Schmerz ade · Abhängig von der Diagnose ist dann die Therapie. Hier wird deutlich, was die...

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Lebensart 60 Westfalium Winter 2015 Fast jeder zweite Patient beim Allgemeinmediziner und Orthopäden klagt über Rückenschmerzen. Doch kann ihnen da geholfen werden. Die interventionelle Schmerztherapie bietet als Alternative umfangreiche mi- nimal invasive Behandlungsmethoden. In der Praxis für interventionelle Schmerztherapie OWL werden zur Schmerzlinderung unter anderem bildgesteuerte Injektionen und Nervenverödungen angewandt. Schmerz ade F ast jeder hat diese Erfahrung schon mal gemacht: Nur ei- ne falsche Bewegung beim Bü- cken oder Strecken und schon schießt der Schmerz durch Mark und Bein. Zum Glück verschwindet der Schmerz oft fast genauso schnell, wie er ge- kommen ist. Doch nicht jeder hat dieses Glück: Der Schmerz bleibt, nimmt vielleicht sogar zu. Und schon wird das Squash- spielen mit dem besten Freund abgesagt, die eigenen Enkel nicht mehr auf den Schultern getragen und selbst das Tragen von Einkäufen wird zur Qual. Allgemeinärzte und Ortho- päden verschreiben oftmals Schmerzmittel, Akkupunktur, Spritzen oder schicken ihre Pa- tienten zur Krankengymnastik. Helfen solche Maßnahmen nicht und ist, je nach Befund, eine klassische Bandscheiben-OP auch keine Option, gelten Schmerzpa- tienten schnell als „austherapiert“ und sehen sich gezwungen, den Schmerz als täglichen Begleiter hinzunehmen. Viele Diese Pa- tienten, die keine gravierende neurologische Ausfälle haben, können mit der interventio- nellen Schmertherapie behandelt werden. Dr. Athour Gevargez, leitender Arzt in der Privatpraxis für interventionelle Schmerzthe- rapie OWL, weiß: „Schmerzen müssen verstanden und genau diagnostiziert werden, um eine genaue und effektive Therapie zu ermöglichen.“ Die genaue Ermittlung der Ursache der Schmerzen steht also zunächst im Vordergrund. Dafür steht in der Praxis für in- terventionelle Schmerztherapie OWL eine moderne Radiologie mit Computer- und Kernspin- tomographie zur Verfügung. Abhängig von der Diagnose ist dann die Therapie. Hier wird deutlich, was die interventi- onelle Schmerztherapie von anderen Behandlungsansätzen unterscheidet: „Die interventi- onelle Schmerztherapie ist eine wachsende Fachdisziplin inner- halb der modernen Schmerz- therapie“, erklärt Dr. Gevargez. „Sie ist unter Verwendung einer Vielzahl verschiedenster Verfahren wie lokale Injekti- onen, Nervenwurzelblockaden oder Nervenverödungen in der Lage, sowohl akute als auch chronische Schmerzzustände erfolgreich zu behandeln.“ Eine Therapie von Schmerz- zuständen, die ausgelöst werden von den kleinen Wirbelgelen- ken, kann in der Praxis für in- tervenionelle Schmerztherapie OWL zum Beispiel wie folgt aussehen: „Wenn die Patienten unter chronische Rücken- schmerzen ausgehend aus den kleinen Wirbelgelenken leiden, rate ich oft zur Radiofrequenz- therapie (RFA), eine Thera- piemöglichkeit zur gezielten und schonenden Verödung der versorgenden Nervenstrukturen der jeweiligen schmerzhaften Gelenke“, erläutert Dr. Gevar- gez. „Sie hat das Ziel, den Nerv, der den Schmerz weiterleitet, zu veröden. Dadurch wird die

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Lebensart

60 Westfalium Winter 2015

Fast jeder zweite Patient beim Allgemeinmediziner und Orthopäden klagt über Rückenschmerzen. Doch kann ihnen da geholfen werden. Die interventionelle Schmerztherapie bietet als Alternative umfangreiche mi-nimal invasive Behandlungsmethoden. In der Praxis für interventionelle Schmerztherapie OWL werden zur Schmerzlinderung unter anderem bildgesteuerte Injektionen und Nervenverödungen angewandt.

Schmerz ade

Fast jeder hat diese Erfahrung schon mal gemacht: Nur ei-

ne falsche Bewegung beim Bü-cken oder Strecken und schon schießt der Schmerz durch Mark und Bein. Zum Glück verschwindet der Schmerz oft fast genauso schnell, wie er ge-kommen ist. Doch nicht jeder hat dieses Glück: Der Schmerz bleibt, nimmt vielleicht sogar zu. Und schon wird das Squash-spielen mit dem besten Freund abgesagt, die eigenen Enkel nicht mehr auf den Schultern getragen und selbst das Tragen von Einkäufen wird zur Qual.

Allgemeinärzte und Ortho-päden verschreiben oftmals Schmerzmittel, Akkupunktur, Spritzen oder schicken ihre Pa-tienten zur Krankengymnastik.

Helfen solche Maßnahmen nicht und ist, je nach Befund, eine klassische Bandscheiben-OP auch keine Option, gelten Schmerzpa-tienten schnell als „austherapiert“ und sehen sich gezwungen, den Schmerz als täglichen Begleiter hinzunehmen. Viele Diese Pa-tienten, die keine gravierende neurologische Ausfälle haben, können mit der interventio-nellen Schmertherapie behandelt werden. Dr. Athour Gevargez, leitender Arzt in der Privatpraxis für interventionelle Schmerzthe-rapie OWL, weiß: „Schmerzen müssen verstanden und genau diagnostiziert werden, um eine genaue und effektive Therapie zu ermöglichen.“

Die genaue Ermittlung der Ursache der Schmerzen steht

also zunächst im Vordergrund. Dafür steht in der Praxis für in-terventionelle Schmerztherapie OWL eine moderne Radiologie mit Computer- und Kernspin-tomographie zur Verfügung. Abhängig von der Diagnose ist dann die Therapie. Hier wird deutlich, was die interventi-onelle Schmerztherapie von anderen Behandlungsansätzen unterscheidet: „Die interventi-onelle Schmerztherapie ist eine wachsende Fachdisziplin inner-halb der modernen Schmerz-therapie“, erklärt Dr. Gevargez. „Sie ist unter Verwendung einer Vielzahl verschiedenster Verfahren wie lokale Injekti-onen, Nervenwurzelblockaden oder Nervenverödungen in der Lage, sowohl akute als auch

chronische Schmerzzustände erfolgreich zu behandeln.“

Eine Therapie von Schmerz-zuständen, die ausgelöst werden von den kleinen Wirbelgelen-ken, kann in der Praxis für in-tervenionelle Schmerztherapie OWL zum Beispiel wie folgt aussehen: „Wenn die Patienten unter chronische Rücken-schmerzen ausgehend aus den kleinen Wirbelgelenken leiden, rate ich oft zur Radiofrequenz-therapie (RFA), eine Thera-piemöglichkeit zur gezielten und schonenden Verödung der versorgenden Nervenstrukturen der jeweiligen schmerzhaften Gelenke“, erläutert Dr. Gevar-gez. „Sie hat das Ziel, den Nerv, der den Schmerz weiterleitet, zu veröden. Dadurch wird die

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Schmerzleitung unterbrochen und somit die Schmerzwahr-nehmung verringert bezie-hungsweise sogar ganz verhin-dert.“ Beim Eingriff wird eine dünne Spezialsonde direkt am betroffenen Nervenast platziert. Anschließend wird der Nerv direkt betäubt, damit der Patient die Verödung selbst nicht spürt. Dann werden die Nerven mit einer Hitze von circa 90 Grad Celsius verödet.

Die RFA kann an Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule durchgeführt werden. Der Ein-griff wird ambulant vorgenom-men und dauert nur rund eine halbe Stunde. Etwa eine Stunde später können die Patienten die Praxis schon wieder verlassen. Die RFA eignet sich selbst für Risikopatienten, da lediglich eine Lokalanästhesie und eine leichte Sedierung nötig sind. Die Wirkung der Radiofre-quenztherapie halte in der Regel zwischen sechs und 18 Mona-ten, manchmal aber auch über zwei Jahre an. Danach kann sie bei Bedarf wiederholt werden. Darüber hinaus bietet die Praxis für interventionelle Schmerz-therapie OWL auch konser-vative orthopädische Behand-lungen (wie Triggerpunkt- und

Neuraltherapie) sowie Aku-punktur an. „Wir wollen unseren Patienten ein großes therapiebe-gleitendes Spektrum anbieten, um auch mittel- und langfristig aktiv gegen den Schmerz vorzu-gehen“, so Dr. Gevargez.

Im Gegensatz zu Schmerzen, die von den Wirbeln ausgehen, kommt bei Gelenkschmerzen – wie sie beispielsweise in Folge einer Arthrose auftreten können – in der Praxis für interventi-onelle Schmerztherapie eine gezielte Injektionstherapie zum Einsatz. „Hier nutzen wir alt bekannte Mittel wie Hyaloron-säure, aber auch körpereigene Substanzen, die sogenannten Biologica, zur Therapie von ak-tivierter Arthrose der Gelenke (in Hüfte, Knie, Fuß etc.) oder Muskel-Sehnenverletzungen wie Tennis- und Golferarm oder Verletzungen der Achillessehne, unter anderem“, so erläutert Dr. Gevargez.

Dies sind letztlich nur zwei Beispiele aus den vielfältigen Gebieten, in denen die inter-ventionelle Schmerzthera-pie Anwendung findet und Schmerzlinderung verschafft. Zum Anwendungsspektrum gehören auch Bandscheiben-vorfälle in der Hals-, Brust- und

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s Lendenwirbelsäule sowie Rücken- und Beinschmerzen infolge eines eingeengten Rückenmarkkanals (Spinal-kanalstenose). Hier kommen, wenn die Injektionen nicht die gewünschte Schmerzlinde-rung bringen, auch minimal invasive Eingriffe in der Band-scheibe zum Einsatz. Dabei kann zum Beispiel mit Laser der kleine Bandscheibenvorfall geschrumpft werden und somit der Druck aus dem Bandschei-benfach entlastet werden.

Bei Patienten mit gebrochenen Wirbelkörpern infolge der Osteo-porose oder mit Tumoren kön-nen diese minimal invasiv mittels Einbringung von kleinen Mengen vom Knochenzement stabilisiert

und somit die Schmerzen redu-zieren werden.

„Indem wir den Schmerz wegnehmen, geben wir den Patienten ein großes Stück Le-bensqualität zurück“, weiß Dr. Gevargez. Die interventionelle Schmerztherapie wird zuneh-mend in vielen Praxen und Kran-kenhäuser angeboten. Dort und in der Praxis für interventionelle Schmerztherapie OWL können sich unter Schmerz leidenden Patienten über die Behandlungs-methoden informieren. lk Praxis für interventionelle Schmerzthe-rapie OWL, Dr. med. Athour Gevargez Zoubalan, Hauptstr. 17/19, 33378 Rheda-Wiedenbrück, Öffnungszeiten Mo, Di, Do 8:30-18:00 Uhr, Mi 8:30-13:00 Uhr, Fr 8:30-16:00 Uhr, Tel. 05242/405570, www.is-praxis.de

Mit modernsten Diagnoseverfahren wie der Computertomogra-phie wird der exakte Ursprung des Schmerzes ermittelt

Dr. Athour Gevargez ist leitender Arzt in der Privatpra-xis für interventionelle Schmerztherapie OWL Fo

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