Schießstattgasse 6, 8010 Graz lebens.magazin · komme ich viele Einblicke. Es ist bereichernd zu...

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lebens.magazin lebens.glück Zwischen Glücksmomenten und Barrieren: Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag lebens.bild Leben mit Beeinträchtigung: eine Ausstellung im GrazMuseum Die Lebenshilfe Steiermark für Freund*innen, Kund*innen, Angehörige und Mitarbeiter*innen Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 02Z033483 S Landesverband der Lebenshilfe Steiermark Schießstattgasse 6, 8010 Graz Jahrgang 27, Nr. 4/2016 Mein Alltag! Leben mit Behinderung © Lebenshilfe-ennstal | sowiedu © Pure Ruby Nicole Rubisch

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lebens.magazin

lebens.glückZwischen Glücksmomenten und Barrieren: Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag

lebens.bildLeben mit Beeinträchtigung: eine Ausstellung im GrazMuseum

Die Lebenshilfe Steiermark für Freund*innen, Kund*innen, Angehörige und Mitarbeiter*innen

Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 02Z033483 SLandesverband der Lebenshilfe SteiermarkSchießstattgasse 6, 8010 Graz

Jahrgang 27, Nr. 4/2016

Mein Alltag!Leben mit

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Liebe Leserin,

lieber Leser!

Dankbarkeit ist das Tor zum Glück. Wer einKind mit Behinderung hat, selbst mit einerBeeinträchtigung oder Krankheit lebt,weiß die schönen Momente des Lebensoft besser zu schätzen. Ein Morgen, dergut beginnt, mit einem Kind das sichwohlfühlt. Ein Weg in die Schule ohne epi-leptischen Anfall. Eine Fahrt im Bus, mitMenschen, die voller Herzlichkeit und Nor-malität auf einen zugehen. Für all dieseMenschen beginnt Glück im Kleinen.

Lesen sie in dieser Ausgabe, wie vielevon uns ihren Alltag erleben, woraus sieKraft schöpfen, wie sie leben, aber auchworunter sie leiden. Meist nicht an ihremSchicksal, sondern an der Umgebung, dieoft nicht ausreichend barrierefrei ist oderan Menschen, die innerlich erkaltet sind.Karin Burger-Feuchter ist Mutter einerTochter mit Beeinträchtigung. Seit vielenJahren wird die Familie von der Lebens-hilfe begleitet. Auf Seite 10 schreibt dieMutter über jene Momente, die sie undihr Kind bewegen. Für den Autor HannesGlanz sind es Begegnungen auf Augen-höhe, die ihm Zuversicht bringen ... Fürdie Kund*innen und Mitarbeiter*innen derLebenshilfe ist es wichtig, dass sie einan-der verstehen und sich im Alltag unterstüt-zen. Nur so kann jeder auf seine ganzpersönliche Weise innerlich wachsen. Wiralle können viel voneinander lernen! Tunwir das auch im kommenden Jahr!Ein gesegnetes Weihnachtsfest und einglückliches neues Jahr!

Nicole Rubisch

VorwortVon Präsidentin

HEIDRUN NOTBAUER

Menschen mit Behinderungmüssen jeden Tag aufs Neue ihr

Leben meistern. Tagtäglich gilt es,zahllose Hindernisse zu überwinden.Nicht nur die physischen, sondern vorallem die Barrieren im Kopf vereitelnbisweilen Inklusion als kollektivesSelbstverständnis. In der 2008 ratifi-zierten UN-Behindertenrechtskonven-tion finden wir zwar klarePositionierungen zu den Themen Bar-rierefreiheit und Teilhabe, doch derWeg bis dahin scheint noch ein wei-ter. Sei es die Zugänglichkeit von Ge-bäuden oder Informationen, dieHerausforderungen in der Wohn- undArbeitswelt oder schlicht ein Kaffee-hausbesuch – nicht immer findenMenschen mit Behinderungen die ge-eigneten Möglichkeiten und Voraus-setzungen, ein inklusives Leben zuführen. Das in der UN-Konvention ver-briefte Recht des vollen und gleichbe-rechtigten Genusses allerMenschenrechte und Grundfreiheitensetzt daher nicht nur einen sozialpoliti-schen Perspektivenwechsel sondernvor allem auch eine gesellschaftspoliti-sche Bewusstseinsbildung für Teil-habe und Diversität voraus. Diesenprozesshaften Wandel gilt es mutigund intensiv zu forcieren – dann kön-nen wir den Weg zu einem erfülltenund selbstbestimmten Alltag gemein-sam beschreiten und den Möglichkei-ten ihren barrierefreien Lauf lassen.

Heidrun Notbauer

ist Präsidentin desLandesverbandes der LebenshilfeSteiermark undObfrau der Lebenshilfe Hartberg

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14 Ein Streifzug durch Ingrids Leben Ein Alltag in Halbenrain. Ingrid zeigt uns ihren Wohnort.

16 Alltagsgeschichten in Graz

Live dabei!Leben in einer inklusiven Welt. Ein Augenschein im Messequartier Graz.

18 Barrierefreie Welt

Kirsten Lackner über ihr Leben,Hindernisse und Lieblingsplätze.

20 Mittendrin in Graz

Eine Ausstellung im GrazMuseum auf Initiative der Lebenshilfe.

• lebens.magazin

22 Neues aus den Werkstätten

26 Partnersuche

27 Rechtsberatung

31 Impressum

Seite 3

• lebens.thema

4 Alltag in der LebenshilfeDas Miteinander ist bereichernd! Der Alltag bei der Lebenshilfe ist bunt und verschieden. Ein Einblick.

8 Fokus BetreuungDie Freude am täglichen Leben. Mathilde und Selina berichten.

9 Begegnung auf AugenhöheHannes Glanz ist Autor; sein jüngstes Buch ist eine literarische Autobiografie.

10 „Unser Alltag mit Behinderung“Karin Burger-Feuchter liebt ihre Familie und das Wandern. Im lebens.magazin schreibt sie über den Alltag und ihr neues Buch.

12 Leben mit Behinderung„Ich habe mein Leben strukturiert“, sagt Sandra Rinofner über den Alltag mit ihrem Sohn Florian.

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Alltag in der Lebenshilfe

Das Miteinander ist bereichernd!Die Lebenshilfe ist für viele Menschen Teil des Lebens – für ältere Personen,

Familien, Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es sind Menschen, die eines

verbindet: sie brauchen Unterstützung. Die Lebenshilfe gibt ihnen diese, damit sie

ein selbstbestimmtes Leben führen können. Entsprechend bunt und verschieden

ist der Alltag in der Lebenshilfe. Ein Einblick.

Reinhard Meister: „Ich finde es spannend,wie jeder Mensch anders ist. Als Familien-entlaster und Gebärdendolmetscher be-komme ich viele Einblicke. Es istbereichernd zu sehen, wie jede Familieihren Alltag meistert. Was für die einen anerster Stelle steht, steht für andere Fami-lien an letzter Stelle. Jeder hat seine eigeneArt zu kommunizieren. – Sei dies mit Bild-karten oder mit einer eigenen anerlerntenSprache; sei es mit dem Sprachcomputeroder nur mit Berührungen, sei es mit Blick-kontakt oder Gebärdensprache. JederMensch ist einzigartig! Am Ende zählt, dassman sich versteht und verstanden fühlt!“Lebenshilfe Radkersburg

Frau P.: „Ich bin sehr froh, dass ich profes-sionelle Unterstützung bekomme von mei-nem Familienentlaster Reiny! Dann habeich Zeit für mich und mein Kind die hundert-prozentige Aufmerksamkeit für sich.“

Frau L: „Mein Kind hat mir beigebracht, dieWelt mit anderen Augen zu sehen unddafür bin ich sehr dankbar. Die Lebenshilfe

ist eine schöne eigene kleine Welt. Lebenund leben lassen!“

Martina Schneeweiß: „Seit Jänner 2016gibt es ein Projekt speziell für Senior*innen.Der wöchentliche Seniorentag kommt sehrgut an und wirkt sich positiv auf die Stim-mung und das Wohlbefinden aus. Es istwichtig, Menschen im fortgeschrittenenAlter bewusst aus dem Beschäftigungsall-tag aussteigen zu lassen und auf ihre Be-dürfnisse einzugehen. Dabei zählt auch dieüberschaubare Größe der Gruppe, die in-tensive Begleitung und die Verlangsamungbei den Aktivitäten. Ausflüge – etwa aneinen See oder zu einem besonders belieb-ten Gasthaus – sind begehrt. Bei Schlecht-wetter gibt es Kaffeehausbesuche odergemeinsames Backen und geselliges Bei-sammensein. Gerade vor Weihnachten istdas eine Bereicherung für alle!“ Lebens-hilfe Hartberg, Tageswerkstätte

Maria Horvath: „Ich freue mich immer aufden Seniorentag. Der Ausflug zur Buchtel-bar war sehr schön.“ Seniorin aus Hartberg

Eva Pineider: „Ich habe in die Arbeitsgruppe Keramikgewechselt. Mir gefällt diese Arbeit sehr gut. Ich kannselber gestalten und glasieren.“ Lebenshilfe Hartberg

Hilde Neubauer: „Was mir immer wieder aufgefallenist: Wenige Menschen sind hilfsbereit und das finde ichschade. Ich als Mutter habe oft das Gefühl, dass andereMenschen Angst haben, auf uns zuzugehen, wenn sieuns nicht kennen. Seit mein Sohn allerdings in der Me-dienwerkstatt arbeitet, habe ich viele geniale Menschenkennengelernt und viele positive Rückmeldungen be-kommen: dass Kevin sehr viel gelernt hat, dass er sehrviel mehr kann, als ihm Bekannte zugetraut hätten. Dasfinde ich toll!“ Mutter von Kevin, MedienwerkstattLebenshilfe Lieboch

Johanna Tappler: „Seit letztem Jahr im Herbst sind wirmit der gesamten Medienwerkstatt oft unterwegs undhalten Lesungen in Altenwohn- und Pflegeheimen. ImSommer waren wir sogar im Kunsthaus Köflach und vorkurzem hatten wir eine Lesung im ORF Zentrum in Graz.Das find ich total super, das macht mir Freude und sehrviel Spaß. Ich trage gerne meine eigenen Gedichte vor.“Kundin der Medienwerkstatt, Lieboch

Alltag in der

Werkstätte

Die Kund*innen der

Tagesförderstätte –

Werkstätte

Deutschlandsberg sind

vielseitig beschäftigt.

Hier treffen viele Talente

aufeinander.

Lena A.: „Magnettafel machen“(Ich gestalte meinen Tagesab-lauf)Nalaie E.: „Ich-Buch machen“(Ich kann über mein Leben undüber meine Interessen mit ande-ren Menschen sprechen)Gerlinde Oberbichler: EineÜbernachtung mit Lagerfeuerwar für viele ein Highlight. Fürandere war es die Sportwoche.Und es gab so viele berührendeErlebnisse: Wolfgang hat amHerbstfarbenlauf in Frauentalteilgenommen, obwohl er imRollstuhl sitzt – und er ist dieletzten 30 Meter mit Unterstüt-zung ins Ziel gelaufen.“ Lebens-hilfen Soziale Dienste GmbH

Vielesbrauchteinfach

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Nina Kulhanek: „Ich finde die größten Barrieren sindjene, die im Kopf entstehen – Vorurteile, Berührungs-ängste etc.. Inklusion ist sehr wichtig, denn je früher manmit diesem Thema konfrontiert wird, desto besser kannman damit umgehen. Die Menschen mit Behinderunglehrten mich, wie wichtig es ist, sich nicht ständig Gedan-ken über Alltägliches, über Unwichtiges zu machen undwie schön es ist, einfach zu leben undzu genießen.“ Begleiterin in der Me-dienwerkstatt, Lieboch

Birgit Kaspar: „Am schönsten ist esfür mich, mit der Gruppe größere Le-sungen zu halten, bei denen wir unse-ren Gedichtband ,Schmetterlingefliegen auch bei Nacht’ präsentieren.Meistens werden wir vor der Lesungnoch ein wenig belächelt. Nach der Le-sung aber, wenn die Zuhörer zum TeilTränen in den Augen haben, weil sie sogerührt von den Gedichten sind, die un-sere KundInnen alle selbst verfassthaben, werden wir anders wahrgenom-men: Nämlich als eine Gruppe talentier-ter Autoren.“ Begleiterin in derMedienwerkstatt, Lieboch

Fokus Betreuung

Die Freude am täglichen Leben

Mathilde und Selina von der Lebenshilfe

Knittelfeld über das Leben und den Alltag,

den sie gemeinsam mit Menschen mit

Behinderung erleben.

Wenn die Gesellschaft Menschen mit Be-hinderung nicht immer das Gefühl gebenwürde, dass sie anders sind, könnte

man ihnen das Leben leichter machen. Positive Ereignisse durften wir in der Therme Novain Köflach erfahren. Unsere Kund*innen konntengrößtenteils erleben, dass sie als vollwertige Per-sonen angesprochen wurden. Sehr selten wurdein der dritten Person über sie gesprochen. Beinahebeständig haben wir die Erfahrung gemacht, dassalle persönlich vom Personal gefragt wurden, wassie zum Beispiel trinken möchten etc.. Es warnicht nur Akzeptanz sondern auch wirkliches Inter-esse und ein wertschätzendes Zugehen auf un-sere Kund*innen seitens des Personals sowieauch von anwesenden Kur-Gästen merklich vor-handen.

Solche Erlebnisse sind nicht nur für unsereKund*innen sondern auch für uns Betreuerinnensehr bedeutsam, da wir spürbar merken, wie derSelbstwert unserer Kund*innen steigt. So kanndie Freude, am täglichen Leben wahrhaftig teilzu-nehmen und Teil eines großen Ganzen zu sein, ge-stärkt werden.

Meine Meinung

Von Nicole Braunstein

Am inklusiven Zusammenle-ben finde ich gut, dass wirschon sehr weit fortge-

schritten sind. Trotzdem sind nocheinige Hürden zu meistern. Es gibtnoch immer öffentliche Gebäude,die für uns Menschen mit Ein-schränkungen – zum Beispiel imRollstuhl – nicht zu erreichen sind.Weder Lift noch Rampe sind hierangebracht, um in das Gebäude zugelangen. Auch Ärzte befindensich oft im zweiten Stock in einemHaus ohne Lift.

Bei uns fahren bereits Niederflur-busse oder Busse mit Rampen,die uns die Möglichkeit geben,leicht von A nach B zu gelangen.Trotzdem könnten diese verstärkteingesetzt werden. Außerdemsind die Wegbeschreibungen sehroft unverständlich geschriebenoder die Wegweiser fehlen odersind so angebracht, dass sie nichtgut eingesehen werden können.

Eine weitere Hürde im täglichenLeben bilden oft Gebrauchsanlei-tungen, Berichte, Nachrichten,Gutachten von Ärzten oder gar Ge-setzestexte. Es wäre wünschens-wert, dass diese in leichtverständlicher Sprache geschrie-ben werden.Viele schöne Ausflugsziele sindbereits barrierefrei gestaltet undfür uns gut zugänglich.Wir wollen als aktive Mitgliederder Gesellschaft anerkannt und re-spektiert werden.Aus diesem Grund bin ich Selbst-vertreterin. So kann ich für unsereBedürfnisse mitdiskutieren.

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Im Sommer verbrachtemeine Tochter Isabella zweiWochen Sommerbetreuungin der Lebenshilfe. Dies istein wirklich tolles,abwechslungsreichesAngebot für Isabella! Hierkann sie mit GleichaltrigenSpaß und Freude haben."

Karin B.

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Einer der Grundsätze, die mir das Leben mitmeiner Krankheit erleichtern, lautet: Ent-weder erledige ich notwendige Dinge

selbst oder ich organisiere, dass sie passieren.Ein schönes Beispiel dafür war der Besucheines Restaurants mit Selbstbedienung in Nie-derösterreich. Da ich es für wenig sinnvoll halte,ein Tablett mit Teller, Besteck, Glas und Mineral-wasserflasche selbst mühsam an die Kasseund dann an einen Tisch tragen zu wollen, nurum irgendwann doch das Gleichgewicht zu ver-lieren oder durch einen ungewollten Remplerungewollten Aufruhr zu verursachen, bitte ichstets gleich am Anfang eine Angestellte, mir zuhelfen. Die erfahrene Kellnerin, die ich an-sprach, tat das ohnezu fragen, weil ihrein Blick auf meineBeine wohl die Not-wendigkeit dafürverdeutlichte. An derKasse übergab siedas Tablett einerKollegin, weil sieweggerufenwurde: „Trag dasfür den Herrn aneinen Tisch.“

Sie schaute fra-

gend drein,stellte sich jedochohne ein Wort mitmir in dieSchlange. Da er-tönte hinter unseine weibliche

Stimme: „Und nicht vergessen: Sie müssen fürden Herrn auch das Fleisch schneiden!“ Bevorich darauf antworten konnte, war ich schon ander Reihe. Ich bezahlte und hielt dabei nacheinem freien Tisch am Fenster Ausschau. Gleichdarauf ging die junge Dame wie angewiesenneben mir her. Ich setzte mich, sie stellte dasTablett vor mich hin und fragte: „Soll ich Ihnendas Fleisch schneiden?“

Ich war erstaunt – am meisten über den Klangihrer Worte, in dem weder Arroganz noch ein„Das kannst du nicht?“ mitschwang, sondernreine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.„Nein, die Frau hat vorhin nur einen Witz ge-macht. Aber vielen Dank für das Angebot.“Diese wunderschöne Begegnung auf Augen-höhe machte das Essen zu einem wahren Ge-nuss.

Begegnung auf AugenhöheHannes GLANZ ist Autor; sein jüngstes Buch ist eine literarische Autobiografie.

Der Titel verrät reißerisch, was das Buch preisgibt. „Was Sie schon immer von

einem Krüppel wissen wollten!" Im lebens.magazin gibt Hannes Glanz einen Blick

hinter die Kulissen eines Lebens mit Behinderung.

Das neue Buch ist da!

„Was Sie schon immer von einemKRÜPPEL wissen wollten!“Ist im Weishaupt Verlag als Taschen-buch und als eBook erschienen. DasBuch ist ab sofort auf der Webseitedes Autors bestellbar. www.hannes-glanz.atHannes Glanz beantwortet auch

gerne Anfragen: „Wie lautet Ihre Frage?“ – Antwor-ten folgen per Mail oder auch bei Lesungen. TrauenSie sich: [email protected]

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Am Anfang kann wochenlangesFragen der Betreuerin stehen:„Warum tu‘ ich mir das an?“

Stören, rausrufen, beschimpfen, sto-ßen, rempeln, kratzen, beißen, zwik-ken, schlagen, prügeln; Sachenkaputt machen, weg- und in denMund nehmen, fremde Kleidung be-malen, „grundsätzlich“ verweigern… – Und alles nicht persönlich neh-men, trotzdem „da“ sein für dasKind, es „trotzdem“ mögen ... Dasheißt ständige Begleitung, Unterstüt-zung und Beaufsichtigung – am be-sten rund um die Uhr – denn„passieren“ kann immer was.

Verbindung, eine Kommunikations-basis und Beziehung zum Kind su-chen. Und wieder fragen: „Waskönnte helfen?“ Und wieder versu-chen, probieren ... Fortschritt(e) –Rückschritt(e) – Fortschritt(e) – Rück-schritt(e) ...

Dabei interdisziplinär und möglichstin eine Richtung (zusammen)arbei-ten mit Pädagog*innen,Therapeut*innen, Ärzt*innen,Psycholog*innen, Eltern, Hauptbe-zugspersonen des Kindes und ambesten gleich auch die Bezirkshaupt-mannschaften einbeziehen, Lehrma-terial „autismus-adäquat“ undindividuell aufbereiten, neu und an-ders gestalten ...

Eine zeitintensive soziale Arbeit.

Kontinuierliches Regeln- und Gren-zensetzen; konsequentes, mitfühlen-des und liebevolles Einfordern undzu wissen: „Ja, es zahlt sich aus –das Kind kann!“ Erfolg(e), die wahr-haftig endlich sein können, dannwenn man nachlässt, nicht „dran“und konsequent bleibt! – Und täglichgrüßt das Murmeltier! Aber es zahltsich aus – langfristig finanziell; kurz-,mittel- und langfristig menschlich.

Arbeit als Herausforderung

Und täglich

grüßt das

Murmeltier!Blitzlichter zur überaus herausfordernden

Begleitung und Förderung von Kindern

mit ASS/ADHS und „Mischformen“

dieser Syndrome – einfach anders und

überall – in Kindergärten, Schulen,

Elternhäusern. Auch das ist unser Alltag!

von Gerald Moder

Gerald Moder istMitarbeiter derMobile Dienste,Lebenshilfe Knittel-feld.

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Die Lebenshilfe begleitet Kinder und ihre Familien mitverschiedenen Lebensalltagen und Beeinträchtigungen.

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Egal, welche Art von Einschränkung Men-schen haben mögen, sie stoßen im All-tag auf Probleme. Meine Tochter ist ein

fröhliches und aufgewecktes Mädchen, dasgerne in die Schule geht und zur Zeit am liebs-ten Musik hört. Um am Leben teilhaben zukönnen, wie andere Teenies in ihrem Alterauch, benötigt sie rund um die Uhr Hilfe.

Bei uns fängt es schon nach dem Aufstehenan. Die eine Stunde bevor Isabella in dieSchule fährt, ist begleitet von 100.000 Hand-griffen, die für sie erledigt oder unterstützendgetan werden müssen. Allein das Aus- undAnziehen benötigt unsere volle Aufmerksam-keit, weil sie es nicht alleine schafft. Begleitet meine Tochter mich zu alltäglichenDingen, wie einkaufen, Behördenwegen, Arzt-besuchen, muss immer alles genau bedachtwerden. Wo sind dort die Rollstuhlparkplätze?In welchem Stockwerk ist der Arzt oder wofinde ich die nächste barrierefreie Toilette? Wirwurden schon einmal von einem Gutachtermit einer Ordination im zweiten Stock vorgela-den! Da steht man nun allein im Erdgeschossund muss seine Tochter unzählige Stie-gen hinauftragen. – Dies hat sichGott sei Dank geändert. Seit eini-gen Jahren kommen die Gutach-terinnen und Gutachter auchnachhause.

Meine Tochter ist ein ganz normaler 15 jähri-ger Teenager, der sich, wie alle Mädchen indiesem Alter mit ihren Freundinnen treffenoder auch einmal gemeinsam übernachtenwill. Dies ist nicht immer einfach zu organisie-ren. „Gehen wir am Nachmittag ins Kino?“oder „Magst du heute mit ins Freibadgehen?“, geht gar nicht. Bei uns gibt es nichtsspontan!Ein Wochenende bei einer Freundin verbrin-gen, das ist leider für sie auch nicht möglich.Wer hat schon ein zweites Pflegebett zuhauseund eine Assistentin, die spontan kommenkann? Einrichtungen, die unseren jungen Mäd-chen – natürlich auch Burschen – ein gemein-sames Wochenende mit Freizeitaktivitätenanbieten, gibt es in Graz leider nicht.Haben wir es dann einmal geschafft, dass Isa-bella mit ihrer Freundin einen Nachmittag inder Stadt bummeln gehen kann, stellen sicheinige Hürden in den Weg. Unüberwindbare

Gehsteigkanten, vor allem für einen Elek-trorollstuhl. Die Abteilung mit den er-

sehnten Begehrlichkeiten befindet sichim ersten Stock! „Tut uns wirklich leid,aber wir haben keinen Lift.“

„Unser Alltag mit

Behinderung“Karin BURGER-FEUCHTER liebt ihre

Familie – und das Wandern. Tochter Isabella

ist Rollstuhl-Fahrerin, aber das hält die

vierköpfige Familie nicht auf, die

Steiermark zu erkunden. Im

lebens.magazin schreibt Karin über

Freizeit, den Alltag und das Leben.

Ich möchte soselbständig leben,wie andereMenschen auch!“

Isabella B.

„Manchmal wünsche ich mir vier Hände und einen 48Stunden Tag!“, sagt Karin Burger-Feuchter. Die Lebens-hilfe begleitet sie und ihre Familie seit vielen Jahren.

Es gibt für meine Tochter immer nochMomente in der Öffentlichkeit, wennMenschen sie – sicher ungewollt – anstar-ren und in ihr ein Gefühl des Andersseinshervorrufen und sie damit sehr, sehr be-schämen. Bei einem Weihnachtsmarktbe-such mit Freunden in der Innenstadt,schrie uns ein Mann im Vorbeigehen an:„Des hobts davon. Weg mit eich Krip-pel!“ Das war ein Erlebnis, das bei mei-ner Tochter und ihrer Freundin Angsthervorrief. Bei uns Erwachsenen eherHilflosigkeit und Zorn.

Die Lebensqualität von Personen miteiner Behinderung wird ganz entschei-dend vom sozialen Verhalten ihrer Mit-menschen, also mit ihrem unmittelbarenGegenüber, geprägt und ist oftmals uner-träglich. Isabella ist ein sehr wissbegieri-ges Mädchen und geht gerne in dieSchule. Jedoch auch hier sind wir meinerMeinung nach noch sehr weit weg vonder „Integration“ – geschweige denn voneiner „Inklusion“. In der letzten Schulwo-che ist es üblich, Ausflüge oder kleineWanderungen mit den Schülern zu unter-nehmen. Meine Tochter und ein weitererBub im Rollstuhl freuten sich schon sehrauf die kleine Wanderung, als die Freudejäh unterbrochen wurde: Mir wurde vonder Integrationslehrerin der „Integrativ-klasse!“ zwischen Tür und Angel mitge-teilt, dass die Rollstuhlkinder bitte andiesem Tag nicht mitkommen sollen, dasich die anderen Kinder einmal so richtigaustoben möchten! Und meine Tochtermöchte sich nicht austoben, Spaß mitihren Mitschülerinnen und Mitschülernhaben, Lachen und Singen sowie am so-zialen Leben teilhaben?

Es ist für viele beeinträchtigte Kinder und Jugendli-che sehr wichtig, ganz normal am schulischenLeben teilzunehmen und wenn möglich, auch ihreLeistung zu erbringen, um ein selbstbewusstes,wertgeschätztes Mitglied unserer Gesellschaft zuwerden. Abschließend möchte ich sagen, dass wirversuchen eine ganz normale Familie zu sein und esschön wäre, wenn uns von außen weniger Barrierenin den Weg gelegt würden.

Isabella begleiteten in den letzten Schuljahrenmehrere große Operationen mit langen Klinikaufent-halten und Rehabilitationszeiten. Immer wiedermusste sie neue Kraft schöpfen, sich wieder aufrich-ten, neuen Mut fassen und sich zum Leben motivie-ren. Ihre Familie, ihre Freunde und das Wandernhaben ihr die Kraft dazu gegeben.

„Es gibt auch so nette

und freundlicheMenschen, die uns

immer wiederbegegnen!“

>> Lesen Sie mehr über das Buch „Rolliwandern in derSteiermark“ auf Seite 19. ©

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Leben mit Behinderung

„Ich habe mein Leben

strukturiert“Das lebens.magazin im Gespräch mit Sandra RINOFNER. Sie erzählt, wie sie den

Alltag mit ihrem Sohn meistert und welche Bedeutung die Lebenshilfe für sie hat.

von Christina Pirker

Sie haben heuer die Sommerbe-

treuung der Lebenshilfe Region

Judenburg in Anspruch genom-

men. Welche Vorteile hatte das für

Sie und ihren Sohn?

Florian ist ja ein Einzelkind und dasabwechslungsreiche Programm derSommerbetreuung ist ideal, damitwährend neun Wochen Ferien keineLangeweile aufkommt. Er brauchtaber auch viel Ruhe und war deshalbimmer nur bis Mittag und nur ein bismaximal drei Tage pro Woche dort.Außerdem ist für Flo die Zeit in undmit der Familie wichtig.Wir waren im Sommer zum Beispieldreimal gemeinsam auf Urlaub. Ichhabe die 120 Sommerbetreuungs-stunden, die man insgesamt zur Ver-fügung hat, gut aufgeteilt. Das istproblemlos möglich. Natürlich mussman das vorher alles organisieren,aber ohne Planung geht bei mir so-wieso gar nichts. Während Flo dann inder Sommerbetreuung war, habe ichDinge erledigt, die gemeinsam mitihm gar nicht oder nur schwer mög-lich sind: Arbeiten in Haus und Gar-ten, Wocheneinkauf, Termine in derLebenshilfe.

lebens.magazin: Frau Rinofner, wie sieht ihr Ta-

gesablauf mit Florian aus?

Sandra Rinofner: Ich stehe vor meinem Sohn auf,mache Frühstück und richte die Jause, dann weckeich Flo. Wenn er beim Aufwachen keinen Anfall hat,ist es ein normaler Vormittag. Das heißt anziehen, wa-schen, frühstücken, er bekommt seine Medikamenteund seinen Saft, dann wird er abgeholt und zur Schulegebracht.Meistens ist es in der Früh schwierig, weil Flo beimAufwachen einen Anfall hat. Je länger dieser dauert,umso anstrengender ist es für ihn und er muss sichdanach wieder eine Weile hinlegen, dann bringe ichihn selbst zur Schule. Nach der Schule gibt es Mittag-essen, wobei ich ihn füttere. Wenn er etwas möchte,nimmt er mich einfach an der Hand und zeigt mir so,was er braucht. Vor und auch nach dem Essen müs-sen wir aber unbedingt Trampolinspringen (lacht). Floliebt es zu schwimmen, wir singen gemeinsam, ku-scheln oder er spielt mit Musikbüchern …

Wer unterstützt Sie im Alltag?

Ich habe mein Leben gut strukturiert, einerseits mitmeinem Mann – aber andererseits muss ich auchohne ihn zurechtkommen. Florians Papa ist beruflichviel unterwegs, Flo und ich sind oft nur zu zweit. DieFamilienentlastung nehme ich in Anspruch, wenn ichnachmittags oder abends Termine habe. Meist bin ichdann für die Lebenshilfe unterwegs. Nur wenn es dazeitliche Engpässe gibt, kommt meine Mutter zumEinsatz.

Welche Zukunft wünschen

Sie sich für Ihren Sohn?

Flo soll, soweit es möglich ist,denselben Weg gehen, wie einnichtbehindertes Kind auch. Ichwünsche mir, dass er seinLeben weiterhin mit Freude ge-stalten kann und dass er gutbetreut wird. Wie jede Mutterwünsche ich mir Herzlichkeitund Liebe für meinen Sohn.Der richtige Mix aus Freiraum,Unterstützung und Herzlichkeitist bei der Lebenshilfe gege-ben.

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Der richtigeMix ausFreiraum,UnterstützungundHerzlichkeitist bei derLebenshilfegegeben.“

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Florian besucht die Allgemeine Sonderschule im Zentrum für Inklusiv- und Sonderpädagogik in Judenburg. Seine Mutter, Sandra Rinofner, ist Obfrau der Lebenshilfe Judenburg.

Unter-stützung für

Familien

Die Lebenshilfe spielt in

Ihrem Leben bereits eine

große Rolle und wird dies in

Zukunft auch für Florian tun?

Ja. Flo soll nach der Schule ineiner Werkstätte der Lebens-hilfe Region Judenburg betreutwerden. Was das Wohnen an-geht, kann ich mir anfangs dieKurzzeitunterbringung vorstel-len. Bei dem Gedanken, mei-nen Sohn länger als ein, zweiNächte nicht zu Hause zuhaben, verspüre ich schonetwas Sorge. Wenn es soweitist, werden wir auch das – ge-meinsam mit der Lebenshilfe –Schritt für Schritt schaffen.Wichtig ist, dass Flo ein paarwenige Bezugspersonen hat, erbraucht Struktur, damit er sichwohl fühlt. Da die Verletzungs-gefahr für ihn bei einem Anfallsehr hoch ist, braucht es Fach-kräfte, die richtig reagieren.Aber ich weiß, dass er da beider Lebenshilfe in guten Hän-den ist.

g Zur Person

Sandra Rinofner, 36, verheiratet, Mutter eines Sohnesmit Behinderung, wohnt in St. Georgen ob Judenburg,Obfrau der Lebenshilfe Region Judenburg.

Florian (Flo) Rinofner, 12. Der Sohn von Sandra undHannes Rinofner hat Epilepsie

Kommt mit! Der Spaziergangbeginnt im Wohnhaus Halben-rain. Von hier aus gehe ich ent-lang des Gehsteiges bis zurBundesstraße. Da ich ohneUnterstützung in den Ortgehen kann, bin ich an be-stimmten Stellen besondersvorsichtig. Zum Beispiel ander Stelle, an der der Gehwegder Bundesstraße beginnt.Hier wäre es für mich hilf-reich, wenn die Hecke kürzergeschnitten werden würde,damit ich gut auf die Straßesehen kann.

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Ein Streifzug durch Ingrids Leben

Mein Alltag in HalbenrainMein Name ist INGRID und ich bin 48 Jahre alt. Seit 2010 wohne ich im Wohnhaus

Halbenrain der Lebenshilfe Radkersburg. Ich möchte erzählen, was mir im Ort

positiv auffällt und in welchen Situationen ich mich noch etwas unsicher fühle.

Am Besten kann ich euch das in Form eines Spazierganges zu meinen

Lieblingsplätzen zeigen.

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Mein Weg führt mich vorbei an der Tankstelle Pein, woich mir gerne ein Eis kaufe oder auf der Terrasse sitze.Ich mag es, die Menschen um mich herum zu beobach-ten und die Sonne zu genießen. Oder ich gehe zum Kaufhaus Wallner, um einzukaufen.In der Tankstelle und im Geschäft fühle ich mich wohlund man ist immer freundlich zu mir.Hier befindet sich auch ein Zebrastreifen. Den finde ichtoll, da fühle ich mich sicher. Mein Spazierweg führtmich weiter Richtung Kirche. Dort gibt es eine Stiege,die ein tolles Geländer hat – an dem kann ich mich gutfesthalten, wenn ich runtergehe. Das finde ich spitze!

Dann ist mein Ziel erreicht, derSpielplatz! Hier gehe ich gerne hin,um zu schaukeln und es gibt viele andere Möglichkeiten, die ich aus-probieren kann! Zu meinem perfek-ten Glück fehlt nur noch einTrampolin!Der Rückweg führt mich durch denSchlosspark. Gerne gehe ich auchhier spazieren. Ein Bankerl zum Sit-zen und Genießen wäre schön.Nun möchte ich gerne die StraßeRichtung Tankstelle Pein überque-ren. Leider habe ich davor Angst, da eshier keinen Zebrastreifen gibt. Ichwürde mir hier unbedingt einenFußgängerübergang wünschen, dader nächste sich erst im Ort Halben-rain befindet.

Ein kleines Danke!

Ich möchte mich beimBürgermeister und derPolizei bedanken, dasses hier ein Radar gibt.Die Autos fahren andieser Stelle viel lang-samer und achtensomit mehr auf ihreUmgebung. Schön, dass ich Teildieser tollen Ge-meinde sein darf undDanke an meine Be-gleiterin Melanie Ort-ner, die mich beidiesem Artikel unter-stützt hat. Schaut dochauch einmal nach Hal-benrain. Vielleicht habeich euch Lust auf einenBesuch gemacht?

Links: Abzweigung vom Wohnhaus Halbenrain zur Hauptstraße,wo man durch die Hecke leider nicht so gut sieht.„Rechts ist die Tankstelle Pein in Halbenrain, wo es direkt über dieStraße keinen Zebrastreifen gibt“, beschreibt Ingrid das Foto oben.

Ich schaue michgerne um. Auf demWeg zum Spielplatzbleibe ich gerne beiden Ziegen undSchafen stehen.Besonders süß sinddie Babyziegen!Ich finde es auchtoll, dass Halbenraineinen Tennisplatzhat. Irgendwannmöchte ich das auchprobieren.“

Ingrid

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Regelmäßig treffen sich Bewohner*innen der Lebenshilfe mit den Kindern aus dem Kindergarten, spielen und basteln zu-sammen. Auch mit den Senior*innen gibt es immer wieder Kontakt. Innovative Wohnangebote, mit sehr unterschiedlichenWohnungsgrößen zeichnen den Verbund aus. Von Anfang an setzten die Verantwortlichen einen großen Schwerpunkt im Be-reich Inklusion.

Das Miteinander im Messe-quartier ist bereichernd.Hier zählen wahre Werte,Begegnungen und Freund-schaften zwischen Großund Klein.

Alltagsgeschichten in Graz

Leben in einer inklusiven WeltDer Wohnverbund Messequartier ist inklusiv. Mitten in einer großen

Siedlungsgemeinschaft bietet er das, wovon die Welt oft träumt. Viele hundert

Menschen wohnen hier. Moderne Architektur, Wohnen, Arbeiten und viel Leben

unter einem gemeinsamen Dach.

Singles, Paare, Familien, Kin-der, Senioren und Studentendazu. Ein bunter Mix. AuchMenschen mit Behinderungenwohnen im Messequartier. Siewerden von der Lebenshilfeund Jugend am Werk beglei-tet. Die Senior*innen ver-trauen auf das betreuteWohnen der Volkshilfe. DieStudent*innen fühlen sich imWIST-Wohnheim wohl. Außer-dem gibt es ein Café – das In-Café, ein Frauenfitness-Studiound diverse Büros. Auch einsozialpsychiatrisches REHA-Zentrum von ProMente sowieein großer Kindergarten derVolkshilfe sind Teil der Wohn-siedlung. Der Lebenshilfe-Wohnverbund entstand imSeptember 2012. Der Leiterdes Wohnverbundes, MarkStaskiewicz, ist inzwischenauch Obmann des Nachbar-

schaftsvereines des Messe-quartiers (IWM). Damit ist dieLebenshilfe an zentralen Stel-len der Nachbarschaftsarbeitpräsent. Derzeit werden vondrei Teams 35 Personen beglei-tet, 33 wohnen direkt im Mes-sequartier – verteilt auf dreiverschiedene Gebäude und elfWohnungen.

Viele Projekte zeichnen dasMessequartier aus. Neben

einem gemeinsamen großenSommerfest gab es von derLebenshilfe initiierte Tanzpro-jekte. Auch ein Hochbeet wirdgemeinsam gehegt und ge-pflegt. Die inzwischen jahre-lange Netzwerkarbeit trägtFrüchte. Anfragen häufen sich,bei Projekten im Bezirk mitzu-machen. Derzeit zeigt GrazMu-seum in der Ausstellung„Mittendrin – Leben mit Beein-trächtigungen“, wie es sich imWohnverbund Messequartierlebt. „Außerdem sind wir indie Planung einer Veranstal-tungsreihe des Bezirkes invol-viert“, freut sich MarkStakiewicz. „Wir sind bei denProjekten der Nachbarschaftaktiv dabei, unterstützen sieund sind so Teil der Nachbar-schaft“, so Staskiewicz. – Unddamit sind wir mitten im Ge-schehen ...

Live vom Wohnen

Gernot Weitzer ist im vollzeit-betreuten Wohnen. Er wohntin der Klosterwiesgasse,Wohnung B Zimmer 7.Hausarbeit steht an. Er ziehtdie Schuhe an, klemmt sichden Karton untern Arm. Wenner das Altpapier zum Containerbringt, trifft er Nachbarn. Ertratscht gerne mit ihnen. Dar-auf freut er sich schon. AuchJasmin genießt das Leben:„Ich gehe heute zum Stamm-tisch der Nachbarschaft – da istimmer was los“, sagt sie. Wäh-rend bei den beiden Haushaltund Kommunikation nicht zukurz kommen, geht Wolfgangrunter in den Kindergarten:

„Ich spiele gerne mit den Kin-dern.“ Und weil Uwe gern fei-ert, hat er die letzte Nacht inder Disco verbracht. „Voll coll“,ruft er aus seinem Zimmer,zieht sich die Decke übernKopf und kichert.

Live aus dem Teilzeitwohnen

„Im Sommer bin ich gerne mitden Nachbarn im tollen Pooldes Messequartiers auf demDach geschwommen. DerBlick über Graz ist so schön“,schwelgt Bianca in Erinnerung.Die Teilzeit-WGs sind ganz nor-male Wohnungen. Man hatauch Nachbar*innen, die nichtvon der Lebenshilfe begleitetwerden. „Das Schöne am

Messequartier ist, dass meineFreundin auch hier wohnt undwir uns täglich besuchen undbeieinander übernachten kön-nen“, sagt Michael.

Live in der Betreuung

Die Mitarbeiter*innen verste-hen sich als Assistenz. „MeinDienst startet im Büro. Die Be-wohner*innen, die Unterstüt-zung benötigen, rufen mich an.Manchmal wollen mehrere zurgleichen Zeit etwas, deshalbist es wichtig, seinen Dienstgut zu koordinieren. Dennochkönnen wir auch sehr individu-ell auf die Kund*innen einge-hen“, sagt Begleiterin Lena ausdem Teilzeitteam.

Leben im Messequartier

Live dabeiEine Siedlung im Grazer Bezirk Jakomini lebt Inklusion.

Ein Augenschein.

DasMessequartier

liegt sehrzentral in

Graz.

Wir sind bei den Projekten der Nachbarschaft aktiv dabei“.

Mark S.

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Kirsten LACKNER über ihr Leben und Hindernisse

Barrierefreie WeltEs gibt sehr viele Menschen mit Behinderung. Manchen davon kann

man helfen und einigen nicht. Außerdem gibt es immer noch eine Hemmschwelle

um Menschen, die es im Leben schwer haben. von Kirsten Lackner

lebens.thema

Viele Geschäfte sind schon behindertenge-recht. Es gibt aber einige, die noch umrüs-ten müssen. Da gibt es viel zu tun.

Manche haben eine Rampe für den Rollstuhloder man kann hinten rein. Das ist ein Kaffee-haus oder ein Lokal oder ein Frisör, wo dasklappt. In die meisten Geschäfte kommt mantoll hinein, ein paar haben einen Lift oder einenRollstuhl für die Menschen, die sich schwer be-wegen können.

Eine barrierefreie Welt wäre wunderbar, aberich glaube, dass es ein Wunsch bleiben wird,denn alles kann nicht erfüllt werden. Immer

noch ist es hart, das Leben. Die positiven Ver-änderungen dauern zu lange, leider ist das so.Wenn das Jahr dem Ende zugeht, denkt mannach, was man tun könnte. Besser wäre es,wenn man das ganze Jahr nachdenken würde.Es wird zwar viel getan, trotzdem könnte esmehr sein. Manche sind nicht einverstandendamit. Viele schämen sich und das ist traurig,weil sie die Behinderung leugnen und nichtdazu stehen. Wie soll sich das ändern? Die Lö-sung liegt bei den Menschen, die das verste-hen. Sie sollten es sich eingestehen, aber dieAngst ist oft größer als die Wahrheit dazu.

Die Lösungliegt im

Verstehen undMiteinander

g Zur Person

Kirsten Lackner ist seit mehr als 30 Jahren Kundin der Lebenshilfe Region Judenburg. Sie arbeitet in der Keramikgruppe der WerkstätteZeltweg. Kirsten hat auch einen eigenen Blog auf der Webseite der Lebenshilfe Region Judenburg. Beiträge sind nachzulesen unter www.lebenshilfe-judenburg.at/kirstensleseecke

Ausflugsz iele und Wanderwege für Fami l ien m it besonderen Bedürfn i ssen

www.raiffeisen.at

Raiffeisen wünscht eine schöne Weihnachtszeit

und ein erfolgreiches Neues Jahr.

g Buch Tipp:

Karin Burger-Feuchter: „Wir sind eine vierköpfige Familie,die gerne mit Verwandten und Freunden wandern geht. Daunsere Tochter seit ihrem vierten Lebensjahr mit einem Roll-stuhl mobil ist, sind mein Mann und ich auf der Suche nachgeeigneten Ausflügen gewesen. Da wir nicht fündig wur-den, erkundeten wir selbst unzählige Ziele. Ich sammeltediese und daraus entstand ein Buch mit wertvollen, prakti-schen Tipps, vielen Bildern: Mit guter Organisation, geeigne-ter Ausrüstung, einigen lieben Helferinnen und Helfern,einer großen Portion Mut und viel Spaß sind alle Wanderun-gen gut zu bewältigen.“

Rolliwandern in der Steiermark … mit 33 Ausflugszielen

und Wanderwegen – zu bestellen unter

www.rolliwandern-steiermark.at

ISBN-978-3-9504375

>> Lesen sie mehr über die Autorin auf Seite 10

Immer nochist es hart,das Leben.DiepositivenVerän-derungendauern zu lange,leider.“

Kirsten L.

Mittendrin in Graz

Vom Mitleid zum MitlebenAusstellungen mit und über Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung sind

im deutschen Sprachraum rar. In Graz wurde eine auf Initiative der Lebenshilfe

realisiert: „Mittendrin – Leben mit Beeinträchtigung“, zu sehen im GrazMuseum.Von Eva Reithofer-Haidacher, Fotos: Graz Museum Lena Prehal

lebens.thema

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„Das Leben ist einfach sehr gut.Das Tennismachen macht mirso Spaß. Das Leben ist halt

Tennis.“ Wer im GrazMuseum die Ausstel-lung „Mittendrin“ besucht, hört dieseSätze von Wolfgang Vennemann. Erwurde, wie andere Menschen mit Lern-schwierigkeiten auch, von Anna KatharinaLaggner befragt, was ihm wichtig ist imLeben, was ihn glücklich macht und wor-auf er stolz ist. Aus dem Gesagten hat dieKünstlerin Ausschnitte zusammengestellt,die unter dem Titel „Sachen Reden, Hör-miniaturen, 2016“ Teil der Ausstellungsind. Die Einbindung und Mitwirkung vonMenschen mit Behinderung war den Ver-antwortlichen wichtig. Die Ausstellung sollzeigen, wie Menschen mit Beeinträchti-gung sich selbst und die Welt sehen. Und

sie stellt dar, wie die Steiermark sich ge-sellschaftlich in Richtung Inklusion entwick-elt hat: vom Mitleid zum Mitleben.

Im Zentrum steht die Überzeugung: Esgeht nicht um Menschen mit besonderenBedürfnissen, wir alle haben ähnlicheWünsche und Sehnsüchte. Wir möchtenarbeiten, wohnen und die Freizeit gestal-ten wie andere auch. Das KunstprojektNEEDS von Julia Krahn, eine Videoarbeit,beschäftigt sich mit dem Bedürfnis nachNähe. Sie beschreibt in ruhigen und un-mittelbaren Bildern innige Zuwendungebenso wie die Trauer um eine scheinbarunerreichbare Liebesbeziehung.

Zuvor haben Besucher*innen die Möglichkeit,sich dem Thema langsam und sehr persönlichzu nähern: „Das Körperarchiv“, ein Kunstprojektvon Nicole Pruckermayr, lädt zur Auseinander-setzung mit dem eigenen Körper ein. In diesemersten Raum finden sich auch informative Ta-feln, deren zentrale Inhalte von Capito in LeichteSprache übersetzt wurden, zu Themen wieSelbstvertretung, UN-Behindertenrechtskonven-tion und Geschichtliches. „Mittendrin“ erzählttiefgehend, vielschichtig und methodenreichvom Leben mit Beeinträchtigung. Ein wichtigerBeitrag im Vorfeld der Weltwinterspiele vonSpecial Olympics in der Steiermark.

www.grazmuseum.at

g Info:

Mittendrin – Leben mit BeeinträchtigungGrazMuseum, Sackstraße 18, 8010 GrazMit Kunstbeiträgen von Florin Asei,Emanuel Calise, Julia Krahn, JohannGarber, Moritz Mittelbach, und NicolePruckermayrKuratorinnen: Sibylle Dienesch, AstridKury, Eva Reithofer-HaidacherÖffnungszeiten: Mittwoch bis Montag,10 – 17 Uhr bis 27. März 2017Eine Kooperation von Akademie Graz,Lebenshilfe Graz und Umgebung –Voitsberg, Special Olympics sowie Graz-Museum. Die Ausstellung wird unter-stützt von Bundeskanzleramt, LandSteiermark, Bürgermeisteramt und Kul-turamt der Stadt Graz

Das Leben ist einfachsehr gut.“

Wolfgang V.

WasMenschenglücklichmacht

Moderator Martin Habacherstellte Fragen rund umsLeben.

Eva Reithofer-Haidacher, die Künstlerin Julia Krahn,Kulturstadträtin Lisa Rücker und Vizedirektorin desGrazMuseums Sibylle Dienesch.

Helden: Herbert Hirschmann begeisterte als Protagonistim Film von Julia Krahn.

lebens.aktuell

Zwei Werkstätten+ viele unterschiedliche Kompetenzen = Weihnachtsgeschenke aller Art

von Birgit Kaspar

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Johanna ist begeistert von den Produk-ten, die die beiden Werkstätten gemein-sam kreiert haben. Eine Kombination

aus Text und Bild zeichnet vieles aus, das hierentsteht. T-Shirts zum Beispiel, mit einemSpruch von Anton Lazarus und einem Bildvon Davis Ndombasi. Oder der Steiermark-Schal, der ein Gedicht von Claudia Robnigmit einem Kunstwerk von Katharina Haasvereint.

Den Mann mit Tattoo, ein Bild von KonradWartbichler, das er schon zu Beginn des Jah-res 2015 gemalt hat, kann man sogar durchdie Gegend tragen! Das Bild wurde auf Stoffgedruckt und ist nun das Innenfutter eines

wunderschönen Rucksacks. „Ich finde es sotoll, dass mein Bild im Rucksack drin ist. Ichhabe eine Riesenfreude beim Malen gehabt,ich mag das Bild sehr gern!“, freut sich Kon-rad, als er einen fertigen Rucksack sieht.

Auch tolle Kleinigkeiten findet man bei derLebenshilfe in Lieboch: Weihnachtstee zumBeispiel, verpackt in einer hübschen Dose,ebenfalls mit einem Bild von Konrad Wart-bichler. Oder der Winterpunsch, den es zu-sammen mit einem schönen Billet gibt – dasBild darauf stammt von Heinz Etzelt. „So macht das Arbeiten jeden Tag richtig gro-ßen Spaß! Alle Begleiterinnen hier bei unshaben sich so viel einfallen lassen, um be-sondere Sachen aus unseren Arbeiten zumachen und ich hoffe, dass es noch lange soweitergeht wie bisher und wir jedes Jahrviele tolle Produkte gemeinsam schaffen“,meint Kevin Neubauer von der Medienwerk-statt, auf die Frage hin, wie er die verschiede-nen Produkte der Lebenshilfe Lieboch findet.

Wichtig ist den Begleiterinnen dabei eines:Nämlich dass bei der Fertigung jedes Produk-tes auch Künstler, je nach deren Fertigkeitenund Fähigkeiten, mitarbeiten können. EvelineSchlosser zum Beispiel hat sich zu einer äu-ßerst begabten Näherin entwickelt. Die Din-kelkissen „Paris“ und „Engelsflügel“ werdenvon ihr fertig gestellt. „Ich lerne gerne neueSachen. Es hat zwar ein bisschen gedauert,

bis ich das mit dem Nähen gelernt habe,aber jetzt klappt es schon sehr gut“,meint Eveline.Der Arbeitsalltag der Menschen mit Be-hinderung ist jedenfalls spannender ge-worden – denn schließlich gefällt esjedem, Abwechslung bei der Arbeit zuhaben. So lernen sie Neues – und ganznebenbei entstehen wunderschöneDinge, auf die alle stolz sind.

Suchen Sie noch etwas? „Wenn Sienoch ein Weihnachtsgeschenk suchen,können Sie gerne in unserer Einrichtungvorbei kommen. Bei uns finden Sie mitSicherheit ein passendes, innovativesWeihnachtsgeschenk für Ihre Lieben!“,lädt die Leiterin der Lebenshilfe Lieboch,Edith Meister, jeden ein, am Marktplatz 3in 8501 Lieboch vorbeizuschauen.

DieWerkstättemit dem

Plus

Frohe Weihnachten

Die steirischen

Lebenshilfen

wünschen allen Firmen,

Partnerbetrieben, Mitarbeiter*innen,

Kund*innen und Freund*innen

der Lebenshilfe

ein gutes neues Jahr und ...

Konrad W. ist stolz auf seinenRucksack mit Innenfutter.

Anton und Davis präsentierenihre T-Shirts.

Eveline näht Wärmekissen undist stolz darauf.

Seite 22

“Ich mag das Bild sehr gern!“

Konrad W.

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lebens.aktuell

10 Jahre Werkstätte Straden

Leben mit

UnterstützungRoswitha EDLER-DREISIEBNER ist Assis-

tentin bei der Lebenshilfe Radkersburg.

Ein Rückblick voller Dankbarkeit.

Die Werkstätte Wasendorf wurde1996 unter dem Namen „ProjektTischlerei“ eröffnet. Noch im sel-

ben Jahr begannen die Verantwortlichendas neue Anlehr-Konzept auszuarbeiten.Nach vielen Jahren der klassischen Be-schäftigungstherapie war dieses Konzeptdamals etwas ganz Neues. Heute wer-den in allen Werkstätten der LebenshilfeRegion Judenburg Anlehren als individu-elle Qualifizierungsmaßnahmen angebo-ten. Die Anlehre orientiert sich amLehrplan der Berufsschulen und dauertmaximal fünf Jahre. Praktika in Betriebender freien Wirtschaft sind fixer Bestandteildieser besonderen Ausbildungsform.

„Insgesamt absolvierten bisher an die30 Kund*innen die Anlehre. Davon habenknapp 20 einen Job ergattert“, weiß KarlPeinhaupt, zuständiger Mitarbeiter derWerkstätte für den Bereich Arbeitsbeglei-tung. Für jene Jugendlichen, die nicht aufden ersten Arbeitsplatz vermittelt werdenkonnten, brauchte es nach den ersten Ab-schlussprüfungen neue Beschäftigungs-felder im geschützten Bereich derLebenshilfe. „Dazu zählen heute haupt-sächlich Grünlandpflege, Gebäudereini-gung, Siedlungs- und Entrümplungs-arbeiten und das Sauberhalten von etwa100 Müllinseln“, so Peinhaupt.

Die Suche nach Partnerbetrieben, indenen die Jugendlichen ihre Praktika ab-solvieren konnten, oder später eine fixe

Anstellung fanden, ge-staltete sich anfangsschwierig. Die Berührungs-ängste haben sich in der Zwischenzeit ge-legt. Heute zählen zum Beispiel dasLagerhaus in Knittelfeld oder die FirmaHagebau in Judenburg zu den Partnernder Werkstätte Wasendorf. Auch mit denumliegenden Gemeinden gibt es Koope-rationen. So überreichte BürgermeisterGernot Lobnig im Rahmen des Festakteseine „Urkunde für besondere Leistungenund Verdienste um die Gemeinde Fohns-dorf“ an Lebenshilfe-Obfrau SandraRinofner.

Inklusion ist in Straden nicht nur ein Wort, siewird auch wahrhaftig gelebt. Bei den Diens-ten in der Bücherei und als Schülerlotsen sind

wir seit vielen Jahren aktiv. Auch gemeinsameAktivitäten mit den Schulen und Besuche fin-den regelmäßig statt. Menschen, die von derLebenshilfe begleitet werden – sei es bei derArbeit, beim Wohnen oder in der Freizeit –, wer-den Kunden genannt, da sie die Dienstleistun-gen der Lebenshilfe in Anspruch nehmen.Begleitet werden diese von Assistenten. JedeKundin und jeder Kunde hat einen Coach zurUnterstützung, damit er oder sie sein Leben sogestalten kann, wie er oder sie es möchte. DerCoach versucht alle Bereiche des Lebens mit-einander zu verbinden und achtet darauf, dassjeder die für ihn oder für sie passende Unter-stützung bekommt. Das Ziel unserer Arbeit istimmer die Erhaltung bzw. die Steigerung der in-dividuellen Lebensqualität.

Gemeinsam. Mit vielen Betrieben und Organi-sationen rund um Straden haben wir Koopera-tionen, die viel Freude bereiten. Eine dieserKooperationen möchte ich hier erwähnen: SeitAnfang des Jahres arbeiten innerhalb der Le-benshilfe Radkersburg vier Coaches. MelissaRucker, eine Frau die blind ist, hatte denWunsch, verschiedene Glocken hören zu kön-nen. Nachdem wir Glockenklänge musikalischin die Arbeit eingebaut haben, fragten wir nach,ob Melissa in der Pfarre Straden auf Glockensu-

che gehen kann. Mesner Josef Lackner wardabei eine große Unterstützung und so hat Me-lissa viele Glockentöne erleben können: in derKirche und auch am Kirchturm. Nochmals vielenDank! – Solche und ähnliche Kooperationenhaben uns die letzten zehn Jahre in Straden be-gleitet. Eine sehr interessante und ausgefüllteZeit. Danke allen, die bei der 10-Jahresfeier am12. August mitgewirkt und mit uns gefeierthaben. Wir freuen uns auf viele weitere Jahreder guten Zusammenarbeit und der Inklusion,denn Inklusion ist: Gleiche Rechte für Men-schen, die verschieden sind“ (frei nach StefanDoose).

Auch Angela Scherr, Obfrau der LebenshifeRadkersburg, freut sich über die vielen gelunge-nen Projekte in der Gemeinde. „Wir wurdenvon Anfang an sehr herzlich in Straden aufge-nommen. Es entstanden im Laufe der Jahreviele Gemeinsamkeiten. Die Bevölkerung kenntunsere Kund*innen und Assistent*innen. Inklu-sion wird in Straden wirklich gelebt! Alle fühlensich hier wirklich sehr wohl!“ Übrigens: DieWerkstätte Straden kann man immer besu-chen. Von Montag bis Freitag sind unsere Türenoffen. Sie können den Alltag bei uns miterle-ben. Danke an alle Mitarbeiter*innen für dietolle bisherige Arbeit!“, betont Angela Scherr,deren Tochter Alexandra Kundin der WerkstätteStraden ist.

Ein Rückblick auf zwei Jahrzehnte gelungene Arbeit

20 Jahre Werkstätte WasendorfDie Werkstätte der Lebenshilfe Region Judenburg bietet derzeit 17 Menschen

mit Behinderungen Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Mit der

Anlehre zum Tischlerhelfer wird ihnen die Integration ins Berufs- und

Arbeitsleben ermöglicht. von Christina Pirker

Viele Chancen fürJugendliche

Am 20. Oktober feierte dieLebenshilfe Region Juden-burg das Jubiläum miteinem Festakt zwischenHobelbänken und Bandsä-gen. Bürgermeister GernotLobnig überreichte die Ur-kunde an Lebenshilfe-Ob-frau Sandra Rinofner

Inklusion wird in Stradenwirklich gelebt! Alle fühlensich hier wirklich sehr wohl!“

Angela Sch.

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lebens.magazin

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Partnersuche

Manuel

Andrea

Mein Name ist Manuel Mild und ich bin 26 Jahre alt. Ich wohnein Sinabelkirchen und arbeite auf dem Bauernhof der Chance Bin Labuch bei Gleisdorf. Dort gibt es eine Gärtnerei, in der ichbesonders gern mitarbeite. Ich betreue die Pflanzen. In meinerFreizeit gehe ich gern in die kleine Raabklamm wandern, spa-zieren und interessiere mich für Kirchen und Maschinen undPflanzen. Ich gehe gern Kegeln, Schwimmen und Ausflüge ma-chen mir auch Spaß. Volksmusik mag ich besonders gern. Ich binmeistens lustig und gut drauf und möchte gern eine genauso lus-tige und liebe Frau kennenlernen. Mein Ziel ist, einmal in dergroßen Raabklamm zu wandern, am liebsten mit einer Freun-din. Wenn du mich kennenlernen willst, schreibe mir einen Brief.Ich würde mich sehr freuen! Manuel Mild, Labuch 55, 8200Gleisdorf.

Hallo, mein Name ist Andrea Lichtenegger und ich bin 35Jahre alt. Ich lebe in einem Wohnhaus in Trofaiach.Meine Hobbies sind: Stockschießen, Rechnen,Handarbeiten, Puzzle bauen und mein Hund Jamie. Ichhöre gerne Musik und besuche auch die Disco„Vogelsteign“. Ich suche einen Partner, der humorvoll undehrlich ist und mich so akzeptiert wie ich bin. MeinPartner sollte mindestens 1,75 groß sein und zwischen30 und 40 Jahre alt sein. Ich freue mich jetzt schon überdeine Post, bitte mit Foto an: Gössgrabenstraße 3, 8793Trofaiach.

Rechtsinfos bunt gemischtDr. Wolfgang Sellitsch von der Lebenshilfe Rechtsberatung hat juristische

Neuigkeiten für Sie gesammelt.

UN–Konvention über die Rechte von Men-

schen mit Behinderung – Übersetzung für

Österreich

Der Bundesminister für Kunst und Kultur, Ver-fassung und Medien hat eine Korrektur derdeutschsprachigen Übersetzung der bereits imJahr 2008 in Kraft getretenen UN- Konventionüber die Rechte von Menschen mit Behinde-rung am 15. Juni 2016 im Bundesgesetzblattkundgemacht. Der aktuelle Gesetzestext ist alshandliche Printausgabe beim Verein Bizeps –Zentrum für Selbstbestimmtes Leben, Schönn-gasse 15-17/4, 1020 Wien telefonisch unter 01 /5238921 oder per email [email protected] Preis von € 7,99 bestellbar.

Neue Beitragsverordnung zum Steiermärki-

schen Behindertengesetz ab 1. Juni 2016

Seit 1. Juni ist eine neue Beitragsverordnung inKraft. Im Wesentlichen hat sich aber nur geän-dert, dass dem Menschen mit Behinderung imVollzeitbetreuten Wohnen anstelle von bisher€ 200 nunmehr € 270 monatlich verbleibenmüssen. Sollten Kund*innen der Lebenshilfebisher einen Kostenbeitrag gezahlt haben undweniger als € 270 erhalten, empfehlen wir, mitder Behörde Kontakt aufzunehmen und gege-benenfalls mit unserer Hilfe einen Abände-rungsantrag zu stellen. Unser Informationsblattkönnen sie auf unserer Webseite www.lebens-hilfe-stmk.at/rechtsberatung herunterladen.

Originäre Erwerbsunfähigkeit als Barriere für

inklusive Beschäftigung

Die restriktive Abgrenzung der Aufgaben desSozialministerium Service und des Arbeits-marktservice (AMS) zu jenen des Landes Stei-ermark hinsichtlich der Zielgruppen undHilfeleistungen im Beschäftigungsbereich lässtvollkommen außer Acht, dass es immer mehrjunge Menschen gibt, die zwar zur Zielgruppedes AMS zählen, ohne dort jedoch das pas-sende Angebot vorzufinden. Diese Personenhaben es trotz ihrer individuellen Beeinträchti-

gung geschafft, eine Ausbildung zu absolvierenund dementsprechende Versicherungszeiten zuerlangen, um Anspruch auf Leistungen aus derArbeitslosenversicherung zu erwerben. Auf-grund der angespannten Situation am Arbeits-markt wäre für diese Menschen eine Formungund Stärkung von Kompetenzen bzw. eine Er-probung am Arbeitsplatz durch entsprechendeFördermaßnahmen nötig. All diese Möglichkei-ten bietet die Hilfeleistung nach §8 StBHG „Teil-habe an Beschäftigung in der Arbeitswelt“ überdas Land Steiermark, welche aber aufgrund derbestehenden Rechtslage verwehrt wird.Da das AMS nicht über passende Angebote fürdiese Zielgruppe verfügt, hat es bald Zweifelüber die Arbeitsfähigkeit dieser Personen gege-ben und lässt diese beim „KompetenzzentrumBegutachtung“ der PVA auf ihre Arbeitsfähig-keit hin überprüfen. Die Gutachten attestierenden Betroffenen in allen an uns herangetrage-nen Fällen fehlende Arbeitsfähigkeit sowie origi-näre Invalidität iS.d. §255 Abs. 7 ASVG unddarüber hinaus, dass ein Wiedererlangen dernotwendigen Leistungsfähigkeit auszuschlie-ßen ist. Dadurch besteht einerseits kein Leis-tungsanspruch beim AMS bzw.Sozialministerium Service und anderseits keinAnspruch auf eine Leistung wegen geminderterArbeitsfähigkeit bei der PVA. Dadurch sind vorallem Personen unter 27 Jahren massiv benach-teiligt, die bereits die anspruchsbegründenden6 Beitragsmonate erworben haben. Somit wer-den die Betroffenen in eine dauerhafte Abhän-gigkeit von sozialen Hilfen getrieben und esbleibt ihnen überdies eine inklusive Beschäfti-gung auf dem ersten Arbeitsmarkt dauerhaftverwehrt.

In Beratungsgesprächen lernen wir immermehr junge Menschen kennen, die Freude ander Arbeit haben, sich arbeitsfähig fühlen undauch entsprechende arbeitsmarktrelevanteKompetenzen erworben haben. Genau dieswird ihnen jedoch von Seiten der begutachten-

g Sie suchen einen Partner?

Du wünscht dir eine Freundin? Sie brauchen eine Freizeitbegleitung? Du wünscht dir jemanden zum Reden? Hier ist der richtige Platz für die Suche! Schreib uns an [email protected] oder an den Landesverband der Lebenshilfe Steiermark: Schießstattgasse 6, 8010 Graz

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rechts.beratung

den Stelle abgesprochen. Bei genauerer Be-trachtung der Sachlage stellt sich zumeist her-aus, dass diese Gutachten mangelhaft sind undwir daher erfolgreiche Rechtsmittel dagegen er-heben konnten, damit diesen Personen nichtdie Möglichkeit zur beruflichen Selbstverwirk-lichung genommen wird. Wir empfehlen, umge-hend mit uns Kontakt aufzunehmen, damit frist-gerecht die nötigen Schritte eingeleitet werdenkönnen. Da dieses Problem jedoch in ersterLinie auf struktureller und nicht auf individuellerEbene zu lösen ist, haben wir die Problematikbei den maßgeblichen politischen Entschei-dungsträgern aufgezeigt und auch den Monito-ringausschuss zur Wahrung der UN-Behindertenkonvention und die Volksanwalt-schaft eingeschaltet, damit es möglichst raschzu einer sachgerechten Lösung kommt.

Aus unserer Sicht wäre einerseits eine Ein-schränkung im Begutachtungsverfahren beim„Kompetenzzentrum Begutachtung“ der PVAauf den aktuellen Zustand zweckmäßig, wo-durch den Betroffenen die Möglichkeit gebotenwird, die Hilfeleistung nach §8 StBHG „Teilhabean Beschäftigung in der Arbeitswelt“ zu erlan-gen. Damit wäre in weiterer Folge eine inklu-sive Beschäftigung am ersten Arbeitsmarktermöglicht. Die Feststellung einer originären Er-werbsunfähigkeit und die zusätzliche Attestie-rung, dass ein Wiedererlangen dernotwendigen Leistungsfähigkeit auszuschlie-ßen ist, hat jedenfalls für junge Menschen mitBehinderung zu unterbleiben bzw. sind zur Ver-meidung von Diskriminierungen entsprechendrestriktive Kriterien festzusetzen, unter deneneine derartige Qualifizierung zulässig wäre.

Patientenverfügungen von Menschen mit

Behinderung

Eine Patientenverfügung nach dem Patienten-verfügungsgesetz 2006 ist eine Willenserklä-rung, mit der ein Patient eine medizinischeBehandlung ablehnt und die dann wirksam wer-den soll, wenn er im Zeitpunkt der Behandlungnicht einsichts-, urteils- oder äußerungsfähig ist(§2 ). Voraussetzung dafür ist jedoch, dass derPatient / Kunde diese höchstpersönlich errichtethat (schriftlich und eigenhändig unterfertigt) undzum Zeitpunkt der Errichtung einsichts- und ur-teilsfähig war (§3).

Eine Errichtung durch Sachwalter oder Angehö-rige scheidet daher aus. Grundsätzlich kann derPatient diese Erklärung auch jederzeit formloswiderrufen. Sofern der mit der Suche nach einerPatientenverfügung verbundene Zeitaufwanddas Leben oder die Gesundheit des Patientenernstlich gefährdet, hindert eine Patientenverfü-gung bei Notfällen nicht die medizinische Not-fallversorgung (§12).Zu unterscheiden ist grundsätzlich zwischeneiner „verbindlichen“ und einer „beachtlichen“Patientenverfügung:Bei der verbindlichen Patientenverfügung müs-sen die abgelehnten Maßnahmen ganz konkretbeschrieben werden und der Patient muss auf-grund eigener Erfahrung die Folgen der Patien-tenverfügung zutreffend einschätzen können.Eine verbindliche Patientenverfügung mussschriftlich mit Angabe des Datums vor einemRechtsanwalt, einem Notar oder vor einemrechtskundigen Mitarbeiter der Patientenvertre-tung errichtet werden und kann auf Wunsch imPatientenverfügungsregister des österreichi-schen Notariats sowie im Patientenverfügungs-register der österreichischen Rechtsanwälteregistriert werden. In Kooperation mit demösterreichischen Roten Kreuz besteht eineösterreichweit verfügbare Einsichtsmöglichkeitfür Krankenanstalten in die vorgenannten Pa-tientenverfügungsregister. Davor muss eineumfassende ärztliche Aufklärung mit medizini-schen Informationen über das Wesen und dieFolgen der Patientenverfügung geschehen unddokumentiert worden sein (keine Selbstbestim-mung ohne ärztliche Aufklärung). Sie gilt jeweilsfür fünf Jahre und muss dann wieder bestätigtwerden. Die Patientenverfügung verliert dannnicht nach Ablauf von 5 Jahren ihre Verbindlich-keit, solange sie der Patient mangels Einsichts-,Urteils- oder Äußerungsfähigkeit nicht erneuernkann (§§4-7 ).Ist der Patient zum Behandlungszeitpunkt nichteinsichts- und urteilsfähig und liegt dem Arzteine beachtliche Patientenverfügung vor, so istin Ermangelung eines sonstigen gesetzlichenVertreters ein Sachwalter zu bestellen.Eine beachtliche Patientenverfügung ist bei derErmittlung des Patientenwillens durch den be-handelnden Arzt umso mehr zu berücksichti-gen, je eher sie die Voraussetzungen einerverbindlichen Patientenverfügung erfüllt. Dabei

ist insbesondere zu beachten, inwieweit der Patientdie Krankheitssituation, auf die sich die Patientenver-fügung bezieht, sowie deren Folgen im Errichtungs-zeitpunkt einschätzen konnte, wie konkret diemedizinischen Behandlungen, die Gegenstand derAblehnung sind, beschrieben sind, wie umfassendeine der Errichtung vorangegangene ärztliche Aufklä-rung war, inwieweit die Verfügung von den Formvor-schriften für eine verbindliche Patientenverfügungabweicht, wie häufig die Patientenverfügung erneu-ert wurde und wie lange die letzte Erneuerung zu-rückliegt (§9 ).

Soferne also eine Patientenverfügung nach den ge-setzlichen Kriterien vorliegt, haben Angehörige, Sach-walter oder Betreuungspersonen diese Erklärungdem herbeigerufenen Arzt zu übergeben. Da grund-sätzlich nicht nur der Arzt, sondern jede Person (auchAngehörige und Pflegepersonal) Adressat einer Pa-tientenverfügung ist, sind Wiederbelebungsmaßnah-men dann jedenfalls zu unterlassen, wenn diese imRahmen einer verbindlichen Patientenverfügung vomPatienten untersagt worden sind. Die Nichtbefolgunghat jedoch nur für den behandelnden Arzt strafrechtli-che Konsequenzen (Eigenmächtige Heilbehandlungnach §110 StGB). Da es sich vor allem bei der beacht-lichen Patientenverfügung letztlich um eine ärztlicheEntscheidung handelt, die vom behandelnden Arzt zutreffen ist, sollte bei Vorliegen einer Patientenverfü-gung bereits vorweg eine schriftliche ärztliche Anwei-sung für den Fall eines Herzstillstandes eingeholtwerden (Notfallplan!).Für weitergehende Informationen steht die jüngsteStudie des Gesundheitsministeriums aus 2014 „Pa-tientenverfügung“ zur Verfügung, welche sehr gutenEinblick in die Praxis der Anwender gibt.http://www.bmgf.gv.at/home/Schwerpunkte/Medi-zin/Patientenverfuegung/Studie_zur_Patientenverfue-gung

Ihr Lebenshilfe–Rechtsberater Dr. Wolfgang Sellitsch

Ein herzliches

„Dankeschön“Nach fünf Jahren meiner Tätigkeit

als Rechtsberaterin für die

Obersteiermark stelle ich mich seit

kurzer Zeit einer neuen beruflichen

Herausforderung.

Aus diesem Grunde möchte ich mich andieser Stelle nun bei allen Kundinnen undKunden, bei allen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern der Lebenshilfe recht herzlich ver-abschieden.

Ich habe viele bewegende Lebensschick-sale kennengelernt. Konnte Menschen mitBehinderung und deren Angehörige recht-lich begleiten und gemeinsam mit den Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern in deneinzelnen Einrichtungen persönlich gang-bare Lösungswege finden. Das hat michstets tief bewegt. Jeder einzelne Erfolg hatmich sehr gefreut und war zugleich Anspornmit großem Eifer und viel Ausdauer weiter-zumachen.– Wenn auch örtlich in der Obersteiermarkangesiedelt, war die Entfernung nie ein Hin-dernis und gaben mir meine hilfsbereitenKollegen und meine Kollegin immer das Ge-fühl, ein gleichwertiger Teil des Teams zusein. Dafür und für die Unterstützungmöchte ich mich bei ihnen besonders be-danken. Danken möchte ich auch den Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern derLebenshilfen in meiner Region für die herzli-che Zusammenarbeit.

Meine Arbeit hat mich persönlich stark ge-prägt und so wird die Unterstützung vonMenschen mit Behinderung und deren Be-dürfnisse auch weiterhin ein Anliegen vonmir bleiben! Vielen Dank für das von allenSeiten entgegengebrachte Vertrauen.

Maximiliane Mori

g Nähere Informationen zu den angeführten

Neuerungen erteilen wir Ihnen dazu gerne:

Lebenshilfe Rechtsberatung – Ihr kompetenter

Ansprechpartner in allen behinderungsspezifi-

schen Rechtsfragen.

Gegen Voranmeldung zu unseren

Sprechtagen in Ihrer Lebenshilfe:

www.lebenshilfe-stmk.at/rechtsberatung

Tel: +43 (0)650 81 25 754

[email protected]

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Mit Ihrer Spende unterstützen Sie Menschen mit Behinderung

in ihrem „Leben wie andere auch!“

Spendenkonto: 1-07.104.730

BLZ: 38.000 Raiffeisen-Landesbank Steiermark

Die Lebenshilfe-Rechtsberatung bietet für Menschen mit Behinderung,

deren Angehörige und Sachwalter in der ganzen Steiermark Unter-

stützung an:

>> Information über Rechtsansprüche nach dem Steiermärkischen

Behindertengesetz und Unterstützung bei der Durchsetzung

>> Überprüfung von Behördenentscheidungen

>> Beratung in behinderungsspezifischen Rechtsfragen

>> Beratung und Unterstützung in Pflegegeldangelegenheiten

Das kompetente ExpertInnen-Team steht Ihnen unter der Rufnummer

0650 / 81 25 754 in allen steirischen Bezirken zur Verfügung.

RechtsberatungDurch das neue Behindertengesetz ergeben sich viele

Verbesserungen, Chancen und Möglichkeiten.

– Aber nicht immer kommen Betroffene zu ihrem Recht.

I M P R E S S U Mlebens.magazin ist eine Mitgliederzeitung des Landesverbandes der Lebenshilfe Steiermark und unabhängig von politischen Parteien und Kirchen. Na-mentlich gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Für den Inhalt der Texte sind die jeweiligen AutorInnen verant-wortlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich das Recht vor,Beiträge aus Platzgründen zu kürzen. Medieninhaber und Herausgeber: Landesverband der Lebenshilfe Steiermark, Präsidentin Heidrun Notbauer, Schieß-stattgasse 6, 8010 Graz, Telefon (0316) 81 25 75, [email protected], www.lebenshilfe-stmk.at · Redakteure & Autor*innen: Gerald Moder,Hannes Glanz, Karin Burger-Feuchter, Sandra Rinofner, Nicole Braunstein, Mark Staskiewicz, Kirsten Lackner, Nicole Rubisch, Eva Reithofer-Haidacher, Mar-lene Eberhart-Pirkheim, Mag. Christina Pirker, Mark Staskiewicz, Birgit Kaspar, Dr. Wolfgang Sellitsch · Fotos: Pure Ruby, Lebenshilfe · Gestaltung: Jene-weinFlow, Lendkai 95, 8020 Graz, www.jeneweinflow.at · Chefredaktion: Pure Ruby, Nicole Rubisch Public Relations, Traungauergasse 8, 8020 Graz,[email protected] · Druck & Anzeigen: Steurer-Medienhaus, Wels · Redaktionsschluss: 18. November 2016

SprechtagsverzeichnisZur Vermeidung von Wartezeiten ersuchen wir um telefonische Voranmeldung.

Lebenshilfen der Regionen BeraterIn Zeit und Ort der Sprechtage

Graz, Graz-Umgebung

Kontakt: 0316 / 71 55 06-801

Mobil: 0650 / 81 25 754

Dr. Wolfgang Sellitsch

Maga. Ulrike Straka, MA

jeden Dienstag von 14:00 – 16:00 Uhr sowie Mittwoch

und Freitag von 9:00 – 12:00 Uhr, in der Lebenshilfe

Graz und Umgebung –Voitsberg, Conrad-von-

Hötzendorfstraße 37a, 8010 Graz

Deutschlandsberg

Kontakt: 03462 / 39 950

Maga. Ulrike Straka, MA

Dr. Wolfgang Sellitsch

jeden 3. Dienstag im Monat von 8:30 – 11:30 Uhr bei

der Lebenshilfe in Deutschlandsberg, Bahnhofstraße 6,

8530 Deutschlandsberg.

Voitsberg

Kontakt: 0676 / 84 71 55 816

Maga. Ulrike Straka, MA

Dr. Wolfgang Sellitsch

jeden ersten Dienstag im Monat von 8:30 – 11:30

in der Lebenshilfe GUV,

Conrad-von-Hötzendorfstraße 25b, 8570 Voitsberg

Weiz

Kontakt: 0316 / 71 55 06-801

Dr. Wolfgang Sellitsch

Maga. Ulrike Straka, MATermine nach persönlicher Vereinbarung.

Feldbach

Kontakt: 03152 / 42 35Mag. Oliver Tekautz-Gärber

jeder 1. Mittwoch im Monat von 14:00 – 16:00 Uhr in der

GF der Lebenshilfe Feldbach, Grazerstraße 22, 8330 Feldbach

Fürstenfeld

Kontakt: 03382 / 54 013Mag. Oliver Tekautz-Gärber

Terminvereinbarung bei Bedarf, Ort: Wohnhaus

Fürstenfeld, Buchwaldstraße 14, 8280 Fürstenfeld

Hartberg

Kontakt: 03332 / 64 555Mag. Oliver Tekautz-Gärber

jedem 3. Freitag im Mo. von 11:30 – 13:30 Uhr in der

Zentralverwaltung in 8295, St. Johann i.d. Haide 249

Leibnitz

Kontakt: 03456 / 24 94Maga. Ulrike Straka, MA

jeden 1. Donnerstag in ungeraden Monaten

von 10:00 – 12:00 in der Lebenshilfe Leibnitz,

Raiffeisenweg 13, 8430 Kaindorf

Bad Radkersburg

Kontakt: 03476 / 20 29Mag. Oliver Tekautz-Gärber

jeden 3. Mittwoch von 14:30 – 17:30 Uhr, in der Tages-

werkstätte der Lebenshilfe in Mureck, Bauhofplatz 1

Bruck/Mur

Kontakt: 03862 / 98 205 oder

0676 / 84 81 76 650

Maga. Ulrike Straka, MA

jeden 1. Mittwoch in geraden Monaten von 9:00 –

12:00 in der Lebenshilfe Bruck/Mur,

Schiffländ 8, 8600 Bruck an der Mur

Leoben

Kontakt: 03842 / 24 683 Maga. Ulrike Straka, MA

jeden 1. Montag im ungeraden Monat von 9:00 –

11:00 Uhr in der Lorberaustraße 20, 8700 Leoben.

Mürztal

Kontakt: 03865 / 24 77 10Dr. Wolfgang Sellitsch

jeden 3. Montag im Monat von 9:00 – 12:00 Uhr in der

Lebenshilfe Mürzzuschlag, jeden geraden Monat

(Februar, April, etc.) findet der Sprechtag in der

Teichgasse 2, in Kindberg statt. Jeden ungeraden Monat

(Januar, März, etc.) findet der Sprechtag in der

Mariazellerstraße 47, in 8680 Mürzzuschlag statt.

Trofaiach

Kontakt: 03847 / 37 70 Maga. Ulrike Straka, MA

jeden 2. Montag im Monat von 8:00 – 12:00 Uhr in der

Lebenshilfe Trofaiach, Hauptstr. 26, 8793 Trofaiach

Judenburg

Kontakt: 03572/83295 213Dr. Wolfgang Sellitsch

jeden 1. Donnerstag im Monat von 9:00 – 12:00 Uhr in

der Lebenshilfe Judenburg, Sankt-Christophorus-Weg

15, 8750 Judenburg

Knittelfeld

Kontakt: 03512 / 74 184Dr. Wolfgang Sellitsch

nach persönlicher Vereinbarung in der

Dr. Hans-Klöpfer-Straße 38, 8720 Knittelfeld

Murau

Kontakt: 03532 / 27 78Dr. Wolfgang Sellitsch

nach persönlicher Vereinbarung in der

Lebenshilfe Murau, Am Hammer 5, 8850 Murau

Ennstal

Kontakt: 03612 / 23 000Dr. Wolfgang Sellitsch

jeden 2. Dienstag in geraden Monaten von 9:00 – 11:00

in der Lebenshilfe Ennstal, Fronleichnamsweg 11,

8940 Liezen

Bad Aussee

Kontakt: 03622 / 55 255Dr. Wolfgang Sellitsch

nach persönlicher Vereinbarung in der

Lebenshilfe Bad Aussee, Sigmund-Freud-Straße 222,

8990 Bad Aussee

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www.lebenshilfe-stmk.at/cms/fileadmin/lh_steiermark/landesverband/rechtsberatung/Rechtsberatung-Newsletter_2016_01.pdf