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SCHAUSPIEL DORTMUND PROUDLY PRESENTS: 3 MENSCHEN | 8 RECHNER | 5 BEAMER | 8 BOXEN | 1 KINECT 3D-KAMERA IN DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF

Rolf Meinecke, Martin Juhls, Tilman Oestereich, Daniel Hengst | SIMULATION | RHIZOM | GENERATIVE MUSIK | FLUXUS | NEURONEN | NOISE | KYBERNETIC | DONNA HARAWAY | BRIAN ENO | ARCHIVE.OR G | UTOPIA | GILLES DELEUZE | ABLETON LIVE | GENDERTRONICS | KAREN BARA D | NEUROMANCER | RECURSION | QUARTZ COMPOSER | SINGULARITÄT | GUY DE UTSCHER | GILBERT SIMONDON | RGBD TOOLKIT | MAX/MSP | OSC | STEVE REI CH | Ein Theater-Projekt so voll außergewöhnlicher Komponenten, dass die Dreharbeiten mit Schauspielerin Eva Verena Müller im schwarzen 3D-Tracksuit als noch am wenigsten ungewöhnlicher Bestandteil erscheinen. Im Bühnenraum ein Ensemble aus Kabeln und Kameras, Routern und Rechnern – und Menschen: Videokünstler Daniel Hengst, Programmierer Rolf Meinecke und Musiker Martin Juhls haben sich, ihre Geräte und das world wide web zu einem Nervenknoten zusammengeschaltet, in dem die Grenzen zwischen Mensch und Maschine neu untersucht werden. Alles auf den Spuren jenes Mannes, der als einer der ersten seine Gedankenpflöcke im Spannungsfeld zwischen Menschen-Körper und Menschen-Technik einschlug: Marshall McLuhan (1911-1980), der als Begründer der modernen Medientheorie gilt. In seinem Buch KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF scheint er bereits 1968 die tektonisch-radikalen Veränderungen der menschlichen Welt des Informationszeitalters vorauszuahnen: „Da die neuen Informationsumgebungen direkte Erweiterungen unseres eigenen Nervensystems sind, haben sie eine viel weitergehende Beziehung zu unserer menschlichen Verfassung als die alte, ‘natürliche’ Umgebung. Sie stellen eine Form der Kleidung dar, die nach Belieben programmiert

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werden kann. Es ist ganz natürlich, dass sie die evolutionäre Arbeit übernehmen, die Darwin in den Zufällen der Biologie erblickte.“ Wohin entwickelt sich die menschliche Evolution? Und: Wer hat Zugriff auf die Werkzeuge der Jetztzeit? Und die der Zukunft? Im Herzen der multibinären Expedition in die Welt der Codes und Algorithmen: Der Puls der globalen OpenSource-Bewegung. Ihr Vorhaben ist ohne Frage ein epochales: Die technischen Errungenschaften der Menschheit – wichtige Gestalter der Gegenwart – für immer und für jeden frei verfügbar zu halten. Und veränderbar. Es ist auch ein Aufruf an Zeitgenossen – aktiver Part der elektronisch-menschlichen Evolution zu sein, statt nur Konsument. Die Programmierung der Welt nicht Konzernen und Regierungen zu überlassen. Und auch nicht den Zugang zu dem, was derzeit als der wertvollste Rohstoff des 21. Jahrhunderts gehandelt wird – mit dem Potential, das Phänomen Menschsein auf völlig neue Art zu durchdringen: Die Zettabytes an Daten, die sich bereits weltweit auf allen möglichen Speichern angesammelt habe. Und nur darauf warten, dass sich die Algorithmen verbessern, mit denen sie extrahiert, analysiert und genutzt werden können. Von wem?

Von und mit: Daniel Hengst (Konzept und Video), Rolf Meinecke (Live-Coding), Martin Juhls (Musik) sowie Eva Verena Müller www.theaterdo.de www.facebook.com/schauspieldortmund www.youtube.com/schauspieldortmund Uraufführung am 21. Februar 2013 im Studio des Schauspiel Dortmund Wir danken der Fachhochschule Dortmund – University of Applied Sciences and Arts, dem Chaostreff Dortmund, dem Studio am Hellweg Soest, der Fluxus Community (www.pawfal.org/fluxus) und Matt Jackson (Ableton).

Eva Verena Müller, Daniel Hengst, Tilman Oestereich, Martin Juhls, Rolf Meinecke

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„Der Computer ist bei weitem die außerordentlichste technologische Kleidung, die der Mensch entwickelt hat, denn er ist die Erweiterung unseres Zentralnervensystems.“ (Marshall McLuhan, KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF)

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Uraufführung

DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF MIT DANIEL HENGST, ROLF MEINECKE, MARTIN JUHLS SOWIE EVA VERENA MÜLLER KONZEPT UND VIDEO DANIEL HENGST LIVE-CODING ROLF MEINECKE LIVE-MUSIK MARTIN JUHLS BÜHNE ANTONELLA MAZZA KOSTÜME ANTONELLA MAZZA, LAURA SOPHIE REHKUH CORE SYSTEM PROGRAMMING STEFAN KÖGL PROGRAMMING ANBINDUNG COSM.COM LUCAS PLEß, STEFAN KÖGL KONZEPTIONELLE MITARBEIT UND 3D-MODELING LAURA SOPHIE REHKUH GAME-DESIGN EINLASS TILMAN OESTEREICH LICHT ROLF GIESE DRAMATURGIE ANNE-KATHRIN SCHULZ REGIEASSISTENZ TILMAN OESTEREICH PIXELHOSPITANZ KATHARINA KEIL AB 21. FEBRUAR 2013 AM SCHAUSPIEL DORTMUND

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DIE PROGRAMMIERUNG DER WELT ABLETON LIVE ist eine für den Live Einsatz konzipierte Musik Software, mit der man virtuelle Partituren erstellen kann und u. A. in Echtzeit Audioquellen bearbeiten, modulieren oder mit internen Instrumenten zusammenmischen kann. Ableton Live erlaubt das Komponieren und Improvisieren von Musik in Echtzeit. �JUHLS, MARTIN | �MENSCH/MASCHINE-NERVENKNOTEN CHAOSTREFF DORTMUND e.V. ist ein Zusammenschluss von technikbegeisterten Menschen, denen ein bloßes Benutzen von Technik zu wenig ist und die vielmehr Technik verstehen, verbessern und kreative Potentiale entdecken wollen. (www.chaostreff-dortmund.de) |�OPEN SOURCE | �KÖGL, STEFAN | �MEINECKE, ROLF | �PLEß, LUCAS COSM.COM ist eine Internet-Plattform, auf die z.B. Windkraft-Unternehmen kontinuierlich Sensordaten einspeisen, die direkt von den diversen Windkrafträdern übertragen werden (z.B. die jeweilige Windgeschwindigkeit, Energieproduktionsmenge und Außentemperatur). Die so gesammelten �DATEN und daraus erstellten Graphiken dienen nicht nur den Unternehmen selber zur zentralen Überwachung ihrer Windenergieproduktion, sondern stehen (wie auch die diversen weiteren Wetter- und Gebäudeüberwachungsdaten und viele andere, von Menschen in allen Teilen der Welt freiwillig bereitgestellte Informationen) im Sinne der �OPEN SOURCE- Philosophie und der Transparenz allen Interessenten zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung. Bei DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF fließen cosm.com-Daten aktuell und live aus dem Internet in den �MENSCH/MASCHINE-NERVEN-KNOTEN ein und werden z.B. Teil der Musik von �JUHLS, MARTIN, der Codes von �MEINECKE, ROLF und der Videoperformance von HENGST, DANIEL. | �PLEß, LUCAS | �KÖGL, STEFAN CYBORG „Denn in der heutigen Zeit, in der so große Teile unseres Lebens mittels Technologie erlebt werden, sage ich euch, wenn du das Konstrukt kontrollierst, durch das die Menschen die Welt betrachten, dann kontrollierst du die Welt an sich. | Als ich jung war, habe ich von der Zukunft geträumt, und wir wusste doch alle, wie diese Zukunft aussehen würde. Wir wussten, dass die Zukunft der Cyberspace wäre, und wir wussten genau, wie das sein würde. Wir würden alle so einen Zugang haben – FETTE SCHEISS ZUGÄNGE – hinten am Schädel. Und wir würden so riesige Stecker haben und so „Ich steck mich ein, verdammte Scheiße! Ahhhh!“ und uns einklinken in den Cyberspace. Gott sei Dank ist es so nicht gekommen. Stellt euch’s mal vor! Einen Zugang unten am Schädel zu haben? Und da drinnen Software laufen zu lassen? Software von der Qualität, wie es sie heute gibt? ‚Sorry, Alter, ich kann nicht vorbei kommen – der linke Teil meines Sehfelds stürzt ständig ab. Ich hab’s schon im abgesicherten Modus gebootet, aber es geht einfach nicht. Ich bin schon in der Support-Warteschleife. Ach, Scheiße, es geht schon wieder los. Ich muss los. Ich muss los. Ich muss los.’ Gott sei Dank ist es so nicht gekommen, oder? Aber es ist so gekommen. Genau so. Denn die Zukunft tritt nie genau so ein, wie wir sie uns vorgestellt haben. Deswegen nennt man es ja ‚die Zukunft’. In genau in diesem Moment hat fast jeder Einzelne von euch hier ein Gerät in der Tasche, das leistungsfähiger ist als alle PCs noch vor zehn oder zwölf Jahren, und es ist mit einem weltweiten Netzwerk von Daten verbunden, in das es jederzeit Daten senden und von dem es jederzeit Daten empfangen kann. Was ist sagen will, ist, dass wir schon Cyborgs sind. Die Zukunft ist schon hier.“ (Auszug aus: DAISEY, MIKE: DIE AGONIE UND DIE EKSTASE DES STEVE JOBS, ebenfalls am Schauspiel Dortmund zu sehen.) DATEN werden derzeit als der wertvollste Rohstoff der Gegenwart und Zukunft gehandelt, als das „Öl des 21. Jahrhunderts“ – mit dem Potential, das Phänomen Menschsein auf völlig neue Art durchdringen und gestalten zu können. Es ist ein Rohstoff, der kein begrenztes Vorkommen

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hat und der permanent von vielen Menschen auf aller Welt stetig produziert wird: Inzwischen lagern bereits Zettabytes (eine Zahl mit 21 Nullen) auf Servern in der ganzen Welt, und es werden sekündlich mehr Daten. „Es ist kein Zufall, dass gerade die großen und erfolgreichsten der börsennotierten Unternehmen jetzt laut über das Schürfen, also das Auswerten ihrer Datenbestände nachdenken, welche in jeder beliebigen Sekunde über Computer, Handys, Tablet-PCs, Netzwerkrechner zusammengetragen werden und stetig wachsen. (...) Man will Antworten auf Fragen, die bisher noch niemand gestellt hat. Google, Facebook, Amazon gelten als Pioniere, die mit ihren ‚intelligente’, von keiner Menschenhand mehr zugeschalteten Formen der personalisierten Werbung schon leben, was andere gerade erst zu träumen beginnen: Die Firmen programmieren den Algorithmus, danach halten sie nur noch ihre Geldsäcke zum Scheffeln der Erlösen auf. (...) Das Sammeln der Daten hat eben erst begonnen. Die Daten halten ewig. Und wer weiß, was man in zehn, zwanzig Jahren alles herausgefunden haben will. Die Datenberge werden ja weiter wachsen. Die Algorithmen werden genauer.“ (Süddeutsche Zeitung). Und Chris Anderson vom Wired Magazine: „Weg mit jeder Theorie vom menschlichen Verhalten – von der Linguistik bis zur Soziologie! Vergesst Taxonomie, Ontologie und Psychologie! Wer weiß schon, warum Menschen sich so oder so und nicht anders verhalten? Der Punkt ist, sie tun es, und wir können es mit beispielloser Genauigkeit messen und erfassen. Wenn wir nur genug Daten haben, sprechen sie für sich selber.“ Die �OPEN SOURCE-Bewegung arbeitet daran, Daten allgemein zugänglich und nutzbar zu halten und fordert, die durch die Analyse des weltweiten Datenaufkommens gewonnenen Erkenntnisse für das nichtkommerzielle Allgemeinwohl einzusetzen. Parallel dazu versuchen Unternehmen wie Google derzeit, die Algorithmen so zu verbessern, dass der Rohstoff Daten endlich extrahiert, analysiert und kommerziell wirklich genutzt werden kann. | �KURZWEG, RAY

Daniel Hengst

FLUXUS ist eine Realtime-Programmiersprache, mit der man per Livecoding 3 D-Objekte generieren und deren Farben und Formen in Echtzeit manipulieren und zusätzlich auch durch Sounds steuern kann. Der live entwickelte Code ist dabei genauso sichtbar wie die Objekte, die durch ihn erstellt und manipuliert werden. Bei DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN

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IM GLOBALEN DORF zirkulieren digitalen Details der Codes beständig durch den �MENSCH/MASCHINE-NERVENKNOTEN – die gecodeten geometrischen Objekte von �MEINECKE, ROLF verhalten sich z.B. zur Musik von �JUHLS, MARTIN und den Daten aus den genutzten �COSM.COM live Feeds. |�OPEN SOURCE |�TOPLAP MANIFESTO.

HENGST, DANIEL (*1981) studierte von 2001 bis 2007 Medientechnik an der HTWK Leipzig. Neben der Arbeit an verschiedenen Dokumentarfilme arbeitet Hengst seit 2008 als Kameramann, Videokünstler, und -techniker an verschiedenen Theaterprojekten in Leipzig und Dortmund (dort z.B. bei VISITOR Q, NORA, DER MEISTER UND MARGARITA). Zur Spielzeiteröffnung der Schauspiel-Saison 2012/13 war er Kameramann und Cutter für Kay Voges' EINIGE NACHRICHTEN AN DAS ALL. Bei DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF bearbeiten Hengst und seine Rechner als Teil des �MENSCH/MASCHINE-NERVENKNOTENS Bilder und Images live mit der Programmiersprache �MAX/MSP, z.B. in direkter Verknüpfung mit den Setups von �JUHLS, MARTIN und MEINECKE, ROLF sowie dem Internet. | �COSM.COM | �OPEN SOURCE | �KINECT

Martin Juhls

JUHLS, MARTIN (*1977) ist Musiker, Komponist und Publizist sowie Konzert- und Festivalveranstalter. Mit seinem Projekt MARSEN JULES zählt er zu den vielbeachteten Künstlern der internationalen Ambient-Musik Szene. Von 2004 bis heute veröffentlichte Juhls sieben MARSEN JULES Alben und außerdem drei weitere mit seinem Projekt KRILL.MINIMA – die Alben erschienen als CD auf den Labeln City Centre Offices, Genesungswerk und Thinner im weltweiten Vertrieb, weitere Stücke und Remixe wurden auf diversen Compilations veröffentlicht. 2006 wurde Martin Juhls bei den Qwartz Electronic Music Awards in Paris in der Kategorie „Bestes Album“ nominiert. Als Musikveranstalter organisiert Juhls seit 2004 regelmäßig Festivals für elektronische Musik und digitale Künste. Jüngstes Projekt ist das U-TOPIA Festival für Musik, Kunst und Technologie am Dortmunder U. In DER LIVE-CODE:

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KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF spielt Juhls auf einem selbstkreierten Instrument aus Rechnern, Lemur, der Software �ABLETON LIVE und den Daten, die er als Teil des �MENSCH/MASCHINE-NERVENKNOTENS permanent empfängt, dann bearbeitet und an die acht Boxen sowie �HENGST, DANIEL und �MEINECKE, ROLF weiter versendet. KINECT ist eine 3-D Kamera von Microsoft, die von einem der größten Experten für die Mensch/Maschine Schnittstelle, Johnny Chung Lee, ursprünglich für die Spielkonsole Xbox entwickelt wurde und seit Herbst 2010 im Handel erhältlich ist. Mit der Kinect können Spieler alleine durch ihre Körperbewegungen und Stimme Computerspiele steuern. Die visionäre Sensoren-Technik der Kinect (u.a. Tiefensensoren, Farbkamera, 3D Mikrophon) stieß schnell auch außerhalb der Gamer-Szene auf großes Interesse – inzwischen gibt es die verschiedensten �OPEN SOURCE Software Entwicklungen, die es dem Anwender erlauben, die Kinect auch ohne die Xbox anzusteuern, digitalen Aufnahmen von Menschen und Objekten zu machen und die so gewonnenen Daten auf die vielfältigsten Arten mit anderen Daten, Algorithmen und Layern zu verknüpfen, z.B. für 3 D Modelle, als Grundlage für Animationen. Auch �MÜLLER, EVA VERENA wurde für DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF von �HENGST, DANIEL u. A. mit einer Kinect gefilmt. Und: Während der Performance beobachtet eine Kinect-Kamera von der Decke des Studios im Schauspiel Dortmund aus den Raum, erfasst die Menschen unter ihr und verwandelt diese in Daten. Diese werden dann im �MENSCH/MASCHINE-NERVENKNOTEN weiterverarbeitet und wirken sich auf die Sounds, Objekte und Bilder von �HENGST, DANIEL, �JUHLS, MARTIN und �MEINECKE, ROLF aus.

KÖGL, STEFAN (*1978) studiert Informatik an der TU Dortmund. Er arbeitete u. A. in einer Forschungsgruppe zu IT-Sicherheit und ist ein starker Befürworter von �OPEN SOURCE-Technologien. Darüber hinaus spielte Kögl in den letzten 20 Jahren Schlagzeug in verschiedenen Bands und bei Studioengagements in den Genres Heavy Metal und Jazz und sammelte Erfahrung als Produzent elektronischer Musik jenseits von 160 BPM, außerdem arbeitete bei einem großen Musikdistributor und -label in NRW. Seit 2008 hat er Gleichgesinnte im �CHAOSTREFF DORTMUND e.V. gefunden und erfreut sich an der Kultivierung des Nerd-und Geektums. Kögl ist das Mastermind hinter den digitalen Nervenbahnen des �MENSCH/MASCHINE- NERVENKNOTENS von DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF – er zeichnet für den �OSC Datenaustausch und das Core System Programming verantwortlich. Außerdem hat er die Videomatrix und, zusammen mit �PLEß, LUCAS, die Anbindung an die Internet-Plattform �COSM.COM programmiert. | �OPEN SOURCE | � CHAOSTREFF DORTMUND

KURZWEG, RAY Der Quantensprung geschah, von vielen unbemerkt, am Ende des Jahres 2012 der christlichen Zeitrechnung. 17. Dezember 2012, Kalifornien, US-amerikanische Westküste: Ray Kurzweil kann sich erstmals ungehindert in die ungeheuren Datenvolumen des Internetgiganten Google einklinken. Die berühmte „ultimative Denkmaschine“ Kurzweil auf subversiver Geheimaktion? Nein. Die Verschmelzung des genialen Ray Kurzweil mit einer der größten Datensammlungen der Menschheit ist keineswegs Teil einer unauthorisierten Forschungsexpedition oder gar der Versuch eines illegalen Abbaus des wertvollsten Rohstoffes der Zukunft, ganz im Gegenteil. Wir befinden uns am ersten Arbeitstag des neuen Google Directors of Engineering. Kurzweil (64) gilt als personifizierter Fortschrittsglaube des Silicon Valley. Seit vielen Jahren propagiert er seine Zukunftsvorstellungen, zu denen programmierbare Nano-Roboter in der Blutbahn, Software-Downloads für das menschliche Bewusstsein und schließlich die "Singularität" gehören. Die Singularität ist der Zeitpunkt, ab dem Computer mehr logische Elemente als ein Menschengehirn enthalten. Für Kurzweil ist dies auch der Augenblick, ab dem Computer intelligenter als Menschen sein werden: Letztlich verschmelzen maschinelle

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und menschliche Intelligenz. Wie weit seine Projekte bei Google gehen werden, ist nicht bekannt. Nur so viel verrät Kurzweil: Bei Google will er an einigen der "schwersten Probleme der Computerwissenschaften" arbeiten, um die "unrealistischen Visionen der nächsten Dekade" Realität werden zu lassen. Was planen Kurzweil und Google? Wie werden wir vorkommen? Wie auch immer diese Realität aussehen wird – um sie selber noch miterleben zu können, ernährt sich Kurzweil seit Jahren hauptsächlich von Nahrungsergänzungsmitteln in Tablettenform (derzeit ca. 150 pro Tag) sowie ionisiertem Wasser und grünem Tee. �DATEN

MAX/MSP ist eine modular aufgebaute, objektbasierte Programmiersprache, eine graphische Entwicklungsumgebung für Musik und Multimedia, die für Arbeiten in Echtzeit ausgelegt ist. Sie wird als eine Art Software Synthesizer von Komponisten, Musikern, Softwareentwicklern und Künstlern eingesetzt, um interaktive Software selbst zu erstellen – unabhängig von den ästhetischen Vorgaben kommerzieller Produkte. Insbesondere im Live-Betrieb ist diese Sprache in der zeitgenössischen elektronischen Musik, im Bereich des Live-Video und unter Laptop-Künstlern weit verbreitet. �HENGST, DANIEL | �OPEN SOURCE MCLUHAN, MARSHALL (1911 -1980) war ein kanadischer Philosoph, Geisteswissenschaftler, Professor für englische Literatur, Literaturkritiker, Rhetoriker und Kommunikationstheoretiker. McLuhans Werk gilt als ein Grundstein der Medientheorie. Seine zentrale These lautet: Das Medium ist die Botschaft. Außerdem formulierte er den Begriff „Globales Dorf“. McLuhan prägte die Diskussion über Medien von den späten 1960er Jahren bis zu seinem Tod. Seine Auseinandersetzung mit der menschlich-technologischen Evolution, das Buch „Krieg und Frieden im globalen Dorf“, erschien 1968 und ist eine der Inspirationsquellen für DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF. Drei von McLuhans vielen Kernthesen: „Der Computer ist bei weitem die außerordentlichste technologische Kleidung, die der Mensch entwickelt hat, denn er ist die Erweiterung unseres Zentralnervensystems“ | „Wir sind alle Roboter, wenn wir unkritisch in unsere Technologien verstrickt sind.“ und „Jede neue Technologie erfordert einen neuen Krieg.“ | �MENSCH/MASCHINE-NERVENKNOTEN

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MEINECKE, ROLF (*1969) ist Chemieingenieur mit langjährigem IT-Hintergrund. Nach Beschäftigung bei Pixelpark und Codeon ist er seit 2005 als selbstständiger IT-Dienstleister tätig. In seiner Freizeit kümmert er sich um Garten und Bienen und ist gelegentlich unter dem Label PARASITÄRE KAPAZITÄTEN als VJ aktiv. Bei DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF ist Meinecke (als �FLUXUS Live-Coder) Teil des �MENSCH/MASCHINE-NERVENKNOTENS – und seine Rechner auch. Die von ihm kreierten Objekte und Codes stehen in direkter Verknüpfung mit den Sounds von �JUHLS, MARTIN und den Images von �HENGST, DANIEL sowie dem Internet. | �OPEN SOURCE | �CHAOSTREFF DORTMUND

MENSCH/MASCHINE-NERVENKNOTEN 3 Menschen � HENGST, DANIEL | �MEINECKE, ROLF | �JUHLS, MARTIN vernetzen sich für DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF mit Hilfe von über 60 Kabel und einem WLAN mit acht Rechnern sowie mit einem Router, acht Boxen, einer �KINECT Kamera, mit �ABLETON LIVE, einem Switch, einem Arduino Mikroprozessor-Board, einem Raspberry Pi, drei Monitoren, einer 4x4 HDMI Videomatrix, zwei Jazzmutant Lemurs, einem �OSC-Controller – und dem Internet �COSM.COM. Die verwendeten Sprachen sind �FLUXUS und �MAX/MSP, JavaScript und Python sowie die menschliche Stimme. �MÜLLER, EVA VERENA | �OPEN SOURCE

MÜLLER, EVA VERENA studierte Schauspiel an der Folkwang Hochschule Essen und spielte am Schauspielhaus Düsseldorf, in Neuss, Bonn, Leipzig, am Landestheater Altenburg-Gera und war von 2003 bis 2007 festes Ensemblemitglied am Schlosstheater Moers. 2004 wurde sie im Kritikervoting der Welt am Sonntag als "Beste Nachwuchsschauspielerin" ausgezeichnet, 2007 als "Beste Schauspielerin". Seit der Spielzeit 2010/2011 ist sie festes Ensemblemitglied am Schauspiel Dortmund, wo sie z.B. in DER MEISTER UND MARGARITA, ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN und DAS FEST zu sehen ist. Einen großen Teil der Dreharbeiten mit �DANIEL HENGST und der �KINECT für DER LIVE CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF absolvierte Eva Verena Müller in einem schwarzen 3D-Tracksuit und mit Tracking-Punkten, die sowohl auf dem Tracksuit als auch in ihrem Gesicht angebracht waren und die eine spätere Umwandlung ihrer Daten z.B. in 3-D Modelle möglich machten.

OPEN SOURCE und das Copyleft stehen im direkten Gegensatz zum Copyright. Die Open Source-Bewegung steht für Transparenz, freien Ressourcenaustausch und Kooperation, sowohl hinsichtlich von Daten als auch von Software und Wissen. Ihr Vorhaben ist ohne Frage ein epochales: Die technischen Errungenschaften der Jetztzeit – wichtige Gestalter der Gegenwart – für immer und für jeden frei verfügbar und frei veränderbar zu halten. Es ist ein Aufruf an Zeitgenossen – aktiver Part der elektronisch-menschlichen Evolution zu sein, statt nur Konsument. Am Ball zu bleiben. Die für DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF entwickelte Software (CHAOSC, COSM-FETCHER, LIVECODE.MAXPATCH usw.) wird als Open Source unter https://github.com/DerLiveCode zum kostenlosen Download bereitgestellt. | �HENGST, DANIEL | �PLEß, LUKAS | �KÖGL, STEFAN | �MEINECKE, ROLF | �CHAOSTREFF DORTMUND OSC (Open Sound Control) ist ein Containerformat zur Übermittlung von Steuerungs- und Nachrichtendaten z.B. zur Kontrolle von Licht- und Soundgeräten. Bei DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF nutzen die beteiligten Menschen und die beteiligten Rechner OSC zum Datenaustausch, zur Kommunikation und zur Synchronisation. �KÖGL, STEFAN | �HENGST, DANIEL | �JUHLS, MARTIN | �MEINECKE, ROLF | �MENSCH/ MASCHINE-NERVENKNOTEN

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PLEß, LUCAS (geboren im Orwell'schen 1984) arbeitet als Software Developer an verschiedenen Kreativprojekten. Das Studium der Technischen Informatik prägt auch seine Freizeit, in der er sich mit Schaltungsbau, Lasern und blinkenden Gadgets beschäftigt. Als Ausgleich zum Computerleben ist er leidenschaftlicher Mountainbiker und Kletterer. Für DER LIVE-CODE: KRIEG UND FRIEDEN IM GLOBALEN DORF programmierte Pleß (zusammen mit �KÖGL, STEFAN) die Anbindung des �MENSCH/MASCHINE-NERVENKNOTENS an die Internet-Plattform �COSM.COM. | �OPEN SOURCE | �CHAOSTREFF DORTMUND

TOPLAP MANIFESTO Toplap ist eine Organisation, die sich 2004 gegründet hat und die elektronische Kunstform des Live Codings begleitet und promotet. Auszug aus ihrem sogenannten „Toplap Manifesto“: „Verschleiern ist gefährlich. Zeigt uns eure Bildschirme“ | „Programme sind Instrumente, die sich selbst verändern können.“ | „Code soll sowohl gesehen als auch gehört werden. Die zugrunde liegenden Algorithmen müssen sichtbar sein, ebenso ihre visuelle Wirkung.“ | „Beim Live Coding geht es nicht um Werkzeuge. Algorithmen sind Gedanken. Kettensägen sind Werkzeuge. Das ist der Grund, warum Algorithmen manchmal schwerer wahrnehmbar sind als Kettensägen.“ (www.toplap.org)

Impressum: Theater Dortmund. Spielzeit 2012/2013. Geschäftsführende Direktorin: Bettina Pesch | Schauspieldirektor: Kay Voges | Redaktion: AK Schulz | Probenfotos: Birgit Hupfeld