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DAS GANZE LEBEN IST KRIEG. JENE, DIE AUF DIE PERFEKTEN BEDINGUNGEN WARTEN, WERDEN DURCH IHRE FEIGHEIT UMKOMMEN. NUR JENE, DIE DEN SCHNEID HABEN, GELEGENHEITEN ZU NUTZEN, WERDEN OBSIEGEN UND DIE ZUKUNFT SCHMIEDEN. KOMMANDEUR OLEG STRAKHOV Sample file

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DAS GANZE LEBEN IST KRIEG.

JENE, DIE AUF DIE PERFEKTEN

BEDINGUNGEN WARTEN,

WERDEN DURCH IHRE

FEIGHEIT UMKOMMEN.

NUR JENE,

DIE DEN SCHNEID HABEN,

GELEGENHEITEN ZU NUTZEN,

WERDEN OBSIEGEN UND DIE

ZUKUNFT SCHMIEDEN.

—KOMMANDEUR OLEG STRAKHOV

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IMPRESSUMWARMACHINE created and designed byMatthew D. WilsonLead Designer, WARMACHINE Jason SolesDesigner, ReckoningDavid CarlProject DirectorBryan CutlerCreative DirectorEd BourelleLead WriterDouglas SeacatWritingMatt DiPietroGeordie HicksZach ParkerAdditional WritingMatt GoetzLyle Lowery William ShickContinuityDouglas SeacatJason SolesEditorial ManagerDarla KennerudGraphic Design DirectorJosh MandervilleGraphic Design & LayoutRichard AndersonBryan CutlerShona FahlandMatt FerbracheLaine GarrettJosh MandervilleArt DirectorMike VaillancourtCover IllustrationAndrea UderzoIllustrationsCarlos CabreraOscar CafaroJohan GrenierKory Lynn HubbellNick KayRaphael LübkeMarco MazzoniNéstor OssandónAndrea UderzoLead Concept ArtistNick KayConcept IllustrationsRoberto CirilloAndrea UderzoMike VaillancourtChris WaltonStudio DirectorRon KruzieStaff SculptorsBrian DugasDoug HamiltonMichael JenkinsBen Misenar

Additional SculptingJavier Garcia Ureña Studio ModelerJames A. ThomasAdditional ModelingStephen ScottMiniature PaintersMatt DiPietroGeordie HicksStudio Administration AssistantCharles Foster IIIHobby Manager & TerrainStuart Spengler Hobby & Terrain SpecialistMichael ArcherPhotographyMatt FerbracheProject ManagerShona FahlandLicensing & Contract ManagerBrent WaldherPresidentSherry YearyChief Creative OfficerMatthew D. WilsonDirector of Business & Branding DevelopmentWilliam ShickExecutive AssistantMichelle HortonMarketing ManagerLyle LoweryWeb/IT ProfessionalMicah Scott RalstonConvention CoordinatorMichael PlummerMarketing CoordinatorSimon Berman Organized Play & Volunteer CoordinatorWilliam HungerfordQuartermaster AssistantDianne FerrerRetail Support and Development SpecialistCharles AgelCustomer ServiceAdam JohnsonCustomer SupportJustin CottomGabriel WaluconisWriting & Continuity ManagerDouglas SeacatEditorDan Henderson Video ProducerTony KonichekPublications ManagerAeryn Rudel

No Quarter EIC Michael G. RyanNo Quarter AssistantMichael SanbegDirector of OperationsJason MartinProduction DirectorMark ChristensenTechnical DirectorKelly YeagerPacking/Shipping ManagerJoe LeeVendor CoordinatorGeoffrey KonkelMetal Casting SupervisorMarcus RodriguezResin Casting SupervisorScott PaschallLead Quality ControlCody EllisProduction Oren AshkenaziRyan BaldonadoNelson BaltzoFelisha BolzenthalThomas CawbyJohan CeaHenry ChacBryan DasallaAlfonso FalcoJoel FalkenhagenMaddie GillTrevor HancockMike HarshbargerBryan KlemmMark LawsonChris LesterDavid LimaClayton LinksKeith LoreeChristopher MatthewsBryan McClaflinChris McLeroyAntonio MoraPhuong NguyenAntwan PorterSam RattanavongErik ReiersenJohn RothRob SeamountJesse SterlandTu ThanhChris TiemeyerBen TracyDara VannMatt WarrenMichele Wheeler Development ManagerDavid CarlRoleplaying Game Producer Matt GoetzGame DeveloperWilliam SchoonoverPlaytest CoordinatorJack Coleman

InfernalsPeter GaublommeTravis MargJohn MorinGilles ReynaudD. Anthony RobinsonDonald SullivanInternal PlaytestersEd BourelleDavid CarlLeo CarsonJohan CeaJack ColemanCody EllisBill FrenchCharles FosterWilliam HungerfordTony KonichekLyle LoweryBryan MaclaflinMichael PlummerErik ReiersonWilliam SchoonoverWilliam ShickJason SolesJacob StanleyGabe WaluconisMatt WarrenExternal PlaytestersAndrew AllenAlice BettoliJonathan BoggsCody BrownCorey BrownAndrew HartlandKristin HartlandJake HoffmanTom HoffmannFederico IngrossoStu LimingJames MorelandShane PhillipiThomas PhillipiAndrew ReadyOwen RehrauerJosh SaulterTim SimpsonProofreadingDavid CarlDan HendersonDarla KennerudWilliam Shick

Deutsche RedaktionMichael MingersDeutsche Übersetzung & LektoratBenjamin Ade-ThurowKai GroßkordtDaniel MayerKatrin OsiejaChristian TrinczekDeutsches LayoutChristian Lonsing

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Besuche: www.ikwarmachine.dePrivateer Press, Inc., 1705 136th Pl. NE, Ste. 120 • Bellevue, WA 98005 Tel (425) 643-5900 • Fax (425) 643-5902

Bei Fragen: [email protected] Buch wurde unter den Bestimmungen des Urheberrechts der Vereinigten Staaten von Amerika gedruckt. Es gilt jeglicher damit verbundener Rechtsschutz. Alle Rechte vorbehalten. Alle in diesem Werk genannten Warenzeichen, darunter Privateer Press®, Iron Kingdoms®, Full Metal Fantasy, Immoren, WARMACHINE®, Forces of WARMACHINE, Steam-Powered Miniatures Combat, Convergence of Cyriss®, Convergence, Cryx, Cygnar, Khador, Protectorate of Menoth, Protectorate, Retribution of Scyrah, Retribution, warcaster®, warjack®, HORDES®, Forces of HORDES, Monstrous Miniatures Combat, Circle Orboros, Circle, Legion of Everblight, Legion, Skorne, Trollbloods, Trollblood, warbeast, Formula P3, Formula P3 Hobby Series und alle Charakternamen, Fraktionen und Entsprechendes sind © und/oder TM 2001-2009 Eigentum von Privateer Press, Inc. Dieses Buch ist reine Fiktion. Ähnlichkeiten mit realen Personen, Orten oder Ereignissen sind rein zufällig. Das Werk darf weder ganz noch in Teilen elektronisch aufbewahrt oder verbreitet werden, ohne dass ein schriftliches Einverständnis von Privateer Press vorliegt. Weiterhin dürfen keine Teile des Werks vervielfältigt werden, ohne dass dies explizit im Werk erwähnt oder von Privateer Press schriftlich erlaubt wurde. Sollte eine solche Erlaubnis vorliegen, dürfen diese Vervielfältigungen ausschließlich für private und nichtkommerzielle Zwecke genutzt werden und müssen alle Copyright-, Trademark- oder andere Urheberverweise inklusive der dazugehörigen Zeichen beibehalten werden. Produktinformationen können vom Inhalt abweichen. Wenn du unser geschütztes Material stiehlst: Haleys Erfahrungen haben uns gelehrt, dass die Verfehlungen deines Vergangenen Ichs dafür sorgen, dass es kein Zukünftiges Ich geben wird. Wir vertrauen ihrem Urteil, immerhin hat sie schon eine Menge durchgemacht.

Deutsche Lizenz: ULISSES SPIELE GmbH.

WARMACHINE: Abrechnung, Dt. Version . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .PIP1061DPDF

INHALTTIEFERE VERPFLICHTUNGEN, TEIL EINS . .4

THEMENARMEEN & CEPHALYX-REGELN . 17

CYGNAR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22

PROTEKTORAT VON MENOTH . . . . . . . . 34

KHADOR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

CRYX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

VERGELTUNG VON SCYRAH . . . . . . . . . . . 64

SÖLDNER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

MODELLGALLERIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92

BEMALANLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

TIEFERE VERPFLICHTUNGEN, TEIL ZWEI . . 104

Größer ist besser. Das war das Mantra, an das wir uns gehalten haben, als wir vor drei Jahren die Kolosse auf die WARMACHINE-Tische in der ganzen Welt losgelassen haben. Seit dieser Zeit haben diese gewaltigen Kriegsmaschinen die Art, auf die Kriege ausgetragen werden, unwiderruflich verändert. Diese modernen Kolosse haben die Kommandeure gezwungen, neue Taktiken und Strategien zu entwickeln, sowohl im Einsatz der eigenen Kolosse ihrer Fraktion als auch im Kampf gegen die ultimativen Kriegswaffen ihrer Gegner.

Während Immoren selbst noch immer unter der Wucht die-ser ersten mächtigen Konstrukte erbebt, bereiten sich die Fer-tigungswerke und Fabriken der Eisernen Königreiche schon darauf vor, die nächste Generation von Kolossen auf die vom Krieg verheerten Schlachtfelder loszulassen. Jede Nation hofft, dass ihre Innovationen ihnen den dringend benötigten Vor-teil bringen werden, den sie brauchen, um ihren Feinden den Sieg abzuringen. Diese neuen Kolosse, die mit den neuesten Entwicklungen in Sachen Waffen und Technologie ausgestat-tet sind, auf die ihre Fraktionen Zugriff haben, müssen natür-lich beachtet werden. Aber sie sind beileibe nicht die einzigen neuen Waffen, die die Tabletop-Generäle nutzen können, um sie bei ihrem Kampf um die Überlegenheit zu unterstützen.

Abrechnung stellt mächtige, neue Charakterwarjacks für einige der berühmtesten Warcaster vor. Dazu gehören Cygnars Allis-ter Caine und Khadors berüchtigter Orsus Zoktavir. Neue Sol-daten und Helden folgen ebenfalls dem Ruf zur Schlacht und bringen ihre beachtliche Stärke und ihr Können in den Armeen von West-Immoren ein, während sich der Kampf zwischen den Lebenden und den Toten auf einen dramatischen und explosiven Höhepunkt zubewegt.

Neue Warcaster, Kolosse und Charakterwarjacks stellen für die Fraktions-Befehlshaber einen Haufen neuer, glänzender Spielzeu-ge dar, doch die Söldner kommen natürlich auch nicht zu kurz! Das Söldnerkommando der Talion-Charta erhält einige lange er-wartete Verstärkungen, das Brandschmiede-Kommittee bekommt die erste Söldner-Kriegsmaschine und der Puppenspieler-Kon-trakt stellt einen neuen, tödlichen Warcaster der Cephalyx vor.

Egal ob du um Wohlstand und Ansehen oder um das Überleben von Immoren kämpfst oder ob du alles in Schutt und Asche legen willst, was du erblickst, die Zeit der Zurückhaltung ist vorbei. Hol die dicken Knarren heraus. Es ist Zeit für eine Abrechnung!

DIE NÄCHSTE GROSSE SACHE

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DAS DORNENWALD-NEKROFAKTORIUM, FRÜH IM JAHRE 609 N.R.Kommandeur Oleg Strakhov saß in der Hocke und beobach-tete den Eingang. Er war froh, zumindest für den Augenblick von dem schweren Gedankensklaven-Helm befreit zu sein, den er nun schon seit Wochen getragen hatte – oder waren es Monate? – seit er in den cryxischen Stützpunkt eingedrun-gen war. Er hatte in seinem verzweifelten Versuch, Komman-deur Karchev zu finden und zu retten, sein Zeitgefühl voll-ständig verloren. Die Zeit bedeutete unter der Erde, wo sich weder Sonne noch Mond zeigten, nur wenig. Strakhov hatte schnell damit aufgehört, sie im Auge behalten zu wollen. Er war mehrere Male bei Karchev gewesen, seit er seinen Aufenthaltsort im Inneren des Nekrofaktoriums ausfindig ge-macht hatte. Wenn der große Kommandeur ausreichend bei Bewusstsein war, dass man mit ihm sprechen konnte, dann bat er Strakhov stets, ihn zu töten, damit er nicht in eine Waffe gegen das Mutterland verwandelt werden könnte. Jedes Mal hatte Strakhov die Bitte verweigert oder das Thema gewech-selt, indem er Karchev zusicherte, dass er eine Möglichkeit fin-den würde, ihm zu befreien und ihm so wieder zu erlauben, gegen Khadors Feinde in die Schlacht zu ziehen. Die Verspre-chen klangen in Strakhovs Ohren immer leerer. Es war klar, dass Karchev zu verfallen begonnen hatte. Die Qualen, die ihn seine Wärter erdulden ließen, hatten begonnen, selbst seinen legendären Willen auszuhöhlen.

Auch Strakhovs Verstand begann unter dem Druck, so lange in den Eingeweiden der cryxischen Feste ungesehen bleiben zu müssen, zu leiden. Er hatte den Geschmack von wirkli-chem Essen vergessen, so lange ernährte er sich schon von den abscheulichen Substanzen, die verwendet wurden, um die Gedankensklaven der Cephalyx zu ernähren. Seine offen-sichtliche Unfähigkeit, Karchev vor den Qualen zu bewahren, die den Kommandeur langsam brachen, war allerdings weit-aus schlimmer als jede Entbehrung. Sein eigener dunkelster Augenblick war gekommen, als er Karchev gefunden hatte, als dieser gerade aus einem neuen und grauenhaften Verhör gekommen war, unverständlich schreiend und mit wilden Augen, unfähig, ihn wiederzuerkennen. Strakhov hatte beina-he seine Klinge gezogen, um das Leid des Kommandeurs zu beenden. Als sich seine Hand um den Griff geschlossen hatte, war sein Wille zurückgekehrt, als ob das vertraute Gefühl das Feuer in seinem Inneren, das von der Dunkelheit des Nekro-faktoriums erstickt worden war, wieder entzündet hätte. Das nächste Mal, als er ihn besucht hatte, war Karchev wieder zu seinem üblichen stoischen Selbst zurückgekehrt. Sein Geist war intakt, doch über alle Maßen erschöpft.

„Kommandeur, ich brauche Ihre Hilfe“, zischte eine raue Stimme und riss ihn aus seinen Gedanken.

„Natürlich, Alexi“, sagte Strakhov mit ähnlich leiser Stimme, damit seine Worte nicht zu weit vernommen werden konnten. Er stand auf und ging zu dem anderen Khadoraner herüber. Er schritt vorsichtig durch die verstreuten Haufen des mecha-nischen Ausschlachtungsbereichs des Nekrofaktoriums.

TIEFERE VERPFLICHTUNGEN

Strakhov hatte diesen Ort entdeckt, kurz bevor er Karchev gefunden hatte. Damals hatte er ihn als nutzlos erachtet. Er schien nur die schlechtesten Teile der Wracks zu beinhalten, die die Cryx auf dem Schlachtfeld geborgen hatten. Die meis-ten der Haufen bestanden aus wenig mehr als zerfetztem Schrott. All die besseren Teile waren von Nekrotechnikern be-ansprucht und in ihre Labore gebracht worden.

Nach seinem letzten Besuch bei Karchev war Strakhov hierher zurückgekehrt, in der verzweifelten Hoffnung, etwas – egal was – zu finden, das ihm dabei helfen könnte, die lebenserhal-tende Ausrüstung, an die Karchev angeschlossen war, mobil zu machen. Er hatte herausgefunden, dass die Untoten eine sys-tematische Methode nutzten, um den Schrott zu durchsieben. Intakte Cortizes waren priorisiert und weggebracht, doch unter jenen, die zurückgelassen worden waren, spürte er mehrere aus khadoranischer Fertigung, die immer noch über einen Funken innerer Funktionalität verfügten. Strakhov war dazu imstande, die besten davon in seinen Besitz zu bekommen, ehe sie ausein-andergenommen und neu verwendet werden konnten.

Seine beschränkten mekanischen Fähigkeiten waren ein wei-teres Hindernis, das ihn dazu gebracht hatte, Hilfe zu suchen. Er hatte das Nekrofaktorium allein betreten. Während seiner Erkundungen war er auf Kammern gestoßen, in denen neue Gefangene die schrecklichen Operationen über sich ergehen lassen mussten, die sie in die geistlosen Gedankensklaven ver-wandelten, die den Cephalyx dienten. Unter diesen Gefange-nen waren einige seiner unglücklichen Landsleute gewesen, darunter auch Kampfmekaniker, die im letzten Gefecht zu Fall gebracht worden waren.

„Sie müssen mir dabei helfen, diesen Kolben hierher zu bewe-gen“, sagte Alexi. Er deutete mit der Stahlklammer, mit der seine Hand ersetzt worden war. „Keiner der anderen hat das notwendige Fingerspitzengefühl, dank unserer Entführer.“ Alexi spie auf die kalte Erde, als er die Cephalyx erwähnte.

„Sie sind mit dem ausgekommen, was Sie haben. Wie wah-re Soldaten des Mutterlands“, sagte Strakhov. Er zwang sich, nicht an das Schicksal der Männer zu denken, die er nicht hatte retten können. Es war schwierig gewesen, daneben zu stehen während seine Landsleute und sogar die Cygnarer in Stücke geschnitten, geschändet und in geistlose Ungeheuer verwandelt wurden. Er hatte natürlich keine Wahl gehabt. Zu versuchen, sie alle zu retten, hätte nur zu seinem Tod geführt — und somit auch zu dem von Karchev. Also hatte er gewar-tet und beobachtet, bis er Alexis kleine Gruppe von Mekani-kern gesehen hatte.

Es hatte all sein Können erfordert, sie alle zu befreien, ohne dabei den ganzen Stützpunkt zu alarmieren. Im Gegensatz zu den geistlosen Knechten und Gedankensklaven würde der Tod eines Cephalyx, selbst eines niederen, nicht unbemerkt bleiben. Es war ein unvermeidbares Risiko. Er war nicht im-stande gewesen, einzugreifen, bis die Cephalyx bereits mit der externen Modifikation der Männer begonnen hatten. Um den Rest des Stützpunkts so lange in die Irre zu führen wie möglich, hatte Strakhov die Szenerie so erscheinen lassen, als

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„Besonders, weil es sich um einen der neuen Grolars handelt. Die schiere Macht, die wir aus seiner Dampfkesselanordnung ziehen können, wird uns eine ordentliche Geschwindigkeit verleihen.“

„Sie müssen nur auf den Treibstoff achtgeben“, fügte Vadim von seinem Platz oben auf dem Rahmen des Warjacks hinzu. Sein Gesicht, das von den Cephalyx beschädigt worden war, war has-tig einbandagiert worden. Er musste sich Mühe geben, um deut-lich zu sprechen. „Wir haben eine volle Ladung, die wir aus den anderen Wracks geholt haben, aber sie wird nicht lange halten, wenn Sie die Maschine heftig antreiben. Diese Verbindungsroh-re werden wahrscheinlich lecken und viele der Teile sind beschä-digt. Nichtsdestotrotz, Alexi, ist es bereit für seinen Cortex.“

„Haben Sie einen ausgewählt, Kommandeur?“ Alexi deutete auf die drei Cortizes, die Strakhov ausgewählt hatte. Sie alle hatten deutliche Dellen von direkten Einschlägen. Einer war etwas flachgedrückt worden.

Strakhov deutete auf den ganz links. „Dieser dort.“

Lazlo schaute skeptisch. „Der hat aber am meisten abbekom-men. Sind Sie sich sicher, Kommandeur?“

„Meine Mutter sagte mir einst, dass die hübschesten Mädchen selten die besten Ehefrauen abgeben“, sagte Strakhov mit fla-cher Stimme.

Ein Licht der Belustigung ging in Lazlos Augen auf. „Eine seltsame Lektion, Kommandeur.“

„Meine Mutter war keine schöne Frau.“ Strakhovs Gesicht zeigte keinen Humor, während er seinen Blick starr auf die Mekanik richtete.

Alexi kicherte. „Aber sie war ohne Frage eine schlaue Frau.“ Strakhov nickte. „Die intelligenteste, die ich jemals kannte.“

„Hör auf, mit dem Kommandeur zu plauschen“, knurrte Va-dim von oben vom Jack herab, wo seine Zugangsluke weit ge-öffnet worden war. „Bring seinen Cortex hierher! Mein Arsch wird langsam taub.“

Lazlo blickte zwischen Strakhov und dem zerbrechlichen, aber schweren Cortex hin und her, dann auf seine eigenen Hände – die eine ein ausgebrannter Stumpf, die andere ein überdimen-sionierter Metallhandschuh. „Ähm, Kommandeur..?“

Strakhov klopfte Lazlo einmal auf die Schulter und ging hinüber, um seinen ausgewählten Cortex aufzuheben. Alexi folgte ihm. Plötzlich tönte ein gedämpfter Knall durch die Mauern der Kammer. Strakhov konnte spüren, wie der Boden des Raums vibrierte, als schwere Maschinen im Herzen des Nekrofaktori-ums in Gang gesetzt wurden. Er hielt inne und lauschte. Seine

hätten sich einige Gefangene losgerissen und den Aufsicht habenden Cephalyx getötet, ehe sie von Gedankensklaven in Stücke gerissen wurden. Er hatte es nicht genossen, seine ei-genen Landsleute töten zu müssen, aber die, die er auserwählt hatte, litten schon sehr. Ihnen stand ein Schicksal bevor, das schlimmer war als der Tod. Es war erforderlich gewesen, die Szenerie so authentisch wie möglich erscheinen zu lassen. Er schwor sich, ihr Opfer würde geehrt werden, sobald er es ge-schafft hatte, Karchev zu befreien.

Vieles hing von seiner Hoffnung ab, dass die Cephalyx sich so wenig um einzelne Menschen scherten, dass sie die Täu-schung nicht bemerken würden. Das bedeutete, dass er nun versuchte, eine ganze Gruppe vor den Bewohnern der unte-ren Tunnel zu verbergen. Die Uhr tickte. Irgendwann würden sie bemerkt werden.

„Jetzt müssen Sie diese hier zurück in diese Position biegen, aber aufpassen, die Kolben selbst dabei nicht zu zerdrücken“, wies Alexi ihn an.

Strakhov tat, wie ihm geheißen, während Alexi und ein an-derer Mekaniker namens Vadim ihre mechanischen Glieder nutzten, um die hydraulische Anordnung zu fixieren.

„Sie können nun loslassen“, sagte Alexi.

Strakhov ließ den Kolben los und trat zur Seite. Er verzog das Gesicht, als er sah, wie schludrig das Ding zusammengesetzt war. „Sie sind sich sicher, dass Sie diese Maschine zum Laufen bringen werden?“

Alexi zog eine Grimasse, was die tiefen Falten in seinem fah-len Gesicht nur noch betonte. „Hängt davon ab, was Sie unter ‚zum Laufen‘ verstehen. Die Beine sind falsch ausgerichtet, die Dampfmaschine hat ein defektes Überdruckventil, was zu einer Explosion des Heizkessels führen könnte. Ich bin mir allerdings sicher, dass wir diese Kuchka in Bewegung bekom-men und so Kommandeur Karchev hier herausbringen kön-nen.“

Strakhov nickte, doch wenn er das Ding und seine abgelumpte Schar Überlebender betrachtete, hatte er seine Zweifel. Er hatte ihre Leben gerettet, aber sie trugen viele Narben, an Geist wie auch an Körper. Die Schrecken, die sie hatten ertragen müs-sen, zusammen mit der Belastung, durch den Stützpunkt zu schleichen, hatten Spuren hinterlassen. Sie bewegten sich mehr wie Mäuse, die einer Hauskatze aus dem Weg gehen wollten, und weniger wie Soldaten des Mutterlandes. Normalerweise hätte er solche Schwäche niemals geduldet. Doch er wusste, dass er sich auf diese Männer verlassen musste, hatten sie doch Kenntnisse, die ihm fehlten. Er erkannte ihren angespannten geistigen Zustand und gab sich Mühe, ihren geborstenen Geist auf jede Art zu stärken, die ihm zur Verfügung stand.

Er sagte: „Sobald wir handeln, werden wir nur sehr wenig Zeit haben, bis der Alarm ertönt.“

„Wir hatten Glück, einen Rahmen zu finden, dessen Dampf-kessel noch so intakt war“, warf Lazlo ein. Er sprach schnell und voller Begeisterung. Die grauenhaften Erfahrungen des dürren jungen Mannes hatten offenbar seine lebhafte Persön-lichkeit nicht auslöschen können.

PLÖTZLICH TÖNTE EIN GEDÄMPFTER KNALL DURCH DIE MAUERN DER KAM-MER. STRAKHOV KONNTE SPÜREN, WIE DER BODEN DES RAUMS VIBRIERTE, ALS SCHWERE MASCHINEN IM HERZEN DES NEKROFAKTORIUMS IN GANG GESETZT WURDEN.

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