Schallschutz: Bauakustik || Schallschutzausweis – DEGA-Empfehlung 103

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377 13 Schallschutzausweis - DEGA-Empfehlung 103 13.1 Allgemeines In der DIN 4109 aus dem Jahr 1989 werden Mindestanforderungen an den Schallschutz zwi- schen fremden Wohneinheiten gestellt. Dadurch sollen unzumutbare Geräuschbelästigung ver- hindert werden, von „Komfort“ kann aber nicht ausgegangen werden, zumal sich die Wohnge- wohnheiten als auch die akustischen Ansprüche deutlich verändert haben. Damit die schalltechnische Qualität von Wohnräumen oder Gebäuden mit Wohneinheiten auch für Laien transparent erkennbar ist, hat die Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V. (DEGA), ergänzend zu den Schallschutzanforderungen der DIN 4109, eine Empfehlung herausgegeben: DEGA-Empfehlung 103 – Schallschutz im Wohnungsbau, Schallschutznachweis – [47]. Diese Empfehlung beinhaltet ein mehrstu¿ges Anforderungssystem mit sieben Schallschutz- klassen für die Bewertung. So kann der gewünschte Schallschutz bereits in der Planungsphase festgelegt werden. Das Bewertungssystem beurteilt neben dem baulichen Schallschutz zwi- schen fremden Wohneinheiten und im eigenen Wohnbereich auch den Standort und Außen- lärm. Des Weiteren bietet sich die Möglichkeit, den tatsächlich erzielten Schallschutz eines Gebäudes einzuordnen und mit anderen Gebäuden zu vergleichen. Trotzdem hängt es von ver- schiedenen personen- und situationsabhängigen Bedingungen und von der Art des Geräusches ab, ob ein Geräusch als belästigend empfunden wird. Die Ziele der Einführung von Schallschutzklassen im Wohnungsbau sind: die Visualisierung der geplanten und ausgeführten baulichen Qualität der Wohneinheit hin- sichtlich ihrer schalltechnischen Eigenschaften die Erhöhung der Verständlichkeit und der Transparenz der Schallschutzbewertung sowohl für Baufachleute als auch für Baulaien eine einfache Entscheidungshilfe für den Anwender, welches Niveau des baulichen Schall- schutzes seinen Bedürfnissen entsprechend wünschenswert bzw. notwendig ist. Es ist dringend zu empfehlen, die gewünschten Schallschutzklassen rechtzeitig vertraglich zu vereinbaren, um spätere Auseinandersetzungen über den geschuldeten Schallschutz zu ver- meiden. Denn sowohl bei der Auswahl einer Wohneinheit als auch bei der Entscheidung für einen Umzug erweist sich der Lärm bzw. Schallschutz als besonders wichtiges Entscheidungs- kriterium. Um die verschiedenen Wohnformen „Mehrfamilienhaus“, „Reihenhaus“, „Wohnung“ usw. gleichermaßen zu erfassen, ¿ndet in der Empfehlung der DEGA der Begriff „Wohnein- heit/en“ Verwendung. 13.2 Schallschutzklassen im Wohnungsbau 13.2.1 Schallschutzklassen Die Charakterisierung der Schallschutzklassen bei üblicher Wohnnutzung sind in Tabelle 13.2.1-1 beschrieben. Die obere Qualitätsklasse A* dient zur Kennzeichnung eines besonde- ren Komfortschallschutzes und bedarf einer besonderen Sorgfalt bei der Planung und ausführ- lichen Beratung durch einen quali¿zierten Akustiker. W. M. Willems et al., Schallschutz: Bauakustik, DOI 10.1007/978-3-8348-9912-5_13, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden 2012

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13 Schallschutzausweis - DEGA-Empfehlung 103

13.1 AllgemeinesIn der DIN 4109 aus dem Jahr 1989 werden Mindestanforderungen an den Schallschutz zwi-schen fremden Wohneinheiten gestellt. Dadurch sollen unzumutbare Geräuschbelästigung ver-hindert werden, von „Komfort“ kann aber nicht ausgegangen werden, zumal sich die Wohnge-wohnheiten als auch die akustischen Ansprüche deutlich verändert haben.Damit die schalltechnische Qualität von Wohnräumen oder Gebäuden mit Wohneinheiten auch für Laien transparent erkennbar ist, hat die Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V. (DEGA), ergänzend zu den Schallschutzanforderungen der DIN 4109, eine Empfehlung herausgegeben: DEGA-Empfehlung 103 – Schallschutz im Wohnungsbau, Schallschutznachweis – [47].Diese Empfehlung beinhaltet ein mehrstu ges Anforderungssystem mit sieben Schallschutz-klassen für die Bewertung. So kann der gewünschte Schallschutz bereits in der Planungsphase festgelegt werden. Das Bewertungssystem beurteilt neben dem baulichen Schallschutz zwi-schen fremden Wohneinheiten und im eigenen Wohnbereich auch den Standort und Außen-lärm. Des Weiteren bietet sich die Möglichkeit, den tatsächlich erzielten Schallschutz eines Gebäudes einzuordnen und mit anderen Gebäuden zu vergleichen. Trotzdem hängt es von ver-schiedenen personen- und situationsabhängigen Bedingungen und von der Art des Geräusches ab, ob ein Geräusch als belästigend empfunden wird.Die Ziele der Einführung von Schallschutzklassen im Wohnungsbau sind:• die Visualisierung der geplanten und ausgeführten baulichen Qualität der Wohneinheit hin-

sichtlich ihrer schalltechnischen Eigenschaften• die Erhöhung der Verständlichkeit und der Transparenz der Schallschutzbewertung sowohl

für Baufachleute als auch für Baulaien • eine einfache Entscheidungshilfe für den Anwender, welches Niveau des baulichen Schall-

schutzes seinen Bedürfnissen entsprechend wünschenswert bzw. notwendig ist.Es ist dringend zu empfehlen, die gewünschten Schallschutzklassen rechtzeitig vertraglich zu vereinbaren, um spätere Auseinandersetzungen über den geschuldeten Schallschutz zu ver-meiden. Denn sowohl bei der Auswahl einer Wohneinheit als auch bei der Entscheidung für einen Umzug erweist sich der Lärm bzw. Schallschutz als besonders wichtiges Entscheidungs-kriterium. Um die verschiedenen Wohnformen „Mehrfamilienhaus“, „Reihenhaus“, „Wohnung“ usw. gleichermaßen zu erfassen, ndet in der Empfehlung der DEGA der Begriff „Wohnein-heit/en“ Verwendung.

13.2 Schallschutzklassen im Wohnungsbau

13.2.1 SchallschutzklassenDie Charakterisierung der Schallschutzklassen bei üblicher Wohnnutzung sind in Tabelle 13.2.1-1 beschrieben. Die obere Qualitätsklasse A* dient zur Kennzeichnung eines besonde-ren Komfortschallschutzes und bedarf einer besonderen Sorgfalt bei der Planung und ausführ-lichen Beratung durch einen quali zierten Akustiker.

W. M. Willems et al., Schallschutz: Bauakustik, DOI 10.1007/978-3-8348-9912-5_13,© Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden 2012

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378 13 Schallschutzausweis DEGA-Empfehlung 103

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Tabelle 13.2.1-1 Charakterisierung der Schallschutzklassen nach DEGA-Empfehlung 103 1 2

1 Schallschutzklasse Beschreibung

2 Klasse A* Wohneinheit mit sehr gutem Schallschutz, die ein ungestörtes Wohnen nahezu ohne Rücksichtnahme gegenüber den Nachbarn ermöglicht.

3 Klasse A Wohneinheit mit sehr gutem Schallschutz, die ein ungestörtes Wohnen ohne große Rücksichtnahme gegenüber den Nachbarn ermöglicht.

4 Klasse BWohneinheit mit gutem Schallschutz, die bei gegenseitiger Rücksichtnahme zwischen den Nachbarn ein ruhiges Wohnen bei weitgehendem Schutz der Privatsphäre ermöglicht.

5 Klasse C

Wohneinheit mit gegenüber der Klasse D wahrnehmbar besserem Schallschutz, in der die Bewohner bei üblichem rücksichtsvollen Wohnverhalten im allgemeinen Ruhe nden und die Vertraulichkeit gewahrt bleibt.

6 Klasse D

Wohneinheit mit einem Schallschutz, der die Anforderungen der DIN 4109 für Geschosshäuser mit Wohnungen und Arbeitsräumen im Wesentlichen erfüllt und damit die Bewohner in Aufenthaltsräumen im Sinne des Gesundheitsschutzes vor unzumutbaren Belästigungen durch Schallübertragung aus fremden Wohneinheiten und von außen schützt. Es kann nicht erwartet werden, dass Geräusche aus fremden Wohn-einheiten oder von außen nicht mehr wahrgenommen werden. Dies erfordert gegenseitige Rücksichtnahme durch Vermeidung unnötigen Lärms. Die Anforderungen setzen voraus, dass in benachbarten Räumen keine ungewöhnlich starken Geräusche verursacht werden.

7 Klasse E

Wohneinheit mit einem Schallschutz, der die Anforderungen der DIN 4109 nicht erfüllt. Belästigungen durch Schallübertragung aus fremden Wohneinheiten und von außen sind möglich; besondere Rücksichtnahme ist unbedingt erforderlich. Die Vertraulichkeit ist nicht mehr gegeben.

8 Klasse F

Wohneinheit mit einem schlechten Schallschutz, der deutlich unter den Anforderungen der DIN 4109 liegt. Mit Belästigungen durch Schallüber-tragung aus fremden Wohneinheiten und von außen muss auch bei bewusster Rücksichtnahme gerechnet werden; Vertraulichkeit kann nicht erwartet werden.

9 Klasse EW1 Schallschutz im eigenen Wohnbereich, bei welchem Vertraulichkeit nicht erwartet werden kann.

10 Klasse EW2Schallschutz im eigenen Wohnbereich, bei welchem ein Mindestmaß an Vertraulichkeit gewährleistet werden kann und erhebliche Störungen vermieden werden.

Die oberen Klassen B, A und A* erfordern in der Regel mehrschalige Baukonstruktionen, die Klasse C kann je nach verwendeten Baustoffen ein- oder zweischalig ausgeführt werden. Die Klasse D entspricht bei Luft- und Trittschall sowie den Geräuschen aus Wasserinstallati-onen und haustechnischen Anlagen im Wesentlichen den bauaufsichtlich eingeführten Anfor-derungen der DIN 4109 für Geschosshäuser.Die Kennwerte der Klasse D weichen in folgenden Punkten von denen in DIN 4109 für Ge-schosshäuser ab:

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• Für Treppen sind in DIN 4109 (Ausgabe 1989) geringere Anforderungen an die Trittschall-dämmung gestellt, bei Balkonen ist keine Anforderung gestellt. Dies war durch die damals fehlenden Möglichkeiten der ausreichenden Entkopplung begründet. Da die technischen Möglichkeiten inzwischen vorhanden sind, entfällt diese Begründung und für Treppen und Balkone wird generell dieselbe Trittschalldämmung wie für Trenndecken gefordert.

• Nutzergeräusche und kurzzeitige Pegelspitzen, die beim Betätigen von Armaturen der Wasserinstallation auftreten, weisen ein hohes Störpotenzial auf. Deshalb werden in dieser Empfehlung sinnvolle und erreichbare Orientierungswerte angegeben.

• An das Nutzergeräusch Urinieren (Spureinlauf) wird aufgrund des sehr hohen Störpotenzi-als die gleiche Anforderung gestellt wie an Geräusche aus Wasserinstallationen.

• Für Geräusche aus Betrieben und Gaststätten sind in DIN 4109 geringere Anforderungen gestellt.

Die beiden unteren Klassen F und E dienen z.B. der Einstufung von unsanierten Altbauten. An Gebäude der Klasse F sind keine Anforderungen gestellt; hier werden alle Gebäude eingrup-piert, für die keine Daten vorliegen oder die die Kennwerte der Klasse E nicht erreichen.Für den eigenen Bereich sind zwei Schallschutzklassen EW1 und EW2 de niert. Es handelt sich hierbei um Empfehlungen, die in die Gesamtbeurteilung einer Wohneinheit bzw. eines Gebäudes nicht ein ießen. Bei Einhaltung der Empfehlungen werden jedoch im Schallschutz-ausweis Bonuspunkte vergeben.

13.2.2 Schallschutz zwischen fremden WohneinheitenDie Anforderungen in den Tabellen 13.2.2-1 und 13.2.2-3 gelten für alle Übertragungsrich-tungen: horizontal, vertikal und diagonal.

Tabelle 13.2.2-1 Anforderungen an die Luft- und Trittschalldämmung zwischen fremden Wohneinheiten nach DEGA-Empfehlung [47]

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1Bauteile

Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3 Luftschall

4 Wände/ Decken R'w dB < 50 50 53/54 57 62 67 72

5Wohnungseingangs-türen in Flure oder Dielen 1)

Rw dB < 22 22 27 32 37 40

6Wohnungseingangs-türen direkt in Aufenthaltsräume 1)

Rw dB < 32 32 37 42 45 48

7 Trittschall

8 Decken, Treppen, Balkone L'n,w dB > 602) 602) 53 46 40 34 28

1) Die Anforderung an die Türen gilt für die Schallübertragung über die betriebsfertig eingebaute Tür ohne Nebenwege.

2) weichfedernder Bodenbelag anrechenbar (rechnerisch nur bei geprüftem Lw)

13.2 Schallschutzklassen im Wohnungsbau

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380 13 Schallschutzausweis DEGA-Empfehlung 103

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Tabelle 13.2.2-2 Anforderungen an die Luftschalldämmung von Außenbauteilen nach DEGA-Empfehlung (gültig ab Lärmpegelbereich II nach DIN 4109)

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1Bauteile

Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3 Außenbauteile1) Rw dB

ohne

Nac

hwei

s

min

d. F

enst

er m

it D

icht

ung,

ohn

e N

achw

eis

wie DIN 4109

wie

DIN

410

9 +

5 dB

1) Wenn das resultierende Schalldämm-Maß die Anforderung nach DIN 4109 um + 5 dB übersteigt,werden im Schallschutzausweis Bonuspunkte vergeben.

Tabelle 13.2.2-3 Anforderungen an Geräusche aus haustechnischen Anlagen und Gewerbe-betrieben nach DEGA-Empfehlung

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

1 Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3

Geräusche 1) aus Wasserinstallationen und haustechnischen Anlagen, Nutzergeräusch Urinieren

LAF,max,n dB(A) > 35 35 30 25 20

4 Geräusche 2)

aus Gast-stätten, Betrieben, Praxen u.a.

tags LrLAF,max

dB(A)dB(A)

> 35>45

35 45

30 40

25 35

25 35

nicht zulässig

5 nachts LrLAF,max

dB(A)dB(A)

> 25>35

25 35

20 30

15 25

15 25

nicht zulässig

1) Wenn keine tieffrequenten Geräuschanteile vorliegen, werden im Schallschutzausweis Bonuspunkte vergeben. Die Anforderungen gelten auch für Heizungs- und Lüftungsanlagen im eigenen Bereich.

2) Die Werte der Klasse F überschreiten die Immissionswerte der TA-Lärm. Die Werte gelten in Anleh-nung für normal möblierte Räume. Bei Abweichungen ist eine Raumkorrektur zu berücksichtigen.

Anforderungen und Messverfahren zur Beurteilung von Nutzergeräuschen (u.a. Rutschen in der Badewanne, Schließen des WC-Deckels, Betätigung von Rollläden und Briefkastenanla-gen) existieren derzeit nicht. Ein wesentliches Merkmal dieser Geräusche ist, dass der Nutzer einen großen Ein uss auf die Geräuscherzeugung hat. Nutzergeräusche führen in der Pra-xis aber häu g zu Störungen und sind deshalb Gegenstand vieler Rechtsstreitigkeiten. In den DEGA-Empfehlungen werden hierzu während einer Übergangszeit Orientierungswerte ange-geben (siehe Tabelle 13.2.2-4), die in Zukunft als Anforderungen gelten sollen. Durch Einhal-tung der Orientierungswerte werden im Schallschutzausweis jedoch Bonuspunkte vergeben.Zur Beurteilung der Körperschallemp ndlichkeit der Baukonstruktionen gegenüber Nutzerge-räuschen kann als Kriterium auch die Körperschalldämmung, gemessen mit einem Kleinham-merwerk, bestimmt werden:

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0' 10logK 2

AL L KA⎛ ⎞

= + +⎜ ⎟⎝ ⎠ (13.2.2-1)

Darin sind:L'K = Körperschallpegel in dBL2 = frequenzabhängiger Schalldruckpegel im Empfangsraum in dBA = äquivalente Absorptions äche im Empfangsraum in m2

A0 = äquivalente Bezugsabsorptions äche: A0 = 10 m2

K = Korrekturglied (K 21 dB) berücksichtigt die unterschiedlichen Anregekräfte von Norm-Hammerwerk und Kleinhammerwerk

Orientierende Planungshinweise zur Eingruppierung für die zu erwartenden Nutzergeräusche bzw. für die Körperschallentkopplung in Abhängigkeit der einzelnen Klassen werden in Ta-belle 13.2.2-5 beschrieben.

Tabelle 13.2.2-4 Orientierungswerte für Nutzergeräusche und Körperschallentkopplung nach DEGA-Empfehlung

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1 Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3 Nutzergeräusche LAF,max,n dB(A) > 45 45 40 35 30 25 20

4 Körperschallentkopplung Kleinhammerwerk L'K,w dB > 63 63 58 53 48 43 38

5 Körperschallentkopplung Pendelfallhammer LAF,max,n dB(A) Werte werden noch erarbeitet

Tabelle 13.2.2-5 Orientierende Planungshinweise zur Eingruppierung für die zu erwartenden Nutzergeräusche bzw. für die Körperschallentkopplung nach DEGA-Empfehlung

1 2 3 4 5 6 7

1 Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3

keine besonderen

Maß-nahmen

Planungs-hinweise der DIN

4109 erfüllt

wie E und sorgfältige

Körper-schallent-kopplung

aller Bauteile

wie D und zusätzlich

alle Vorwandin-stallationen in Trocken-bauweise

erstellt

zwei-schalige

Bauweise erforderlich

zwei-schalige

Bauweise mit hoher Schall-

dämmung erforderlich

wie A

13.2 Schallschutzklassen im Wohnungsbau

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382 13 Schallschutzausweis DEGA-Empfehlung 103

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13.2.3 Schallschutz im eigenen WohnbereichIn Tabelle 13.2.3-1 sind Empfehlungen für den Schallschutz im eigenen Wohnbereich angege-ben, die in die Gesamtbeurteilung einer Wohneinheit bzw. eines Gebäudes nicht ein ießen, es werden jedoch Bonuspunkte im Schallschutzausweis vergeben.

Tabelle 13.2.3-1 Empfehlungen an die Luft- und Trittschalldämmung im eigenen Wohnbereich nach DEGA-Empfehlung

1 2 3 4 5

1Bauteile

Schallschutzklasse

2 EW1 EW2

3 Luftschall

4

Wände ohne Türen zwischen lauten und leisen Räumen oder Räumen unterschiedlicher Nutzung, z.B. zwischen Wohn- und Kinderzimmer

R'w dB 42 47

5 Decken innerhalb einer Wohneinheit R'w dB 48 53

6 Zimmertüren von schützenswerten Räumen, z.B. Schlaf- oder Kinderzimmern Rw dB 22 27

7 Trittschall

8 Decken innerhalb einer Wohneinheit L'n,w dB 56 1) 46 1)

9 Treppen und Treppenpodeste L'n,w dB 56 1) 46 1)

10 Geräusche

11 Geräusche aus Wasserinstallationen und haustechnischen Anlagen LAF,max,n dB(A) 35 2) 30 2)

1) Weichfedernde Bodenbeläge dürfen angerechnet werden.2) Für Heizungs- und Lüftungsanlagen gelten die Anforderungen der Tabelle 13.2.2-3.

13.2.4 Vertraulichkeitskriterien, Wahrnehmung von Geräuschen In Tabelle 13.2.4-1 können orientierende Beschreibungen der subjektiven Wahrnehmbarkeit von üblichen Geräuschen aus benachbarten Wohneinheiten entnommen werden.Dies sind die Bedingungen für die Gültigkeit der Beschreibungen in Tabelle 13.2.4-1:1. Nachhallzeit im Empfangsraum T = 0,5 s (bzw. Absorptions äche A = 10 m2) und übliches

Volumen des Empfangraums von 30 bis 60 m³2. Übertragungs äche wie zwischen üblichen Wohn- bzw. Schlafräumen von 10 bis 15 m²3. stetiger Frequenzverlauf der Schalldämmung/Trittschallpegel ohne auffällige Einbrüche4. Grundgeräuschpegel von Leq = 20 dB(A) sowie zeitliche und spektrale Verteilung entsprechend

Rosa Rauschen

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Tabelle 13.2.4-1 Orientierende Beschreibungen der subjektiven Wahrnehmbarkeit von üblichen Geräuschen aus benachbarten Wohneinheiten nach DEGA-Empfehlung

1 2 3 4 5 6 7 8

GeräuschSchallschutzklasse

F E D C B A A*

3 laute Sprache

einwandfrei zu verstehen, sehr deutlich hörbar

einwand-frei zu

verstehen, deutlich hörbar

teilweise zu

verstehen, im Allge-meinen hörbar

im Allge-meinen

nicht verstehbar, teilweise hörbar

nicht verstehbar,

noch hörbar

nicht verstehbar,

nicht hörbar

4ange-

hobene Sprache

einwandfrei verstehbar,

sehr deutlich hörbar

einwand-frei zu

verstehen, deutlich hörbar

teilweise verstehbar, im Allge-meinen hörbar

im Allge-meinen

nicht verstehbar, teilweise hörbar

nicht verstehbar,

noch hörbar

nicht verstehbar, nicht hörbar

5 normale Sprache

einwand-frei zu

verstehen, deutlich hörbar

teilweise verstehbar, im Allge-meinen hörbar

im Allge-meinen nicht verstehbar, teilweise hörbar

nicht verstehbar,

noch hörbar

nicht verstehbar, nicht hörbar

6 sehr laute Musik sehr deutlich hörbar deutlich

hörbar hörbar

7 laute Musik sehr deutlich hörbar deutlich hörbar hörbar noch hörbar

8 normale Musik sehr deutlich hörbar deutlich

hörbar hörbar noch hörbarim Allge-meinen

nicht hörbar

9Wasserin-

stallationen, Urinieren

sehr deutlich hörbar

deutlich hörbar hörbar noch hörbar im Allgemeinen nicht hörbar

10Betäti-gungs-spitzen

sehr deutlich hörbar deutlich hörbar hörbar noch hörbar im Allgemeinen

nicht hörbar

11

Nutzer-geräusche

bei normaler

Hand-habung

sehr deutlich hörbar deutlich hörbar hörbar noch hörbar im Allgemeinen

nicht hörbar

12 Geh-geräusche sehr deutlich hörbar deutlich

hörbar hörbar noch hörbarim Allge-meinen

nicht hörbar

nicht hörbar

13 spielende Kinder sehr deutlich hörbar deutlich

hörbar hörbar noch hörbar

im Allge-meinen

nicht hörbar

14 Haushalts-geräte sehr deutlich hörbar deutlich

hörbar hörbar noch hörbar

im Allge-meinen

nicht hörbar

13.2 Schallschutzklassen im Wohnungsbau

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384 13 Schallschutzausweis DEGA-Empfehlung 103

8

Nachts und in besonders ruhigen Wohngegenden kann regelmäßig ein Grundgeräuschpegel von 20 dB(A) unterschritten werden. Die verbalen Beschreibungen in Tabelle 13.2.4-1 ver-schieben sich, d.h. Geräusche aus benachbarten Wohneinheiten können dann deutlicher wahr-genommen werden.

13.3 Schallschutzausweis

13.3.1 Hinweise zum KriterienkatalogFolgende Hinweise zum Kriterieumkatalog (Kap. 13.3.2 bis 13.3.4) müssen beachtet werden:• Bei Berechnungen und Messungen sind immer die jeweils schalltechnisch ungünstigsten

Situationen zu betrachten (Grundrisse, Flächenverhältnisse, Baukonstruktionen, Beläge).• Bei Prognoseberechnungen und bei Messungen ist jeweils der ungünstigste Wert zu be-

rücksichtigen (Ausnahmen sind nicht zulässig).• Bei Überprüfungsmessungen ist die Anzahl der Bonuspunkte abhängig von der Anzahl der

überprüften Bauteile im Verhältnis der jeweiligen möglichen zu untersuchenden gleichar-tigen Bauteile des betrachteten Objekts (wird z.B. der Trittschall von drei Wohnungstrenn-decken in einer Wohneinheit mit fünf Räumen gemessen, beträgt der Anteil 50%).

• Alle Mindestkriterien einer Klasse innerhalb der Rubrik II (Standort und Außenlärmsitua-tion) müssen erfüllt sein.

• In der Rubrik III (Baulicher Schallschutz) darf die Gesamtbewertung max. um eine Klasse besser sein als die geringste Bewertung in einem Einzelkriterium (Ausnahme: Orientie-rungswerte und Empfehlungen).

• Die einzuhaltenden Mindestkriterien für die jeweiligen Bereiche sind im Kriterienkatalog gesondert mit „M“ gekennzeichnet. Sofern sich innerhalb einer Auswahlmöglichkeit meh-rere Qualitätsklassen be nden, darf die bessere Klasse im Schallschutzausweis, maximal jedoch die Klasse A, berücksichtigt werden.

Eine Empfehlung (Kennzeichnung "E") kann ohne Ein uss auf die Gesamtbewertung un-terschritten werden. Die Angabe hat derzeit noch informativen Charakter oder die Einhal-tung wird durch Bonuspunkte berücksichtigt.

• Bei Kriterien, die durch einen grauen Balken miteinander verbunden sind, kann jeweils nur eine Möglichkeit angegeben werden.

• Bei Kriterien, die sich in zwei oder mehreren Klassen be nden, darf die bessere Klasse im Schallschutzausweis, maximal jedoch die Klasse A, berücksichtigt werden.

• Sofern bei den Einzelkriterien ein Bauteil oder eine Geräuschquelle nicht vorhanden ist, darf für den entsprechenden Bereich die höchste Punktzahl (ohne Bonuspunkte) berück-sichtigt werden.

• Der Schallschutzausweis hat eine Gültigkeit von 10 Jahren. Bei baulichen Verände-rungen, Nutzungsänderungen oder wesentlichen Änderungen der Außenlärmsituation oder Gebietseinstufung ist der Schallschutzausweis zu überprüfen.

• Der Schallschutzausweis kann sowohl für ein Haus, als auch für einzelne Wohneinheiten innerhalb eines Gebäudes erstellt werden. Grundsätzlich ist immer die schalltechnisch un-günstigste Situation/Wohneinheit zu betrachten.

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13.3.2 Kriterien für Standort und AußenlärmsituationDie Einstufung des Standortes (Tabelle 13.3.2-1) ergibt sich aus den Festlegungen in den Be-bauungsplänen. Die maßgebliche Außenlärmbelastung durch Straßen-, Schienen- und Luft-verkehr wird nach DIN 4109 ermittelt oder in Ausnahmefällen durch Messungen.

Tabelle 13.3.2-1 Mustervorlage Kriterienkatalog (Rubrik II) des Schallschutzausweises für den Standort und die Außenlärmsituation nach DEGA-Empfehlung

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1Bereich Kriterium Punkte

Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3 Kriterium: Standort

4Gebietscharakter nach TA - Lärm, DIN 18005 oder vergleichbaren kommunalen Einstufungen

WR 1) 30 M

5 WA 1) 20 M M

6 MI / WB 1) 10 M M

7 GE 1) 5 M

8 GI 1) 0

9 Kriterium: Außenlärmsituation

10

maß

gebl

iche

r Auß

enlä

rmpe

gel i

n dB

(A) n

ach

DIN

410

9bz

w. L

ärm

pege

lber

eich

(Bah

n, S

traße

, Gew

erbe

, Fre

izei

t)

Ibis 55

Freibereich abgewandt 27

M11 Orientierung

beliebig 25

12II

56 - 60

Freibereich abgewandt 22

M13 Orientierung

beliebig 20

14III

61 - 65

Freibereich abgewandt 17

M15 Orientierung

beliebig 15

16IV

66 - 70

Freibereich abgewandt 12

M17 Orientierung

beliebig 10

18V

71 - 75

Freibereich abgewandt 7

M19 Orientierung

beliebig 5

18VI 76

Freibereich abgewandt 2

19 Orientierung beliebig 0

Die Hinweise zum Kriterienkatalog (Abschnitt 13.3.1) müssen eingehalten werden.1) WR: reines Wohngebiet, WA: allgemeines Wohngebiet, WB: besonderes Wohngebiet,

MI: Mischgebiet, GE: Gewerbegebiet, GI: Industriegebiet

13.3 Schallschutzausweis

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386 13 Schallschutzausweis DEGA-Empfehlung 103

8

13.3.3 Kriterien für baulichen Schallschutz im Gebäude

Luft- und Trittschalldämmung und GeräuscheTabelle 13.3.3-1 Mustervorlage Kriterienkatalog (Rubrik III) des Schallschutzausweises für den Luftschall bei Wänden und Decken nach DEGA-Empfehlung

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

1Bereich Kriterium Punkte

Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3 Kriterium: Luftschall Wände

4

Bau

liche

r S

chal

lsch

utz

Lufts

chal

l Wän

deR

' w in

dB

72 50 M

5 67 40 M

6 62 30 M

7 57 20 M

8 53 10 M

9 50 5 M

10

Nac

hwei

s

rech

n.

Nac

hwei

s

nachDIN 4109 bzw.

DIN EN 12354-1 0

11

mes

stec

hnis

cher

N

achw

eis

durc

h Kurzmessverfahren an< 50 % der Bauteile

50 % der Bauteile2

12 4

13 Normmessverfahren an< 50 % der Bauteile

50 % der Bauteile6

14 8

15 Anforderung bei R'w + C50-2500 erfüllt 4

16 Kriterium: Luftschall Decken

17

Bau

liche

r S

chal

lsch

utz

Lufts

chal

l Dec

ekn

R' w

in d

B

72 50 M

18 67 40 M

19 62 30 M

20 57 20 M

21 53 10 M

22 50 5 M

23

Nac

hwei

s

rech

n.N

achw

eis

nachDIN 4109 bzw.

DIN EN 12354-1 0

24

mes

stec

hnis

cher

N

achw

eis

durc

h Kurzmessverfahren an< 50 % der Bauteile

50 % der Bauteile2

25 4

26 Normmessverfahren an< 50 % der Bauteile

50 % der Bauteile6

27 8

28 Anforderung bei R'w + C50-2500 erfüllt 4

Page 11: Schallschutz: Bauakustik || Schallschutzausweis – DEGA-Empfehlung 103

387

Bei allen Tabellen 13.3.3-1 bis 13.3.3-6 müssen die Hinweise zum Kriterienkatalog (Abschnitt 13.3.1) eingehalten werden.

Tabelle 13.3.3-2 Mustervorlage Kriterienkatalog (Rubrik III) des Schallschutzausweises für den Trittschall bei Decken und Treppen nach DEGA-Empfehlung

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

1Bereich Kriterium Punkte

Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3 Kriterium: Trittschall Decken

4

Bau

liche

r S

chal

lsch

utz

Tritt

scha

ll D

ecke

nL'

n,w

in d

B

28 50 M

5 34 40 M

6 40 30 M

7 46 20 M

8 53 10 M

9 60 5 M

10

Nac

hwei

s

rech

n.

Nac

hwei

s

nachDIN 4109 bzw.

DIN EN 12354-2 0

11

mes

stec

hnis

cher

N

achw

eis

durc

h Kurzmessverfahren an< 50 % der Bauteile

50 % der Bauteile2

12 4

13 Normmessverfahren an< 50 % der Bauteile

50 % der Bauteile6

14 8

15 Anforderung bei L'n,w + CI,50-2500 erfüllt 4

16 Kriterium: Trittschall Treppen, Podeste, Haus ure

17

Bau

liche

r S

chal

lsch

utz

Tritt

scha

ll Tr

eppe

nL'

n,w

in d

B

28 50 M

18 34 40 M

19 40 30 M

20 46 20 M

21 53 10 M

22 60 5 M

23

Nac

hwei

s

rech

n.N

achw

eis

nachDIN 4109 bzw.

DIN EN 12354-2 0

24

mes

stec

hnis

cher

N

achw

eis

durc

h

Kurzmessverfahren 2

25 Normmessverfahren 6

26 Anforderung bei L'n,w + CI,50-2500 erfüllt 4

13.3 Schallschutzausweis

Page 12: Schallschutz: Bauakustik || Schallschutzausweis – DEGA-Empfehlung 103

388 13 Schallschutzausweis DEGA-Empfehlung 103

8

Tabelle 13.3.3-3 Mustervorlage Kriterienkatalog (Rubrik III) des Schallschutzausweises für den Trittschall von Balkonen, Terrassen und den Luftschall bei Wohnungseingangstüren

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

1Bereich Kriterium Punkte

Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3 Kriterium: Trittschall Balkone, Laubengänge, Loggien; Terrassen

4

Bau

liche

r S

chal

lsch

utz

Tritt

scha

llL'

n,w

in d

B

28 25 M

5 34 20 M

6 40 15 M

7 46 10 M

8 53 5 M

9 60 0 M

10

Nac

hwei

s

rech

n.N

achw

eis

nachDIN 4109 bzw.

DIN EN 12354-2 0

11

mes

stec

hnis

cher

N

achw

eis

durc

h

Kurzmessverfahren 2

12 Normmessverfahren 6

13 Anforderung bei L'n,w + CI,50-2500 erfüllt 4

14 Kriterium: Luftschall Wohnungseingangstüren (in Flure oder Dielen)

15

Bau

liche

r S

chal

lsch

utz

Lufts

chal

l Tür

enR

w in

dB

40 30 M

16 37 20 M

17 32 10 M

18 27 5 M

19 22 0 M

20

Nac

hwei

s du

rch

Prüfzeugnis(Rechenwert Rw,R) 0

21 Messung am Bau 4

22 Kriterium: Luftschall Wohnungseingangstüren (direkt in Aufenthaltsräume)

23

Bau

liche

r S

chal

lsch

utz

Lufts

chal

l Tür

enR

w in

dB

48 30 M

24 45 20 M

25 42 10 M

26 37 5 M

27 32 0 M

28

Nac

hwei

s du

rch

Prüfzeugnis(Rechenwert Rw,R) 0

29 Messung am Bau 4

Page 13: Schallschutz: Bauakustik || Schallschutzausweis – DEGA-Empfehlung 103

389

Tabelle 13.3.3-4 Mustervorlage Kriterienkatalog (Rubrik III) des Schallschutzausweises für den Luftschall bei Außenbauteilen und Geräuschen aus haustechnischen Anlagen

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

1Bereich Kriterium Punkte

Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3 Kriterium: Luftschall Außenbauteile

4

Bau

liche

r S

chal

lsch

utz DIN 4109 +5 dB erfüllt 15 M

5 DIN 4109 erfüllt 10 M M M M

6 Fenster mit Dichtungen 5 M

7 ohne Nachweis 0

8 Kriterium: Geräusche aus Wasserinstallationen und haustechnischen Anlagen

9

Ger

äusc

he

L AF,

max

,n in

dB

(A)

20 30 M M

10 25 20 M

11 30 10 M

12 35 5 M

13

Nac

hwei

s du

rch

Prognose 0

14 Bauakustikmessung 4

15 LC - LA 20 dB 2

16 Kriterium: Nutzergeräusche

17

Ger

äusc

he

L AF,

max

,n in

dB

(A)

20 E

18 25 E

19 30 E

20 35 E

21 40 E

22 45 E

23

Nac

hwei

s du

rch

ohne Nachweis 0

24 Prognose 2

25 Bauakustikmessung 6

16 Kriterium: Körperschallentkopplung KHW (Anregung z.B. mit Klein- oder Pendelfallhammer)

17

Kör

pers

chal

l-en

tkop

plun

g

L k,w

in

dB

38 E

18 43 E

19 48 E

20 53 E

21 58 E

22 63 E

23

Nac

hwei

s du

rch

ohne Nachweis 0

24 Prognose 2

25 Bauakustikmessung 6

E: Die Empfehlung kann ohne Ein uss auf die Gesamtbewertung unterschritten werden. Die Angabe hat derzeit noch informativen Charakter. Beim Nachweis der Nutzergeräusche oder der Körperschallent-kopplung können alternativ einmalig 2 bzw. 6 Punkte vergeben werden.

13.3 Schallschutzausweis

Page 14: Schallschutz: Bauakustik || Schallschutzausweis – DEGA-Empfehlung 103

390 13 Schallschutzausweis DEGA-Empfehlung 103

8

13.3.4 Grundrisssituation und Anordnung von lauten RäumenZusätzlich zu den Kriterien für die Luft- und Trittschalldämmung und weitere Geräusche wird die Grundrisssituation der Wohneinheit bewertet. Mit den Angaben zur Anordnung lauter Räu-me in Bezug auf Wohneinheiten soll der Ein uss der Grundrissplanung verdeutlicht werden. Grenzen laute Räume direkt an fremde Wohneinheiten an, liegt eine schalltechnisch ungün-stige Situation vor.Für die Einstufung in die Schallschutzklassen A und A* dürfen die Gebäude ausschließlich zu Wohnzwecken genutzt werden. D.h., es dürfen keine Gast- und Verkaufsstätten oder Betriebe an die Wohneinheiten angrenzen.

Tabelle 13.3.4-1 Mustervorlage Kriterienkatalog (Rubrik III) des Schallschutzausweises für die Grundrisssituation nach DEGA-Empfehlung

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1Bereich Kriterium Punkte

Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3 Kriterium: Grundrisssituation

4

frem

de N

utze

r dire

kt

angr

enze

nd (m

it ge

mei

n-sa

mer

Tre

nn ä

che)

1 Nachbarwohneinheit 20

5 2 Nachbarwohneinheiten 15 E

6 3 Nachbarwohneinheiten 10 E

7 4 Nachbarwohneinheiten 5 E

8 5 Nachbarwohneinheiten 0

9

Ano

rdnu

ng d

er

laut

en R

äum

e sc

hallt

echn

isch

(z

.B. B

äder

, Tr

eppe

nhau

s,

Auf

zug)

günstig 5

10 ungünstig 0

11

laut

e R

äum

e an

gren

zend

(G

asts

tätte

n, B

etrie

be)

L r b

zw. L

max

in d

B(A

) keine lauten Räume 15 M M

12 Lr t/n 25 / 1510 M M

13 Lrmax t/n 35 / 25

14 Lr t/n 30 / 205 M

15 Lrmax t/n 40 / 30

16 Lr t/n 35 / 250 M

17 Lrmax t/n 45 / 35

16 Kriterium: eigener Wohnbereich

17

Bau

liche

r S

chal

lsch

utz Klasse EW2 erfüllt 10 E

18 Klasse EW1 erfüllt 5 E E E E

19 keine Empfehlung vereinbart 0

Page 15: Schallschutz: Bauakustik || Schallschutzausweis – DEGA-Empfehlung 103

391

13.3.5 PunktegrenzenAbschließend werden die Punkte der einzelnen Kriterien jeweils getrennt für den Standort und die Außenlärmsituation sowie für den baulichen Schallschutz aufaddiert und die Gesamt-summen mit den Punktegrenzen der verschiedenen Qualitätsklassen nach Tabelle 8.3.3-6 ver-glichen.

Tabelle 13.3.5-1 Mustervorlage Kriterienkatalog (Rubrik III) des Schallschutzausweises für die Punktegrenzen nach DEGA-Empfehlung

1 2 3 4 5 6 7 8 9

1Bereich Kriterium

Schallschutzklasse

2 F E D C B A A*

3 Punktegrenzen

4

Min

dest

-pu

nktz

ahl Standort und

Außenlärmsituation 0 10 20 25 40 45 55

5 Baulicher Schallschutz 0 30 80 145 210 270 340

13.3.6 Erstellung des SchallschutzausweisesFür die Erstellung des Schallschutzausweises müssen Planunterlagen und Angaben zu den Bauteilausführungen zur Verfügung stehen. Bei der Planung von Neubauten müssen die üblichen Prognoseberechnungen durchgeführt werden. In Ergänzung zu Berechnungen des Schallschutzes sind baubegleitende Qualitätskontrollen und bauakustische Messungen zur Überprüfung der Ausführungsqualität zu empfehlen.Kurzmessverfahren können eingesetzt werden, sofern mehrere Messungen durchgeführt wer-den, um möglichst in vielen Bereichen die Ausführungsqualität zu überprüfen. Die Messtole-ranz der angewandten Kurzmessverfahren muss bei der Luftschalldämmung max. ± 2 dB und bei der Trittschalldämmung max. ± 3 dB betragen.Zur vereinfachten Überprüfung des Schallschutzes in Bauten bietet sich die Anwendung von Kurzmessverfahren z. B. nach DIN EN ISO 10052 an, um bei gleichem zeitlichen und wirt-schaftlichen Aufwand eine wesentlich größere Anzahl von Messungen durchführen zu kön-nen. Hierdurch kann eine wesentlich bessere Übersicht über den Schallschutz eines Hauses oder einer Wohneinheit sowie über mögliche Schwankungen in der Ausführungsqualität er-zielt werden. Die Anwendung der Kurzmessverfahren setzt bauakustische Kenntnisse voraus.Zur Überprüfung des Schallschutzes in den Schallschutzklassen B – A* sind die Kurzmess-verfahren nicht geeignet.Zur Qualitätssicherung der Schallschutzausweise darf die Ausstellung nur durch Personen mit entsprechender Fachkenntnis erfolgen.Die erfassten Daten werden in einer einseitigen detaillierten Darstellung zusammenfassend dargestellt. Auf diese Weise ist für Verbraucher direkt ersichtlich, ob für den Schallschutzaus-weis Daten aus Prognoseberechnungen oder Messungen zugrunde liegen.Die Gesamt-Ergebnisdarstellung erfolgt in einem Übersichtsblatt mit den Einzelbewertungen zum Standort und zur Außenlärmsituation sowie zum baulichen Schallschutz.

13.3 Schallschutzausweis

Page 16: Schallschutz: Bauakustik || Schallschutzausweis – DEGA-Empfehlung 103

392 13 Schallschutzausweis DEGA-Empfehlung 103

8

Page 17: Schallschutz: Bauakustik || Schallschutzausweis – DEGA-Empfehlung 103

39313.3 Schallschutzausweis