Schmelztiegel -Ausgabe Mai 2015

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SCHMELZTIEGEL AUSGABE 02/2015 ZEITSCHRIFT FÜR EINE ÖKOLOGISCHE UND SOLIDARISCHE ALTERNATIVE Im Oktober wird in Wien gewählt und auch im Bezirk entscheiden Sie über die zukünftige Zusammensetzung des Bezirksparlaments und damit über die Richtung, die unser Bezirk in den nächsten Jahren gehen wird. Unser Bezirk verändert sich. Galt der 15te vor wenigen Jahren noch als Stiefkind der Wiener Stadtpolitik, so hat sich der Bezirk in der jüngeren Vergangenheit gemausert. Bereits tot- gesagte Einkaufstraßen wie die Reindorfgasse blühen wieder auf und überall im Bezirk schließen sich Menschen zu Initiativen zusammen, um ihren Bezirk lebenswerter zu gestalten. Eine neue Dynamik ist spürbar – eine Dynamik, die sich eine Politik verdient hat, die Chancen erkennt und fördert, aber auch vor den heißen Eisen die Augen nicht verschließt. Grüne Politik. Blick aufs Ganze Wir richten in unserer Politik den Fokus nicht auf ein Thema, sondern wir sehen die Zusammenhänge. Die Forderung nach Verkehrsberuhigung ist nur auf den ersten Blick ein Verkehrs- thema. Eine Verkehrsmaßnahme hat immer auch ökologische Auswirkungen. Verkehrsberuhigung bringt in Kombination mit Straßenraumbegrünung weniger Schadstoff- und Feinstaubbelastung. Wir sind nun im Themenfeld städtisches (Mikro)Klima. Eine weitere direkte Folge von Verkehrsberuhigung ist die Reduktion von Lärm. Lärm gilt als unterschätzte Ursache für viele Krankheiten. Schon sind wir im Bereich Gesundheit. Die Forderung nach menschenfreundlicher Gestaltung des öffentlichen Raums ist auf den ersten Blick eine Forderung nach mehr Aufenthaltsqualität. Qualitätsvoll gestalteter öffentlicher Raum bietet den Menschen die Möglichkeit, andere Menschen aus der Nachbarschaft kennen zu lernen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Die Qualität der Gestaltung von öffentlichen Räumen hat einen direkten Zusammenhang mit der Art und Weise, wie Bewohner_innen ihr Zusammen- leben gestalten können. So ließe sich an vielen Beispielen zeigen, wie einzelne Maßnahmen Auswirkungen auf viele unserer Lebensbereiche haben. Blick nach vorn Wir können davon ausgehen, dass die Umbruchphase, die den Bezirk erfasst hat, auch die nächsten Jahre anhalten wird. Mit der Entwicklung des Westbahnhofgeländes entlang der Felberstraße kommt ein Projekt auf uns zu, das den Bezirk nachhaltig verändern wird. Es bietet sich die großartige Chance, die Trennung der Bezirksteile zu überwinden. Wir müssen aber auch sehr achtsam sein, dass das Profitinteresse Einzelner nicht auf Kosten der Interessen und Bedürfnisse des Bezirks und seiner Bewohner_innen geht. Wir Grüne werden sicherstellen, dass Bezirksbewohner_innen und solche, die es werden wollen, von Beginn an aktiv in den Prozess der Entwicklung eingebunden sind. Denn auch das ist ein Grundpfeiler unseres Verständnisses von Bezirkspolitik. Egal, ob es um die Entstehung eines neuen Bezirksteils oder oder um den Beserlpark ums Eck geht, die besten Ideen entstehen im Dialog. Die nächsten Jahre bringen für den Bezirk viele Chancen und mindestens genauso viele Herausforderungen. Um unsere Zukunft aktiv zu gestalten, braucht es innovative Ideen und den Mut, diese auch umzusetzen. In diesem Sinn: Machen wir unseren 15ten gemeinsam jeden Tag ein Stückchen grüner – und ganz besonders am 11. Oktober. Denn es ist unser aller 15ter und da geht noch viel mehr! p Christian Tesar in dieser Ausgabe des Schmelztiegel stellen wir unsere politischen Schwerpunkte vor und versuchen anhand konkreter Beispiele, unsere Vision für den 15ten zu zeigen. In meinem Grätzel richtig daheim? Was braucht es eigentlich, um sich in der eigenen Umgebung zu Hause zu fühlen? Was ist ein guter Mix, um ein Grätzel aufblühen zu lassen? Wir schlagen vier Projekte und Ideen vor. Deine Zukunft kann mehr! Immer mehr Menschen sehen ihrer Zukunft und der ihrer Kinder besorgt entgegen. Um die Zukunft für alle positiv zu gestalten, ist ein Umdenken gefragt – und das nicht nur bei Bildung und Integration. Unser Freiraum – mitten in der Stadt. Der 15te hat nicht viele Freiräume, aber das muss ja nicht so bleiben. Potenzielle Freiräume lassen sich an vielen Orten im Bezirk finden. Unser Bezirk hat viel Potenzial. Nutzen wir es gemeinsam! p Ihre Maxie Klein LIEBER LESER! LIEBE LESERIN, IN DIE ZUKUNFT! WOHIN?

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Der Schmelztiegel ist das Printmagazin der Grünen Rudolfsheim-Fünfhaus.

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SCHMELZTIEGELAUSGABE 02/2015

ZEITSCHrIfT für EInE ökoLoGISCHE und SoLIdarISCHE aLTErnaTIvE

Im Oktober wird in Wien gewählt und auch im Bezirk entscheiden Sie über die zukünftige Zusammensetzung des Bezirksparlaments und damit über die Richtung, die unser Bezirk in den nächsten Jahren gehen wird.

Unser Bezirk verändert sich. Galt der 15te vor wenigen Jahren noch als Stiefkind der Wiener Stadtpolitik, so hat sich der Bezirk in der jüngeren Vergangenheit gemausert. Bereits tot-gesagte Einkaufstraßen wie die Reindorfgasse blühen wieder auf und überall im Bezirk schließen sich Menschen zu Initiativen zusammen, um ihren Bezirk lebenswerter zu gestalten. Eine neue Dynamik ist spürbar – eine Dynamik, die sich eine Politik verdient hat, die Chancen erkennt und fördert, aber auch vor den heißen Eisen die Augen nicht verschließt. Grüne Politik.

Blick aufs Ganze

Wir richten in unserer Politik den Fokus nicht auf ein Thema, sondern wir sehen die Zusammenhänge. Die Forderung nach Verkehrsberuhigung ist nur auf den ersten Blick ein Verkehrs-thema. Eine Verkehrsmaßnahme hat immer auch ökologische Auswirkungen. Verkehrsberuhigung bringt in Kombination mit Straßenraumbegrünung weniger Schadstoff- und Feinstaubbelastung. Wir sind nun im Themenfeld städtisches (Mikro)Klima. Eine weitere direkte Folge von Verkehrsberuhigung ist die Reduktion von Lärm. Lärm gilt als unterschätzte Ursache für viele Krankheiten. Schon sind wir im Bereich Gesundheit. Die Forderung nach menschenfreundlicher Gestaltung des öffentlichen Raums ist auf den ersten Blick eine Forderung nach mehr Aufenthaltsqualität. Qualitätsvoll gestalteter öffentlicher Raum bietet den Menschen die Möglichkeit, andere Menschen aus der Nachbarschaft kennen zu lernen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Die Qualität der Gestaltung

von öffentlichen Räumen hat einen direkten Zusammenhang mit der Art und Weise, wie Bewohner_innen ihr Zusammen-leben gestalten können. So ließe sich an vielen Beispielen zeigen, wie einzelne Maßnahmen Auswirkungen auf viele unserer Lebensbereiche haben.

Blick nach vorn

Wir können davon ausgehen, dass die Umbruchphase, die den Bezirk erfasst hat, auch die nächsten Jahre anhalten wird. Mit der Entwicklung des Westbahnhofgeländes entlang der Felberstraße kommt ein Projekt auf uns zu, das den Bezirk nachhaltig verändern wird. Es bietet sich die großartige Chance, die Trennung der Bezirksteile zu überwinden. Wir müssen aber auch sehr achtsam sein, dass das Profitinteresse Einzelner nicht auf Kosten der Interessen und Bedürfnisse des Bezirks und seiner Bewohner_innen geht.

Wir Grüne werden sicherstellen, dass Bezirksbewohner_innen und solche, die es werden wollen, von Beginn an aktiv in den Prozess der Entwicklung eingebunden sind. Denn auch das ist ein Grundpfeiler unseres Verständnisses von Bezirkspolitik. Egal, ob es um die Entstehung eines neuen Bezirksteils oder oder um den Beserlpark ums Eck geht, die besten Ideen entstehen im Dialog.

Die nächsten Jahre bringen für den Bezirk viele Chancen und mindestens genauso viele Herausforderungen. Um unsere Zukunft aktiv zu gestalten, braucht es innovative Ideen und den Mut, diese auch umzusetzen.

In diesem Sinn: Machen wir unseren 15ten gemeinsam jeden Tag ein Stückchen grüner – und ganz besonders am 11. Oktober. Denn es ist unser aller 15ter und da geht noch viel mehr!

pChristian Tesar

in dieser Ausgabe des Schmelztiegel stellen wir unsere politischen Schwerpunkte vor und versuchen anhand konkreter Beispiele, unsere Vision für den 15ten zu zeigen.

In meinem Grätzel richtig daheim?Was braucht es eigentlich, um sich in der eigenen Umgebung zu Hause zu fühlen? Was ist ein guter Mix, um ein Grätzel aufblühen zu lassen? Wir schlagen vier Projekte und Ideen vor.

Deine Zukunft kann mehr!Immer mehr Menschen sehen ihrer Zukunft und der ihrer Kinder besorgt entgegen. Um die Zukunft für alle positiv zu gestalten, ist ein Umdenken gefragt – und das nicht nur bei Bildung und Integration.

Unser Freiraum – mitten in der Stadt.Der 15te hat nicht viele Freiräume, aber das muss ja nicht so bleiben. Potenzielle Freiräume lassen sich an vielen Orten im Bezirk finden.

Unser Bezirk hat viel Potenzial. Nutzen wir es gemeinsam!

pIhre Maxie Klein

LIEBEr LESEr!LIEBE LESErIn,

In dIE ZukunfT!woHIn?

Machen wir einen kurzen Abstecher in die Vergangenheit. Der 1833 eröffnete Fischmarkt war ursprünglich einer der größten und lebendigsten Märkte Wiens. 2002 wurde er saniert und konnte – erheblich verkleinert – seine Funktion als günstiger Nahversorger kaum weiterführen. Der heutige Schwendermarkt, der für uns das Marktgebiet sowie den öffentlichen Raum zwischen der VHS Rudolfsheim-Fünfhaus und der Schwendergasse umfasst, ist aber viel mehr als das.

Er ist ein lebendiger öffentlicher Raum. Er dient als beliebtes Kommunikationszentrum des Viertels, in dem auch Kultur-, Kunst- und Gemeinschafts-projekte ihren Platz haben. Eine ambitionierte Initiative, die sehr zur Belebung und Kultivierung

des Ortes beigetragen hat, ist „Samstag in der Stadt“. Sie versteht sich selbst als Nachbarschafts-projekt, das den Schwendermarkt nicht nur als Raum für den Austausch von Waren verstehen will, sondern auch als demokratischen und nicht-kommerziellen Ort, der allen gehört.

Bunte Märkte bereichern jede Stadt!

Wir wissen, dass Märkte als öffentlicher Raum für den Austausch aller Art von Waren, Ideen und Meinungen eine Stadt ungemein bereichern. Uns war von Anfang an klar, dass wir den

Schwendermarkt erhalten wollen. Wir haben uns ausdrücklich „PRO“ Markt positioniert und ein breit angelegtes Beteiligungsprojekt zur Erarbeitung eines Zukunftskonzepts für den Markt vorgeschlagen.

Unser Ziel ist es, den Schwendermarkt sowohl als Nahversorger zu stärken als auch nachhaltige Kon-zepte zur (kulturellen) Belebung dieses öffentlichen Raums zu unterstützen. Einiges ist schon gut, vieles soll noch besser werden! Besuchen Sie doch selbst (wieder) einmal den Schwendermarkt. Am besten an einem der Markttage!

pLisz Hirn

In Städten anderer Länder treffen wir immer wieder auf sie – unmittelbar, unvorhergesehen finden wir uns in kleinen, ruhigen Straßen, auf gemütlichen Plätzen, wo die Menschen auf Bänken sitzen, reden, Kaffee trinken, Schach, Backgammon oder Boccia spielen. Kinder toben herum, Katzen liegen faul in der Sonne und wir genießen den Duft der Blüten-pflanzen ringsum.Diese Tradition können und wollen wir auch bei uns wieder beleben! Wohnstraßen sind eine Gelegenheit dazu.

Wohnstraßen im 15. Bezirk

In unserem Bezirk gibt es im nördlichen Bezirksteil 17 Wohnstraßen, die als solche nur am Verkehrs-zeichen erkennbar sind, und auch Autofahrer_innen wissen oft nicht über Geschwindigkeitsbeschränkung

(Schrittgeschwindigkeit!) und Durchfahrtsverbot Bescheid. Spielen auf der Fahrbahn ist in Wohn-straßen übrigens ausdrücklich erlaubt!Seit einigen Jahren veranstalten wir regelmäßig Aktionen, bei denen wir Anrainer_innen informieren, die Fahrbahn für Spiel und Sport zu nutzen und alle einladen, dabei mitzumachen.

Ein Schatz im öffentlichen Raum!

Unsere Wohnstraßen sind ein ungehobener Schatz und haben das Potenzial, die Lebensqualität beträchtlich zu erhöhen – etwa als Freizeitoasen mit Bänken, wettergeschützten Bereichen, Grünraum und einer Fahrbahngestaltung, die die Geschwindig-keit der motorisierten Verkehrsteilnehmer_innen

einschränkt. Auf diese Weise könnten wir konsum-freien öffentlichen Raum für uns zurückerobern.

Ideen für Wohnstraßen

Es gibt viele gute Ideen, wie man eine Wohnstraße gestalten kann. Die überparteiliche Initiative Pelzgasse hat einige davon aufbereitet und an den Bezirksvorsteher übermittelt. (Mehr dazu unter: http://initiativepelzgasse.blogspot.co.at/) Realisierbar sind diese Vorstellungen nur durch eine Zusammen-arbeit von Anrainer_innen und der Bezirkspolitik.

Alle Vorschläge haben gemeinsam, dass die Nach-barschaft, das Grätzel, aufgewertet wird, Treffpunkte ums Eck geschaffen werden und die Lebensqualität für alle Anrainer_innen steigt. Machen wir weiter damit, bei uns im 15. geht noch mehr!

pMarianne Geets

kann MEHr

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MEIn MarkT

woHnEn IST MEHr

Nachdem es die regierende Zatlokal-SP jahrelang verabsäumt hat, am Schwendermarkt nachhaltige Impulse zu setzen, tauchten im letzten Sommer sogar Gerüchte auf, der Markt solle geschleift werden.

SCHMELZTIEGEL 02/201502

So rICHTIG daHEIM In MEInEM GräTZEL –

Was brauchst du, um dich in deiner Wohnumgebung wohl zu fühlen, was braucht deine Nachbar_in? Was braucht das Grätzel, damit es zu deinem erweiterten Wohnzimmer werden kann? In erster Linie, dass du selbst mitbestimmen kannst.Wir Grüne stehen dafür, dass alle die Möglichkeit haben, ihr Grätzel mitzugestalten.

SCHMELZTIEGEL 02/2015 03

Was ist überhaupt eine fahrradfreundliche Straße? Das ist eine Straße, die – bis auf den Anrainer_innen-verkehr – ausschließlich Radfahrer_innen und Fuß-geher_innen vorbehalten ist. Das bedeutet Vorrang für Radfahrer_innen gegenüber dem Querverkehr, ausgenommen Querstraßen mit öffentlichem Verkehr und Hauptstraßen. Außerdem gilt in der fahrradfreundlichen Straße ein niedriges Tempolimit.

Fahrradfreundliche Straße heißt aber nicht, dass Autos aus der Goldschlagstraße generell verbannt werden. Der Durchzugsverkehr wird durch entsprechende Gestaltungsmaßnahmen in der Goldschlagstraße auf die umliegenden Hauptstraßen umgeleitet. Durch das Tempolimit von 30 km/h wird für eine weitgehende Verkehrsberuhigung im Goldschlagstraßen-Grätzel gesorgt und die allgemeine Lebensqualität verbessert. Für Anrainer_innen ist die Zufahrt mit dem PKW auch weiterhin möglich.

Vom Stadtrand bis ins Zentrum

Durch die Öffnung der Goldschlagstraße beim ehemaligen Kaiserin-Elisabeth-Spital und Radfahren gegen die Einbahn zwischen Johnstraße und Sturzgasse wird eine verkehrsberuhigte Ost-West- Verbindung durch den ganzen Bezirk geschaffen. In weiterer Folge wird durch eine Querung über den Gürtel die Anbindung an den 7. Bezirk ermöglicht. Somit entsteht eine durchgehende Verbindung vom Stadtrand bis ins Zentrum.

Verkehrsberuhigung

Goldschlagstraßen-Grätzel

Damit nicht genug, gestalten wir in enger Kooperation mit den Anrainer_innen unsere Wohngrätzel rund um die Goldschlagstraße neu. Durch den Rückbau der durch die Einführung der Parkraumbewirtschaftung frei gewordenen Parkplätze wird Gestaltungsraum ge-wonnen, der den Anwohner_innen zugute kommen soll. Mit der Errichtung von Mikrofreiräumen, Parks und Plätzen wollen wir die Lebens-qualität in den Grätzeln weiter steigern.

Die Folge all dieser Maßnahmen sind Wohngrätzel, die auf Grund der Lärm- und Abgasreduktion mehr Erholung, Ruhe, bessere Luft, mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer_innen bieten – und die Bewohner_innen zum Aufenthalt im öffentlichen Raum einladen.

pAnita Kocak

Ein Grätzelzentrum ist ein Ort, der Möglichkeiten und Freiraum für ein von den Bewohner_innen selbst organisiertes Miteinander bietet. Ob Spielen, Tanzen, Philosophieren, eine Tauschbörse oder ein-fach nur Plaudern: Die Menschen bestimmen, was ihr Grätzelzentrum zu bieten oder auch zu leisten hat. Die Kooperation mit bestehenden Einrichtungen und Institutionen könnte auch Beratungen jeglicher Art im Grätzel ermöglichen. Auch die Bezirkspolitik wird dadurch bereichert, sie hat aber primär die Aufgabe, die Grätzelzentren zu unterstützen, zu fördern und vor allem zu ermöglichen.

Jedem Grätzel sein Zentrum

Je größer und unpersönlicher die Stadt wird, desto wichtiger wird es, sich in seiner nächsten Umgebung wohlzufühlen und die Menschen um sich herum zu kennen. Deshalb soll jedes Grätzel sein eigenes Grätzelzentrum haben. Die Menschen, die mir täglich über den Weg laufen, sehe ich dann vielleicht bei der einen oder anderen Veranstaltung oder Aktion im Grätzelzentrum und schon ist die Person, die ich täglich sehe, mir nicht mehr fremd, sondern meine Nachbar_in. Dadurch bekommt ein Grätzel die Chance, aufzuleben. Wäre es nicht schön, einen Ort zu haben,

an dem ich Workshops besuchen oder halten kann? Einen Ort, an dem Kinder aus der Nachbarschaft gemeinsam die Möglichkeit haben, zu spielen? Einen Ort, an dem generationenübergreifende Aktionen geplant werden können? Einen Ort, an dem ich mit meinen Talenten Menschen unterstützen kann und andere Menschen mich mit den ihren. Einen Ort,

an dem ich Platz habe, um mich mit meiner Initiative zu treffen? Einen konsumfreien Raum.

So ein Ort ist möglich – und genau das wollen wir für die Grätzel von Rudolfsheim-Fünfhaus.

pCathi Cazan

dEIn rauM für naCHBarSCHafT daS GräTZELZEnTruM:

Wir arbeiten dafür, dass die Grätzel belebt und gestärkt werden. Ein Grätzelzentrum könnte das Herz einer aufblühenden Gegend sein. Aber was ist ein Grätzelzentrum?

Die Goldschlagstraße wird zur fahrradfreundlichen Straße.

durCH dEn GanZEn BEZIrkSanfT & MoBIL

SCHMELZTIEGEL 02/201504

Spätestens seit dem Sager von Bürgermeister Häupl („dann kann ich Dienstag Mittag heimgehen ...“) ist die nächste Runde in der Bildungsdebatte ein-geläutet. Diese Debatte zeichnet sich nicht gerade durch ein hohes Niveau aus. Lehrer_innen pauschal zu verurteilen und schlechtzureden, ist in Österreich salonfähig. Noch bedenklicher ist es aber, dass es sich um eine Scheindebatte handelt, die immer dann wieder hochkocht, wenn es ums Budget geht: Bei den „Beamten“ zu sparen lässt sich gut als Budgetdisziplin verkaufen.

Die Bildung an sich steht kaum je im Licht der Öffentlichkeit. Wie Bildung aussehen soll, wie sie

gelingen kann, was sie für das Individuum und die Gesellschaft leisten soll – all diese Fragen dürfen nicht mit dem Verweis auf mangelnde Finanzierbarkeit abgeschmettert werden. Denn es gibt kaum einen politischen Bereich, in dem Weitblick und Vision wichtiger sind. Bildung ist die wichtigste Ressource der Wissensgesellschaft. Sie ermöglicht ein gutes Leben für den/die Einzelne/n und ist das Fundament für eine demokratische Ordnung der Gesellschaft. Bildung muss nicht nur umfassend finanziert und vorausschauend geplant werden (vom Kindergarten bis zur Universität). Sie muss vor allem auch allen Menschen zugänglich sein.

Bildung gehört uns allen. Ihre Institutionen gehören in die Mitte der Gesellschaft. Daher planen wir Grüne im 15. Bezirk die Bildungsplattform 15.

Vielfältige Projekte für einen

vielfältigen Bezirk

Die Bildungsplattform 15 schafft einen Kommunikations- raum für alle, die sich mit Schule und Bildung im Bezirk auseinander setzen. Das betrifft Kinder und Eltern sowie Pädagog_innen aus Schulen und außer-schulischen Einrichtungen. Der Austausch zwischen den beteiligten Menschen muss anders als über den „Dienstweg“ zwischen verschiedenen Schulen und

Schultypen, Kindergärten und anderen Einrichtungen unkompliziert möglich sein. Dadurch können neue Kontakte und Projekte entstehen. Bewährte Projekte und Kooperationen können von anderen übernom-men und weiterentwickelt werden.

In den Kindergärten, Krippen, Schulen, Vereinen und Initiativen gibt es viele gute und interessante Projekte und Kooperationen, die auch für andere Standorte interessant sein können. Kindergärten und Schulen haben spannende Ansätze gefunden, mit den Herausforderungen im Bezirk umzugehen. Integrationsklassen in der AHS und die gelebte Viel-sprachigkeit als Chance in der Volksschule sind nur zwei Beispiele. Viele Schulklassen führen gemeinsame Projekte mit außerschulischen Einrichtungen durch. Das vielfältige Wissen und die Erfahrung aus diesen Bereichen brauchen einen Ort der Vernetzung, damit gute Lösungen auch breit angewandt und Kooperati-onen häufiger und intensiver eingegangen werden.

Viele maßgebliche Entscheidungen zum Bildungs-system fallen auf Bundes- oder Landesebene. Viele Lösungen und Projekte können wir aber auf lokaler Ebene im Bezirk umsetzen.

Wir warten nicht auf eine besseres System – wir fangen jetzt schon an!

pRegina Bösch & Felix Hofstadler

Das ganze Leben hart arbeiten, sich um die Familie kümmern und dann im Ruhestand ins Altersheim abgeschoben werden. Dort spielt’s dann jeden Tag dieselbe Leier, zum Essen gibt’s immer das Gleiche und das einzige Freizeitprogramm sind Kaffee und Kuchen im Pensionist_innen-Klub. Dieses Bild be-kommt man leider suggeriert, wenn man sich Politik für Senior_innen anschaut, wie sie aktuell gemacht wird.

Hin zur Beteiligung am Leben für Alt & Jung

Im Grätzel gemütlich mit den Nachbar_innen plau-dern und mit den Enkerln spielen. Zu Mittag dann zum gemeinsamen Kochen in die Generationen-Wohngemeinschaft und am Nachmittag stehen Fitness im Park oder Kulturveranstaltungen ums Eck zur Auswahl. So möchten wir im Bezirk älter werden.

In Rudolfsheim-Fünfhaus leben unterschiedlichste Menschen aller Altersgruppen und je nach Lebensab-schnitt haben sie eigene Bedürfnisse. Genau darauf achtet Grüne Politik.

Öffentlicher Raum, Barriere-freiheit, Generationen-Wohnen

Im öffentlichen Raum braucht es mehr Bankerl, Trinkbrunnen und saubere öffentliche Toiletten. Barrierefrei von der eigenen Wohnung zu Veran-staltungen kommen, breite Gehsteige und sichere Übergänge von einer Straßenseite zur anderen. Und ob man in einer Generationen-Wohngemeinschaft, in einem Pensionist_innen-Heim oder zu Hause mit betreuter Pflege wohnen will, soll jede_r selbst entscheiden dürfen.

pChristoph Obenhuber

BILdunGSrEforM?

na und!

warTEn auf dIE

aLT?

Eine unendliche Geschichte –vielleicht doch mit einem Happy End?

kann MEHr dEInE ZukunfT

Beim Wort „Zukunft“ denken die meisten an unsere Jüngsten. Klar, die Qualität der Ausbildung unserer Kinder entscheidet über deren Zukunftschancen. Wenn wir Grüne über Zukunft reden, meinen wir die Chancen aller Menschen. Denn es ist nicht egal, ob wir uns morgen unsere Mieten noch leisten können oder nicht und übermorgen noch selbst entscheiden können, wo und wie wir unseren Lebensabend verbringen.

SCHMELZTIEGEL 02/2015 05

Es ist sinnlos, uns gegenseitig zu überzeugen, ob Einwanderung gut oder schlecht ist. Aber es ist sehr wohl sinnvoll, sich darüber klar zu werden, welche Chancen sich durch gelungene Integration ergeben und welche Herausforderungen auf dem Weg dorthin überwunden werden müssen. Integration ist ein Prozess – und jede/r Einzelne kann dazu beitragen, dass dieser Prozess erfolgreich verläuft.

Unser Integrationsleitbild

Seit Einführung der Integrationskommission in der Bezirksvertretung 2011 ist die Integrationspolitik im Bezirk betont unaufgeregt und sachlich. Im Bezirks-Leitbild für Integration, Zusammenleben und Teilhabe stellen wir dar, welche Aufgaben der Integrationspolitik vor uns liegen: Chancengleichheit, Sprache als

Werkzeug im Alltag, Unterstützung im Zusammen-leben und Mitbestimmung sind die Eckpfeiler des Leitbilds.

Das Leitbild ist der Kompass, der die Politik des Bezirks durch die stürmischen tagesaktuellen Themen der Integrationspolitik führt. Denn die eigentlichen Aufgaben, die zu tun sind, ändern sich wenig. Es ist wichtig, dass die Bezirksvertretung daran arbeitet, dass auch die Schwächsten reelle Chancen haben, dass es ihnen zunehmend besser geht und in ihrem neuen Zuhause im Leben etwas erreichen können. Von einem besseren Klima im Zusammenleben profitieren alle.

Mit dem Leitbild hat die Bezirksvertretung festgelegt, wie sie an die Herausforderungen der Integration herangehen will. Wir ersparen den Bezirks-

bewohner_innen die üblichen „Ratschläge“ von oben wie „Respektiert euch!“, „Seid brav“, „Habt euch lieb!“. Anhand des Leitbilds sehen die Bewohner_innen, was wir in der Intergrationspolitik vorhaben und können uns daran messen und nicht umgekehrt.

Gewinn für alle

Egal, ob Sie die bunte Vielfalt genießen oder ihr zögernd gegenüberstehen. Gemeinsam werden wir das Bestmögliche machen. Davon sind wir überzeugt. Von gelungener Integrationspolitik profitieren schließlich alle.

pHaroun Moalla

Gehören Sie auch zur Gruppe der Men-schen, die mindestens den halben Monat für die Miete arbeitet?

Wenn nicht, dann können Sie sich glücklich schätzen, denn durch Spekulationen mit Wohnraum und die Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre sind die Mieten in Wien sprunghaft angestiegen. Des Weiteren werden seit ein paar Jahren viele Wohnungen saniert und verbessert – an sich eine positive Entwicklung, auch für unseren 15ten, der einen Aufschwung erlebt. Nur auf wessen Kosten?

Spekulation auf

wessen Kosten?

Alteingesessene Bewohner_innen werden mit ver-schiedenen Mitteln aus ihren lang bestehenden günstigen Mietverträgen getrieben. So werden beispielsweise Sanierungsmaßnahmen über Jahre in die Länge gezogen, um Mieter_innen ein lebenswertes Wohnen zu erschweren. Wenn dann alle Bewohner_innen eines Hauses „draußen“ sind, wird saniert und danach deutlich teurer als zuvor

neu vermietet. Die ehemaligen Bewohner_innen bleiben auf der Strecke. Dazu kommen noch Spekulationsimmobilien, in welchen stark armutsgefährdete Menschen in einer untervermieteten Wohnung eine Art Schlaflager mieten, da sie auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt keine Chance haben. Nachdem genügend Geld damit „erwirtschaftet“ wurde, wird mit einer attraktiven Sanierung dieser Quartiere die nächste Profitquelle erschlossen. So wird Vielen der Zugang zu leistbarem Wohnen verwehrt.Es gibt ein Mietrecht – ein nicht mehr zeitgemäßes, das seinem Namen schon lange nicht mehr gerecht wird.

Neues Mietrecht, nur wann?

Wir Grüne fordern im Interesse aller Bewohner_innen schon seit Jahren eine Änderung und Verbesserung des Mietrechtsgesetzes. Es soll genau diese Schlupf-löcher, die der Spekulation Tür und Tor öffnen, schließen und mehr Transparenz und Rechtssicherheit für Mieter_innen schaffen. Zu- und Abschläge für Mieten sollen gerecht festgelegt werden. Ober- und Untergrenzen sollen definiert werden. Das Mietrecht liegt im Kompetenzbereich des Bundes – und unsere Bundesregierung lässt sich weiterhin Zeit.

pThomas König

unaufGErEGT – SaCHLICH – faIr

MIETrECHT aLS wIrkSaMESMITTEL GEGEn SpEkuLaTIon

InTEGraTIon und ZuSaMMEnLEBEn

LEISTBarES woHnEn?

Migration findet statt. In Rudolfsheim-Fünfhaus mehr als in anderen Bezirken. Manche Menschen finden die Vielfalt bereichernd, andere wiederum sind verunsichert. Die Unterschiedlichkeit der Bevölkerung im Bezirk ist eine Tatsache.

vISIon: MuTIG und InnovaTIvunSEr 15TEr 2025 -

Rudolfsheim-Fünfhaus ist ein dicht bebau-ter und stetig wachsender Bezirk. Er ist – am Durchschnittsalter der Einwohner_innen ge-messen – der jüngste Bezirk Wiens, aber auch jener mit der geringsten Lebenserwartung.

Gerade auf Grund dieser Besonderheiten müssen Lebensqualität und Wohlbefinden der Einwohner_innen auf unserer Agenda ganz oben stehen: Der 15. Bezirk braucht Oasen der Ruhe und Erholung, Grün- und Freiflächen, die innerhalb einer Stadt eine wichtige Rolle als Treffpunkte und Spielplätze einnehmen. Sie beeinflussen das Wohlbefinden und tragen maßgeb-lich zur Lebensqualität bei. Beispielsweise verbessern grüne Schattenplätze das städtische Mikroklima, indem sie die Luftfeuchtigkeit steigern und die Temperatur senken.

Sozialer Klimawandel

Ein attraktiv gestalteter öffentlicher Raum fördert die

Kommunikation unter uns Bewohner_innen – Verbesserungen also nicht nur der ökologischen Situation, sondern auch zahlreicher sozialer Aspekte. Wichtig sind Räume, die frei von Konsumzwang sind. Alle sollten Zugang zu solchen Orten haben – mit einer Entfernung von maximal 200 Metern, seien das nun Parks oder attraktiv gestaltete Wohnstraßen mit Schatten, Sonne und bequemen, kommunikations-fördernden Sitzgelegenheiten.Im Verhältnis zu vielen anderen Stadtteilen hat der 15. Bezirk sehr wenige Grünflächen. Das kann durch die Umgestaltung öffentlicher Flächen – etwa von Gehsteigen und Plätzen – verbessert werden. Doch warum ist das alles nicht schon längst passiert?

Taten statt Worte

Der Bezirksentwicklungsplan – also das strategische Instrument für die langfristigen Ziele in der Bezirks-entwicklung – von Rudolfsheim-Fünfhaus stammt aus den 1990er Jahren. In den letzten Jahren erarbeiteten

die Gebietsbetreuung und andere Expert_innen-Teams jedoch bereits wertvolle Grundlagen für die Überarbeitung des Bezirksentwicklungsplans.Bezirksvorsteher Zatlokal (SPÖ) hat die Erarbeitung eines neuen Bezirksentwicklungsplans angekündigt, geschehen ist nichts. Der Bezirksentwicklungsplan 2025 steht ganz oben auf der grünen Agenda, damit wir gemeinsam den Orientierungs- und Handlungs-rahmen für die nächsten Jahre festlegen.

Wir stehen für eine nachhaltige und partizipative Bezirksentwicklung. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir den Bezirksentwicklungsplan 2025 erarbeiten – denn wer kennt Rudolfsheim-Fünfhaus besser als jene, die dort leben? Gemeinsam wollen wir Visionen ent-wickeln, über Umgestaltungen diskutieren und sie dann auch vorantreiben: im Sinne der Menschen, zum Wohl des Bezirks.

pCathy Schneider

SCHMELZTIEGEL 02/201506

MITTEn In dEr STadT unSEr frEIrauM -

Unser 15ter hat sehr wenig Freiräume. Über ein Drittel des Bezirks ist Verkehrs-fläche. Aber das muss nicht so bleiben. Der Bezirksentwicklungsplan 2025 und das Freiwerden von Flächen am Westbahnhofgelände geben uns die Chance, zusätzliche Freiräume zu gestalten. Wir sehen aber auch das Potenzial, das kleinere Flächen bieten.

Rudolfsheim-Fünfhaus ist seit 2014 Mitglied des Klimabündnisses. Der Beitritt sollte im April 2015 mit einer Veranstaltung in der Bezirksvorstehung gefeiert werden.

Wir haben uns schon auf diese Veranstaltung gefreut und Programmvorschläge eingebracht, aber die Bezirks-SPÖ hat die Veranstaltung einfach abge-sagt. Natürlich braucht es keinen feierlichen Auftakt, es könnten einfach Taten gesetzt werden: Ein Be-zirksklimaschutzprogramm ist zu erarbeiten, Kinder-garten- und Schulprojekte sind eine Investition in die Zukunft, die Ausschreibung eines Klimaschutzpreises regt zum Nachdenken an, eine Teilnahme beim „Sonnentag“ und bei der Klimastaffel machen das Anliegen sichtbar.

Begrünung von Innenhöfen und Dächern, Urban Gardening, Förderung des Fußgänger_innen- und Radverkehrs, Belebung von Wohnstraßen, Schaffung von Begegnungszonen, Förderung von Solarkraftwerken und energiesparender Beleuchtung im Bezirk, der Einkauf von fair, ökologisch und regional produzierten Gütern etc. sind konkrete Klimaschutzmaßnahmen. 2015 wurde zum Jahr des Bodenschutzes erklärt. Vergrößern wir doch endlich die Baumscheiben unserer Alleebäume, schließlich ist jeder Baum eine natürliche Klimaanlage! Leider gilt in allen anderen Parteien die Devise „Parkplätze vor Parks!“

Wir Grüne schaffen Bewusstsein, haben viele gute Ideen und unterstützen konkrete Projekte.

Wir haben in der letzten Bezirksvertretungssitzung Anträge zur Fassadenbegrünung des Amtshauses und zur Schaffung eines Gemeinschaftsgartens in der Geibelgasse gestellt. Global denken und lokal handeln: Wir Grüne bleiben dran!

pLidia Brandstätter

kLIMaBündnIS?LEBT unSEr

SCHMELZTIEGEL 02/2015 07

wESTBaHnHof

odEr GräTZELTrEffpunkT?

MuSTErSTadTTEIL

SparkaSSapLaTZ: krEISvErkEHr

Mit Dezember 2015 werden möglicherweise die letzten Fernreisezüge vom Westbahnhof zum neuen Wiener Hauptbahnhof umgeleitet. Der ehemalige Kaiserin-Elisabeth-Bahnhof, der im Jahr 1858 eröffnet wurde und in der Vergangenheit immer das Tor in den Westen war, wird an Bedeutung verlieren. Klar ist dadurch auf alle Fälle, dass es in den nächsten Jahren zu einer Verkleinerung des beste-henden Bahnhofsareals kommen wird und sich damit eine Reihe von Möglichkeiten für den Bezirk bieten werden, die es sinnvoll zu nutzen gilt.

Building Bridges oder

„Ein Bezirk wächst zusammen“

Vor allem die Unterteilung in einen Nord- bzw. Südteil des Bezirks, die durch die Terrassenführung der West-bahnstrecke zustande kommt, gilt es zu überwinden. Zum heutigen Tag gibt es mit der Schmelzbrücke und dem Ruststeg nur zwei Querungsmöglichkeiten über die Gleisanlagen. Die Schaffung von mindestens vier neuen Querungsmöglichkeiten sollte daher bei der Entwicklung des neuen Stadtteils ein klares Ziel sein, um das Erscheinungsbild und das Lebensgefühl im Bezirk nachhaltig zu verändern.

Vielfältigkeit erwünscht

Für uns Grüne ist es selbstverständlich, dass die Interessen der jetzigen bzw. zukünftigen Bezirks-bewohner_innen im Vordergrund stehen und diese schon frühzeitig aktiv in die Konzeption und Planung des neuen Stadtteils miteinzubeziehen sind. Zudem zählt der 15te Bezirk bereits jetzt zu den Bezirken mit dem geringsten Grünflächenanteil. Die Schaffung von neuen Grün- und Erholungsflächen soll daher jedenfalls berücksichtigt werden. Dies würde sich positiv auf die Lebensqualität aller Bezirks-bewohner_innen auswirken.

Ziel des neuen Entwicklungsgebiets sollte es ingesamt sein, einen aktiven und lebendigen Mix aus Wohnen, Gewerbe, sozialer und kultureller Nutzung anzubieten. Bei gleichzeitiger konsequenter Umsetzung sozialer und ökologischer Standards haben wir die einmalige Chance, auf dem Bahnhofsgelände entlang der Felberstraße einen neuen Musterstadtteil entstehen zu lassen.

pWolfgang Wenger

Wie präsentiert sich der Sparkassaplatz heute? Ein grauer Kreisverkehr ist der Mittelpunkt des sternförmigen Platzes, der die Wienzeile mit der Sechshauserstraße und in weiterer Folge mit der Reindorfgasse verbindet. Durch diese direkte Verbindung des 12. mit dem 15. Bezirk sind die Anrainer_innen rund um den Platz mit einer hohen Dichte an Durchzugsverkehr und all seinen negativen Auswirkungen konfrontiert. Vor allem aber macht die derzeitige Gestaltung des Platzes wenig Lust darauf, den Sparkassaplatz als Ort der Begegnung und der Entspannung zu nutzen.

Grätzeltreffpunkt

In unserer Vision zeigt sich dieser Platz vollkommen anders! Wir sehen einen begrünten, belebten Sparkassa-platz, der ein beliebter Treffpunkt im Grätzel ist. Ein Ort zum Wohlfühlen, der zum Verweilen einlädt, auf dem Kinder spielen können und der genug Platz für alle Menschen im Grätzel bietet. Der Sparkassaplatz ist in unserer Vision ein beliebter Ort der Begegnung, eine Wohlfühloase inmitten der Stadt, der auch beispiel-gebend für die Gestaltung anderer Plätze im Bezirk sein wird. Ausreichend Sitzmöglichkeiten laden zum Plaudern ein, mensch kann seine/ihre Freizeit ent-spannt im Freien verbringen, Freund_innen treffen oder auch einfach nur die Seele baumeln lassen.

Zukunftsmusik – oder:

Machen wir es einfach!

Wir denken, dass der Sparkassaplatz großes Potenzial hat, um genau dieser Ort der Begegnung zu werden! Ja, es braucht ein wenig Phantasie, sich angesichts der derzeitigen Nutzung einen lebenswerten, grünen und erholsamen Sparkassaplatz vorzustellen. Doch manchmal muss man der eigenen Phantasie und den eigenen Ideen ihren Lauf lassen, um die Umgebung lebenswerter zu machen! Nur „weil’s immer so war“, muss es nicht immer so bleiben!

Und sollten Sie den Sparkassaplatz (noch) nicht kennen, dann freuen wir uns, Sie am 30. Mai 2015 ab 15 Uhr zum mittlerweile traditionellen „Dorfplatzlfest“ einzuladen! An diesem Tag gehört der Sparkassaplatz uns Bewohner_innen des Grätzels und wir werden ihn mit großartigen Künstler_innen, kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Bezirk, viel guter Laune und vor allem mit uns Menschen zum Leben erwecken!

pJulia Nowotny

SA., 30. MAI15:00 – 21:00 UHR

SPARKASSAPLATZMit: Infostationen, Pfl anzentauschbörse,

Riesenseifenblasenaction,

Grüne Radrettung (15:00-18:00) u.v.m.

Live: CLARA BLUME

ORGES TOÇEWEB: WIEN15.GRUENE.AT

MAIL TO: [email protected]

EINLADUNG ZUM

DORFPLATZLFEST 2015

DA GEHT NOCH MEHRUNSER 15TER -

IMPRESSUMSchmelztiegel 2/2015

Medieninhaberin: Die Grünen – Grüne Alternative Wien,

Lindengasse 40, 1071 Wien.

Herausgeberin: Die Grünen – Grüne Alternative

Rudolfsheim-Fünfhaus, Kriemhildplatz 10, 1150 Wien.

Grafik: Gregor Rührer

Druck: Donau Forum Druck, 1120 Wien.Verlagspostamt: 1070 Wien.

Herstellungsort: Wien. DVR: 102 11 84.

Alle Fotos: Die Grünen, außer:

Seite 1: Florian SpielauerSeite 2, 4, 6: studio 46.at

Seite 3, 4, 6: Markus Murlasits

für dEn 15TEnunSEr TEaM

Lidia Brandstätter

Marianne GeetsLisz Hirn

Anita Kocak

Felix HofstadlerChristoph Obenhuber Haroun Moalla

Thomas König

Cathy Schneider

Julia Nowotny

Christian Tesar

Catharina CazanRegina Bösch