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lebens.magazin lebens.wert Projekte der steirischen Lebenshilfen bringen mehr Inklusion und ermöglichen Menschen den Schritt in die Arbeitswelt und in die Eigenständigkeit. lebens.auszeichnung Ein Rückblick: der Inklusionspreis der Lebenshilfe Österreich. Die Lebenshilfe Steiermark für Freund*innen, Kund*innen, Angehörige und Mitarbeiter*innen Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 02Z033483 S Landesverband der Lebenshilfe Steiermark Schießstattgasse 6, 8010 Graz Jahrgang 28, Nr. 1/2017 „Wir leben Inklusion!“ Einzigartige Projekte für Menschen, Wirtschaft und Gesellschaft © Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH

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lebens.wertProjekte der steirischen Lebenshilfen bringen mehr Inklusion und ermöglichen Menschen den Schritt in die Arbeitswelt und in die Eigenständigkeit.

lebens.auszeichnungEin Rückblick: der Inklusionspreis der Lebenshilfe Österreich.

Die Lebenshilfe Steiermark für Freund*innen, Kund*innen, Angehörige und Mitarbeiter*innen

Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 02Z033483 SLandesverband der Lebenshilfe SteiermarkSchießstattgasse 6, 8010 Graz

Jahrgang 28, Nr. 1/2017

„Wir leben

Inklusion!“Einzigartige Projekte

für Menschen, Wirtschaft

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Liebe Leserin,

lieber Leser!

„Das sind ja tolle Menschen!“, sagte neulich eineBekannte, als ich mit ihr über Menschen mit Behin-derungen in der Gesellschaft gesprochen habe. Sieerzählte mir ganz begeistert, dass sie eine Kondito-rei in Graz kenne, in der eine junge Frau mit DownSyndrom arbeite. Sie war begeistert von derFreundlichkeit der Frau. „Ein echter Sonnenschein!“,freute sie sich über die Begegnung und den Kondi-torei-Besuch. Früher sei sie mit Menschen mit Be-hinderung nie in Kontakt gekommen …

Zwischen „Früher“ und „Heute“ steht die Inklu-sion. Immer mehr Menschen mit Beeinträchtigungmachen auf sich aufmerksam: Zuletzt in Frankreicheine 21-jährige Frau mit Down Syndrom, die im TVdas Wetter ansagt. Mélanie Ségard schreibt damitGeschichte. Die Follower und Likes in den sozialenMedien und die Quote des Senders unterstreichenihren Erfolg. „Mélanie bringt sie Sonne zum Schei-nen“, postete ein begeisterter Fernsehzuschauer.Auch in Österreich stehen Menschen mit Behinde-rungen zunehmend in der ersten Reihe. „Ja zur In-klusion“ ist ein gesellschaftliches Statement.Immer mehr Firmen zählen auf die Leistung vonMenschen mit Behinderungen; die Lebenshilfe be-gleitet alle Beteiligten auf diesem Weg.Lesen Sie in dieser Ausgabe mehr über besondereProjekte der Lebenshilfe und den ÖsterreichischenInklusionspreis, den die Lebenshilfe Österreich ge-meinsam mit den Österreichischen Lotterien vor ei-nigen Monaten vergeben hat. Mögen der Wille, dieIdeen und die Kooperationen nie enden! …

Viel Freude beim Lesen dieser „besonderen“ Ausgabe!

Nicole Rubisch

VorwortVon Präsidentin

HEIDRUN NOTBAUER

Wozu ein Inklusionspreis? So-lange einer selbstverständlichen Teil-

habe inmitten unserer Gesellschaftnoch nicht der nötige Entfaltungsraumgeboten wird, bedarf es zusätzlicherImpulse. 2016 wurde der Inklusions-preis der Lebenshilfe Österreich alsrichtungsweisende Initiative erstmalsvergeben. Mit dieser Auszeichnungsoll das Recht von Menschen mit Be-hinderung auf ein Leben „wie andereauch“ zum Ausdruck gebracht wer-den. Es gilt, Inklusion in allen Lebens-bereichen zu verankern. Vieleengagierte Institutionen haben imRahmen des Inklusionspreises ihreProjekte vorgestellt. Sechs Preisträ-ger*innen wurden für ihren beispiel-gebenden Einsatz ausgezeichnet. Indieser Ausgabe des lebens.magazinslegen wir den Fokus auch auf vieleweitere Projekte, die zeigen, zu wel-chen Leistungen Menschen fähig sindund was Inklusion ist.Der Schutz vor Diskriminierung, dasRecht auf Teilhabe sowie uneinge-schränkte und gelebte Vielfalt sind dieTriebfedern dieser Bewegung. Die sozialpolitische Richtung wird –nicht zuletzt durch die UN-Behinder-tenrechtskonvention – vorgegeben.Die positive Resonanz auf Projekte,mit denen Inklusion gelebt wird, hatbewiesen, dass wir auf dem richtigenWeg sind. Und doch: bis zum breiten-wirksamen Verständnis einer inklusi-ven Gesellschaft müssen noch vieleSchritte gesetzt werden. Wir bleibendran!

Heidrun Notbauer

ist Präsidentin desLandesverbandes der LebenshilfeSteiermark undObfrau der Lebenshilfe Hartberg

lebens.inhalt

16 Arbeiten im FreilichtmuseumDas Team A+ arbeitet seit einigen Jahren für das Österreichische Freilichtmuseum in Stübing.

18 Eine schöne ArbeitEinen besonderen Arbeitsplatz haben Manfred Pußwald und Benjamin Schuller.

20 BRÜTBRÜT? Ein Kunde der Lebenshilfe Mürztal ist Lehrender an einer neuen Mittelschule.

22 Wenn Inklusion durch den Magen geht

Im Neuen Marktwirt kocht die Lebenshilfe inklusiv.

• lebens.magazin

24 Neues aus den Werkstätten

25 Partnersuche

26 Rechtsberatung

31 Impressum

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• lebens.thema

4 Erfolg INKLUSIVEProjekte der Lebenshilfe in der Steier-mark zeigen, dass Inklusion zu einem besseren Miteinander beiträgt. Wir haben uns umgehört ...

6 Eine Kooperation mit StärkeDie Zusammenarbeit der Lebenshilfe mit BILLA. Jasmine Horvat über ihre Arbeit und den Erfolg.

7 Inklusionspreis 2016Ein Rückblick auf den Österreichischen Inklusionspreis und die Sieger.

8 Wenn Zusammenarbeit nach Erdbeeren duftetEin Rottenmanner Team produziert Produkte für BILLA.

11 Arbeiten im Pflegeheim„Hauswirtschaftlicher Dienst“ – eine Erfolgsgeschichte der Lebenshilfe Bruck-Kapfenberg.

12 Inklusiv arbeitenMichael Schachinger ist Qualitäts- manager der Lebenshilfe Radkersburg. Sie waren beim Inklusionspreis 2016 dabei.

14 Inklusives Wohnen Vielfältig: Der Wohnverbund im Grazer Messequartier.

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Die Lebenshilfe lebt Inklusion

Erfolg INKLUSIVE„Alles ist gut“, sagt Martin Rausch von der Lebenshilfe Mürztal. Er ist Lehrender

an der Neuen Mittelschule St. Marein im Mürztal und Künstler von Nahtloskunst.

Aus dem Österreichischen Freilichtmuseum in Stübing erreicht uns ein ähnlich

positives Bild: Das Team A+ der Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH hat alles

bestens im Griff ...

Menschen mit Behinderung kümmernsich um die Landschaftspflege und be-geistern nicht nur die Besucher*innen,

sondern auch die Belegschaft. Ein Blick nachStraden zeigt ein Team der Lebenshilfe Radkers-burg bei der Schulwegsicherung, damit Kindergut in die Schule kommen. Egal, wohin dasAuge reicht: bei der Lebenshilfe stehen dieMenschen im Vordergrund. Ihre etwaige Beein-trächtigung ist zweitrangig, wichtig ist, dass siezum Miteinander der Gesellschaft beitragen.Plötzlich wird klar, was Menschen alles leistenkönnen, dass jeder und jede ganz besondereTalente inne hat. – Und diese bringen die Pro-jekte der steirischen Lebenshilfen auf beson-dere Art und Weise zum Vorschein. Wir habenuns umgehört und nachgefragt, wie das Lebenund die Arbeit so laufen …

Martin Rausch, Mürztal: „brütbrüt! ist schönfür die Kinder. Ich sage ihnen, dass ich stolz aufsie bin – weil sie so schön malen tun. Sie lernenmich kennen als Experten.“

Dis"tanz"los, eineTanzveranstaltung imMessequartier begeisterte

Martin Rausch erarbeitet ineinem Projekt mit 13-Jährigen,

wie man sich selbst besserausdrücken kann

Seit vier Jaren wohneich im WohnverbundMessequartier inGraz. Ich freue michimmer auf das tolleSommerfest und helfe auch beimAufbau mit. Auch an Musikveran-staltungen nehme ichgerne teil. Ich rede gern mit denMenschen. Wir leben Inklusion!“

Wolfgang Schalk, Graz

Ich arbeitegerne imvielmehr-Laden, weilich dieUmgebunghier so gernehabe und dieexternenPartner mitunserer Arbeitso zufriedensind.“

Silvia Günther,Radkersburg

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Benjamin Schuller, Hartberg: „Ich arbeite für eineSchönheitsfirma. Mein Aufgabenbereich bei Ringana istdas Etikettieren und das Einpacken von den Produkten.Die Mitarbeiter in der Firma sind sehr nett und freundlichzu mir. Besonders Spaß machen mir die abwechslungsrei-che Arbeit und das Arbeitsklima.“

Karl Stachel, Hartberg: „Mir gefällt meine Arbeit super.Ich arbeite für einen Kosmetikhersteller. Bei der Lieferungtreffe ich immer eine Bekannte. Sie sagt auch, dass wirsuper sind.“

Danny Pistrich, Judenburg: „Ich arbeite im RestaurantNeuer Marktwirt in Judenburg. Ich bin für den Abwaschzuständig. Teilweise bin ich damit vertraut, weil ich in derKüchengruppe der Werkstätte Grünhübl auch schon mit-gearbeitet habe. Über die riesigen Töpfe und Pfannen hierhabe ich mich anfangs schon gewundert. Oft ist es auchstressig; vor allem um die Mittagszeit ist viel los.“

Johanna Fluch, Bruck: „Ich hab schon seit langem denWunsch Verkäuferin zu werden. Seit einem Jahr kann ichein Praktikum machen. Jeden Freitagvormittag arbeite ichjetzt beim Billa. Ich schlichte die Regale ein, fahre mit derPutzmaschine und räume das Leergut weg. Manchmaldarf ich auch an der Kassa sitzen und kassieren, das taugtmir am besten. Ich arbeite sehr gern beim Billa, weil dieKollegen auch sehr nett sind und Kunden kenne ich auchschon viele. Mein Wunsch ist es, beim Billa eine Lehre zumachen und dann einen Job als Verkäuferin zu bekom-men.“

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Inklusion leben!Die Lebenshilfe setzt sich gemeinsam mit Menschen mit Behinderung und

zahlreichen Kooperationspartner*innen in ganz Österreich für Inklusion ein.

„Gemeinsam Inklusion leben“, lautet für viele das Schlagwort. Ende letzten Jahres

prämierte die Lebenshilfe Österreich gemeinsam mit den Österreichischen

Lotterien tolle Beispiele für Inklusion. Ein Rückblick auf den „Österreichischen

Inklusionspreis 2016“.

Wir fordernUnterstützung,einfache Spracheund Barrierefreiheit,damitselbstbestimmtesLeben möglich ist!“

Die Lebenshilfe Österreich

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Die Lebenshilfe und die Österreichischen Lotterien haben erstmals den Österreichischen Inklusionspreis in Wienvergeben

Strahlende Gesichter soweit das Auge reichte. Der 30. Novem-ber war ein Abend zum Feiern. Sechs Preisträger*innen ausden Bereichen Schule, Arbeit, Freizeit (Kunst und Sport), einfa-

che Sprache und Selbstvertretung wurden für ihr inklusives Enga-gement mit dem Inklusionspreis ausgezeichnet: das SalzburgMuseum, die Inklusive Lehrredaktion, das Seminarhotel Wesen-ufer, die Schule am Himmel, die Bildungsinitiative „Sport und Inklu-sion“ sowie das Selbstvertretungs-Zentrum Wien People First.Letzteres erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis. 87 Ein-reichungen aus ganz Österreich zeigten, wie die Lebenshilfe Inku-sion lebt und Menschen mit Behinderungen einselbstbestimmtes Leben ermöglicht. Unter den Ein-reichungen befanden sich auch zahlreiche Projekteaus der Steiermark. www.lebenshilfe.at Mit

dabei beimInklusionspreis

2016

Lebenshilfe und BILLA

Eine Kooperation

mit Stärke

Jasmine Horvatarbeitet beiBILLA und imCafé Mitt'n drinder Lebenshilfe in Leoben

„Mir taugts voll“, sagt JasmineHorvat. Die 29-Jährige arbei-tet seit einem Jahr im Rah-

men eines Projektes der Lebenshilfe beiBILLA in Leoben. Ihre Aufgabe ist es, dieRegale zu bestücken, die Lebensmittel zusortieren und manchmal auch für Fragender Konsument*innen da zu sein, wenndiese ein Produkt nicht gleich finden kön-nen. „Jeden Mittwoch und Donnerstag binich Teil des BILLA-Teams. Alle sind sofreundlich und das Betriebsklima ist super.Ich kann wirklich immer fragen, wenn ichwas nicht weiß, aber eigentlich weiß ich ehalles“, freut sich die Leobenerin.

Vor zwei Jahren begann die Kooperationder drei Lebenshilfen „Leoben“, „Ennstal“und „Bruck-Kapfenberg“ – kurz LH 3 – mitdem Lebensmittelkonzern Rewe. Die Ko-operation bringt allen Beteiligten viel Gutes.Einerseits können Kund*innen der Lebens-hilfe Praktika machen, andererseits findenProdukte, die in den Lebenshilfen produ-ziert werden, ihren Weg zu den Konsu-ment*innen … Seifen, Liköre,Marmeladen, kleine Geschenke von Handgemacht und vieles mehr. Für Jasmine istdie Arbeit bei Billa eine Bereicherung: „Ichbin viel selbstbewusster und eigenständi-ger geworden!“, ist sie von sich selbst über-zeugt: „Ich traue mich, meine Meinung zu

sagen und mir geht es einfach gut!“ AuchFerenc Ullmann, der Geschäftsführer derLebenshilfe Leoben ist begeistert: „Ge-meinsam zeigen wir, was Inklusion ist –und das ist die Zukunft!“ >> Lesen Sie mehr auf Seite 8.

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In der Küche duftet es nach Ingwer, fri-schen Kräutern, Erdbeeren, Zitronen,Zimt. Und es herrscht geschäftiges

Treiben, wenn es darum geht, die Zuta-ten fein zu hacken, zu pürieren, einzuko-chen und abzufüllen.

Oberstes Prinzip bei all diesen Tätigkei-ten ist die Hygiene. „Die Produktion un-serer Food-Produkte unterliegt strengenAuflagen. Wir arbeiten nach den glei-chen HACCP-Vorschriften wie die großenProduzenten, nehmen von jeder Charge,die wir produzieren, eine Probe“, soStandortleiterin Sieglinde Riedl, die zu-sammen mit ihren Kolleginnen der LH·3in Bruck-Kapfenberg und Leoben für einabwechslungsreiches Sortiment imBILLA-Regionalregal verantwortlich ist.Jede Produktgruppe wird von einem Le-bensmittellabor überprüft. Vom Zucker-über den Säure- bis zum Alkoholgehaltwird alles kontrolliert und dokumentiert.

Für das gesamte Sortiment wurden ei-gene Etiketten entwickelt.

Elma Camdzic, Maria Flatscher und En-gelbert Luder ist dieser „bürokratische“Aufwand ziemlich egal. Sie freuen sichüber die neue Aufgabe, die ihnen sicht-lich Spaß macht. Zum Schluss helfendann alle mit. „Sche gråd picken ...muaß schön sein“, sagt Engelbert Luder,der beim Etikettieren wie ein Haftlma-cher darauf achtet, dass alle „Pickerl“sauber aufgeklebt werden.

Wenn Zusam-

menarbeit nach

Erdbeeren duftetElma, Maria und Engelbert haben eine

Aufgabe, die nicht ganz alltäglich ist. Sie

sind Teil des Rottenmanner Teams der

Lebenshilfe Ennstal, das Produkte für

Billa produziert. Klein, fein und in

Handarbeit: Fruchtaufstriche, Liköre,

besondere Salatöle und Essig.

von Hans Peter Wildling

Elma Camdzic liebt Erdbeeren: „... die riechen so gut!“

Was machst du am liebsten, Maria?

(Maria Flatscher kann nicht sprechen. ÜberZeichensprache gibt sie zu verstehen:) „Das Ausliefern.“

Regelmäßig fahren Elma und Maria in dieBILLA-Filialen Rottenmann und Liezen, umdie Regale höchstpersönlich zu befüllen undden Verkaufsstand zu kontrollieren. JosefSiess (Vorstand BILLA AG) betonte bei derVorstellung der Kooperation von BILLA undLH·3 anlässlich des Wirtschaftsfrühstücks am27. Mai 2015 in Leoben, wie wichtig es fürBILLA sei, verantwortlich zu handeln undChancen für alle zu bieten. „Das heißt zumeinen Bedingungen zu schaffen, in denenMenschen mit Behinderung ihre Begabun-gen entfalten können, um sie so zu fördernund zu integrieren. Zum anderen heißt esauch, dafür Bewusstsein zu schaffen – beiunseren Mitarbeiter*innen und unserenKund*innen,“ unterstrich Siess.

Der persönliche Kontakt zu den Mitarbei-ter*innen in den Filialen ist Teil des Koopera-tionskonzeptes mit BILLA. „UnsereKund*innen sind von A bis Z in alle Produk-tionsschritte eingebunden. Sie sehen, wassie gemeinsam schaffen und was damit pas-siert“, erklärt Sieglinde Riedl: „Am schönstenist es, wenn uns die BILLA-Kunden beim Ein-räumen ein freundliches, anerkennendes Lä-cheln schenken und unsere Arbeit loben“.

Aktuell sind „die Rottenmanner“ dabei, neueProdukte im Non-Food-Bereich für dasBILLA-Regionalregal zu entwickeln – gemein-sam mit den drei weiteren Standorten derLebenshilfe Ennstal und in Abstimmung mitden Kolleg*innen der Lebenshilfe Bruck-Kap-fenberg und Leoben.

„Die LH·3 hat für uns schon viele wertvolleFrüchte getragen. Sei es die gemeinsameCAF-Qualitätszertifizierung auf Verwaltungs-ebene oder die übergreifende Zusammenar-beit unserer Kund*innen undMitarbeiter*innen in allen LH·3-Standortenvom Ennstal bis ins Murtal. Das Zauberwortheißt Kooperation. Jetzt und in Zukunft“, soGertrude Rieger, Geschäftsführerin der Le-benshilfe Ennstal.

Mir taugt das Einkochen am meisten. Und vorherdie frischen Erdbeeren sauber waschen und dannschön fein schneiden … die riechen so gut, dieErdbeeren.“

Elma C.

Elma Camdzic und Maria Flatscher befüllen gemeinsam mitStandortleiterin Sieglinde Riedl die Regale in den Billa-Märk-ten. Das ist ihnen wichtig

Engelbert Luder achtetdarauf, dass alle Etikettensauber aufgeklebt sind,wie hier bei einem derFruchtaufstriche aus derWeihnachtsedition.

BesondereProjekte derLebenshilfe

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Sylvia Lenger geht gern zuihrer Arbeit ins Pflege-heim: „Alle Leute sind so

nett zu uns und freuen sich,wenn wir die Betten schön ma-chen. Manchmal ist viel zu tun,da bin ich froh, wenn die Silviada ist und uns hilft“. Silvia ist dieArbeitsbegleiterin der Lebens-hilfe Bruck-Kapfenberg. Seitüber sechs Jahren arbeitet siemit einer Gruppe von vierFrauen mit Behinderung in Pfle-geheimen des Sozialhilfever-bandes in Bruck an der Murund Kapfenberg.

„Es ist uns gelungen, Menschen mit Behin-derung an einem Arbeitsumfeld teilhaben zulassen, in dem in Zukunft immer mehr Perso-nal benötigt wird, ohne sie dabei zu überfor-dern ... eine Erfolgsgeschichte“, freut sich dieEinrichtungsleiterin der Lebenshilfe, GudrunWinter, und erinnert sich an die Anfänge: Füh-rungskräfte beider Institutionen kamen ins Ge-spräch und stellten fest, dass in Pflegeheimengroßer Personalbedarf bei hauswirtschaftli-chen Tätigkeiten bestehe. „Oft mussten einfa-che Tätigkeiten vom Fachpersonalübernommen werden, wodurch kostbare Zeitfür die Begleitung der Heimbewohner verlo-ren ging.“ Kurzerhand haben die Kund*innender Lebenshilfe diese Arbeiten im Rahmeneiner Integrativen Arbeitsgruppe übernom-men.

Nach der Probephase war klar, wie wertvolldie Zusammenarbeit ist. An zwei Tagen in derWoche unterstützt das Team der Lebenshilfedas Pflege- und Reinigungspersonal in den

Pflegeheimen Grazerstraße in Bruckund in der Grillparzerstraße in Kap-fenberg. Eva Schmitz ist Heimleite-rin: „Das Projekt bringt einfachLeben, Spaß und Abwechslung fürdie Bewohner*innen. Die IntegrativeArbeitsgruppe ist für uns eine echteUnterstützung!“, freut sie sich. DasTätigkeitsfeld ist klar geregelt: DieAufgaben richten sich nach dem Be-darf. Sie reichen vom Reinigen undBeziehen der Betten über die Reini-gung der Teeküchen, bis hin zum Ge-stalten des Mittagstisches,Blumengießen und zur Verteilungder Wäsche. Auch Martina Veith,Heimleiterin des Hauses Grazer-

straße, bestätigt den Erfolg: „Die Gruppe istfixer Teil des Hauses und der Belegschaft ge-worden; sie gehören zu uns und zu den Be-wohner*innen!“ – Die auch immer wiederfragen, wann denn die jungen Leute der Le-benshilfe wieder kämen, da sie sich gerne mitihnen unterhalten würden ... Ein Glück, dassSylvia Lenger morgen wieder zur Arbeitkommt!

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Ein Blick in die Hochsteiermark. Bereits2010 starteten vier Menschen mit Be-hinderung und eine Begleitung ihre

Arbeit im JUFA-Gästehaus Weitental inBruck an der Mur. „Das Projekt begeistertealle sehr schnell und seither unterstützenwir das JUFA-Personal bei verschiedenstenTätigkeiten im Außenbereich, in der Reini-gung, bei Hilfstätigkeiten in der Küche aberauch bei diversen Hausmeisterarbeiten“,freut sich Gerhard Kotzegger, Pädagogi-scher Leiter der Lebenshilfe Bruck-Kapfen-berg. Das Vertrauen zur Lebenshilfe wuchsund schon bald erweiterte sich die Zusam-menarbeit auch auf die Häuser St. Sebas-tian und Sigmundsberg in der GemeindeMariazell. Gerhard Kotzegger freut sichüber den Mehrwert der Kooperationen:„Etwas ganz Besonderes ist die hervorra-gende Zusammenarbeit mit den Mitarbei-tern der Jugendgästehäuser. Durch diegemeinsame Arbeit werden Barrieren ab-gebaut, die Kommunikation und gegensei-tiges Verständnis wachsen. Und gerade inder Tourismusregion Mariazellerland sindwir ein wichtiger Partner, da es hier anHilfskräften mangelt!“, so Kotzegger. Kers-tin Mogg ist stellvertretende Hotelleiterinin Mariazell und betont, dass die Lebens-hilfe sehr viele Arbeiten erledigt, „die imstressigen Arbeitsalltag in der Rezeption

oder in der Reinigung teilweise zu kurzkommen würden.“ Und außerdem seienauch die Gäste begeistert.

Die Vielfalt der Tätigkeiten macht die Ar-beit abwechslungsreich und interessant;das schätzen alle, die in den IntegrativenGruppen arbeiten. „Am wichtigsten ist un-seren Kund*innen, dass sie aktiv am Erfolgder JUFA-Gästehäuser mitarbeiten. DieWertschätzung und die von der Lebens-hilfe bezahlte Sonderarbeitsprämie ma-chen diese Arbeitsplätze besondersbegehrt“, verrät Kotzegger, „denn das Zielder Lebenshilfe Bruck-Kapfenberg – abervor allem unserer Kunden – ist es, einmaleinen ‚richtigen’ bezahlten Arbeitsplatz zubekommen.“ Bis dahin stellt die „Teilhabean Beschäftigung in der Arbeitswelt (TaB)eine ideale Vorbereitungsmöglichkeit dar.

Integrative Arbeitsgruppen

Arbeiten im TourismusDie Kooperation mit den Jugend- und Familiengästehäusern (JUFA) ist ein

erfolgreiches Projekt der Lebenshilfe. Seit vielen Jahren tragen Menschen mit

Behinderung zu einem schönen Urlaub der JUFA-Gäste in der ganzen Steiermark bei.

Arbeiten im Pflegeheim

„Hauswirtschaftlicher

Dienst“ – eine ErfolgsgeschichteEin Projekt der Lebenshilfe Bruck-Kapfenberg mit dem Sozialhilfeverband

begeistert und zeigt, was Inklusion für die Gesellschaft bringt.

Das JUFA-Team: Martin Wöls, Rudi Walzer,Jenny Riedler

Die Jugend- und Familiengästehäuser in derSteiermark zählen auf die Lebenshilfe

Das Team der Lebenshilfe Bruck-Kapfenbergist in das reale Arbeitsleben voll integriert

Das Projektist für denSozialhilfe-verband eineBereicherung!“

Peter Koch,GeschäftsführerSozialhilfeverbandBruck–Mürzzuschlag

BesondereProjekte derLebenshilfe

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Soziale Teilhabe

Inklusiv arbeiten!Die Lebenshilfe Radkersburg machte

beim Inklusionspreis 2016 auf sich

aufmerksam. Es sind viele Projekte, die

die langjährige Arbeit und ihre Qualität

sichtbar machen: die Buffetbetriebe im

BORG Bad Radkersburg und in der

BAKIP Mureck, die Postpartnerstelle in

Deutsch Goritz, der Wäschereibetrieb

in Bad Radkersburg, Hausmeister-

tätigkeiten für die Jugend- und

Familiengästehäuser JUFA, ein

Bibliotheksdienst und die Schul-

wegsicherung, die Kooperation mit

Scheucher-Parkett und der Aufbau

eines RE-USE Shops. Fazit: Die

Lebenshilfe ist nicht zu stoppen.

Die Lebenshilfe Radkersburg geht seitvielen Jahren den Weg, Menschenihren Wünschen und Interessen ent-

sprechend zu begleiten. 2014 entschlossenwir uns, sie mit Hilfe des Konzepts „Person-zentriertes Arbeiten“ noch konsequenter zuunterstützen. Seit über 20 Jahren setzenwir auf kleine, integrationsfähige – heutekönnten wir sagen inklusionsfähige – Stand-orte. Wir setzen auf den Aufbau von indivi-duellen mobilen Unterstützungsleistungen.

Über uns. 78 Nutzer*innen können ausüber 20 inklusiven Dienstleistungs- und Ar-beitsangeboten wählen bzw. in Kooperati-onsbetrieben mitarbeiten. Dabei stellen wirzu 80 Prozent Kleinst-Einrichtungen für dreibis fünf Nutzer*innen im Bereich Wohnenund Arbeit zur Verfügung.Die Mobilen Dienste schenken Raum zurpersönlichen Entwicklung: Das Assistenzan-gebot in allen Leistungsbereichen des Stei-ermärkischen Behindertenhilfegesetzes(StBHG) wie Familienentlastung, Wohn- undFreizeitassistenz, ist flächendeckend gut ge-nutzt. Rund 66% aller Nutzer*innen nachdem StBHG werden mobil begleitet.

Drei Ansätze fürs inklusive

Arbeiten:

1. Kollektivvertraglich entlohnte Transitarbeitsplätze werden zur Verfügung gestellt. Tran-sitarbeitsplätze ermöglichen den Schritt in den ersten Arbeitsmarkt.

2.Arbeitsplätze bzw. Dienst-leistungen werden in Zusammenarbeit mit Koope-rationspartner*innen ge-stellt. Nutzer*innen arbeiten stunden- bzw. tageweise in regionalen Betrieben und Institutionen mit – z.B. im Kindergarten oder im Einzelhandel.

3.Zugunsten von inklusiven Arbeitsmöglichkeiten wur-den Werkstätten-Gebäude aufgelassen bzw. deren Nutzung verändert. Die Nut-zer*innen können nun unter inklusiven Arbeitsmöglich-keiten auswählen.

Unsere Arbeitsbereiche: Buf-fetbetrieb im BORG Bad Rad-kersburg, Buffetbetrieb in derBAKIP Mureck, Postpartner-stelle Deutsch Goritz, Wäsche-reibetrieb und Laden in BadRadkersburg, Hausmeistertä-tigkeiten im JUFA Tieschen, Bi-bliotheksdienst in derGemeinde Straden, Schulweg-sicherung in Straden, spezielleHandarbeit in der Parkettpro-duktion mit Scheucher Parkett.

Und noch mehr: Wir baueneinen RE-USE Shops im Alt-stoffsammelzentrum Rat-schendorf auf.

Sich mitteilen zu können, be-deutet Inklusion: Für Men-schen ohne bzw. wenigLautsprache ist es wesentlich,Wege zu finden, um sich mit-teilen zu können. Nur so kön-nen sich Kontakte anbahnen.Daher sehen wir UnterstützteKommunikation – vor allemauch im Kontext Arbeit – alswichtigen Teil von inklusivenPerson-zentrierten Prozessen.Wir unterstützen dieNutzer*innen ihren Vorstellun-gen entsprechend. Seit 2016sind vier Mitarbeiter*innen fürPerson-zentrierte und sozial-raumorientierte Prozessbeglei-tung zuständig. Alle Menschenhaben somit die Möglichkeit,persönliche Zukunftsplanun-gen in Anspruch zu nehmen.Ziel dabei ist immer die Ent-wicklung von individuellen Le-bensentwürfen und dieErhöhung der Lebensqualität.

Inklusionspreiswürdig. Wirsehen unsere Arbeit als Inklu-sionsprojekt und Inklusion alsProzess. Die Menschen wach-sen Schritt für Schritt hinein,können probieren, haben dieWahl und erfahren die eigenenMöglichkeiten und Grenzen.Die Lebenshilfe Radkersburg

ist bereit, genau hinzusehen,ob Entscheidungen Inklusions-prozesse verhindern oder un-terstützen.

Unser Bemühen. Wir habenin den letzten drei Jahren Lö-sungen für verbesserte inklu-sive Prozesse entwickelt. Dasveranlasste uns, große Verän-derungen in der Organisationeinzuleiten. Die gesamteStruktur der Lebenshilfe Rad-kersburg wurde verändert, so-dass Person-zentrierteProzesse etabliert werden kön-nen. Dazu haben wir Kund*in-nencoaching, Fachbegleitungfür Unterstützte Kommunika-tion und eine verstärkte Zu-sammenarbeit mitAngehörigen eingeführt. DasKund*innencoaching unter-stützt die Nutzer*innen undderen Unterstützer*innenkreisbei der Entwicklung und Um-setzung von bereichsübergrei-fenden, vernetzenden,sozialraumorientierten und Per-son-zentrierten Lösungen. Wirsehen auch im Betreiben vonSchulbuffets oder der Wäsche-rei einen Nachhaltigkeitseffekt.Inklusion wird erlebbar ge-macht und von der Gesell-schaft besser verstanden. DieBevölkerung geht nicht mehrzur Lebenshilfe – nein, sie gehtin die Wäscherei, zur Postpart-nerstelle oder ins Buffet.

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Jede Organisation kann sich aufden Weg machen, noch mehr Inklusion zu leben!“

Michael Sch.

Arbeiten in Radkersburg

„Heute sagen

wir ‚inklusions-

fähig’!“Michael Schachinger ist Qualitäts-

und Prozessmanager der Lebenshilfe

Radkersburg und präsentiert eine

Organisation, die in den letzten

Jahren stark gewachsen ist.

„Selbstbestimmt leben und an derGesellschaft teilhaben“, das sindLeitbegriffe der Lebenshilfe Rad-

kersburg. Der Mensch und seine Perönlich-keit stehen immer im Mittelpunkt – dabeibestimmt die Qualität die Arbeit! Allesdreht sich um die „Person-zentrierte Unter-stützung“. Außerdem: „In allen Bereichenist unser Bemühen auf inklusives Arbeitenausgerichtet“, freut sich Michael Schachin-ger, der für Qualitätsentwicklung und Pro-zessmanagemet zuständig ist. Auch dieLebenshilfe Radkersburg beteiligte sichbeim Inklusionspreis 2016: „Wir wählten einProjekt aus dem Bereich ‚Arbeit’ in Verbin-dung mit Kund*innen-Coaching und demSchwerpunkt in der Unterstützten Kommu-nikation “, so Michael Schachinger. >>

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lebens.thema

Inklusion ist möglich!

Inklusives Wohnen im

Messequartier GrazSeit September 2012 macht der Wohnverbund im Grazer Messequartier auf sich

aufmerksam. Das liegt auch am nicht enden wollenden Engagement aller

Beteiligten. Leiter Mark Staskiewicz, seine Mitarbeiter*innen und die

Bewohner*innen sind die Held*innen dieses öffentlichkeitswirksamen Projektes.

Im lebens.magazin berichteten wir mehrfach über besondere Feste, Begegnungen

und das bewegte und lebendige Miteinander im Messequartier. Auch sie waren

beim Inklusionspreis 2016 präsent.

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Menschen mitBehinderung fin-den im Lebenshilfe-

Wohnverbund Messequartier einneues Zuhause in zentraler Lage inGraz. Der Wohnverbund ist umge-ben von Kindergarten, Arztpraxen,Studentenwohnungen, Büros undeinem Café. Möglichst inklusiv zuwohnen ist das große Ziel; deshalbsuchen ALLE, die im WohnverbundMessequartier leben, den lebendi-gen Kontakt zu Nachbar*innen. Un-terstützung beim Wohnen gibt esan 365 Tagen im Jahr genauso wiebeim teilzeitbetreuten Wohnen oderbeim Trainingswohnen.

Dieses Projekt dient dem großen Ziel, Men-schen ein möglichst inklusives Leben zu ermög-lichen. Als wir in die große WohnsiedlungMessequartier zogen, sind wir auf alle zugegan-gen, haben uns vorgestellt. Wir sind Mitglieddes Nachbarschaftsvereines (IWM) geworden.Wir haben das Ziel der Inklusion in die Satzunggebracht und die Funktion eines Inklusionsbe-auftragten geschaffen. Heute ist der Leiter desLebenshilfe-Wohnverbundes, Mark Staskie-wicz, Obmann dieses Nachbarschaftsvereines,auf Vorschlag der Vereinsmitglieder. Wir neh-men an den monatlichen Stammtischen derNachbarschaft aktiv teil. Wir setzten uns für dieInteressen der Nachbarschaft ein. Wir organisie-ren keine eigenen Sommerfeste, sondern pla-nen mit der IWM große gemeinsame Feste.Das heißt, wir sind in der Vorbereitung ein akti-ver Teil: Beim Aufbau und Abbau helfenKund*innen der Lebenshilfe Seite an Seite mitanderen Nachbarn. Wir haben Kontakt zu allenSozialträgern im Messequartier.

Miteinander. Wir haben Podiumsveranstaltun-gen organisiert, Infoveranstaltungen und Feste;zu allen kommen viele Nachbar*innen. Wir tref-fen uns regelmäßig mit dem Kindergarten imMessequartier, besuchen uns gegenseitig,haben darüber eine Fotoausstellung gemacht.Wir machen Ausflüge mit Menschen aus demBetreuten Wohnen für Senior*innen, habenKontakte mit den Student*innen. Wir treffenviele Nachbar*innen und Familien, die im Mes-sequartier wohnen und sind bekannt. Wir be-kommen viel Besuch – zum Beispiel vonStudent*innen oder Auszubildenden und erzäh-len ihnen von unserer Inklusionsarbeit. SelbstUniversitätsprofessor Georg Theunissen, einerder bekanntesten Heil- oder Sonderpädagogenim deutschsprachigen Raum, war bei seinemBesuch beeindruckt.

Wir schaffen Begegnungen. Wir organisierenHauskultur-Konzerte mit. Derzeit arbeiten wirmit den Nachbar*innen an der Fortsetzung desKindergartenprojektes, wir wollen einen Werk-

raum für die Nachbarschaft schaffen. Am 25.Juni ist das nächste große Sommerfest. Wir ar-beiten an einem Tanzprojekt, bei demNachbar*innen zusammen Spaß am gemeinsa-men Tanzen entwickeln sollen. Es gibt das Vor-haben, eine inklusive Band zu gründen und wirwollen gemeinsam Hochbeete bauen. Vorurteilewerden abgebaut, es kommt zum persönlichenKontakt, man begrüßt sich, erzählt sich Dinge,kennt sich mit Namen. Das sind wir.

Gemeinsam leben im Grazer Messequartier: zentrumsnah,kommunikativ, weltoffen und ohne Vorurteile

Im Messequartier ist immer was los ...und das verbindet!

Das Projekt istrichtig gut, weil dieKund*innen derLebenshilfe, die imMessequartierwohnen, einanerkannter Teileiner vielfältigenNachbarschaftgeworden sind.“

Mark S.

Mit dabei beim

Inklusionspreis2016

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lebens.thema

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Entspannungam Teich und inder Landschaft,

die vom TeamA+ gepflegt

werden

Viel Interessanteserfahren die Besu-cher*innen beimBesuch des Öster-reichischen Frei-lichtmuseums

Unter der Leitung einer Begleitungs-person der Lebenshilfen Soziale Dienste, übernimmt das Team A+ imFreilichtmuseum Stübing verschieden-ste Instandhaltungsarbeiten

Daniel Zöhrer: „Arbeit ist mir wichtig, umGeld zu verdienen und weil ich Beschäfti-gung brauche. Sonst wäre mir langweilig.Im Österreichischen Freilichtmuseum ar-beite ich gerne, weil ich hier im Freien ar-beiten kann. Besonders gut gefällt mir,dass die Arbeit so abwechslungsreich ist.Hier kann ich viel lernen. Bei der Arbeitkomm ich mit vielen Leuten zusammen,aus unserer Gruppe und auch mit Muse-umsangestellten. Es ist nie langweilig!“

Dominik Keusch: „Ich bin sehr froh, dassich hier arbeite, weil ich so Geld verdiene.Das ist mir wichtig! Meine Lieblingsarbei-ten hier sind Holzhacken und Laub rechen,und dass es so viel verschiedene Aufga-ben gibt, gefällt mir sehr gut. Es wird nielangweilig, weil wir oft mit den Arbeiternvon Stübing zusammenkommen.“

Rebecca Aldrian: „Den Menschen ausunseren Arbeitsgruppen tut es sehr gut,dass sie mit großem Respekt und Wert-schätzung behandelt werden, sei es sei-tens der Geschäftsführung oder auch vonallen anderen Mitarbeitern des Muse-ums.“„Das Besondere für

die Menschen mitBehinderung, die

hier in Stübing arbeiten ist,dass der Zusammenhalt zwi-schen den Angestellten vonStübing und dem Team A+ soangenehm und unkompliziertist“, sagt Rebecca Aldrian, eineArbeitsbegleiterin. Eine inte-grative Arbeitsgruppe über-nimmt im FreilichtmuseumStübing Instandhaltungsarbei-ten; Rebecca leitet die Gruppean. Die Aufgaben eignen sichbestens, um die handwerkli-chen Kompetenzen der Teilneh-mer auszubauen – auch soziale

Aspekte kommen nicht zukurz.

Es läuft gut. Das Österreichi-sche Freilichtmuseum bieteteine Vielfalt von Arbeitsmög-lichkeiten, von der Grünland-pflege bis hin zuInstandhaltungs- und Inventar-aufgaben. So hat jeder einenArbeitsbereich, der seinenoder ihren ganz persönlichenTalenten entspricht. Für EgbertPöttler, den Geschäftsführerdes Museums, ist diese be-sondere Arbeitsleistung mittler-weile ein fixer Bestandteilgeworden. Das Team A+ trägt

zur Erweiterung des Angebo-tes und zur Sicherung der be-stehenden Qualität bei:„Besonders positiv an der Zu-sammenarbeit ist, dass wiruns auf die Arbeitsleitung desTeam A+ verlassen können.Man hat das Gefühl, die Leutefühlen sich hier wie zuhause.Ich hoffe, dass wir die Koope-ration ausbauen können. Ichdenke, für jeden Betrieb, derim halböffentlichen oder öffent-lichen Bereich ist, wäre eswichtig, Menschen mit Behin-derung noch besser zu inte-grieren“, so Pöttler.

... wie andere auch

Arbeiten im

Freilichtmuseum StübingSeit 2013 kooperiert die Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH über das

Team A+ mit dem Freilichtmuseum Stübing.

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„Wir arbeiten beim Team A+ für das

Österreichische Freilichtmuseum!“

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BesondereProjekte derLebenshilfe

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lebens.thema

Aktiv in Betrieben der Region Hartberg

Eine schöne ArbeitEinen ganz besonderen Arbeitsplatz haben Manfred Pußwald und

Benjamin Schuller, zwei Dienstleistungsnutzer mit „TaB-Bescheid“.

– TaB steht für „Teilhabe an Beschäftigung in der Arbeitswelt“. Die

beiden Männer kommen aus der Tageswerkstätte Neudau der

Lebenshilfe Hartberg und arbeiten im Frischewerk der Firma RINGANA,

einem Kosmetikhersteller. Manfred und Benjamin sind dabei voll ins

Team der Verpackungsabteilung und in die Produktionsabläufe

integriert.

Beitrag zur Wertschöpfung. Ringana-Chef AndreasWilfinger zum Grund für die Kooperation: „Die Zu-sammenarbeit mit der Lebenshilfe Hartberg hat nichtnur sozialen Charakter, sondern trägt auch zur Wert-schöpfung bei. Das ist für uns ganz wesentlich, wennwir uns engagieren. Eintagsfliegen, wie den 'xtenSpendenscheck', gibt es reichlich – wir möchten auchsehen, was passiert und was sich ändert. Nur sokann die Gesellschaft in Balance bleiben und sozialeGerechtigkeit einen Stellenwert haben.“

Das Selbstwertgefühl steigern. Für Angela Schmal-legger, der Leiterin der Tageswerkstätte Neudau, hatdiese Form der Beschäftigung aus mehreren Grün-den hohe Bedeutung: „Zum einen wird das Selbst-wertgefühl unserer Dienstleistungsnutzer*innenenorm gesteigert, zum anderen ist es auch eine opti-male Möglichkeit, zu sehen, wie die Arbeit am erstenArbeitsmarkt funktioniert. Und nicht zuletzt wirddamit ein wichtiger Beitrag zur Inklusion geleistet.“Zu den Kooperationspartnern der Lebenshilfe Hart-berg zählen mittlerweile auch Unternehmen wie Ret-ter Reisen in Pöllau, der Biohof Fink in Lechen beiGrafenorf und die Firma ELT in Friedberg. Dazukommt eine Vielzahl an Einzelaufträgen. Ja, es istschön zu arbeiten ...

Weitreichende Kooperation.

Seit April 2016 kooperiert RINGANAmit der Lebenshilfe Hartberg.Neben der Beschäftigung von Man-fred Pußwald und Benjamin Schul-ler im Werk werden in denTageswerkstätten der Lebenshilfein Vorau, Pöllau, St. Johann undNeudau RINGANA-Nahrungsergän-zungen verpackt. „Wir falten die Ver-packungskartons, befüllen sie mitSachets der RINGANA-Packs und

abschließend versehen wir sie mitAufklebern. Die Arbeit mit Ringanaist sehr interessant. Am liebstenklebe ich diese Frischesiegel auf dieKartons. Dabei muss man sehrgenau sein", erklärt Lisa Ellinger,eine Teilnehmerin des Projektes.Dabei übernimmt die Lebenshilfeauch die Qualitätssicherung bei ca.1.000 pro Woche gefertigten Einhei-ten.

Meine

MeinungVon Angela Schmallegger,

Leiterin der Tageswerkstätte

Neudau.Die positive Entwicklung der Zu-sammenarbeit mit der Wirtschaftbesteht aus meiner Sicht darin,dass sich – vor allem im letztenJahr – die Arbeitsqualität sehr ge-steigert hat. Durch die Kontinuität,die Dauer und die Intensität der Tä-tigkeit haben die Dienstleistungs-nutzer*innen mehr Sicherheit imAblauf der Arbeiten gewonnen. Da-durch profitieren beide Seiten. Au-ßerdem bringt die Arbeit direkt inden Betrieben viel mehr Verständ-nis für die Abläufe in der realenWirtschaft. Generell bin ich derMeinung, dass sich die LebenshilfeHartberg im Bereich der externenArbeiten immer mehr in RichtungProfessionalität und Qualität hinbe-wegt.

Der Kosmetik Her-steller RINGANAund die Lebens-hilfe Hartberg ma-chen Inklusionmöglich. Allegeben ihr Bestes!

Die Lebenshilfe Hartberg ist auf derSuche nach neuen Kooperationspart-nern. Informationen bekommen Sie inder Zentrale der Lebenshilfe Hartberg, 8295 St. Johann in der Haide 249, Tel.: (03332) 64 555-0.

Die RINGANA-Gründer Ulla Wannemacherund Andreas Wilfinger

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BesondereProjekte derLebenshilfe

Ich bin indie FirmaRinganasehr gutintegriert."

Manfred P.

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Lebenshilfe Mürztal

BRÜTBRÜT?

Am Anfang war die IrritationDer erste Schritt hin zu einem vielfältigen sozialen Konstrukt, das sich Inklusion

nennt: Teilhabe. Wer nicht Teil hat, ist nicht dabei. Und schon gar nicht dort, wo

zukunftsgeltende Entscheidungen getroffen werden, zukunftsorientierte Konzepte

ihren Anfang finden. Von Tamara Böhm, Foto: Nahtloskunst

lebens.thema

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Wer nicht sicht- und spürbar ist,dessen Bedürfnisse finden keineBerücksichtigung. Weder in der

Wirtschaft noch in der Bildungspolitik undschon gar nicht im sozialen Miteinander.Die Teilhabe von Menschen mit Beein-trächtigung soll nach und nach Werte, Nor-men und Haltungen des betroffenensozialen und strukturellen Systems verän-dern. Idealerweise hin zu einer Struktur,die das Annehmen von Anderssein begünstigt. Hier hakt brütbrüt! ein.

Doch aller Anfang ist schwer. Kein Wun-der – denn bisher wurden (und werden)Menschen mit Beeinträchtigung vielfach in

separierten Systemen begleitet. Sie sindunter sich, beim Arbeiten, beim Wohnen,in der Freizeit – geschlossene Gesellschaftalso. Aber nicht, weil sie das wollen, son-dern weil die bestehenden Strukturenmeist eine andere Wahl ausschließen.

Martin Rausch ist art brut Künstler. Erdurchlief eine – für Menschen mit Trisomie21 – durchaus gängige berufliche Lauf-bahn. Sehr vereinfacht dargestellt: Sonder-schule, Lebenshilfe Mürztal /NAHTLOSKUNST. Keine Familiengrün-dung, kein Führerschein, kaum finanzielleEntscheidungskraft.

Und doch fungiert Martin Rausch seit September2016 offiziell als Experte. Im Kontext des Bildungs-projektes brütbrüt!, geführt mit einem mutigen Ko-operationspartner (Neue Mittelschule St. Marein imMürztal), lehrt der 47-Jährige Schülerinnen undSchülern in der 7. Schulstufe den Mut zum bildneri-schen „Sichselbstausdrücken“. Nicht als Freigegen-stand, sondern eingebettet in den regulärenBE-Unterricht. Diese Rolle fordert ihn immens – und nicht nur ihn, sondern auch die Schüler undSchülerinnen, den Lehrkörper und seine persön-lichen Assistent*innen.

Am Anfang war Irritation: über das Andersseinseiner Sprache, die nur enge Begleiter verstehen,über das Anderssein seiner Mimik, seiner Gestik,seiner Erzählungen, seines Aussehens, über seinNicht-rasch-folgen-Können von Fragen, sein Nicht-Verstehen von Anleitungen seitens der Schulkinder,seine emotionalen Downs, wenn er nicht mehr wei-ter weiß und, und, und. Am Anfang war auch er irritiert – über die lauteKommunikation der Kinder (das er als Streiten inter-pretierte), über das unbedingt(!) ruhige Verhaltenam Gang auf dem Weg zum Klassenraum, über Me-thoden der Gruppenfindung. Darüber, dass dieSchüler*innen in der ersten Zeit nicht ihn, sondernseinen persönlichen Assistenten ansprachen, wennsie etwas brauchten, darüber dass Lehrer ihn ko-misch ansahen, darüber dass die Schüler*innen an-fangs einen „Sicherheitsabstand“ wahrten und sich– wenn er zu ihnen sprach – wegdrehten, und, und,und.

Vier Monate später scheint die erste große Irri-tationsphase überwunden zu sein. DieSchüler*innen sind fasziniert von Rauschs „Zeichen-wut“, seiner Gestik und Mimik, seinen unverständli-chen Witzen. Der anfängliche Sicherheitsabstand zuihm ist augenscheinlich geringer. Dass er sie „lehrt“,ist für 90 Prozent der Schüler und Schüler*innen Tat-sache. Der erste Schritt scheint getan.

g Info:

Zur Person: Tamara Katalin Böhm istKulturwissenschafterin und Projekt-entwicklerin von brütbrüt!

Martin Rausch zelebriert seinen interaktiven Part mit Studenten und Studentinnen an

der KPH Graz

BesondereProjekte derLebenshilfe

EinblickeVon Tamara Böhm

Expertentum ist verhandelbar.

Im Dezember 2016 folgte eine Ein-ladung der Kirchlichen Pädagogi-schen Hochschule Graz. Inklusionsforscherin HanneloreKnauder bat mich in vier Gastvor-trägen das österreichweit einzigar-tige Projekt „brütbrüt!“ an dieangehenden Lehrer*innen zu ver-mitteln. Für das Team rund um„brütbrüt!“ waren die Gastvor-träge, gerichtet an angehendePädagogen und Pädagoginnen,nur unter Beteiligung des Exper-ten Martin Rausch annehmbar. Martin Rausch bestritt im Rahmender Vorträge jeweils einen 20 mi-nütigen, interaktiven Part. OhneWorte. Ohne theoretischen Unter-bau. Ohne auffordernde Anleitung. – Es gelang ihm ein„stiller“ Diskurs über Experten-tum und Normen in der Bildungs-praxis, sowie eine Teilhabe aneinem System, das er noch nie betrat. Hut ab, Herr Rausch. Hutab auch vor jenen Systemen – undvor allem den Menschen darin –die sich auf Unbekanntes, und zuBeginn irritierendes Terrain bege-ben. Dann kann vieles gelingen.

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lebens.thema

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Lebenshilfe Judenburg

Wenn Inklusion

durch den

Magen gehtIm Restaurant der Lebenshilfe Region

Judenburg wird seit Beginn des Jahres

„inklusiv“ gekocht. Menschen mit

Behinderungen unterstützen das

Küchenpersonal im Neuen Marktwirt und

lernen dort fürs Leben. Von Christina Pirker

Ursprünglich auf Initiative des Bundesso-zialamtes (jetzt Sozialministeriumser-vice) zur Lehrlingsausbildung

benachteiligter Jugendlicher ins Leben geru-fen, ist das Geschäftsmodell des NeuenMarktwirtes seit Ausbleiben der Fördergelderein anderes: Seit Anfang des Jahres wird dasRestaurant nämlich mit Personal undKund*innen aus dem BHG-Bereich geführt.

Gemeinsame Arbeit. „Die Kund*innen sindbegeistert und sehr stolz, ein Teil des NeuenMarktwirtes zu sein. Die Wertschätzung, diesie von den Gästen erhalten, ist von großerBedeutung und dient ihnen als Motivation“, soBrigitte Rieser, Standortleiterin der Werk-stätte Kohlplatz (Gala-Bau) und jetzt auch Lei-terin des Restaurants. Gemeinsam mitMitarbeiter*innen der Werkstätten-Küche ma-nagt sie den Gastronomiebetrieb.

Die Forderung nach mehr Inklusion imRahmen der Leistungsart „Teilhabe an der Be-schäftigung in der Arbeitswelt“ wird durch dieMitarbeit von sechs Kund*innen im trägerei-genen Restaurant umgesetzt. Wie wichtig esist, Menschen mit Behinderungen nicht nur in

Werkstätten zu beschäftigen, sondern für sieattraktive Arbeitsplätze zu schaffen und ihnendas Gefühl zu vermitteln, ein Teil der Gesell-schaft zu sein, spiegelt sich in den Gesichternund Aussagen der Kund*innen, die im Res-taurant Neuer Marktwirt arbeiten.

Manuel Kaser ist begeistert: „Ich war vor-her in der Gala-Bau-Küche und habe dortschon viel gelernt. Hier im Marktwirt bin ichfür die Salate zuständig. Ich bereite am Vor-mittag alles vor und zu Mittag muss es dannschnell gehen, die Gäste warten ja.“ Undauch für Bernadette Berger läuft es gut: „Icharbeite gern gemeinsam mit anderen undnehme es sehr ernst. Es ist vieles neu hier,aber Bianca und die anderen vom Team hel-fen mir.“ Bianca Metnitzer ist ausgebildeteKöchin und Betreuerin im Restaurant NeuerMarktwirt. „Für mich macht es generell kei-nen Unterschied, ob ich mit einem Lehrlingarbeite oder mit den Kund*innen der Lebens-hilfe. Es liegt immer an den eigenen persönli-chen Stärken und Schwächen – und wennman in der richtigen Art und Weise darauf ein-geht, können alle Beteiligten etwas dazuler-nen“, weiß Bianca Metnitzer.

g Info:

Restaurant Neuer Marktwirt

Burggasse 73 | 8750 JudenburgTel: +43 (0)3572 44004neuermarktwirt@lebenshilfe-judenburg.atwww.neuermarktwirt.at

Aufgrund der finanziellen und personel-len Umstrukturierung mussten die Öff-nungszeiten des Restaurants verkürztwerden. Montag bis Freitag können sichGäste von 7.30 bis 14.30 Uhr kulinarischverwöhnen lassen. Vor allem durch dieEinnahmen aus dem Restaurantbetrieb,aber auch durch Spenden, will man dieAusbildung integrativer Lehrlinge wiedervorantreiben.

Für Bernadette Berger und Bianca Metnitzer läuft alles sehr gut

Im Neuen Marktwirt gibt esfür alle viel zu tun

Special

Olympics –

World Winter

Games 2017„Lasst mich gewinnen! Aber wenn

ich nicht gewinnen kann, dann lasst

es mich mutig versuchen!“ – So lau-

tete das Motto des einzigartigen

Sport-Events, das vom 17. bis 25.

März in Schladming, Ramsau und

Graz stattfand.

Unter dem bekannten Special-Olym-pics-Motto nahmen Sportler*innen vie-ler steirischer Lebenshilfen teil. DieStimmung war heldenhaft und glicheinem Event der Spitzenklasse. „Wirvon der Lebenshilfe Radkersburghaben in Graz in der Disziplin Stock-sport teilgenommen. Es war überwälti-gend“, sagt Michael Schadler, Trainervon der Lebenshilfe Radkersburg. „Allebereiteten sich sehr gut vor und wirtrainierten regelmäßig mit Mannschaf-ten aus unserer Region. Damit förder-ten die Athlet*innen den Kampfgeistund machten große Schritte für die In-klusion. Die Teilnahme an den Winter-spielen bedeutete allen Beteiligtensehr viel“, so Schadler.Einen Rückblick auf die Spiele findenSie in der nächsten Ausgabe!

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Brigitte Rieser istStandort-

leiterin der LebenshilfeJudenburg

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Ich heiße Helga Blumrich. Ich bin 49 Jahre alt und wohne in Köflachin einer eigenen Wohnung. Ich bin ein lebenslustiger und ehrlicherMensch. In meiner freien Zeit höre ich gerne Schlager und gehe gern indie Disco. Magst du die gleiche Musik wie ich und gehst genauso gernfort wie ich? Dann würde ich mich freuen wenn du mir schreibst: HelgaBlumrich, Dr. Karl Renner Weg 1/50, 8580 Köflach

Hallo, ich bin der Michael, 27 Jahre alt und wohne im Bezirk Voits-berg. In meiner Freizeit spiele ich gerne Darts, gehe gerne spazieren,wandern oder in die Therme. Ich arbeite bei der Lebenshilfe Söding imTeam A+und suche auf diesem Weg eine liebe Freundin. Sie sollte zwi-schen 25 und 30 Jahre alt, humorvoll und gerne in der Natur sein. Wennich dein Interesse geweckt habe, dann melde dich doch bitte telefonischoder per SMS bei mir: 0664/ 9435795. Ich freue mich auf dich.

Ich, Wolfgang Schalk (41), suche eine/n unternehmungslustige/nFreund/in für gemeinsame Aktivitäten, oder auch ab und zu jemanden,der bei mir schlafen möchte. In meiner Freizeit halte ich mich gerne inder Natur auf und gehe gerne zum Frisör oder auch Kaffee trinken. Ichspiele auch Ziehharmonika. Außerdem tanze ich sehr gerne. Ich bin aufder Suche nach einem netten und ehrlichen Partner zwischen 35 und 50Jahren, der mit mir etwas unternimmt. Wenn du mich kennenlernenmöchtest, schicke mir bitte einen Brief mit Foto an: Wolfgang Schalk,Klosterwiesgasse 103a, 8010 Graz

Mein Name ist Christoph Puder. Ich bin 26 jahre alt und suche diegroße Liebe. Ich arbeite in Leoben Hinterberg im Café Beniva. Sehrgerne bin ich unter Menschen. Öfters fahre ich auch mit meinen zweiBrüdern beim Moto-Cross-Rennen mit und mache Filme und Fotos vonihren Rennen. Bei der Feuerwehr darf ich auch mitmachen und habe be-reits Abzeichen in Bronze und Silber. Gerne helfe ich auch daheim in derLandwirtschaft mit. Sehr gerne wandere ich, deshalb suche ich meineWegbegleiterin, die mit mir Hand in Hand das Leben meistert. Es wäreschön, wenn du auch gerne tanzt und Musik magst. Ich spiele auf dersteirischen Mundharmonika. Eine eigene Band wäre mein Traum. Wenndu meine Interessen teilst, deine Figur schlank ist und du zwischen 23und 30 bist, dann schreib mir bitte. Meine Adresse ist: Maklerberg 49,8713 St. Stefan.

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lebens.aktuell

Künstlerisch und kreativ zeigten sichdie Lebenshilfe und die Sparkasse ineinem Projekt, das bewegte: „Kunst

ist eine Möglichkeit, sich mitzuteilen undsich damit Gehör zu verschaffen“, sagt Ro-mana Ganster, Standortleiterin der Tages-werkstätte Pöllau, und fügt hinzu: „ImZentrum des Projektes standen die Stär-kung der Persönlichkeit und die Begeg-nung mit sich selbst und denMitmenschen“, so Ganster. Eine Idee, dieauch dem Grundgedanken der SparkassePöllau Privatstiftung entspricht: „EineSparkasse ist dazu da, möglichst vielenMenschen zu Wohlstand und Sicherheit

zu verhelfen“, erklärte Vorstandsdirektorund Vorsitzender des StiftungsvorstandesJohannes Kielnhofer, „dazu zählt auch,Menschen zu mentalem Wohlstand undSicherheit zu verhelfen. Daher unterstüt-zen wir die Lebenshilfe seit Jahren. ZumBeispiel bei den Special Olympics oderStyrian Summer Art, wodurch zahlreicheMenschen der Lebenshilfe in Pöllau aneinem Kunstkurs teilnehmen können.“Viele dieser besonderen Kunstwerke gabes in der Sparkasse Pöllau zu besichtigen,was die Künstler*innen genauso erfreute,wie die Betrachtenden.

Ein Projekt der Lebenshilfe Hartberg und der Sparkasse Pöllau

Für eine starke PersönlichkeitVom 10. Jänner bis 10. Februar stellten 16 Künstler*innen der Lebenshilfe

Hartberg ihre Werke in der Sparkasse Pöllau aus. Ein voller Erfolg für alle

Beteiligten.

Künstler und Begleiter: Romana Ganster und ErnaResetarits mit Kund*innen

der Lebenshilfe-Tageswerk-stätte Pöllau sowie Adi

Schloffer und Johannes Kielnhofer, Spar-

kasse Pöllau AG

Partnersuche

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Michael

Wolfgang

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rechts.beratung

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Lebenshilfe-Rechtsberatung

„Es ist Zeit, mich zu

verabschieden!“Dr. Wolfgang Sellitsch von der Lebenshilfe-Rechtsberatung widmet sich einer

neuen beruflichen Herausforderung.von Dr. Wolfgang Sellitsch

Vor 14 Jahren hat sich die Lebenshilfe Steier-mark dazu entschieden, ihren Kundinnen undKunden, deren Angehörigen und

Sachwalter*innen professionelle Hilfe und Unterstüt-zung im Paragrafendschungel anzubieten. Im Rah-men eines damals auf drei Jahre befristetenProjektes „Rechtsberatung“ habe ich mit breiter Un-terstützung durch alle steirischen Lebenshilfen einBeratungsangebot aufgebaut, das österreichweitwohl einzigartig war und ist. In zahllosen Einzelfällenkonnten wir als Expert*innenteam mit engagiertenJurist*innen unsere Mitglieder beraten und auch bisvor die Höchstgerichte unterstützen.Damit haben wir ein Kompetenzzentrum für behinde-rungsspezifische Rechtsfragen in der Steiermark ge-schaffen, das auch ein wertvolles rechts- undgesellschaftspolitisches Instrument zur Interessenver-tretung für Menschen mit Behinderung darstellt;damit Inklusion auch lebbar werden kann!

Ich bin sehr glücklich für diese Zeit, in der ich vieleberührende Schicksale und beeindruckende Begeg-nungen erleben durfte, die meinen Blick fürs Wesent-liche im Leben geschärft haben und mich nun zueiner neuen Herausforderung in den Gesundheitsbe-reich führen. Pionieraufgaben haben mich immerschon fasziniert und ich freue mich schon sehr, meineArbeitskraft bei der Umsetzung der steirischen Ge-sundheitsreform gestalterisch und konstruktiv einset-zen zu können.

Ich bedanke mich für Ihr sehr geschätztes Vertrauenund bei meinen Mitarbeiter*innen und Kooperations-partner*innen für die professionelle Zusammenar-beit. Ich wünsche Ihnen und der LebenshilfeRechtsberatung alles Gute!

ch wünsche allen, dass die schöneAtmosphäre dieses Hauses sich imAlltag in einem guten Klima des

Miteinanders niederschlägt“, meinte Le-benshilfe-Präsidentin Ursula Vennemann.Auch Wolfram Sacherer, Geschäftsführerder ENW Gemeinnützigen Wohnungsge-sellschaft, und Bürgermeister Ernst Meix-ner sprachen Grußworte.Leiterin Elisabeth Redl erzählte vom Alltagim Haus, das im vergangenen Novemberbezogen wurde: „Manchmal bin ich ganz al-lein da, weil alle außer Haus sind – um dieschöne Natur oder die Nähe zum Stadtzen-trum für Aktivitäten zu nutzen.“ Eine guteNachbarschaft und eine Einbindung derMenschen mit Behinderung in das Umfeldseien ihr ganz wichtig.Kaplan Adrian Aileni segnete die Räume,bevor jene Menschen mit Behinderung, dieden Tag im Haus verbringen, einen symboli-schen Schlüssel entgegennahmen und dieEröffnungsworte sprachen.

Neu in Voitsberg: Tageszentrum für Menschen mit Behinderung

Lebenshilfe-Haus

in Voitsberg

eröffnetMehr als 100 Gäste kamen zum

Eröffnungsfest des Lebenshilfe-Hauses in

der Perschlerstraße 17 in Voitsberg. Im

neuen Tageszentrum für Senior*innen

und in der Tagesförderstätte der

Lebenshilfe werden 23 Menschen mit

Behinderung begleitet.

Fotos: Lebenshilfen GmbH, Cescutti

Nach einjähriger Bauzeit kann nun die Eröffnunggefeiert werden: In der Perschlerstraße hat die Le-benshilfen Soziale Dienste GmbH ein Tageszen-trum für Senior*innen und eine Tagesförderstättein Betrieb genommen

g Info:

Elisabeth Redl, Tel: 0676 84 71 55 232,[email protected];www.lebenshilfen-sd.at

Ich wünsche Ihnenund der LebenshilfeRechtsberatungweiterhin viel Erfolgund verbleibe mitinklusivenWünschen.“

W. Sellitsch

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rechts.beratung

Rechtsberater Oliver Tekautz-Gärber verabschiedet sich

„Es hat sich einiges

bewegt!“Mit 2017 habe ich mich schweren Herzens dazu

entschlossen, mich als Rechtsberater für die

Lebenshilfen der Süd- und Oststeiermark zu

verabschieden.

Nach 13 Jahren im Dienstevon Menschen mit Behinde-rungen und ihrer Rechte

werde ich mich nunmehr stärkermeiner Tätigkeit als Psychothera-peut in Ausbildung unter Supervi-sion und als Familienmediator infreier Praxis zuwenden.

Was neben den sieben dicken,mit juristischem Material vollge-stopften Ordnern und zahlreichengewonnenen aber leider auch eini-gen verlorenen Verfahren bleibt,sind vor allem hunderte bewe-gende Begegnungen mitKund*innen, Eltern und Mitarbei-ter*innen der Lebenshilfen in derSteiermark. Bei allenMitarbeiter*innen dieser steiri-schen Lebenshilfen, die derRechtsberatung Unterstützung mitFinanzen und Taten angedeihenließen, bedanke ich mich bei die-ser Gelegenheit recht herzlich.Meinen Kolleg*innen wünsche ichweiterhin viel Mut und Freude beiihrer spannenden und wertvollenArbeit. Vielen Dank und alles Gute!

Gemeinsam mit Frauenpower für Ihr Recht!

Hochmotiviert startet das neueTeam der Lebenshilfe-Rechtsberatung in die Zukunft!

Mit Ulli Straka hält eine erfahrene Lebenshilfe Mitarbeiterin treu in der

Rechtsberatung die Stellung. Zwei Rechtsberaterinnen kamen neu dazu.

Gabi Hasenberger bringt frischenWind ins Team. Sie war jahre-lang in der Beratung und Be-

gleitung von Opfern von Gewalt imsozialen Nahraum tätig und blicktnach einer Ausbildung zur zertifizier-ten Mediatorin ihrem neuen Aufga-benbereich für Menschen mitBehinderung mit großem Engage-ment entgegen.

Wieder neu im Team freut sich ElkeMori, nach einer zweijährigen Pausevon der Rechtsberatung, sehr auf ihre„neue, alte“ Aufgabe. Elke Mori istauch als Gleichbehandlungsbeauf-tragte der Stadt Graz damit beschäf-tigt, Diskriminierungen jeglicher Artzu beseitigen und vermittelt als Leh-

rende an der Fachhochschule Joan-neum den Studierenden der sozialenArbeit ihr fachliches Wissen beson-ders praxisnah. Die drei Juristinnenstehen künftig Menschen mit Behin-derung, deren Angehörigen undderen Vertreterinnen und Vertretern inbehinderungsspezifischen Rechtsfra-gen, bei Rechtsansprüchen nach demSteiermärkischen Behindertengesetzund in Pflegegeldangelegenheiten,beratend und unterstützend zur Seite.

Rechstberaterin Elke Mori: „Ichfreue mich sehr, wieder im Team derLebenshilfe Rechtsberatung sein!Die „Pause“ habe ich gut genutzt, ummein Wissen als Gleichbehandlungs-beauftragte der Stadt Graz zu erwei-tern und als Lehrbeauftragte derFachhochschule Joanneum an dieFrau und an den Mann zu bringen.Voller Elan und Tatendrang darf ichjetzt als Rechtsberaterin Fragen unse-rer Kund*innen bearbeiten, Angehö-rige unterstützen und übergesetzliche Neuerungen informieren.Sie erreichen mich unter der Telefon-nummer 0650 8125759",so Mori.

Die dritte Frau im Bunde,

Gabi Hasenberger, machtesich schon immer für ihreMitmenschen stark: „MeinWeg begann mit ehrenamtli-cher Menschenrechtsarbeitfür amnesty international; da-nach nahm ich meine lang-jährige berufliche Tätigkeit fürdas GewaltschutzzentrumSteiermark auf. Es folgtemeine Karenzzeit – währendder ich eine Ausbildung zurKonfliktreglerin absolvierte –und dann arbeitete ich an derGründung und dem Aufbaueines VinziMarktes für finan-ziell schwächere Mitmen-schen mit. Nun geht es umdie Unterstützung und Bera-tung von Menschen mit ein-geschränkten Fähigkeitenund deren Angehörigen. DerEinsatz für die Rechte meinerMitmenschen lag mir immerschon am Herzen. Ich freuemich daher darauf, gemein-sam mit meinen Kolleginneneinen Beitrag zur Durchset-zung der Rechte unsererKund*innen leisten zu dür-fen, damit diese ein selbstbe-stimmtes und qualitätsvollesLeben inmitten unserer Ge-sellschaft führen können“, soHasenberger. – Frauenpowereben …

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe

News & Tipps von der Rechtsberatung

Rechtberaterin Ulli Straka mitdem neuen Team

Gabi Hasenberger

Oliver Teekautz-Gärber

Elke Mori

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Mit Ihrer Spende unterstützen Sie Menschen mit Behinderung

in ihrem „Leben wie andere auch!“

Spendenkonto: 1-07.104.730

BLZ: 38.000 Raiffeisen-Landesbank Steiermark

Die Lebenshilfe-Rechtsberatung bietet für Menschen mit Behinderung,

deren Angehörige und Sachwalter in der ganzen Steiermark Unter-

stützung an:

>> Information über Rechtsansprüche nach dem Steiermärkischen

Behindertengesetz und Unterstützung bei der Durchsetzung

>> Überprüfung von Behördenentscheidungen

>> Beratung in behinderungsspezifischen Rechtsfragen

>> Beratung und Unterstützung in Pflegegeldangelegenheiten

Das kompetente ExpertInnen-Team steht Ihnen unter der Rufnummer

0650 / 81 25 754 in allen steirischen Bezirken zur Verfügung.

RechtsberatungDurch das neue Behindertengesetz ergeben sich viele

Verbesserungen, Chancen und Möglichkeiten.

– Aber nicht immer kommen Betroffene zu ihrem Recht.

I M P R E S S U Mlebens.magazin ist eine Mitgliederzeitung des Landesverbandes der Lebenshilfe Steiermark und unabhängig von politischen Parteien und Kirchen. Na-mentlich gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Für den Inhalt der Texte sind die jeweiligen AutorInnen verant-wortlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich das Recht vor,Beiträge aus Platzgründen zu kürzen. Medieninhaber und Herausgeber: Landesverband der Lebenshilfe Steiermark, Präsidentin Heidrun Notbauer, Schieß-stattgasse 6, 8010 Graz, Telefon (0316) 81 25 75, [email protected], www.lebenshilfe-stmk.at · Redakteure & Autor*innen: Gerald Kot-zegger, Hans Peter Wildling, Michael Schachinger, Marlene Pirkheim-Eberhard, Mark Staskiewicz, Mag. Birgit Spiegel, Angela Schmallegger, Mag.a TamaraKatalin Böhm, Mag. Christina Pirker, Eva Reithofer-Haidacher, Mag. Gabi Hasewend, Mag. Elke Mori · Fotos: Pure Ruby, Lebenshilfe · Gestaltung: Jene-weinFlow, Lendkai 95, 8020 Graz, www.jeneweinflow.at · Chefredaktion: Pure Ruby, Nicole Rubisch Public Relations, Traungauergasse 8, 8020 Graz, [email protected] · Druck & Anzeigen: Steurer-Medienhaus, Wels · Redaktionsschluss: 15. März 2017

SprechtagsverzeichnisZur Vermeidung von Wartezeiten ersuchen wir um telefonische Voranmeldung.

Lebenshilfen der Regionen BeraterIn Zeit und Ort der Sprechtage

Graz, Graz-Umgebung

Kontakt: 0316 / 71 55 06-801

Mobil: 0650 / 81 25 754

Maga. Ulrike Straka, MA

Maga. Elke Mori

jeden Dienstag von 14:00 – 16:00 Uhr sowie Mittwoch

und Freitag von 9:00 – 12:00 Uhr, in der Lebenshilfe

Graz und Umgebung –Voitsberg, Conrad-von-

Hötzendorfstraße 37a, 8010 Graz

Deutschlandsberg

Kontakt: 03462 / 39 950Maga. Ulrike Straka, MA

jeden 3. Dienstag im Monat von 8:30 – 11:30 Uhr bei

der Lebenshilfe in Deutschlandsberg, Bahnhofstraße 6,

8530 Deutschlandsberg.

Voitsberg

Kontakt: 0676 / 84 71 55 816Maga. Ulrike Straka, MA

jeden ersten Dienstag im Monat von 8:30 – 11:30

in der Lebenshilfe GUV,

Conrad-von-Hötzendorfstraße 25b, 8570 Voitsberg

Weiz

Kontakt: 0316 / 71 55 06-801 Maga. Ulrike Straka, MA Termine nach persönlicher Vereinbarung.

Feldbach

Kontakt: 03152 / 42 35Maga. Elke Mori

jeder 1. Mittwoch im Monat von 14:00 – 16:00 Uhr in der

GF der Lebenshilfe Feldbach, Grazerstraße 22, 8330 Feldbach

Fürstenfeld

Kontakt: 03382 / 54 013Maga. Elke Mori

Terminvereinbarung bei Bedarf, Ort: Wohnhaus

Fürstenfeld, Buchwaldstraße 14, 8280 Fürstenfeld

Hartberg

Kontakt: 03332 / 64 555Maga. Elke Mori

jeden 1. Mittwoch von 10:00 – 12:00 Uhr in der

Zentralverwaltung in 8295, St. Johann i.d. Haide 249

Leibnitz

Kontakt: 03452 / 72 808Maga. Ulrike Straka, MA

jeden 1. Donnerstag in ungeraden Monaten

von 10:00 – 12:00 in der Lebenshilfe Leibnitz,

Raiffeisenweg 13, 8430 Kaindorf

Radkersburg

Kontakt: 03476 / 20 29Maga. Ulrike Straka, MA

jeden 1. Donnerstag in ungeraden Monaten von

14:30 – 17:30 Uhr, in der Tageswerkstätte der

Lebenshilfe in Mureck, Bauhofplatz 1

Bruck/Mur

Kontakt: 03862 / 98 205 oder

0676 / 84 81 76-660

Maga. Gabriele Hasenberger

jeden 1. Mittwoch in geraden Monaten von 9:00 –

12:00 in der Lebenshilfe Bruck/Mur,

Schiffländ 8, 8600 Bruck an der Mur

Leoben

Kontakt: 03842 / 24 683 Maga. Gabriele Hasenberger

jeden 3. Montag in ungeraden Monaten von

9:00 – 12:00 Uhr in der Lorberaustraße 20, 8700 Leoben.

Mürztal

Kontakt: 03865 / 24 77 100Maga. Gabriele Hasenberger

jeden 4. Dienstag von 9:00 – 12:00 Uhr in der

Lebenshilfe Mürztal, jeden geraden Monat

(Februar, April, etc.) findet der Sprechtag in der

Teichgasse 2, in Kindberg statt. Jeden ungeraden Monat

(Januar, März, etc.) findet der Sprechtag in der

Mariazellerstraße 47, in 8680 Mürzzuschlag statt.

Trofaiach

Kontakt: 03847 / 37 70 Maga. Gabriele Hasenberger

jeden 2. Montag von 9:00 – 12:00 Uhr in der

Lebenshilfe Trofaiach, Hauptstr. 26, 8793 Trofaiach

Judenburg

Kontakt: 03572/83295 213Maga. Gabriele Hasenberger

jeden 4. Montag von 9:00 – 12:00 Uhr in der

Lebenshilfe Region Judenburg,

Sankt-Christophorus-Weg 15, 8750 Judenburg

Knittelfeld

Kontakt: 03512 / 74 184Maga. Gabriele Hasenberger

nach persönlicher Vereinbarung in der

Dr. Hans-Klöpfer-Straße 38, 8720 Knittelfeld

Murau

Kontakt: 03532 / 27 78Maga. Gabriele Hasenberger

nach persönlicher Vereinbarung in der

Lebenshilfe Murau, Am Hammer 5, 8850 Murau

Ennstal

Kontakt: 03612 / 23 000 101Maga. Gabriele Hasenberger

jeden 2. Dienstag in geraden Monaten von 9:00 – 11:00

in der Lebenshilfe Ennstal, Fronleichnamsweg 11,

8940 Liezen

Bad Aussee

Kontakt: 03622 / 55 255Maga. Gabriele Hasenberger

nach persönlicher Vereinbarung in der

Lebenshilfe Bad Aussee, Sigmund-Freud-Straße 222,

8990 Bad Aussee

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www.lebenshilfe-stmk.at/cms/fileadmin/lh_steiermark/landesverband/rechtsberatung/Rechtsberatung-Newsletter_2016_01.pdf