SAMMELBAND
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© Lukas Salomon, 2009. Weitergabe ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors verboten.
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INHALTSVERZEICHNIS
Die Erlösung des Tinkis 3
Der große Krieg 6
Der Tod des Schneiders 8
Kraftien wählt 10
Weihnachtsspecial 15
Die Heirat des Pöttis 20
John Mango 24
Die Leiden des jungen Pötti 29
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Die Erloesung des Tinkis
Vor langer, langer Zeit gab es zwei Königreiche, die aneinander grenzten. Das eine gehörte König
Kraft. Es war sehr klein, doch die Einwohner waren glücklich und zufrieden. Das andere jedoch
gehörte Kaiser Salomon I., welches ungefähr zwölf Mal größer als das von Kraft war. Der Kaiser
führte das Land mit großem Geschick und auch hier waren alle zufrieden. Doch das Reich des
Kaisers hatte eine Militärmacht von 120.000 Mann, weshalb das Kraftreich praktisch nichts zu
melden hatte.
Doch dann tauchte im gebirgsreichen Kraftreich plötzlich ein Ungeheuer auf. Es spie Feuer und
machte eine Bauernansiedlung nach der anderen dem Erdboden gleich. Die einst so blühende
Wirtschaft Kraftiens brach total zusammen, die Börsenkurse sanken in den Keller und die
Mehrwertsteuer stieg in astronomische Höhen. Kurzum, König Kraft wusste nicht mehr, was zu
tun ist, denn all seine tapferen Jünglinge waren auf der Uni in Lukasstadt, der Hauptstadt
Lukiens. So machte er sich als Bittsteller auf nach Lukien in den Palast Kaiser Salomons auf. Es
war eine lange, entbehrliche Reise und sobald sie die Grenze Lukiens überschritten, wurden sie
sogar vom einfachen Landvolk gedemütigt. Wie froh waren sie, als endlich der Palast in Sicht
kam! Ein Bediensteter empfing sie mit den Worten: Euer alter Freund, Kaiser Salomon I., lässt
Euch ausrichten, dass er Euch sogleich die Ehre einer Audienz erweisen werde.“
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Als König Kraft mit seinen Dienern in eine gewaltig große, mit Marmor ausgekleidete Halle
kam, erblickten sie Kaiser Salomon, der auf einem goldenen Thron am Ender der Halle saß. Es
schein, als wäre er weit weg, so groß war diese Halle. Dann ergriff der Kaiser das Wort: „Seid
gegrüßt, König Kraft! Teilt mir euer Anliegen mit.“ Kraft antwortete ehrfurchtsvoll: „So erweist
mir die Ehre und hört zu.“ Er erzählte die Geschichte des Monsters, das die Kraftier „Tinki“
nannten, was soviel heißt wie: Groß und gefährlich. Der Kaiser zögerte keinen Moment und rief
nach seinem Hofmeister: „Dobler! Holt mir den Draxler herbei!“. Dobler tat wie geheißen. Ein
stattlicher, jüngerer Mann betrat die Halle und warf sich zu Boden. „Erhebt Euch!“, rief Kaiser
Salomon. Draxler stand auf. „Mein Name ist Mathias Draxler und ich werde das Tinki besiegen!“.
Kraft stieß aus: „Ein Geschenk Gottes!“. „Wahrhaftig“, sprach auch der Kaiser, „doch nun lasst
uns keine Zeit verlieren, macht Euch auf!“. So zog Kraft mit Mathias von dannen. Einmal sprach
Kraft: „Auf Euch warten viele Gefahren, die Ihr ohne ein magisches Artefakt nicht lösen könnt.
Nehmt dieses magische Schwert. Immer, wenn Ihr es benutzt, sprecht: ‚Töte, töte, Schwert, so
töte!’ Ich selbst bin zu alt, um das Tinki selbst zu töten. Ich schenke euch mein ganzes
Vertrauen.“ Mathias Draxler war angesichts dieser Worte ganz gerührt. „Ja, das werde ich!“,
sprach er. Je näher sie dem Kraftalaya, dem Gebirge, in dem das Tinki hauste, kamen, desto mehr
verlassene, abgebrannte Dörfer sahen sie. Als sie nur noch einen Tagesmarsch von der Tinkihöhle
entfernt waren, stiegen Rauchschwaden auf. König Kraft sprach kein Wort mehr, zu sehr
schockte ihn der Anblick des Rauches, der das binnen Stunden verschlang, was er in den langen
Jahren nach dem Unabhängigkeitskrieg gegen Lukien mühsam aufgebaut hatte. Schließlich bebte
die Erde, da das Tinki gerade aufgewacht war. An einer Wegbiegung musste König Kraft sich von
Mathias trennen: „Komm da wieder `raus! Ich befehle dir, nicht zu sterben!“. Draxler zog sein
Schwert blank und salutierte damit. Ohne sich umzudrehen lief er zur Höhle. Am Höhleneingang
sprach er den Zauberspruch, um das Schwert zu benützen zu können. Dann ging er hinein. Das
Tinki hatte bereits auf ihn gewartet. Es stieß einen markerschütternden Schrei aus und stürzte
sich auf Draxler. Dieser hatte genau dies erwartet und rammte dem Tinki das Schwert in sein
Herz. Es gab einen lauten Knall, dann stand ein Mann vor ihm: „Habt unendlichen Dank, edler
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Ritter. Ihr habt mich erlöst!“. Mathias kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dann sagte
der Mann: „Ich bin immer noch Tinki. Doch der böse Magier Pötti hat mich vor fünfzehn Jahren
aus Spaß in diese Kreatur verwandelt. Schließlich wurde ich darüber so wütend, dass ich alles
zerstörte.“ „Nun gut, lasst uns zu König Kraft gehen. Er wartet unten.“ Als sie beim König
ankamen, ließ der sich die ganze Geschichte von Tinki nochmals erzählen. Dann zogen sie zu dritt
zum Schloss von Kraft. König Kraft gab eine Anweisung an seinen Leibarzt Schneider, dass er den
Neuankömmling gründlich untersuche solle. Am nächsten Tag kam Schneider wieder in die
Gemächer von König Kraft. Er sprach: „Euere Hoheit, meine Untersuchungen haben ergeben,
dass Tinki Ihr Sohn ist.“ „Das kann nicht sein! Ich lebe schon so lange einsam!“, rief Kraft aus.
„Doch dieses eine Mal, vor 23 Jahren“, sprach Schneider zaghaft. „Haltet ein!“, schnitt Kraft ihm
das Wort ab, „ich weiß, worum es sich handelt. Doch wie könnt Ihr es wagen, mir diese
unrühmliche Vaterschaft direkt ins Gesicht mitzuteilen?“ „Nun, ich wollte gleich zum Punkt
kommen…“, gab Schneider zur Antwort. „Für diese Frechheit werde ich Euch ins Reich des
Claudio verbannen!“. An dieser Stelle muss man wissen, dass das Reich des Claudio drei Mal
kleiner als das von Kraft ist, demnach 36 Mal kleiner als das Lukasische Reich, im Volksmund
Lukien genannt, ist.
Doch so fanden alle, bis auf den armen Schneider, ein glückliches Ende.
Der große Krieg
Vor einer Zeit, die fast ebenso lange vergangen ist, wie die in der das Tinki erlöst wurde, gab es
immer noch jene zwei legendären Königreiche, Lukien und Kraftien. Doch etwas hatte sich
verändert: König Claudio weit im Süden hatte an Einfluss dazugewonnen und war zu einer
echten Gefahr für Kraftien geworden. Doch König Claudio im verhielt sich friedlich, allerdings war
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wohl jedem klar, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis Claudio genügend Truppen
rekrutiert hatte und schlussendlich Kraftien angreifen würde, um sein Reich zu vergrößern. Es
war aber noch etwas ganz anderes geschehen: Ein neuer Herrscher hatte ein neues Königreich zu
etablieren vermocht, sein Name war Khan Paty, sein Reich nannte er Gargellien. Auf all seinen
Banern prangte das Volcom‐Logo, das bei seinen Gegnern gefürchtet war. Der Khan hatte zwar
weder ein großes Königreich noch eine einschüchternde Militärmacht, doch die wenigen Truppen
waren beinahe unbesiegbar. So viel zu den Königreichen nach der Erlösung des Tinkis. Dieser war
ins Patyreich ausgewandert, weil er dort weitaus bessere Jobchancen hatte. Sein Erlöser, jener
sagenumwobene Held mit Namen Mathias Draxler, war zu einem Volkshelden, über den man
Lieder und Gedichte erfand, avanciert. Er war Kaiser Salomon treu ergeben und damit auch
zufrieden.
An einem Sommertag, an dem sich Kaiser Salomon mit seinen engsten Getreuen an einem
Theaterstück von William Kraftspeare, in dem es um einen Krieg zwischen Hobbits und Kobolden
um einen Stein ging, erquickte, wurde die Türe aufgestoßen und ein Herold, dessen Uniform das
Wappen des Grafen Kreuzers zierte, betrat den Vorstellungsraum. Er sprach solgeich: „Graf
Kreuzer, der Euch treu ergeben ist, lässt Euch folgendes mitteilen: Er sah, da er im Dreiländereck
von Kraftien, Gargellien und der Claudiolei wohnt, dass König Claudio seine Truppen an der
Grenze zu Kraftien zusammenzieht. Er wird Kraftien bald angreifen und die Militärmacht
Kraftiens ist verschwindend gering.“ Damit schloss er. „Interessant. Ich werde mich darum
kümmern. Ihr könnt gehen“. Dann sprach der Kaiser: „Es tut mir äußerst leid, doch angesichts
dieser Umstände werden wir die Theatervorstellung wohl vertagen müssen“. Mit diesen Worten
begab sich der Kaiser in den Thronsaal. Dort angekommen, rief er sogleich nach seinem
Hofmeister: „Dobler! Holt mir meinen schnellsten Herold!“. Dobler tat wie geheißen und wenig
später betrat ein kleiner, wohlbeleibter Mann die Halle. „Seid gegrüßt, Kessler. Ich habe einen
Auftrag von äußerster Dringlichkeit an Euch: Begebt Euch unverzüglich zu König Kraft und teilt
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ihm mit, dass er sich unverzüglich hier einzufinden habe.“, sprach der Kaiser. Kessler
antwortete knapp: „Ja, Euere Majestät.“ Dann ging er von dannen. Der Kaiser schickte erneut
nach Dobler: „Holt mir meinen Hauptmann, bringt mir Vallaster herbei!“. Wenig später betrat
auch dieser die Halle. Salmon begann: „Wie groß ist unsere derzeitige Armee?“ „300.000 Mann,
Hoheit“, gab Vallaster zur Antwort. „Dann…Wie groß ist die Armee von Kraftien, Gargellien und
der Claudiolei zusammen?“. „100.000“, antwortete Vallaster. „Gut, stockt unsere Armee auf 2
Mio. Männer auf. Ihr habt drei Monate Zeit“, gab der Kaiser einen Befehl. „Wird gemacht.“ Mit
diesen Worten verließ Vallaster den Thronsaal. So verging ein Monat mit der intensiven
Aufrüstung der Armee Lukiens. Dann traf König Kraft mitsamt Kessler ein. Salomon bat Kraft in
seine Gemächer, um bei einer Partie Schach über Krafts Probleme zu sprechen. Die Figuren
waren verteilt und der erste Zug gemacht, als Kraft zu sprechen begann. Er erzählte kurz
angebunden seine Probleme, doch es gab keinen ersichtlichen Grund, um Kraft zu unterstützen.
Als der Kaiser Krafts Dame schlug, fragte er: „Heute ist Euer Spiel grottenschlecht. Habt Ihr keine
anderen Probleme?“. „Das liegt am Wetter“, antwortete Kraft ausweichend. Nach einiger Zeit
durchbrach Salomon die Stille, „Schachmatt. Würde seine Majestät mir nun sein wahres Anliegen
mitteilen?“, sagte er ironisch. Kalt antwortete Kraft: „Ich brauche mehr Macht.“ Bei diesen
Worten sprang die Fensterscheibe, ein leicht bewaffneter Mann sprang herein und Kraft durch
ebendieses hinaus. Es war unschwer, zu erkennen, dass der Mann ein Attentäter war. Salomon
zog Exlukabur blank und trennte dem Attentäter, noch bevor dieser mit seinem Dolch zustoßen
konnte, en Kopf ab. Dann schritt der Kaiser ans Fenster und sah, wie Kraft versuchte,
davonzurennen, doch er wurde ohne Mühe von Salomons Leibgarde aufgehalten. Deren
Kommandant, Mathias Draxler hatte schon zum tödlichen Streich ausgeholt, doch in der
Zwischenzeit war der Kaiser im Innenhof seines Schlosses angekommen und hielt Draxler auf.
„Lasst ihn leben und erfreut Euch an diesem geschichtsträchtigen Ereignis. Ich nenne es den
Lukier Fenstersturz.“ Bei diesen Worten fing Draxler an, schallend zu lachen. Als er sich wieder
eingekriegt hatte, fragte er den Kaiser: „Wohin dann mit diesem Verräter?“. „Ins Verlies“,
antwortete Salomon. Kraft musste auf dem Weg dorthin ein hämisches Schild passieren, das
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besagte: „Willkommen im Verlies. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt!“.
Doch der größte Schock wartete noch auf Kraft: In seiner Zelle befand sich auch der böse Magier
Pötti. Der Legende nach zufolge scheiterten alle Selbstmordversuche Krafts. In der Zwischenzeit
hatte sich der Kaiser mit den Königen Claudio und Paty verbündet, deshalb wurde Kraftien von
den Truppen überrannt. Über den Krieg selbst ist nicht viel bekannt, nur, dass er in drei Stunden
beendet war. Das Land wurde zwischen den Besatzermächten dreigeteilt, doch Kraft gab man
zwei Quadratkilometer als sein Reich im Kraftalaya. Es war eine Ironie des Schicksals, dass Kraft
sein Königreich exakt an diesem Punkt hatte, an dem das Tinki erlöst wurde. Kaiser Salomon ließ
ihn aus der Gefangenschaft frei, da er der Ansicht war, dass zwei Monate mit Pötti in einer Zelle
Strafe genug wären. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis Kraft eine Rebellion planen würde
und sich sein Reich wieder sichern würde. Doch bis zum dritten Teil lebten alle glücklich und
zufrieden.
Der Tod des Schneiders
Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, standen
sich in Kraftiens Thronsaal Krafts Leibarzt Schneider sowie der König höchstpersönlich
gegenüber. Es ging um die Mutter des Tinkis. Schneider begann: „Nun, ich komme gleich zum
eigentlichen Thema. Tinkis Mutter war, also, wie soll ich das jetzt sagen, sie war eine…“ Plötzlich
stoppte er und torkelte ein paar Schritte durch den Saal. Dann fiel er auf den von Steuerzahlern
bezahlten Marmorboden. Eine Legende war tot. Krafts Leibgarde warf den König augenblicklich
zu Boden, man könnte es als „flachlegen“ bezeichnen. Ein Pfeil flog in das Wappen, das nur
wenige Fuß über Kraft prangte. Eine Leibgarde stieß aus: „Bullseye, ham se ordentlich
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festjenagelt.“ Der Attentäter war zu dieser Zeit schon längst entkommen, deshalb hatte
Kraft Zeit, den Pfeil genauer zu inspizieren. „Mair!“, stieß er aus. Kraft versuchte, den Schaft, der
durch Schneiders Hals ragte, herauszuziehen, doch es war unmöglich. Auf dem Pfeil aus
Zedernholz prangten drei Symbole: Ein Blaulicht, eine Flamme und die Zahl 122. „That means
war!“, rief Kraft. Der englische Satz stammte von den Habanero‐Chilischoten, die Kraft zuvor
gegessen hatte. Zur gleichen Zeit richtete Kaiser Salomon sein Wort an den Grenzgrafen Kreuzer:
„Sie wünschen?“. „Nun, ich habe Ihnen wieder einmal von Unruhen in Kraftien zu berichten. Die
Feuerwehrallianz rund um Feuerduce Mair sammelt ihre Truppen. Feuerwehrleute werden
rekrutiert, Wasserwerfer einsatzbereit gemacht, mobile Hydranten poliert, Flammenwerfer
gebaut, Feuerlöscher neu bestückt, Schläuche repariert und Feuerwehrautos vollgetankt. Was
sollen wir bei einem Angriff machen?“. „Feurige Steaks“. „Zu Befehl, Eure Majestät“. „Achja,
bevor ich`s vergesse…Sie bleiben hier und sind ab sofort Minister für feurige Angelegenheiten,
die ihren Lauf zu schnell nehmen sowie zur Bekämpfung von Mairs. Kurz: Flamelord.“ Der vor
Freude außer sich gestimmte Kreuzer entgegnete: „Vielen Dank. Ich werde Ihnen Mair flambiert
liefern“. In diesem Moment stürmte der Bote Kessler in die Halle. „Pöttiskalp, frischer Pöttiskalp!
Zwei Taler, wir können auch über einen Einser verhandeln.“ „Kein Bedarf“, gab Salomon zurück,
„wo ist Pötti jetzt?“ Kessler antwortete: „In Kampfeshandlungen mit Zwergen verwickelt.“
Zurück in Kraftien währte Kraft beim Staatsbegräbnis von Schneider. Feierlich sprach er:
„Schneider war ein guter Arzt, er war ein totaaaaler Arzt! Auch wenn er die Hälfte von Kraftiens
Männern kastrieren wollte, um den Bevölkerungszuwachs zu stoppen. Ich meine, wo wären da
meine Steuern geblieben? Ohne Steuern kein Steuerbetrug, versteht ihr? Doch trotzdem müssen
wir heute nicht traurig sein, denn der Tod Schneiders bedeutet auch weniger Lohnkosten.“ Als er
wieder zurück in seinem Thronsaal war, ließ er sich seinen Berater Sevko rufen. „Ich will Maier
vernichten, will mit seinen Gebeinen Golf spielen, will seinen Kopf in den Kraftier Nachthimmel
kicken!“. Sevko musste Krafts psychiatrischen Berater rufen, der ihn dann beruhigte. Als er
wieder klare Gedanken fassen konnte, trug er Sevko auf, Mair mit der Hälfte seiner Truppen
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anzugreifen. Er selbst blieb zuhause, um Mitarbeiter kündigen zu können. Zwei Tage später
machten sich hundert einfache Fußsoldaten auf den Weg. Nach einigen Stunden fanden sie an
Kraftiens Grenze einen Hödi, der im Straßengraben lag. Es schien so, als ob er auf dem Weg nach
Kraftstadt über seine über die Schuhe gestreifte Hose gestolpert wäre und dann im
Straßengraben gelandet wäre. Auf ihm lag der vollkommen betrunkene Draxler Lukas. Seine
letzten Worte vor dem Delirium waren: „Ich bin euch geistig so überlegen!“. Fassungslos
schüttelte Major Gurki den Kopf. Dann stieß er einen Arm in die Luft, um die
Windgeschwindigkeit zu testen. „Rückenwind, weitermarschieren!“. Auf Kilometer 1217 trafen
sie auf einen eigentümlichen Mann. Er war so klein, dass er auf seinem Kopf eine
überdimensionale Lupe befestigt hatte, damit andere Leute mit ihm reden konnten. Seine
einzigen Worte, die er monoton wiederholte, waren: „Ich atme ein, ich atme aus“. Major Gurkis
Kommentar dazu: „Der ist nicht nur körperlich winzig…“ Und seine Truppen zogen unaufhaltsam
weiter. Schlussenldich waren sie an der Grenze der Claudiolei angelangt. Gurki begann zu
sprechen. „Wir würden hier gerne durch, um Pokemonragout aus Mair zu machen“.
„Reisepässe?“, sprach der Zollbeamte. „Nicht vorhanden“, gab Gurki zurück. „Habt ihr Visa?“.
„Nein, ich zahle immer bar“, antwortete Gurki. „Das meine ich doch nicht“, sagte der entnervte
Zollbeamte, „habt ihr Einreisebewilligungen?“. „Nein, haben wir nicht. Wir werden wohl Gott
anrufen müssen.“ Ein Soldat unterbrach den Dialog: „Haben Sie denn seine Nummer?“. „Das
meine ich doch nicht…“, nun war auch Major Gurki entnervt, „wir sollten alle zu ihm beten.“
„Achso“, tönte es aus den Heeresreihen. Plötzlich ertönte eine gewaltige Stimme vom Himmel:
„Wenn ihr so weiter macht, provoziert ihr noch den Maurerfall! Ihr solltet euch alle mal
Morpheme spritzen!“. „Wir sind doch keine Junkies!“, schrie Gurki.
Wie es bei diesem ungleichen Duell weiter geht, schreiben die Chronisten erst im nächsten Teil.
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Kraftien waehlt!
Vor langer Zeit, aber noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, gab es immer noch
die zwei großen Königreiche sowie einige kleinere. Das Land von Khan Paty, Gargellien, war
aufgrund seiner Umsiedelung nach Vandansien ein Jahr vom Rest der Welt abgeschnitten. An
allen Grenzen standen nun Schilder mit der Aufschrift „Under Construction“. Auch der sadistische
Folterknecht Kramer verschwand mit Paty von der Bildfläche. Die Claudiolei, das Reich von König
Claudio, symphatisierte immer mehr mit dem Fürstentum Linsenstein, einer aus Gargellien
stammende Rebellengruppe, die auf dem Weg zur Unabhängigkeit war. Das missfiel sowohl
König Kraft als auch Kaiser Salomon, da mit den Ländereien des Fürstentums Linsenstein die
Claudiolei ein ernsthafter Gegner wäre. Die beiden Militärstrategen Lukiens, Sir Mathias Draxler
und Kommandant Vallaster, überlegten deshalb mögliche militärische Schläge. Kraft hingegen
war mit der Bekämpfung einer 9.000.000%‐Inflation und der damit verbundenen Verteuerung
seiner Lieblingsprodukte, Kaviar und Wachteleier, voll ausgelastet. Denn in seinem Königreich
standen bald Wahlen bevor. Ein neuer König sollte gewählt werden.
Eines trüben Septembertages im Palast in Lukasstadt befand sich Kaiser Salomon im Thronsaal. Er
rief laut den vielzitierten Satz: „Holt mir den Dobler herbei!“. Dobler eilte herbei. „Sei gegrüßt,
Hofmeister!“, begrüßte ihn der Kaiser. „Entschuldigen Sie, Majestät, aber die Bezeichnung
Hofmeister ist nicht mehr politisch korrekt. Sie haben mich unlängst zum Minister für
Hofmeisterliche Angelegenheiten befördert.“ „Achso“, antwortete König Salomon, „bitte
beschimpfen Sie mich“. Dobler wunderte sich über die komischen Anwandlungen seines Kaisers,
tat aber wie ihm geheißen. Doch Salomon wurde wütend. Er schrie Dobler an: „Du wagst es, mich
zu beschimpfen?“ „Aber…sie haben doch…“. Der völlig verwirrte Dobler brachte kein Wort mehr
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heraus. Wieder völlig ruhig fuhr Salomon fort: „Nun, Sie haben mich beschimpft, also darf
ich Sie jetzt mit gutem Gewissen wieder zum Hofmeister degradieren.“ „Eine wahrhaft
salomonische Vorgehensweise, Majestät“, schallte es von der anderen Seite der Halle. Salomon
drehte sich um und erblickte Samuel Mangeng, den weisen Häuptling und Dorfältesten des
kleinen, mitten in Lukien gelegenen Dorfes Mangenghausen. „Natürlich…Aber man sollte nicht so
oberflächlich sein…Man sagt ja, wenn man einen Kraftier als Kanonenkugel benutzt, auch nicht,
dieser Schuss hatte Kraft…“, antwortete Salomon. „Natürlich nicht. Da haben Sie Recht.“, musste
Mangeng zugeben. „Der Grund meines Kommens: Ich wollte wieder mal fragen, ob wir uns
unabhängig machen dürfen…“. Salomon gab entrüstet zurück: „Nein. Und jetzt gehen Sie bitte
augenblicklich zurück in ihr Dorf!“. Mangeng antwortete fröhlich: „Na, gut, einen Versuch war`s
wert. Bis dann!“. Damit machte er sich von dannen. Salomon wandte sich wieder an Dobler:
„Nun zu ihnen…Bringen Sie mir den weisesten Mann des ganzen Landes, bringen Sie mir Hödi.“
„Tut mir außerordentlich leid, Majestät, “, antwortete Dobler, „aber der feiert gerade seine
Hochzeit mit einer geheimnisvollen Verlobten. Ich glaube, es ist seine neue Nachbarin.“.
„Schade“, sprach Salomon, „dann holen Sie mir den weisen Pfluger herbei!“. „Sorry, der ist
Trauzeuge…“ Salomon sagte resigniert: „Dann bringen Sie mir…Sie wissen schon wen…Bringen
Sie mir den bösen Magier Pötti herbei.“. Dobler gab zurück: „Der ist nicht in der Nähe, aber Sie
könnten ihn anrufen. Er hat seit neuestem ein Handy, ein Claudio Linsison, wenn ich mich nicht
irre.“. „Jetzt bauen die auch schon Handys gemeinsam“, rief Salomon empört. Aber dann
entschloss er sich, doch anzurufen. Er zog sein Handy, ein WhiteCherry, hervor und wählte Pöttis
Nummer. Da dieser nicht abnahm, meldete sich sein Anrufbeantworter: „Guten Tag. Hier spricht
Pötti. Wenn Sie Voodoo‐Zauber ordern wollen, drücken Sie die 1. Das ist möglich, da ich der
Master of Puppets bin. Wenn Sie jemanden mit einem Blitz töten wollen, drücken Sie die 2. Das
ist möglich, weil ich den Lightning riden kann. Wenn Nothing Else Matters, drücken Sie den roten
Hörer. Wenn Sie mit mir persönlich sprechen wollen, drücken Sie die 3.“.
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Salomon schüttelte fassungslos den Kopf und drückte die drei. Dann sprach Pötti persönlich
mit ihm. „Sie sprechen mit Pötti. Ist Ihnen das bewusst???“. „Ja, ist es mir“, antwortete Salomon.
„Na dann ist gut. Was wollen Sie? Sind Sie der Kaiser Lukiens?“. „Ja, ich bin der Kaiser. Und ich
will, dass Sie die Linsinger kontaktieren und ihnen meine Verachtung ausdrücken.“. „Geht klar.
Das macht dann fünf Schinkenbrötchen. Sammeln Sie Treuepunkte oder haben Sie eine
Kundenkarte?“. „Nein, habe ich nicht“, sprach Kaiser Salomon. Pötti stellte noch eine Frage: „Bar
oder Kreditkarte?“ „Kreditkarte.“ Dann beendete der Kaiser das Telefonat. Pötti hatte seine
Schinkenbrötchen zwei Wochen später auf seinem Konto und konnte sie von jedem
Schinkenbrötchenautomaten abheben. Nach dieser Amtshandlung beriet sich der Kaiser noch
mit dem angereisten Graf Kreuzer.
Währenddessen war in Kraftien der Wahlkampf in vollem Gange. Die größte Sensation war, dass
das böse Tinki, unehelicher Sohn Krafts, gemeinsam mit dem sagenumwobenen Mathias Fritz auf
der Liste Fritz Tinkhauser kandidieren würde. Auf den Plakaten war zu lesen: „Fritz für ein
gerechtes Kraftien.“. König Kraft hingegen kandidierte mit seiner FPK (Fabianpartei Kraftien)
unter den Slogans: „Steuerbetrug heißt Heimatflug“ sowie „Diktatur statt Demokratie“. Während
der Wahl nennte er sich FC (Fabian Cristopher) Kraft. Die weiteren Kandidaten waren Michael
Hödibach, der mit seiner Partei „Rettet Hödiland!“ für die Unabhängigkeit des Bundeslandes
Hödiland stand, Bernhelm Kesslerer von der KVP (Kraftischen Vandalenpartei), der fortlaufend
„Es reicht!“ schrie, Lurg Draxder vom BZK (Bürser Zeitgeist Kraftien), der mit Kraftiens Jugend den
sozialen Weg gehen wollte, Julian van der Flür, der einfach nicht jetzt umfallen wollte, der böse
Magier Pötti von der Partei „Die Christen“ und zu guter Letzt Samuel Schneider, der Gladiator,
der als Wermuel Schnaymann mit der SPK (Schneiderpartei Kraftien) zur Freude Kaiser Salomons
die Mehrwertsteuer halbieren wollte.
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14 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
Nach unzähligen Wahlduellen, bei denen Bernhelm Kessler durch den Degen von Michael
Hödibach verletzt wurde, gewann FC Kraft mit 28% vor Wermuel Schnaymann mit 27,89%.
Schnaymann, der sich ab jetzt wieder Schneider nennen ließ, wurde Vizekönig, in Kraftien auch
Königin genannt. Zur Freude Kaiser Salomons war Schneider salomonfreundlich, somit hatte der
lukische Kaiser in Kraftien ab jetzt ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
In Lukien empfing Kaiser Salomon seinen Grenzgrafen Kreuzer. Grenzgraf bedeutete, dass er im
Grenzgebiet zwischen Kraftien, Gargellien und der Claudiolei lebte. „Seit gegrüßt, Graf Kreuzer“,
eröffnete Salomon das Gespräch, „was habt Ihr mir zu berichten?“. „Naja, eigentlich wollte ich
Sie ja anrufen, aber ich hatte mein Handy leider nicht zur Hand, da mein Haus gerade mehr wird.
Es wird von One zu zwei orangen Häusern gebaut und gestrichen. Deshalb konnte ich nicht aus
dem Haus gehen, um mein Handy von einem Verwandten abzuholen. Dann wollte ich Sie
eigentlich anrufen, aber dann sah ich das überaus immens gigantisch provokante Zeitungsinserat
von Vincent van Bischof, in dem er die abstrakte Kunst erläutert. Das hat mich so provoziert, dass
ich erst heute zu Euch kommen konnte.“. Der gelangweilte Kaiser antwortete: „Nette Geschichte.
Aber wegen WAS sind Sie hier?“. „Achso…Naja, ich habe 200 rosarote Ponys gesehen, die vom
Fürstentum aus auf Lukien zusteuerten…“. Salomon begann schallend zu lachen. „Fürst Lins will
uns angreifen und hat seine komplette Streitmacht aufgeboten. Ich werde mit Sir Draxler darüber
sprechen. Weder Ponyfleisch noch gegrillter Lins erscheint mir essbar, deshalb werden wir das
wohl auf diplomatischem Wege klären müssen. Ihr dürft euch entfernen, Graf Kreuzer.“. Kreuzer
entfernte sich und Salomon schrie: „Holt mir den Dobler herbei!“. Dobler eilte herbei. Salomon
sprach ihn an: „Bring mir unverzüglich Sir Draxler“. Wenige Augenblicke später war Draxler,
Kommandant der Leibgarde des Kaisers und Edelmann, seit er das Tinki besiegt und erlöst hatte,
im Thronsaal. „Seit gegrüßt“, begrüßte ihn Salomon.
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15 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
„Tach auch“, antwortete Draxler. „Schickt unverzüglich 300 Kängurus sowie Eure Truppen
an die Grenze zum Fürstentum Linsenstein. Dort wird euch der Fürst samt seiner Streitmacht
erwarten. Macht keine Gefangenen!“ Draxler hatte ein Funkeln in seinen Augen. Salomon fuhr
fort: „Sondern vertreibt sie einfach.“. Das Funkeln erstarb. Wie diese legendäre Schlacht
ausgehen wird und ob Mangenghausen endlich unabhängig wird, wird man erst im nächsten Teil
wissen.
Weihnachtsspecial
Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, gab es
wieder jene legendären zwei Königreiche: Kraftien und Lukien. Jedoch mit einem Unterschied:
Die beiden Königreiche lagen metertief im Schnee, denn, so schallte es über Kraftiens Lande:
Weihnachten ist nicht mehr weit.
Doch trotz dieser frohen Stimmung marschierten Krafts Truppen weiter auf die Stadt Flamm zu,
der Stadt in der Claudiolei, in der sich FWHM Mair verschanzt hatte. Nachdem der große Maurer
die Claudio’sche Grenze mit einem Grammatikblitz zertrümmert hatte, ritten die Kraft’schen
Truppen unter Major Gurkis Führung unentwegt gen Flamm. Auf dem Weg dorthin bekamen sie
Unterstützung von drei Alexassinen, Auftragskillern der Alex‐Qaida. Schlussendlich hatten die
Truppen die Palisaden vor Flamm erreicht. Doch die FLAK‐Türme, was so viel wie Feuerliebende
Abwehrkanone bedeutet, waren leer. Nur von FWHM Mairs Burg hörte man Fanfaren blasen.
Für Major Gurki war das ein klarer Fall: Die Truppen von FHWM Mairs Truppen waren in einer
Friedensmission nach Lukien aufgebrochen, um dort nach dem Fest der heiligen drei Kaiser die
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16 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
Christbäume zu verbrennen, und nur der Feuerwehrhauptmann höchstpersönlich war
anwesend. Deshalb gab Major Gurki den Alexssinen den Befehl, Mair zu töten. Auf den Weg in
seine Gemächer mussten die drei Mörder viele Hürden überwinden, unzählige automatische
Flammenwerfer hätten sie beinahe ihr Leben gekostet. Schlussendlich standen sie jedoch vor
Mair. Dieser schrie vollkommen in Panik: „Verschwinden Sie, oder ich zünde euere Mütter an!“.
Doch von dieser Drohung ließen sich die Dolche der Alexassinen nicht abhalten. Mair war tot.
Zur gleichen Zeit zog der Kaiser Lukiens sein Blackberry aus seiner Lacoste‐Manteltasche. Als er
den Inhalt las, blickte er besorgt auf seine roten Pradaschuhe. Danach warf er einen Blick auf die
linke Hand, wo er eine Rolex vorfand, und dann auf die rechte, wo eine Breitling posierte.
Schlussendlich stieß er das bekannteste Zitat aus: „Holt mir den Dobler herbei!“. Dobler eilte
herbei. „Jawohl, mein Kaiser?“. „Dobler, wir haben ein kollaterales Problem. Sie kennen Inter
Mailand?“. Dobler antwortete: „Ja, kenne ich. Doch das ist nicht der Grund, weshalb Sie mich
herbestellt haben. Soll ich Ihnen wieder ein mal etwas besorgen?“ Der entrüstete Salomon
antwortete: „Nein, müssen Sie nicht. Nun, Kraft hat mir ein Mail geschrieben, Lins ebenfalls. Seit
wann wollen alle was von mir? Naja, der Grund ist folgender: Zwei Leute, die in Lukasstadt als
Asylanten durchgehen würden, sprich, sie haben keine Heimat, sind auf dem Weg nach
Vierdetlehem. Dort möchten sie ein Kind namens Dresus gebären. Und es gibt auf dem Weg auch
einen Stern namens Morgenstern, der hauptberuflich leuchtet, jedoch auch gerne mal den
Schanzentisch hinunterfährt. Tja, also, ich muss ich hier und jetzt verlassen, werter Dobler,
Dresus ruft!“ Dobler gab zurück: „Oh, das ist traurig, sehr traurig, um nicht schon zu sagen,
TOTAL traurig. Farewell, my friend, adios los Salomon!“. So begab sich Salomon durch das Tor
des Thronsaals und durchritt auf seinem Pferd die Erlaubte Stadt, die zum Palastgelände zählte.
Er ließ sich von einer minimalen Truppenanzahl eskortieren, lediglich zehntausend
schwerbewaffnete Männer begleiteten ihn zum ausgemachten Treffpunkt. Dieser Treffpunkt
nannte sich „Mittelpunkt der bekannten, noch nicht erforschten oder von der Kirche verdeckten,
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17 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
guten, schönen, zivilisierten, Welt“ und befand sich genau in der Mitte der unzähligen
Königreicher. Da zwei Drittel der Erdmasse zu Lukien zählte, war dieser Punkt natürlich auch auf
lukischem Staatsgebiet. Nach entbehrungsreichen Tagen, denn die Batterie des Salomon’schen
Blackberrys war ausgefallen, kamen sie endlich an. Kraft und Lins waren bereits am Treffpunkt,
und Lins sprach: „Das sind zehntausend Mann! Der will uns zu drei Millimeter langen, gut
brennbaren, Stückchen verarbeiten!“. Kraft beruhigte ihn: „Kein Problem: Ich habe eine
Leuchtpistole dabei. Wenn er uns tötet, schieße ich vom Grab hinaus. Sinnlos, aber hört sich gut
an, wa?“. Dann stieg Salomon ab. „Moin allerseits! Schon den Morgenstern gesehen?“. Kraft
antwortete: „Nein. Aber ein Mundharmonika spielender Hirte hat uns gesagt, dass es ihn geben
würde. Also den Stern, nicht den Hirten. Also auch nicht die Mundharmonika, kapiert?“. „Was
hast du denn heute geschluckt“, frage Salomon. Lins antwortete an Krafts Stelle: „It was the wind
of change“. Und so ritten die drei Könige alleine gen Pekka, um dort weitere Informationen zu
bekommen. Die Soldaten blieben zurück, es waren also zurückgebliebene Soldaten, um von der
möglichen frohen Kunde im ganzen Königreich zu erzählen.
Die zwei von den Chronisten geschaffenen Hauptprotagonisten, Marcia und Closef, waren
unterdessen auf dem Weg in Richtung Jerusalem. Closef, der in einem früheren Leben selbst ein
mal König war, spielte jedoch schon mit Selbstmordgedanken, da er wusste, dass ihn auf dem
Weg viele Wirten beschimpfen würden. Marcia hingegen war voll und ganz mit ihrer
unbefleckten Empfängnis beschäftigt, die sie auf Anraten eines Philosophen durch konzentriertes
Ein‐ und Ausatmen zu erreichen versuchte. Schließlich war es so weit, ein Expressstorch mit
sizilianischem Akzent landete. „Ich habe deine Kind. Wenn es wird böse, ich komme und mache
Steine an Füße. Dann ich sehe von Palermo…Hahahahahaha…Viel Spaß mit deine Kind“ Und so
gingen sie weiter und weiter Richtung Vierdetlehem. Sie wussten, dass sie irgendwann in den
Pflugerstreifen kommen würden, wo die Pflugollah regiert, aber dieses Datum schoben sie auf,
solange es ging.
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18 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
Der vierte Schauplatz des weihnachtlichen Geschehens war das Haus des Flürnachtsmannes
in Klappland, einer nördlichen Provinz Kraftiens. Dort hatte der Flürnachtsmann alle Hände voll
zu tun, um seinen Neuzugang Schneidolf zu beruhigen. Er begann, zu sprechen: „Tach Schneidolf.
Folschendet Problem: Isch brauck `n starkes Rentier. Isch brauck disch, alda. Du musst meinen
Schlitten zieh’n! Denn dat alde Alphaviech da det is krank. Grippe, weeßte. Grippe. Kennste
Grippe, kennste? Hatt’ ick ook ma. War schlimm. Also. Willsu det neue Alpharentier werden?“
Schneidolf entgegnete: „Nun, ich empfinde es als angemessen, dieser Rolle mit der nötigen
Ernsthaftigkeit entgegenzutreten und nehme an.“. Somit war ein weiteres Problem gelöst. Und
der Flürnachtsmann machte sich auf den Weg.
Die heiligen drei Kaiser waren unterdessen an ihrem ersten Teilziel angekommen, Moschee von
Pötti. Dieser war jedoch gerade nicht anwesend, deshalb konnte nur seine Sekretärin den
heiligen drei Kaiser mit Rat zur Seite stehen: „Wissen Sie was? Das GPS‐Navi wird es erst in
zwanzig Jahren geben, bei mir kriegen Sie es aber schon jetzt! Achja, bei den Olympicshen
Spielen habe ich die 100 Meter in sage und schreibe 60 Meter geschafft!“. Ein Blick auf die Hose
der Sekretärin ließ Lins aber erkennen, dass sie eine Verfechterin der Hödilehre war, denn alle
Hödis tragen so genannte U‐Hosen. Aufgrund des fragwürdigen Geisteszustandes der Sekretärin
verließen die heiligen drei Kaiser jedoch die Moschee unverzüglich und machten sich auf dem
Weg zur Burg des Königs Tinkvids. Der Morgenstern, der für die Vierschanzentournee trainierte,
wies ihnen den Weg dorthin. Als sie ankamen, stand Tinkvid bereits vor der Tür. Lins, Kraft und
Salomon wurden freundlich empfangen. „Kommt herein, kommt herein! Wir haben frischen
Naundorsch gekocht!“. Die drei Kaiser traten ein und setzten sich sogleich. Tinkvids Bedienstete
brachten mittels zwei Gabelstapler eine Portion Naundorsch. Tinkvid sprach stolz: „Meine
Herren, das ist ein 666. des kompletten Naundorschs. Deshalb müsste er Ihnen, oh heiliger Kraft,
besonders gut schmecken.“ Kraft probierte sogleich und lobte Tinki überschwänglich:
„Ausgezeichnet. Aber, eine Frage, edler Tinkvid, wieso haben sie hier einen Löffel, der eigentlich
nur unter dem Mikroskop sichtbar ist?“. Tinkvid antwortete: „Achso. Wir aßen mal
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19 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
Manuelgehirn.“ Dann meldete sich auch Salomon zu Wort: „Vorzüglich, vorzüglich, edler
Tinkvid. Wie stehen Sie eigentlich zur anstehenden Geburt von Dresus?“. Tinkvid, nun aufgeregt,
entgegnete: „Nun, ich habe alle atmenden Frauen töten lassen. Das ist zwar schade, da Kraft
dann nicht mehr sein Zölibat umgehen kann, doch das dürfte unvermeidlich sein.“ Kraft begann,
wütend zu werden. Er schrie: „Sie zurückgebliebens Wesen, sie! Ich werde Sie unverzüglich
exorzieren!“ Doch dazu kam es nicht, da Salomon und Lins ihn rechtzeitig zurückhielten. Und so
ging es weiter mit der Weihnachtsodyssee der heiligen drei Kaiser, denn am Ziel waren sie noch
lange nicht.
Marcia und Closef waren nun schon so lange unterwegs, dass sie den Kriegsschauplatz des
Bürgerkriegs der Schneepflüge betreten hatten. Dazu muss man die Hintergründe des Krieges
kennen: Aufgrund der Klimaerwärmung gibt es immer weniger Schnee, ergo auch immer weniger
Schneepflüge. Daraufhin gerieten der Anführer der Schneeliban und der Chef der Schneebollah
so in Panik, dass sie die Waffen auffahren ließen. Nun flogen schon seit vielen Jahren auf einem
3000 km² großen Gebiet Schneebälle hin und her, und so mancher Schneemann hatte einen Arm
oder ein Bein durch Schneeminen verloren. So war es auch für Marcia und Closef, denen der
Erzengel Mangengiel begegnet war, um einen Staubsauger mit Zyklontechnologie zu verkaufen
(Closefs Antwort: Wir sind Satanisten. Darauf flog der Engel von dannen, um diesen tragischen
Vorfall sofort Kraft zu melden), doch er blieb erfolgslos. Plötzlich standen Marcia und Closef vor
einer von der Schneebollah errichteten Straßensperre. „Licence or you gonna shot“, war die
knappe Antwort des inuitähnlich gekleideten Soldaten. „Passen Sie auf“, entgegnete Closef, „der
große Maurer expandiert. Die chinesische Mauer, die Berliner Mauer, die Mauer zwichen
Amerika und Mexiko, und, hier ganz in der Nähe hat er auch eine Filiale: Die Klagemauer.
Außerdem habe ich eine Frau dabei, die atmen kann!“. Diese Drohung war für den
Schneekämpfer zu viel. Unverzüglich ließ er Marcia und Closef passieren.
Unterdessen war der Flürnachtsmann auf seinem Schlitten hoch ober Kockholm. Der Bass der
HiFi‐Anlage dröhnte, als der Flürnachtsmann foderte: „Mehr Sound, alda!“. Nachdem dieser
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Wunsch erfüllt war, ging der nächste Befehl an Schneidolf: „Lesch los, Alda, wir müssen
rechtzeitig ankommen!“. Von lauter Technomusik begleitet zündete Schneidolf die Nitroturbinen,
und der Schlitten flog gleich viel schneller gen Vierdetlehem.
Bei den heiligen drei Kaisern hingegen war gerade eine Diskussion über die Konkurrenz des
Schriftstückes 2Kingdoms im Gange, da wenige Stunde zuvor ein Bote namens Bill Kessler auf sie
gestoßen war. Er hatte verkündet: „2Kingdoms hatte Konkurrenz. Es gibt Museen, die das
ausstellen.“ Und dann kam die Krippe zu Vierdetlehem in Sicht. Salomon brachte sein McLaren‐
Pferd an die Leistungsgrenze, die anderen zogen nach. Schlussendlich kamen sie an, doch die
Krippe war leer. „Schlechtes Timing“, rief Lins.
Doch von schlechtem Timing kann man keineswegs sprechen, waren doch auch Marcia und
Closef nur mehr wenige Meilen von der Krippe entfernt. Auch sie kamen nach Erfüllung
unzähliger Autogrammwünsche, wurden sie doch dank des Siegs über den Kämpfer im
Pflugerstreifen zu Legenden, bei der Krippe an. Nur der Flürnachtsmann ließ auf sich warten.
Dieser hatte nämlich einen Zwischenstopp eingelegt, um seine Liquiditäten aufzubessern: Er
verkaufte nebenberuflich Döner und verkündete: „Wer will Döner spezial mit viiiiel scharf? Nur
vier fuffzich, Sonderpreis!“. Als die Weiterfahrt vorbereitet war, warf Schneidolf auch den Bass
wieder an. Begleitet von tiefen Klängen kam zu guter Letzt der Flürnachtsmann an. Closef rief:
„Dann kanns ja losgehen. Ist sichergestellt, dass keine Mähdrescher kommen?“. „Ja, ist es“,
srprach Salomon. Der Flürnachtsmann konnte seine Nervosität nicht verbergen, als er Marcia
anschrie: „Jetzt bring dosch endlisch deine Kind auf die Welt! Wir wolln den Dresus seh’n!“.
Marcia sagte ruhig: „Ich atme ein, ich atme aus…“ Schlussendlich war es geschehen, Dresus war
auf der Welt. Dies war Anlass für Kraft, kostenlose Heiligenporträts zu verteilen, und für den
Flürnachtsmann, eine Runde „Gratisdöner voll fett gut schmeckend“ zu verteilen. Und so fand die
Weihnachtsgeschichte auch im pfluger’schen Kampfgetümmel ein glückliches Ende.
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21 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
Die Heirat des Poettis
Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, gab es
immer noch die seit einer Ewigkeit bestehenden Königreiche Kraftien und Lukien. Doch in
Lukiens Hauptstadt waren die Bürger sehr besorgt, da Gerüchte eines bevorstehenden Krieges
die Runde machten. Diese Gerüchte wurden zwar vom Pressesprecher des Kaisers nicht
bestätigt, aber auch nicht dementiert. Hinter den Fassaden des Lukier Palastes liefen jedoch
Krisenberatungen an.
Kaiser Salomon schrie wutentbrannt: „Was soll das? Wie viele?“ Dobler antwortete:
„Siebentausend Schiffe, Hoheit.“ Salomon antwortete: „Nun, Sie sind noch inkompetenter als ich
dachte. Holen Sie mir einen fähigeren Kriegsstrategen, holt mir Vallaster!“ „Hoheit, ich bin
lediglich Ihr Hofmeister, aber…“ Salomon murmelte vor sich hin: „Exekution, Exekution,
Guillotine“. Darauf hin machte sich Dobler von dannen. Wenige Augenblicke später betrat ein
trauriger Admiral gesenkten Hauptes den Thronsaal. „Lukapowa im Achtelfinale gegen Krafina
ausgeschieden. Glatt. 6:1, 6:2“ Salomon antwortete: „Hisst die schwarzen Flaggen auf dem
Center Court von Lukasstadt, und die Craftian Open sollen verdammt sein!“ Vallaster antwortete
untröstlich: „Wie wahr, wie wahr…“ Doch Salomon ließ sich auf keine weiteren Trauergespräche
ein und begann sogleich: „Admiral, wir haben ein Problem. Siebentausend Schiffe von der Insel
der Hödis steuern die Lukische Küste an! Und unsere Flotte liegt immer noch bei Pearl Claudio!“
Vallaster entgegnete: „Hödis! Wir sind dem Untergang geweiht. Bei ihrer Hirnmasse können Sie
nicht sinken! Und ihre Segeltechnik…Sie spannen Hosen auf den Mast, und der Nordwest‐Deo
bläst ihnen in die Segel!“ Salomon antwortete: „Nun, ihr Problem. Bauen Sie sofort zehntausend
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22 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
Trieren! Bis in zwei Wochen müssen sie fertig in Liräus liegen!“ Vallaster schüttelte
unglaublich den Kopf: „Fünfzehn Doppelfehler. Achja, zu den Trieren. Wird gemacht!“
Und so lagen vierzehn Tage nach diesem Gespräch zehntausend wendige, mit Balisten gespickte,
Tieren im größten Hafen Lukiens, Liräus, oder, wie er auch von den Einheimischen genannt
wurde, Lotterdam. Für die Schiffstaufe wurden zwölf Tankwagen voller Sekt verwendet, und für
die Feuertaufe kam der wiederauferstandene FWHM Mair, der sich in letzter Zeit mehr der
Astrologie und der Zahl sieben sowie sechs Nullen zugewandt hatte, mit Martinshorn und
Blaulicht angefahren. Nach einem Tag voller Feiern und Wettkämpfen, bei der sogar der große
Samuel Mangeng eine Rede hielt, kam es am nächsten Tag zur feierlichen Angelobung des
Oberkommandos über die neuen Schiffe für Admiral Vallaster. Aufgrund der vielen Völker, die
innerhalb von Lukien lebten, wurde die Ansprache größtenteils in Englisch gehalten. Vor dem
Lukier Palast hatten sich vier Millionen Leute versammelt, die zuerst die Angelobung des
Vizeadmirals, des Kollaborateurs Major Gurki, der die Seiten gewechselt hatte, miterlebten. Der
Höchstrichter Lukiens sprach die wichtigsten Worte im Leben Gurkis vor: „I, Major Georgi Gogov,
weiter übersetzte ein lukisch Sprechender, gelobe feierlich, dem Staate Lukien, dem Kaiser
Salomon sowie der mir unterstehenden Flotte treu zu bleiben, so Gott mir dabei helfe.“ Unter
tosendem Applaus der Prachtstraße Lukiens, genannt „Not the Mall“, verließ Major Gurki die
Bühne. Der eigentliche Hauptteil der Inauguration begann. Admiral Lukas Vallaster betrat die
Bühne. Erneut sprach der Höchstrichter den wichtigen Text vor, doch beim Wort „flottfully“
versprach er sich, deshalb musste die Angelobung wiederholt werden. Am Abend der Zeremonie
fand eine Parade in den Lukier Palast statt, die Admiral Vallaster größtenteils volksnah in einem
in der Stratosphäre schwebendem Heißluftballon absolvierte. Danach spielten noch The Boss
Bruce Kraftsteen sowie viele andere bekannte Musiker ein mitreißendes Konzert, das dem Inhalt
der Rede von Vallaster entsprach. Er sprach von einer besseren Flotte, doch jeder Ruderer müsse
Opfer dafür bringen. Er sei der Sohn eines Paddelbootfahrers, der vor sechzig Jahren nicht das
Geld hatte, sich die Präsidentensuite im Hilton‐Hotel in Lukasstadt zu mieten. Schlussendlich
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23 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
ward es Mitternacht, und es ward morgen, dritter Tag. An diesem Tag stach die enorme
Flotte in See, um als Lukasfighter ohne Nachtfahrlizenz die insgesamt siebzigtausend Hödis
abzufangen. Als am Horizont die ersten Pentagramme in Sicht kamen, sprach Vallaster
anerkennend: „Sooooo viele, und doch soooo wenig Intelligenz!“ Und schon hörte man den
Kampfschrei der Hödis: „666, 12, 17!“. Daraufhin begannen Vallasters Ruderer ebenfalls, sich
noch stärker in die Riemen zu legen. Plötzlich gab der Admiral das Zeichen zum sofortigen Stopp,
das der Betätigung einer Notbremse in einem Zug ähnelte. „Wir haben eine Nachricht erhalten!“
Die Besatzungen der zehntausend Trieren ahnten Schlimmes. „Loger Lederer hat die Craftian
Open gewonnen, im Finale setzte er sich gegen Kafael Kadal durch!“. Auf den Decks brannte
Jubel aus, Schweizer Kreuze wurden gehisst, Lederer wurde ein Nationalheld. Doch nachdem die
aktuellen Sportnachrichten in Lukiens staatlichen Radiokanal vorbei waren, ging es mit der
Schlacht 50 Meilen vor Lukiens Küste weiter. Vallaster ließ seine Reihen in ein einer Formation,
die dem Head‐Logo gleichte, ankämpfen, während der höd’sche Admiral seine Galeeren in Form
eines Apfelsaft‐Tetrapaks staffelte. Schlussendlich lagen dreitausend Galeeren der Hödiflotte
zwanzigtausend Meilen unter dem Meer, und die Elitetruppen des Admirals Vallaster hatten das
Flaggschiff der Hödis umzingelt. „Ein letztes Wort, Demokrate?“, fragte Vallaster in Richtung des
Staatspräsidenten der demokratischen Republik Staten Hödi. „Vielleicht“, antwortete der
Präsident. „Wollten deine Schiffe uns angreifen und einen Vorgänger des D‐Days inszinieren?“,
fragte Vallaster erneut. „Nein. Wir wollten lediglich Pöttis Junggesellenabschied feiern und dann
seine Hochzeitsgäste werden!“. Vallaster rief erstaunt: „Das ist aber nun sehr problematisch, mit
einem 0:6, 0:6, 0:5‐Rückstand zu vergleichen. Nun, wir werden euch zum Orte der Hochzeit
eskortieren, währenddessen darf Mair sieben Millionen Planken löschen.“ Und so ruderten die
beiden Flotten in fröhlicher Zweisamkeit an die lukische Küste, genauer gesagt, ankerten sie vor
dem Hafen Pöttistadts. Dort gingen dann zwanzigtausend Hödis und hunderttausend Lukier von
Bord, um Pöttis Hochzeit zu feiern.
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24 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
Unterdessen liefen im Magiersaal zu Pöttistadt die Vorbereitungen für die Hochzeit des
bösen Magiers Pöttis auf Hochtouren. Er heiratete eine zuvor unbekannte Angehörige des
Mangengstammes, ihre ersten vier Buchstaben des Vornamens ließen auf eine niedere Tätigkeit
schließen, doch in Wahrheit war sie eine wichtige Mitarbeiterin des weisen Mangengs. Doch man
musste annehmen, dass sie aufgrund der Hochzeit mit Pötti nicht mit aller Weisheit des
Mangengs gesegnet war, doch auch das konnte täuschen. Als Mitgift waren zehntausend Liter
getrockneten Preiselbeersaftes vorgesehen, die sie problemlos mitbringen konnte. Im einfachen
Volke ging das Gerücht umher, Pötti hätte sie durch einen Liebestrunk verzaubert, doch Pöttis
Pressesprecher dementierte das vehement. So kamen die Hödis mit Unmengen an
Preiselbeersaft in den Magiersaal, um dort den Junggesellenabschied ihres Freundes zu feiern.
„Auf dass er schon bald die ewige zwölfte Erleuchtung finde!“, rief das Oberhödi. „Nein, die
siebzehnte!“, entgegnete ein Oberunteroberhödi. Nach ein paar Gläsern Preiselbeersaft artete
diese Auseinandersetzung in eine „internasionale Generasionenschlägerei“ aus, in der alle
zwanzigtausend Hödis und fünfzigtausend Lukier verwickelt waren. Am Schluss waren alle Hödis
flachgelegt und festgenagelt und das Geschenk der Lukier an Pötti konnte überreicht werden. Es
war eine goldene Schallplatte der Beatles‐Coverband Metallica. Auch Kraft ließ einen Boten mit
einem ähnlichen Geschenk aufwarten, doch wie es die Vorurteile erwarten ließen, war Krafts
silberne Schallplatte aus Alufolie gefertigt. Am Tag darauf fand die langersehnte Hochzeit statt,
die Kaiser Salomon persönlich durchführte. „Lieber Pötti, ich hoffe, du bist dir bewusst, in welche
nicht mehr revidierbare Gefahr du dich begibst. Im besten Falle wird der Tod euch scheiden.
Bedenke die Alimente! Bedenke die schönen Aktivitäten als Junggeselle! Bedenke die
Eingeschränktheit, die du die nächsten Jahre deines Lebens haben wirst. Willst du dir das wirklich
antun?“ Pöttis Antwort war eindeutig: „Wenn se falsche Sache mascht, denn zauber‘ isch se
wech.“ Daraufhin brach tosender Applaus aus, der sich mit der Zustimmung seiner Gemahlin
noch vermehrte. Schlussendlich standen die letzten Truppen des Rebellenführers Lins
gemeinsam mit der Kraft’schen Armee und der Kaiserlichen Leibgarde Ehrenspalier, durch den
Feuerwehrhauptmann Mair mit dem dreifachen zwölften der siebenundzwanzigsten Martinshorn
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25 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
begleitet von der Blaulichtkapelle auf seinem Auto fuhr. Die lukischen Leibgarden unter
dem Kommando von Mathias Draxler richteten ihr Bajonett gen Himmel und schossen fünf Mal.
Pötti war verheiratet.
John Mango
Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, saßen
zwei wohlbekannte Gestalten im Blue Saloon des Schlosses, das früher einem gewissen Graf von
und zu Strache gehört hatte, am Tisch, der sich rechts vom Eingang befand. Das Schloss stand in
Beckburn, in Kengland, einer Provinz Kraftiens, die jedoch von von einer mangeng’schen
Mafiaorganisation, der Cosa Nenzing, kontrolliert wurde. An besagtem rechtem Tisch saßen der
Besitzer des Schlosses, Martin Graf Beck, und ein Mafiosi namens John Mango. Sie unterhielten
sich über das festgelegte Schutzgeld, doch das Gespräch begann mit Small Talk: „Sehr verehrter
Martin Graf Beck, meinen Sie nicht, dass dieser Tisch etwas extrem rechts steht?“. Beck, der von
seinen Fans nur „Meister Julian“ gerufen wurde, entgegnete: „Nein, nicht doch, der Tisch steht
doch genau inder Mitte der rechten Hälfte!“. Als John Mango, der früher ein Rammbock in
Vietnam war, antworten wollte, wurde das Gespräch durch den ersten, einzigen und letzen Fan
Becks, der wiederauferstandene Sevko, unterbrochen: Er schrie: „Meister, ist dieser verdammte
Mango schon hier? Wenn ja, dann…“. Er wurde unterbrochen, da John Mango mit seinem Pfeil
genau auf Sevkos Kopf gezielt hatte. Durch die durch das entstandene Loch entwichene, en
masse vorhandene, heiße Luft, entzündete sich Sevko und verglühte. Die nachfolgenden
zahlreichen lauten Geräusche stammten von den Sektkorken, die überall auf der Welt durch die
Lüfte glitten. Seit dieser Begebenheit feiert man am 31. Dezember Sevkester.
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26 Offizieller 2Kingdoms-Sammelband
Die Verhandlungen zwischen Mango und Beck gingen weiter. Mango stellte Forderungen:
„Signore Beck, damit Sie und Ihre Familia sich sicher fühlen können, verlange ich…sagen
wir…200000 Lira“. Beck entgegnete: „Das ist Wucher, fast schon kraftisch. Nein, ich gebe Ihnen
maximal 50000 Lira. Außer…“ „Außer…?“, fragte Mango nach. „Außer Sie schaffen das
Unmögliche. Die Vision meines Ururururururgroßvaters Jules Berne zu verwirklichen.“ „Ach, der“,
sagte Mango, „der, bei dem die komplette Intelligenz Ihrer Familie hängen geblieben ist.“ „Genau
der. Er träumte davon, in 80 Tagen um die Welt zu kommen.“ „Das schaffe ich auch!“,
entgegnete Mango. „Sollte ich es schaffen, zahlen Sie 200000 Lira, sollte ich scheitern, zahlen Sie
lediglich 50000. Abgemacht?“. „So soll es sein.“. Plötzlich begann Beck, sich niederzuknien, und
auf lateinisch zu beten: „In nomine patre et fili et spiriti sancti aaaamen.“. Doch es war zu spät.
Der kraft’sche Steuereintreiber hatte Beck bereits erblickt. „Ich sehe, Sie besteigen langsam aber
sicher den Böckelberg.“ „Ganz genau, Meister!“, rief Beck. Plötzlich begann der kraft’sche
Steuereintreiber, mit seiner Lanze zu randalieren. Er zertrümmerte die antiken Tonvasen, auf
deren Boden ein Aufkleber „Made in China“ prangte. Er schrie: „Es ist ja ganz gut, dass Sie beten.
Sie sollten nur kein christliches Gebet sprechen, sich dabei Richtung Mekka verbeugen und einen
Armleuchter in der Hand halten! Wenn Sie Ihre Schulden von 150000 Lira nicht begleichen,
bringe ich Sie vor Kraftius Kraftatus!“ „Jaja. Natürlich.“ Daraufhin verschwand der kraft’sche
Scherge. Beck wandte sich wieder an Mango: „Sie sehen, wie sehr ich das Geld nötig habe! Nun,
ich würde sagen, die 80 Tage beginnen morgen. Stimmen Sie mit mir überein, Maestro?“. John
Mango antwortete: „Jawohl.“
Am Tag darauf verließ Mango sein in zehn Meter Höhe gelegenes Pentbaumhaus mit einem
gepflegten Sprung. Er durchging seine Reisestationen. „Nun…Mal sehen…Kroahu auf Kraftaii,
dort werde ich die geschichtsträchtige Dür besichtigen. Dann weiter mit einer Wasserroshka zur
Insel der Hödis, genannt Hödaika. Ein bisschen Gras für meinen englischen Rasen kaufen. Dann
wieder auf der Wasserroshka nach Lotterdam in den Liederlanden. Von dort einen Mangosprung
nach Lamsterdam, das Hot Curry Adventure von Graf Kreuzer besichtigen. Dann noch in die
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verbotene Stadt in Lukasstadt, mit dem nächsten Chartersprung nach Abtenau in
Lösterreich, und von dort ein Langstreckensprung zurück nach Beckburn. Auf geht’s!“. John
Mango bereitete sich auf den Sprung nach Kroahu vor. Dabei waren nur einige wenige
Vorkehrungen nötig. Die wichtigste davon war die komplette Deaktivierung des enorm…kleinen
Mangenggehirns. Die Chronisten stellen das in einem Vergleich dar: Die Deaktivierung des
Gehirns eines Hofhamsters am Hofe König Patys dauert im Durchschnitt drei Stunden. John
Mango schafft es bei gleichem Aufwand in 2 Nanosekunden. Als diese Vorbereitung getroffen
war, begann John Mango mit den obligatorischen Selbstgesprächen. „Mangeng 1 ready for take‐
off. Apply permission to take‐off.“ „Tower talking. Mangeng 1, you’ve got the permission. Please
start take‐off.“ „Mangeng 1 is starting take‐off, please circulate information to Kroahu.“ „Tower
talking: Mangeng 1, information has been circulated. Are you able to start?“ „Mangeng 1 to
tower: Mangeng 1 is ready for take‐off.“ „Tower called Houston is hearing you. Take‐off in 3, 2, 1,
zero.“ Nach dieser gedanklichen Meisterleistung hob das Mangeng ab. Mitten im Südkraftifik gab
es einen Funkspruch zu sich selbst ab: „Tower Houston, we’ve got problems.“ „Mangeng 1, tower
is hearing you. Your problems are not mine problems.“ Damit waren die Selbstgespräche
beendet. Nach zehn Minuten Sprungzeit landete das Mangeng in Kroahu. Ein Fremdenführer
war schon von weitem zu hören: „So…packen wir’s…1941…1941…was war 1941…Whites Sands?
Echt? White Sands? Was i ne…Ka scho si…“. Der Fremdenführer versuchte, scheinbar vergeblich,
die Geschichte der geschichtsträchtigen Dür zu erklären. Nachdem John Mango meinte, alles
gesehen zu haben, bestieg Mango ein sogenanntes Wasserroshka, ein Mensch, der inder Flut
schwamm. Mango gab das Startkommando: „Ganges!“. Nach drei Minuten Fahrt bekam es John
Mango mit der Angst zu tun. Ein Flugzeug flog über dem Roshka. Mango sprach: „Hoffentlich
wirft das keine Bombay ab!“. Das tat es auch nicht. Nach weiteren vier Minuten Fahrt erlitt das
Roshka einen Motorschaden. Auf Englisch schrie es, gar nicht scharf: „I sink!“. In hundert Metern
Tiefe sprach es: „Nun sind wir inder tiefen Gegend.“ Und das Roshka sank tiefer und tiefer. 20000
Meter unter dem Meer stieß John Mango auf das verlorengegangene Niveau Sevkos. „Jetzt kann
ich es ihm auch nicht mehr geben, er hätte es sich schon selbst besorgen müssen!“, dachte sich
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Mango. Da sprach das Roshka: „Sir, wir können uns freuen: Wir werden nicht bis zum
Mittelpunkt der Erde absinken, im Gegenteil, wir steigen wieder!“. Nach einer Minute war das
Roshka wieder über dem Meeresspiegel, nach weiteren zehn Minuten ankerte das Roshka in
Hassau, der Hauptstadt Hödaikas. Doch die Stadt war menschenleer. Nur ein alter, armer Hödi,
auf dem vor langer Zeit ein Draxler lag, saß am Hafenbecken. Nach Hödi‐Gesetz bekam er seit 50
Jahren eine Invalidenrente, da er nach dem Anblick des Draxlers als Opfer einer optischen
Vergewaltigung galt. Nachdem Mango fragte, wo denn die ganzen Hödis waren, antwortete er:
„Ach…Alle sind se wech. Alle sind se wech. Nur misch ham se alleene gelassen. Isch arma, alda
Mann. Alle ham se bei Getzner Arbeit jefunden. Nur isch nischt. Isch arma, alda Mann. Dosch du,
Junge, du musst dir keene Sorschen maschen. Du hast da n präschtiget Ding in deiner Hose.
Lang…Kerzengerade…jederzeit steif…und es kann immer und überall stecken…Wahnsinn.“ John
Mango wurde angesichts dieses Lobes ganz rot. „Jetzt werde ich auf meine alten Tage noch
Kommunist. Und daran ist nur Stalin auf seiner Burg mit seinem grenzenlosen Willen schuld.
Doch das ist eine andere Geschichte. Nun. Danke für das Lob für meinen Pfeil. Doch der Bogen
hat auch was zu bieten. Doch ich denke, wir müssen weg.“ John Mango bestieg wieder das
Roshka. Nach einer langen Fahrt kamen sie in Lotterdam an. Die erste Aussage von Mango war
eindeutig: „Sooo viele Container…Sevko würde sich wie zuhause fühlen.“ Doch mehr gab es im
Dreh‐ und Angelpunkt Lotterdam (auch das würde Sevko gefallen) nicht zu sehen. Deshalb
bereitete sich Mango auf die Weiterreise nach Lamsterdam vor. Die exakte Vorbereitung
ersparten sich die Chronisten. Unter dem Flug dachte Mango: „Die Liederlande würden Kraft
gefallen. So viele in Glashäusern eingekerkerte Rosen.“ Interessant ist, dass Mango trotz völliger
Deaktivierung des Gehirns Gedanken denken konnte, was hieß, er beherrschte das gedankenlose
Denken, also das Denken ohne Gedanken. Als Mango in Amsterdam ankam, wurde er gleich von
Graf Kreuzer erwartet. „Willkommen inder meinem heißen Reich!“. Die genaue Besichtigung
lassen die Chronisten in diesem Teil unerwähnt, doch ein Ereignis soll zitiert sein: Graf Kreuzer
ging mit John Mango an einem der berüchtigten Schaufenster vorbei. Kreuzer sprach: „Da drin
wird gerade genagelt. Sie hören’s am Hammer.“ Nach der Besichtigung machte sich John Mango,
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dessen Name später Sevkester mit Sylvester ersetzen wird, auf den Weg nach Lukasstadt.
Dort angekommen, wurde Mango mitten in der Verbotenen Stadt herzlich begrüßt: Der Kaiser,
der sich mit dem großen Fürst Tinki, der an der Gründung eines eigenen Königreichs beschäftigt
war, auf einem Ausritt auf Tinkis bester Stute, befand, deutete kurz auf Mango und sprach zu
einer Wache: „Bringen Sie den Müll raus.“ Darauf wurde Mango abgeflührt. Ein zorniger John
Mango machte sich auf den Weg nach Abtenau. Dort traf er auf einen Lins, der sich mit einer von
Kreuzers Mitarbeiterinnen als Volleyball vergnügte. Mango konnte es nicht lassern, seinen Zorn
preiszugeben, und erschoss kurzerhand Kreuzers Mitarbeiterin. Lins sprach: „Das kann man
sicher noch kleben.“ Nach dieser Begebenheit machte sich John Mango zurück nach Beckburn.
Martin Graf Beck wartete dort schon auf John Mango. Er sprach: „Maestro, es tut mir sehr leid.
Sie sind schon nach drei Tagen wieder zurückgekehrt. Wir haben aber gewettet, dass Sie in 80
Tagen um die Welt kommen. Damit haben Sie die Wette verloren und ich muss nur 50000 Lira
bezahlen.“ Das waren die letzten Worte Becks. Danach wurde er von Mangengs Pfeil
durchgenommen und an der Wand festgenagelt. Wie Becks Angehörige Vendetta ausüben,
verraten die Chronisten erst im nächsten Teil.
Die Leiden des jungen Pötti
Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, reihte
sich in der von Christen entdeckten, scheibenförmigen Welt, um die sich alles drehte, ein
Umbruch an den anderen.
Stark betroffen davon war das kleine, beschauliche, friedliche, idyllische, tolerante, weltoffene,
hochgebildete, bestens funktionierende und getznerfeindliche Pöttiland. Es herrschte ein
demokratisch gewählter Oberpötti, genannte Heavy Pötti. Wenn die Amtszeit eines Heavy Pöttis
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abgelaufen ist, wird er Trash Pötti genannt. In der Verfassung Pöttilands war verankert, dass
die erste Gitarrensaite nicht vor dem frühen Morgen, sprich, 11:30 Uhr, gezupft werden darf. Bei
Übertretung dieses Gesetzes droht die Todesstrafe. Der Tag begann im Pöttiland damit, dass sich
alle Pöttis auf dem Platz des milchigen Friedens versammelten, ein Glas Milch in die Höhe hoben
und gleichzeitig „Nothing else matters“ anstimmten. Der weitere Tag verlief beinahe immer
gleich. Er bestand aus dem Trinken von Milch, dem Schlafen und dem verbrennen der
getzner‘schen Flaggen. Am Abend versammelten sich erneut alle Pöttis, hoben erneut ihre mit
Milch befüllten Gläser gen Himmel und sangen das einzige verbotene Metallica‐Lied, welches
vom amtierenden Heavy Pötti umgeschrieben wurde. Statt „Whiskey in the jar“ sangen die Pöttis
„Milk in the jar“.
Doch plötzlich wurde das Pöttiland in eine tiefe Kriese gestürzt. Zuerst verstarb ein gewisser Kirk
Hammett. Die Pöttis bahrten in wie eins Mao auf dem Platz des milchigen Friedens auf und
trauerten. Danach wurde der Heavy Pötti von seiner Heavy Pötti‐in verlassen. Pötti trauerte und
feierte. Einerseits hatte er etwas verloren, das weder aus Milch bestand noch mit „Summer
Vacation Tour“ beschriftet war, obwohl manche Pöttis darin keinen Unterschied erkannten, da
sowohl „Mädchen“ als auch „Milch“ und „Metallica“ mit „M“ beginnen. Andererseits war Pötti
froh, einen Schlag gegen die getzner’sche Emanzipationsmaschinerie verübt zu haben. Doch es
war noch nicht genug der Schicksalsschläge: Viele der schwerreichen Milchscheichs, die man in
jedem anderen Land der Welt als „Bauern“ bezeichnet hätte, verloren durch die so genannte
Übermilchung viele ihrer Kühe, die dann der gigantischen Pötti‐Euternasiemaschinerie zugeführt
wurden. In dieser Zeit wurde das Pöttiland sehr vom milchialistischen Bruderstaat Höwaii,
welcher durch mangeng’schen Sprungtourismus reich geworden war, stark unterstützt. Als Dank
an den höwaiischen Staatschef Hödel Castro schrieb der Heavy Pötti einen Song mit dem Titel
„Knockin‘ on Hödi’s door“ und erklärte ihn zur Bundeshymne. Dies missfiel einigen
jogurthextremen Pöttistudenten, die Protestsongs schrieben, darunter „We don’t need no
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Hödication“ oder „Wind of Hödi“. Diese Studenten, die auf dem Platz des milchigen
Friedens protestierten, wurden jedoch mit Milchwagen überrollt.
Doch die größte Krise stand Pöttiland zu dieser Zeit noch bevor. Es brach die die Gelbe Grippe
aus, die Pöttis in wenigen Minuten gelb färbte und anschließend tötete. Der politischen
Korrektheit wegen wurde die Grippe jedoch „Liberale Grippe“ genannt. Dieser Liberalen Grippe
fielen viele prominente Personen zum Opfer, darunter Volksheld Mathias Draxler, der
Flürnachtsmann, Khan Claudio, Hofmeister Dobler und viele andere.
Diese einmalige Propagandachance nutzte auch Martin Graf Beck. In seiner Rede vor dem Lukier
Kongress, der natürlich nur eine Marionette des Kaisers ist, verfluchte er den Liberalismus, den
Sozialismus, den Zionismus, den Amerikanismus, den Anglikanismus, die Demokratie und einige
mehr und erklärte, dass im Wurzelausneunten Reich alles besser wäre. Diese Rede war Teil der
alljährlichen „Lukienistbesseralskraftien‐Konferenz“. Der renommierte Terroristenärgerer und
Wirtschaftsforscher Bernhard Kessler erklärte die kraft’sche Wirtschaft so: „Meine Damen und
Herren und Damen, ich hoffe, ich habe die Herren nicht vergessen, stellen sie sich die Wirtschaft
Kraftiens wie einen Skispringer vor. Ganz, ganz mühsam klettert er hoch. Dann fährt er rasant
nach unten, hebt ab und stürzt hinunter. Er wird nie mehr hochkommen, da sein Telemark nicht
sauber war. Wort des lebendigen Gottes.“ Danach gab Bernhard Kessler noch einige Details aus
seinem Leben preis. „Ich bin umgezogen, doch ich wuchs an der österreichisch‐polnischen
Grenze auf. Ich habe den Kesslerican Dream gelebt: Vom T‐Shirt‐Taschentuchhersteller zum
Mainbordiär. Direkt hinter meinem Stuhl lag Polen. Ich war oft in Polen. Der Eiserne Vorhang des
Schweigens wurde erst von Michail Gorbatschacherl geöffnet.
Nachdem ich die Grenze passierte, kam ich an eine Kreuzung mit drei Schildern. Das Schild, das
nach rechts zeigte“, fuhr Kessler fort, „war mit ‚Dasistuntärstufe‘ beschriftet. Auf dem nach links
zeigenden stand ‚Wirsindjetztobärstufe‘. Fuhr man geradeaus weiter, gelangte man nach Danzig.
Schöne Stadt, Danzig. Kennste Danzig, kennste? War ich neulich mit meeeeiiineeer Freundin.
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Nein, war ich nicht. Ich war nur ein Mal in Danzig. Ein Mann, auf dessen Namensschild
„Bestebasketballtrainervonganzpolen“ stand, trainierte einen kleinen Jungen. Immer, wenn er
nicht wie gewünscht auf dem imaginären Strich stand, schrie ihn der Trainer so an: ‚Diese Strich
gilt auch für Diegroßebadmintonstar‘. Ein Mal fiel ein Ball auf den Zerstörer, der früher ‚MS Maria
Magdalena‘ hieß. Eine der ersten Amtshandlungen König Krafts war es, das Boot auf ‚MS Jesus
von Nazareth‘ umzutaufen. Auf jeden Fall sah der Junge seinen Ball nicht wieder. König Fabian
Kraft erklärte, dass seit 5:45 Uhr zurückgeschossen werde und proklamierte den totalen Krieg.
Ich will euch sagen, was passierte.“ Bernhard Kessler holte Atem und fuhr fort: „Die MS Jesus von
Nazareth schoss ein Mal. Es traf den Trainer. Ich zitiere seine letzten Worte: ‚Das gibt
Bandscheibenproblem‘. Mehr passierte nicht, da das restliche Militär Krafts in München eine
Militärparade abhielt, um eine Delegation aus Höwaii zu beeindrucken. Ein guter Freund von mir
namens Lukas Vallaster kommentierte zu dieser Zeit die Warschau Open auf SF2. Er floh nach
Russland und ist bis heute der festen Überzeugung, dass er dem Tod nur um eine Nuance
entkommen ist. Seine Flucht nennt man ‚Vallaster‐Stalin‐Pakt‘. Danke für Ihre Aufmerksamkeit“.
Unter tosendem Applaus verließ Kessler die Halle.
Zur gleichen Zeit war im kraftischen Fernsehen ein unglaubliches Fernsehexperiment im Gange.
Ein geheimnisvoller Magier legte in einem Studio fünf Walnüsse auf einen schmalen Tisch. Um
dem Publikum zu garantieren, dass alles mit rechten Dingen zugeht, erklärte er: „Ich habe keine
feste Sitzordnung, die Nuss, die als erstes kommt, hört am meisten.“ Danach nahm er einen
gigantischen Vorschlaghammer in die Hände, holte aus und zertrümmerte auf diese äußerst
elegante Weise zwei Nüsse. Keuchend stieß er hervor: „I bin net ganz unschuldig, dass dia so
wenig sin.“ Er deutete auf die zwei zertrümmerten Nüsse und fuhr fort: „Also ich habe keine
Hemmungen, am Ende des Schuljahrs den Hammer zu nehmen“. Verschwörerisch blickte er zur
rechten Nuss und deutete auf die zwei anderen: „Des Problem löst sich vo selbscht…“ Er schob
die zwei Nüsse vom Tisch. Nur noch eine lag auf ihm. „Meischter“, begann der Magier, „i segs dr,
du flügsch.“ Er nahm die Nuss in die Hand und warf sie, so fest er konnte. Dann ertönte eine
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Melodie, und ein löffelbiegender israelischer Mentalist fällte sein Urteil: „Astonishing!
Astonishing! Absolutly astonishing! How have you been able to do this astonishing thing which ist
hat astonishing? Great performance, great show, just astonishing!“. Der geheimnisvolle Magier
antwortete: „Danke, Uri° Najo, i seg immer, wer sagt, er kennt sich im Verschwindenlassen von
Nüssen überall aus, der kennt sich nicht aus.“ Nch dieser erstaunlichen Sendung lief im
kraftischen Fernsehen des Königs Fernsehsendung Aló Presidente: Darin war Fabian Kravez, wie
Kraft schon genannt wurde, volle drei Stunden damit beschäftigt, Fragen eines salomonischen,
eines indischen und eines sizilianischen Journalisten auszuweichen, wonach er liiert wäre.
Inmitten der Umbrüche nutzten es die souveränen und neutralen Schneepflüge, ihren eigenen
Staat mit Namen „Conföderatioa Schneepflugetia“ zu gründen, kurz, die Schneiz. Doch trotz des
erst kurzen Bestehens hatte die Schneiz mit zwei Problemen zu kämpfen. Beide waren bilateralen
Ursprungs. Das Erste spielte sich in Zürich ab. Im renommierten Hotel Snowplow checkte eine
unbekannte Dame ein: „Ich hätte gerne ein Zimmer. Ich bin aus Cro Magnon im Dordognetal und
mit dem Vélo hergekommen. Haben Sie zufällig eine andere Muttersprache als ich?“. „Ja.“ Der
Rezeptionist war aufgrund dieser eigenartigen Person irritiert. „Wie möchen Sie zahlen?“. „Mit
Toleranz, Weltfrieden und Umweltschutz.“ Der entnervte Rezeptionist gab zurück: „Auch wenn
man mit dem Veeeehlo aus Cromaggno im Dor‐donietal kommt, zahlen Sie hier mit Franken!“
„Diese Aussprache…!“. Die Person schien in Ohnmacht zu fallen. Bevor sie dies tat, sagte sie: „Ich
bin Geschichte.“ Damit war dieses Problem gelöst. Doch ein weit größeres stellte der
geisteskranke libysche Diktator Mauamar Gaddafi (Anmerkung d. Autors: Damit ist keinesfalls
Prof. Maurer gemeint, sondern ein Mann mit Vornamen „Maurice“.) dar. Dessen Sohn Hannimau
war in Genf von einem randalierenden Schneepflug verletzt worden. Deshalb wollte Mauamar
Gaddafi die Schneiz eliminieren und hatte, um einen Anfang zu machen, zwei Schneizer
Geschäftspflüge als Geiseln genommen. Sie waren beim alljährlichen libyschen Geistesforum
festgenommen worden. Bei diesem Forum sprach unter anderem ein Friedensnobelpreisträger
namens Bürkle. Der Gründer der Hilfsorganisation ANFE International, was für „Alls nur für eu
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International“ stand, sprach damals: „I had a dream. Jedes Kind, egal ob reich oder arm,
egal, ob aus Bürs oder dem Rest der Welt, soll wenigstens eine Power‐Point‐Präsentation über
die Cytologie erleben dürfen. Das können wir schaffen und das werden wir schaffen, meine
Damen und Herren! Alls nur für eu!“.
Der Schneiz gelang es sehr schnell, die Geiseln zu befreien, indem sie einen Agenten nach Libyen
sandten. Dieser lud Mauamar Gaddafi zu einem Versöhnungsdinner ein, welches in einem
Flugzeug stattfand. Nach dem Hauptgang fassten sich der Agent und die Geiseln an den Händen
und reiterten sehr vital vom Tisch und damit aus dem Flugzeug. Mittels Gleitschirmen gelangten
sie zurück in die Schneiz. Aus Freude über die Wiederkehr der Geiseln veranstaltete die Schneiz
die erste internationale Koboldkunstausstellung, zu der neben vielen interessierten Becks und
Pflügen auch Mauamar Gaddafi kam.
Im Schloss König Krafts unterdessen tobte der König. Er ließ sich seinen Innenminister Sevko
holen. „Don Topcic?“ „Ja?“ „Mitteilungsheft!“ „Jawohl, König“ „Schreib‘ auf: Ich bin zum
wiederholten Male auferstanden: Unterschrift.“ „Gemacht, König. Weswegen riefen Sie mich?“
Kraft antwortete: „Es gibt Grund, zu feiern! Der 30‐jährige Gewürzkrieg zwischen Salzgeber,
Scharf und Pfefferkorn ist vorerst beigelegt. Doch es gibt auch einen starken Grund zur
Beunruhigung: Eine Frau, ja, Sie haben richtig gehört, eine Frau, hat die Regierung in
Fünfcetlehem an sich gerissen. Das ist das heilige Land, in dem das Weihnachtsspecial
stattfindet! Wir müssen diese Tyrannin eliminieren!“
Wie Kraft das erreichen will, teilen die Chronisten im nächsten Teil mit.