verlängern» vielbenutzte Strecken. Das heisst, sie berechnen weit mehr Fahrkilometer, als die Passagiere ef-fektiv zurücklegen. Das macht die Tickets teurer.

Solche Distanzzuschläge gibt es zum Beispiel auf folgenden Strecken: Zürich HB–Winterthur, Bern–Thun, Zug–Baar–Zürich, Bern–Olten, Aarau–Zürich und Olten–Basel.

Diese Tarife mit Distanzzuschlag dienen gemäss Personenbeförde-rungsgesetz «der Erzielung angemes-sener Erträge». Angemessen? Viel-leicht für die SBB, nicht aber für Bahnkunden.

Beni Frenkel

Mehr Gewinn Die SBB wiesen 2016 einen Gewinn von 381 Millionen Franken aus. Im Vorjahr waren es 246 Millionen.

Damm von Melide: Streckenabo Chiasso–Airolo ist vergleichsweise günstig

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DS_wirtschaft2 18L_Ausgabe 8 November 2016 7:48 nachm. Piller Amanda Zuerich, Basel, Bern, Luzern, St.Gallen 15

MITTWOCH, 9. NOVEMBER 2016 / 20MINUTEN.CH 15Wirtschaft20 Sekunden

Chinas Exporte sinkenPEKING. Chinas Exporte sind im Oktober überraschend stark zu-rückgegangen. Das Minus belief sich auf 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. SDA

Weniger GewinnMAILAND. Campari hat die ersten drei Quartale 2016 mit einem Rückgang beim Nettogewinn um 26,3 Prozent auf 131,5 Millionen Euro abgeschlossen. SDA

Milliarden-Deal mit IranTEHERAN. Iran hat mit dem französischen Ölkonzern Total einen Milliardenvertrag zur Erschliessung eines riesigen Gasfelds abgeschlossen. SDA

ZÜRICH. Die Mittelschicht ist in vielen Ländern unter Druck geraten. In der Schweiz sieht die Situation dagegen besser aus.

Der Aufstieg von Populisten wie Donald Trump hängt auch mit der Mittelstandskrise zusam-men, wie die UBS in einer neu-en Studie bilanziert. Wie in den USA stagnierten seit Jahren die Einkommen der Mittelschicht in vielen Industrieländern.Gilt das auch für die Schweiz?Die UBS kommt zum Schluss: Nein. Die Schweizer Mittel-schicht halte sich gut. Auch habe sich der Abstand zwi-schen der Mittelschicht und den einkommensstärksten 20 Prozent der Bevölkerung kaum

Dem Schweizer Mittelstand gehts vergleichsweise gut

die sogenannten Äquivalenz-einkommen zwischen rund 30 000 und 67 000 Franken.Wie haben sich die Löhne in den letzten Jahren entwickelt?Seit 2008 hätten die tiefsten Löhne real am stärksten zuge-legt. Bei Angestellten ohne Ka-derfunktion und ohne abge-schlossene Lehre betrug das Plus laut der UBS im Schnitt 17 Prozent. Der Lohn von Uniab-gängern im oberen und mittle-ren Kader stagnierte dagegen.Welchen Einfluss hat die Fran-kenstärke auf den Mittelstand?Unter anderem durch den star-ken Franken ist die Teuerung zurzeit negativ. Dadurch haben sich laut der UBS die durch-schnittlichen Reallöhne in den vergangenen Jahren erhöht.FABIAN LINDEGGER

vergrössert. Die einkommens-schwächsten 20 Prozent hätten dagegen näher zur Mittel-schicht aufgeschlossen.Wer zählt zur Mittelschicht?

Für ihre Studie hat die UBS die Einkommen in 20-Prozent-Schritten aufgeteilt. Die mittle-ren 60 Prozent zählt die Bank zur Mittelschicht. Das umfasst

Die Mittelschicht in der Schweiz hält sich gut. KEYSTONE

UBS-Chefökonom Daniel Kalt über die Studie. 20min.ch

«Die untersten 20 Prozent haben am meisten profitiert»Herr Kalt*, warum geht es dem Schweizer Mittelstand im interna-tionalen Vergleich besser?Unter anderem dank des dualen Bildungssystems, das es auch Personen aus bildungsfernen Schichten erlaubt, ein vernünfti-ges Ausbildungsniveau und einen guten Lohn zu erreichen.Wie haben sich die Einkommen in

den letzten Jahren entwickelt? Die einkommensschwächsten 20 Prozent der Bevölkerung haben prozentual am meisten profitiert. Gleichzeitig haben aber auch die Einkommen des obersten Pro-zents in den letzten Jahren recht stark zugenommen.Lässt sich auch deshalb in der Schweizer Politik eine Polarisie-

rung feststellen?In der Schweiz hängt die Polari-sierung weniger mit der Einkom-mensverteilung, sondern mit dem Migrationsthema zusam-men. Das zeigte sich auch deut-lich in der Annahme der Massen-einwanderungsinitiative. NVI

*Daniel Kalt ist Chefökonom der UBS Schweiz. Daniel Kalt. KEYSTONE

Der Hyperloop könnte in Dubai zur Realität werden

DUBAI. Unter dem Namen Hyper-loop möchte Tesla-Gründer Elon Musk der Welt einen ultraschnel-

len Röhrenpost-Transportzug bringen. Doch bisher liess sich kein Ort finden, der das Wagnis

der menschlichen Röhrenpost eingehen wollte. Das könnte sich nun ändern. Laut Berichten der

BBC soll bald zwischen Dubai und Abu Dhabi ein Hyperloop verkehren. KWO/FOTO: HYPERLOOP ONE

PostFinance braucht künftig weniger Personal BERN. Die PostFinance wird sich aufgrund des schwierigen Markt-umfelds neu ausrichten. Bis Ende Februar 2017 soll eine neue Orga-nisation entstehen. Es ist aller-dings schon heute klar, dass bis 2020 Stellen abgebaut werden. Wie viele das sein werden, ist der-zeit noch unklar. Wegen der tiefen Zinsen und des veränderten Kun-denverhaltens müsse sich die PostFinance umstrukturieren, wie das Finanzinstitut gestern eine Meldung der «Handelszeitung» bestätigte. Bis Ende 2017 will die Post Finance ein neues Organi-gramm präsentieren. Im ersten Halbjahr 2016 zählte der Finanz-dienstleister der Post 3622 Vollzeit-beschäftigte. Bis 2020 werde die Bank nicht mehr den gleichen Per-sonalbestand haben, sagte PostFi-nance-Sprecher Reto Kormann zu 20 Minuten. SDA/SAS

McDonald’s verklagt FlorenzROM. Die italienische Stadt Flo-renz will keine McDonald’s- Filiale an ihrem berühmten Domplatz dulden. Deswegen sieht sich die Hauptstadt der Toskana einer Schadenersatz-forderung in Millionenhöhe von Seiten der US-Fastfood-Kette ausgesetzt. Das Unter-nehmen teilte der Nachrichten-agentur AFP vorgestern mit, sie habe die Stadt Florenz bei dem zuständigen Verwaltungs-gericht auf 17,8 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. SDA

15saldo 6/2017

Medienkritik Aktuell

Ärzte erhalten Geld für wertlose StudienIm Auftrag von Medikamentenherstellern be-richten Ärzte in sogenannten «Anwendungs-beobachtungen», wie Patienten ein bestimm-tes Präparat vertragen. Die Hersteller behaupten, so «wichtige Erkenntnisse zu Pa-tientengruppen, Begleitmedikamenten und unerwünschten Nebenwirkungen» ihrer Pro-dukte zu erhalten (saldo 9/2016).

Eine neue Studie im Fachmagazin «British Medical Journal» zeigt nun, dass dies nicht stimmt. Die Autoren aus Deutschland und den USA nahmen insgesamt 558 deutsche Studien der Jahre 2008 bis 2010 unter die Lupe. Ergebnis: Die angeblichen Studien ver-bessern die Medikamentensicherheit nicht. In weniger als 1 Prozent der Fälle veröffent-lichten die Hersteller Ergebnisse. Hersteller und Ärzte meldeten auch in keinem einzigen Fall den Aufsichtsbehörden neue negative Nebenwirkungen eines Medikaments. Die Ärzte erhielten durchschnittlich 2100 Fran-ken pro «Studie». eb

Paketpost: Willkürlicher Zuschlag wird abgeschafftZurzeit ver-langt die Post auf vielen Paketen aus dem Ausland vom Empfän-ger einen Zuschlag von 13 Franken für die Zoll-kontrolle – auch wenn es nichts zu verzollen gibt (saldo 4/2016). Das Parlament hat nun in der Frühjahrssession beschlossen, diesen Zuschlag abzuschaffen. Künftig sollen für diese Kontrolle nicht mehr die Empfänger bezahlen, sondern die Absender. Der Bun-desrat schätzt, dass neu «etwa 45 Rappen» Zusatzporto pro Paket anfallen. sz

Nach­gefasst

Postfinance sponsert seit Jahren das Gratisblatt «20 Minuten». Das hinter-lässt Spuren.

Postfinance baut bis zum Jahr 2020 zahlreiche Stellen ab. Das teilte der Personalverband

Transfair letzten November den Me-dien mit. Die «Handelszeitung» sah «Hunderte von Stellen in Gefahr» und der «Landbote» schrieb: «Die Mitar-beiter zittern.» Anders «20 Minuten». Das Gratisblatt schrieb eine Positiv-meldung: «Postfinance braucht künf-tig weniger Personal.»

Ein anderes Beispiel: Ende Januar ging bei der E-Banking-Plattform von Postfinance nichts mehr. Die Kunden waren aufgebracht. «20 Minuten on-line» fragte bei Postfinance-Sprecher Johannes Möri nach. Antwort: «Über das gesamte Jahr betrachtet erreichen wir bei E-Finance eine Verfügbarkeit von mehr als 98 Prozent.» Die Redak-tion von «20 Minuten» übernahm die Antwort unkommentiert. Auf die Idee nachzurechnen, kam niemand: Wenn die Verfügbarkeit bei 98 Prozent liegt, dann wäre die E-Banking-Plattform von Postfinance an vollen acht Tagen im Jahr nicht verfügbar gewesen!

Postfinance sponsert Wirtschaftsressort Diese unkritische Berichterstattung ist kein Zufall: Postfinance finanziert seit 2009 die Wirtschaftsseiten von «20 Minuten». Das Unternehmen

schaltet Inserate und wirbt mit jour-nalistisch aufgemachten Beiträgen. Tamedia-Sprecherin Nicole Bännin-ger gibt offen zu: «Postfinance spon-sert die Wirtschaftsrubrik von ‹20 Mi-nuten›.» Sie sagt, die Zusammenarbeit mit Postfinance habe keinen Einfluss auf die journalistische Arbeit.

saldo weiss, dass Postfinance jähr-lich mindestens 1 Million Franken an «20 Minuten» überweist. Weder Post-finance noch «20 Minuten» kommen-tieren die Summe.

Bezahlte Artikel für Chefredaktor kein ProblemDer Leser von «20 Minuten online» findet unter der Rubrik «Wirtschaft» neben redaktionellen Texten auch solche von Postfinance. Nur in Kleinst-schrift steht über dem Titel: «Paid Post».

Beispiele: Im Artikel «Beste Unter-haltung mit digitalen Gütern» bewirbt ein namenloser Autor die Postfi nance-App. Im Artikel «Was man über Fonds-anlagen wissen muss» wird der Post-finance-Fondssparplan erklärt.

Für Chefredaktor Marco Boselli ist das kein Problem. Bezahlte Artikel weise man «immer transparent» als «Paid Post» oder «Sponsored» aus.

Medienwissenschafter Vinzenz Wyss von der Universität Zürich nennt solche Texte «Kuckuckseier». Wyss: «Wer den Leser auf keinen Fall täu-schen will, hätte weit mehr Möglich-keiten, Transparenz zu schaffen.»

Sven Zaugg/Beni Frenkel

Redaktion Postfinance

Stellenabbau: Besorgnis bei der «Handelszeitung», Positivmeldung bei «20 Minuten»

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ADRIAT ISCHES MEER

Kroatien

Serbien

Sarajevo

Bosnien und Herzegowina

50 km

Banja Luka

16 saldo 6/2017

Aktuell Leben im Ausland

Einkaufsmeile: Die Veselina Masleše ist die Einkaufs- und Flaniermeile im Stadtzentrum von Banja Luka

Banja Luka, BosnienSo viel verdient pro Monat

J eine Lebensmittelverkäuferin: Fr. 300.– J ein Maurer: Fr. 470.– J eine Primarschullehrerin: Fr. 550.– J ein kaufmännischer Bankangestellter: Fr. 410.– J ein Hausarzt: Fr. 900.– J ein Zimmermädchen im Hotel: Fr. 250.–

So viel kostet J 1 kg Reis: Fr. 1.50 J 1 kg Brot Fr. 1.40 J 1 kg Kartoffeln: Fr. –.25 J 1 kg Poulet: Fr. 3.– J 1 l Milch Fr. –.80 J 1,5 l Mineralwasser: Fr. –.45 J 1 kg Kaffeebohnen Fr. 6.90 J 1 Hamburger Fr. 2.30 J 5 dl Bier Fr. –.45 J 10 Tabletten Aspirin Fr. 2.60 J 10 Rollen WC-Papier: Fr. 2.55 J 1 Seife Fr. –.55 J 1 l Benzin: Fr. 1.07 J 5 km Taxifahrt: Fr. 5.20 J Busbillett innerorts: Fr. –.90 J 1 Kinobillett: Fr. 1.65 J 10 Handy-Minuten (Inland): Fr. 1.10 J Miete einer 4-Zimmer-Wohnung: Fr. 380.– bis Fr. 660.–

So hoch ist J die Lebenserwartung: Männer 70 Jahre, Frauen 76 Jahre

J die Dauer der obligatorischen Schule: 9 Jahre J der gesetzliche Ferien-Mindestanspruch pro Jahr: 18 Tage

J das Pensionsalter: Männer 65 Jahre, Frauen 60 Jahre

J die Mindestrente: Fr. 93.–

Stichtag: 2. März 2017 Kurs: 1 Bosnische Mark = Fr. –.547 Löhne: brutto

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Einkaufsmeile: Die Veselina Masleše ist die Einkaufs- und Flaniermeile im Stadtzentrum von Banja Luka

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18 saldo 6/2017

Test News

MIXER

Ideal für feine SmoothiesFast jeder zweite Mixer schneidet im Test gut ab. Bei Preis und Robustheit gibt es aber zum Teil enorme Unterschiede.

Die belgische Konsumentenzeitschrift «Test-Achats» hat 22 Mixer im Labor testen lassen. 10 Produkte erhielten

eine gute Bewertung – ungenügend war keines. Experten prüften, wie gut die Mixer

Smoothies herstellen können. Weiter wurde bewertet, wie einfach sich die Mixer reinigen lassen und wie robust und laut sie sind.

Ein gutes Gerät gibt es mit dem «DO436BL» schon für weniger als 40 Franken. Beim Mixen von Smoothies ist er sehr gut. Nachteil: Der Mixer ist nicht beson-ders robust.

Deutlich wider-standsfähiger ist das beste in der Schweiz erhältliche Gerät – der «JB5160WH» von Braun. Dieses Gerät kam auch bei den anderen Testpunkten auf durchwegs gute Noten. Mit fast 100 Franken ist er aber deutlich teurer.

ACTIONCAMS

Ton bei manchen Geräten dumpf

Wie gut ist die Bild- und Tonqualität? Wie lange hält der Akku? Sind die Geräte wasserdicht? Um das herauszufinden hat «Computer-Bild» Actioncams im Labor püfen lassen. Die «FDR-X3000RFDI» von Sony liefert dank einem eingebauten Bild-stabilisator ruhige Videos mit hoher Bildqualität. Fast gleich gut ist die deutlich günstigere «Hero 5 Session» von Gopro. Die Tonwiedergabe ist allerdings etwas dumpf.

FRISCHHALTEDOSEN

Sehr gutes Ikea-Produkt für Fr. 1.30Gut verschliessbar, robust und einfach zu handhaben – diese Eigenschaften sollten Frischhalte-dosen haben. Der «K-Tipp» hat 12 davon ins Labor geschickt. Erfreulich: 2 Produkte waren sehr gut, 8 gut. Lediglich 2 Frisch -halte behälter erhielten nur eine genügende Bewertung. Das Pro-blem: Sie sind nicht ganz dicht.

Sehr grosse Preisunterschiede

Gute Mixer, in der Schweiz erhältlich: J Braun JB5160WH (Fr. 97.45, Nettoshop.ch)

J Vitamix TNC 5200 (Fr. 669.–, Haushaltsgeraete-schwegler.ch)

J Domo DO436BL (Fr. 37.80, Nettoshop.ch)

J Braun JB3060WH (Fr. 83.–, Galaxus.ch) J Philips HAR2876/00 (Fr. 60.– Fust.ch) J Domo Power Blender Pro DO 486BL (Fr. 249.– Brack.ch)

Quelle: «Test-Achats», Ausgabe Februar 2017, www.test-achats.be

Sony schlägt GoproGute Actioncams:

J Sony FDR-X3000RFDI (Fr. 451.–, Digitec.ch) J Gopro Hero 5 Black (Fr. 396.–, Microspot.ch) J Gopro Hero 5 Session (Fr. 319.–, Siroop .ch)

Quelle: «Computer-Bild», Ausgabe 7/2017, www.computerbild.de

Gute Produkte: Preise von 81 Rappen bis 23 FrankenSehr gute Frischhaltedosen (Preis pro Stück):

J Jämka Dose mit Deckel, 3 Stk. (Fr. 1.32, Ikea)

J Lock & Lock Vorratsdose (Fr. 7.50, Manor)

Gute Frischhaltedosen: J Curver Grand Chef quadratisch (Fr. 4.95, Jumbo)

J Emsa Clip & Close (Fr. 7.90, Manor)

J 365+ Dose mit Deckel (Fr. 2.50, Ikea)

J Topline Tiefkühldose, 5 Stk. (Fr. –.81, Migros)

J Tontarelli Fresh Lock (Fr. 2.60, Landi)

J Topline Frischhaltedose Click & Lock (Fr. 5.90, Migros)

J Oxo Snap Kunststoff Vorrats-behälter (Fr. 9.90, Globus)

J Tupperware Freezer Mate, flach (Fr. 23.–, Tupperware)

Quelle: «K-Tipp», Ausgabe 6/2017, für 4 Franken am Kiosk oder unter Tel. 044 253 90 90

Testsieger: Jämka von Ikea

Gut: Actioncam von Sony für 451 Franken

Guter Mixer von Domo: Fr. 37.80

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19saldo 6/2017

18 Wasserkocher hat «Haus und Garten Test» im Labor untersuchen lassen. Gut sind fast alle – aber nicht alle bringen das Wasser gleich schnell zum Sieden.

WASSERKOCHER

Wasser mit wenig Energie schnell erhitzen

GARTENHANDSCHUHE

Nur der Testsieger ist robust und dicht«K-Tipp Wohnen» hat Gartenhand-schuhe im Labor untersuchen lassen. Bewertet wurden die Robustheit, die Rutschsicherheit sowie der Nässeschutz. Testsieger ist der «Precision» von Blackfox. Er schützt vor Nässe und ist sehr robust. Nur bei der Durchstich-festigkeit erhielt er keine gute Note. Immer noch gut, aber deutlich günstiger, ist der «Assembly» von Atrium. Dessen Schwäche: Er schützt nur bedingt vor Nässe.

Gute Gartenhand- schuhe schon für knapp 3 Franken

Sehr gute Garten­handschuhe:

J Blackfox Precision (Fr. 10.95, Obi)

Gute Gartenhandschuhe: J Atrium Assembly (Fr. 2.90, Landi)

J Jardin Royal Wonder Grip Neo (Fr. 5.95, Jumbo)

J Keron With Garden Soft  ‘n’ Care Landscape (Fr. 7.95, Migros Do it + Garden)

Quelle: «K-Tipp Wohnen», Ausgabe 1/2017, www.ktipp.ch

Guter Kocher für 40 FrankenSehr guter Wasserkocher:

J Russel Hobbs Retro Ribbon Red (Fr. 84.90, Nettoshop.ch)

Guter Wasserkocher: J Melitta Prime Aqua (Fr. 40.20, Nettoshop.ch)

Guter Wasserkocher mit Temperaturwahl:

J WMF Wasserkocher Vario (Fr. 99.–, Brack.ch)

Quelle: «Haus & Garten Test», Ausgabe März/April 2017, für Fr. 9.50 am Kiosk

Sehr gut: Russel Hobbs Retro Ribbon Red

Blackfox Precision: Ausgesprochen widerstandsfähig

Die deutsche Zeitschrift «Haus und Garten Test» hat Wasser-

kocher mit Temperaturwahl sowie normale Wasser kocher geprüft. Der «Wasserkocher Vario» von WMF zeichnete sich durch eine hohe Tempe-raturgenauigkeit aus. Er braucht aber eher lang, bis das Wasser kocht.

Bei den Wasserkochern ohne Temperaturwahl erhielt der «Retro Ribbon Red» von Russel Hobbs durchwegs gute Noten. Das Gerät erhitzt das Wasser schnell und verbraucht wenig Strom. Nur halb so teuer ist der «Prime Aqua» von Melitta. Nachteil: Er braucht deutlich länger, bis das Wasser den Siedepunkt erreicht hat.

Lukas Bertschi

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20 saldo 6/2017

Test Wanderschuhe

Der saldo-Test zeigt: Wander- schuhe sind robust. Aber vor Nässe schützen nicht alle gleich gut. Auch bei der Atmungsaktivität gibt es deutliche Unterschiede.

Leichte Wanderschuhe sind geeignet für Ausflüge bis etwa zur Baumgrenze, nicht aber fürs Hochgebirge. sal-do hat zwölf Modelle ins La-

bor geschickt. Geprüft wurden jeweils die Frauenmodelle. Von allen Schu-

Fr. 189.90kostet der Wanderschuh X Ultra Mid 2 von Salomon – das günstigste Modell im Test mit der Note «sehr gut»

Nicht alle Modelle sind wasserdicht

hen gibt es ein entsprechendes Män-nermodell. Ausnahme: «NRG» ist ein Unisex-Modell. Die Preise der getes-teten Schuhe liegen zwischen 80 und 300 Franken.

Testsieger erreicht fast die MaximalnoteDas Resultat des Tests: Am besten ab-geschnitten hat das Modell «Rene-gade GTX Mid» von Lowa. Es erreich-te fast die Maximalnote. Der Schuh

Fortsetzung Seite 23 Wandern: Günstigste Modelle von Manor und SportXX landeten auf den letzten Plätzen

12 Wanderschuhe im Test (Frauenmodelle)

Lowa Salomon Meindl Lowa Meindl Scarpa Scarpa Merrell Salewa Hanwag NRG Trevolution

Bezeichnung Renegade GTX Mid Ws

X Ultra Mid 2 GTX W

X-SO 70 Mid GTX

Innox GTX Mid Ws

Litepeak Lady GTX

Kailash GTX WMN

R-Evolution GTX WMN

Moab Mid GTX Ladies

Firetail Evo Mid GTX Ladies

Canyon Lady Peru Cristallina Mid II

Eingekauft bei Athleticum Jelmoli SportXX Manor Ochsner Sport Transa Transa SportXX SportXX Transa Manor SportXXEbenfalls erhältlich bei Manor, Ochsner Sport,

Transa, SportXXAthleticum, Manor, SportXX

Athleticum, Ochsner Sport

SportXX Athleticum – – Athleticum – – – –

Bezahlter Preis (in Fr.) 219.– 189.90 229.– 199.– 289.– 259.90 279.90 159.– 199.– 259.90 79.90 99.90Robustheit 50 % 1 6 5,8 6 6 6 5,7 5,8 5,8 5,9 5,1 5,5 5,5Abriebfestigkeit Sohle 60 % 2   6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6Scheuerbeständigkeit Futter 30 % 2   6 5,5 6 6 6 5 5,5 5,5 6 3,5  4,5 4,5Scheuerbeständigkeit Einlegesohle 10 % 2   5,5 5,5 5,5 5,5 5,5 5,5 5,5 5,5 5 4,5 5 5Wasser 50 % 1 5,8 5,7 5,6 5,3 5,3 5,1 5 4,7 4,6 4 3,2 3,2Wasserdichtheit 50 % 2   6 6 6 6 6 6 6 4,5 4,5 4,5 3 3

Atmungsaktivität 30 % 2   6 6 4,5 4,5 4,5 4 3,5 4,5 4,5 3,5 2,5 2,5

Trocknungszeit 20 % 2   5 4,5 6 4,5 4,5 4,5 4,5 5,5 5 3,5 4,5 4,5

Gesamtnote 100 % 1 5,9 5,8 5,8 5,7 5,7 5,4 5,4 5,3 5,3 4,6 4,4 4,4

Gesamturteil Sehr gut Sehr gut Sehr gut Sehr gut Sehr gut Gut Gut Gut Gut Genügend Genügend Genügend

Notenskala: 5,5 bis 6 = sehr gut | 4,8 bis 5,4 = gut | 4,0 bis 4,7 = genügend | 2,5 bis 3,9 = ungenügend | weniger als 2,5 = schlecht; bei gleicher Gesamtnote Rangierung nach Preis; 1 Gewichtung der Kriterien; 2 Gewichtung der Teilkriterien

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Test

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Wandern: Günstigste Modelle von Manor und SportXX landeten auf den letzten Plätzen

12 Wanderschuhe im Test (Frauenmodelle)

Lowa Salomon Meindl Lowa Meindl Scarpa Scarpa Merrell Salewa Hanwag NRG Trevolution

Bezeichnung Renegade GTX Mid Ws

X Ultra Mid 2 GTX W

X-SO 70 Mid GTX

Innox GTX Mid Ws

Litepeak Lady GTX

Kailash GTX WMN

R-Evolution GTX WMN

Moab Mid GTX Ladies

Firetail Evo Mid GTX Ladies

Canyon Lady Peru Cristallina Mid II

Eingekauft bei Athleticum Jelmoli SportXX Manor Ochsner Sport Transa Transa SportXX SportXX Transa Manor SportXXEbenfalls erhältlich bei Manor, Ochsner Sport,

Transa, SportXXAthleticum, Manor, SportXX

Athleticum, Ochsner Sport

SportXX Athleticum – – Athleticum – – – –

Bezahlter Preis (in Fr.) 219.– 189.90 229.– 199.– 289.– 259.90 279.90 159.– 199.– 259.90 79.90 99.90Robustheit 50 % 1 6 5,8 6 6 6 5,7 5,8 5,8 5,9 5,1 5,5 5,5Abriebfestigkeit Sohle 60 % 2   6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6Scheuerbeständigkeit Futter 30 % 2   6 5,5 6 6 6 5 5,5 5,5 6 3,5  4,5 4,5Scheuerbeständigkeit Einlegesohle 10 % 2   5,5 5,5 5,5 5,5 5,5 5,5 5,5 5,5 5 4,5 5 5Wasser 50 % 1 5,8 5,7 5,6 5,3 5,3 5,1 5 4,7 4,6 4 3,2 3,2Wasserdichtheit 50 % 2   6 6 6 6 6 6 6 4,5 4,5 4,5 3 3

Atmungsaktivität 30 % 2   6 6 4,5 4,5 4,5 4 3,5 4,5 4,5 3,5 2,5 2,5

Trocknungszeit 20 % 2   5 4,5 6 4,5 4,5 4,5 4,5 5,5 5 3,5 4,5 4,5

Gesamtnote 100 % 1 5,9 5,8 5,8 5,7 5,7 5,4 5,4 5,3 5,3 4,6 4,4 4,4

Gesamturteil Sehr gut Sehr gut Sehr gut Sehr gut Sehr gut Gut Gut Gut Gut Genügend Genügend Genügend

Notenskala: 5,5 bis 6 = sehr gut | 4,8 bis 5,4 = gut | 4,0 bis 4,7 = genügend | 2,5 bis 3,9 = ungenügend | weniger als 2,5 = schlecht; bei gleicher Gesamtnote Rangierung nach Preis; 1 Gewichtung der Kriterien; 2 Gewichtung der Teilkriterien

Einkaufstipps J Wozu brauchen Sie die Wander-

schuhe? Die von saldo getesteten Trekkingschuhe eignen sich für ausgebaute Wanderwege.

J Probieren Sie die Schuhe mit Socken, die Sie beim Wandern tragen. Baumwollsocken sind nicht empfehlenswert. Sie saugen den Schweiss auf. Gut sind syn-thetische Materialien mit Verstär-kungen an Spitze und Ferse.

J Im Geschäft die Schuhe richtig anziehen: Fersen nach hinten drücken, Schuhzunge in der Mitte

positionieren und die Schuhe richtig zuschnüren.

J Die Ferse muss fixiert sein. Der Fuss darf nicht vor- oder zurück-rutschen. Vor den Zehen muss es noch genügend Platz haben.

J Wanderschuhe sind oft eher eng geschnitten. Probieren Sie auch grössere Nummern als bei andern Schuhen.

J In vielen Fachgeschäften hat es Rampen. Dort kann man auf- und abwärtsgehen.

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So wurde getestetAbriebfestigkeit: Proben der Laufsohlen wurden über einen standardisierten Schmirgelbogen geführt. Dann massen die Exper-ten, wie viel Material die Sohle verloren hat.

Scheuerbeständigkeit: Ein Mus-ter des Futtermaterials wurde 51 200 Mal in trockenem Zustand und 12 800 Mal in nassem Zu-stand gegen ein Standardgewebe gescheuert, die Einlegesohle 10 000 Mal in trockenem und 2000 Mal in nassem Zustand.

Ausreisskraft: Das in einer Zug-prüfmaschine eingespannte Schnürteil wurde mit steigender Geschwindigkeit belastet. Bei keinem Produkt traten dabei Pro-bleme auf.

Sohlenverarbeitung: Der Schuh wurde in eine Zugprüfmaschine eingespannt. Dann befestigten die Experten eine Abreissklemme an der Sohlenspitze. In der Folge mass das Labor die Kraft, bei der sich die Sohlenspitze vom Schuh löste. Anschliessend wurde die Sohle vom Schuh abgerissen und die Haftung im Spitzen-, Ballen- und im Gelenkbereich gemessen.

Wasserdichtheit: Der Wander-schuh wurde auf einen Kunstfuss aufgezogen und in einem Geh-simulator befestigt. Dieser be-fand sich in einer Wanne, die so weit mit Wasser gefüllt wurde, dass der Wasserspiegel 2 Zenti-meter über den Sohlenrand des Wanderschuhs reichte. Der Gehsimulator lief drei Stun-den lang. Während des Prüflaufs überwachten die Experten ständig, ob Wasser in den Schuh eintrat.

Atmungsaktivität: Um die Atmungsaktivität der Wander-schuhe zu ermitteln, wurde die Wasserdampfdurchlässigkeit der Ober- und Futtermaterialien geprüft.

Trocknungszeit: Die Experten benetzten das Innere des Wan-derschuhs mit Wasser. Dann liessen sie den Schuh bei 23 Grad Raumtemperatur trocknen. Das Labor wog die Wanderschuhe vor und nach der Benetzung sowie während der Rücktrocknungs-phase regelmässig. So zeigte sich, wie viel Feuchtigkeit am Ende des Trocknungstests noch im Schuh verblieb.

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Wasserdichtheit: Wander schuh in der Wasserwanne

Sohlentest: Wanderschuh in der Zugprüfmaschine

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Testsieger von Lowa: Im Test auch nach drei Stunden noch wasserdicht

war auch nach drei Stunden «im Re-gen» noch wasserdicht. Zudem trans-portiert er den Schweiss sehr gut nach aussen. Das Innenfutter nahm im Scheuertest praktisch keinen Scha-den. Knapp dahinter folgen der «X Ultra Mid 2 GTX» von Salomon und der «X-SO 70 Mid GTX» von Meindl. Beim Salomon-Produkt dauerte es ohne Hilfsmittel acht Tage, bis die Schuhe wieder trocken waren. Bei den Meindl-Schuhen drei Tage – das ist der Bestwert bei diesem Testkri-terium.

Schwächen bei Dichtheit und bei ScheuerfestigkeitDrei Schuhe erhielten nur die Note «genügend» – darunter die beiden günstigsten Produkte von der Migros («Cirstallina Mid II» von Trevolution) und Manor («Peru» von NRG) für un-ter 100 Franken. Abzüge gab es, weil schon nach gut zwei Stunden Wasser eindrang. Beide Produkte geben auch kaum Feuchtigkeit nach aussen ab. Der «Canyon Lady» von Hanwag fiel beim Scheuertest durch: Das Futter wies nach dem Test ein Loch auf. Zu-dem lässt der Schuh eher wenig Feuchtigkeit nach aussen.

Hanwag schreibt, Leder nehme viel Feuchtigkeit auf. Deshalb sei trotz-dem für ein gutes Fussklima gesorgt. Der Schuh brauche einfach länger, um zu trocknen. Laut Migros ist der «Cristallina Mid II» von Trevolution nicht mehr im Sortiment.

Von Meldungen aus der Leserschaft weiss saldo, dass sich bei diversen Wanderschuhen auf einer Wanderung plötzlich die Sohlen lösten. Der

«Canyon Lady»Das Modell von Hanwag fiel beim Scheuer-test durch: Das Futter wies nach dem Test ein Loch auf

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Wanderschuhe Test

So pflegt man Wanderschuhe Ohne die richtige Pflege nimmt das Mate-rial von Wanderschuhen Schaden: Sie ver-lieren ihre Wasserdichtheit, werden weni-ger atmungsaktiv und die dämpfende Zwischensohle wird brüchig. So pflegen Sie Ihre Wanderschuhe richtig:

J Nehmen Sie die Innensohlen nach dem Wandern heraus und entfernen Sie die Schnürung komplett. Stopfen Sie die Schuhe zum Trocknen mit Zeitungen aus. Wechseln Sie das Zeitungspapier mehrere Male aus, wenn die Schuhe sehr nass sind. Stellen Sie die Schuhe nicht an die Hei-zung. Besonders Lederschuhe können dadurch beschädigt werden.

J Eine Grobreinigung ist nach jedem Ge-brauch zu empfehlen. Matsch, Nässe und Schweiss setzen den Produkten zu. Den Schmutz sollte man mit einer weichen Bürste entfernen. Leder sollte gut aus-gebürstet werden, damit der Schuh atmungsaktiv bleibt. Bei der Reinigung des Innenschuhs keine Bürste verwenden. Sie könnte das Futter beschädigen.

J Die Lederteile der Wanderschuhe sollten gewachst werden, sobald sie sich trocken anfühlen. Wachs macht das Leder nicht so fettig wie Lederfett, erhält aber die Stabi-lität. Nach der Behandlung sieht das Leder dunkler aus. Um diesen Effekt zu beheben, kann man das Leder mit einer Draht- oder

Raulederbürste vorsichtig aufrauen. Da-nach muss man die Schuhe imprägnieren.

J Bei Wanderschuhen ohne Lederbestand-teile kann auf Wachs verzichtet werden. Es reicht, die Schuhe regelmässig zu im-prägnieren.

J Wanderschuhe lagert man am besten an einem trockenen und luftigen Ort. Die Schuhe dürfen nicht grosser Hitze ausge-setzt sein.

J Die Sohlen sind schneller defekt, wenn man sie lange nicht verwendet. Der Gum-mi wird spröde. Wer die Schuhe regelmäs-sig braucht, verzögert diesen Prozess.

Grund: Die Lauf sohlen und Zwischen-sohlen bestehen heute aus Poly - ur ethan. Dieses Material sorgt für eine gute Dämpfung. Es hat aber den Nach-teil, dass die darin verwendeten Weichmacher mit der Zeit verdamp-fen. Dadurch wird die Sohle brüchig und kann sich vom Schuh lösen. Rich-tige Pflege und Lagerung kann das Leben der Schuhe verlängern (siehe Kasten unten). Lukas Bertschi

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24 saldo 6/2017

Beratung Geld

Das Finanzportal Gomopa.net gibt vor, Anleger zu schützen. Dahinter verbirgt sich aber ein dreistes Geschäftsmodell: Das Portal prangert Firmen zuerst an und wäscht sie nachher gegen Geld wieder weiss.

GoMoPa steht für Gold-man Morgenstern & Partners. Der nobel wir-kende Name ist frei er-funden. Gründer des

«Finanznachrichtendienstes» GoMo-Pa sind die Deutschen Klaus Mau-rischat und Mark Vornkahl. Mau-rischat wohnt in Berlin, Vornkahl gemäss Handelsregister in Uster ZH. Der Sitz von Gomopa ist in New York.

Das Duo betreibt mit Gomopa.net ein Internetportal, das vorgibt, «durch aktive Aufklärung und permanente Transparenz nachhaltig zur Betrugs-prävention in Wirtschaft und Gesell-schaft beizutragen». Und: «Wir geben Anlegern eine verlässliche Orientie-rung und schaffen für Investoren in-formelle Sicherheit.»

Negativer Artikel verschwindet über NachtAm 6. Februar 2017 veröffentlichte Gomopa.net einen kritischen Artikel über die MDM Group AG. Diese Ge-sellschaft hat ihren Sitz in Meggen LU (siehe «K-Geld» 2/2017). Einzige Ver-waltungsrätin ist die türkische Staatsange hörige Özlem Utanç. MDM wirbt um Anleger mit der Aussicht auf eine 20-prozentige Rendite. Mit Verweis auf einen bevorstehenden Börsengang verkauft MDM auch eige-ne Aktien.

Gomopa.net konfrontierte die MDM Group nicht etwa mit eigenen Recherchen. Sie prangerte die Gesell-schaft an, indem sie teils deftige Zita-te aus einem fremden Artikel ins Netz

stellte. Diesen hatte das Internetpor-tal Fraud anwalt.com veröffentlicht. Gomopa übernahm unter anderem den Satz: «Türkische Gauner stecken hinter MDM Group AG.»

Über Nacht verschwand der Arti-kel bei Gomopa von der Website. An seiner Stelle war am 1. März plötzlich ein sehr wohlwollendes Interview mit der MDM-Verwaltungsrätin Utanç zu lesen (siehe Bild). Sie wies die Kritik als «verleumderische Attacke» zurück. Was war geschehen? Ein MDM-Spre-cher deutet lediglich an, man habe rechtliche Schritte unternommen.

Der Vorfall passt ins Schema, mit dem Gomopa seit Jahren Kritik auf sich zieht. Der Vorwurf: Gomopa ver-öffentliche gezielt negative oder fal-

Wohlwollendes Interview: Attackierte Firme nchefin gibt Auskunft

Aktiv verwaltete Fonds stets im Auge behalten! Silvio Bertolami saldo-Redaktor

Aktiv verwaltete Fonds oder Indexfonds – welche sind besser? Indexfonds geben die durchschnittliche Rendite

eines bestimmten Anlagebereichs wieder und sind günstig. Aktiv verwaltete Fonds haben das Ziel, den Marktdurchschnitt zu über-treffen. Ihre Manager betreiben dafür einen Aufwand, der sich in vergleichsweise hohen Kosten niederschlägt. Aber lohnt sich das?

Einer Anzahl Fonds gelingt es immer wieder, eine Mehrrendite zu erzielen. Nur können sich die Anleger nicht darauf ver-lassen, dass die überdurchschnittliche Leis-tung Bestand hat. Beispiel: die zehn Fonds für Schweizer Standardaktien wie Nestlé oder Novartis, die per Ende Februar 2012 die höchsten Fünf-Jahres-Renditen erzielt hatten. Zwei wurden inzwischen aus dem Vertrieb genommen. Drei haben seit 2012 klar unterdurchschnittlich abgeschnitten. Bei diesen fünf Fonds lohnte es sich also nicht, die hohen Kosten in Kauf zu nehmen, um eine bessere Rendite zu erzielen als mit Indexfonds.

Drei weitere Fonds rentierten hingegen seit 2012 leicht besser, zwei sogar viel besser als vergleichbare Indexfonds. Die zwei besten: der Credit Suisse 130/30 Swiss Equity und Raiffeisen Futura Swiss Stock. Doch auch bei diesen ist nicht sicher, ob sie in Zukunft überdurchschnittlich gut abschneiden.

Deshalb der Rat: Wer sich nicht gross um seine Geldanlagen kümmern will, kauft nur Indexfonds. Ehrgeizige Anleger, welche die Herausforderung suchen, setzen auf einen Mix – zum Beispiel mit zwei Dritteln Index-fonds und einem Drittel aktive Fonds. An-leger sollten Letztere stets im Auge behalten und wenn nötig aus tauschen.

Finanz- tipp Zuerst anprangern, d ann weisswaschen

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25saldo 6/2017

sche Meldungen über Unternehmen. Gegen Geldzahlungen nehme Gomopa die Artikel dann wieder vom Netz und ersetze sie durch positive. Die deutsche Wochenzeitung «Die Zeit» beschrieb im November 2013 einen Fall und ergänzte: «‹Der Zeit› sind 14 weitere Fir-men bekannt, die behaupten, im Zu-sammenhang mit Gomopa-Berichten zu Geldzahlungen genötigt worden zu sein.»

Gomopa-Chef Klaus Maurischat wi-derspricht. «Wir ersetzen keine Berich-te, sondern verkaufen sie.» Nach Ver-öffentlichung des kritischen Artikels über die MDM Group habe sich eine Berliner PR-Agentur bei ihm gemeldet und die Rechte an diesem Bericht ge-kauft. «Daraufhin wurde er von der

Website genommen», so Maurischat. Den Namen der PR-Agentur gibt er nicht preis. Auch nicht, wie viel diese für die Rechte am Artikel bezahlt hat.

Chefredaktor unter falschem NamenDas Internetportal, das sich der «per-manenten Transparenz» verpflichtet, operiert vorzugsweise im Halbdunkeln. Ein Siegfried Siewert gibt sich als Chef-redaktor aus, eine Klara Roth verschickt mit eigenem Bild E-Mails mit Hinwei-sen zu neuen Artikeln. Beide Namen sind Pseudonyme. Weshalb versteckt sich Gomopa hinter falschen Namen? Maurischat stellt die Gegenfrage: «Wie kommen Sie darauf, dass Siegfried Sie-wert oder Klara Roth nicht existent sind?» Unter anderem deshalb, weil das Foto der vermeintlichen Roth x-fach im Internet zirkuliert. Es wird von der Bilddatenbank Fotolia vermarktet. Da-mit konfrontiert, sagt Maurischat: «Ist doch ein sympathisches Foto. Was gibt es daran auszusetzen?» Und zu Siewert meint er im zweiten Anlauf: «Ich habe Ihnen gegenüber nicht behauptet, dass ein Siegfried Siewert existiert.»

Übrigens: Das Portal Fraud anwalt.com operiert ähnlich wie Gomopa.net. Maurischat bestreitet, etwas damit zu tun zu haben. Er wisse im Übrigen sehr wohl, dass er sich in einer Grauzone bewege. «Aber», sagt Maurischat, «grau ist nicht schwarz.» Bruno Schletti

Wohlwollendes Interview: Attackierte Firme nchefin gibt Auskunft

Darf ein Fonds die Auszahlung der Anteile verweigern?«Wegen schlechter Rendite wollte ich meine Anteile am World Invest Strategy Fund Balanced zurückgeben. Man sagt mir nun, das sei nicht möglich, der Fonds befinde sich in Liquidation. Kann ein Fonds tatsächlich die sofortige Auszahlung verweigern?» Ja. Wie viel die Anteile noch wert sind, hängt von den Erlösen der Liquidation ab. Börsen-kotierte Obligationen und Aktien lassen sich schnell veräussern. Doch wenn der Fonds Immobilien, Hedge-Funds oder Private Equity hält, kann der Verkauf aller Wertschriften Jahre dauern. In dieser Zeit kann es Teilrück-zahlungen geben. Manchmal ist es auch mög-lich, die Anteile mit einem grossen Abschlag an interessierte Investoren zu verkaufen.

Soll ich Aktien von Securecell kaufen? «Die Firma Nordstein aus Zürich will mir Aktien der Firma Securecell in Schlieren ZH verkaufen. Soll ich die Aktien kaufen?»Nein. Es handelt sich um eine Biotechfirma, die kaum einzuschätzen ist. Informationen wie Geschäftsberichte mit Bilanz und Erfolgs-rechnung gibt es auf ihrer Web site nicht. Die Aktien sind nicht börsenkotiert – wer sie er-wirbt, hat unter Umständen grosse Mühe, sie wieder zu verkaufen. Falls Sie in Biotechno-logie investieren wollen, sollten Sie dies über Fonds oder Beteiligungsgesellschaften tun, die das Risiko auf viele Einzeltitel verteilen. sb

Frage & Antwort

saldo-Abonnenten profitieren von einer unabhängigen Gratis-Geld-beratung. Schreiben Sie an: saldo, Geldservice, Postfach, 8024 Zürich (mit frankiertem C4-Antwortcouvert). Oder per Mail an [email protected], Betreff: Geldservice. Abonummer und Telefonnummer angeben. Unterlagen werden vertraulich behandelt.

www.saldo.ch Unseriöse Finanzberater und Geldanlage-FirmenAuf www.saldo.ch ! «Warnlisten» ! «Finanzberater und Geldanlage-firmen» finden Sie eine Liste mit Unternehmen, die Laien zu Invest-ments verleiten, die zum Totalverlust führen können. Aufgeführt sind auch Finanzprodukte, von denen Klein-anleger die Finger lassen sollten.

Zuerst anprangern, d ann weisswaschen

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26 saldo 6/2017

Beratung Recht

ISTO

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Zehn Fragen zum Verwalter des Stockwerkeigentums

1 Welche Aufgaben hat der Verwalter?Er ist zuständig für die Betreuung und

den Unterhalt der gemeinschaftlichen Teile des Stockwerkeigentums. Zudem ver­waltet er das gemeinschaftliche Vermögen, organisiert die jährliche Eigentümerver­sammlung und vertritt die Gemeinschaft nach aussen.

2 Muss jede Stockwerkeigentümer­gemeinschaft einen Verwalter

wählen?Nein. Das Gesetz schreibt dies nicht vor.

3 Muss der Verwalter Mitglied der Gemeinschaft der Stockwerkeigen­

tümer sein?Nein. Häufig wird ein Immobilienverwalter damit betraut.

4 Wer wählt den Verwalter? Die Versammlung der Eigentümer. Die

Mehrheit der Anwesenden entscheidet,

wenn im Reglement nichts anderes steht. Danach schliesst die Gemeinschaft mit dem Verwalter einen Auftrag ab.

5 Was kann man tun, wenn sich die Ver­sammlung nicht auf einen Kandidaten

einigen kann?Erhält keiner der Kandidaten das notwen­dige Mehr, hat jeder Eigentümer das Recht, vom Gericht die Einsetzung eines Verwal­ters zu verlangen.

6 Hat ein Verwalter ein Stimmrecht an der Eigentümerversammlung?

Nein, ausser er ist selbst Eigentümer oder er vertritt einen abwesenden Eigen­tümer.

7 Kann der Verwalter über Reparaturen entscheiden?

Nur über kleinere und notwendige. Für grössere Aufträge braucht er die Zu­stimmung der Eigentümergemeinschaft.

8 Wie berechnet sich sein Honorar?Üblicherweise wird eine Jahrespau­

schale vereinbart, die sich am durchschnitt­lichen Aufwand orientiert. Wer einen Verwalter sucht, sollte immer mehrere Offerten einholen und vergleichen.

9 Haben die Eigentümer Anspruch auf Einsicht in die Unterlagen der Verwal­

tung?Ja. Die Eigentümerversammlung hat ein umfassendes Akteneinsichtsrecht. Sie beauftragt in der Regel ein oder mehrere Mitglieder damit, die Jahresrechnung und die Belege zu kontrollieren.

10 Kann man den Verwalter ab­wählen?

Ja. Er kann jederzeit von der Eigentümer­versammlung abberufen werden. Auch dazu genügt eine einfache Mehrheit, sofern das Reglement nichts anderes vorsieht.

Rasmus Dwinger

Stockwerkeigentum: Gesetz schreibt keinen Verwalter vor

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27saldo 6/2017

Leserfragen Beratung

saldo-Hotline: 044 253 83 83E-Mail: [email protected]

Die Juristen der Rechtsberatung stehen den Abonnenten von Montag bis Freitag täglich von 9 bis 13 Uhr für telefonische Auskünfte zur Verfügung. Die Nummer lautet 044 253 83 83. Die Rechtsberatung ist kostenlos. Schriftliche Anfragen richten Sie bitte unter Angabe der Abo-Nummer an: saldo-Rechtsberatung, Postfach, 8024 Zürich

HAUSHALTVERSICHERUNG

Verlängert sich der Vertrag um fünf Jahre? «Vor Jahren habe ich mich dazu überreden lassen, eine Hausrat- und Haftpflicht-versicherung mit einer Laufzeit von fünf Jahren abzuschliessen. Ich verpasste es, rechtzeitig zu kündigen. Der Versicherungs-vertreter behauptet nun, der Vertrag habe sich deshalb automatisch um weitere fünf Jahre verlängert. Stimmt das?»Nein. Nach Ablauf der festen Mindestdauer verlängern sich Versicherungsverträge je­weils nur um ein Jahr, wenn keine der Par­teien kündigt. Sie können also jeweils auf Ende einer einjährigen Vertragsdauer kün­digen.

Wichtig: Eine langjährige Vertragsdauer schützt weder vor Prämienerhöhungen auf das Ende eines Versicherungsjahrs noch vor Änderungen der Versicherungsbedin­gungen. sh

ARBEITSRECHT

Ist nach der Lehre eine Probezeit zulässig? «Im Sommer werde ich meine dreijährige Lehre abschliessen. Mein Arbeitgeber möchte mich weiterbeschäftigen und hat mir auch bereits einen Vertrag unterbreitet. Dieser enthält eine dreimonatige Probezeit. Ist das zulässig?»Nein. Sinn und Zweck der Probezeit be­steht darin, zu prüfen, ob sich jemand für einen bestimmten Arbeitsplatz eignet. Nach der Lehre ist das nicht mehr nötig. Nach

drei Jahren kennt jeder Betrieb die Stärken und Schwächen eines Angestellten. Eine Probezeit mit siebentägiger Kündigungsfrist im neuen Vertrag ist deshalb rechtlich un­wirksam. Sie können den Ihnen unterbrei­teten Arbeitsvertrag ohne weiteres unter­zeichnen. Eine zweite Probezeit zwischen gleichen Parteien wäre nur erlaubt, wenn ein Arbeitnehmer eine ganz andere Funk­tion übernimmt oder nach einem längeren Unterbruch an seine frühere Wirkungs­stätte zurückkehrt. sh

KINDESVERMÖGEN

Dürfen die Eltern das Erbe meines Göttikindes verprassen? «Ich möchte mein Testament verfassen. Da ich frei über meinen Nachlass verfügen kann, möchte ich mein Göttikind als Erben einsetzen. Muss ich befürchten, dass die Eltern des zur Zeit noch minderjährigen Kindes sein Erbe verbrauchen?»Nein. Die Eltern haben die Pflicht, das Ver­mögen des Kindes zu verwalten. Und sie dürfen die Erträge des Kindesvermögens für den Unterhalt, die Erziehung und die Ausbildung des Kindes verwenden. Das eigentliche Kapital dürfen sie aber grund­sätzlich nur mit dem Einverständnis der Kindesschutzbehörde und nur im Interesse des Kindes ausgeben.

Die Kindesschutzbehörde kann eine pe­riodische Berichterstattung anordnen, die Hinterlegung von Vermögenswerten oder Sicherheitsleistungen verlangen oder gar einem Beistand die Vermögensverwaltung übertragen. sh

1. Muss man die Ware bezahlen, wenn man sie im Laden beschä-digt?a. Ja, als Verursacher muss man immer zahlen.b. Der Verursacher muss nur zahlen, wenn er den Schaden verschuldet hat.c. Der Betrieb muss zahlen. Das gehört zum Geschäftsrisiko.

2. Wie hoch darf das Mietzins-depot für Wohnungen maximal sein? a. 1 Monatszins.b. 3 Monatszinse.c. 6 Monatszinse.

3. Ab welchem Wert muss man eine gefundene Sache der Polizei oder dem Fundbüro abgeben? a. Immer, es gibt keinen Mindest-betrag.b. Wenn der Wert 10 Franken übersteigt.c. Wenn der Wert 100 Franken übersteigt.

4. Muss ein Wohnrecht im Grundbuch eingetragen wer-den, damit es gültig ist?a. Ja, immer.b. Nur bei einer Dauer von über fünf Jahren.c. Nein, das ist freiwillig.

Gewusst?

Auflösung: 1b, 2b, 3b, 4a

Stephan Heiniger

Mirjam Bläsi

Rasmus Dwinger

Bruno Gisler

Mirjam Gmür

Barbara Schenker

Corina Schuppli

Michael Stalder

Alex Zehnder

Barbara Reitmann

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28 saldo 6/2017

Beratung Gerichtstermin

Das Kleingedruckte «blöderweise» nicht gelesenEin Hotelier schliesst mit einem Verlag einen Vertrag über drei Inserate. Nachdem das erste erschienen ist, kündigt er. Die Werbung habe nichts gebracht. Der Geschäftsführer des Verlags fordert vor Gericht das rest­liche Geld.

Vor dem Einzelrichter am Richteramt Olten- Gösgen SO stehen der Geschäftsführer eines Magazin-Verlags und ein

Hotelier mit seinem Anwalt. Der Verlag hatte über einen Aus-

sendienstmitarbeiter mit dem Hote-lier einen Vertrag abgeschlossen. Inhalt: Der Hotelier bucht drei ganz-seitige Inserate in einem der Magazi-ne des Verlags. Jedes Inserat kostet 3470 Franken, total 10 410 Franken.

Nach Publikation des ersten Inse-rats kündigte der Hotelier den Ver-trag. Zuvor hatte er den Teilbetrag für

das erste Inserat überwiesen. Nun fordert der Geschäftsführer vom Ho-telier den Rest: 6940 Franken.

Der Geschäftsführer ergreift selbst das Wort. Einen Anwalt hat er nicht. «Der Hotelier wirft uns vor, wir hätten uns nicht genug Mühe geben, um die Leser des Magazins auf sein Hotel auf-merksam zu machen. Das Inserat sei schlecht platziert gewesen. Zudem beschwert er sich über die Allgemei-nen Geschäftsbedingungen. Diese wa-ren aber Bestandteil des Vertrags. Er hat sie einfach nicht gelesen.»

Der Anwalt des Hoteliers kritisiert den Vertrag: «Gemäss den Geschäfts-bedingungen durfte mein Mandant den Vertrag nicht vorzeitig kündigen. Darin stand, dass er drei Jahre lang dauert. Der Verlag konnte frei wäh-len, wann und in welchem Teil des Magazins er die Inserate publiziert. Das geht doch nicht.» Hätte der Aus-

Tipp Nie Verträge in Anwesenheit eines Verkäufers unterzeichnen. Immer zuerst die Unterlagen gut studieren, besonders auch das Klein­gedruckte. Und vor der Unter­schrift mit den Preisen anderer Anbieter vergleichen.

sendienstmitabeiter den Hotelier um-fassend informiert, hätte er nie un-terschrieben. «Mein Mandant hat keine Erfahrungen mit solchen Ge-schäften. Er ist aufs Übelste hinter-gangen worden.»

Hotelier: «Ich musste sparen, wo es ging»Der Richter bittet einen Zeugen in den Saal. Es ist der Aussendienstmit-arbeiter, der den Vertrag abschloss. Der Richter fragt ihn: «Haben Sie den Beklagten auf die Geschäftsbedingun-gen aufmerksam gemacht? Haben Sie ihm gesagt, er soll sie lesen?»

«Nein», antwortet der Zeuge. Er habe dem Hotelier aber genau erklärt, worum es gehe. Zudem habe er ihm bei Vertragsabschluss ein Gratisinter-view im betreffenden Magazin ange-boten, «damit die Leute noch mehr auf sein Hotel aufmerksam werden». Nach Erscheinen des Inserats sei das Interview auch prompt publiziert worden.

Richteramt Olten-Gösgen: Aussendienstler drehte

Hotelier Dreijahresvertrag an

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Der Richter will nun vom Hotelier wissen, ob er denn die Geschäftsbe-dingungen gelesen habe. «Das habe ich blöderweise unterlassen», antwor-tet der Beklagte. Er habe den Vertrag auch deshalb gekündigt, weil er in fi-nanzielle Schwierigkeiten geraten sei. «Ich musste mehrere Angestellte ent-lassen und sparen, wo es ging.»

Der Richter fordert die Parteien auf, einen Kompromiss auszuhan-deln. Dem Hotelier schlägt er vor, 5000 Franken zu zahlen. Das seien fast 2000 Franken weniger als die ge-forderte Summe. «Danach können wir alle nach Hause gehen.» Die Ge-richtskosten von 700 Franken sollen geteilt werden.

Der Geschäftsführer ist einverstan-den. Für den Anwalt des Hoteliers kommt der Deal nicht in Frage. Nach langem Feilschen und energischen Worten des Richters einigen sich die Parteien trotzdem noch: Der Hotelier zahlt 4700 Franken. Im Gegenzug platziert der Verlag im Magazin bis Ende des Jahres nochmals ein ganzseitiges Inserat. Und der Richter reduziert die Gerichtskosten auf 500 Franken. Gjon David

Entlassung: Kündigung missbräuchlichEin Vorgesetzter schüchterte Mit- arbeiter ein und gab widersprüchliche Anweisungen. Einer seiner Unter-gebenen wurde daraufhin schwer depressiv und war wochenlang arbeitsunfähig. Die Firma entliess den Mit arbeiter und begründete dies mit einer Reorganisation. Das traf allerdings nicht zu. Das Unternehmen stellte stattdessen nämlich einen Praktikanten ein. Sowohl das Kantons gericht Waadt als auch das Bundesgericht beurteilten die Entlassung als «missbräuchlich». Das Unternehmen musste dem ent-lassenen Mitarbeiter zwei Monatslöhne als Entschädigung zahlen. Bundesgericht, Urteil 4A_401/2016 vom 13. Januar 2017

Billag: Gebühren ohne Abmeldung geschuldetDer Gebührenzahler zügelte, meldete der Billag aber seine neue Adresse nicht. Ab Oktober 2003 verschickte die Billag deshalb keine Rechnungen mehr. Nach einem erneuten Umzug meldete der Mann im Oktober 2015 der Billag die aktuelle Adresse. Darauf verlangte die Billag die Gebühren rückwirkend auf fünf Jahre. Der Mann erhob beim Bundesamt für Kommu-nikation Einspruch – ohne Erfolg. Auch beim Bundesverwaltungsgericht blitzte er ab: Wer sich bei der Billag nicht abmelde, sei weiterhin gebühren-pflichtig – selbst wenn er jahrelang keine Rechnungen erhalten habe. Bundesverwaltungsgericht, Urteil A-4133/2016 vom 6. Februar 2017

Verbotsschild entfernt: Keine SachbeschädigungEin Eigentümer brachte an der Haus-fassade seiner Nachbarn ein privates Parkverbotsschild an. Es kam zum Streit, ob das Schild rechtmässig angebracht war. Darauf demontierten die Nachbarn das Parkverbotsschild und übergaben es dem Eigentümer. Dieser erstattete Anzeige. Die Staatsanwaltschaft Luzern stellte das Strafverfahren gegen die Nachbarn ein. Das Kantonsgericht Luzern bestätigte den Entscheid: Eine kurze und geringfügige Funktions-einschränkung sei keine Sachbeschädi-gung. Der Besitzer montierte das Schild später korrekt an einer einbetonierten Stange. Kantonsgericht Luzern, Urteil 2N 16 97 vom 6. Dezember 2016

Führerausweis-Entzug: Nullpromillegrenze zulässigDie Polizei erwischte einen Autofahrer mit 1,8 Promille Alkohol im Blut. Er wurde bestraft und musste den Fahr-ausweis für drei Monate abgeben. Danach erhielt er den Ausweis zurück mit den Auflagen, künftig nur noch mit 0,0 Promille Auto zu fahren, im Alltag wenig Alkohol zu konsumieren und sich einer Kontrolluntersuchung zu unter ziehen. Der Lenker wehrte sich gegen diese Auflagen des Strassenver-kehrs amts des Kantons Luzern bis vor Bundes gericht. Laut Bundesgericht sind die Auflagen jedoch verhältnismässig. Sie hätten allerdings befristet werden müssen. Bundesgericht, Urteil 1C_545/2016 vom 7. März 2017

Neue Urteile

Gewerbler haben kein RücktrittsrechtGewerbler werden immer wieder von Inserateverkäufern aufgesucht und zu teilweise mehrjährigen Verträgen über-redet. Wer einen solchen Vertrag unterschrieben hat, ist daran gebunden. Zwar kennt das Gesetz bei Haustür-geschäften ein Rücktrittsrecht von 14 Tagen. Aber das gilt nur bei Verträgen über Waren und Dienstleistungen für den persönlichen oder familiären Gebrauch. Gewerbler haben also kein Rücktrittsrecht.

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30 saldo 6/2017

Gesundheit Vitaminpräparate

Apotheken bewerben Vitaminpräparate und Stärkungsmittel gegen die Frühlingsmüdigkeit. Doch spezielle Präparate sind unnötig. Licht und frische Luft genügen.

Kaum spriessen die ersten Narzissen, preisen Apo­theken, Drogerien und Hersteller ihre Stärkungs­mittel und Fitmacher an:

«Schluss mit schlapp» heisst es in der Werbung von Floradix, einem Präpa­rat mit Eisen, Vitamin B12 und Kräu­terextrakten. Apotheken empfehlen oft auch Multivitamine, Magnesium oder B-Vitamine gegen Frühjahrs­müdigkeit. Das Geschäft mit Vitamin­pillen und Stärkungsmitteln floriert: Im vergangenen Jahr gingen über 5 Millionen Packungen über die La­dentische. Das besagen Zahlen des Branchenverbands Interpharma. Hin­zu kommen die Verkäufe der Gross­verteiler.

Doch: Bei Frühlingsmüdigkeit kann man sich solche Produkte spa­ren. Ernährungsmediziner David Fäh von der Berner Fachhochschule sagt: «Sie haben höchstens einen Placeboef­fekt.» Die meisten Menschen sind ge­nügend mit Nährstoffen versorgt – auch nach dem Winter. Lediglich der Vitamin­D-Spiegel sei bei einigen Leu­ten im Frühling niedrig. «Es ist aber unwahrscheinlich, dass dies allein die Müdigkeit verursacht», sagt der Experte.

Zu viel Vitamine und Mineralien kann schädlich seinFachleute raten, nur dann Präparate einzusetzen, wenn der Arzt einen Mangel nachgewiesen hat. Zum Bei­spiel von Eisen. Junge Frauen haben wegen der Menstruation oft zu wenig davon. Vor allem, wenn sie kein

Fleisch essen. Eisen ist wichtig, um den Sauerstoff im Blut zu transpor­tieren. Fehlt es, kann es zu einer Blutarmut kommen und diese macht müde – allerdings nicht nur im Früh­ling. Auch zu wenig Vitamin B6 und B12 können zu Blutarmut führen. Doch auch dies hat nichts mit Frühlings­müdigkeit zu tun. Die Vitamine sind vor allem in Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten enthalten. Davon isst man im Winter nicht weniger als in der warmen Jahreszeit.

David Fäh sagt: «Wer gut versorgt ist und trotzdem Vitamine und Mine­ralien schluckt, schafft keinen zusätz­lichen Vorteil.» Im Gegenteil: Ein Zu­viel kann gar schaden. Eine Analyse des unabhängigen Expertennetz­werks Cochrane Collaboration zeigt, dass vor allem die langfristige Ein­nahme von Vitamin A, E und Beta­

FloradixNur bei nach-gewiesenem

Mangel sinnvoll

Müde im Frühling: Frische Luft statt Pillen und Pulver

karotin mehr schadet als nützt. Auch Präparate mit Magnesium sind um­stritten. In der Werbung des Stär­kungsmittels Strath Vitality heisst es, Magnesium helfe, wenn man müde und erschöpft sei. Fäh bezweifelt, dass dies viel nützt. Zudem kann Ma­gnesium zu Durchfall und Erbrechen führen («Gesundheitstipp» 2/2017). Das deutsche Bundesinstitut für Ri­sikobewertung empfiehlt höchstens 250 Milligramm Magnesium pro Tag. In einer Tagesportion von sechs Strath­Vitality­Tabletten sind 281 Mil­ligramm enthalten.

Steigende Temperaturen lassen Blutdruck sinken Warum sich einige Menschen im Früh­ling schlapp fühlen, ist offen. Der Arzt Matthias Strub vom Zen trum für Schlafmedizin Basel hat verschiede­

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31saldo 6/2017

Kurzmeldungen Gesundheit

ARZTKOSTEN

Schweizer meiden Arzt – aus finanziellen GründenJeder fünfte Grundversicherte verzichtet in der Schweiz pro Jahr mindestens einmal aus finanziel­len Gründen auf medizinische Leistungen. Vor sechs Jahren waren es halb so viele. Das ergaben Erhebungen des Commonwealth Fund. Die US­ amerikanische Organisation befragte in der Schweiz letztes Jahr 1520 Personen (im Jahr 2000 waren es rund 1300 Befragte gewesen). Die Ergeb­nisse zeigen auch, dass Versicherte in der Schweiz für medizinische Leistungen mehr aus der eigenen Tasche bezahlen müssen als Versicherte in zehn anderen Vergleichsländern. Der Commonwealth Fund berücksichtigte bei seiner Studie neben der Schweiz auch Australien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kanada, Neuseeland, Norwegen, Schweden, die USA und die Niederlande. eb

FITNESS

Zu viel Joggen schadet den GelenkenBeim Laufen müssen die Kniegelenke das sechs­ bis achtfache Körpergewicht aushalten. Die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik warnt: «Hohe Gelenkbelastungen können auf Dauer den Knorpel verstärkt abreiben.» Das könne zu schmerzhafter Arthrose führen. Sportlern werde empfohlen, die Muskeln gezielt aufzubauen, damit sie die Gelenke besser stützen. Marathonläufer sollten sich von einem Arzt untersuchen lassen.

Das Merkblatt «Jogging: Kraft­ und Dehnübungen» zeigt, wie man sich gut aufs Lauftraining vorbereitet. Herunterladen unter www.gesundheitstipp.ch oder bestellen gegen ein frankiertes, adressiertes C5- Antwortcouvert bei Gesundheitstipp, «Jogging», Postfach 277, 8024 Zürich. ag

Joggen: Gezielter

Muskelaufbau ist wichtig

Müde im Frühling: Frische Luft statt Pillen und Pulver

ne Erklärungen: «Die Tage werden länger. Das kann den Schlaf­Wach­Rhythmus stören.» Bei anderen ist der Kreislauf die Ursache: Wenn es plötzlich warm wird, dehnen sich die Blutgefässe aus. Das lässt den Blut­druck sinken. Fällt er zu tief, ist man müde. In jedem Fall gilt: «Raus in die Natur – am besten bei Sonnenschein – und viel bewegen», rät David Fäh. Das ist wirksamer und günstiger als Pil­len aus der Apotheke.

Der Hersteller Bio­Strath bestä tigt, dass «Magnesium allein keinen we­sentlichen Einfluss auf Müdigkeit und Erschöpfung hat». Entscheidend sei die Kombination mit Kräuterhefe. Die Firma empfiehlt, die Dosis über den Tag verteilt einzunehmen. Damit sei das Risiko von Nebenwirkungen ge­ring. Zudem sei das Magnesium «tief dosiert». Sonja Marti

So kommen Sie im Frühling in Schwung

Tanken Sie viel Sonnenlicht, am besten am Morgen.

2. Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft.

3. Essen Sie regelmässig, leicht und ausgewogen.

4. Trinken Sie 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag, aber nur

wenig Alkohol.

5. Trainieren Sie den Kreislauf mit Wechselduschen oder

in der Sauna.

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Magenleiden: Magensäure gelangt bei einer Reflux-Erkankung in die Speiseröhre

Speiseröhre

Schliess - muskel intakt

Magen

Schliessmuskel offen, Magen-säure kann aufsteigen

Fragwürdige Dauertherapie gegen SodbrennenFast jeder fünfte Schweizer nimmt regelmässig Magensäureblocker ein. Doch die Pillen nützen oft nichts. Im Gegenteil, sie können schaden – und kosten unnötig Geld.

Magenschmerzen, Sod-brennen, Aufstossen – dagegen sollen Medi-kamente wie Nexium, Pantozol, Antramups

oder entsprechende Generika helfen. Das versprechen die Hersteller.

Über 1,5 Millionen Krankenkassen-versicherte schlucken laut Helsana- Arzneimittelreport Magensäureblo-cker. Zwischen 2011 und 2015 nahm die Anzahl um einen Fünftel zu. Heu-te nehmen 18 Prozent der Bevölke-rung diese Medikamente ein. Das wundert Christoph Gubler nicht. Er

ist Chefarzt Gastroenterologie am Kantonsspital Winterthur. «Die Medi-kamente sind gut verträglich und wir-ken bei manchen Krankheiten gut.» Sie liessen gutartige Magengeschwü-re schnell abheilen oder würden gegen Reflux-Erkrankungen helfen. Dabei gelangt Magensäure in die Spei-seröhre. Das erzeugt Sodbrennen und kann die Schleimhaut der Speiseröh-re beschädigen. Die Tabletten hem-men die Säureproduktion.

Nur die Hälfte hat ein ernstes MagenproblemThomas Rosemann, Professor für Hausarztmedizin an der Universität Zürich, sagt, viele Spitäler setzten die Medikamente «schon fast routinemäs-sig» ein. Und Chefarzt Gubler weiss aus Erfahrung, dass «viele anfangs sinnvolle Therapien jahrelang weiter-laufen».

Jeder Zweite, der Säurehemmer nimmt, hat gar kein schweres Magen-leiden. Das zeigen Studien aus Gross-britannien. Studien für die Schweiz gibt es keine. Laut der Deutschen Ge-sellschaft für Gastroenterologie, Ver-dauungs- und Stoffwechselkrank-heiten nehmen viele Patienten die Tabletten wegen eher leichter Be-schwerden wie Reizmagen, Völle-gefühl, Sodbrennen oder Übelkeit. Ob die Tabletten dagegen helfen, sei wissenschaftlich nicht belegt.

Fettes Essen, Alkohol, Rauchen oder Übergewicht als UrsacheViele der Beschwerden treten nur auf, weil die Patienten zu fett essen, zu viel Alkohol trinken, rauchen oder übergewichtig sind. Die Gesellschaft für Gastroenterologie warnt: «In jüngster Zeit mehren sich Hinweise, dass der Dauerkonsum mehr Neben-wirkungen verursachen könnte, als bislang bekannt ist.» Dazu begünstige er Osteoporose und Knochenbrüche.

Eine Studie im US-Fachmagazin «Jama» wies 2016 nach, dass das Risi-ko von Nierenversagen durch die lang-jährige Einnahme von Magensäure-hemmern 75 Prozent steigt. Dänische Forscher stellten fest, dass Leute, wel-che die Tabletten nehmen, häufiger Schlaganfälle erleiden als solche, die darauf verzichten (saldo 1/2017). Zu-dem kommt man nur schwer von ih-nen los: Setzt man die Säurehemmer abrupt ab, schiesst die Magensäure-produktion in die Höhe. Viele Patien-ten haben dann mehr Beschwerden als am Anfang der Therapie.

Medizinprofessor Rosemann rät: «Wer Medikamente auf Dauer nimmt, sollte mit seinem Arzt einmal im Jahr überprüfen, ob er sie noch braucht.» Falls nein, solle man die Dosis lang-sam reduzieren. Eric Breitinger

Gesundheit Magenprobleme

170 Mio. Franken zahlen die Krankenkassen pro Jahr für Magensäure-blocker. Die Mittel kosten pro Patient jährlich 172 Franken.

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33saldo 6/2017

Rückenschmerzen Gesundheit

Schmerzmittel: Bringen bei Rückenschmerzen nur in einem von sechs Fällen Linderung

Pillen helfen kaum, wenn der Rücken streiktVoltaren oder Ibuprofen wirken bei den meisten Menschen mit Rücken­schmerzen auf Dauer nicht besser als ein Schein medi­kament. Das zeigt eine neue australische Studie. Die Schmerzmittel haben aber einen grossen Nachteil: Sie können Magen, Darm, Leber und Nieren schädigen.

Vierzig Prozent der Bevöl-kerung leiden laut Bun-desamt für Statistik an Rückenschmerzen. Vie-le greifen zu Schmerz-

mitteln wie Voltaren oder Ibuprofen. Ärzte und Pharmakologen aus Aus-tralien weisen im Fachmagazin «An-nals of the Rheumatic Diseases» dar-auf hin, dass die Einnahme dieser Medikamente den meisten auf Dauer keine Linderung verschafft.

Die Mediziner werteten 35 Stu dien mit über 6000 Teilnehmern aus, die vor allem Medikamente aus der Gruppe der nicht-steroidalen Entzün-dungshemmer im Durchschnitt sie-ben Tage lang einnahmen. Sie fanden heraus, dass Schmerzmittel wie Volta-ren, Ibuprofen, Aspirin und Novalgin die Beschwerden von nur einem von

sechs Patienten lindern. Bei den meis-ten Patienten beeinflussen die Mittel den Verlauf und die Intensität der Schmerzen nicht besser als Schein-medikamente. Schmerzexperte Mar-cus Schiltenwolf von der Universität Heidelberg sagt, die Tablette helfe nur kurzfristig. Der Körper gewöhne sich schnell an die Mittel und die Wir-kung flaue ab.

Magen, Leber und Nieren in Mitleidenschaft gezogenEntzündungshemmer führen oft zu erheblichen Nebenwirkungen. Laut der Auswertung hatten Patienten, die die Mittel einnahmen, zweieinhalb Mal häufiger Magen-Darm- Beschwer-den bis hin zu Blutungen als solche mit Scheinmedika menten. Auch Le-ber- und Nierenschäden träten auf.

Ibuprofen und Co. sind auch sonst nicht harmlos: Dänische Forscher warnen im Fachmagazin «European Heart Journal», dass die Einnahme des Voltaren-Wirkstoffs Diclofenac das Risiko für einen Herzstillstand im Vergleich zu anderen Schmerzmitteln um 50 Prozent erhöht. Bei Ibuprofen lag das Risiko 31 Prozent höher.

Die australischen Forscher fanden vor zwei Jahren zudem heraus, dass Paracetamol und ähnliche Mittel bei

Rückenschmerzen wenig wirken, aber die Leber beeinträchtigen können.

Voltaren- und Ibuprofen-Hersteller Novartis sagt, die australische Studie erlaube keine Aussagen zum Langzeit-effekt. Voltaren führe zu einer «deut-lichen Besserung der Beschwerden», müsse aber unter ärztlicher Beobach-tung eingesetzt werden. Ibuprofen sei von den Behörden bei rheumatischen Krankheiten zugelassen. Sanofi ver-weist auf eine Studie, wonach Noval-gin das Wohlbefinden erhöhe und nur wenige Nebenwirkungen verursache.

Etzel Gysling, Arzt in Wil SG und Herausgeber des Fachmagazins «Phar-ma-Kritik», überraschen die Studien-ergebnisse nicht. Er fordert, «Neben-wirkungen von Schmerzmitteln mehr Aufmerksamkeit zu schenken». Der Erfolg nicht-medikamentöser Mass-nahmen wie Rückenübungen oder Walking sei «gut nachgewiesen».

Eric Breitinger

Weitere Informationen finden Sie im Gesundheits­ tipp­Ratgeber «Das Kreuz mit dem Rücken» (120 Seiten, Fr. 27.–). Zu bestellen auf Seite 34 oder auf www.saldo.ch Gratis-Merkblatt: «Zehn Übungen

für einen gesunden Rücken»Herunterladen unter www.gesundheitstipp.ch oder bestellen gegen ein frankiertes und adressiertes C5-Antwortcouvert bei: Gesundheitstipp, «Gesunder Rücken», Postfach 277, 8024 Zürich

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35saldo 6/2017

Film, lästige SoftwareMultimedia

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FILM

Rotes Kreuz: Millionengewinn dank BlutspendenGespendetes Blut ist ein lukratives Geschäft – auch in der Schweiz. Den grössten Teil des Bluts verwenden Pharmafirmen zur Herstellung von teuren Medikamenten. Eine Doku men ta tion geht dem Weg des Blutes nach.

Vorletztes Jahr spendeten in der Schweiz rund 311 000 Personen Blut. Die Zahl stammt vom Schweizeri­

schen Roten Kreuz. Nur 20 Prozent des Blutplasmas – des flüssigen Teils des Bluts – kommt aber direkt Patienten zugute. Den Rest verkauft das Rote Kreuz für jährlich 10 Millionen Franken an Pharmafirmen.

Das Plasma enthält wertvolle Eiweisse, die man für die Herstellung teurer und einträglicher Medikamente benötigt. Die Dokumentation «Das Geschäft mit dem Blut» zeigt die Schattenseiten des Geschäfts mit Spenderblut.

Ein wichtiger Abnehmer von Blutplasma ist die Firma Octapharma mit Sitz in Lachen SZ. Sie kauft nicht nur Blutplasma von Spendern in der Schweiz, sondern auch aus den USA. Wer dort Blut spendet, erhält Geld. Manche spenden zweimal wöchent­

lich, um ihren Lebensunterhalt zahlen zu können. Damit gefährden sie ihre Gesund­heit. Das Schweizerische Rote Kreuz empfiehlt nicht mehr als zwei Spenden pro Jahr. Die Filmemacher wollten mit Octa­pharma über die heiklen Spendepraktiken reden. Die Verantwortlichen verweigerten ein Interview.

Die eindrückliche Dokumentation ist zu sehen unter saldo.ch/d844fe

Marc Mair-Noack

Pierre Monnard, «Das Geschäft mit dem Blut», Schweiz/Frankreich 2016. 52 Minuten, Arte 2017.

Blutspender in Cleveland, Ohio, USA: Geld gegen Blut

TOOLBARS

So wird man lästige Software losWer eine Software herunterlädt und nicht aufpasst, installiert aus Versehen oft nervige Zusatz­software auf dem Computer. Auf einmal öffnen sich Pro­gramme, die versprechen, Windows schneller zu machen. Oder das Aussehen des Internet­browsers ändert sich: Es er­scheint eine fremde Startseite oder neue Symbolleisten tauchen auf (sogenannte Tool­

bars). Sie haben nur den Zweck, den Nutzer auf fremde Seiten zu locken.

Solche Software lässt sich oft nur schwer vom PC entfernen. So gehen Sie vor:

J Achten Sie bei der Installation von Programmen darauf, ob weitere Software automatisch mitinstalliert wird. Entfernen Sie entsprechende Häkchen.

J Das Gratisprogramm «Un­checky» hilft, ungewollte Instal­lationen zu verhindern. Es merkt, ob Zusatzsoftware instal­liert wird und stoppt die Instal­lation. Selber prüfen ist den­

noch nötig, da die Gratis soft­ ware nicht bei allen Program­men gleich gut funktioniert.

J Zusatzsoftware wie Toolbars, die den Browser verändern, kann man oft direkt im Browser deinstallieren. In Firefox geht dies unter Extras g Add­ons, in Chrome im Menü unter Weitere Tools g Erweiterungen, im Windows­10-Browser Edge im Menü unter Erweiterungen. Prüfen Sie jeweils sämtliche installierten Browser.

J Hat man damit keinen Erfolg, hilft das Programm «ADW Cleaner», den PC von ungewoll­

ter Zusatzsoftware zu säubern. Für Macs eignet sich das «Bit­defender Adware Removal Tool».

Die vorgestellten Programme finden Sie unter saldo.ch g Ser­vice g Gut bedient g Kostenlose Programme.

Marc Mair-Noack

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Multimedia Apps, Buch, Links

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LINKS

Erdbebenwww.seismo.ethz.ch/de/home

Im letzten Jahr bebte die Erde in der Schweiz über 880 Mal. Seit Anfang Jahr verzeichnete der Schweizerische Erdbebendienst bereits über 300 Beben. Auf dieser Website sind sämtliche Erd stösse akribisch dokumentiert. Dazu gibt es viele Hintergrundinformationen zur Erdbebenforschung und Verhaltensemp­fehlungen, was im Ernstfall zu tun ist.

Aktuelle Beben: Interaktive Webkarten

BUCH

Gross auf EinkaufstourChina verfügt dank seiner Exporte über gewaltige Mengen an Fremdwährungen. Vor allem Staats­unternehmen investieren damit in grossem Stil im Ausland – zum Beispiel in den Energiesektor oder in Hightechfirmen. Die China­Experten Juan Pablo Cardenal und Heriberto Araújo zeigen in diesem Buch, wie der kommunistische Riesenstaat dadurch in Europa immer mehr Einfluss gewinnt. Die Autoren kritisieren Regierungen, die den Profit vor Völkerrecht stellen und es nicht wagen, Menschenrechtsfragen aufs Tapet zu bringen. Umgekehrt sehen sich westliche Konzerne auf dem chinesischen Markt mit grossen Hürden kon frontiert. Ein unbequemes Buch darüber, wie die Globa li sierung schleichend unser Leben verändert. thl

Juan Pablo Cardenal, Heriberto Araújo, «Freundliche Übernahme», Hanser, 350 Seiten, ca. Fr. 33.–, E-Book ca. Fr. 25.–

Das Smartphone ist auch eine Agenda. Mit den richtigen Apps hat man alle Termine dabei – un-terwegs auf dem Handy und auf dem Computer zu Hause.

Auf den meisten Smartphones ist eine Kalender­App vor­

installiert. Damit lassen sich Termine eintragen. Es gibt Apps, die deutlich mehr bieten als die vorinstallierten Standardkalender. Eine gute Kalender­App soll über­sichtlich und einfach zu bedienen sein. Neue Termine sollte man ohne Aufwand eintippen können. In den App­Shops gibt es Dutzende Kalender­ Apps. saldo hat sie getestet und stellt die besten vor.

Marc Mair-Noack

J aCalendar   Für Android. Gratis. Mehr Funktionen und werbefrei für Fr. 5.–Positiv: Sehr übersichtlich. Einfache

Bedienung. Schneller Wechsel zwischen Monats-, Wochen- und Tagesübersicht.

J Fantastical 2   Für iPhone. Fr. 5.–Positiv: Originelle Darstellung: Kombination aus Listenansicht aller

Termine und Monatsüberblick. So behält man auch bei vielen Terminen den Überblick. Negativ: Darstellung lässt sich nur sehr beschränkt ändern.

J Pocketlife   Für iPhone. Gratis (Version ohne Werbung Fr. 5.–)Positiv: für jeden Monat ein frei

wählbares Hintergrundbild. Für wieder-kehrende Ereignisse wie Verabredungen oder Besprechungen lassen sich Vorlagen erstellen.Negativ: Einblendbare Daten wie Mond-kalender oder Sportereignisse kosten pro Jahr 2 Franken extra.

J Pocket Informant   Für iPhone. Gratis. Datenübernahme von Kalendern von Google, Toodledo, Evernote oder Outlook jeweils Fr. 5.–

Positiv: Für wiederkehrende Ereignisse lassen sich Vorlagen erstellen. Viele Darstellungs-varianten und Einstellungs möglichkeiten.Negativ: Extras wie individuelle Farbwahl für verschiedene Termine kosten Fr. 5.– extra.

J Business Kalender 2   Für Android. GratisPositiv: Termintypen wie Geburtstage, Feiertage oder Bürotermine lassen sich

besonders einfach ein- und ausblenden.Negativ: Unübersichtliche Wochenansicht.

J Digical Kalender   Für Android. Gratis. Mehr Funktionen und werbefrei für Fr. 5.–Positiv: Zweigeteilte Ansicht möglich:

Oben Monatsübersicht, unten Listenansicht al-ler TermineNegativ: Termintypen wie Geburtstage, Feiertage oder Bürotermine lassen sich nur schwer ausblenden.

So wird das Handy zur Agenda

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Multimedia

Löhnewww.lohnrechner.ch

Mit dem neuen Lohnrechner des Schweizerischen Gewerkschafts­bunds können Benutzer heraus­finden, wie viel gleich Qualifizier­te üblicherweise verdienen. Das hilft, den eigenen Lohn einzu­schätzen und Lohnverhandlungen vorzubereiten. Die Daten basieren auf der Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik von 2014. Erfasst sind 1,7 Millionen Löhne aus 35 000 Unternehmen.

Geschichtewww.hls-dhs-dss.ch

Hunderte von Infografiken zur Schweizer Geschichte. Man sieht zum Beispiel, wie rasant sich das Eisenbahnnetz zwischen 1870 und 1914 entwickelt hat. Oder kann die Bevölkerungs­kurven der Stadt Zürich nach­verfolgen: 1960 wohnten dort über 430 000 Menschen. 2000 waren es noch 350 000. Aktuell sind es 416 000. Die Infografiken stammen aus dem Historischen Lexikon der Schweiz. Das Gesamtwerk umfasst gedruckt 13 Bände. Viele der online gratis zugänglichen Infografiken reichen bis in die Gegenwart.

Marc Mair-Noack saldo-Redaktor

«Wie füge ich den Fotos Ortsangaben hinzu?»«Bei Ferienfotos finde ich es praktisch, wenn die Koordinaten im Foto mitgespeichert werden. So kann ich danach auf einer Karte einblenden, wo das Foto geschossen wurde. Bei einigen Bildern fehlt diese Angabe. Kann ich sie nachträglich hinzufügen?»Viele Kameras speichern beim Abdrücken die Koordinaten vom Entstehungsort des Fotos automatisch. Falls die Kamera dazu nicht in der Lage ist oder die Funktion deaktiviert ist, kann man diese Angaben später ergänzen. Dies geht zum Beispiel mit dem Fotoverwal­tungsprogramm Picasa. Wählen Sie in Picasa ein Foto aus und klicken unten auf das rote Stecknadel­Symbol. Nun öffnet sich eine Landkarte. Suchen Sie den Aufnahmeort und klicken Sie auf das grüne Stecknadel­ Symbol oben. Schieben Sie diese Stecknadel an die korrekte Stelle auf der Karte. Mit OK bestäti­gen. Picasa speichert die Koordinaten in der Bilddatei. Diese sind auch von anderen Pro­grammen lesbar.

Ein Alternativprogramm zu Picasa für die­sen Zweck ist Geosetter (saldo.ch/ef95cc).

«Wie schneide ich Musik?»«Mit welcher Software lässt sich schnell und einfach ein Musikstück zusammenschneiden?»Eine vielseitige Software zum Bearbeiten von Audiodateien ist das kostenlose Programm Audacity (unter saldo.ch  !  Service  !  Gut be­dient  !  Kostenlose Programme). Damit lässt sich zum Beispiel ein Teil eines Musikstücks einfach wegschneiden. Man markiert den zu entfernenden Teil mit der Maus und drückt auf die «Delete»­Taste. Auch viele Effekte lassen sich mit Audacity hinzufügen.

Frage & Antwort

Was wollten Sie zum Thema Multimedia schon lange wissen?Schreiben Sie an: [email protected], Betreff «Multimedia-Fragen»

Vergleichen: Übliche Löhne

aCalendar: Einfache Bedienung, übersichtlich

Vom Handy auf den ComputerKalender-Apps lassen sich mit Websites synchronisieren. Das heisst: Gibt man auf dem Handy einen Termin ein, sieht man ihn via Internet auch auf dem Com puter zu Hause oder am Arbeitsplatz und umgekehrt.

Kalender-Apps speichern die Termine direkt auf dem Handy

sowie in speziellen Datenbanken im Internet. Android-Apps speichern die Daten meist bei Google. In diesem Fall kann man seine Termine via Google-Kalender auf der Google-Website ansehen. Je nach Handy und Androidversion kann man in der Kontoeinstellung wählen, dass man statt Google einen Kalenderdienst wie Exchange oder Outlook verwendet.

Beim iPhone muss man den installierten Standardkalender mit einem Konto von Google, iCloud (Apple), Outlook oder Yahoo verbinden. Dies geht in den Einstellungen des Kalenders. Anschliessend können andere installierte Kalender-Apps auf die Termine dieser Konten zugreifen.

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In vielen Städten kann man fast oder ganz kostenlos Velos aus­leihen – und gratis Museen besuchen.

Bernwww.bernrollt.ch

«Bern rollt» verleiht Citybikes, Kinder- und Jugendvelos. Velo-fahrer müssen einen Ausweis und 20 Franken Depot hinterlegen. Die ersten vier Stunden sind gra-tis. Jede weitere Stunde kostet 1 Franken. Vier von fünf Aus-leihstationen befinden sich im Stadtzentrum und sind vom Bahnhof aus zu Fuss gut zu errei-chen. Alternative: Gegen Gebühr an den vier Stationen im Zentrum ein E-Bike mieten. Drei Stunden kosten 9 Franken. Tipp: Noch bis Ende Juni ist im Käfig turm im Stadtzentrum (www.kaefigturm.ch) die Foto-porträt-Ausstellung «Verdingkin-der» zu sehen – gratis. Ebenfalls kostenlos: die Antikensammlung der Berner Uni, die Schweizeri-sche Theatersammlung und das Schweizer Schützenmuseum.

Genfwww.geneveroule.ch

In Genf kann man von Ende April bis Ende Oktober Velos gratis ausleihen. Es gibt sieben Statio-nen. Eine davon befindet sich direkt beim Hauptbahnhof. Eine Karte auf der Website von «Genève roule» zeigt weitere Standorte. Die Gratis-Ausleihe ist auf vier Stunden beschränkt.Tipp: Der Besuch des Jardin Botanique ist gratis. Er liegt zirka einen halben Kilometer nördlich vom Hauptbahnhof am Seebecken.

Neuenburg www.neuchatelroule.ch

Zum symbolischen Preis von 2 Franken kann man in Neuen-burg vier Stunden lang ein Fahrrad mieten. Die Tagesmie-te kostet 6 Franken plus ein Depot von 20 Franken. Nötig ist auch ein Ausweis. Die Velos sind an rund einem Dutzend Stationen in der Stadt und ent-lang des Neuenburgersees sta-tioniert. Um die Velos zu entriegeln, brauchts eine Zu-gangskarte. Auf www.neucha telroule.ch ist ersichtlich, wo man sie beziehen kann. Tipp: Das archäologische Museum Laté nium ist am ers-ten Sonntag des Monats gratis.

Es liegt an der Velostrecke Neuenburg–Seeland. Ebenfalls kostenlos ist der Eintritt in den Botanischen Garten.

Wallishttps://wallisrollt.ch

Die Gratis- Leihvelos stehen ab 24. Mai bereit. Man zeigt einen Ausweis und hinterlässt ein Depot von 20 Franken. Die Rückgabe des Velos kann an irgendeiner der 14 Stationen (darunter Brig und Visp) erfol-gen. Gratis sind die ersten vier Stunden, danach wird die Mie-te kostenpflichtig. Beispiel: 6 Stunden Mountain Bike kos-ten 40 Franken. Per Formular auf der Website kann man ein Velo gegen eine Gebühr von 5 Franken reservieren.Tipp: Der Besuch der vier Walliser Kantonsmuseen in Sitten ist jeweils am ersten Sonntag des Monats gratis.

Zugerlandwww.zug-tourismus.ch/de/ aktivitaeten/freizeit/ Veloverleih

Ausweis als Depot hinterlegen und losfahren – so einfach kommt man in Zug (25 Fahrrä-der), Baar (16) und Cham (20) von Anfang Mai bis Ende Okto-

ber zu einem Gratis-Leihvelo inklusive Helm. Rückgabe im-mer am Ort der Ausleihe.Tipp: Das Museum für Urge-schichte(n) ist an allen Sonn- und Feiertagen gratis. Immer am ersten Freitag des Monats ist auch der Eintritt ins Kunst-haus Zug kostenlos.

Zürichwww.stadt-zuerich.ch/aoz/de/index/shop/veloverleih/ standorte.html

In Zürich hält «Züri rollt» an mehreren Standorten Gra-tis-Leihvelos bereit. Als Depot müssen 20 Franken hinterlegt werden. Am Hauptbahnhof ist die Miete ganzjährig möglich. An allen übrigen Standorten ab Ende April/Anfang Mai bis Ende Oktober. Je nach Velotyp kön-nen die Fahrräder an einer be-liebigen Station abgegeben werden. Wer sein Velo über Nacht behalten möchte, zahlt 10 Franken. Tipp: In der Stadt Zürich gibt es einige Museen, die kostenlos sind. Beispiele: Völkerkunde-museum, die Graphische Sammlung der ETH, das Zoolo-gische Museum oder die Suk-kulentensammlung. Der Eintritt in die Sammlung des Kunst-hauses ist jeden Mittwoch gratis. Ueli Abt KE

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Link, Buch  Reisen

Budapesthttps://molbubi.bkk.hu (Für Englisch oben rechts auf die Flagge Grossbritanniens klicken)

Beim Bike-Sharing-System MOL Bubi zahlt man eine Grundgebühr von Fr 1.70. Die erste halbe Stunde ist gratis. Für jede weitere halbe Stunde zahlt man zusätzlich. Zur Verfügung stehen fast 1300 Velos an 112 Standorten. Tipp: Die neue ungarische Staatsoper am östlichen Ufer der Donau ist architektonisch sehens-wert. Die Akustik gilt als hervor-ragend. Man kann sie kostenlos besichtigen.

Kopenhagenhttps://bycyklen.dk/enIn Kopenhagen kommen die Leih-velos in einer Hightech-Variante da-her: Der Ausleihdienst «Bycyklen» stellt E-Bikes mit montiertem Ta-blet-Computer zur Verfügung mit Stadtkarte und GPS-Navigation. Die LED-Beleuchtung schaltet sich auto-matisch ein. Für leichteres Fahren sorgt ein 250-Watt-Motor. Die Grundgebühr und die erste Stunde kosten Fr. 4.50, ebenso jede weitere Stunde.

Tipp: Der Eintritt ins Nationalmuse-um ist gratis. Jeweils mittwochs gibt es freien Eintritt in folgende Museen: Thorvaldsens Museum, Nikolaj Ud-stillingsbygning, Den Hirschsprungs-ke Samling, Frihedsmuseum, Orlogs-museum und das Tøjhusmuseum. Das Stadtmuseum (Bymuseum) ge-währt jeweils freitags freien Eintritt.

Parishttp://en.velib.paris.fr/ Stations-in-Paris

«Vélib’» heisst das Bike-Sharing- System in Paris. Gebucht wird die Ausleihe an den Terminals. Die Grundgebühr für einen Tag kostet Fr. 1.80. Dann ist jede Fahrt bis zu 30 Minuten gratis, längere Fahrten kosten extra. Abgebucht wird über die Kreditkarte. Die Velos stehen 24 Stunden zur Verfügung. Die Rück-gabe erfolgt an einer der 1800 Sta-tionen. 20 000 Fahrräder stehen stadtweit zur Verfügung. 160 Ange-stellte halten sie in Schwung.Tipp: In Paris gibt es eine Reihe von Gratisangeboten. Eine Übersicht gibts auf http://de.parisinfo.com/ paris-entdecken/themenfuhrer/ paris-gratis.

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Inspirationen für die Ferienwww.findpenguins.com

Wer sich auf dieser Website registriert, kann eigene Reisegeschichten, inklusive Fotos, veröffentlichen. Diese Reiseerzählun-gen sind für alle Besucher der Website frei zugänglich. Man kann lesen, Bilder an-schauen und sich für die nächsten Ferien inspirieren lassen. Dazu einfach auf «Entde-cken» klicken und ein Reiseziel eingeben.

Bergauf und bergab durchs abgründige LandDas Autorenpaar Christa und Emil Zopfi stellt in «Sonnenlüfte atmen» 15 Wanderun-gen in der Ostschweiz vor. Und es zeigt: Die hügelige Landschaft ist voller Abgründe.

Alle Wanderungen führen vorbei an lite-rarischen Schauplätzen. Zum Beispiel von Grub AR nach Speicher AR. Das schmucke Dörfchen Grub diente Friedrich Glauser als Vorlage für seinen Krimi «Die Speiche». Ebenda amtete Walter Züst als Gemeinde-schreiber, bis er nahe am Pensionsalter die wahre Geschichte des Raubmörders Johann Ulrich Schläpfer niederschrieb. Dieser en-dete 1862 auf dem Schafott. Es war die letz-te Hinrichtung im Kanton.

Wen es in die Höhe zieht, der wandert auf den Säntis. Unterwegs erlebt er nicht nur die Schönheit der Landschaft, wie sie Hermann Hesse beschrieben hat. Auf dem Gipfel angekommen, weiss er dank Recher-chen des Autors Bruno Meier auch, dass dort oben im Winter 1922 ein Schustergesel-le das Wetterwartepaar Haas ermordet hat.

Am Schluss jedes Kapitels gibts nützliche Infos wie ein Höhenprofil der Wanderung, Tipps zum Einkehren und Übernachten samt Kartenausschnitt. ua

Christa und Emil Zopfi, «Sonnenlüfte atmen» – literarische Wanderungen in der Ostschweiz, Rotpunkt, zirka 42 Franken

Zürich, Paris, Budapest: Bieten günstige Velos an

Gratis: Nationalmuseum Kopenhagen

Paris: 20 000 Leihvelos

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Die Schweizer zahlen mehr Steuern, höhere Kranken-kassenprämien und höhere Mieten als vor zehn Jahren. Die Einkommen stiegen aber kaum. Kein Wunder, sind immer mehr Leute auf Unterstützung angewiesen.

Kürzlich titelte der «Blick» gross: «Es geht uns besser, als wir meinen.» Inhalt der Story: Vor zehn Jah-ren habe die Börse ge-

boomt. Die Banken hätten fette Ge-winne eingefahren. Ein Jahr später seien nach der Bankenkrise ganze Volkswirtschaften am Abgrund ge-standen. Seither habe die Schweiz einen Drittel der Industriejobs verlo-ren und die Grossbank UBS retten müssen. Die Finanzkrise sei zwar nicht ausgestanden, heisst es im «Blick» weiter, aber: «Der Schweiz geht es besser als vor zehn Jahren.» Laut Chefredaktor Christian Dorer zeigen die Zahlen sogar: Den Schwei-zern geht es so gut wie noch nie.

Aktuell

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36,8 Prozent betrug die Steigerung der Standardprämie bei den Krankenkassen von 2007 bis 2016

Weniger Geld im PortemonnaieDie «Blick»-Leser glauben das nicht

so recht: «Wieso stimmt mein Umfeld nicht mit den Zahlen überein?», fragt ein Leser aus Bern auf der «Blick»-Web-site. Ein anderer ist überzeugt, dass es inzwischen viel mehr Menschen gibt, die unter dem Existenzminimum leben. Der Mittelstand müsse den Gürtel «deutlich enger schnallen». Ro-land Rohrbach aus Binningen BL er-innert daran, dass viele über 50-Jäh-rige entlassen worden sind: «Der ‹Blick› schreibt immer wieder Sachen, die re-alitätsfremd sind», ärgert er sich.

saldo macht denFaktencheckGeht es den Schweizern nun besser oder schlechter als vor zehn Jahren? saldo hat sich in Statistiken vertieft. Fazit: Die Leute haben heute weniger Geld im Portemonnaie als vor zehn Jahren, die Armut nahm zu. Das sind die entscheidenden Zahlen:

Krankenkassenprämien: Die Stan-dardprämie für Erwachsene mit einer Franchise von 300 Franken stieg von

2007 bis 2016 von jährlich 3756 Fran-ken auf 5137 Franken – eine Steige-rung um 36,8 Prozent. Auch die Aus-gaben für die Jahresfranchise und den Selbstbehalt gingen steil nach oben: plus 31,1 Prozent.

Wohnkosten: Innert zehn Jahren zahlten Mieter für ihre Wohnung 22,8 Prozent mehr. Das zeigt der Angebots-index des Beratungsunternehmens Wüest Partner. Wer Wohneigentum erwerben will, benötigt ein dickes Eigenkapitalpolster. Denn die Preise sind in den letzten zehn Jahren ex-plodiert – um 49,1 Prozent (Index des Beratungsunternehmens Iazi).

Steuern: Seit 2011 zahlt die ganze Bevölkerung höhere Mehrwertsteu-ern. Der Normalsatz stieg um 0,4 auf 8 Prozent, der reduzierte Satz auf 2,5 Prozent. Mehrwertsteuern sind unsozial, weil sie Leute, die das ge-samte Einkommen für den Lebens-bedarf ausgeben müssen, viel stärker tri§ t. Auch bei den direkten Steuern ist die Belastung grösser: Die Haus-

halte zahlten 2014 im Vergleich zu 2007 exakt 14,7 Prozent mehr Steu-ern. Die Bevölkerung wuchs im selben Zeitraum aber nur um 8,4 Prozent.

Löhne: Die Löhne sind zwar höher als vor zehn Jahren. Aber nicht in dem Ausmass, in dem die Kosten zunah-men. Von 2007 bis 2015 stiegen die Medianlöhne der Angestellten nur um 6 Prozent auf 68 900 Franken pro Jahr. Medianlohn heisst: die Hälfte der An-gestellten verdient mehr, die andere Hälfte weniger. Bei den Selbständi-gen erhöhte sich das Medianeinkom-men in der gleichen Periode um 5,2 Prozent auf 63100 Franken pro Jahr. Zwischen den Berufsgruppen gibt es grosse Unterschiede. Angestellte Handwerker legten um 4 Prozent zu. Selbständige in der Dienstleistungs- und Verkaufsbranche nur um 2,4 Pro-zent. Kaum eine Rolle spielt die Teu-erung: Im Jahresmittel von 2007 bis 2016 beläuft sie sich auf 0,4 Prozent.

Arbeitslosigkeit: Die Erwerbs lo-sen quote erhöhte sich in den letzten

zehn Jahren laut Bundesamt für Sta-tistik von 3,6 auf 4,3 Prozent. Diese Statistik erfasst auch ausgesteuerte Personen.

Armut: Wenn die Löhne weniger stark steigen als die Ausgaben, nimmt insgesamt die Armut zu. Das zeigt sich vor allem bei den Ergänzungsleistun-gen zur AHV und IV: Die Ausgaben schnellten von 2007 bis 2015 um 47,3 Prozent auf 4,8 Milliarden Franken pro Jahr hoch. Die Zahl der Bezüger stieg um 22,8 Prozent auf 315 000 Per-sonen. Bei der Sozialhilfe erhöhten sich die Ausgaben zwischen 2007 und 2014 um 38,5 Prozent. Thomas Lattmann

Aktuell Lebenskosten

Ablenkung am Steuer führt zu immer mehr AusweisentzügenWer beim Fahren mit dem Handy am Ohr telefoniert, kassiert im Normalfall eine Ord-nungsbusse von 100 Franken. Hält die Polizei einen Lenker an, der während der Fahrt ein SMS schreibt oder im Internet surft, droht ein Ausweisentzug für mindestens einen Monat.

Gemäss Bundesamt für Strassen müssen immer mehr Lenker wegen «Ablenkung durch Telefonieren und Essen» das Billett ab-geben: 2010 waren es 524 Autofahrer, letztes Jahr bereits 1693.

Die Zahl der Ausweisentzüge wegen «Miss-achtung von Geschwindigkeitsvorschriften» nimmt hingegen ab. 2010 nahm die Polizei wegen zu schnellem Fahren 35 427 Lenkern den Ausweis weg. In den letzten fünf Jahren pendelte sich diese Zahl bei rund 30 000 ein.

Rückläu ̄g ist auch die Zahl der Lenker, die den Ausweis wegen zu viel Alkohol am Steuer abgeben mussten. Ihre Zahl sank von 18 371 (2010) auf 15 084 im letzten Jahr.

Total zog die Polizei vergangenes Jahr 78 043 Fahrausweise ein. Praktisch gleich viele wie im Jahr 2010. bf

Schweizin Zahlen

QUELLE: ASTRA

Mehr Ausweisentzüge wegen Telefonieren und Essen am Steuer

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

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524Haben Sie persönlich heute mehr Geld zur Verfügung als vor zehn Jahren?Schreiben Sie an: [email protected]

Höhere Steuern Höhere Wohnkosten Teurere Krankenkassen Mehr Arbeitslose Mehr Arme

«Blick» vom 25. Februar 2017: «Der Schweiz geht es besser als vor zehn Jahren»

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Die Schweizer zahlen mehr Steuern, höhere Kranken-kassenprämien und höhere Mieten als vor zehn Jahren. Die Einkommen stiegen aber kaum. Kein Wunder, sind immer mehr Leute auf Unterstützung angewiesen.

Kürzlich titelte der «Blick» gross: «Es geht uns besser, als wir meinen.» Inhalt der Story: Vor zehn Jah-ren habe die Börse ge-

boomt. Die Banken hätten fette Ge-winne eingefahren. Ein Jahr später seien nach der Bankenkrise ganze Volkswirtschaften am Abgrund ge-standen. Seither habe die Schweiz einen Drittel der Industriejobs verlo-ren und die Grossbank UBS retten müssen. Die Finanzkrise sei zwar nicht ausgestanden, heisst es im «Blick» weiter, aber: «Der Schweiz geht es besser als vor zehn Jahren.» Laut Chefredaktor Christian Dorer zeigen die Zahlen sogar: Den Schwei-zern geht es so gut wie noch nie.

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36,8 Prozent betrug die Steigerung der Standardprämie bei den Krankenkassen von 2007 bis 2016

Weniger Geld im PortemonnaieDie «Blick»-Leser glauben das nicht

so recht: «Wieso stimmt mein Umfeld nicht mit den Zahlen überein?», fragt ein Leser aus Bern auf der «Blick»-Web-site. Ein anderer ist überzeugt, dass es inzwischen viel mehr Menschen gibt, die unter dem Existenzminimum leben. Der Mittelstand müsse den Gürtel «deutlich enger schnallen». Ro-land Rohrbach aus Binningen BL er-innert daran, dass viele über 50-Jäh-rige entlassen worden sind: «Der ‹Blick› schreibt immer wieder Sachen, die re-alitätsfremd sind», ärgert er sich.

saldo macht denFaktencheckGeht es den Schweizern nun besser oder schlechter als vor zehn Jahren? saldo hat sich in Statistiken vertieft. Fazit: Die Leute haben heute weniger Geld im Portemonnaie als vor zehn Jahren, die Armut nahm zu. Das sind die entscheidenden Zahlen:

Krankenkassenprämien: Die Stan-dardprämie für Erwachsene mit einer Franchise von 300 Franken stieg von

2007 bis 2016 von jährlich 3756 Fran-ken auf 5137 Franken – eine Steige-rung um 36,8 Prozent. Auch die Aus-gaben für die Jahresfranchise und den Selbstbehalt gingen steil nach oben: plus 31,1 Prozent.

Wohnkosten: Innert zehn Jahren zahlten Mieter für ihre Wohnung 22,8 Prozent mehr. Das zeigt der Angebots-index des Beratungsunternehmens Wüest Partner. Wer Wohneigentum erwerben will, benötigt ein dickes Eigenkapitalpolster. Denn die Preise sind in den letzten zehn Jahren ex-plodiert – um 49,1 Prozent (Index des Beratungsunternehmens Iazi).

Steuern: Seit 2011 zahlt die ganze Bevölkerung höhere Mehrwertsteu-ern. Der Normalsatz stieg um 0,4 auf 8 Prozent, der reduzierte Satz auf 2,5 Prozent. Mehrwertsteuern sind unsozial, weil sie Leute, die das ge-samte Einkommen für den Lebens-bedarf ausgeben müssen, viel stärker tri§ t. Auch bei den direkten Steuern ist die Belastung grösser: Die Haus-

halte zahlten 2014 im Vergleich zu 2007 exakt 14,7 Prozent mehr Steu-ern. Die Bevölkerung wuchs im selben Zeitraum aber nur um 8,4 Prozent.

Löhne: Die Löhne sind zwar höher als vor zehn Jahren. Aber nicht in dem Ausmass, in dem die Kosten zunah-men. Von 2007 bis 2015 stiegen die Medianlöhne der Angestellten nur um 6 Prozent auf 68 900 Franken pro Jahr. Medianlohn heisst: die Hälfte der An-gestellten verdient mehr, die andere Hälfte weniger. Bei den Selbständi-gen erhöhte sich das Medianeinkom-men in der gleichen Periode um 5,2 Prozent auf 63100 Franken pro Jahr. Zwischen den Berufsgruppen gibt es grosse Unterschiede. Angestellte Handwerker legten um 4 Prozent zu. Selbständige in der Dienstleistungs- und Verkaufsbranche nur um 2,4 Pro-zent. Kaum eine Rolle spielt die Teu-erung: Im Jahresmittel von 2007 bis 2016 beläuft sie sich auf 0,4 Prozent.

Arbeitslosigkeit: Die Erwerbs lo-sen quote erhöhte sich in den letzten

zehn Jahren laut Bundesamt für Sta-tistik von 3,6 auf 4,3 Prozent. Diese Statistik erfasst auch ausgesteuerte Personen.

Armut: Wenn die Löhne weniger stark steigen als die Ausgaben, nimmt insgesamt die Armut zu. Das zeigt sich vor allem bei den Ergänzungsleistun-gen zur AHV und IV: Die Ausgaben schnellten von 2007 bis 2015 um 47,3 Prozent auf 4,8 Milliarden Franken pro Jahr hoch. Die Zahl der Bezüger stieg um 22,8 Prozent auf 315 000 Per-sonen. Bei der Sozialhilfe erhöhten sich die Ausgaben zwischen 2007 und 2014 um 38,5 Prozent. Thomas Lattmann

Aktuell Lebenskosten

Ablenkung am Steuer führt zu immer mehr AusweisentzügenWer beim Fahren mit dem Handy am Ohr telefoniert, kassiert im Normalfall eine Ord-nungsbusse von 100 Franken. Hält die Polizei einen Lenker an, der während der Fahrt ein SMS schreibt oder im Internet surft, droht ein Ausweisentzug für mindestens einen Monat.

Gemäss Bundesamt für Strassen müssen immer mehr Lenker wegen «Ablenkung durch Telefonieren und Essen» das Billett ab-geben: 2010 waren es 524 Autofahrer, letztes Jahr bereits 1693.

Die Zahl der Ausweisentzüge wegen «Miss-achtung von Geschwindigkeitsvorschriften» nimmt hingegen ab. 2010 nahm die Polizei wegen zu schnellem Fahren 35 427 Lenkern den Ausweis weg. In den letzten fünf Jahren pendelte sich diese Zahl bei rund 30 000 ein.

Rückläu ̄g ist auch die Zahl der Lenker, die den Ausweis wegen zu viel Alkohol am Steuer abgeben mussten. Ihre Zahl sank von 18 371 (2010) auf 15 084 im letzten Jahr.

Total zog die Polizei vergangenes Jahr 78 043 Fahrausweise ein. Praktisch gleich viele wie im Jahr 2010. bf

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QUELLE: ASTRA

Mehr Ausweisentzüge wegen Telefonieren und Essen am Steuer

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

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Höhere Steuern Höhere Wohnkosten Teurere Krankenkassen Mehr Arbeitslose Mehr Arme

«Blick» vom 25. Februar 2017: «Der Schweiz geht es besser als vor zehn Jahren»

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Die Schweizer zahlen mehr Steuern, höhere Kranken-kassenprämien und höhere Mieten als vor zehn Jahren. Die Einkommen stiegen aber kaum. Kein Wunder, sind immer mehr Leute auf Unterstützung angewiesen.

Kürzlich titelte der «Blick» gross: «Es geht uns besser, als wir meinen.» Inhalt der Story: Vor zehn Jah-ren habe die Börse ge-

boomt. Die Banken hätten fette Ge-winne eingefahren. Ein Jahr später seien nach der Bankenkrise ganze Volkswirtschaften am Abgrund ge-standen. Seither habe die Schweiz einen Drittel der Industriejobs verlo-ren und die Grossbank UBS retten müssen. Die Finanzkrise sei zwar nicht ausgestanden, heisst es im «Blick» weiter, aber: «Der Schweiz geht es besser als vor zehn Jahren.» Laut Chefredaktor Christian Dorer zeigen die Zahlen sogar: Den Schwei-zern geht es so gut wie noch nie.

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36,8 Prozent betrug die Steigerung der Standardprämie bei den Krankenkassen von 2007 bis 2016

Weniger Geld im PortemonnaieDie «Blick»-Leser glauben das nicht

so recht: «Wieso stimmt mein Umfeld nicht mit den Zahlen überein?», fragt ein Leser aus Bern auf der «Blick»-Web-site. Ein anderer ist überzeugt, dass es inzwischen viel mehr Menschen gibt, die unter dem Existenzminimum leben. Der Mittelstand müsse den Gürtel «deutlich enger schnallen». Ro-land Rohrbach aus Binningen BL er-innert daran, dass viele über 50-Jäh-rige entlassen worden sind: «Der ‹Blick› schreibt immer wieder Sachen, die re-alitätsfremd sind», ärgert er sich.

saldo macht denFaktencheckGeht es den Schweizern nun besser oder schlechter als vor zehn Jahren? saldo hat sich in Statistiken vertieft. Fazit: Die Leute haben heute weniger Geld im Portemonnaie als vor zehn Jahren, die Armut nahm zu. Das sind die entscheidenden Zahlen:

Krankenkassenprämien: Die Stan-dardprämie für Erwachsene mit einer Franchise von 300 Franken stieg von

2007 bis 2016 von jährlich 3756 Fran-ken auf 5137 Franken – eine Steige-rung um 36,8 Prozent. Auch die Aus-gaben für die Jahresfranchise und den Selbstbehalt gingen steil nach oben: plus 31,1 Prozent.

Wohnkosten: Innert zehn Jahren zahlten Mieter für ihre Wohnung 22,8 Prozent mehr. Das zeigt der Angebots-index des Beratungsunternehmens Wüest Partner. Wer Wohneigentum erwerben will, benötigt ein dickes Eigenkapitalpolster. Denn die Preise sind in den letzten zehn Jahren ex-plodiert – um 49,1 Prozent (Index des Beratungsunternehmens Iazi).

Steuern: Seit 2011 zahlt die ganze Bevölkerung höhere Mehrwertsteu-ern. Der Normalsatz stieg um 0,4 auf 8 Prozent, der reduzierte Satz auf 2,5 Prozent. Mehrwertsteuern sind unsozial, weil sie Leute, die das ge-samte Einkommen für den Lebens-bedarf ausgeben müssen, viel stärker tri§ t. Auch bei den direkten Steuern ist die Belastung grösser: Die Haus-

halte zahlten 2014 im Vergleich zu 2007 exakt 14,7 Prozent mehr Steu-ern. Die Bevölkerung wuchs im selben Zeitraum aber nur um 8,4 Prozent.

Löhne: Die Löhne sind zwar höher als vor zehn Jahren. Aber nicht in dem Ausmass, in dem die Kosten zunah-men. Von 2007 bis 2015 stiegen die Medianlöhne der Angestellten nur um 6 Prozent auf 68 900 Franken pro Jahr. Medianlohn heisst: die Hälfte der An-gestellten verdient mehr, die andere Hälfte weniger. Bei den Selbständi-gen erhöhte sich das Medianeinkom-men in der gleichen Periode um 5,2 Prozent auf 63100 Franken pro Jahr. Zwischen den Berufsgruppen gibt es grosse Unterschiede. Angestellte Handwerker legten um 4 Prozent zu. Selbständige in der Dienstleistungs- und Verkaufsbranche nur um 2,4 Pro-zent. Kaum eine Rolle spielt die Teu-erung: Im Jahresmittel von 2007 bis 2016 beläuft sie sich auf 0,4 Prozent.

Arbeitslosigkeit: Die Erwerbs lo-sen quote erhöhte sich in den letzten

zehn Jahren laut Bundesamt für Sta-tistik von 3,6 auf 4,3 Prozent. Diese Statistik erfasst auch ausgesteuerte Personen.

Armut: Wenn die Löhne weniger stark steigen als die Ausgaben, nimmt insgesamt die Armut zu. Das zeigt sich vor allem bei den Ergänzungsleistun-gen zur AHV und IV: Die Ausgaben schnellten von 2007 bis 2015 um 47,3 Prozent auf 4,8 Milliarden Franken pro Jahr hoch. Die Zahl der Bezüger stieg um 22,8 Prozent auf 315 000 Per-sonen. Bei der Sozialhilfe erhöhten sich die Ausgaben zwischen 2007 und 2014 um 38,5 Prozent. Thomas Lattmann

Aktuell Lebenskosten

Ablenkung am Steuer führt zu immer mehr AusweisentzügenWer beim Fahren mit dem Handy am Ohr telefoniert, kassiert im Normalfall eine Ord-nungsbusse von 100 Franken. Hält die Polizei einen Lenker an, der während der Fahrt ein SMS schreibt oder im Internet surft, droht ein Ausweisentzug für mindestens einen Monat.

Gemäss Bundesamt für Strassen müssen immer mehr Lenker wegen «Ablenkung durch Telefonieren und Essen» das Billett ab-geben: 2010 waren es 524 Autofahrer, letztes Jahr bereits 1693.

Die Zahl der Ausweisentzüge wegen «Miss-achtung von Geschwindigkeitsvorschriften» nimmt hingegen ab. 2010 nahm die Polizei wegen zu schnellem Fahren 35 427 Lenkern den Ausweis weg. In den letzten fünf Jahren pendelte sich diese Zahl bei rund 30 000 ein.

Rückläu ̄g ist auch die Zahl der Lenker, die den Ausweis wegen zu viel Alkohol am Steuer abgeben mussten. Ihre Zahl sank von 18 371 (2010) auf 15 084 im letzten Jahr.

Total zog die Polizei vergangenes Jahr 78 043 Fahrausweise ein. Praktisch gleich viele wie im Jahr 2010. bf

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QUELLE: ASTRA

Mehr Ausweisentzüge wegen Telefonieren und Essen am Steuer

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524Haben Sie persönlich heute mehr Geld zur Verfügung als vor zehn Jahren?Schreiben Sie an: [email protected]

Höhere Steuern Höhere Wohnkosten Teurere Krankenkassen Mehr Arbeitslose Mehr Arme

«Blick» vom 25. Februar 2017: «Der Schweiz geht es besser als vor zehn Jahren»

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Leserbriefe

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«Heute verdiene ich netto viel weniger als vor 10 Jahren. Kein Wunder, dass immer mehr Leute im Ausland

einkaufen. Uns bleibt nichts anderes übrig.» Claudine Merkhouf, Cottens FR

«Weniger Geld zur Verfügung»saldo 5/2017 «Weniger Geld im Portemonnaie»

Ich bin Rentner und habe heute viel weniger Geld zur Verfügung als vor zehn Jahren. Der Artikel von saldo zeigt klar auf, wo die Gründe dafür liegen. Die AHV-Renten wurden zuletzt im Januar 2015 um 0,43 Prozent erhöht. Dieses Jahr gabs eine Nullrunde. Michael Stoll, Luzern

Ein sehr interessanter Artikel. Leider wird nicht erwähnt, wie es um die Rentenzahlungen der Pensionskassen steht. Meine Pensionskasse zum Beispiel hat die Rente seit 2009 nie erhöht.Werner Tonacini, Muri BE

Nicht nur höhere Steuern, Mieten und Krankenkassen­prämien sind das Problem.Die Pensionskassen zahlen seit Jahren immer tiefere Renten. Und von der AHV erhalten Ehe­paare – auch wenn beide gear­beitet haben – bloss die andert­

halbfache Rente. Dabei hätten sie wie Konkubinatspaare Anrecht auf zwei volle Renten. René W. Levkowicz, Forch ZH

«Hotelempfehlungen besser als Sterne»saldo 5/2017 «Hotelkategorien: Trügerische Sterne»

Ich nehme Hotelsterne nicht ernst. Wenn die Hotelbewerter im Voraus angekündet kommen, wird das Hotel einfach blitz­blank geputzt. Meines Erach­tens sind auch Internetbewer­tungen nicht viel wert – ob sie nun gut oder schlecht ausfallen. Wer will das kontrollieren? Verlässlicher sind persönliche Empfehlungen von Bekannten.André Müller, Basel

«Saldo-Artikel kam zwölf Jahre zu spät»saldo 5/2017 «Sparen im Blindflug»

Wir haben wie im Artikel be­schrieben Versicherungsschutz und Geldanlage kombiniert. Vor zwölf Jahren schlossen wir bei der Aspecta in Vaduz zwei «Fondsgebundene Lebens­versicherungen Säule 3a» ab und zahlten dafür 75 000 Franken. Abrechnungen erhielten wir trotz Anfrage nie. Schliesslich haben wir dem Schrecken ein Ende gesetzt und die Policen für 54 000 Franken zurückge­kauft. Hätten wir die restlichen acht Jahre auch noch einbe­zahlt, hätten wir sicher noch­mals über 10 000 Franken verloren. Schade, für uns kam der saldo­Artikel zwölf Jahre zu spät. Marlies Woodtli, Brüttisellen ZH

«Fragwürdige neue Gebühr der Post»saldo 5/2017 «Zustellgebühren für Pakete: Post will Geld auch vom Empfänger» Laut saldo verlangt die Post neuerdings noch Geld dafür, dass die Pakete an der Woh­nungstüre übergeben werden.

Da fehlt nur noch, dass die Post die neue Gebühr damit rechtfertigt, sie entspreche dem Wunsch der Kunden. Anna Thüler, Bern

«Hausmittel gegen Zeckenbiss»saldo 5/2017 «Zecken- krankheit Borreliose: Gefährlicher Verzicht auf Antibiotika»

Ich bin seit über 60 Jahren viel im Wald und auf Wiesen unterwegs. Noch nie hatte ich einen Zeckenbiss. Ich reibe die freien Hautstellen vorher immer mit Carmol­Gel ein. Das hält die Zecken fern.Max Brotschi, Hausen AG

«Schmutziges Bahnhofs-WC» saldo-Berichte über die SBB

Meine Zugfahrt von Gossau SG nach Chur war ein Drama: Beide WCs im Zug waren ge­schlossen. Deshalb wollte ich die Reise in St. Margrethen unter brechen, um das Bahn­hofs­WC aufzusuchen. Pech: Die Zug stüre funktionierte nicht, also weiter durch den Zug rennen – vielleicht öffnet sich die nächste Türe, bevor der Zug weiterfährt. Damit nicht genug: Im Bahnhof St. Margrethen SG muss der Schlüssel zum WC an der Migrolino­Kasse geholt werden. Endlich im WC an gelangt, stellte ich fest: Sehr schmutzig und kein Papier. René Martin, Gossau SG

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Leserbriefe

Für einmal ein Lob für die SBB: Für die Reise nach Zürich mit meinen drei Kolleginnen hatte ich vier Tageskarten zu je 40 Franken bei der Gemeinde besorgt. Erst im Zug merkte ich, dass ich die Karten vergessen hatte. Sofort rief ich meinen Mann an. Ich liess ihn Karten und Quittung fotografieren und die Bilder auf mein Handy schicken. Erfreulicherweise zeigte sich der Kondukteur sehr kulant und liess uns ohne Auf­hebens bis nach Zürich fahren. Ich musste zwar für die Rück­fahrt neue Tickets lösen, erhielt aber eine Bestätigung, dass ich das Geld an einem SBB-Schalter zurückfordern könne. Das hat auch prima geklappt.Carmen Miracola, Gerlafingen SO

«Datenschützer sollte eingreifen»saldo 5/2017 «Swisscom- Raubzug auf persönliche Daten»

«Ich frage mich, wozu wir mit Adrian Lobsiger einen Daten­schützer haben. Er sollte das arrogante und absolut kunden­unfreundliche Verhalten der Swisscom abstellen.» Erhard Siegrist, Luzern

Ich kämpfe seit über einem Jahr gegen die aggressiven Geschäfts praktiken der Swiss­com. Diese wollen mir immer wieder neue Produkte auf­schwatzen. Beim Protestanruf auf die Nummer 0800 800 800 wurde ich überrascht durch die An sage, dass ein Stimmabdruck genommen werde. Und nun folgen die neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen samt Blankocheck für die Daten­weitergabe. Ich werde der Swisscom sofort mitteilen, dass ich damit nicht einverstanden bin. Marianne Bodenmann, Schiers GR

Swisscom hält sich an das aktuelle Datenschutzgesetz und die Kunden können jederzeit selber über die Datenver­wendung bestimmen. Dritten werden in jedem Fall nur anonymisierte Daten zur Verfügung gestellt, die keinen Rückschluss auf einzelne Per­sonen erlauben. Zurzeit werden noch keine Daten an Admeira weitergegeben, dies wird frü­hestens ab April 2017 der Fall sein. Wir bieten den Kunden aber schon jetzt die Möglich­keit, über die Verwendung ihrer Daten zu entscheiden. Sie kön­

nen die Einstellungen im Kun­dencenter unter «Meine Daten» jederzeit selber vornehmen oder dies via Hotline oder Shop in Auftrag geben.Armin Schädeli, Swisscom, Bern

Impressumsaldo, Redaktion und Verlag: Postfach, 8024 Zürich Telefon 044 253 83 30Fax 044 253 83 31E-Mail: [email protected]: www.saldo.chAbos und Adressänderungen:Telefon 044 253 90 50Fax 044 253 90 51E-Mail: [email protected]:Telefon 044 253 83 83Fax 044 253 83 84Publizistische Leitung:René Schuhmacher (res.)Redaktionsleitung:Roland Gysin (rg)Redaktion: Ueli Abt (ua), Alenka Ambroz (aa), Jonas Arnold ( ja), Silvio Bertolami (sb), Lukas Bertschi (bel), Mirjam Bläsi (mb), Eric Breitinger (eb), Rasmus Dwinger (dw), Beni Frenkel (bf), Bruno Gisler (bg), Mirjam Gmür (mg), Stephan Heiniger (sh), Karl Kümin (kk), Thomas Lattmann (thl), Marc Mair- Noack (mmn), Sabine Rindlisbacher (sr), Barbara Schenker (bs), Andreas Schildknecht (ask), Bruno Schletti (bsi), Corina Schuppli (cs), Michael Stalder (ms), Beatrice Walder (bw), Julia Wyss ( jw), Sven Zaugg (sz), Alex Zehnder (az)Produktion: Jürg Fischer (fis, Leitung), Dave Köhler (Art Director), Monika Amann, Gülbün Can, Stefan Christen, Liss von Euw, Beat Fessler, Silvio Lötscher, Sue Lüthi, Esther Mattille, Thomas Müller, Ulrich Nusko, Dominique Schütz, Adrian UlrichVerlag: Yvonne Keller (Leitung), Angelika Denzler, Eva Siegenthaler TschuppLeserservice: Patrizia Vousnik (Leitung), Maja Chieffo, Clara D’Agnano , Regula Difonzo, Afra Günther, Brigitta Manuzzi, Marcel Maulaz, Christine WielandMarketing: Peter Salvisberg (Leitung), Senada   Fetov-BilalovicDruck: Swissprinters AG, 4800 ZofingenErscheinungsweise: 20-mal jährlichHerausgeberin:Konsumenteninfo AG, ZürichVerkaufspreis:Kioskpreis Fr. 4.50, Jahresabo Fr. 53.–,Zweijahresabo Fr. 101.–Auflage: 59 642 (notariell beglaubigt 10/2016)Massgebliche Beteiligung i.S. von Art. 322 StGB: Editions Plus GmbH

saldo wird in einer umweltverträglichen Polyethylenfolie verschickt. Diese schneidet im Ökovergleich gleich gut ab wie Recyclingpapierhüllen, schützt aber auf dem Postweg besser vor einer Beschädigung der Zeitschrift.

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser Ihre Meinung interessiert uns. Kritik, Lob, Anmer-kungen oder Ergänzungen können Sie uns senden, mailen oder faxen:Per Post: saldo, Leserbriefe Postfach, 8024 ZürichPer Mail: [email protected] Fax: 044 253 83 31 (bitte Vornamen und Wohnort hinzufügen)

Damit möglichst viele Leserinnen und Leser zu Wort kommen, behält sich die Redaktion vor, Briefe zu kürzen.

VORSCHAU: saldo vom 12. April

Im Test: Multi-Tabs für Geschirrspüler

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Rätsel Nr. 194 von Lukas Gamma

Waagrecht 5 Trendiges Auf und Ab (Mrz.).10 Waffe zum Kauen.11 Hilft dem Piloten beim Fliegen. 13 Deutscher Betrug.14 Radio aus Ruten.15 Verwandelt Traubensaft in Wein. 16 Verwässert den Drink.17 Der Bruchteil steckt im Rennen. 18 Französischer Stock. 21 Erfolgreicher Läufer.24 Anschlussstelle einer Stromquelle.26 Mit Land Bauer.28 Schmückendes Beiwerk.30 Weichen gibts zum Streichen.31 Nährt nicht nur im Ruhrpott.32 Wünscht man sich im Grotto.33 Sendet werbefrei nach 3.34 Liegen im Garten. 35 Ein Fall für Deutschlehrer.

Senkrecht 1 Anzug zum Untertauchen. 2 Burgunder Weinbaugebiet. 3 Trauriger Musikstil. 4 Formen Deutsche aus Teig. 5 Raritäten zum Glätten. 6 Kreuzt kolossal auf Hoher See. 7 Spitzensportliches Vergehen. 8 Kurzer Kurs beim Bund. 9 Spezifiziert den Läufer im Winter.12 Hängt für Schweine am Futter. 14 Ausrüstung fürs Fitnesscenter. 19 Trennt Mitarbeitende und Kunden.20 Steht paradoxerweise vor dem Ski.22 Das fünfte Rad am Wagen.23 Kalt, mit hohem Zuckergehalt. 25 Amtstracht für den

verwirrten Notar. 27 Zeitschrift mit Weitsicht.29 Im Keller ist sie nicht viel Wert.

Rätsel

Wer ist mit Land Bauer?

Lösung Rätsel Nr. 193 Waagrecht: 5 SCHUHLOEFFEL 11 HELVETIA 13 IM (-mobilien) 14 MILLIONEN 15 DATEI (aus Diaet) 16 TRESEN (aus Resten) 18 RETE (uno, due, tre) 19 EUR (-opa) 20 STAU (in Restaurant) 22 ORIS 23 REVERS 26 TONNE 30 BERET (Béret) 31 ZUGABE 33 NAUEN 35 BEZUG 36 ENTGELT 37 ROTER 38 FIBEL Senkrecht: 1 SCHMAROTZER 2 BULLE-TIN 3 TOTO 4 FEMINA 6 HEITER 8 EINER 9 FAESSER 10 FINE (ital.: Ende) 12 VLIES 17 (Zucker-) RUEBEN 21 TREUE (-rabatt) 24 VENTIL 25 STELLE 27 OUZO (Spirituose) 28 (Finger-) NAGEL 29 EBER (von unten Rebe) 32 (Diebes-) GUT 34 AGB (in Tagblatt, Allgemeine Geschäftsbe-dingungen) Lösungswort: SCHIEBER

Besetzen den Stammtisch.(Lösung: graue Felder waagrecht fortlaufend)

Gewinnen Sie einen Büchergutschein im Wert von 50 FrankenSenden Sie das richtige Lösungswort an: saldo, Postfach, 8024 Zürich, Fax: 044 253 83 31, E-Mail: [email protected]. Vergessen Sie nicht, Ihre Adresse anzugeben! Einsendeschluss: Dienstag, 4. April 2017Gewinnerin des letzten Preisrätsels: Jeannette Strebel, Niederglatt ZH

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Kleine Investition, grosser Nutzen.

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Essen und trinken mit Genuss

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Wie kommt der Erdbeergeschmack ins Joghurt?