Schalten macht doch noch Spaß! - meyer-agrartechnik.de · • 4 Zylinder Motor mit 125 PS oder 92...

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Schalten macht doch noch Spaß! Sonderdruck überreicht durch: aus Heft 06/2016 aus Heft 11/2014 aus Heft 08/2016 aus Heft 09/2016 Postfach 40 05 80 80705 München Tel. +49(0)89-12705-276 [email protected] www.dlz-agrarmagazin.de Beste Aussicht Dauertest Der MF 5613 macht nicht nur mit dem Frontlader eine gute Figur. Auch auf der Straße und im Acker überzeugte uns der flotte Allrounder mit 130-PS-Motor. Hier unser Eindruck nach 100 Stunden. SCHNELLER ÜBERBLICK Technik Idealer Frontladerschlepper D er MF 5613 kann ab Werk mit einem Frontlader ausgestattet werden. MF bietet verschiedene Pakete mit me- chanischem oder elektrohydraulischem Joystick an: Wir hatten die 100-l-Variante (optional gibt es eine LS-Variante mit 110 l) mit elektrohydraulischem Joystick. Damit lässt sich der Lader sehr feinfühlig bedienen. Der Joystick ist gut positioniert und erlaubt neben der 3. und 4. Funktion, die Bedienung der sechs Lastschaltstufen und das Wechseln der Fahrtrichtung. Wer will, kann den MF nur über die Bremse ohne Kupplung anhal- ten und fährt nach dem Lösen der Bremse sanſt wieder an. Zudem gibt es einen Ab- würgeschutz, falls der Gang zu groß ist. fe MF-LADER 949 Der kleine Rote für die große Welt Feldprobe Mit der 4700er-Serie bricht ein neues Zeitalter für Massey Ferguson an: Zum ersten Mal entwickelte der Hersteller einen Traktor für den globalen Markt. Er soll in Afrika oder Asien genauso zu Hause sein, wie bei uns. Hier unser Eindruck nach einem exklusiven Testtag in Oberbayern. Technik N achdem wir im letzten Heſt (dlz 8/2016) den MF 4708 vorgestellt haben, kommen jetzt vier weitere Modelle der Global Series von Massey Ferguson auf den Markt: Die MF 5700 wird es mit 100 und 110 PS geben und die MF 6700 mit 120 und 130 PS. Da- mit hat MF nun je zwei Modelle mit der Bezeichnung 5710 und 5711 beziehungs- weise 6712 und 6713 am Start. MF unter- scheidet hier in die Basis und Hightech- Schlepper; Letztere haben hinten die En- dung SL bekommen. 4-Zylinder-Motoren An der Einfachheit der Schlepper ändert sich nichts. Statt drei schuſten nun vier Zylinder im AgcoPower-Motor. Der Hub- raum ist von 3,3 auf 4,4 l angestiegen. Die Motoren mit 4-Ventil-Technik erfüllen die aktuelle Abgasstufe 4 mit Dieseloxidati- onskatalysator DOC)- und SCR-Technik. Die Abgasreinigung ist als All-in-one- Paket unter dem rechten Kabinenboden verbaut. So ragt nur ein schlanker Auspuff rechten Kotflügel angeordnet. In der rechten B-Säule lassen sich die beiden Zapfwellen- drehzahlen, die Arbeitsscheinwerfer und die Optionen der EHR bedienen, auch das Zündschloss ist hier untergebracht. Hubkraft satt Serienmäßig wird eine Basis-EHR ange- boten werden, bei der nur die Position sowie zwischen Zugwiderstand und Lageregelung verstellt werden kann. Der 5700 stemmt im Heck maximal 4.300 kg mit Kat-II-Unter- lenkern. Der große Bruder soll auf maximal 5.200 kg kommen, hier mit Kat-II/III-Len- kern. Hier kommt wieder der modulare Auau zum Tagen: viele Gleichteile. Nur bei höheren Lasten werden stärkere Bautei- le verwendet. Standard ist neben der 27-l-Niederdruck- pumpe für Lenkung sowie Allrad- und Zapfwellenkupplungen, etc. eine Hoch- druckpumpe mit 58 l/min Förderleistung. Bei der Option HighFlow versorgt eine 58-l- Pumpe die Heckhydraulik und eine 42-l- Pumpe die Steuergeräte. Für den Frontla- Drei neue Baureihen – ein globales Konzept Fahrbericht Die neue Baureihe 4700 wird um die Baureihen 5700 und 6700 erweitert. Das Konzept der Global Series setzt Massey Ferguson konsequent fort. Wir konnten den MF 5710 mit 100 PS, eines der ersten Vorserienmodelle in Deutschland, einem Kurztest unterziehen. an der A-Säule hoch. Der Tank für Diesel fasst 153 l, der für AdBlue 18 l. Höhere Kabine Im 5700 ist die Kabine etwa 10 cm höher und der flache Getriebetunnel vom 4708 fällt weg. Der Boden ist eben und die hän- genden Pedale für Kupplung und Bremse rücken näher zusammen. Unser 5710 war im Vergleich zum 4708 mit der einfachen Getriebeversion ausgestattet. Statt der elek- trohydraulischen Wendeschaltung gibt es eine mechanische, die per Bowdenzug vom Lenkrad aus bedient wird. Das funktioniert gut. Dann fehlt der Kupplungsknopf auf dem Schaltknüppel für das 6-Gang-Getrie- be. Der Schaltknüppel könnte etwas länger sein. Zum 12-Gang-Getriebe gehören noch eine synchronisierte Schaltung mit Acker- und Straßengruppe. Allrad- und Differenzialsperre werden elektrohydraulisch geschaltet. Die Schalter sind wie das Handgas und die beiden Hebel für die mechanischen Steuergeräte, Zapf- welle und die EHR griffgünstig auf dem Technik

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Schalten macht doch noch Spaß!

Sonderdruck

überreicht durch:

aus Heft 06/2016 aus Heft 11/2014aus Heft 08/2016 aus Heft 09/2016

Postfach 40 05 80 80705 München

Tel. +49(0)89-12705-276 [email protected]

www.dlz-agrarmagazin.de

Beste AussichtDauertest Der MF 5613 macht nicht nur mit dem Frontlader eine gute Figur. Auch auf der Straße und im Acker überzeugte uns der flotte Allrounder mit 130-PS-Motor. Hier unser Eindruck nach 100 Stunden.

SCHNELLER ÜBERBLICK • Der MF 5613 ist das Top-Modell der 5600er-Baureihe.

• 4 Zylinder Motor mit 125 PS oder 92 kW Nennleistung.

• 6 Lastschaltstufen in 4 Gruppen.

• 5,2 t Hubkraft im Heck.

• Frontlader und Fronthydraulik gibt es ab Werk.

10 dlz agrarmagazin SoNDerDruck 2016

Technik

Idealer Frontladerschlepper

1 Dank AutoLock und Schnellkuppler ist der Lader schnell montiert. Praktisch: Wird der Lader nicht gebraucht, kann der Joystick für andere Hydraulikfunktionen benutzt werden.2 Die Dachluke erlaubt eine optimale Sicht auf die Arbeitswerkzeuge am angehobenen Lader.3 Durch die abfallende Haube hat man auch beim Arbeiten am Boden im Silo gute Sicht auf die Greifschaufel.4 Wenn das Werkzeug entriegelt werden soll, geht man in das passende Untermenü in der Dot-Matrix. Hier läst sich auch die Ausschüttel-funktion der Schaufel aktivieren.

Der MF 5613 kann ab Werk mit einem Frontlader ausgestattet werden. MF bietet verschiedene Pakete mit me-

chanischem oder elektrohydraulischem Joystick an: Wir hatten die 100-l-Variante (optional gibt es eine LS-Variante mit 110 l) mit elektrohydraulischem Joystick. Damit lässt sich der Lader sehr feinfühlig bedienen. Der Joystick ist gut positioniert und erlaubt neben der 3. und 4. Funktion, die Bedienung der sechs Lastschaltstufen und das Wechseln der Fahrtrichtung. Wer will, kann den MF nur über die Bremse ohne Kupplung anhal-ten und fährt nach dem Lösen der Bremse sanft wieder an. Zudem gibt es einen Ab-würgeschutz, falls der Gang zu groß ist. fe

Hubhöhe im Drehpunkt 3,90 mHubhöhe Unterkante Werkzeug horizontal 3,60 m

Hubkraft (80 cm vor dem Drehpunkt) 1,8 t

Parallelführung mechanischMinimaler Füllwinkel 44 GradMinimaler Kippwinkel 55 GradGewicht 595 kg© dlz agrarmagazin 11/2014

MF-LADER 949

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MF hat werkseigene Frontlader im Angebot, die auf die Traktorentypen abgestimmt sind.

SonDerDrUck 2016 dlz agrarmagazin 15

Der kleine Rote für die große WeltFeldprobe Mit der 4700er-Serie bricht ein neues Zeitalter für Massey Ferguson an: Zum ersten Mal entwickelte der Hersteller einen Traktor für den globalen Markt. Er soll in Afrika oder Asien genauso zu Hause sein, wie bei uns. Hier unser Eindruck nach einem exklusiven Testtag in Oberbayern.

Der MF 4708 ist ein einfach gehaltener Traktor. Dennoch muss

man auf Komfort und Leistung nicht verzichten, wohl aber auf eine

Lastschaltung oder eine gefederte Vorderachse.

Technik

16 dlz agrarmagazin SonDerDrucK 2016

Nachdem wir im letzten Heft (dlz 8/2016) den MF 4708 vorgestellt haben, kommen jetzt vier weitere Modelle der Global Series von

Massey Ferguson auf den Markt: Die MF 5700 wird es mit 100 und 110 PS geben und die MF 6700 mit 120 und 130 PS. Da-mit hat MF nun je zwei Modelle mit der Bezeichnung 5710 und 5711 beziehungs-weise 6712 und 6713 am Start. MF unter-scheidet hier in die Basis und Hightech- Schlepper; Letztere haben hinten die En-dung SL bekommen.

4-Zylinder-MotorenAn der Einfachheit der Schlepper ändert sich nichts. Statt drei schuften nun vier Zylinder im AgcoPower-Motor. Der Hub-raum ist von 3,3  auf 4,4 l angestiegen. Die Motoren mit 4-Ventil-Technik erfüllen die aktuelle Abgasstufe 4 mit Dieseloxidati-onskatalysator DOC)- und SCR-Technik. Die Abgasreinigung ist als All-in-one-Paket unter dem rechten Kabinenboden verbaut. So ragt nur ein schlanker Auspuff

rechten Kotflügel angeordnet. In der rechten B-Säule lassen sich die beiden Zapfwellen-drehzahlen, die Arbeitsscheinwerfer und die Optionen der EHR bedienen, auch das Zündschloss ist hier untergebracht.

Hubkraft sattSerienmäßig wird eine Basis-EHR ange-boten werden, bei der nur die Position sowie zwischen Zugwiderstand und Lageregelung verstellt werden kann. Der 5700 stemmt im Heck maximal 4.300 kg mit Kat-II-Unter-lenkern. Der große Bruder soll auf maximal 5.200 kg kommen, hier mit Kat-II/III-Len-kern. Hier kommt wieder der modulare Aufbau zum Tagen: viele Gleichteile. Nur bei höheren Lasten werden stärkere Bautei-le verwendet.

Standard ist neben der 27-l-Niederdruck-pumpe für Lenkung sowie Allrad- und Zapfwellenkupplungen, etc. eine Hoch-druckpumpe mit 58 l/min Förderleistung. Bei der Option HighFlow versorgt eine 58-l-Pumpe die Heckhydraulik und eine 42-l-Pumpe die Steuergeräte. Für den Frontla-

Drei neue Baureihen – ein globales KonzeptFahrbericht Die neue Baureihe 4700 wird um die Baureihen 5700 und 6700 erweitert. Das Konzept der Global Series setzt Massey Ferguson konsequent fort. Wir konnten den MF 5710 mit 100 PS, eines der ersten Vorserienmodelle in Deutschland, einem Kurztest unterziehen.

an der A-Säule hoch. Der Tank für Diesel fasst 153 l, der für AdBlue 18 l.

Höhere KabineIm 5700 ist die Kabine etwa 10 cm höher und der flache Getriebetunnel vom 4708 fällt weg. Der Boden ist eben und die hän-genden Pedale für Kupplung und Bremse rücken näher zusammen. Unser 5710 war im Vergleich zum 4708 mit der einfachen Getriebeversion ausgestattet. Statt der elek-trohydraulischen Wendeschaltung gibt es eine mechanische, die per Bowdenzug vom Lenkrad aus bedient wird. Das funktioniert gut. Dann fehlt der Kupplungsknopf auf dem Schaltknüppel für das 6-Gang-Getrie-be. Der Schaltknüppel könnte etwas länger sein. Zum 12-Gang-Getriebe gehören noch eine synchronisierte Schaltung mit Acker- und Straßengruppe.

Allrad- und Differenzialsperre werden elektrohydraulisch geschaltet. Die Schalter sind wie das Handgas und die beiden Hebel für die mechanischen Steuergeräte, Zapf-welle und die EHR griffgünstig auf dem

Mit den 5700er- (Bild) und 6700er- Traktoren ist die Familie der Global Series mit sieben Modellen von 75 bis 130 PS komplett.

Foto

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Technik

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Dauertest Mit Boost leistet der rote Kraftprotz aus Frankreich bis zu 280 PS. Ob das lastschaltbare Dyna-6-Getriebe diese Kraft auch auf den Boden bringt, haben wir in 100 Stunden Praxiseinsatz getestet.

Schalten macht doch noch Spaß!

Schneller ÜberblickDer MF 7726 Dyna 6 ist das Flagg- schiff der Baureihe 7700 von Massey Ferguson. Besondere Merkmale sind:

• Sparsamer Sechszylindermotor von Agco Power mit 255 PS Maximal-leistung (ISO),

• Dyna-6-Lastschaltgetriebe mit 24 Vor- und 24 Rückwärtsgängen,

• Starke 9.950 daN Hubkraft im Heck und 4.000 daN Hubkraft in der Front.

Technik

2 dlz agrarmagazin SONDeRDRuck 20162 dlz agrarmagazin SOnDerDrucK 2016

Gerade beim Pflügen hat uns das fein abgestufte Dyna-6-Getriebe im 255 PS starken

MF 7726 gut gefallen.

Die Baureihe 7700 stammt, genau wie die Serien 4700, 5700, 6600 und MF 8700, aus dem französi-schen Agco-Standort in Beauvais.

In das 30 ha große Gelände wurden in den letzten Jahren rund 300 Mio. Euro inves-tiert, um mit über 2.600 Mitarbeitern bis zu 90 Traktoren pro Tag fertigen zu kön-nen. Das macht das seit 1960 bestehende Werk, in dem bisher über 900.000 Schlep-per hergestellt wurden, zum größten Agco-Standort in ganz Europa.

In diesem Werk wurde zum Beispiel auch die SCR-Technologie für Schlepper entwickelt – High Tech von Agco kommt also nicht nur aus Marktoberdorf. Das war Grund genug für uns, den 7726 Dyna-6 einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

SOnDerDrucK 2016 dlz agrarmagazin 3

MotorZylinder/Ventile/Hubraum 6/4/7,4 lAufladung Wastegate-

Turbolader mit Ladeluftkühler

SCR-Anlage jaEinspritzung Common-Rail-

Hochdruckein-spritzung

Maximale Leistung (ISO ) 188 kW (255 PS)Motordrehzahl bei maximaler Leistung

1.950 U/min

Maximales Drehmoment bei 1.500 U/min

1.150 Nm

Maximale Leistung mit EPM 206 kW (280 PS)Maximales EPM-Drehmo-ment bei 1.500 U/min

1.146 Nm

Maximale Leistung an der Zapfwelle

169 kW (230 PS)

Tankgröße Diesel 430 lTankgröße AdBlue 40 lAbgasstufe Tier 4 finalGetriebeAnzahl der Gänge (vorwärts x rückwärts)

24 x 24

Anzahl der Gänge mit Super kriech-/Kriechgang-Getriebe

36 x 36

Hydraulik und ZapfwelleUnterlenkertyp Kat. IIIMaximale Hubkraft 9.950 daNHydrauliktyp CCLS-Hydrau-

liksystemMaximaler Durchfluss (Option)

110 l (150 l)

Maximaler Druck 200 barAnzahl Steuergeräte Heck maximal 5Zapfwellendrehzahlen 540/1.000

(540E/1.000 E)

Mindesteinsatz (Me)ME =

fK=

21.088 € = 879 h/JahrüV - VK 35,5 € - 11,5 €

erklärung

fK feste Kosten: 21.088 €/Jahr ( = 10 % vom Kaufpreis 210.881 €)

vK variable Kosten: 11,50 €/h (Verschleiß, Wartung)

üV Leihsatz 35,50 €/h (ohne Diesel)

mein nutzwertTechnische Daten MF 7726 Dyna 6

Fronthubwerk und FrontzapfwelleMaximale Hubkraft 4.000 daNAnzahl Front-Steuerventile maximal 2räder und reifenVorderräder 600/70 R30Hinterräder 650/85 R38 Maße und GewichteLeergewicht 8.500 kgZulässiges Gesamtgewicht 14.000 kgRadstand 3.000 mmGesamtbreite 2.550 mmGesamtlänge 5.868 mmGesamthöhe 3.170 mmPreise7726 Dyna 6 Exclusive 183.199 €Load-Sensing-Hydraulik mit 150 l/min

948 €

Joystickbedienung (1. u. 2. Ventil) 675 €Fronthubwerk 6.199 €Bereifung 600/70 R30 und 650/85 R38

10.353 €

Datatronic CCD 3.861 €Gesamtpreis Testmaschine 210.881€*Quelle: Werksangaben, Preise ohne MwSt.* inklusive weiterer extras

© dlz agrarmagazin 6/2016

1 unter der Haube verbirgt sich ein Sechszylin-der mit 7,4 l Hubraum. Das kühlerpaket ist gut zugänglich und lässt sich leicht ausblasen. 2 Die kommandozentrale im MF: links die Wendeschaltung, rechts der Blinker. Die Tasten (Pfeil) sind für die einstellungen im SIS (Setup und Informationssystem). 3 Am Power-control-Hebel lassen sich Fahrtrichtung vorwählen, Gänge schalten und Parkbremse bedienen. 4 Alles Wichtige im Blick: Iinks die SIS- Anzeige für die meisten einstellungen. Das Display spiegelt auf dem Foto mehr als in Natur. 5 Das kühlfach reicht leider nur für 0,5-l-Flaschen.

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Technik

4 dlz agrarmagazin SONDeRDRuck 2016

6 In der Armlehne sind der Multi-Pad-Fahrhebel und ein Joystick für zwei Hydraulikventile verbaut, inklusive dritter und vierter Funktion für einen Frontlader. Praktisch: Die Gänge lassen sich am Joystick schalten und reversieren. 7 Mit der Datatronic ccD ist der MF 7726 ISOBuS-fähig. Auch das optionale Auto-Guide-3000-Lenksystem würde hier bedient. Natürlich lässt sich auch der Schlepper hier einstellen.8 Die B-Säule wird zum Bedienpanel für Zündung, Licht, eHR, Zapfwelle und viele weitere oft ge brauch te Funktionen. Prima!

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leiStung & DrehmOment

Dreh

mom

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Nm)

© dlz agrarmagazin 6/2016

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(PS)

8 10 12 14 16 18 20 22

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Leistung

Drehmoment

Drehzahl (1/min x 100)

Sparsam und kräftigUnter der bulligen Haube steckt ein kräf-tiger Sechszylinder von Agco Power mit Common-Rail-Einspritzung, vier Ventilen, 7,4 l Hubraum und SCR-Technologie. Die Tier-4-final-Abgasnorm wird ohne Die-selpartikelfilter eingehalten. Das spritzige 255 PS starke (ISO PS) Aggregat mit Tur-bolader und neuem Einspritzsystem bringt bei 1.500 U/min ein Drehmoment von 1.050 Nm. Dank Motor-Power-Manage-ment EPM (auch Boost genannt) sind 280 PS und 1.146 Nm Drehmoment bei Transport- und Zapfwellenanwendungen möglich.

Je nach anfallender Last (an Getriebe oder Zapfwelle) reagiert der Traktor und passt die Kraftstoffzufuhr und den Ein-spritzzeitpunkt entsprechend an, damit zusätzliche Leistung zur Verfügung gestellt wird. Das spart Kraftstoff, da der Traktor

nur dann mehr Power hat, wenn diese auch benötigt wird. Vor einem 5-Schar-Pflug kamen wir so über 16 l Sprit pro Hektar nicht hinaus – für die entsprechenden Be-dingungen (20 cm tief auf mittelschwerem Boden) ein guter Wert.

Mit einem Tankinhalt von 430 l Diesel und 40 l AdBlue kommt man so locker über einen längeren Arbeitstag. Für reduzierten Kraftstoffverbrauch sorgt zugleich eine au-tomatische Leerlaufdrehzahlabsenkung. Ein weiterer Nebeneffekt dadurch ist, dass es im Stand wesentlich leiser in der Kabine wird.

Sanftes GetriebeAm Getriebe gibt es wenig zu mäkeln. Die vier Gruppen mit je sechs Lastschalt-stufen schalten butterweich und ohne zu ruckeln durch. Auch das Reversieren wur-de bestens abgestimmt. Der Fahrer bleibt seelenruhig und bequem auf seinem Platz

SONDeRDRuck 2016 dlz agrarmagazin 5

Mit Agcommand lässt sich die Maschine überwachen. Die Daten lassen sich am Pc oder per App auch mit iPhone oder iPad anschauen. es ist also eine Telemetrielö-sung mit der die Maschinendaten ausgelesen werden können. Damit die Daten

vom Schlepper auf den Server kommen können, sind ein GPS-empfänger und eine GSM-Verbindung zum Agco Server notwendig. In einer ersten Ausbaustufe werden Ort, Datum und Zeit, der Motorstatus, die Betriebsstunden, der Arbeitsstatus und die Fahr-geschwindigkeit vom Schlepper übertragen. Die Übertragung erfolgt alle 60 Sekunden und erlaubt auch Geo-fencing, sprich es gibt einen Alarm, wenn die Maschine außerhalb des gewählten Bereiches fährt. Dieses dient dem Diebstahlschutz.

In der zweiten Ausbaustufe werden zusätzlich noch 25 weitere Parameter vom cANBuS ausgelesen. Das kann die Motorauslastung oder der Spritverbrauch sein. Dann kann der Besitzer der Daten – das ist der Besitzer der Maschine – die Daten auswerten und beispielsweise die Produktivität ermitteln. Die Daten können aber auch dem Händler freigeschaltet werden, der dann Service oder Wartung verbessern kann. In Ausbaustufe Advanced ist auch ein sogenannter Dashboard Modus möglich. Dann kann vom Pc aus ein virtuelles Armaturenbrett angezeigt werden, so können dem Fahrer per Telefon Hinweise zur Bedienung oder einstellung gegeben werden. Auch Felder lassen sich zeichnen und zur Dokumentation der getätigten Arbeiten nutzen.

Das Flottenmanagement Agcommand Standard kostet mit einjähriger Lizenz 1.409 €, bei der Ausbaustufe Advanced betragen die Lizenzkosten 860 € statt 373 €.

gut zu wiSSenDem Schlepper auf der Spur

sitzen. Das Ansprech verhalten für den Fahrtrichtungswechsel kann zudem an die jeweiligen Bedingungen angepasst werden.

Um beim Transport Sprit zu sparen, wird das Dyna-6-Getriebe serienmäßig als Eco-Version ausgeliefert. Werden die 50 km/h Höchstgeschwindigkeit erreicht, wird die Motordrehzahl automatisch re-duziert. Die Bedienung des Dyna-6 ist denkbar einfach. Mittels Power -Control-Hebel am Lenkrad sind drei Funktionen möglich – der Fahrtrichtungswechsel sowie das Wechseln der Lastschaltstufen und der Gruppen. Bei der Bedienung mittels Lenk-radhebel bleibt die rechte Hand frei und der Fahrer kann Arbeitsgeräte oder einen Frontlader bedienen.

Alternativ können Gruppen und Gänge in der „Exclusive“-Ausstattung unseres Test-schleppers auch mit dem MultiPad-Fahr-hebel geschaltet werden. Eine dritte Mög-lichkeit, die in allen Ausstattungsvarianten zur Verfügung steht, ist die Bedienung mittels Joystick. In ihm sind die Bedienung für einen Frontlader (bei uns normale Steu-ergeräte beziehungsweise Fronthydraulik), eine Wendeschaltung und die regulären Schaltfunktionen integriert. Wer keinen Frontlader am Schlepper hat, braucht das unserer Meinung nach nicht zwingend – mit Lader eine wirklich gute Lösung.

Der Dyna 7726 kann – je nach Wunsch und Einsatzzweck – sehr vielfältig konfi-guriert werden. Ein weiteres Feature für angenehmes Arbeiten an der Presse ist die

Kupplungsfunktion der Bremse. Wird sie betätigt, kuppelt der Schlepper aus, die Rundballenpresse kann wickeln und beim Loslassen des Pedals wird automatisch wieder eingekuppelt. Das funktioniert sanft und ohne zu ruckeln.

Ein weiteres Plus des Dyna-6-Getriebes: Im Hauptarbeitsbereich zwischen 4 und 12 km/h finden sich neun Gänge. Das macht den „großen Roten“ zu einem wirk-lich gelungenen Ackerschlepper.

Wer viel Transportarbeiten zu erledigen und vielleicht schon Erfahrungen auf ei-nem stufenlosen Schlepper gesammelt hat, wird mit den 24 Gängen anfangs vielleicht etwas überfordert sein. Auch wenn man den Anfahrgang mittels Power-Control-Hebel an die jeweilige Einsatzsituation anpassen kann und AutoDrive automatisch die Gänge wechselt, braucht es doch eine gewisse Eingewöhnungszeit.

Hubstarke Hydraulik Für ausreichend Hubkraft in Heck und Front ist beim 7726 gesorgt. Hinten hebt der Schlepper 9.950 kg, vorne mittels in-tegriertem Frontkraftheber bis zu 4 t. Die Verriegelung der Unterlenker im Heck mittels Ketten ist zweckmäßig, hat uns aber nicht begeistert. Dafür ist die Fronthy-draulik gut integriert und macht einen sehr stabilen Eindruck.

Für die Ölversorgung der Anbaugeräte sorgen bis zu fünf Steuergeräte im Heck, zwei in der Front und eines für die Front-hydraulik. Gespeist werden diese von einem Closed-Center-Load-Sensing-System mit

1 Die Fronthydraulik ist schön in die Schlepper-front integiert. Sie stemmt 4 t und kann auch von vorne bedient werden. 2 4-t Stützlast auf der 80er-kugel und 2 t im Zugmaul sind möglich. An den unterlenkern stemmt der MF fast 10 t. Vier Zapfwellendreh-zahlen sind möglich.

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Technik

6 dlz agrarmagazin SONDeRDRuck 2016

wahlweise 110 oder 150 l/min Pumpenleis-tung. In puncto Hydraulikleistung ist der Franzose also absolut ausreichend bestückt.

Negativ aufgefallen ist uns die Platzie-rung der Steuergeräte. Bei nicht verriegel-tem Unterlenker kann der Oberlenker am Hydraulikstecker anecken. Einmal war sogar der Stecker kaputt. Das sollte über-arbeitet werden. Eine externe Bedienung für ein Steuergerät (Oberlenker) ist seri-enmäßig – genauso wie eine Start-Stopp-Taste für die Zapfwelle. Das kann allerdings nur von der linken Seite geschehen. Ganz im Gegensatz zur Hubwerksbedienung – die kann beidseitig erfolgen.

Viele Zapfwellendrehzahlen Bei den Zapfwellen gibt es praktisch nichts, was es nicht gibt. 540, 540Eco, 1000 und 1000Eco sind möglich. In der Eco-Varian-te wird die Zapfwellendrehzahl bereits bei 1.500 U/min erreicht.

Äußerst praktisch ist die externe Start-Stopp-Taste am Kotflügel für die Zapfwelle. Hier kann bei Aktivierung eine bestimmte Motordrehzahl hinterlegt werden – eine sehr gute Lösung zum Befüllen eines Güllefasses mit eigener Pumpe.

Der 7726 verfügt natürlich auch über eine Zapfwellenautomatik, bei der beim Anheben des Hubwerks oder bei Geschwindigkeiten über 25 km/h automatisch die Welle gestoppt

gut zu wiSSenLob & Tadel

Motor: Der Sechszylinder mit 7,4 l Hubraum, 255 PS und SCR-Technologie macht einen guten Eindruck und erfüllt Tier 4 final ohne Partikelfilter. Auch unter schwerer Last hält er sich wacker und bleibt trotzdem sparsam. Beim Ackern kamen wir über 16 l/ha nicht hinaus.

Getriebe: Das Dyna-6-Lastschaltgetriebe mit den 24 Vor- und 24 Rückwärtsgängen lässt sich je nach Ausstattung sehr vielfältig bedienen. Je nach Einsatzzweck kann mittels Hebel am Lenkrad, Multi-Pad-Fahrhebel oder Joystick zwischen den Gängen gewechselt werden. Das geschieht, genauso wie das Reversieren, so sanft, wie wir es selten zuvor erleben durften. Für einen Acker-schlepper ist das Getriebe genau richtig; wer viel transportiert, sollte vielleicht über die stufenlose Variante nachdenken.

Hydraulik: An der Hydraulik gibt es nichts zu bekritteln. Die Hubleistungen hinten (knapp 100 kN) und vorne (40 kN) sind ausreichend groß und mit fünf Steuergeräten hinten, zwei in der Front und einem für die Fronthydraulik ist man selten zu knapp dran. Die Load-Sensing-Pumpe bietet wahlweise 110, oder 150 l/min Pumpenleistung.

Kabine und Bedienung: In der sehr gut gefederten Exclusive-Kabine findet man alles, was in dieser PS-Klasse erwartet wird. Die Grundeinstellungen sind auch für ungeübte Fahrer schnell gefunden. Wer ins Terminal muss, braucht ein bisschen übung, um sich zurechtzufinden. Mit dem neuen SIS-Informationssystem im Armaturenbrett hat man alle wichtigen Betriebszustände gut im überblick.

Zapfwelle: Je nach Wunsch kann der 7726 mit verschiedenen Zapfwellen ausgestattet werden. Er verfügt über Zapfwellenautomatik und lässt die Welle je nach Last sehr sanft anlaufen. Eine externe Start-Stopp-Automatik mit hinterlegter Motordrehzahl ist praktisch und spart beim Güllepumpen diverse Wege in die Kabine.

SONDeRDRuck 2016 dlz agrarmagazin 7

wird. Senkt man dann das Hubwerk wieder ab, fängt der Stummel wieder an zu drehen. Für sanftes Anlaufen sorgt eine Lastüber-wachung.

Komfortable Kabine Je nach Anforderungen ist die Kabine in drei verschiedenen Ausführungen erhält-lich – Essential, Efficient und Exclusive. Wir hatten die Exclusive-Variante: Hier bietet der Traktor alles, was man sich von einem Schlepper dieser Klasse erwartet. Die meist verwendeten Einstellungen sind einfach und, ohne ins Terminal zu müssen schnell zu verstellen oder zu aktivieren.

Mittels Multi-Pad-Fahrhebel hat man den Schlepper gut im Griff. Mit ihm kann man reversieren, zwei Tempomaten wäh-len, die Zapfwelle aktivieren, das Hubwerk und die Steuergeräte bedienen, Motordreh-zahlen abrufen und das Vorgewendema-nagement aktivieren oder ISOBUS-Geräte bedienen. Viel mehr muss ein Fahrhebel unserer Meinung nach nicht können.

Neben dem Multi-Pad-Hebel befindet sich auf Wunsch ein Joystick, der vornehm-lich für die Frontladersteuerung gedacht ist. Das 7-Zoll-Datatronic-4-CCD-Termi-nal ist ISOBUS-fähig und mit einer Kame-ravorbereitung versehen. Auch das optio-nale Auto-Guide-3000-Lenksystem kann darüber bedient werden.

Vornehmlich wird es natürlich für die Einstellungen und die Darstellung aller Traktorfunktionen zu Getriebe, Motor und Hydraulik verwendet, was selbstverständlich auch ein serienmäßiges, leicht zu bedienen-des Vorgewendemanagement sowie ein Anhängerlenkachs-Management beinhaltet. Das Terminal bietet alles, was das Herz be-gehrt – die Bedienung erschließt sich dem ungeübten Fahrer allerdings nicht sofort.Neu ist das Armaturenbrett mit SIS, dem

Setup-and-Information-System. Im dazu-gehörigen 70 x 52 mm großen Farbbild-schirm sind die jeweiligen Betriebszustände gut lesbar angezeigt. Mit der Anzahl an An-zeigen hat es Agco vielleicht ein bisschen gut gemeint, denn auf den ersten Blick ist die Vielzahl der Lampen etwas unübersichtlich.

Zusammenfassend bietet die Kabine alles, was der Fahrer begehrt. Der Fahrersitz ist bequem und man ist mittels gefederter Vorderachse und Kabinenfederung kom-fortabel unterwegs. Nachts bringen die in der B-Säule schaltbaren 16 Scheinwerfer hervorragend Licht ins Dunkel. Ein kleines

1 Die Hydraulik lässt kaum Wünsche offen. Allerdings ist der Platz zwischen Oberlenker und Abreiß-kupplung zu eng. 2 eHR, Zapfwelle und ein Hydraulik-ventil lassen sich am kotflügel bedienen, die Zapfwelle allerdings nur links.

Manko zur Kabine: Man vermisst eine ver-nünftige Ablage und einen Halter für grö-ßere Flaschen (nur 0,5-l-Flaschen sind möglich) ist ebenfalls nicht zu finden.

Durchdachte WartungspunkteAlle wichtigen Wartungspunkte sind gut zugänglich. Ölfilter und Messstab sind dank gutem Vorderachsdesign und schma-ler Motorhaube sehr gut zu erreichen. Das Gleiche gilt für Kabinen- und Motorluft-filter. Die Kühler haben einen sehr großen Abstand zueinander und können so einfach gereinigt werden. sm/fe

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Auf dem Betrieb von Ronny Birnbaum läuft der MF 7726 jetzt seit September 2015 und hat rund 650 Stunden auf dem Zähler. Der Landwirtschaftsmeister aus Friedrichsluge (Brandenburg) bewirtschaftet rund 200 ha mit einem angeschlossenen Lohnunter-nehmen.

Hauptsächlich läuft der Massey Ferguson 7726 in der Gülleausbringung vor einem 25-m3-Tridemfass von Fliegl. Ronny Birnbaum berichtet: „Wir fahren zu 80 Prozent auf der Straße und haben uns dennoch bewusst gegen ein stufenloses Getriebe ent-schieden. Die Schaltvorgänge, Automatikmodi und einstellungsmöglichkeiten sind mittlerweile so weit entwickelt, dass ein Lastschaltgetriebe vom Fahrkomfort nahezu gleichwertig ist. Dazu kommen die günstigeren Verbrauchswerte und die bessere kraftübertragung des Getriebes.“ Zusätzlich hat Ronny Birnbaum den 7726 noch mit Radgewichten auf 12 t aufballastiert. Für eine maximale kraftübertragung hat der Landwirt aus Friedrichsluga den Schlepper mit den größtmöglichen Reifen bestellt.

„Der Spritverbrauch vor dem 25-m³-Fass pendelt sich im Durchschnitt bei 11,5 bis 12 l/h ein. Durch den engen Austausch mit dem Fachpersonal unseres Händlers ist es uns immer wieder gelungen, durch diverse einstellungen und Fahrstrategien unseren Dieselverbrauch zu senken. Das kommt bei den kunden natürlich gut an“, freut sich Ronny Birnbaum.

„Wir hatten bisher keine Probleme mit dem Schlepper. er hat alle erwartungen bestens erfüllt. Sehr positiv im Vergleich zum Vorgänger fällt die Verbesserung des Fahrkom-forts dank neuer kabinenfederung und neuer Vorderachse auf.“ Ronny Birnbaum schwärmt: „ Laut unserem Stammfahrer ist der MF 7726 die beste Maschine, die wir je am Hof hatten – für uns eine klare kaufempfehlung.“

Ronny Birnbaum, 04916 Friedrichsluga

Praktikermeinung

Foto

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Technik

8 dlz agrarmagazin SONDeRDRuck 2016

Beste AussichtDauertest Der MF 5613 macht nicht nur mit dem Frontlader eine gute Figur. Auch auf der Straße und im Acker überzeugte uns der flotte Allrounder mit 130-PS-Motor. Hier unser Eindruck nach 100 Stunden.

Schneller Überblick • Der MF 5613 ist das Top-Modell der 5600er-Baureihe.

• 4 Zylinder Motor mit 125 PS oder 92 kW Nennleistung.

• 6 Lastschaltstufen in 4 Gruppen.

• 5,2 t Hubkraft im Heck.

• Frontlader und Fronthydraulik gibt es ab Werk.

SoNDerDruck 2016 dlz agrarmagazin 9

Nachdem wir den 5600er MF im letzten Herbst kurz Probe fahren konnten, hatten wir im Frühsom-mer die Gelegenheit, einen MF

5613 mit Frontlader länger zu testen. Mit 130 PS Maximalleistung und 125 PS Nenn-leistung ist der 5613 etwas größer als das vorherige Top-Modell der 5400er-Baurei-he. War das Dyna-6-Getriebe vorher der 6000er-Baureihe vorbehalten, kann der Kunde jetzt zwischen dem leichteren 5613 oder dem stabileren 6613 wählen. Für den 5613 spricht hier in erster Linie mal die Freisichthaube. Damit macht der wendige Vierzylinder nicht nur eine gute Figur, sondern der Fahrer behält auch immer die Übersicht über Frontanbaugerät oder Frontlader. Die 5600er-Baureihe umfasst nun sechs Modelle von 85 bis 130 PS Ma-ximalleistung. Die drei kleineren Dreizy-linder gibt es nur mit dem Dyna-4-Getrie-be; die Vierzylinder können mit der 4-fach- oder der 6-fach-Lastschaltung ausgestattet werden.

Alle Vierzylindermodelle gibt es in zwei Ausstattungsvarianten: Essential und Ef-ficient. In der Essential-Variante erfolgt die Bedienung komplett mit mechanischen Hydraulikventilen auf der rechten Konso-le. Mit Frontladervorbereitung gibt es auch einen elektrischen Joystick. Wir hatten die Efficient-Ausstattung im Test. Dann kommt der Traktor mit Armlehnenbedie-nung und elektrisch gesteuertem Joystick. Praktisch: Hier lassen sich die Lastschalt-stufen verändern und der Schlepper rever-sieren. Zusätzlich gibt es einen Kupplungs-knopf auf der Rückseite und zwei Taster für die dritte und vierte Funktion, die über die Datatronic auch anders belegt werden können.

4,4 l HubraumDie Kraft schöpft der MF aus vier Zylindern mit 4,4 l Hubraum. Der Vierventiler mit Common-Rail-Einspritzung erfüllt die Ab-gasnorm 3 b und muss zusätzlich zum Die-sel noch mit maximal 25 l AdBlue betankt werden. In den Dieseltank passen 180 l. Wir haben beim Silotransport mit einem 18-t-Krampe-Kipper zwischen 11 und 12 l/h benötigt. So sind bei sparsamem Ver-brauch rund 15 Stunden möglich. Insge-samt hat uns der Motor gut gefallen. Er ist recht sparsam und doch agil. Auch die gute Zugkraft hat uns gefallen.

Für die Abgasreinigung sorgen DOC und SCR, auf Deutsch ein Dieseloxidationska-talysator (macht aus CO das ungiftige CO2) und die selektive katalytische Reduktion (macht mithilfe von AdBlue beziehungs-weise Ammoniak (NH3) aus den Stickoxi-den elementaren Stickstoff). Der Katalysa-

Lenkrad, den T-Hebel oder den Joystick schalten. Speedmatching und AutoDrive sind in der Efficient-Version serienmäßig, das heißt, das Getriebe wählt beim Grup-penwechsel automatisch den richtigen Lastschaltgang beziehungsweise schaltet alle Gänge automatisch.

Die Modulation der Lastschaltgänge ist gut gelungen und kann individuell eingestellt werden. Auch der Gruppen-wechsel erfolgt recht sanft. Die Kupplung wird dann automatisch betätigt, so dass es zu einer kurzen Zugkraftunter brechung kommt. Deshalb gibt es bei Autodrive die Möglichkeit, im Feldmodus nur in einer Gruppe zu arbeiten. Auch der Lastschalt-bereich lässt sich eingrenzen. Ein Kriech-ganggetriebe ist als Wunschausstattung für rund 1.952 Euro Aufpreis erhältlich.

tor ist geschickt vor dem rechten Aufstieg verbaut und stört so die Sicht nicht. Das Kühlerpaket wurde überarbeitet und ist nun mit Ausnahme des Dieselkühlers fest ver-baut. Zum Ausblasen werden also keine Kühler mehr herausgezogen. Dennoch klappt das Reinigen ganz gut. Der Luftfilter ist mit Frontladerkonsole etwas verbaut. Allerdings soll man diesen ja eh nicht mehr regelmäßig ausblasen, sondern auf die Warnlampe warten – bei 500 Stunden War-tungsintervall, nicht wirklich ein Problem.

6-Gang-LastschaltungWir hatten das Dyna-6-Getriebe verbaut. Das Getriebe bietet 24 Vorwärts- und 24 Rückwärtsgänge in sechs Lastschaltstu-fen und vier Gruppen. Alle Gänge lassen sich über die Wendeschaltung rechts am

Mit dem ccD-Terminal können ISoBuS-Geräte und der Schlep-per gut bedient werden. Auch Vorgewende- und Auftragsma-nagement sind hinterlegt.

Alle wichtigen weiteren Funktionen sind in der B-Säule verbaut. Das fängt mit der Beleuchtung an, geht über die eHr-Grundeinstellungen bis hin zur Bedienung von Allrad, Differenzial und Vorder-achsfederung.

Zusätzlich gibt es noch maximal zwei mechanische Hyd-rauliksteuergeräte auf der rechten konsole.

Mit dem T-Hebel wird das Getriebe be-dient. Hier lassen sich sechs Lastschalt-gänge in vier Gruppen schalten.

Mit dem Joystick lassen sich zwei Hydaulikven-tile für den Frontlader oder andere Funktionen wie Fronthydraulik oder Ventile ansteuern.

Technik

10 dlz agrarmagazin SoNDerDruck 2016

Mein nutzwert

Technische Daten MF 5613

MotorHersteller Agco PowerZylinder 4Hubraum 4,4 lNennleistung 125 PS/(92 kW)Nenndrehzahl 2.200 U/minMaximalleistung 130 PS/(96 kW)bei Drehzahl 2.000 U/minmaximales Drehmoment 545 Nmbei Drehzahl 1.600 U/minAbgasreinigung SCR und DOCAbgasstufe Euro 3b oder Tier 4iAusstattungspaket EfficientGetriebeTyp Dyna 6Autodrive StandardLastschaltstufen 6Gruppen 4Gänge 24V und 24RZapfwellengeschwindigkeiten 540, 540E, 1.000HydraulikHubkraft Heck 5,2 tHubkraft Front 2,5 tHydraulikleistung 100 l OCSonstigesDieseltank 180 lAdblue-Tank 25 lVorderachsfederung Quad-LinkHöchstgeschwindigkeit 40 km/hBereifung hinten 520/70 R 38Bereifung vorn 420/70 R 28Leergewicht 4,8 tZulässiges Gesamtgewicht 8,5 tPreiseGrundpreis 95.885 €Datatronic 2.441 €Glasdach 1.189 €Frontkraftheber 4.005 €Vorderachsfederung 5.052 €Frontladervorbereitung 5.945 €Frontlader MF 949 5.930 €Bereifung 3.166 €Gesamtpreis 120.827 €

Listenpreise ohne MwSt.

Mindesteinsatz (ME) ME =

fK=

9.500 € = 730 h/JahrüV - VK 19 € - 6 €

Erklärung

fK feste Kosten/Jahr: 9.500 € ( = 10 % vom ca. Kaufpreis 95.000 €)

vK variable Kosten: 6 €/h (Verschleiß, Wartung)

üV Leihsatz 19 €/h, (ohne Diesel)

© dlz agrarmagazin 11/2014

1 Die gefederte Vorderachse (option) hat einen Lenkwinkel von 55 Grad. Die Fronthydraulik stemmt maximal 2.500 daN. 2 Die Aufnahme für die Vorderachse stützt sich hinten an der verstärkten Ölwanne ab. Vorne sorgen zwei Hydraulikzylinder für plus/minus 50 mm Federweg. ein Sensor regelt die Federung unabhängig von der Beladung in die Mittenstellung.3 Das Hubwerk stemmt maximal 5,2 t. Höchstens vier Steuergeräte im Heck sind möglich. Zwei lassen sich elektronisch ansteuern, zwei mechanisch. 4 Die kotflügelbedienung für eHr und Zapfwelle ist serienmäßig. 5 Auf Wunsch gibt es den MF 5613 mit einer mechanischen kabinenfederung. Der komfort ist gut, und die Abstimmung mit der gefederten Vorderachse passt.

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SoNDerDruck 2016 dlz agrarmagazin 11

Komfortable VorderachsfederungDie Vorderachse hängt in einer neuen Schwinge. Die geschobene Schwinge stützt sich hinten an der verstärkten Ölwanne des in blockbauweise entwickelten Traktors ab. Im Gelenk ist der Sensor für den Ni-veauausgleich verbaut. Die Schwinge ist vorne über zwei Hydraulikzylinder mit dem Vorderachsträger verbunden, der wie-der mit dem Motorblock verschraubt ist. So ergibt sich ein Federweg von plus/minus 50 mm. Die Vorderachsfederung hat nur vier Schmierpunkte und kostet 5.052 Euro Aufpreis. Dafür gibt es dann einen guten Federungskomfort, den man bei einem 40-km/h-Schlepper nicht mehr missen möchte. Durch die Konstruktion können normale Vorderachsen mit 55 Grad Lenk-winkeleinschlag verbaut werden. Zusam-men mit den beweglichen Kotflügeln zeig-te sich der Schlepper erfreulich wendig.

100 l HydraulikleistungWir hatten die Open-Center-Hydraulik mit 100 l/min Förderleistung verbaut. Das

reichte für den Schlepper im Frontlader-betrieb voll aus. Mit der Funktion High-Flow können die beiden Pumpen für die EHR (58 l/min) und die Ventile (42 l/min) für Laderarbeiten zusammengeschaltet werden. Die beiden Pumpen wurden ge-genüber den Vorgängern getauscht, so dass jetzt mehr Öl für die EHR zur Verfügung steht. High-Flow wird über einen Taster in der B-Säule aktiviert und die 100 l Öl pro Minute stehen dann für den Lader oder die Hydraulikventile zur Verfügung. Wird die EHR benötigt, hat diese Vorrang. Wir hat-ten zwei elektrische Hydraulikventile und zwei mechanische Ventile verbaut. Mit den elektrischen Ventilen lassen sich über den Joystick der Frontlader, die Fronthydraulik oder auch zwei Ventile im Heck bedienen. Alle Schlepper können ab Werk für den Frontlader vorgerüstet werden.

Lader, Konsole und Ansteuerung wurden zusammen mit Alö entwickelt. Die Konsolen werden im Werk in Beauvais

Die einteilige Haube öffnet sehr weit nach oben. Der kühler lässt sich problemlos reinigen. Allein der Luftfilter ist mit Frontlader etwas verbaut.

Gut zu wiSSenLob & TadelMotor: Der 4,4-l-Motor von Agco Power ist laufruhig und spritzig. In den neueren Modellen verzichtet MF auf einen Transport- Boost. Die volle Leistung steht nun auch bei niedrigen Geschwindigkeiten zur Verfügung. Die Zugkraft ist gut und der Verbrauch angenehm niedrig.

Hydraulik: Die 100-l-Hydraulik (dank Zusammenschaltung der beiden Pumpen) ist für Laderarbeiten optimal. Die Ladespiele sind so recht kurz. Die Bedienung mit dem Joystick ist komfortabel. Die Hubkraft von 5,2 t hinten und 2,5 t in der Front passen.

Kabine: Das Fahrerhaus bietet eine gute Rundumsicht, allein das Zugmaul wird etwas durch die Hydraulikventile verdeckt. Die Ergonomie ist prima. Der Einstieg in die helle und wohnliche Kabine ist dank weit öffnender Türen auf der linken Seite sehr gut.

Eignung: Der kompakte Schlepper eignete sich dank abfallender Motorhaube und Panoramic-Kabine besonders gut für Frontladerarbeiten. Aber auch auf Feld und Wiese macht der Schlepper dank guter Zugkraft und ordentlicher Hydraulikausstat-tung eine gute Figur. Auf der Straße läuft er ruhig. Nur die leichtgängig Lenkung lässt den MF etwas schwimmen und verlangt Lenkkorrekturen.

montiert und die Schwinge vom Händler bestellt und angebaut. Für die MF 5600 passen die Lader der 900er-Baureihe. Wir hatten den Lader 949 mit Parallelführung verbaut. (siehe Kasten „Idealer Frontlader-schlepper“).

5.200 daN HubkraftDie Hubkraft im Heck beträgt maximal 5.200 daN. Die Fernbedienung der EHR auf den Kotflügeln ist Standard. Die Heck-zapfwelle drehte bei uns mit maximal drei Drehzahlen (540/540E und 1.000). Dabei sind die 1.000 U/min eine Wun-schausstattung. Die Zapfwellenautomatik ist standardmäßig verbaut. Der integrierte Frontkraftheber – ebenfalls mit Fernbe-dienung – kann als Option mit einer 1.000er-Zapfwelle ausgestattet werden und stemmt 2.500 kg. Unser Schlepper war nicht mit einer Frontzapfwelle ausgestattet. Auch ein Hydraulik anschluss in der Front ist möglich.

Technik

12 dlz agrarmagazin SoNDerDruck 2016

Gottfried Billinger be-treibt einen Ackerbau-betrieb in Straubing in Niederbayern. Für Pflegearbeiten suchte er einen leichten, wen-digen Schlepper. Da

schon ein MF 7480 auf dem Betrieb ist, fiel die Wahl auf einen MF 5612. Wegen der schmalen reifen für den einsatz vor Spritze und Düngersteuer wollte der Landwirt einen Traktor mit gefederter Vorderachse und kabinenfederung. Mit dem Schlepper ist Billinger grund-sätzlich sehr zufrieden. Fahrkomfort, Zugkraft und Spritverbrauch gehen in ordnung. Nur der versteckte Werkzeug-kasten am rechten Aufstieg sowie die wenigen Ablagemöglichkeiten in der kabine stören ihn. Programmierung der Anfahrgänge gefällt Billinger weniger, da erst Vorwärts- und rückwärtsgang gleich sind und im zweiten Schritt der rückwärtsgang verändert wird. Gottfried Billinger, Straubing/Niederbayern

Markus rödel ist Milchviehhalter mit 80 Melkenden in regnitzlosau bei Hof in oberfranken. Darüber hinaus führt er viele Lohnarbeiten wie Holzhacken durch. Der Landwirt hat neben dem MF 5613 noch einen MF 6613 für den Ha-cker mit kranbeschickung. Am MF 5613 schätzt er besonders die Wendigkeit, die niedrige Bauhöhe, die gut verar-beitete kabine und die kompakte, aber einfache Bauweise. Auch der niedrige Dieselverbrauch gefällt. Bis jetzt liefen der 5613 rund 400 h und der 6613 fast 1000 Betriebstunden und Markus rödel ist bis jezt „bestens zufrieden“. Markus Rödel, Regniizlosau/Oberfranken

PraktikerMeinunG

Geräumige leise KabineDer Einstieg in die geräumige Kabine ist von der linken Seite durch die weit öffnen-de Tür sehr bequem. Die Tür auf der rech-ten Seite öffnet zwar genauso weit, ist aber mit der Armlehnenbedienung nur mehr als Notausstieg zu nutzen. Das Armatu-renbrett wurde im Design vom 7600er übernommen und schwenkt jetzt beim Verstellen des Lenkrads mit – das ist prak-tisch. Etwas ungewöhnlich ist der Blinker und die Wischerbedienung auf der rechten Seite. Daran gewöhnt man sich jedoch schnell. Dafür lassen sich mit der Wende-schaltung auch die Lastschaltgänge wählen. So ist man sehr flexibel bei der Gangwahl.Typisch MF ist das so genannte Dot-Matrix-Display. Hier lassen sich die Getriebe- und die Frontladereinstellungen vornehmen, inklusive hydraulischer Entriegelung des

Der Aufstieg auf der linken Seite ist prima. Die kabine ist gut verarbeitet und bietet einen hellen, komfortablen und leisen Arbeitsplatz.

Werkzeugs. Auch die Zapfwellen- und Mo-tordrehzahlspeicher bei Heckbedienung und vieles mehr werden von hier geregelt. Die Bedienung ist allerdings etwas gewöh-nungsbedürftig, aber leicht verständlich. Leichter geht es, wenn man das CCD-Ter-minal verbaut hat. Der Monitor ist leicht zu bedienen und ISOBUS -fähig. Hier las-sen sich neben vielen Einstellungen aus dem Dot-Matrix-Display auch Vorgewen-de oder Steuergeräte managen. Zudem ist ein Task-Controler integriert.

In der B-Säule wurden die wichtigsten Bedienfunktionen wie Arbeitsscheinwerfer, EHR, Heckzapfwellendrehzahlen sowie Allrad, Differenzialsperre (beide mit Lenk-winkelautomatik) und die High-Flow-Pumpenkupplung zusammengezogen. Das wirkt sehr aufgeräumt und lässt sich gut bedienen. Die Luft für Heizung und Klima

kommen aus den Düsen, die im Kabinen-dach verbaut sind. Hier streiten sich die Geister: Dem einen gefällt es, dem anderen sind die Luftaustrittsdüsen im Armaturen-brett lieber. Die Ablagemöglichkeiten in der hellen und recht leisen Kabine könnten etwas umfangreicher sein und der Kabi-nenluftfilter ist schlecht zugänglich. Klei-nere Fahrer haben zudem Schwierigkeiten das Zugmaul beim Ankuppeln einzusehen, hier muss man sich etwas strecken. An-sonsten ist die Sicht gut. Besonders nach vorne ist die Sicht durch die recht schmale und abfallende Haube prima. Prima ist auch die Sicht auf den Frontlader, wenn man die Panoramic- Kabine mit Dachfenster geor-dert hat. Der Fahrkomfort ist dank neuer Vorderachsfederung und der fein abge-stimmten mechanischen Kabinenfederung sehr gut. fe

SoNDerDruck 2016 dlz agrarmagazin 13

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Idealer Frontladerschlepper

1 Dank AutoLock und Schnellkuppler ist der Lader schnell montiert. Praktisch: Wird der Lader nicht gebraucht, kann der Joystick für andere Hydraulikfunktionen benutzt werden.2 Die Dachluke erlaubt eine optimale Sicht auf die Arbeitswerkzeuge am angehobenen Lader.3 Durch die abfallende Haube hat man auch beim Arbeiten am Boden im Silo gute Sicht auf die Greifschaufel.4 Wenn das Werkzeug entriegelt werden soll, geht man in das passende untermenü in der Dot-Matrix. Hier läst sich auch die Ausschüttel-funktion der Schaufel aktivieren.

Der MF 5613 kann ab Werk mit einem Frontlader ausgestattet werden. MF bietet verschiedene Pakete mit me-

chanischem oder elektrohydraulischem Joystick an: Wir hatten die 100-l-Variante (optional gibt es eine LS-Variante mit 110 l) mit elektrohydraulischem Joystick. Damit lässt sich der Lader sehr feinfühlig bedienen. Der Joystick ist gut positioniert und erlaubt neben der 3. und 4. Funktion, die Bedienung der sechs Lastschaltstufen und das Wechseln der Fahrtrichtung. Wer will, kann den MF nur über die Bremse ohne Kupplung anhal-ten und fährt nach dem Lösen der Bremse sanft wieder an. Zudem gibt es einen Ab-würgeschutz, falls der Gang zu groß ist. fe

Hubhöhe im Drehpunkt 3,90 mHubhöhe Unterkante Werkzeug horizontal 3,60 m

Hubkraft (80 cm vor dem Drehpunkt) 1,8 t

Parallelführung mechanischMinimaler Füllwinkel 44 GradMinimaler Kippwinkel 55 GradGewicht 595 kg© dlz agrarmagazin 11/2014

MF-lader 949

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MF hat werkseigene Frontlader im Angebot, die auf die Traktorentypen abgestimmt sind.

Technik

14 dlz agrarmagazin SoNDerDruck 2016

FROM MASSEY FERGUSONFOR A NEW GENERATION

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Der kleine Rote für die große WeltFeldprobe Mit der 4700er-Serie bricht ein neues Zeitalter für Massey Ferguson an: Zum ersten Mal entwickelte der Hersteller einen Traktor für den globalen Markt. Er soll in Afrika oder Asien genauso zu Hause sein, wie bei uns. Hier unser Eindruck nach einem exklusiven Testtag in Oberbayern.

Der MF 4708 ist ein einfach gehaltener Traktor. Dennoch muss

man auf Komfort und Leistung nicht verzichten, wohl aber auf eine

Lastschaltung oder eine gefederte Vorderachse.

Technik

16 dlz agrarmagazin SonDerDrucK 2016

Die Global Series von Massey Fer-guson wurden erstmals 2014 vor-gestellt, damals zunächst die ein-fachen Plattformtraktoren für

Afrika mit einfachem 4-Gang-Getriebe. Die neuen Baureihen sollen ein Leistungs-spektrum von 60 bis 130 PS abdecken und werden je nach Kundenanforderungen möglichst lokal gefertigt. Produktions-standorte werden Indien, China, Brasilien, die Türkei und Beauvais in Frankreich sein.

Die komplette Entwicklung der Global Series fand in Beauvais statt. Die 4700er-Serie von MF ist zudem der erste komplett neu entwickelte Traktor in dieser Leistungs-klasse. Während für den afrikanischen Markt beispielsweise Plattformtraktoren mit ein-fachen 8/8-Getrieben und mechanischer Wendeschaltung gebaut werden, gibt es die

4700er in Deutschland nur mit Synchron-getriebe und auf Wunsch mit Kabine.

Bei diesem Traktor hat MF versucht, viele Teile wie Getriebe oder Kabine hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Robustheit neu zu entwickeln. Die Motoren aus dem Hause AgcoPo-wer entsprechen der neuesten Tech-nik und erfüllen die aktuelle Ab-gasnorm Tier 4 final.

Schneller Überblick • Die Serie 4700 ist ist der Beginn einer Baukastenfamilie. Die Serie 5700 und 6700 kommen im Laufe des Jahres.

• Den für den Weltmarkt neu entwi­ckelten Traktor gibt es in länder­spezifischen Ausführungen.

• einfache Plattformschlepper mit 4­Gang­Getriebe werden meist in Afrika und Asien nachgefragt.

• Für europa gibt es ein 6­Gang­Ge­triebe und auf Wunsch eine Kabine.

Das Traktorensegment von 60 bis 130 PS ist vielleicht nicht mehr in Deutschland, aber in Europa und in der Welt nach wie vor das größte. In sechs Jahren Entwicklung wurden über 350 Mio. US-Dollar in dieses weltumspannende Projekt investiert.

Agiler DreizylinderIn Deutschland besteht die Serie 4700 aus drei Modellen mit 75, 85 und 95 PS Ma-ximalleistung. Es gibt sie als Hinterrad-maschine oder mit Allrad. Wir hatten einen 4708 mit Allrad und Kabine im Test. Den 3,3-l-Motor mit drei Zylindern ken-nen wir schon aus den 200er-Fendt oder den kleinen Valtra; er ist ein beliebter und bewährter Motor aus dem Haus AgcoPo-wer, früher Sisu. Der Motor zeigt sich

spritzig und macht den 4708 ausreichend kräftig.

120 l Diesel und 15 l AdBlue sind mit im Gepäck. Damit ist klar: Der Motor mit elektrisch geregeltem Abgasturbolader kommt nur mit Dieseloxidationskatalysa-tor und SCR-Abgasnachbehandlung daher. Hier unterscheidet sich der 3,3-l-Motor deutlich vom 200er-Fendt, der zurzeit noch

1 Der 3,3­l­Motor ist gut zugänglich. Auch an einen Batteriehauptschalter wurde gedacht. 2 Die komplette Abgasnachbehandlung befindet sich unter dem rechten Aufstieg. Praktisch: Öffnet die Tür, klappen die Stufen des Aufstiegs herunter. 3 Für eine leichte reinigung des Kühlers lässt sich ein feinmaschiges Sieb herausziehen. Vor dem Kühler sitzen Batterie und Luftfilter.

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SonDerDrucK 2016 dlz agrarmagazin 17

MotorHersteller und Bezeichnung

AgcoPower (Sisu)

Abgasstufe Tier 4 (final)Anzahl Zylinder 3Hubraum 3,3 lNenndrehzahl 2.200 U/minNennleistung 60 kW/81 PSMax. Motorleistung (bei 2.000 U/min)

63 kW/85 PS

Max. Drehmoment (bei 1.600 U/min)

347 Nm

Kraftstoff-/ Harnstofftank

120 l/15 l

GetriebeHersteller GimaAntrieb 12/12-Gang-Dyna-

SyncroShiftMax. Geschwindigkeit 40 km/hAnzahl Gänge 6Fahrbereiche (Gruppen) 2Wendeschaltung elektrohydraulisch Hydraulik und ZapfwellePumpensystem ZahnradpumpeFördermenge 21 l/min und 65 l/minMax. Hubkraft Heck 3.000 daNAnzahl Steuerventile (optional)

2 (3) mechanisch

Drehzahl Heckzapfwel-le

540/540E oder 540/1.000

Maße und GewichteLänge 4,45 mHöhe 2,55 mBreite 2,10 mRadstand 2,25 mBereifung vorn 13.6 R24 (340/85

R24)Bereifung hinten 420/85 R34

Mindesteinsatz (ME) ME =

fK=

5.463 € = 455

h/JahrüV – VK 14 € – 2 €Erklärung

fK feste Kosten: 5.463 €/Jahr ( = 10 % vom Kaufpreis 54.627 €)

vK variable Kosten: 2 €/h (Verschleiß, Wartung)

üV Leihsatz 14 €/h, (ohne Diesel)

mein nutzwertTechnische Daten* MF 4708

Spur 1,71 mWendekreis außen (ohne/mit Allrad)

9,50 m/10,10 m

Leergewicht 3.650 kgAchslast (leer) vorne/hinten

1.155 kg/2.135 kg

Zulässiges Gesamtgewicht

6.200 kg

zul. Achslast vorne/hinten

3.000 kg/5.000 kg

Zul. Gesamtgewicht 24 tPreise Testmaschine**Grundpreis 47.200 €PowerShuttle mit ComfortControl

1.900 €

EHR 1.000 €Manuelles Zugmaul 325 €Bereifung 629 €Klimaanlage 1.800 €Weitere Extras (Lenksäule verstellbar, Luftsitz, große Außenspiegel, Heckwischer, Radio und Beifahrersitz)

1.773 €

Gesamtpreis 54.627 €

© dlz agrarmagazin 8/2016 * Herstellerangaben, ** Listenpreise zzgl. MwSt.

nicht die Abgasnorm Tier 4 final erfüllt. Vor allem können die Entwickler von MF auf einen Dieselpartikelfilter verzichten. Gerade bei Traktoren, die viel im Teillast-bereich arbeiten, ist das von Vorteil.

Praktisch: Für den MF 4700 wurde ex-tra eine Abgasreinigungseinheit entwickelt: Sie ist unterhalb der Kabine im Bereich des rechten Aufstiegs angebracht. Hier konnten der 15-l-AdBlue-Tank, der Dieseloxidati-onskatalysator und die SCR-Einheit zu-sammengefasst werden. Vorteil: Es stört kein Katalysator die Sicht, es führt nur ein Abgasrohr am A-Holm nach oben und die modulare Einheit kann für Länder mit geringeren Abgasnormen problemlos weg-gelassen werden. Einziger Nachteil: Das AdBlue-Tanken erfolgt rechts, während der 120-l-Dieseltank links betankt wird.

Tragendes BauteilDer Motor ist über die verstärkte Ölwanne tragendes Bauteil des Schleppers in Halb-rahmenbauweise. Vor der Ölwanne ist der Vorderwagen angeflanscht. Oben ist hier das Kühlerpaket aufgebaut, unten die Vor-derachse montiert. Wir hatten den Schlep-per noch mit zehn Frontgewichten ballas-tiert. Auf Wunsch wird es zukünftig auch eine Fronthydraulik mit Zapfwelle geben. Der Kühler unter der einteilig zu öffnenden Haube ist gut zugänglich. Ein extra Sieb schützt vor Dreck.

Dank großem Lenkwinkel der ungefe-derten Pendelachse und schwenkbaren Kotflügeln zeigt sich der MF 4700 sehr wendig. Wir haben ohne Allrad nur 9,50 m über die Außenkanten gemessen – prima.

Neues 6-Gang-GetriebeDamit die Kraft auf die Räder kommt, hat MF ein neues 12/12-Getriebe entwickelt. Es besteht aus einem 6-Gang-Getriebe mit einer Hi-Lo-Gruppe. In der ersten Grup-pe sind maximal 10 km/h möglich. Die niedrigste Geschwindigkeit im ersten Gang liegt bei rund 2 km/h bei Nenndreh-zahl. Das Getriebe erreicht in der zweiten Gruppe maximal 40 km/h bei rund 2.150 U/min. Es ist so übersetzt, dass auch mit schweren Hängern die synchronisierte Gruppe nicht geschaltet werden muss. Auf Wunsch ist noch ein Kriechganggetriebe verfügbar.

Standard ist eine mechanische Wende-schaltung links unter dem Lenkrad, bei der die Kupplung getreten werden muss. Wir hatten die komfortable Wendeschaltung PowerShuttle an Board. Damit ist auch der bekannte PowerControl-Hebel dabei. Wie schnell und aggressiv die Wendeschaltung arbeiten soll, kann der Fahrer über einen kleinen Drehknopf selbst bestimmen.

Der Beifah­rersitz lässt sich über eine Drehbewe­gung in Posi­tion bringen. Hier sitzt man erstaunlich bequem.

Technik

18 dlz agrarmagazin SonDerDrucK 2016

Typisch MF: Den Fahrtrichtungswech-sel übernehmen zwei Lamellenkupplungen. Die Wendeschaltung schaltet sehr weich; das macht das Fahren komfortabel. Natür-lich kann der Fahrer hier auch die Kupp-lung betätigen. Das gefällt.

Die 6-Gang-Schaltung ist sehr direkt und leichtgängig. Schön sind die kurzen Schaltwege; hier merkt man die Neuent-wicklung des Getriebes mit doppelter Syn-chronisierung. Ein weiterer Pluspunkt ist der Kupplungsknopf auf dem rechts ange-ordneten Schalthebel. So lässt sich auch ohne Kupplungsfuß anfahren.

Wer vom Feld auf die Straße fährt, wird die synchronisierte Gruppenschaltung schätzen lernen. Auch sie schaltet sich weich und problemlos. Wir meinen: für diese Klasse ein tolles Getriebe mit einer sinnvollen Abstufung.

WohlfühlkabineAuch die Kabine wurde neu entwickelt. Das 6-Pfosten-Fahrerhaus hat nur schma-

le Holme, die die Sicht nur unwesentlich behindern. Der Auspuff versteckt sich hin-ter der linken A-Säule und schränkt das Sichtfeld ebenfalls kaum ein. In der linken B-Säule findet der Fahrer Zündschloss, Senkdrossel, Hubhöhenbegrenzung und die Verstellung der Zugwiderstand- oder Lageregelung sowie die Schwingungstil-gung der EHR. Weiter oben sind dann die Schalter für die Arbeitsscheinwerfer und den Heckwischer angebracht.

Der Blinker stellt sich automatisch zu-rück. Das können manche Hersteller bei stärkeren Traktoren noch nicht bieten. Hier wird auch der Frontscheibenwischer ge-schaltet. Der Stockhebel sitzt für MF-Fah-rer – nicht ungewohnt – rechts. Uns hat das nicht gestört, zumal man mit dem PowerControl-Hebel eine prima Wende-schaltung bekommt.

Das Lenkrad im Armaturenbrett lässt sich in der Neigung und Höhe gut an die jeweiligen Bediener anpassen. Der Mix aus Digitalanzeigen und analogen Instrumenten

gefällt. Alle wichtigen Drehzahlen werden angezeigt und sind gut ablesbar. Sogar ein Hektarzähler ist mit an Bord. Unter dem Lenkrad befinden sich noch die Schalter für das Display sowie Licht und Warnblinker.

Die Kabine ist hell und wirkt hochwer-tig. Toll gelöst ist der Drehmechanismus zum Ausklappen des Beifahrersitzes, der den Namen auch verdient. Auch große Fahrer finden in der angenehm leisen Ka-bine (74 dB (A)) ausreichend Platz. Mit dem luftgefederten Sitz von Grammer war auch der Fahrkomfort, trotz kurzem Rad-stand, nicht gefederter Vorderachse und Kabine, durchweg gut.

Die Klimaanlage verrichtet ihre Arbeit sehr gut und vor allem mit einem leisen Gebläse. Die 1.800 Euro sollten Sie unbe-dingt investieren. Alternativ lassen sich noch die hinteren Seitenfenster öffnen und natürlich die Heckscheibe.

Für alle Tierhalter mit alten niedrigen Ställen: Wir haben bei der 34-Zoll-Bereifung hinten eine Höhe von 2,55 m gemessen. Die

1 Auf dem rechten Kotflügel sind die Hebel für Hydraulik, eHr, Zapfwelle, Allrad­ und Differenzialsperre sowie Handgas mit Drehzahlspeicher platziert. Die Schalthebel für die Gangschaltung und die Gruppen sind ebenfalls griffgünstig angeordnet. 2Typisch MF sind der praktische Powercontrol­Hebel für die Wendeschaltung mit Drehknopf für die Aggressivität der Kupplungen auf der linken Seite und rechts der Blinkerhebel. Das Lenkrad lässt sich gut in Höhe und neigung einstellen. 3 Auf der linken Seite gibt es ein großes Ablagefach und einen Flaschenhalter. Darunter befindet sich noch eine weitere Ablage. 4 Der einbauschacht für das radio und die Bedienung der Klimaanlage sind rechts im Himmel der Kabine angebracht. Die Klimaanlage ist leise und effektiv. Mehrere Düsen im Dach verteilen die Luft gleichmäßig im Fahrerhaus. 5 In der B­Säule sind das Zünd­schloss, die Verstellmöglichkeiten für die eHr sowie die Schalter für die Arbeitscheinwerfer und die Heckwischer angeordnet.

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Breite liegt bei schmalen 2,10 m. Die beiden Trittstufen machen zusammen mit der weit öffnenden Glastür das Auf- und Absteigen zum Kinderspiel. Der Kabinenboden ist fast eben. Der 5 cm hohe Getriebetunnel ist ein Zugeständnis an die niedrige Bauhöhe.

3.000 kg stemmt das HeckIm Heck kommt die Hinterachse vom MF 5600 zum Einsatz, allerdings mit einer neu-en Heckhydraulik. Die Hubwelle ist außen angebracht. Die Hubkraft von 3.000 daN wird über zwei außen liegende Zylinder erreicht, die stabil gelagert werden. Die Ba-sis ist generell eine elektronische Hubwerks-regelung. Wir hatten die Komfortversion mit Tastern und Schwingungstilgung sowie Senkdrossel und Hubbegrenzung im Test-schlepper. Es gibt die Bedienung auch über klassische Hebel, wie man sie von früher kennt: Ein Hebel steuert die Tiefe, der an-dere übernimmt die Einstellung der Zug-kraft- oder Lageregelung. Auch in dieser Klasse hat MF an eine Fernbedienung für die EHR an den Kotflügeln rechts und links gedacht. Das macht den Geräteanbau sicher. Bei den Hubstreben muss MF noch nach-bessern. Bei unserem Vorserienmodell war nur eine verstellbar. Die andere ließ sich leider nicht weit genug absenken, wie wir uns das gewünscht hätten. Aber bis zum Serienstart nach der Sommerpause gibt es bestimmt eine Lösung.

Zwei SteuergeräteSerienmäßig wird der MF mit zwei me-chanischen Steuergeräten ausgestattet. Ein drittes ist optional möglich. Standard sind normale doppelt wirkende Ventile mit Schwimmstellung. Wir hatten das erste mit

einem Mengenteiler ausgestattet und das zweite mit einem Null-Leckagesperrblock. Ein Ventil verfügt auf Wunsch über eine Kick-out-Funktion bei Überdruck. Dann schaltet das Ventil beispielsweise beim Kipper selbsttätig in die Nullstellung.

Mit klassischer ZahnradpumpeBei der Ölversorgung setzt MF auf klassische Zahnradpumpen: allerdings mit zwei Öl-kreisen und zwei Druckniveaus. Der erste Ölkreis für die Lenkung und die Nieder-drucksteuerung wird mit einer 21-l-Pumpe versorgt. Die Pumpe für die Heckhydraulik und die Steuergeräte fördert 65 l/min bei

1 Dank des großen Lenkwinkels und der schwenkbaren Kotflügel konnten wir einen Wendekreis von nur 9,50 m messen.

2 Die Heckhydraulik stemmt laut MF 3.000 kg. Allerdings sind die Hubstreben zu kurz, beziehungsweise lassen sich die Fanghaken nicht weit genug absenken.

3 Zwei doppelt wirkende Hydraulikventile sind serienmäßig verbaut. Links daneben ist das elektrische Ventil für das Hubwerk.

4 Zum Anbau des Mulchers war ausreichend Platz. Auch die Gelenkwelle ließ sich gut auf den Stummel schieben.

5 eine Fernbedienung für die eHr ist auf beiden Seiten verfügbar. So lassen sich Geräte schnell und sicher anbauen.

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Gut zu wiSSenLob & TadelMotor: Der 3,3-l-Motor leistet maximal 85 PS aus drei Zylindern. Er ist recht agil und kommt dank SCR-Technologie ohne Abgasrückführung und Partikelfilter aus.

Getriebe: Kurze Schaltwege und eine leichte Schaltbarkeit überzeugen. Sechs Gänge in einer Gruppe machen den lästigen Gruppenwechsel beim Transport überflüssig. Dennoch macht auch der Gruppenwechsel dank Synchronisierung Spaß.

Kabine: Die helle Kabine bietet alles, was das Herz begehrt. Wendeschaltung, Schalthebel und die Bedienung von Hydraulik und EHR sind ergonomisch angeordnet. Die Sicht ist gut, die Klimaanlage ruhig und effektiv. Der Geräuschpegel ist mit 74 db(A) angenehm.

Hydraulik: Zwei Pumpen sind sinnvoll: eine Pumpe mit 21 l/min für Lenkung und Niederdruck und eine für den Heckkraftheber und die Steuergeräte. Die Pumpen sind schön im Getriebe integriert; das sorgt für Effizienz und vermeidet Leckagen. Die Hubkraft ist mit 3.000 daN in dieser Klasse gut.

Eignung: Der klassische Hofschlepper verspricht einfache Bedienung ohne Schnickschnack. Auch unerfahrene Fahrer kommen sofort mit der Bedienung klar. Der Schlepper ist wendig, hat geringe Abmessungen und ist doch kräftig und agil.

200 bar Druck. Die Pumpen sind im Ge-triebe integriert und nicht wie früher am Motor angeflanscht.

Das hat mehrere Vorteile: Kurze Wege bedeuten wenig Druckverlust in den Leitun-gen. Zudem wurden viele Leitungen gleich in das Gehäuse des Getriebes integriert. Damit erwärmt sich das Öl nicht mehr so stark. Sollte eine Ölpumpe undicht werden, gibt es keine Sauerei mehr, denn das Öl läuft in den Vorrat von Hydraulik und Getriebe.

Der gemeinsame Ölhaushalt ist typisch bei den Schaltgetrieben von MF. Da das Getriebe mit einer Druckumlaufschmie-rung mit Öl versorgt wird, kann man für externe Verbräuche bis zu 25 l Öl entneh-men. Ein Schauglas im Heck zeigt deutlich an, wie viel Öl im System ist. Das macht die Kontrolle einfach.

Zwei DrehzahlenFür den Antrieb von Zapfwellengeräten gibt es zwei Drehzahlen: 540 und 540 E oder wie bei unserer Maschine 540 und 1.000 U/min. Die Drehzahl wird über einen Hebel per Bowdenzug vorgewählt. Über einen Kippschalter auf dem rechten Kot-flügel wird die nasse Lamellenkupplung bestromt. Das sorgt für ein sanftes An laufen der Zapfwelle auch bei schweren Geräten und verhindert ein Abwürgen des Motors.

FazitWer einen einfachen Schlepper sucht, muss-te sich lange mit 20 bis 30 Jahre alter Tech-nologie zufrieden geben. Bei vielen Herstel-lern sind die Modelle gewachsen und stärker geworden. Im Segment um die 100 PS wur-

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den die einfachen Traktoren jedoch meist mit bewährten Getrieben und Hinterachsen bestückt. Neu waren meist nur die Motoren wegen der Abgasvorschriften sowie Bedie-nung und Kabine. Hier ist MF erstmals einen konsequent neuen Weg gegangen. Und wir meinen, er hat sich gelohnt.

Moderneste Motorentechnik, ein mo-dernes Schaltgetriebe mit kurzen Schaltwe-gen und sechs Gängen – damit muss auch beim Transport keiner die Gruppe wechseln, wie das bei 4-Gang-Getrieben leider manch-mal nötig ist. Die Wendeschaltung kennt man aus den großen MF. Hier wurde sie nur

der geringeren Motorleistung angepasst. Die Hydraulik ist einfach und doch geht sie neue Wege. Eine Pumpe nur für die Steuer-geräte und die Heckhydraulik verspricht Effizienz, genau wie die Integration in das Getriebegehäuse. Die Hinterachse vom MF 5600 verträgt hohe Achslasten. Sie steckt auch die Hubkraft von 3.000 daN locker weg. Die Kabine sorgt für einen angemessenen Fahrkomfort und bietet einen angenehmen Arbeitsplatz mit Beifahrersitz. Wir sind uns sicher: Der erste globale Traktor von Massey Ferguson wird auch in Deutschland gut an-kommen: „Einfach modern!“ fe

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Nachdem wir im letzten Heft (dlz 8/2016) den MF 4708 vorgestellt haben, kommen jetzt vier weitere Modelle der Global Series von

Massey Ferguson auf den Markt: Die MF 5700 wird es mit 100 und 110 PS geben und die MF 6700 mit 120 und 130 PS. Da-mit hat MF nun je zwei Modelle mit der Bezeichnung 5710 und 5711 beziehungs-weise 6712 und 6713 am Start. MF unter-scheidet hier in die Basis und Hightech- Schlepper; Letztere haben hinten die En-dung SL bekommen.

4-Zylinder-MotorenAn der Einfachheit der Schlepper ändert sich nichts. Statt drei schuften nun vier Zylinder im AgcoPower-Motor. Der Hub-raum ist von 3,3  auf 4,4 l angestiegen. Die Motoren mit 4-Ventil-Technik erfüllen die aktuelle Abgasstufe 4 mit Dieseloxidati-onskatalysator DOC)- und SCR-Technik. Die Abgasreinigung ist als All-in-one-Paket unter dem rechten Kabinenboden verbaut. So ragt nur ein schlanker Auspuff

rechten Kotflügel angeordnet. In der rechten B-Säule lassen sich die beiden Zapfwellen-drehzahlen, die Arbeitsscheinwerfer und die Optionen der EHR bedienen, auch das Zündschloss ist hier untergebracht.

Hubkraft sattSerienmäßig wird eine Basis-EHR ange-boten werden, bei der nur die Position sowie zwischen Zugwiderstand und Lageregelung verstellt werden kann. Der 5700 stemmt im Heck maximal 4.300 kg mit Kat-II-Unter-lenkern. Der große Bruder soll auf maximal 5.200 kg kommen, hier mit Kat-II/III-Len-kern. Hier kommt wieder der modulare Aufbau zum Tragen: viele Gleichteile. Nur bei höheren Lasten werden stärkere Bautei-le verwendet.

Standard ist neben der 27-l-Niederdruck-pumpe für Lenkung sowie Allrad- und Zapfwellenkupplungen, etc. eine Hoch-druckpumpe mit 58 l/min Förderleistung. Bei der Option HighFlow versorgt eine 58-l-Pumpe die Heckhydraulik und eine 42-l-Pumpe die Steuergeräte. Für den Frontla-

Drei neue Baureihen – ein globales KonzeptFahrbericht Die neue Baureihe 4700 wird um die Baureihen 5700 und 6700 erweitert. Das Konzept der Global Series setzt Massey Ferguson konsequent fort. Wir konnten den MF 5710 mit 100 PS, eines der ersten Vorserienmodelle in Deutschland, einem Kurztest unterziehen.

an der A-Säule hoch. Der Tank für Diesel fasst 153 l, der für AdBlue 18 l.

Höhere KabineIm 5700 ist die Kabine etwa 10 cm höher und der flache Getriebetunnel vom 4708 fällt weg. Der Boden ist eben und die hän-genden Pedale für Kupplung und Bremse rücken näher zusammen. Unser 5710 war im Vergleich zum 4708 mit der einfachen Getriebeversion ausgestattet. Statt der elek-trohydraulischen Wendeschaltung gibt es eine mechanische, die per Bowdenzug vom Lenkrad aus bedient wird. Das funktioniert gut. Dann fehlt der Kupplungsknopf auf dem Schaltknüppel für das 6-Gang-Getrie-be. Der Schaltknüppel könnte etwas länger sein. Zum 12-Gang-Getriebe gehören noch eine synchronisierte Schaltung mit Acker- und Straßengruppe.

Allrad- und Differenzialsperre werden elektrohydraulisch geschaltet. Die Schalter sind wie das Handgas und die beiden Hebel für die mechanischen Steuergeräte, Zapf-welle und die EHR griffgünstig auf dem

Mit den 5700er- (Bild) und 6700er- Traktoren ist die Familie der Global Series mit sieben Modellen von 75 bis 130 PS komplett.

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MF 5710 MF 5711 MF 6712 MF 6713Motorhersteller AgocPower Abgasstufe 4Motordaten 4 Zylinder, 4,4 l Hubraum, Turbo und LadeluftkühlerAbgasreinigung DOC und SCRMax. Motorleistung 100 PS 110 PS 120 PS 130 PSMax Drehmoment 410 Nm 417 Nm 502 Nm 540 NmDieseltank 153 lAdBlue-Tank 18 lAnzahl Gänge 6Anzahl Gruppen 2Wendeschaltung mechanisch oder elektrohydraulischHubkraft 4.300 kg 5.200 kgSteuergeräte 2 mechanische, doppelt wirkende Ventile (3. als Option) Höhe 1.915 mm 1.952 mmBreite 1.821 bis 2.100 mm 1.821 bis 2.100 mmLänge 4.197 mm 4.305 mmRadstand 2.430 mm 2.500 mmStandardbereifung 420/85 R 38 460/85 R 38Wendekreis 8,32 m 8,65 mLeergewicht 4,07 t 4,23 t

© dlz agrarmagazin 9/2016 Quelle: Herstellerangaben

gut zu wissenGlobale Serie

dereinsatz lassen sich beide Pumpen zusammenschalten. Dann stehen 100 l/min zur Verfügung, solange die Heckhydraulik nicht verwendet wird.

FazitMit den MF 5700 und den MF 6700 bietet Massey Ferguson einfach ausgestattete, aber moderne Schlepper an: modernste Moto-ren, ein praktisches 6-Ganggetriebe, aus-reichend Hubkraft im Heck und dank High Flow viel Öl für den Ladereinsatz. Hinzu kommt ein Fahrerhaus, in dem auch lange Arbeitstage nicht zur Qual werden. Die ersten Modelle der 5700 und 6700 werden ab Oktober 2016 verfügbar sein. fe

1 unter der Haube schnurren vier Zylinder mit 4,4 l Hubraum. ein Sieb erleichtert die reinigung des kühlers. ein großer Lenkwinkel macht den 5700 wendig. 2 doc- und Scr-Technik verbergen sich unter dem rechten Aufstieg. ein Partikelfilter wird für die Abgasstufe 4 nicht benötigt. der Auspuff ist schmal und stört die Sicht kaum. 3 Beim 5700 (Bild) stemmt das Heck 4.300 kg, beim größeren Bruder, dem 6700, sind es 900 kg mehr. Zwei mechanische Steuergeräte und zwei Zapfwellendrehzahlen sind Standard.4 die mechanische Wendeschaltung funktioniert gut. Ansonsten wurden das Armaturenbrett und die Bedienung auf dem rechten kotflügel eins zu eins vom 4700er übernommen. Auf Wunsch gibt es einen Zusatzheizer (Pfeil).

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MF 1532 / 32 PSMF 1529 / 28 PS

MF 1520 / 20 PSMF 1525 / 22 PS

MF 3630 V, S, F, GE 76 PSMF 3640 V, S, F, GE 84 PSMF 3650 S, F, GE 92 PSMF 3660 S, F, GE 100 PS

MF 3630 A / 76 PSMF 4707 / 75 PS

MF 5608 / 85 PS MF 3640 A / 84 PSMF 4708 / 85 PS

MF 5609 / 95 PSMF 3650 A / 92 PSMF 4709 / 95 PS

MF 5610 / 105 PSMF 5710 SL / 100 PS MF 5710 / 100 PS

MF 5711 SL / 110 PS MF 5711 / 110 PS

MF 5712 SL / 120 PS

MF 5713 SL / 130 PS

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MF 7716 185 PS m. EPM*

MF 7718 200 PS m. EPM*

MF 7719 210 PS m. EPM*

MF 7720 225 PS m. EPM*

MF 7722 240 PS m. EPM*

MF 7724 260 PS m. EPM*

MF 7726 280 PS m. EPM*

MF 6712 / 120 PS

MF 6713 / 130 PS

MF 8727 300 PS m. EPM*

MF 8732 325 PS m. EPM*

MF 8730 350 PS m. EPM*

MF 8735 380 PS m. EPM*

MF 8737 400 PS m. EPM*

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Max PS nach ISO TR (14396) *EPM (Electronic Power Management) liefert bei Bedarf und je nach spezi scher Anwendung und Getriebeart bis zu 30 PS zusätzliche Leistung.

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