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JAHRESBERICHT 2017 Schönbrunner Tiergarten-Gesellschaft m.b.H.

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JAHRESBERICHT 2017

Schönbrunner Tiergarten-Gesellschaft m.b.H.

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Inhalt

Herausgeber: Schönbrunner Tiergarten-Gesellschaft m.b.H., Maxingstraße 13 b, 1130 Wien Redaktion: Prof.in Dr.in Dagmar Schratter, Gerhard Kasbauer, Mag.a Johanna Bukovsky Text: Tiergarten Schönbrunn, Layout: Daniel Zupanc, Fotos: Daniel Zupanc, mit Ausnahme von S. 10 r. Norbert Potensky und S. 26 Barbara Feldmann

Impressum

Vorwort von Tiergartendirektorin Prof.in Dr.in Dagmar Schratter

Unsere Tiere Neue Anlagen und zukünftige Bauprojekte Natur- und Artenschutz

Forschung und Lehre

Geschichtsforschung und Dokumentation Zoopädagogische Abteilung

Besucherservice

Marketing, Verkauf und Sponsoring Privatpatenschaften und Spenden

Öffentlichkeitsarbeit und Medienbetreuung Geschäftsverlauf und Bilanz Beteiligungen, Tochtergesellschaften und Vereine

Tierbestand

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser!

Im Jahr 2017 begingen wir ein halbrundes Jubliäum: Vor 25 Jahren wurde der Tiergar-ten Schönbrunn aus der Bundesverwaltung ausgegliedert und die Schönbrunner Tier-garten Ges.m.b.H. gegründet. Dies war der Beginn der jüngsten Erfolgsgeschichte und die Beliebtheit des Tiergartens ist bis heute ungebrochen.

Ein kleiner Blick zurück: Im Jahr 1991, im letzten Jahr vor der Ausgliederung, lagen die Besucherzahlen bei 727.000. Im Jahr 2017 zählte der Tiergarten rund 2 Millionen Besucher/innen. Damit reiht sich das Be-richtsjahr in die wirtschaftlich erfolgreichs-ten Jahre der Tiergarten-Geschichte ein. Dabei waren die Wetterbedingungen nicht unbedingt „tiergarten-ideal“. Dennoch lock-te der Tiergarten mit seinen vielen Attrak-tionen – allen voran den Panda-Zwillingen Fu Feng und Fu Ban – bei jedem Wetter Besucher aus dem In- und Ausland in den Zoo. Der im Mai eröffnete neue Giraffen-park trug zum Erfolg des Jahres erheblich bei.

In zoologischer Hinsicht verlief das Jahr 2017 nicht ungetrübt: Nachdem bei un-seren Pelikanen der Vogelgrippe-Virus nachgewiesen worden war, musste Anfang März einer Empfehlung der MA 60 folgend die gesamte Pelikankolonie eingeschläfert werden. Um den restlichen Vogelbestand zu schützen, blieben das Vogel-, das Regenwaldhaus und das Wüstenhaus für den Besucherbetrieb gesperrt, bis nach Durchführung aufwendiger Untersuchun-gen im April endlich Entwarnung gegeben werden konnte. Mitte April folgte ein weite-res trauriges Ereignis: Die Trächtigkeit von Orang-Utan-Weibchen Sol, die bis dahin problemlos verlaufen war, endete mit einer Totgeburt.

Natürlich gaben zahlreiche erfolgreiche Nachzuchten auch Grund zur Freude: Nachwuchs gab es unter anderem bei den

Zebras, Weißhandgibbons, Vikunjas, Eu-rasischen Luchsen, Kattas, Erdmännchen, Königs- und Felsenpinguinen und Rosa Fla-mingos. Als zweitem Zoo der Welt gelang uns im Februar die Nachzucht der auf Bor-neo heimischen Taubwarane. Im Sommer glückte mit der Zoo-Welterstnachzucht der Großen Seespinne eine kleine Sensation. Zu den prominenten Neuzugängen des Jah-res gehörten die Giraffen Fleur und Sofie aus Rotterdam, die den neuen Giraffenpark bezogen, Amurleopard Piotr aus Moskau und Eisbärin Nora aus Tallinn.

Auf den folgenden Seiten bekommen Sie einen Überblick darüber, was wir 2017 für den Tiergarten, seine Tiere, seine Besu-cher/innen und Mitarbeiter/innen bewegen konnten.

Prof.in Dr.in Dagmar SchratterGeschäftsführerin

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Eisbären-Weibchen Nora

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Unsere Tiere

Revier Elefanten/Afrikanische Tiere2017 starteten die Umbauarbeiten in der Elefanten-Außenanlage. Folgendes ist bis März 2018 geplant: Das Bad im Bullenbe-reich wird entfernt, die Absicherung zum Hang hin erneuert und eine neue hydrau-lische Toranlage installiert. Dadurch wird den Elefanten mehr Fläche zur Verfügung stehen. Bei den Burchell-Zebras wurde Ende Juni ein kräftiger Hengst geboren. Sogar über doppelten Nachwuchs (zwei Weibchen) konnten wir uns bei den selte-nen afrikanischen Mhorrgazellen freuen. Weiters war es möglich, ein zusätzliches Weibchen aus dem Zoo Budapest zur Ver-stärkung unserer Gruppe zu erhalten. Die beiden Nachzuchttiere aus dem Vorjahr wurden an die Zoos Peaugres und Madrid abgegeben. Die 2016 geschlüpften Rosa Flamingos übersiedelten im Februar nach Lyon. Im Mai wurde leider die gesamte Brut bei einem Sturm zerstört. Erfreuli-cherweise legten einige Weibchen im Au-gust erneut Eier und 5 Küken schlüpften. Revier Polarium/BärenAls einzigem Zoo weltweit gelingt es uns, regelmäßig Nördliche Felsenpinguine zu züchten. 2017 schlüpften 11 Küken, 10 konnten erfolgreich aufgezogen werden. Die gesamte Nachzucht aus dem Jahr 2016 (6 Vögel) und 2017 (10 Vögel) übersie-delte Ende November nach Whipsnade in England, um die dortige Gruppe, ebenfalls Felsenpinguine aus Schönbrunn, aufzusto-cken. Ende Oktober gelang es uns, zwei in der Nähe von Sydney gestrandete Felsen-pinguine über den Taronga Zoo zu erhalten und ins Zuchtprogramm zu integrieren. Auch Königspinguine werden im Tiergar-ten Schönbrunn regelmäßig gezüchtet. 2017 konnte wieder ein Küken aufgezogen werden. Das Jungtier aus dem Jahr 2014 übersiedelte in den Münchner Tierpark Hellabrunn. Wie jedes Jahr gab es auch 2017 Bruterfolge bei den Humboldtpingui-nen – ein Teil der Nachzuchttiere aus dem Jahr 2016 und 2017 (insgesamt 8 Vögel) übersiedelte Ende des Jahres nach Mon-de Sauvage. Zur Blutauffrischung kam im

März das junge Mähnenrobben-Männchen Carlos von Heidelberg zu uns. Im Ge-genzug übersiedelte unser Weibchen Kelo nach Heidelberg. Unter Koordination des Zuchtbuchführers für Eisbären übernahm der Tiergarten Anfang Dezember das junge Eisbären-Weibchen Nora aus dem Zoo Tallinn. Revier Großkatzen/FlusspferdeEnde April ist das Amurleoparden-Männ-chen Piotr aus dem Zoo Moskau bei uns eingetroffen, das nun gemeinsam mit dem Weibchen Ida die ehemalige Jaguar-An-lage bewohnt. Der Amurleopard ist sehr stark vom Aussterben bedroht. Bei den Eurasischen Luchsen wurden 2017 zwei Jungtiere (ein Weibchen, ein Männchen) geboren. Die Nachzuchttiere wurden wie folgt untergebracht: Ein Kater (geb. 2015) übersiedelte nach Polen, wo ein Wiederan-siedelungsprojekt der Western Pomeranian Natural Society für den Luchs aufgebaut wird. Ein Kater (geb. 2016) kam in den Tierpark Brüderhaus nach Winterthur und ein 2017 geborenes Weibchen wurde an den Hansenberg Zoo in Dänemark abgege-ben. Das alte Geparden-Männchen Wapesi starb krankheitsbedingt Ende Jänner. Unter Koordination des Europäischen Zucht-buchführers für Geparde übersiedelte das Weibchen Cimber im März nach Erfurt. Das Weibchen Imani kam aus Ebeltoft und das Männchen Valentino aus Beekse Bergen nach Wien. Der Kater Sambesi übersiedel-te in den Wildpark Altenfelden. Im Februar bekamen unsere Arktischen Wolfsrüden Dag und Ide Gesellschaft eines jungen Weib-chens aus dem Knuthenborg Zoo. Im April verzeichneten wir den traurigen Verlust unseres Tigerweibchens Kyra. Über den Zuchtbuchführer wird nun versucht, ei-nen Partner für das verbliebene Weibchen, Kyras Schwester Ina, zu erhalten. Anfang Dezember hatten wir den Verlust des Leit-wolfes Dag zu beklagen. Im November musste unser Löwen-Männchen Owambo im stattlichen Alter von 16 Jahren aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes eingeschläfert werden.

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den Graupapageien nicht bewährt hatte. Besonders erfreulich war die Nachzucht der Weißstirnspinte, die nur äußerst selten in Zoos zu sehen sind. Unsere Prachtpipras haben diesmal gleich vier Küken aufgezo-gen, was in der fast 20-jährigen Geschichte der Haltung dieser Art bisher noch nicht geglückt war. Im Frühjahr konnte eine neue Anlage für die neuseeländischen Keas eröffnet werden. Im Zuge des Umbaus des Giraffenhauses wurde die gegenüberliegen-de Voliere saniert und zu einer großzügigen Anlage für Keas sowie zu zwei Zuchtvolie-ren für Amazonen umfunktioniert. Bisher hielten wir ein Geschwister-Paar. Da zu-künftig eine Zucht im Rahmen des Erhal-tungszuchtprogrammes geplant ist, wurde unser Kea-Weibchen an den Haidlhof ab-gegeben und ein neues Weibchen aus dem Zoo Liberec geholt.Südamerikapark/HeimtierparkAnfang April kamen bei den Schwarz-schwanz-Präriehunden Zwillinge zur Welt, die die ersten Wochen von ihrer Mutter im Bau versorgt wurden. Im September muss-te unsere 23 Jahre alte Graueselstute Helga aufgrund eines unheilbaren Tumors im Brustbereich eingeschläfert werden. Kurz darauf gab es wieder eine erfreuliche Nach-richt: Vikunja Violet brachte ein männliches Jungtier zur Welt, das von den Pfleger/in-nen den Namen „Lino“ bekam.NeptunIm Nashornpark gab es einen Austausch von Tierarten: Die in Zoos häufig gehal-tenen, nicht bedrohten Axishirsche haben im Zoo Györ einen guten Platz gefunden. Den frei gewordenen Platz in der Gemein-schaftshaltung mit Panzernashörnern, Nilgau- und Hirschziegenantilopen nahmen Vietnam-Sikahirsche ein. Diese Unterart ist im Freiland bereits ausgerottet und wird auch in Zoos eher selten gehalten. Im Rahmen des Erhaltungszuchtprogrammes für diese schönen Hirsche bekamen wir vier Weibchen aus dem Zoo Usti und ein Männ-chen aus dem Zoo Poznan. Unser letztes Nutria-Weibchen musste leider aufgrund von altersbedingten Problemen eingeschlä-fert werden. Die Haltung der Nutrias wur-de damit aufgegeben (invasive Art). Am Platz der Nutria-Anlage soll eine Voliere für Schwalbensittiche entstehen. Schwer getroffen hat uns ein Fall von Vogelgrip-pe: Unsere Krauskopfpelikane hatten sich

AffenIm Frühling wurden in der Katta-Gruppe gleich fünf Jungtiere geboren. Zwei junge Männchen aus dem Vorjahr wurden nach Alphen abgegeben. Die mit Freude erwar-tete Geburt eines Orang-Utan-Jungtieres nahm im April leider ein trauriges Ende: Das Weibchen Sol hatte eine Totgeburt, obwohl die regelmäßigen Ultraschallunter-suchungen während der Trächtigkeit eine normale Entwicklung des Fötus zeigten. Das Kaiserschnurrbarttamarin-Weibchen war leider krank und verstarb im Juni. Nach einem neuen Weibchen wird dringend gesucht. Das Jungtier aus dem Vorjahr übersiedelte in den Zoo Neuwied. Bei den Erdmännchen wurde eine neue Zuchtgrup-pe aufgebaut, die nun in der Anlage der Roten Varis lebt. Im Juni gab es bereits die erste Geburt, eine weitere mit 3 Jungtieren folgte im September. Bei den Weißhandgib-bons gab es im August eine Geburt. Das weibliche Jungtier ist gesund und wird von seiner Mutter bestens versorgt. Bei den Bä-renstummelaffen gab es im November eine Totgeburt. Das Muttertier hat sich davon glücklicherweise gut erholt. Im November verstarb völlig unerwartet das Zuchtweib-chen. Es war jedoch möglich, ein neues Weibchen aus Leipzig zu erhalten. TirolerhofAm Tirolerhof gab es wieder vielfachen Nachwuchs bei bedrohten, österreichischen Nutztierrassen. Unter anderem wurden zwei Noriker-Hengste geboren – ein Rap-pe names „Zorro“ und ein Tigerschecke namens „Raffaello“. Besonders erfreulich: Raffaello konnte aufgrund seiner beson-ders schönen Zeichnung, seines guten Fundaments und seines tollen Charakters an einen Züchter abgegeben werden, der den Junghengst zum potentiellen Zucht-hengst aufziehen wird. Leider musste unser stattlicher Tauernscheckenziegenbock Ero aufgrund von altersbedingten Krankheits-zeichen eingeschläfert werden. Bis ein passender Nachfolger für Ero gefunden ist, wurde ein junger Bock zur Zucht einge-stellt. VögelAuch im Vogelhaus hat sich einiges getan: Blaukopfpitpits und Veilchenorganisten zo-gen in die Tropenhalle ein. Dafür wurde die Haltung der Schwarzköpfchen aufgegeben, da sich deren Gemeinschaftshaltung mit

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mit dem hochgradig ansteckenden Virus infiziert und mussten leider eingeschläfert werden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Zu den angewiesenen behörd-lichen Auflagen zählte unter anderem die Schließung aller Vogelhäuser für unsere Besucherinnen und Besucher für einen bestimmten Zeitraum. Glücklicherweise ist kein weiterer Fall von Vogelgrippe aufgetre-ten. Eine Nachbesetzung von Pelikanen in der Anlage ist in Planung. Eine neue, winzi-ge Tierart ist seit dem Frühjahr in der neu gestalteten Sackgasse hinter den Rentieren zu bewundern: die Eurasische Zwergmaus.Große Pandas/GiraffenDrei Wochen vor der feierlichen Eröffnung des Giraffenparks sind die beiden zweijähri-gen Netzgiraffen-Weibchen Sofie und Fleur in den Tiergarten eingezogen. Die Halb-schwestern sind aus dem Zoo Rotterdam angereist und haben sich schnell eingelebt und an ihr neues Pflegerteam gewöhnt. In Abstimmung mit dem EEP-Koordinator ist in Zukunft eine Zuchtgruppe geplant.Aufgrund des hohen Alters des Giraffenbul-len Kimbar – er war mit Jahresende 2017 der älteste Giraffenbulle in Europa – darf er mit seinen Weibchen Carla und Rita weiterhin das Ausweichquartier am Secken-dorff-Gudent-Weg bewohnen. Ein Trans-port in die neue Anlage hätte ein zu hohes Risiko dargestellt. In das zugleich mit dem Giraffenpark eröffnete Ostafrikahaus sind zwischen Mai und September ein Paar Südliche Hornraben, ein Paar Decken-Tokos sowie eine Gruppe von vier Zwergmangus-ten eingezogen. Die über ein Zuchtbuch koordinierten Hornraben und Tokos wurden in der Hoffnung auf künftige Zuchterfolge ausgewählt und scheinen fürs Erste gut zu harmonieren. Einen traurigen Verlust gab es im Juni bei den Roten Pandas. Das Männchen Mike musste zwei Tage vor sei-nem 18. Geburtstag aus Tierschutzgründen eingeschläfert werden. Die Großen Panda Zwillinge Fu Feng und Fu Ban haben sich gut entwickelt und konnten am 7. August 2017 ihren ersten Geburtstag feiern.Aquarienhaus/Wüstenhaus Im Aquarienhaus halten und vermehren wir über 70 Quallenarten – weltweit gibt es nur ein einziges Institut, das mehr Arten pflegt. Unsere hohe Kompetenz zeigt sich nicht nur in sensationellen Erstnachzucht- erfolgen, sondern auch in der Tatsache,

dass wir mittlerweile die Kunst beherr-schen, große Mengen bestimmter Quallen-arten in hoher Qualität nachzuzüchten. So belieferten wir 2017 neben Zoos und Aqua-rien in Deutschland, Großbritannien, Japan und Schweden, auch die Universität in Cádiz (Spanien), die BlueMoon-Bar in Wien und eine Kunstgalerie im Augarten. Der bisher spektakulärste „Auftrag“ kam jedoch aus Valencia: Das größte Aquarienhaus Eu-ropas, das Oceanográfico, eröffnete 2017 eine große, neue Quallen-Ausstellung. 80 % der Quallen dafür – 370 Individuen aus 8 Arten – wurden von unserem Team extra gezüchtet und persönlich nach Spa-nien geliefert – eine unglaubliche Leistung, die unserem Team den Dank der Kollegen aus Valencia und die Anerkennung vieler Experten einbrachte. Zusammen mit der Meeresbiologin Karen Kienberger widmeten wir uns im Rahmen eines Forschungspro-jektes der größten Qualle, die in euro-päischen Gewässern anzutreffen ist: der Riesenqualle Rhizostoma luteum, die von uns im Vorjahr zum weltweit ersten Mal sexuell vermehrt wurde. In einem Labor im Keller des Aquarienhauses führte Kien-berger diverse Versuche durch und wur-de dabei von unserem Team maßgeblich unterstützt. Um auch unseren Besuchern mehr von der unglaublichen Quallenvielfalt zeigen zu können, wurde Ende des Jahres ein neuer 1.500 Liter fassender Quallen-kreisel in Betrieb genommen. Auch bei an-deren Tiergruppen gab es bemerkenswerte Zuchterfolge: Wie in jedem Jahr gelang die Nachzucht diverser hoch bedrohter Süßwasserfische. Auch über die Vermeh-rung der schwierig zu züchtenden Tiger-schwanz-Seepferdchen und Atlantischen Borstenhandgarnelen freuten wir uns. Zum weltweit ersten Mal konnte die größ-te Krabbenart des Mittelmeers, die Große Seespinne, in einem Zoo nachgezüchtet werden. Etwas Besonderes war auch die erstmalige Nachzucht des Wolfsbarschs: Diese Art wird zwar in der Aquakultur mit Hilfe hormoneller Stimulation in großen Mengen „produziert“, durch spontanes Ablaichen in einem Aquarienhaus gelang die Vermehrung jedoch zum weltweit ers-ten Mal bei uns. Im Wüstenhaus spiegelte sich die Qualität der Tierhaltung ebenfalls in bemerkenswerten Nachzuchterfolgen wider. Bei den Schildkröten konnten wir

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den 2017 viele Nachzuchten an europäische Zoos abgegeben: So übersiedelten zwei Nacktmull-Kolonien in den Zoo Randers in Dänemark und den Walter Zoo in der Schweiz, ein besonders schönes Krokodil-teju-Weibchen in den Zoo Beauval und drei Krötenkopfschildkröten in den Zoo Berlin. 12 Schwertschwanzmolche übergaben wir der Landwirtschaftlichen Fachschule Hollab-runn. Nach einer großen Beschlagnahmung am Flughafen Wien Schwechat im März fanden einige, besonders seltene Reptili-enarten eine neue Unterkunft im Tiergar-ten – darunter vor allem selten gehaltene Geckos und Schildkröten. Trotz der schwie-rigen Ausgangsbedingungen meisterten unsere Reptilienexperten aus der Terraristik und dem Wüstenhaus die Herausforde-rung. Dem Team der Terraristik gelang bei Rhoptropus bradfieldi – einer schwarzen Gecko-Art aus der Namib-Wüste – sogar die erste Nachzucht in einem Zoo. Die Chinesische Krokodilschwanzhöckerechse konnte 2017 wieder nachgezüchtet werden. Auch bei der gefährdeten Europäischen Sumpfschildkröte schlüpften vier Jungtiere. Nach einigen Fehlversuchen optimierten wir die Inkubationsmethode bei den Sta-chelschwanzwaranen und konnten diese Art erstmals erfolgreich vermehren. Im Haus der Schrecken läuft die Zucht aller Arten seit Jahren auf konstant hohem Niveau. Hervorzuheben waren 2017 die erfolgreiche Zucht der Surinam-Heuschrecken, Riesen-heuschrecken, der Riesenblattschrecken – vor allem aber auch der Orchideenman-tis, einer Fangschrecke. Da die Weibchen dieser Art viel schneller wachsen als die Männchen, erfordert die Nachzucht eine gute Planung und gelingt nur, wenn man die Wachstumsgeschwindigkeit der Ge-schlechter aneinander annähert.TiertrainingVom 15. bis 17. Februar hielten unsere Tiertrainingskoordinatorin Dr.in Eveline Dungl und unser Revierleiter der Elefanten Mathias Otto einen Tiertrainingsworkshop mit Schwerpunkt auf Elefantentraining im Münchner Tierpark Hellabrunn ab. Vom 4. bis 8. September war die Tiertrainingskoor-dinatorin des Frankfurter Zoos, Regina Brinkmann, im Tiergarten zu Gast und hat Dr.in Eveline Dungl bei ihrer Arbeit über die Schulter gesehen.

uns wieder einmal über den Schlupf einer Afrikanischen Schnabelbrustschildkröte freuen. Diese Art gilt als schwer zu halten und wird europaweit nur bei uns regelmä-ßig vermehrt. Erstmals, vielleicht weltweit in einem Zoo, konnten Skorpionschwanz-geckos vermehrt werden. Diese aus dem Oman stammende Art wird im Wüstenhaus gemeinsam mit Oman-Dornschwanz- agamen gezeigt. Erstmals gelang uns die Vermehrung von Geißelspinnen und der große Erfolg mit der Nachzucht von Broad-ley`s Plattechsen konnte wiederholt wer-den. Auch die vom Aussterben bedrohten Spinnenschildkröten konnten wieder ver-mehrt werden. Die Inkubation dieser Art ist kompliziert, da man zwischen warmen und kalten Phasen wechseln muss. Die Elterntiere stammen übrigens aus einer Beschlagnahme auf dem Flughafen Wien Schwechat im Jahr 2003. Auch aus einer spektakulären Beschlagnahme im März 2017 wurden einige Reptilien im Wüsten-haus untergebracht. Dass sich auch dort manche dieser Arten wie die Panzergürtel-schweife und die Bellgeckos bald vermehr-ten, ist bemerkenswert und auf die gute und richtige Pflege zurückzuführen. Nach-zuchten gab es natürlich so wie jedes Jahr auch bei den Nacktmullen, Pharaokäfern und Grünen Baumeidechsen. Fünf grüne Baumeidechsen wurden an den Zoo Müns-ter und drei Nachzuchten unserer Krus-tenechsen an den Zoo Pilsen abgegeben. RegenwaldhausIm Regenwaldhaus begann das Jahr mit einer Sensation: Als zweitem Zoo der Welt gelang es uns, Taubwarane nachzu-züchten. Von dieser endemisch auf Bor-neo vorkommenden Echsenart ist kaum etwas bekannt. Auch bei den Vögeln gab es bemerkenswerte Erfolge: Es schlüpften Straußwachteln, Schamadrosseln, Weiß-kopfbülbüls, Zweifarbenfruchtauben und Rotkappenfruchtauben. Nach den Blau-krönchen ist die Nachfrage aus anderen Zoos besonders groß. Bei den Orange-bauch-Blattvögeln sind wir der einzige Zoo Europas, dem die regelmäßige Vermehrung gelingt. Bei den Kalong-Riesenflughunden und den Fidschi-Leguanen gab es wie jedes Jahr Nachwuchs, drei junge Fidschi-Legua-ne wurden an andere Zoos abgegeben.TerraristikAuch aus unserer Terraristik-Abteilung wur-

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Taubwaran

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Neue Anlagen und zukünftige Bauprojekte

In diesem Bericht haben Sie bereits von ei-nigen Bauprojekten gelesen. Natürlich war der größte Meilenstein die Eröffnung des Giraffenparks und das damit verbundene neue Ostafrikahaus und die neue Kea-An-lage. Weitere Aktivitäten der Abteilung „Technik und Projektentwicklung“ finden Sie hier: Kragenechsenterrarium Das große Terrarium im Infocenter, das in der Vergangenheit australische Warane und Skinke beherbergt hatte, wurde im Zuge des „Projektpraktikums Anlagengestal-tung“ (=Lehrlingsprojekt) zu einer Anlage für Kragenechsen und Blauzungenskinke umgebaut und gestaltet. Dafür verantwort-lich zeichnen unsere Lehrlinge des dritten Lehrjahres, die damit ein „Gesellenstück“ abgeliefert haben, das sie mit allen Phasen und Schritten einer Gehegeplanung und Projektbetreuung vertraut gemacht hat.

Aquarien-TerrarienhausDas ehemalige Terrarium der Klapper-schlangen wurde zu einem afrikanischen Regenwaldausschnitt umgestaltet, in dem jetzt Gabunvipern und Grüne Baumeidech-sen leben. KaiserpavillonIm Frühjahr wurde die gesamte Terrasse des Frühstückspavillons des Kaisers gene-ralsaniert. Über einen Lift ist der Zugang zum Pavillon jetzt barrierefrei möglich!Pelikan-RuheplatzDie Sackgasse zwischen der Pelikananlageund dem Rentierstall wurde zu einem attraktiven Weg ins Schilf umgestaltet, der sich am Ende zu einem Ruheplatz mit

Spielelementen weitet. Von hier aus können nicht nur die Wasservögel in Ruhe beob-achtet werden, auch zwei Freilandterrarien mit Zwergmäusen bereichern das Angebot. Die Weggestaltung wurde auch in Richtung Haus der Schrecken weitergeführt und um eine Sitzbucht gegenüber des Wasserbüf-fel-Geheges erweitert.SüdamerikahausIm Tierbereich des Südamerikahauses wur-de eine Lüftungsanlage mit entsprechen-der Wärmerückgewinnung installiert, die das Indoor-Klima für die Tiere verbessert und einen energieeffizienten Luftaustausch ermöglicht.Flusspferd-AußenanlageAnfang November konnte mit dem Um-bau der Flusspferd-Außenanlage begonnen werden. Das Ziel, den Tieren eine Ufer-landschaft mit sanften Einstiegen in das Badebecken und einer Filterung des Was-sers zu bieten, soll bis zum Frühjahr 2018 realisiert werden. Den Flusspferden wird dann nicht nur die gesamte Außenanlage bei geeignetem Wetter auch im Winter zur Verfügung stehen, sondern diese wird auch noch erweitert und attraktiv gestaltet.

Neues AquariumEs wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt und die gestalterischen und tiergärtneri-schen Anforderungen für das „Neue Aqua-rium“ sehr detailliert definiert. Diese dient als Vorgabe für einen mehrstufigen Archi-tektenwettbewerb, der von der Burg- hauptmannschaft ausgelobt wird und im Frühjahr 2018 zur Auswahl des Architekten für dieses Großprojekt der nächsten Jahre führen wird.

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Vikunja-Jungtier

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Natur- und Artenschutz

Auch im Jahr 2017 wurde im Rahmen des LIFE+ Projektes „Reason for Hope“ wieder eine Gruppe von Waldrapp-Küken handaufgezogen und mit Ultraleichtflug-zeugen ins Überwinterungsgebiet geführt. Aufgrund von Quarantänemaßnahmen ge-gen die Vogelgrippe fand die Handaufzucht nicht im Tiergarten Schönbrunn, sondern im Tierpark Rosegg und anschließend in Überlingen statt. Die 31 Küken wurden erstmals von Beginn an als eine Gruppe und von nur zwei erfahrenen Ziehmüt-tern aufgezogen. Am 14. August startete schließlich die menschengeführte Migrati-on von Überlingen aus. Innerhalb von 24 Tagen legten sie in 7 Etappen eine Distanz von 940 km zurück. 30 Vögel schafften den Flug in die Toskana, einer verstarb leider nach dem Fressen eines Metallstückes. Leider bleibt der illegale Abschuss durch Wilderer weiterhin eine große Gefahr. Im Juni gab es ein wichtiges Urteil: Der Obers-te Gerichtshof Italiens hat das Urteil gegen jenen Jäger bestätigt, der im Jahr 2012 zwei Waldrappe abgeschossen hatte. Im Rahmen des Artenschutzprojektes für die Europäische Sumpfschildkröte konnten 113 Gitter zum Schutz der Gelege im Nationalpark Donau-Auen gesetzt wer-den. 58 bereits bekannte Weibchen wurden beim Nistgeschehen registriert und 18 neue Weibchen wurden markiert. Im Herbst 2017 waren bei 32 der 113 Gelege Schlupf- löcher sichtbar. Durch Gelegepatenschaf-ten konnten knapp € 3.000.- an Spenden gesammelt werden.Unser im Rahmen des Projektes von Polar Bears International (PBI) mit einem Hals-bandsender versehenes Eisbären-Weib-chen in der Hudson Bay mit der Nummer X17339 hat seit der Besenderung im Jahr 2014 über 5.000 km zurückgelegt. Auch ein Jungtier konnte abermals bei ihm nachge-wiesen werden. Beim Projekt zum Schutz und zur Erfor-schung des Flachlandtapirs wurden 2017 ingesamt neun Exkursionen in das Pantanal und in die Cerrados durchgeführt. Dabei konnten fast 49 Tiere besendert wer-

den. Das Team führte auch Gespräche mit Bewohnern der Cerrados, um den Mensch-Tier-Konflikt besser verstehen und entspre-chende Maßnahmen setzen zu können. Im Rahmen des Projektes für die Batagur baska wurden im Februar erstmals zwei Männchen mit Satellitensendern freigelas-sen, um Migrationsrouten überwachen und bevorzugte Habitate aufspüren zu können. Ein Männchen bzw. dessen Signal ver-schwand. Es wird angenommen, dass es getötet oder gefangen wurde. Das zweite Männchen wurde von Fischern gefangen. Das Forest Department beschlagnahmte das Tier und brachte es zurück ins Schutz-zentrum. Das Tier wurde erneut freigelas-sen. Bereits 10 Tage später wurde es von der Polizei auf einem Markt konfisziert. Das Männchen befindet sich nun wieder in der Station. Die Ergebnisse der Auswilderung geben Aufschluss über die gegenwärtige Situation in Bangladesch. Angesichts dieser Ereignisse wird von einer Wiederansiedlung von Jungtieren in den nördlichen Sundar-bans in Bangladesch abgesehen.Im Rahmen des Habichtskauz-Projektes wurden 2017 drei junge Habichtskäuze aus dem Tiergarten im Wildnisgebiet Dürren-stein ausgewildert. Im Rahmen des Projektes zur Erhaltung und zum Schutz der Berberaffen in Ma-rokko (BMAC) zahlte der Tiergarten wieder das Jahresgehalt eines Mitarbeiters der BMAC. Dieser ist unter anderem für das In-formieren der Einheimischen, insbesondere der Kinder, über Berberaffen, ihre Situation und ihren Lebensraum zuständig. Im Projekt rund um die Roten Pandas in Nepal wurden die ersten sechs energie-effizienten Kochstationen gebaut und von Hirten getestet.Die Artenschutztage waren 2017 wieder ein toller Erfolg. Das Interesse der Zoogäs-te war groß. Es konnten auch rd. € 3.000.- an Spenden gesammelt werden, die an das Berberaffen-Projekt gingen und in einen Jeep investiert wurden, den das Team be-nötigt, um in das Rif-Gebirge, den Lebens-raum der Affen, vordringen zu können.

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Habichtskauz

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Forschung und Lehre

Auch dieses Jahr wurden im Tiergarten viele Praktikums-, Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten sowie Dissertationen durch-geführt. Sie beschäftigten sich mit den verschiedensten Themen: von Verhaltens- und Kognitionsbiologie über Pädagogik und Physiologie bis hin zur Reproduktionsbiolo-gie.

Schwerpunkte der Arbeiten lagen auf der Verhaltens- und Kognitionsbiologie. So konnten im Jahr 2017 Arbeiten wie die Masterarbeiten von Markus Klamt über das Verhalten von Beulenkrokodilen („Ver-haltensanalyse von adulten und juveni-len Crocodylus moreletii, eine Studie im Tiergarten Schönbrunn“, Markus Klamt, Prof. Dr. Helmut Kratochvil, Universität Wien) oder Markus Domanegg über Ver-haltensbeobachtungen bei Rotspiegel- und Jamaika-Amazonen sowie Palmkakadus („Objektspiel bei drei verschiedenen Papa-geienarten“, Markus Domanegg, Prof. Dr. Mag. Thomas Bugnyar, Universität Wien) erfolgreich abgeschlossen werden. Ein weiteres spannendes Projekt war auch ein Teil der Dissertation von Melissa Sebilleau, die verschiedene Dialekte bei Keas unter-suchte („Call convergence in kea: ability and functions (as part of „Vocal imitation in kea and budgerigars“), Melissa Sebilleau, Univ.-Prof. Dr. Ludwig Huber, Veterinärme-dizinische Universität Wien).

Ein weiterer großer Schwerpunkt lag 2017 auch auf der Conservation Medicine den Feuersalamander betreffend. Diesbezüglich wird ein Forschungsprojekt von Dr.in Doris Preininger in Kooperation mit dem Natur-historischen Museum Wien, dem Alpenzoo Innsbruck, der Veterinärmedizinischen Uni-versität Wien und dem Technischen Büro Florian Glaser durchgeführt. Der kürzlich neu entdeckte Pilz Batrachochytrium sala-mandrivorans (Bsal) stellt eine große Be-drohung für viele Schwanzlurche (Urodela) dar. Der bereits länger bekannte Amphibi-enpilz Batrachochytrium dendrobatidis (Bd) befällt hauptsächlich Frösche und Kröten

(Anuren) und gilt für Schwanzlurche als ungefährlich. Um den möglichen Infekti-onsstatus österreichischer Salamander und Molche festzustellen, werden Untersuchun-gen in den Bundesländern durchgeführt.

Durch diese stichprobenartige Untersu-chung an Feuersalamandern in Wien, Kärn-ten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg wird jedoch nur eine vorläufige Einschätzung für die momentane Bedrohung durch Bsal in Österreich möglich sein. Langfristige Ausbreitung und Auswirkung des Bsal- und Bd-Pilzes lassen sich nur durch wiederhol-tes Monitoring feststellen. In Wien wurden im Frühjahr an vier Standorten 187 Proben der relativ großen Population des Feuer-salamanders getestet. Folgende Proben wurden in anderen Bundesländern erhoben: Salzburg – 54 Proben an 9 Standorten; Tirol – 162 Proben an 5 Standorten; Kärn-ten – 55 Proben an 1 Standort; Vorarlberg – 80 Proben an 5 Standorten. Gewicht, Körperlänge und Geschlecht aller unter-suchten Tiere wurden erfasst. Die Abstri-che wurden auf der Veterinärmedizinischen Universität Wien auf eine Infektion mit Bsal und einige Proben auf Bd untersucht. Vorläufige Teilergebnisse zeigten keinen Bsal-Befall in Österreich, weder beim Feu-er- noch beim Alpensalamander (Tirol und Vorarlberg).

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Ausgewählte Publikationen und Konferenzbeiträge 2017

Artikel

Fritz, J., Kramer, R., Hoffmann, W., Trobe, D., Unsöld, M.: Back into the wild: establishing a migratory Northern Bald Ibis Geronticus eremita population in Europe. International Zoo Yearbook (2017) 51: 107-123.

Freyhof, J., Weissenbacher, A., Geiger, M.: Aphanius kruppi, a new killifish from Oman with comments on the A. dispar species group (Cyprinodontiformes: Aphaniidae). Zootaxa 4338 (3): 557-573.

Vorträge

D. Preininger: “Research and conservation projects of the Vienna Zoo”. Edinburgh Zoo – Study Abroad Lecture for Eckerd College, FL, USA.

F. Glaser, M. Grabher, G. Ludwig, G. Munimanda, G. Pechlaner, P. Kaufmann, S. Schweiger, S. Smith, L. Smolina-Wiener, T. Wampula, A. Weissenbacher, C. Walzer, D. Preininger: „Ba-trachochytrium salamandrivorans Monitoring in Austria – experiences from Lake Constance to Vienna“. 19th SEH Congress, Salzburg, Austria.

Poster

D. Preininger et al. (2017): A research and Captive Breeding Program of Foot-Flagging Frogs in the Vienna Zoo. Amphibian Conservation Research Symposium, University of Kent, Can-terbury, UK.

A. Weissenbacher, D. Preininger, R. Ghosh, P. Praschag (2017): „Project Batagur baska“. European Union of Aquarium Curators (EUAC) Conference, Royal Burgers‘ Zoo, Arnhem, Netherlands.

Forschungsfonds

Auch 2017 wurden wieder Geldmittel aus dem Österreichischen Forschungsfonds für Herpe-tologie (ÖFFH) vergeben. Dieser Fonds unterstützt Grundlagenforschung in allen relevanten herpetologischen Disziplinen mit Österreichbezug. Die Fördersumme betrug € 5.000.- und wurde vom Tiergarten Schönbrunn und der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) zur Verfügung gestellt. Der Betrag wurde auf folgende zwei Arbeiten aufgeteilt:1. Modellierung und Überprüfung potentieller Verbreitungsgebiete von Iberolcaerta Dorsal tongue morphology in Cuora – evolution under the pressure of physical constraints? (Chris-tian Beisser, Valentin Blüml)2. Keeping an eye on Bsal – A monitoring program for Fire Salamanders (Salamandra sala-mandra) and Alpine Salamanders (Salamandra atra) in Tyrol, Austria (Gerda Ludwig)

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Vorlesungen und Lehrveranstaltungen im Tiergarten Schönbrunn

Grundlagen zeitgemäßer Zootierhaltung – VOProf.in Dr.in Dagmar Schratter, Lehrauftrag der Veterinärmedizinischen Universität Wien

Bedeutung Zoologischer Gärten für die Erhaltung gefährdeter Tierarten – Praxisbezogene Analyse der historischen Entwicklung und Vorgangsweise in aktuellen Programmen – VODr. Harald Schwammer, Universität Wien/Tiergarten Schönbrunn

Praktikum für Ethologie und EthopraxisAo. Univ.-Prof. Dr. med. vet. Alois Strasser, Veterinärmedizinische Universität WienWiebke Hoffmann, MSc. Tiergarten Schönbrunn

Vertiefung in Wildtiermedizinische Forschung – VO, ExkursionDr. med. vet. Wolfgang Zenker, BOKU Wien

Agrargenetik und Biodiversität – ExkursionDr. Joseph Strauss. BOKU WienWiebke Hoffmann, MSc, Dipl. Biol.in Simone Haderthauer, Anton Weissenbacher. Tiergarten Schönbrunn

Ökophysiologie: Anpassungen an extreme UmweltbedingungenAo. Univ.-Prof. Dr. Thomas Ruf, Veterinärmedizinische Universität Wien

Tierbeobachtungen im Zoo – Einstiegsübungen im Beobachten von ZootierenAo. Univ.-Prof. i.R. Dr. Helmut Kratochvil, Dr.in Angela Stöger-Horwath, Dr. Anton Lamboj, Universität WienDr.in Martina Heiderer, Tiergarten Schönbrunn

Projectwork Applied Ethology and Animal WelfareProf.in Dr.in Susanne Waiblinger, Veterinärmedizinische Universität Wien

Ethologische Übungen für das Lehramt: Teil-Beobachtungen von ZootierenProf.in Dr.in Eva Millesi, Dr.in Didone Frigero

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Zwergmangusten

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Geschichtsforschung und Dokumentation

Der Schwerpunkt der Aktivitäten im Be-reich „Geschichtsforschung und Doku-mentation“ lag auf der Erschließung neuer Dokumente zur Geschichte des Tiergarten Schönbrunn sowie der Digitalisierung. Im Österreichischen Staatsarchiv wurden eine Reihe schon 2016 bereitgestellter Unter-lagen fertig gescannt bzw. ab Herbst, als dort erstmals in allen Abteilungen das Fotografieren der Dokumente gestattet wurde, abfotografiert (Abt. Archiv der Republik) sowie personenbezogene Quel-len recherchiert und einige bisher nur transkribierte Indizes (Verzeichnisse mit Eintragungen über den Geschäftsverkehr des Tiergartens) gescannt oder fotografiert (Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv). Be-reits vorhandene Scans von Indexbänden aus der Zwischenkriegszeit (Wirtschafts-ministerium und Schlosshauptmannschaft Schönbrunn) wurden transkribiert und in einer Word- bzw. Excel-Datei erfasst. Im Rahmen zweier Dienstreisen nach Berlin und Lichtenstein in Sachsen (Nachlass Karl Max Schneider, ehemaliger Direktor Zoo Leipzig, im Stadtmuseum) wurden dort vorhandene Korrespondenzen des Tiergar-ten Schönbrunn aus der Zwischenkriegs-zeit erschlossen und fotografiert. Eine Besonderheit am Aufenthalt in Berlin war, dass das Archiv des Zoo Berlin erstmals für die Forschung zugänglich war und dass auch das im Tierpark Berlin-Friedrichsfel-de befindliche, nicht öffentliche Archiv des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) eingesehen werden konnte. Ergänzt wur-den diese Arbeiten durch Downloads von Zeitungsberichten über den Tiergarten Schönbrunn aus dem Dienst „ANNO“ der Österreichischen Nationalbibliothek, über den digitalisierte Zeitungen und Zeitschrif-ten kostenfrei online zur Verfügung gestellt werden. Wie in den Vorjahren wurde auch nach digitaler Literatur über den Tiergarten Schönbrunn gesucht. Bei den Digitalisaten der Glasplattenbestände der Fotosamm-lung des Tiergarten Schönbrunn wurden die zahlreichen Negative in Positive kon-vertiert. In die historische Tierbestandsda-

tenbank wurden die Angaben aus Leopold Joseph Fitzingers „Versuch einer Geschichte der Menagerien des kaiserlichen Hofes …“ von 1853, bis zu dieser Zeit die einzige bekannte systematische Quelle für den Tierbestand des Tiergarten Schönbrunn, integriert bzw. wurde dafür eine neue Version der Datenbank erstellt, um die alte in ihrem bisherigen Erscheinungsbild zu erhalten. Die von Dr.in Helga Scholz fertig-gestellte Bestandsaufnahme der Sammlung von Affen-Artefakten und Gegenständen ihres verstorbenen Mannes in Form einer Excel-Datei wurde um die Fotos ausgewähl-ter Objekte erweitert. Damit steht nun eine Art Katalog zur Verfügung, der die Samm-lung Interessenten näherbringen kann.

Aus der Dokumentensammlung des Tier-garten Schönbrunn wurde der zweite Teil der Korrespondenzen des 2009 verstor-benen ehemaligen Direktors (1959-1987) Walter Fiedler eingescannt. Weiter wurden die Schriftdokumente aus der Zeit der Monarchie, die in zwei getrennten, zeitlich parallelen Beständen vorhanden waren, zu einem einzigen, chronologisch gereihten Bestand zusammengeführt. Für all diese Tätigkeiten war die Mitarbeit von Angehö-rigen des Teams Zoo Aktiv eine ebenso wertvolle wie unentbehrliche Hilfe.

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Affenhaus im 19. Jahrhundert

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Zoopädagogische Abteilung

2017 waren in der Zoopädagogischen Ab-teilung neben der Abteilungsleiterin und der Zooschulassistentin im Team „Kom-mentierungen“ 21 Mitarbeiter/innen und im angeschlossenen Team Zoo Aktiv mit der Koordinatorin 138 ehrenamtlich tätige Personen im Einsatz.

Didaktik im TiergartenEin großer Arbeitsschwerpunkt lag in der Entwicklung einer umfangreichen didak-tischen Ausstellung für den Giraffenpark und das Ostafrika-Haus mit wertvollen zoologischen Informationen für spezifische Tierarten (Giraffe, Südlicher Hornrabe, De-cken-Toko, Zwergmanguste). Dazu zählten auch ein Kinder-Rätselpfad (outdoor) mit einem lustigen Frage-Antwort-Spiel und das interaktive Medienelement „GirApp“ inkl. Quiz und Auszeichnung zum „Giraffen-Pro-fi“ (Diplom), das seither Groß und Klein begeistert. An prominenter Stelle im Giraf-fenhaus sind die vielen Origami-Giraffen, die es zum Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft haben, in einer eigens dafür erarbeiteten Darstellung ebenso prä-sent wie die nachhaltige Umweltpolitik des Tiergartens.Viele weitere Gehege-Beschriftungen (zweisprachig, engl. und dt.) mit wichti-gen Artenschutzdetails konnten im neuen Design fertiggestellt werden. Für einige Tieranlagen galt es Info-Cartoons auszu-arbeiten, um intensiver auf das allgemeine Fütterungsverbot bzw. auf das verbotene Überschreiten der Gehege-Abgrenzungen aufmerksam zu machen, z. B. Zwergotter, Pferdereitbahn, Tirolerhof.

VeranstaltungenDas Jahr 2017 brachte für die zoopädago-gische Abteilung einen Rekord! Insgesamt gab es unter dem Motto „Tiere sehen. Arten schützen“ an 61 Zoo Aktiv-Veran-staltungstagen ein abwechslungsreiches Programmangebot für 299.194 Tiergar-tengäste. Dabei wurden ausgewählte Artenschutzprojekte, die der Tiergarten unterstützt, gemeinsam mit Partnerorga-

nisationen präsentiert, wie z. B. Polar Bear Day, Polar Bear Week oder World Ocean Day in Kooperation mit Polar Bears In-ternational (PBI) und Weltzugvogeltag in Kooperation mit dem Waldrappteam.

Die zoopädagogischen Programmangebote fanden auch extern begeisterten Zuspruch, wie z. B. bei der Berufsbranchen-Messe im Schulgarten Kagran und bei Vorlesun-gen inkl. kniffligem Gewinnspiel (Kinder Business Week der Wiener Wirtschaft und Kinder Universität Steyr) zum Themenbe-reich „Die Giraffe – das Hochhaus unter den Wirbeltieren“.

Kommentierte Tier-Info-StationenDas Team der „Kommentierten Tier-Infor-mationen“ betreute 27 Standorte, bei 16 davon fand während der Kommentierung eine Fütterung statt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus diesem Team waren auch bei Zoo Aktiv-Tagen im Einsatz.

Team Zoo Aktiv2017 gab es durch die Mitglieder des Frei-willigenteams mit einem Zeitaufwand von insgesamt rund 20.906 Stunden eine groß-artige Unterstützung, wovon etwa 10 % im Bereich manueller Tätigkeiten, 9 % in der Administration, 70 % im Besucherservice und 11% im Veranstaltungsbereich geleis-tet wurden. Der monatliche Durchschnitt an freiwillig geleisteten Arbeitsstunden betrug rund 1.742 Stunden.

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Kea in neuer Anlage

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Besucherservice

Das Besucherservice verfügte im Jahr 2017 über 3 vollzeitbeschäftigte Angestellte (Lei-ter und Buchungscenter) und 36 teilzeitbe-schäftigte Mitarbeiter/innen (23 Betreuer/innen von Führungen & Workshops, 10 Betreuer/innen von Geburtstagspartys und 3 Betreuerinnen der Pferdeflüster-Work-shops). Im Jahr 2017 wurden im Rahmen von 3.366 Veranstaltungen 49.827 Besucher/innen betreut (Details siehe Tabellen). Zusätzlich wurden beim Technik & Tiere Erlebniscamp, das in Kooperation mit dem Technischen Museum Wien im Juli und August 6 Wochen lang durchgeführt wurde, insgesamt 263 Kinder betreut.

Seit Oktober wird für 8- bis 12-jährige Schüler/innen eine neue Unterrichtsveran-staltung angeboten – der Artenschutz-Work-shop. Im Rahmen dieses Workshops wer-den gefährdete Tierarten besucht. Dabei wird thematisiert, warum sie bedroht sind, wie der Tiergarten hilft und welchen Bei-trag zum Artenschutz jeder Einzelne leisten kann. Nach dem Zoorundgang werden die Inhalte spielerisch vertieft. Die Mitarbeiter/innen des Besucherservice unterstützten im Jahr 2017 andere Tier-garten-Abteilungen im Ausmaß von rund 1.540 Arbeitsstunden (z. B. Insektenzucht, Reitbahn, Zooschule, Artenschutztage, Marketing).

Unterrichtsveranstaltungen Zahl der Veranstaltungen TeilnehmerzahlUnterrichtsführung 1.125 23.809Ethologie-Seminar 59 1.149

Lehrer/innen-Seminar 26 426Modellierkurs 17 295

Artenschutz-Workshop 6 138Heimtier-Seminar 4 97

Summe 1.237 25.914

Führungen & Workshops Zahl der Veranstaltungen TeilnehmerzahlTierpfleger-Workshop 101 161

Themenführung 340 4.622Wüstenhausführung 10 163

Familienführung 13 164Sonderführungen 14 324

Exklusives Morgenerlebnis 160 388Abendführung 213 3.505Nachtführung 408 7.019

Backstage-Führungen 73 511Dinner-Führungen 83 1.628

Pferdeflüster-Workshops 13 115Erlebnisgutscheine 151 301

Summe 1.579 18.901

Geburtstagspartys Zahl der Veranstaltungen TeilnehmerzahlPaket 1 bis Paket 6 550 5.012

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Katta-Erlebnisgutschein

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Marketing, Verkauf und Sponsoring

Auch im Jahr 2017 nahm der Tiergarten in Kooperation mit Imperial Austria an vielen touristischen Fachveranstaltungen (Mes-sen, Workshops, Sales-Touren, etc.) teil. Es wurden auch neue Akzente in anderen Märkten gesetzt, beispielsweise nahm der Tiergarten am Family Day für spanische Reiseveranstalter in Barcelona teil. Auch beim Workshop der Österreich Werbung für rumänische Reiseveranstalter in Bukarest war der Tiergarten vertreten.Unsere B2C-Kunden wurden zusätzlich mit verschiedenen Promotions in der Slowa-kei, in Ungarn und Tschechien angespro-chen. Von April bis Oktober gab es City-light-Kampagnen in Bratislava, Brno und im ungarischen Grenzgebiet unterstützt von Promotions und Flyerverteilungen in verschiedenen Einkaufszentren und auf Ferienmessen. Zusätzlich waren slowaki-sche Linienbusse mit dem Sujet des Kom-bitickets „Tiergarten/Wiener Riesenrad“ gebrandet. Außerdem wurden unsere ausländischen Besucher/innen durch Verteilaktionen in der Ankunftshalle des City Airport Trains (CAT) angesprochen. Auf den Schnellbooten des Twin City Liners gab es ein Tiergarten Schönbrunn-Werbevideo sowie Flyer.Der touristische Anteil der Tiergartenbe-sucher (ausländische Tagestouristen) stieg wiederum leicht an, auf rund 36 %. Äußerst erfolgreich verlief auch die Koope-ration mit dem Vienna Pass. 2017 waren es mehr als 53.000 Besucher. Auch die Panoramabahn mit mehr als 32.000 Vienna Pass-Passagieren und das Wüstenhaus mit mehr als 13.000 Eintritten aus dem Vienna Pass waren gut frequentiert.Im Sponsoring konnte BIPA als neuer Partner gewonnen werden. Kooperatio-nen bzw. Patenschaftsvereinbarungen gab es mit Neuroth, Casali, dem Burgenland Tourismus, den Naturel Hotels, der Firma Kiri Dipi und vielen anderen Partnern. Die bestehenden Sponsoren (Erste Bank, Kel-lys, BILLA, Eskimo, Mautner Markhof, etc.) haben ihre Verträge verlängert. Der Giraffenpark stand im Fokus vieler

Aktionen. Die Aktion der „Namenspaten-schaft“ an zwei Fenstern im Giraffenpark brachte knapp € 50.000.- ein. Am 21. Juni starteten rund 1.500 Läuferinnen und Läu-fer beim 6. Wiener Zoolauf und ersportel-ten einen Reinerlös von mehr als € 35.000.- zugunsten der Initiative „Hei-lung für Lungenhochdruck“ sowie des Baus des Giraffenparks. Am 25. August fand der bisher erfolgreichste „Lotterien Tag“ statt. Mehr als 13.500 Gutscheine wurden einge-löst. Die Österreichischen Lotterien stellten somit rund € 125.000.- für den Giraffen-park zur Verfügung. Mit der REWE-Gruppe und Casali wurde eine erfolgreiche Ver-kaufsaktion durchgeführt. 200.000 Packun-gen Giraffen-Schokobananen wurden in BILLA- und Merkur-Filialen vertrieben. Der Erlös von € 20.000.- kam ebenfalls dem Bau des Giraffenparks zugute. Mautner Markhof unterstützte weiterhin das OZO-Projekt der Batagur-Flussschildkröte. Ein Kombiticket „Tiergarten/Donauturm“ startete als Sommeraktion (Preise: EW € 20,5, Kinder € 11.-).Der erste „Europride Day“ fand am 11. Juni mit verschiedenen Stationen im Tiergarten statt (Lesbian & Gay Day). Unsere kostenlose Kundenkarte, die ZOOcard, läuft nach wie vor sehr gut. Mehr als 75.000 unserer Stammgäste be-sitzen bereits eine ZOOcard. Auch in der klassischen Werbung war die Eröffnung des Giraffenparks eines der Hauptthemen. In Kooperation mit Gewista und Megaboard wurden erstmals verschie-dene Sonderformate umgesetzt. Aus den Citylights in der Wiener Innenstadt ragte ein Giraffenkopf, das Wartehäuschen bei der Station „Oper“ wurde im Giraffende-sign gebrandet und am Weg vom Flughafen nach Wien entlang der A4 gab es ein Gi-raffenmegaboard. Unterstützt wurde diese Kampagne mit verschiedenen Sujets (Gro-ßer Panda, Hornrabe) auf Kultursäulen so-wie mit digitalem Branding in den U-Bahn-stationen und mit Infoscreen-Spots in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien, Graz, Linz und Eisenstadt sowie im CAT.

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Citylight-Sujet

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Privatpatenschaften und Spenden

Mit Ende 2017 hatten wir insgesamt 469 private Paten. Die Einnahmen aus den Privatpatenschaften erreichten einen neu-en Rekord von € 265.000.-. Das belieb-teste Patentier war der Humboldtpinguin, gefolgt von der Netzgiraffe. 36 Personen haben ihre Patenschaft beendet, 57 sind neu dazugekommen. 7 Personen haben eine Parkbankpatenschaft übernommen bzw. verschenkt. 18 Personen haben eine Monatspatenschaft abgeschlossen. 2017 übernahmen auch wieder einige prominen-te Persönlichkeiten eine Tierpatenschaft: Kabarettist Klaus Eckel (Luchs), Miss-Vi-enna 1984 Evelyn Rille (Königspython), Profi-Tänzer Willi Gabalier (Pustertaler Sprinzen), MISSIO-Nationaldirektor Prof. Pater Dr. Karl Wallner (Poitou-Esel), BM Dr. Karl Mahrer (Amurleopard), Guni und Prof. Gottfried Kumpf (Flusspferd), YouTuber Alex Aiono (Zwergmanguste) und Schau-spieler Peter Simonischek (Erdmännchen).

PatenfestAm 28. Juni feierten wir gemeinsam mit 450 Patinnen und Paten sowie vielen Spon-soren das 14. Patensommerfest.Ein großes Dankeschön an die Sponsoren des Patensommerfestes:Benjamin Blümchen, Bitzinger, Brezel Schönbrunn, Coca Cola, Die Edlseer, Eski-mo, Fahima Hexen, Fremdenverkehrsverein Bad Vöslau, Gardemusik, Gröbner Druck, Headquarter, Kattus, Kärnten Milch, Mr. Pfiffikus, Nivea, Ottakringer, POM-BÄR, Radatz, Römerquelle, Stift Heiligenkreuz, Tourismus- und Wirtschaftsförderungsver-

ein der Stadtgemeinde Traiskirchen Folgende Patinnen und Paten wurdengeehrt:Tierpatenschaft seit 20 Jahren:Friedrich Anger-Schmidt, ZwergotterFranziska Rusek, ErdmännchenGünther/Elisabeth Vötter, NyalaChrista Wöhrer, VikunjaTierpatenschaft seit 10 Jahren:Wolfgang und Silvia Dorner, WasserschweinMelitta Holzknecht, HabichtskauzMag.a Claudia Kristofics-Binder, Weißhand-gibbonElisabeth Krupitza, Orang-UtanDr.in Christa Kummer, GespensterfroschIlse Luzak, ZweifingerfaultierTony Rei, Wiener HochflugtaubeDr.in Christine Schreiber, ZwergagutiDr.in Adrienne Zakovsek, Tauernschecken-ZiegePatenstammtische und Ausflüge 20.01. Vortrag Mag.a Friederike Hillebrand „Kunstkammern….“ 17.02. Vortrag Dr. Wolfram Rietschel „Ma- dagaskar. Insel der Lemuren, Chamä-leons...“ 10.03. Filmvortrag Renate und Karl Sunko „Äthiopien“06.04. Führung durch das Tunnelbecken im „Haus des Meeres“26.04. Vortrag Dr.in Karin Kneissl „Die Dip-lomatie hat auch ihre tierischen Seiten“17.05. Morgenführung mit Tiergartendirek-torin Prof.in Dr.in Dagmar Schratter10.08. Ausflug in den privaten Tierpark von Gabriele Wodak nach Wolfsgraben19.09. Abendführung durch den Tiergarten mit Mag. Hanno Fürnwein13.10. Vortrag Dr. Fabian Schmidt, Zoo Leipzig, „Auf Schildkrötensuche in Afrika“17.11. Lesung Prof. Dietmar Grieser aus seinem Buch „Geliebtes Geschöpf“15.12. Adventjause Teilnahme an Seniorenmessen29.3. bis 1.4.: Infostand bei der „Lebens-lust“-Seniorenmesse in der Messe Wien25. bis 28.10.: Infostand bei der „Lebens-lust“-Seniorenherbstmesse in der Messe Wien

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Vietnam-Sikahirsch

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Öffentlichkeitsarbeit und Medienbetreuung

PRNatürlich waren die Panda-Zwillinge Fu Feng und Fu Ban auch 2017 ein großes mediales Thema: vom ersten Ausflug in die Außenanlage über ihren ersten Geburtstag bis hin zur Nominierung für einen Giant Panda Global Award. Der Frühling war leider vom Verlust unserer Pelikangruppe durch die Vogelgrippe überschattet. Erst Ende April konnten wir verlautbaren, dass die Vogelgrippe überstanden war. Ein gro-ßer Fokus lag auf der Eröffnung sowie dem Pre- und Backselling des Giraffenparks.

Nachzuchten, die erstmalig bzw. in den vergangenen Jahren selten waren, sorg-ten ebenfalls für großes Medienecho. Dazu zählten die Weißhandgibbons, Burchell-Ze-bras und Großen Seespinnen. Über die Grenzen hinaus berichtet wurde auch über die Orang-Utan-Dame Nonja, die für eine Pressemeldung das Trendspielzeug des Jahres, den Fidget-Spinner, testete. Im Berichtsjahr wurden in Summe 64 Presse-mitteilungen versandt.

Social Media Das Aufgabenfeld des Videojournalisten wurde weiter ausgebaut. Die Videos wurden den Medien im Zuge der Presseaussen-dungen zur Verfügung gestellt, aber auch für die zooeigenen Kanäle (Werbe-Spots, soziale Medien, Homepage etc.) verwen-det. Der Trend, dass Instagram proportio-nal gesehen stärker als Facebook wächst, lässt sich auch für den Tiergarten bestäti-gen. Die Facebook-Community wuchs 2017

um 17.304 auf 85.307 Follower an. Die Homepage konnte 1.140.695 unique clients verzeichnen.

Film-, TV- und FotoproduktionenDie ORF-Kindersendung „Tolle Tiere“ von Erfolgsautor Thomas Brezina fand 2017 ihre Fortsetzung. 2018 sollen die Dreharbeiten für die 3. Staffel erfolgen. Seit Herbst 2016 besteht eine Kooperation mit dem Privat- sender Servus TV und der Produktionsfirma DMG – Die Mediengesellschaft. Das gan-ze Jahr über wurden Kurzgeschichten mit Tierpflegern und Lehrlingen sowie Zoo-tierarzt Thomas Voracek gedreht. Unsere Tierpfleger/innen und Lehrlinge wirkten auch in diesem Jahr wieder erfolgreich bei vielen redaktionellen Beiträgen, sowohl im Fernsehen als auch für Printmedien, mit. Die ORF-Sendung „Guten Morgen Österreich“ wählte den Tiergarten Anfang April als Standort für die Livesendung aus ihrem mobilen Fernsehstudio. An zwei Tagen standen in den frühen Morgenstun-den neben Direktorin Prof.in Dr.in Dagmar Schratter auch einige Tierpfleger/innen als Interviewpartner vor der Kamera. Die bereits lange bestehende Zusammenarbeit mit dem deutschen TV-Sender VOX führte die Sendung „Tierbabies“ in den Tiergarten. Ebenso drehte der österreichische Privats-ender ATV für die Reportage „Babyboom in österreichischen Zoos“ bei uns. Internati-onale Medienvertreter kamen im Berichts-jahr aus Argentinien, Deutschland, China, Slowenien, Estland, Frankreich, Serbien, Bosnien, der Slowakei und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Rahmen einer mehrseitigen NEWS-Fotoreportage wählte Schauspieler Gregor Seberg zum wieder-holten Mal den Tiergarten als Location. Erstmals konnten wir Moderator Armin Assinger für die ORF-Sendung „9 Plätze, 9 Schätze“ bei uns am Tirolerhof begrüßen.

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Weißhandgibbon-Jungtier

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Geschäftsverlauf und Bilanz

1. Umsatzerlöse 21 135 105,63 20 461 20 461

2. Sonstige betriebliche Erträgea) Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen mitAusnahme der Finanzanlagen

30 257,39 21

b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 20 823,92 2c) Übrige 1 248 158,65 1 299 239,96 1 139 1 1623. Aufwendungen für Material -753 956,07 -8014. Personalaufwanda) Gehälter 7 655 258,50 7 354b) Aufwendungen für Beamte 377 838,92 361

c Soziale Aufwendungenca) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen

140 534,25

213cb) Aufwendungen für Altersversorgung -10 179,40 2cc) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialab-gaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbei-träge

2 065 609,80 2 014

cd) Sonstige Sozialaufwendungen 254 711,09 -10 483 773,16 253 -10 197

5. a) Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

2 550 333,26 2.411

b) Tierkäufe 51 847,53 -2 602 180,79 63 -2.4746. Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern 51 897,24 48b) Übrige 7 341 895,92 -7 393 793,16 7 454 -7 5027. Zwischensumme aus Z 1 bis 6 (Betriebsergebnis) 1 200 642,41 649

8. Erträge aus Beteiligungen 22 697,34 429. Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermö-gens

4 383,10 2

10. Sonstige Zinsenerträge 33 353,72 3711. Aufwendungen aus Finanzanlagen davon Abschreibungen: EUR 7.822,02 (Vorjahr: Tsd € 5) davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 9.953,89 (Vorjahr: Tsd € 8)

-17 775,91 -13

12. Zinsaufwendungen Personalrückstellungen --282 261,00 -38213. Zwischensumme aus Z 8 bis 12 (Finanzergebnis) -239 602,75 -31414. Ergebnis vor Steuern 961 039,66 335

15. Steuern vom Einkommen 14 124,26 1016. Jahresüberschuss 975 163,92 345

17. Zuweisung zu Gewinnrücklagen -979 928,39 0

18. Jahresverlust/-gewinn -4 764,47 345

19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 979 928,39 63520. Bilanzgewinn 975 163,92

EUR EUR Tsd € Tsd €2017 2016

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2017

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A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Nutzungsrechte und Lizenzen 85 218,99 302. Anzahlungen auf Nutzungsrechte 0,00 6

85 218,99 36

II. Sachanlagen1. Grundstücke und Bauten auf fremdem Grund 2 871 947,94 3 450

abzgl. Subventionen und Zuschüsse -206 860,90 -2672 665 087,04 3 183

2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 9 601 154,32 8 329abzgl. Subventionen und Zuschüsse -1 149 779,11 -1 221

8 451 375,21 7 1083. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 664 416,54 1 307abzgl. Subventionen und Zuschüsse -8 775,00 -164

655 641,54 1 14311 772 103,79 11 434

III. Tierbestand 788 025,00 788

IV. Finanzanlagen1. Anteile an verbundenen Unternehmen 35 000,00 352. Beteiligungen 411 772,34 4123. Wertpapiere des Anlagevermögens 493 835,16 328

940 607,50 775

13 585 955,28 13 033

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte1. Waren 35 900,00 472. Drucksorten und Werbematerial 21 400,00 193. Futtermittel 20 500,00 18

77 800,00 84II. Forderungen und sonstige Vermögensgegen-stände1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 523 091,40 302

2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 85 844,15 603. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Be-teiligungsverhältnis besteht

169 164,91

181

4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 517 668,46 4391 295 768,92 982

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 12 545 966,79 11 41513 919 535,71 12 481

C. Rechnungsabgrenzungsposten

Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 290 476,03 334

27 795 967,02 25 848

Bilanz zum 31. Dezember 2017

Aktiva

31.12.2017 31.12.2016

EUR Tsd €

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A. Eigenkapital

I. Stammkapital 600 000,00 600II. KapitalrücklagenNicht gebundene 16 790 571,62 15 791III. Gewinnrücklagen 979 928,39 0

IV. Bilanzgewinn 975 163,92 980davon Gewinnvortrag: EUR 0,00; Vorjahr: Tsd € 635 19 345 663,93 17 371

B. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Abfertigungen 1 912 000,00 1 8532. Rückstellungen für Pensionen 1 432 717,00 1 4143. Steuerrückstellungen 0,00 114. Sonstige Rückstellungen 1 623 099,00 1 575

4 967 816,00 4 853

C. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen davon mit Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 38.766,87; Vorjahr: Tsd € 44 davon mit Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 606.477,17; Vorjahr: Tsd € 799

645 244,04 843

2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen davon mit Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 0,00; Vorjahr: Tsd € 0

33 368,28 9

3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

428 384,60 382

4. Sonstige Verbindlichkeiten davon mit Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 0,00; Vorjahr: Tsd € 0davon mit Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 624.812,80; Vorjahr: Tsd € 680davon aus Steuern: EUR 208.913,73Vorjahr: Tsd € 208davon im Rahmen der sozialen Sicherheit:EUR 188.763,96; Vorjahr: Tsd € 216

624 812,80 680

1 731 809,72 1 914

D. Rechnungsabgrenzungsposten 1 750 677,37 1 710

27 795 967,02 25 848

Haftungsverhältnisse 0,00 7

Passiva

31.12.2017 31.12.2016

EUR Tsd €

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Krauskopfpelikan

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Beteiligungen, Tochtergesellschaften und Vereine

Im Wüstenhaus vor den Toren des Tier-gartens wurden 2017 insgesamt 97.000 Besucher/innen gezählt, 13 % weniger als im Vorjahr. Der Rückgang ist primär auf die lange Sperre infolge der Vogelgrippe-Vor-sichtsmaßnahmen im Frühling zurückzufüh-ren. Sehr gute Ergebnisse im Juni und Juli haben den Ausfall zum Teil kompensiert. Aufgrund der Sperre verringerten sich nicht nur die Einnahmen, auch die Aufwendun-gen fielen im Vergleich zum Vorjahr gerin-

ger aus. Insgesamt errechnet sich für 2017 ein Verlust in Höhe von Tsd € - 20, der somit nur wenig höher als der Verlust des Vorjahres ausfällt (Tsd € - 16). Auch die Tiergarten Schönbrunn Gastronomie GmbH, unsere 100%ige Tochter, hatte im Frühjahr 2017 eine lange Sperre zu bewältigen: Von Mitte Februar bis Ende Mai wurde das „Flaggschiff“ unserer gastronomischen Outlets, der Kaiserpavil-lon, aufwendig saniert. Im Zuge der Arbei-ten wurden insbesondere die Folgen eines schweren Wasserschadens beseitigt und die Sanitäranlagen neu verfliest, aber auch die Terrasse wurde erneuert und mit modernen Sonnenschirmen ausgestattet. Auch wenn die wochenlange Sperre des Pavillons durch die anderen Standorte nicht ganz aufgefan-gen werden konnte, konnte im Jahr 2017 erneut ein Jahresgewinn erzielt werden (Tsd € 122; Vorjahr Tsd € 186). Die Dipl. Tzt. Thomas Voracek KG, die tierärztliche Ordination, an der der Tiergar-ten Schönbrunn als Kommanditist mit 75 % beteiligt ist, konnte ihre Einnahmen sowohl

mit dem Tiergarten als auch mit Privatpati-enten erneut steigern. Für die Erzielung der Einnahmen waren jedoch höhere Aufwen-dungen als im Vorjahr notwendig: Neben höherer Ausgaben für Spezialmedikamen-te, Narkosemittel und CT-Befunde fielen auch Aufwendungen für die Sanierung der WC-Anlagen der Ordination an. Der Gewinn der Ordination hat sich in Folge von Tsd € 155 im Vorjahr auf Tsd € 130 ver-ringert; der Anteil des Tiergartens daran beträgt Tsd € 23 (Vorjahr: Tsd € 43). Der Verein der Freunde des Tiergar-ten Schönbrunn unterstützte den Tier-garten im Jahr 2017 mit insgesamt € 33.000.- aus den Spendeneinnahmen des Button-Standes. Der „Löwenanteil“ von € 25.000.- ging an das Lehrlingsprojekt für die Neugestaltung des Terrariums im Infocenter, welches nun von Kragenechsen und Blauzungenskinken bewohnt wird. Mit jeweils € 4.000.- förderte der Verein die Artenschutzprojekte für die Batagur-Schild-kröte und die Berberaffen. Für den Bau der neuen Außenanlage der Flusspferde wurde im Juni eine besondere Spendenak-tion – die „Herzenspatenschaft“ – ins Leben gerufen.

Dank der Mitgliedsbeiträge konnte der Ver-ein der Freunde mit gutem Beispiel voran-gehen. Mit je einer Herzenspatenschaft für die Eisbären, Geparde und Zebras wurden insgesamt € 5.760.- an den Tiergarten gespendet. Eine weitere ganz besondere Patenschaft, nämlich für die Flusspferde in der Höhe von € 2.400.-, stammte aus dem

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konnte auf der Vereins-Website das An-gebot in den Bereichen „Offenes Lernen“ und „Wissensüberprüfung“ ergänzt und erweitert werden. Außerdem ist die gute Zusammenarbeit mit den Ländern her-vorzuheben: Neben dem „Wiener Tierprofi Heimtier“ wurde auch ein Poster über Nutz-tiere mit der TSO Steiermark realisiert. Weiters wurde eine Pferde-Spielesammlung mit dem Österreichischen Pferdesportver-band präsentiert. Das beliebte Pet Buddy Projekt in Kooperation mit diversen Zoos und Tierheimen konnte erstmals auf Tirol und Vorarlberg ausgeweitet werden. Im Erwachsenenbereich wurde die Broschüre „Kind und Hund, aber sicher!“ gemeinsam mit Bundesministerin Dr.in Pamela Ren-di-Wagner präsentiert.

Erlös der entzückenden Häkeltierchen, die von der „Häkelbrigade“ des Team Zoo Aktiv hergestellt werden. Die Vortragsreihe des Vereins mit 10 Vorträgen war mit rund 100 Zuhörern pro Termin sehr gut besucht. Mit Vereinsfoldern und Beachflags präsentierte sich der Verein der Freunde bei diversen Veranstaltungen wie den Zoo Aktiv-Tagen, den Artenschutztagen, dem Patensommer-fest und bei ausgewählten externen Events, z. B. auf Seniorenmessen. Am 10. Mai 2017 feierten rund 300 Vereinsmitglieder in der Tiergarten ORANG.erie das 25-jäh-rige Bestehen des Vereins. Aus diesem Anlass gab es vom 7. bis 10. Oktober auch eine Jubiläums-Zooreise nach Tschechien unter der Reiseleitung von Karin Krucken-fellner und Dr.in Margarete Roithmair. Im Mittelpunkt der Reise standen die Zoos der Städte Budweis und Prag. Exklusiv für Vereinsmitglieder fanden am 22. und 29. September zwei Sonderführungen durch den Tirolerhof mit Revierleiter Gerold Vier-bauch statt. Auch der Adventpunsch am 13. Dezember fand wieder großen Anklang. Da der Verein gezwungen ist die Ausgaben so gering wie möglich zu halten, konnte das „Tiergarten-Journal“ leider nicht in der gewohnten Form weitergeführt werden. Durch eine noch engere Kooperation mit dem Tiergarten wurde aber die Möglichkeit geboten, den „Rundblick“ mit Nachrich-ten und Informationen über den Verein zu kombinieren. Deshalb erhalten die Ver-einsmitglieder ab sofort das Nachrichten-blatt „Neues von den Freunden des Tiergar-ten Schönbrunn“, welches dreimal jährlich über die Aktivitäten des Vereins informiert. Des Weiteren gibt es nun auch einen Ver-eins-Newsletter, der bei den Mitgliedern auf großes Interesse stößt. Im Jahr 2017 zählte der Verein einen Mitgliederstand von 2.327 Personen. Im Jahr 2017 leistete der Verein „Tier-schutz macht Schule“, dem Tiergar-tendirektorin Prof.in Dr.in Dagmar Schratter als Präsidentin vorsteht, Pionierarbeit und entwickelte Material für den sprachsensib-len Unterricht. Unter dem Titel „Sprechen wir mit dem WELL-KA-HU-KA-MEER-PLOPP über Tiere“ wurde in Kooperation mit dem Österreichischen Sprachen-Kompe-tenz-Zentrum ein Heft für Kinder entwi-ckelt, die mit einer anderen Muttersprache als Deutsch aufwachsen. Darüber hinaus

Der beliebte Lehrgang „Tierschutz macht Schule“ startete im Herbst 2017 zum wiederholten Male an der Pädagogischen Hochschule Wien. Auf das Jubiläumsjahr 2016 folgend wurde 2017 eine Studie in Auftrag gegeben, um die Erfolgsfaktoren für die Vereinsentwicklung festzuhalten und damit auch beispielgebend für andere internationale Initiativen zu sein.In Zusammenarbeit mit dem Verein„e.motion Equotherapie“, in dem Tiergartendirektorin Prof.in Dr.in Dagmar Schratter als stellvertretende Obfrau tätig ist, wurden auch 2017 wieder Pferdeflüs-ter-Workshops auf der Pferdereitbahn des Tiergartens abgehalten.

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Noriker-Fohlen

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Tierbestand

Gruppe Arten und Rassen IndividuenSäugetiere 91 874Vögel 87 907Reptilien 83 484Amphibien 38 408Fische 205 3.023

Wirbeltiere gesamt 504 5.696

Wirbellose gesamt 218 2.713Bestand gesamt 722 8.409

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Panda-Zwillinge