Schule Aktuell - Bremen · 2012-04-05 · ‚Schule Aktuell’ ist aber mehr als nur ein amtliches...

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Die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit Freie Hansestadt Bremen Schule Aktuell Informationen für Lehrerinnen und Lehrer im Bremischen Schuldienst Nachhaltige Rückmeldekultur In der Neuen Oberschule Gröpelingen antworten die Schülerinnen und Schüler in Briefform auf ihre Lernentwicklungsberichte. Beide zusammen sind Grundlage für die nächste Bewertung. Seite 10 Fortbildungsangebote Das Landesinstitut für Schule bietet im ersten Quartal 2012 insgesamt 36 Fortbildungen an. Bestimmt ist auch etwas für Sie dabei. Seite 17 Ausgabe 1/2012 · Leistungsbewertungen und Lernentwicklungsberichte · Januar 2012 Magazin für Lehrerinnen und Lehrer NEU! Mehr als ein „amtliches Mitteilungsblatt“! Lernentwicklungsberichte gehören zur Philosophie Die Oberschule am Leibnizplatz nutzt schon seit 1991 Lernentwicklungsberichte zur Leistungsbewer- tung und hat diese sukzessive weiterentwickelt. Seite 4

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Die Senatorin für Bildung,Wissenschaft und Gesundheit

FreieHansestadtBremen

Schule AktuellInformationen für Lehrerinnen und Lehrer im Bremischen Schuldienst

Nachhaltige Rückmeldekultur

In der Neuen Oberschule Gröpelingen antworten die Schülerinnen und Schüler in Briefform auf ihre Lernentwicklungsberichte. Beide zusammen sind Grundlage für die nächste Bewertung. Seite 10

Fortbildungsangebote

Das Landesinstitut für Schule bietet im ersten Quartal 2012 insgesamt 36 Fortbildungen an. Bestimmt ist auch etwas für Sie dabei. Seite 17

Ausgabe 1/2012 · Leistungsbewertungen und Lernentwicklungsberichte · Januar 2012

Magazin für Lehrerinnen und Lehrer

NEU!Mehr als ein „amtliches

Mitteilungsblatt“!

Lernentwicklungsberichte gehören zur Philosophie

Die Oberschule am Leibnizplatz nutzt schon seit 1991 Lernentwicklungsberichte zur Leistungsbewer-tung und hat diese sukzessive weiterentwickelt. Seite 4

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Inhalt

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Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung des schulischen Erfolgs von Heranwachsen-den aus Einwandererfamilien? Einige wichtige Erkenntnisse hierzu können erst seit wenigen Jahren gewonnen werden, da Schulstatistiken und Schulleistungsstudien den Migrationshin-tergrund von Schülerinnen und Schülern zuvor nicht erfasst haben. Diese Erkenntnisse wird Prof. Dr. Petra Stanat in ihrem Vortrag vorstellen. Anschließend besteht die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussionsrunde mit der Referentin und Senatorin Renate Jürgens-Pieper. Der Eintritt ist frei.

In eigener Sache

Die letzte Seite des Blattes – sie wird künftig vermischte, kleinere Berichte über Projekte und Vorhaben an Schulen, über Preise und Auszeichnungen oder auch über Personen enthalten. Dies ist heute anders – das neue Schulblatt macht einige Hinweise notwendig.

„Schule Aktuell“ besteht aus zwei Teilen: Ein redaktioneller Teil des jeweiligen Heftes ist ei-nem thematischen Schwerpunkt gewidmet und beleuchtet ihn aus theoretischen und berufs-praktischen Perspektiven – Erfahrungs- und Werkstattberichte haben hier ebenfalls ihren Ort. Ein ‚amtlicher’ Teil präsentiert Stellenausschreibungen, Fortbildungsangebote und – bei Bedarf – neue Ordnungsmittel, die für das berufliche Handeln wichtig sind. Genauere Infor-mationen über die gerade laufenden bzw. künftig zu erwartenden Stellenausschreibungen an den Schulen, bei der senatorischen Behörde oder im Landesinstitut für Schule erhalten Interessenten über die entsprechende Internet-Seite, die über den Link oder den QR-Code mit einem Smartphone angewählt werden kann; auch vertiefende Hinweise auf die durch das Landesinstitut angebotenen Fortbildungen, die jeweils für die kommenden drei Monate aufgelistet werden, sind über den QR-Code abrufbar.

Warum aber ein Schulblatt in gedruckter Form? In vielen Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen wurde der Wunsch geäußert, auf relevante Informationen schnell zugreifen zu können. Dies ist zwar über die Homepages der Bildungsbehörde oder des Landesinstituts prinzipiell möglich, aber für die schnelle Information im Lehrerzimmer erweisen sich Online-Angebote nicht immer als praktisch – die Lektüre in der Freistunde ist selten digital.

Die Menschen, die sich um dieses Magazin kümmern, sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der senatorischen Behörde, dem Schulamt Bremerhaven und dem Landesinstitut für Schule, es sind Lehrerinnen und Lehrer, die wissen, wovon sie sprechen; sie werden sich künftig selbst auf dieser Seite vorstellen.

Eine solche Zeitschrift, vor allem die erste Nummer, ist Wagnis und Chance zugleich. Das Redaktionsteam freut sich deshalb auf konstruktive Rückmeldungen und Anregungen, auf Angebote der Berichterstattung und Informationen über wichtige Ereignisse – ‚Schule Aktu-ell‘ sollte halten, was der Titel verspricht.

Leistungsbewertungen und Lernentwicklungsberichte

„Schülerinnen und Schüler sollen nicht durch Zeugnisse vergleichbar sein“ In der Oberschule am Leibnizplatz gehören Lernentwicklungsberichte von Anfang an zur Philosophie von Karla Götz ....................................................................................................................... 4

Lernentwicklungsberichte als Alternative zu Notenzeugnissen Ein Bericht zum aktuellen Entwicklungsstand in Bremen von Matthias Feuser ............................................................................................................... 7

„Endlich sehe ich, dass mein Kind gar nicht so schlecht in Mathematik ist.“ Lernentwicklungsberichte in der Neuen Oberschule Gröpelingen von Karla Götz ..................................................................................................................... 10

Stellenangebote ......................................................... 14

Fortbildungsangebote ................................................ 17

Literaturempfehlungen ............................................... 19

„Leistungsdokumentation in der Oberschule“ Die Bremerhavener Arbeitsgruppe stellt sich vor von Bernd Taube .......................................................... 20

Die Zukunft der Leistungsbewertung von Franz Wester ......................................................... 21

Leistungsbewertung an Grundschulen von Nikola Schroth ....................................................... 23

Leistungsbeurteilung im kompetenzorientierten Fremdsprachenunterricht von Cornelia Becker und Elke Hughes. ........................... 24

Neue Ansprechpartnerinnen in der Bildungsbehörde ........................................................ 25

Aktuelles ............................................................................................................................ 26

ImpressumHerausgeberin: Die Senatorin für Bildung,

Wissenschaft und Gesundheit Rembertiring 8 – 12 28195 Bremen

Auflage: 1.000 Stück

Druck: Eigendruck

Erscheinungsdatum: Januar 2012

Redaktionsleitung: Michael Huesmann

Redaktionsteam: Thomas Bethge, Alexandra Brietzke, Karla Götz, Andreas Kraatz-Röper, Mareike Molkewehrum, Hans-Joachim Sygusch, Bernd Taube

Layout & Fotos Alexandra Brietzke

Kontakt: [email protected]

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Schule Aktuell

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, ich begrüße Sie herzlich zur ersten Ausgabe von ‚Schule Aktuell‘, dem neuen Bremer Schulblatt. Wie in anderen Bundesländern schon üblich steht damit jetzt den Lehrerinnen und Lehrern in Bre-men ein Informationsmedium zur Verfügung, das vier Mal im Jahr über Fortbildungsveranstaltungen und Stellenausschreibungen, über Ordnungsmittel, Termine und Veranstaltungen informieren wird. Es bietet den Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, manche sonst nur in elektronischer Form zugänglichen Angebote konzent-riert wahrzunehmen und für die eigene berufliche Praxis zu nutzen; die Kenntnisnahme des Schulblattes ist deshalb verbindlich.

‚Schule Aktuell’ ist aber mehr als nur ein amtliches Schulverwaltungsblatt: Es ist zugleich ein Magazin, das über Themen und Handlungsfelder aus der Schulpraxis berichten wird. Jedes Heft wird einen eigenen Schwerpunkt besitzen – die erste Nummer widmet sich dem Thema Leistungsbewertungen und Lernentwicklungsberichte. Ein gemeinsamer Nenner aller Hefte ist allerdings die Art und Weise der Auseinandersetzung mit den Themen – allgemeine Ein-führungen und Darstelllungen werden ergänzt durch Beispiele und Berichte aus den Schulen.

Mit ‚Schule Aktuell’ wollen wir pädagogisch bedeutsame und für die Praxis relevante The-men aufgreifen, wollen Impulse geben und Erprobtes reflektieren, wollen aber auch zeigen, welche ‚Köpfe’ hinter den Prozessen stehen. Dies alles dient der Qualitätsentwicklung und -sicherung, die wir bereits mit vielen Instrumenten unterstützen: So haben wir z.B. das Sys-tem unserer Fachberaterinnen und Fachberater ausgeweitet, um die Unterrichtenden in ihrer fachlichen Professionalität zu unterstützen. Und mit der ‚Offensive : Bildungsstandards‘ ge-ben wir allen Lehrkräfte zudem Unterrichtsmaterialien an die Hand, mit denen auf der Basis überprüfbarer Kompetenzen Lernprozesse gestaltet werden können. Denn eins ist klar: Bil-dungserfolg und fachliche Qualität des Unterrichts hängen eng zusammen.

‚Schule Aktuell‘ informiert und stellt Transparenz her; es wird jeder Schule in mehreren Ex-emplaren zur Verfügung gestellt, wird in den Mitteilungsbüchern und den Lehrerzimmern ausgelegt werden. Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine ebenso informative wie interessante Lektüre und der Redaktion ein gutes Gelingen für das ambitionierte Projekt.Vor allem aber wünsche ich Ihnen ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2012.

Ihre

Renate Jürgens-Pieper Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit

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In der Oberschule am Leibnizplatz gehören Lernentwicklungsberichte von Anfang an zur Philosophie

Von Karla Götz

„Als wir 1991 als Orientierungsstufe am Leibnizplatz begonnen haben, hatten wir eine hoch engagierte Elternschaft“, sagt Norbert Rüppell, seit 20 Jahren Schulleiter der beliebten Ober-schule in der Neustadt. Der Kurs sei gleich in Richtung Gesamtschule gegangen. „Tarnung von Unterschieden“ sei eine politische Botschaft gewesen, die bei den Eltern auf Gegenlie-be gestoßen sei. Also wurden an der Schule zum Ende des Schuljahres statt Noten Briefe an Schülerinnen und Schüler geschrieben, die die Persönlichkeit würdigten, sagten, was jemand gut kann und wo noch nachzuarbeiten ist. Rüppell: „Das haben wir bis 2009 so ge-macht, ab und zu gab es mal Kritik von Eltern, das war‘s“. Ein Konzept? „…haben wir nie vorgelegt“.

Bis Ilsemarie May – sie unterrichtet Mathematik und Naturwissenschaften in Klasse 9 und 10 – nach einer Fortbildung 2009 die innerschulische Diskussion entfachte: „Wie können wir die Lernentwicklungsberichte verbessern?“

Die Texte, so Ilsemarie May, seien näm-lich immer länger geworden, weil sie vollgestopft waren mit verbalen Ein-schätzungen des Arbeits- und Sozial-verhaltens, kombiniert mit den verschie-denen Fachleistungen. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler und deren Eltern haben sie zu lesen und zu deu-ten gewusst, alle anderen haben damit nichts anfangen können. Insbesonde-re Eltern mit Migrationshintergrund sei das Lesen schwergefallen. Wie lang die Texte waren? „Am Anfang hat der Klassenlehrer so drei bis vier Seiten ge-schrieben und die Fächerinformationen eingebaut“, sagt Norbert Rüppell.

„Schülerinnen und Schüler sollen nicht durch Zeugnisse vergleichbar sein“

„Der Lernent-wicklungsbericht

würdigt die Persön lichkeit des Schülers“

Norbert Rüppell, Schulleiter

„In meiner Ausbildung haben Lernentwicklungs-

berichte keine Rolle gespielt.“

Lisa Lütkens, Referendarin

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Und das, so Ilsemarie May, musste alles noch ohne Computerunterstützung bewerkstelligt wer-den. Bärbel Wagner, stellvertretende Schulleiterin der Oberschule am Leibnizplatz erinnert sich, dass dem Kollegium zwar Textbausteine vorgegeben worden seien, diese seien aber in den seltensten Fällen übernommen worden.

Was also tun, um Schülerinnen und Schülern eine schnelle Rückmeldung zu geben, wo sie mit ihren Leistungen stehen und daraus ein echtes Arbeits-papier zu machen?

Die aktuelle Lösung vom Leibnizplatz, die in den letzten Jahren entwickelt wurde: Unter jede Klassenarbeit am Ende einer Unterrichtseinheit setzt der Fachlehrer ein kleines Raster. Darin sind die erworbenen Kompetenzen in die vier Spalten erreicht, überwiegend erreicht, teilweise erreicht und nicht erreicht einsortiert.

Unter der mathematischen Stoffeinheit Brüche und Wahrscheinlichkeit steht dann z.B.: „ver-gleichen, ordnen von Brüchen, erweitern und kürzen, Anteile von Größen bestimmen, be-rechnen von Wahrscheinlichkeiten“ in der jeweiligen Spalte von „erreicht“ bis „nicht erreicht“. Dazu formuliert die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer in wenigen kurzen Sätzen einige Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten.

Bärbel Wagner: „Die Tabelle wächst im Laufe des Schuljahres, weil die Schülerinnen und Schüler die Einschätzung nach jeder Einheit bekommen.“

Lisa Lütkens, die ihr Referendariat an der Oberschule am Leibnizplatz gerade beendet, weiß das zu schätzen. „Die Kompetenzen kehren im nächsten Schuljahr wieder, einige sind durch-gängig zu entwickeln, wir haben ein Spiralcurriculum.“ Während ihrer Ausbildung hat sie allerdings weder an der Bremer Universität noch am Landesinstitut für Schule etwas über die Kunst des Verfassens von Lernentwicklungsberichten erfahren und holt das jetzt nach.

Und was sagen die Eltern? Schulelternsprecherin Sabine Schmieder ist offen: „Ich habe drei Kinder, die Lernentwicklungsberichte bekommen. Wir setzen uns zu Hause zusammen, lesen alles ganz genau und werten die Einschätzungen aus. Ich weiß aber nicht, ob das alle

„Die Texte waren so vollgestopft,

dass viele Schü-ler und Eltern sie nicht mehr gele-

sen haben .“

Ilsemarie May, Lehrerin

„Mischformen von Zensuren und

Lernentwicklungs-berichten schlie-ßen sich aus!“

Bärbel Wagner, stellv. Schulleiterin

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Eltern so machen, vielen wären Noten wohl lieber.“Zensuren seien für die Schüler die allgemein anerkannte Währung, weiß auch die Exper-tenrunde am Leibnizplatz. Wenn am Schuljahresende der 8. Klasse dann auf Ziffernbeno-tung umgestellt wird, strengten sich viele Schüler plötzlich an, weil es eben die akzeptierte Währung sei. Schullei-ter Rüppell: „Das hängt auch mit dem Alter zusammen, in der Pubertät will man seine Kräfte messen und sich ver-gleichen.“ Für schwächere Schüler sei es aber auch die Bestätigung dessen, was sie die Schuljahre zuvor befürchtet haben: Wenn die Lernentwicklungsbe-richte aufhören, steht da eine 5.

Was sich das Kollegium wünscht? Ein Aufgabenpool, passend zu den Kom-petenzen, der nachgenutzt werden kann, wäre hilfreich.

Kontakt:

Norbert Rüppell, Bärbel Wagner, Ilsemarie May erreichbar über E-Mail: [email protected]

„Vielen Eltern wären Noten wohl lieber.“

Sabine Schmieder, Schulelternsprecherin

Beim Lernen wird auf die individuellen Fort schritte jeder Schülerin / jedes Schülers eingegangen.

Inhaltsbezogene Kompetenzen

Unterrichtseinheiten erreicht überwiegend erreicht teilweise erreicht nicht erreicht

Atmung und Luftqualität

1. Wir machen FeuerEigenschaften der Luft benen-

nen, Nachweisverfahren für

Gase aus der Luft benennen,

Atom und Molekül sowie

Element und Verbindung

unterscheiden,

Daten in einer Grafik darstellen

Die Bedingungen für Feuer benennen,

Möglichkeiten der Brandbekämpfung

erklären,Informationen aus einer Tabelle

entnehmen,Deine Unterrichtsarbeit

Atmung und Luftqualität

2. Oxidation und At-

mung

Reaktionen in Wortgleichun-

gen beschreiben,

Vorteil der Oberflächenvergrö-

ßerung beschreiben,

Modelle erklären und übertra-

gen, Folgen von Krankheiten

und Rauchen benennen.

Zwischen Oxidation von Metallen und

Nichtmetallen unterscheiden,

Weg der Luft beschreiben, Funktionen

der Atmungsorgane benennen,

Nachweisverfahren beschreiben, Werte

in Grafik übertragen und interpretie-

ren, Deine Unterrichtsarbeit

Vom Acker1. Stoffkreislauf

Zusammenhänge der Fotosyn-

these erklären

Bau und Funktion von Pflanzenteilen

beschreiben,

Deine Unterrichtsarbeit

Zusammenhänge des Stoffkreis-

laufs erklären, Abhängigkeit der

Menschen und Tiere von den

Pflanzen erklären, Abhängigkeit

von Atemfrequenz und Tätigkeit

erklären

Beispiel für eine Zeugnisanlage, Klasse 7, Fach Naturwissenschaften

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Lernentwicklungsberichte als Alternative zu Notenzeugnissen

Die Ausgangssituation in BremenIm Schuljahr 2011/12 geben im Land Bremen 53 Prozent der Grundschulen und in der Stadt-gemeinde Bremen 64 Prozent der Oberschulen keine Noten, sondern schreiben Lernent-wicklungsberichte. Die Oberschulen in der Stadt Bremerhaven klären zurzeit, welche Form der Leistungseinschätzung sie anwenden wollen.

Damit orientieren sich die Schulen an den Vorgaben des Bremer Schulgesetzes von 2009 und der Zeugnisordnung von 1997.

Das Bremische Schulgesetz von 2009 legt fest, dass Beurteilungen in Zeugnissen oder Lernentwicklungsberichten zusammengefasst werden können (§ 38 Abs. 2).

Die Zeugnisverordnung wiederum beschreibt die Inhalte eines Lern-entwicklungsberichts: Er soll eine zusammenfassende Beurteilung der Lernentwicklung der Schülerin oder des Schülers zu einem bestimmten Zeitabschnitt geben. Im Unterschied zum Zeugnis erfolgt die Beurteilung der Lernentwicklung ohne Benotung der einzelnen Fächer und unter Ein-schluss des Arbeits- und Sozialverhaltens. Außerdem darf der Lernent-wicklungsbericht keine Formulierungen enthalten, die eine verdeckte Be-notung enthalten.

Zum aktuellen Umgang mit Lernentwicklungsberichten in BremenDie Oberschulen befinden sich in der Aufbauphase. Sie haben erkannt, dass eine neue Lern- und Lehrkultur auch eine andere Form der Leistungseinschätzung erfordert. Deshalb verzichtet die Mehrheit der Oberschulen auf Notenzeugnisse. Zwölf Oberschulen haben ge-meinsam für die Fächer Kompetenzraster entwickelt. Der erreichte Leistungsstand, bezogen auf eine Kompetenz einer Schülerin bzw. eines Schülers in einem Fach, wird anhand von vier Kategorien eingestuft. Andere Oberschulen verfahren entsprechend, haben aber die einzelnen Kompetenzen konkret für ihre Schülerschaft formuliert. Eine Oberschule hat Ni-veaustufen zu den einzelnen Kompetenzen formuliert. Alle Oberschulen geben der Lehrkraft die Möglichkeit, Anmerkungen schriftlich hinzuzufügen.

Lernentwicklungsberichte als ein Merkmal guter SchuleZu den Merkmalen einer guten Schule gehören Leistungsbeurteilungen, die sich nicht aus-schließlich auf Produkte des Lernens beziehen, sondern den Prozess und die individuellen Kompetenzveränderungen der Schülerinnen und Schüler einschließen. Die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern sollen detaillierte Rückmeldungen zu Lernfortschritten und Lerndefiziten in den einzelnen Fächern im Gespräch und in Form eines Lernentwicklungs-berichts erhalten. Entsprechend dieser Vorgaben wird eine Rückmeldekultur empfohlen, die unter anderem aus Briefen der Lehrkräfte, Antwortbriefen und Schülersprechtagen bestehen kann.

§ 38 (2) BremSchulGUnter Berücksichtigung der Ergebnis-se dieser Leistungskontrollen wird in jedem Fach am Ende eines bestimmten Zeitraums eine Beurteilung der Lernent-wicklung und der Leistung des Schülers abgegeben. Diese Beurteilungen wer-den in Zeugnissen oder in Lernentwick-lungsberichten zusammengefasst und von der Zeugniskonferenz beschlossen.

Von Matthias Feuser

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Grundsätze zur Erstellung und Vergabe von Lernentwicklungsberichten

Der Inhalt eines Lernentwicklungsberichts orientiert sich am pädagogischen Leistungsbegriff: Neben den Ergebnissen werden in die Leistungseinschätzung der Prozess des Lernens, die Durchschaubarkeit der Leis-tungsanforderungen und die Förderabsicht für das weite-re Lernen einbezogen.

Die päda gogische Funktion der Leistungsbewertung hat damit Vorrang vor der Verteilungs- und Selektionsfunktion.

Die Leistungsbewertung und das Unterrichtskonzept sollten zueinander passen. Lern-entwicklungsberichte sind die angemessene Form der Leistungseinschätzung für einen bin-nendifferenzierenden Unterricht, der individuelle Lernwege für Schülerinnen und Schüler zu-lässt. Im Vergleich zu Notenzeugnissen kann mit ihnen die individuelle Lernentwicklung und der individuelle Lernstand dokumentiert werden.

Um Leistungen in einem Lernentwicklungsbericht zu bewerten, ist Transparenz wichtig. Lehrkräfte müssen die Bewertungskriterien offenlegen, Beobachtungen durchführen, Ar-beitsergebnisse sammeln und die Schülerinnen und Schüler zur Beurteilung ihrer eigenen Leistung veranlassen.

Ein guter Lernentwicklungsbericht besteht aus drei Teilen: aus einem Brief der Lehrkraft an ihre Schülerinnen bzw. an Ihre Schüler, aus Fachberichten zu den Fächern und aus einem Schülerbericht der Schülerinnen und der Schüler.

• Der Brief der Lehrkraft an eine Schülerin bzw. einen Schüler sollte eine allgemeine fächerübergreifende Beschreibung, Bewertung und Einschätzung der Lernentwick-lung und des Lernstandes einer Schülerin und eines Schülers enthalten. Es werden Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten, zu den Stärken und Schwächen, zu den Fortschritten und zu noch vorhandenen Defiziten und Vorschläge für die weitere Arbeit formuliert. Dieser Brief hat eine große Bedeutung, weil sein Inhalt zu mehr Verständnis und zu einer sinnvollen Verwendung des gesamten Lernentwicklungs-berichts führen soll.

• Ein guter Fachbericht enthält Aussagen zur Entwicklung der Schülerin bzw. des Schülers und konkrete Hinweise zum weiteren Lernen. Entscheidend für die Qualität eines Fachberichts ist zudem sein Bezug zu den in den Bildungsplänen enthaltenen Kompetenzen. Ein Fachbericht kann in verbaler Form erfolgen, er kann aber auch aus Kompetenzrastern bestehen. Der Leistungsstand wird durch Kategorien wie z.B. „vollständig erreicht“, „erreicht“, „teilweise erreicht“ und „nicht erreicht“ bewertet oder indem eine Kompetenz auf verschiedenen Niveaus definiert und das erreichte Ni-veau gekennzeichnet wird. Diese beiden Formen der Leistungseinschätzung sollten

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durch kurze verbale Hinweise der Lehrkraft er-gänzt werden.

• Der Schülerbericht als Kommentar der Schülerin oder des Schülers zum Brief der Lehrkraft und auch als Stellungnahme zum Unterricht und zum eigenen Lernen hat drei Funktionen:

1. Die Schülerin bzw. der Schüler reflektiert das eigene Lernen und Verhalten. Dadurch werden die Selbsteinschätzung und die Mit-verantwortung für das eigene Lernen geför-dert.

2. Er ist eine Rückmeldung für die Lehrkräfte über den Unterricht, die Leistungsbewer-tung und den Umgang miteinander aus Schülersicht. Damit dient er der Selbstkon-trolle der Lehrkraft.

3. Er sollte Ausgangspunkt für ein gemeinsames Gespräch über die Lernentwick-lung und über den Lernstand einer Schülerin bzw. eines Schülers sein. Die-ses Gespräch zwischen der Lehrkraft und der Schülerin und dem Schüler – in den unteren Jahrgängen sicherlich gemeinsam mit den Eltern – sollte über den Rückblick hinaus zu Hinweisen und Absprachen für das weitere Lernen führen.

Lernentwicklungsberichte müssen so abgefasst werden, dass sie von den Adressaten ver-standen werden können. Sie sollten in einer einfühlsamen, aber deutlichen Sprache formu-liert werden.

RahmenbedingungenLernentwicklungsberichte sind arbeitsaufwändig, letztlich aber zufriedenstellender für alle Beteiligten als Notenzeugnisse. Das qualifizierte Abfassen des Berichts ist nur zu leisten, wenn die Lehrkraft in der jeweiligen Klasse viele Stunden unterrichtet, wenn die Anzahl der Lehrkräfte, die in einer Klasse unterrichten, gering ist und wenn die Lehrkräfte in mehreren aufeinander folgenden Schuljahren in der Klasse unterrichten und in Jahrgangsteams zu-sammenarbeiten. Eine weitere Voraussetzung ist, dass in der Schule zwischen allen Betei-ligten ein Grundkonsens bezogen auf das Verständnis von Leistungseinschätzung besteht.

ZusammenfassungZiel einer inklusiven Schule ist nicht die Selektion, sondern die Förderung aller Schülerinnen und Schüler. Sie sollen entsprechend ihrer Fähigkeiten gefordert werden, selbstverständlich auch die begabten Schülerinnen und Schüler. Noten sind dazu nicht notwendig, sehr wohl aber Rückmeldungen anhand von Lernentwicklungsberichten über erbrachte Leistungen.

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Lernentwicklungsberichte und Rückmeldekultur in der Neuen Oberschule Gröpelingen

Von Karla Götz

In der Neuen Oberschule Gröpelingen, die im Aufbau ist, lernen im fünften und sechsten Jahr-gang 213 Schülerinnen und Schüler. Die Grup-pen sind der sozialen Zusammensetzung des Stadtteils entsprechend gemischt, viele Schüle-rinnen und Schüler haben einen Migrationshin-tergrund. 15 verschiedene Sprachen werden an der Schule gesprochen. Leistungsbewertung an der Neuen Oberschule Gröpelingen bedeutet zu-nächst, dass jede Schülerin / jeder Schüler ein Lernentwicklungsportfolio in Urkundenqualität pflegt. Darin sind beispielhafte Arbeitsergebnisse, Zertifikate und zusätzliche Qualifikationen in Klarsichtfolien abgeheftet. Zum Halbjahr schreiben Lehrerinnen und Lehrer des Jahrgang-steams einen auf den jeweiligen Schüler abgestimmten Brief, in dem sowohl Arbeits- und Sozialverhalten als auch in zusammengefasster Form eine kurze Leistungsbewertung in den Hauptfächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften enthalten sind.

Das Besondere: An der Neuen Oberschule Gröpelingen nehmen Schülerinnen und Schü-ler umgehend zu dieser verbalen Einschätzung in einem Brief an ihre Lehrer Stellung. So schreibt Esma: „Mir fällt Deutsch ein wenig schwer, weil ich dann mit meiner Mutterspra-che durcheinanderkomme.“ Oder Ersin richtet kritische Worte an ihre Lehrer: „Meine Lehrer könnten mich öfters drannehmen und mir sagen, wenn ich etwas falsch gemacht habe.“

Nachhaltige RückmeldungenDiese Rückmeldekultur begleitet Schülerinnen und Schüler durch das Schuljahr und ist Be-standteil der Schüler-Eltern-Lehrergespräche, die dreimal im Jahr stattfinden. Dabei legt das pädagogische Team der Neuen Oberschule Wert auf Nachhaltigkeit. Hat Deniz etwa zum Halbjahr die Absicht aufgeschrieben, „Ich will mich häufiger in Mathematik melden“, so wird in dem Brief, der seine Leistungsbewertung zum Ende des Schuljahres einleitet,

„Man muss dranbleiben: was man in seinem Brief an die Lehrer

aufgeschrieben hat, wird ernst genommen“

Sirin Schulz, Schülerin

„Endlich sehe ich, dass mein Kind gar nicht so schlecht in Mathematik ist.“

„Es kommt einem richtig platt vor, was man früher gemacht hat.“

Sabine Jacobsen, Schulleiterin

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dieser Faden vom Klassenlehrer wieder aufgenommen. „Du hast es noch nicht sichtbar geschafft, dich mehr zu beteiligen, zeigst aber schon gute Ansätze“, ist dann zu lesen. Zum Ende des Schuljahres erhalten die Schüler statt Noten einen umfangreichen Lernent-wicklungsbericht, der wiederum einen persönlichen Brief und darüber hinaus detaillierte kompetenzorientierte Fachberichte in Form eines Rasters enthält. Angekreuzt werden vier Kategorien: trifft noch nicht zu · trifft teilweise zu · trifft überwiegend zu · trifft zu

Verständliche FormulierungenStefan Brunnecke, Jahrgangsteamleiter des 6. Jahrgangs: „Ziel ist es, dass die Kreuze im-mer mehr nach rechts in die Spalte ,trifft zu’ rücken“. Schulleiterin Sabine Jacobsen weist darauf hin, dass die Bildungspläne Spielräume lassen, um diese Kompetenzen auszuformu-lieren. „Wir passen sie an unsere Kinder und Eltern an“, sagt sie. Das Team bemüht sich um nachvollziehbare, verständliche Formulierungen.

Auf dieses kompetenzorientierte, gestufte Ver-fahren sind auch Leistungskontrollen und Tests im laufenden Schuljahr, Checklisten im Wochen-plan und Selbsteinschätzungen nach Abschluss von Stoffeinheiten abgestimmt, auf die dann die Lehrkraft mit ihrer Bewertung reagiert. Die Ein-schätzungen werden tabellarisch mit Punkten in den Ampelfarben dargestellt und verglichen. Jahr-gangsteamleiter Brunnecke: „Natürlich brauchen die Eltern Zeit, um zu verstehen, was wir mit den aufgeschlüsselten Bewertungen im Lernentwick-lungsplan darstellen wollen. Aber sie erkennen rasch, dass die detaillierten Einschätzungen für jedes Fach sehr viel genauer sind. Nicht selten heißt es dann: „Endlich sehe ich, dass mein Kind

gar nicht so schlecht in Mathematik ist, ihm fehlen einfach noch ein paar Fertigkeiten.“ Das wirke auf Eltern häufig erleichternd, so Brunnecke. Schulleiterin Sabine Jacobsen fasst den Verzicht auf Noten, der bis einschließlich siebte Klasse gilt, so zusammen. „Es kommt einem richtig platt vor, was man früher gemacht hat.“

„Wir wollen, dass Kinder sich

eigene Ziele setzen.“

Elke Wolf-Rooney, stellvertretende

Schulleiterin

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Auch zum Ende des Schuljahres schreiben die Schüler wieder einen Brief an ihre Lehrkräfte, in dem sie auf den Lernentwicklungsbericht reagieren. Konrektorin Elke Wolf-Rooney: „Wir wollen, dass die Kinder sich eigene Ziele setzen und deren Verwirklichung auch selbstkri-tisch überprüfen.“

Und die Schülerinnen und Schüler? „Gut ist, dass ich im Lernentwicklungsbericht genau se-hen kann, wo ich mich noch verbessern muss“, sagt der zwölfjährige Viktor aus der Klasse 6a. Wenn das Kreuz unter der Spalte ,trifft überwiegend zu’ steht, weiß ich, ich bin so mittel“. Die elfjährige Sirin aus der 6e meint: „Man muss dranbleiben, was man in seinem Brief an die Lehrer aufgeschrieben hat, wird ernst genommen und im nächsten Halbjahr kontrolliert.“ Und Viktor schließlich: „Gut, dass ich auch aufschreiben kann, dass ich mit der Einschätzung meiner Deutschkompetenz nicht zufrieden bin. Das muss ich dann aber im nächsten Halb-jahr beweisen.“

Kontakt:Sabine Jacobsen, [email protected], Telefon 0421 361-18317

Individueller Unterricht in Lerngruppen gehört an der Neuen Oberschule Gröpelingen zum Alltag

„Es kommt schon mal vor, dass die Kinder mit

einigen Aussagen ihres Lernent-

wicklungsberich-tes nicht einver-standen sind.“

Stefan Brunnecke, Teamleiter des 6. Jahrgangs

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Es handelt sich um Auszüge für Jahrgang 5 im 2. Halbjahr trifft noch nicht zu

trifft teil-weise zu

trifft über-wiegend zu trifft zu

Du kannst einen Text sowie die Wörter des Grundwortschatzes fehlerfrei und lesbar abschreiben.

Du kannst die Hauptwortarten (Nomen, Verben, Adjektive und Artikel) erkennen und anwenden.

Du kannst die Zeitformen (Präsens, Präteritum und Perfekt) erkennen und anwenden.

Du kannst den Inhalt eines Jugendromans erfassen und deine Eindrücke in Form verschiedener Textsorten darstellen.

Du kannst Brüche darstellen, umwandeln, vergleichen und auf einer Zahlengeraden ordnen

Du kannst mit natürlichen Zahlen und einfachen Brüchen rechnen.

Du kannst ebene Figuren (Dreieck, Viereck, etc.) benennen, zeichnen und entsprechende Eigenschaften zuordnen.

Du kannst Zirkel und Geodreieck sachgerecht nutzen.

Du kannst einfache Sätze verstehen, wenn über bekannte Inhalte gesprochen wird.

Du kannst kurze einfache Texte deutlich lesen und verstehen.

Du kannst dich in einfachen alltäglichen Situationen verständigen.

Du kannst kurze einfache Sätze zu vorgegebenen Themen schreiben.

Du kannst die Vielfalt der Lebewesen nach bestimmten Kriterien ordnen und systematisieren.

Du kannst Stoffe aus dem Alltag durch experimentell ermittelbare Eigenschaften erkennen und ordnen.

Du kannst elektrische Leiter und Nichtleiter unterscheiden.

Du kannst Unterschiede zwischen Parallel- und Reihenschaltung benennen.

Du kannst Übersichtsskizzen und einfache Pläne von deiner Umgebung erstellen.

Du kannst Regeln für das Zusammenleben in einer Gruppe benennen.

Du kannst die Entwicklung des Menschen vom Urmenschen bis zur Sesshaftwerdung des Menschen beschreiben.

Du kennst viele Fachbegriffe, um das Leben der Menschen in der Steinzeit zu erklären und zu beschreiben.

Du kannst die wichtigsten Feste der Religionen Judentum, Christentum und Islam benennen und zuordnen.

Du kannst dich mit Angehörigen und Einstellungen anderer Religionen respektvoll auseinandersetzen.

Du kannst gemeinsame Regeln, Wahrheit und Vertrauen als Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben erkennen und annehmen.

Du kannst anderen helfen und die Hilfe anderer annehmen.

Du kannst eigenständig einfache Spiele entwickeln, organisieren und leiten.

Du kannst bei Turnübungen dein Risiko abwägen und deine Hemmungen überwinden.

Du beherrschst die erlernten Fertigkeiten in der Sportart Basketball und kannst sie im Spiel umsetzen.

Beispiele für LEB-Kompetenzen Neue Oberschule Gröpelingen

Deutsch

Mathe

Englisch

NaWiG & P

Religion

Sport

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StellenPerspektiven und Stellenausschreibungen

Ein komplexes System wie die schulische Bildung braucht Steuerung in den unterschiedlichsten Ebenen und Bereichen. Es gibt daher eine Reihe von Funktionsstellen, die als Funda-ment eine berufliche Erfahrung als Lehrkraft voraussetzen. Erst kürzlich wurde die Leitungsstruktur reformiert und den Erfor-dernissen der Schulreform angepasst, was zu einer deutlichen Ausweitung und Differenzierung von Funktionsstellen geführt hat.

Eine qualitativ anspruchsvolle Erfüllung dieser Aufgaben erfor-dert spezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten, die zum einen die Personen bereits mitbringen müssen, andererseits aber auch durch gezielte Fortbildungen zu erwerben sind.

Sollten Sie Interesse haben, sich konkret oder perspektivisch auf eine Funktionsstelle zu bewerben, empfehlen wir Ihnen, sich zunächst mit dem Anforderungsprofil der Stelle auseinan-derzusetzen und eine kompetente Beratung an Ihre Seite zu holen.

Orientierungshilfe und Unterstützung durch das LIS

Das Landesinstitut für Schule (www.lis.bremen.de) bietet ein umfassendes Programm („Auf dem Weg in die Schulleitung“) von der Orientierung über die Potenzialanalyse bis zum Be-werbungscoaching an. Zertifizierte Absolventen der Potenzial-analyse werden bei Interesse in einem Kompetenzpool des LIS geführt.

Aber auch für bereits ernannte Schul- oder Jahrgangsleitungen gibt es ein umfassendes Fortbildungs- und Coachingangebot, um den vielfältigen Ansprüchen der neuen Rolle gerecht wer-den zu können.

Über den Tellerand schauen

Darüber hinaus werden auch immer wieder Stellen ausge-schrieben, die das Schulsystem und die Schule von ministeri-eller oder kommunaler Seite aus steuern. Beide Ebenen finden sich eng verzahnt in der Bremer Schulbehörde wieder und bie-ten ein Arbeitsfeld, das von der Verwaltung bis zur Gestaltung alle Facetten bietet.

Perspektive Generationswechsel

Für beide Bereiche gilt, dass auch hier der Generationswech-sel zu einer Vielzahl von Neubesetzungen von Stellen in den nächsten Jahren führen wird. „Schule aktuell“ informiert Sie zu den konkreten Neuausschreibungen sowie über zu erwartende Entwicklungen, so dass Sie Ihre eigene Karriereplanung gezielt in die Hand nehmen können.

Stellenausschreibungen

Alle Ausschreibungen für Funktionsstellen inner halb und außer-halb von Schulleitungen (also auch Jahrgangsleitungen) finden Sie im üblichen Veröffentlichungszeitraum von ca. drei Wo-chen unter www.stellen.bremen.de ( Schulleitungsstellen / Funktionsstellen außerhalb der Schulleitung). Sie können sich über die neuesten Ausschreibungen per Abonnement informie-ren lassen.

Weitere bei der Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Ge-sundheit veröffentlichte übergreifende Stellenausschreibungen werden in Ihrer Schule regelmäßig im Mitteilungsbuch aktuali-siert. Es lohnt sich der wöchentliche Blick in diesen Ordner oder auf die Internetseiten www.bildung.bremen.de ( Erlasse, Ver-fügungen und Informationsschreiben).

Kontakt

Sollten Sie Fragen zu Ihrer Karriereplanung haben, wenden Sie sich gern an:

Christian Buchberger Telefon 361-16160 [email protected]

Bei Fragen zu konkreten Ausschreibungen wenden Sie sich bitte an die jeweils dort genannten Kontaktpersonen.

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www.stellen.bremen.de ( Schulleitungsstellen)Schulleitungen, Abonnement möglich

www.stellen.bremen.de( Funktionsstellen außerhalb der SL)

www.lis.bremen.de ( Zentrale Dienste Stellenausschrei-bungen) Stellenangebote im LIS

Mitteilungsbuch / www.bildung.bremen.de Interne Ausschreibungen – gelegentlich auch Auslandsschulstellen.

www.bildung.bremen.de ( Bildung Bewerbung online)Lehrerstellen in der Stadtgemeinde Bremen

www.schulportal.bremerhaven.de ( Schulamt Stellenangebote für …) Lehrerstellen in Bremerhaven

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Aktuell werden gesucht – Jahrgangsleitungen

Ausschreibung Stelle Frist

85/2011 Jahrgangsleiter/in der Gesamtschule Bremen-Mitte (A 14) 14.01.2012

86.1 - 86.4/2011 Jahrgangsleiter/innen (A 14) an den Gymnasien:• Horn (309)• Kippenberg (312)• Alexander-von-Humboldt (307)• Links der Weser (324)

19.01.2012

87.1 - 87.28/2011 Jahrgangsleiter/innen (A 14) an den Oberschulen:• Helsinkistraße (403)• Wilhelm-Olbers (404)• Koblenzer Straße (409)• Lerchenstraße (410)• Roter Sand (412)• Lehmhorster Straße (414)• Rockwinkel (416)• Schaumburger Straße (417)• Ronzelenstraße (418)• Habenhausen (423)• Helgolander Straße (424)• Findorff (428)• Sebaldsbrück (429)• Waller Ring (430)• Roland zu Bremen (431)• Wilhelm-Kaisen (436)• Albert-Einstein (438)• Im Park (440)• Barkhof (441)• Gröpelingen (444)• Kurt-Schumacher-Allee (445)• Gesamtschule West (501)• Oberschule Lesum (503)• Hermannsburg (505)• Leibnizplatz (506)• Sandwehen (509)• Wilhelm-Focke (511) • Gerhard-Rohlfs (512)

19.01.2012

Aktuell werden gesucht – Fachbereichsleitungen

Ausschreibung Stelle Frist

81/2011 Fachbereichsleiter/-in -Berufspädagogische Beratungsstelle- an der Allgemeinen Berufsschule (A 14)

14.01.2012

92/2011 Fachbereichsleiter/-in -Kommunikation und Ästhetik- am Alten Gymnasium (A 14) 20.01.2012

93/2011 Fachbereichsleiter/-in -Moderne Fremdsprachen- am Alten Gymnasium (A 14) 20.01.2012

Aktuell werden gesucht – Schulleitungen

Ausschreibung Stelle Frist

77/2011 Didaktische/r Leiter/-in der Oberschule Im Park (A 15) 13.01.2012

79/2011 Schulleiter/-in der Oberschule an der Helsinkistraße (A 15Z) 13.01.2012

80/2011 Didaktische/r Leiter/-in der Oberschule in den Sandwehen (A 15) 17.01.2012

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Fortsetzung: Aktuell werden gesucht – Schulleitungen

Ausschreibung Stelle Frist

82/2011 Oberstufenleiter/-in am Hermann-Böse-Gymnasium (A 15) 13.01.2012

83/2011 Leiter/-in des Zentrums für unterstützende Pädagogik an der Gerhard-Rohlfs-Oberschule (A 15)

13.01.2012

05/2011 Leiter/-in des Zentrums für unterstützende Pädagogik der Oberschule an der Lehmhorster Straße (A 15)

16.01.2012

84/2011 Leiter/in des Zentrums für unterstützende Pädagogik an der Oberschule Habenhausen (A 15)

20.01.2012

89/2011 Schulleiter/in am Gymnasium Obervieland (A 15Z) 20.01.2012

90/2011 Schulleiter/in am Alten Gymnasium (A 16) 20.01.2012

91/2011 Oberstufenleiter/in am Alten Gymnasium (A 15) 20.01.2012

Auslandsschuldienst

Informationsschreiben Nr. 228/2011 Schulleiter/in, Deutsche Schule Riad, Saudi-Arabien (A 14/A 15) 31.01.2012

Informationsschreiben Nr. 252/2011 Schulleiter/-in in Bratislava, Slowakische Republik (A15/A16) und Arequipa, Peru (A14/A15)

29.02.2012

Demnächst zu erwarten sind

Schule Funktion Besetzung zum

Grundschule Seehausen Konrektor/-in (A 12 Z) 01.08.2012

Grundschule Strom Konrektor/-in (A 12 Z) 01.08.2012

Schule am Bunnsackerweg 2. Konrektor ZuP (A 13) 01.08.2012

Schule am Buntentorsteinweg 2. Konrektor Ganztag (A 13 Z) 01.08.2012

Schule am Ellenerbrokweg 2. Konrektor ZuP (A 13) 01.08.2012

Schule am Pürschweg 2. Konrektor ZuP (A 13) 01.08.2012

Schule Am Wasser 2. Konrektor ZuP (A 13) 01.08.2012

Schule an der Andernacher Straße 2. Konrektor Ganztag (A 13 Z) 01.08.2012

Schule an der Brinkmannstraße Konrektor/-in (A 13) 01.08.2012

Schule an der Brinkmannstraße 2. Konrektor ZuP (A 13) 01.08.2012

Schule an der Düsseldorfer Straße 2. Konrektor Ganztag (A 13 Z) 01.08.2012

Schule an der Fischerhuder Straße 2. Konrektor ZuP (A 13) 01.08.2012

Schule an der Freiligrathstraße 2. Konrektor ZuP (A 13) 01.08.2012

Schule an der Glockenstraße Konrektor/-in (A 13) 01.08.2012

Schule an der Grambker Heerstraße 2. Konrektor Ganztag (A 13 Z) 01.08.2012

Schule an der Lerchenstraße Oberstufenkoordinator/-in (A 14) nächstmöglich

Schule an der Oslebshauser Heerstraße 2. Konrektor ZuP (A 13) 01.08.2012

Schule an der Stichnathstraße 2. Konrektor ZuP (A 13) 01.08.2012

Schule Auf den Heuen 2. Konrektor Ganztag (A 13) 01.08.2012

Schule Grolland Konrektor/-in (A 13) 01.08.2012

Schule Kirchhuchting Konrektor/-in (A 13) 01.08.2012

Schule Osterholz 2. Konrektor ZuP (A 13) 01.08.2012

Tami-Oelfken-Schule 2. Konrektor ZuP (A 13) 01.08.2012

Wilhelm-Kaisen-Oberschule Stellvertreter/-in in PU Didaktische Leitung (A 15) 01.08.2012

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Fortbildungsangebote im Landesinstitut für SchuleAllgemeine Angebote für Schulen und LehrkräfteUnsere Übersicht zeigt Ihnen eine Zusammenfassung aller Angebote im ersten Quartal 2012. Für detaillierte Kursbeschreibungen sowie alle Einzeltermine besuchen Sie bitte www.lis.bremen.de ( Fortbildungen Fortbildungsprogramm).

Kursbeginn Titel Kursnummer

09.01.2012 Umstieg von Microsoft-Office zu OpenOffice 11-90371-00

10.01.2012 Arbeit mit Kindern mit dem Störungsbild – Frühkindlicher Autismus in der Schule 11-60301-00

12.01.2012 Musik fachfremd unterrichten – Kurs III – Fortgeschrittene 11-50002-00

12.01.2012Gut beraten?! Beratungskompetenz für Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen an ZUP und ReBUZ

11-60101-00

17.01.2012 Teachers‘ Talkshop: The American South 11-11204-00

23.01.2012 Abiturgutachten Französisch 2012 – Korrektur, Notenfindung und Gutachtenerstellung 11-12201-00

31.01.2012 Zeitgemäßer Musikunterricht in der Schule 11-50101-00

03.02.2012 Von der Postdramatik fürs Theater lernen – Theaterwerkstatt 11-52302-00

07.02.2012Heterogenität Deutsch: Die Kinder im Blick – Diagnose. Förderung. Schüler/innen aktiver Sprachunterricht. Lernreflexion.

11-10003-00

07.02.2012 Kreativer Kindertanz in der Grundschule I – Basiskurs im 2. Halbjahr 11-53001-00

07.02.2012 Wenn Eltern sich trennen… und Kinder Trennung und Scheidung erleben 11-60304-00

08.02.2012Aprender con películas – Didaktisierung von Filmen zur Förderung der Sprach- und interkultu-rellen Kompetenz

11-13301-00

08.02.2012 Ecopolicy – Vernetztes Denken spielerisch lernen 11-90110-00

09.02.2012Störungen der visuellen Wahrnehmung und räumlichen Konstruktion – Wissenschaftliche Grundlagen, Diagnostik und schulrelevante Fördermöglichkeiten

11-60309-00

09.02.2012 Mobbing, ein heißes Thema – Qualifizierungsreihe für Schulprofis 11-71004-00

13.02.2012 Der aid-Ernährungsführerschein für Drittklässler – Die Küche kommt ins Klassenzimmer 11-72001-00

14.02.2012Didaktische Werkstätten Primarstufe Modul 4 – Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen in der Grundschule

11-70002-00

14.02.2012 Cybermobbing 11-90302-00

15.02.2012 Bloggen im Deutschunterricht 11-90303-00

15.02.2012 Alles, was Recht ist – Medienrecht für Schule und Unterricht 11-90315-00

20.02.2012 Umgang mit Schwierigkeiten im Mathematikunterricht 11-20001-02

21.02.2012 Diagnostiziern, Fordern und Fördern 11-70141-00

22.02.2012 Einsatz des Interaktiven Whiteboards im naturwissenschaftlichen Unterricht 11-90323-00

23.02.2012 Q2E – Individualfeedback – Aufbau und Etablierung einer schulischen Feedbackkultur 11-85001-00

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Angebote zum Thema Leistungsbewertung

Im Rahmen der Didaktischen Werkstätten, die die Schulen im Reformprozess unterstützend begleiten, werden Lehrkräf-te der Grundschulen und der Oberschulen in einem spezifi-schen Modul mit den Fragen der Leistungsbewertung – dies in fachbezogenen Gruppen - vertraut gemacht. Neue Formen und Instrumente werden vorgestellt.

Dem Thema Leistungsbewertung ist ebenfalls ein Modul in der Qualifizierung der Jahrgangsteamleitungen gewidmet.

Das Modul zur Leistungsbewertung kann von Schulen auch als schulinterne Fortbildung angefordert werden. Schulische Fachgruppen und Jahrgangsteams können zudem eine Be-ratung vor Ort bei Konzeption, Umsetzung und Auswertung ihrer Erfahrungen in der Leistungsbewertung durch die Mo-deratorinnen und Moderatoren für Unterrichtsentwicklung abrufen.

Am 19.04.2012 wird im Kontext der Didaktischen Werkstatt für die SEK I ein Fachtag zum Thema angeboten. Geplant sind u. a. ein Vortrag von Prof. Dr. Felix Winter, Universität Zürich, zu „Aufgaben und Perspektiven einer reformierten

Leistungsbeurteilung“ und Workshops zu folgenden Themen:

1. Diagnose und Leistungsbeurteilung, der Zusammenhang im Beurteilungskonzept

2. Portfolio, fächerübergreifende, individualisierte und the-menorientierte Arbeit an und mit dem Portfolio

3. Aufgaben konstruieren zum Kompetenznachweis

4. Nutzung der Kompetenzraster in Lernentwicklungsberich-ten

5. Zeugnisse und Lernberichte: Zwischen Standardisierung und individualisierender Anerkennung

6. Leistungsbeurteilung in Projekten/Projektprüfungen

7. Lernentwicklungsgespräche und Lernvereinbarungen

Kontakt und weitere Informationen:

Telefon 0421 361-4503Mail: [email protected]: www.lis.bremen.de ( Fortbildung Agentur Schulentwicklung)

Kursbeginn Titel Kursnummer

27.02.2012Tabellenkalkulationsprogramme zur Verwaltung von Lerngruppen – Arbeitserleichterung für Lehr-kräfte

11-90342-00

01.03.2012Das ElementarMathematische BasisInterview (EMBI) – Handlungsleitende Diagnostik im Mathematikunterricht

11-20002-00

02.03.2012 Einsatz digitaler Medien im Fremdsprachenunterricht Französisch und Spanisch 11-16001-00

06.03.2012 SuBITI-Admin-Einführung – IT-Ausstattung in der Schule steuern und verwalten 11-90316-00

08.03.2012 Kooperatives Lernen – Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die sofortige Umsetzung 11-70122-00

08.03.2012 Projektmanagement-Methode – Ein Leitfaden zur Planung von Lern- und Arbeitsprojekten 11-70304-00

08.03.2012VerORTen mit Handy, Google-Maps und Youtube – Die mediale Stadtrallye für Ihren Fachunterricht

11-90308-00

09.03.2012 OLFA – Oldenburger Fehleranalyse – Verbesserung des Rechtschreibunterrichts 11-10006-00

13.03.2012 Fachtag Latein "Quo vadere" 11-14301-00

13.03.2012 Trauma und die Folgen – Verhaltensauffälligkeiten und Folgeerscheinungen bei Kindern 11-60303-00

14.03.2012 Tag der Informatiklehrerinnen und -lehrer in Niedersachsen und Bremen – TILL – 11-90351-00

22.03.2012Interkulturelle Verständigung fördern – Vertiefungsfort bildung für Schulmediatorinnen und -media-toren

11-71102-00

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Literaturempfehlungen

Urban Lissmann: Leistungsmessung und Leistungsbeurteilung.Eine Einführung. Landau 2010. 162 S. 15,90 €.

Prüfungen haben eine lange Tradition – schon um 1000 v.Chr. mussten sich in China Be-werber für den öffentlichen Dienst einer Prüfung unterziehen, weil für die Beamtenstellen nicht mehr genug Adlige zur Verfügung standen. Diese Selektionsfunktion hat in den nach-folgenden Jahrhunderten und mit verschiedenen Verfahren immer wieder fröhliche Urstände gefeiert: Schulausbildung und Auslese sind bis weit in das 20. Jh. hinein eng miteinander verknüpft. Dass dies kein Naturgesetz ist, zeigt nicht nur die Geschichte der Reformschulbe-wegung. Vor allem in den letzten Jahrzehnten werden in jenen Schularten, die dem Förder-gedanken verpflichtet sind, Wege der Leistungsbeurteilung gesucht, die nicht defizitorientiert sind, sondern durch eine spezielle Form von Rückmeldung unterstützen und helfen wollen. Urban Lissmann, Hochschullehrer an der Universität Koblenz-Landau, ist ein Begleiter und Experte auf diesem Weg, und er ist im Bereich der Bildungsforschung und empirischen Päd-agogik ebenso beheimatet wie in der pädagogischen und psychologischen Diagnostik. Seine aktuelle Neuauflauflage des Materialienbandes ‚Leistungsmes-sung und Leistungsbeurteilung‘ – eigentlich eine Einführung für Stu-dierende – zeugt davon: Über die Problematisierung des traditionellen Leistungsbegriffs und der damit ver-bundenen Beurteilungsprobleme, über die Darlegung von Prüfungs-verfahren und Tests setzt er sich vor allem mit Beurteilungsbögen, mit Berichtszeugnissen, Portfoliobeur-teilungen und Lerntagebüchern aus-einander. Es mag bezweifelt werden, ob ein Bachelor-Studierender ohne entsprechende Unterrichtspraxis die sehr praktisch orientierten und mit einer Fülle von Beispielmateri-alien ausgestatteten Hinweise mit Gewinn lesen wird – Unterrichtende werden aber auf jeden Fall von dem handlichen Band profitieren. Denn sie haben die Möglichkeit, die unter-schiedlichen Beurteilungsbögen zu erproben oder die vorgeschlagenen Verfahren der Selbstbeurteilung von Lernenden auf die eigenen Unterrichtsinhalte zu beziehen. Profitieren werden alle: Unter-richtende, weil sie über eine handhabbare Materialsammlung verfügen, Schülerinnen und Schüler, weil sie eine andere Beurteilungskultur erfahren, die sie in ihrer Rolle als Lernende unterstützt. Kein schlechtes Ergebnis für eine informative Lektüre.

Zur weiteren Lektüre empfohlen: Engel, Anja; Wiedenhorn, Thomas: Stärken fördern – Lernwege individualisieren. Der Portfolioladen für die Praxis. Weinheim 2010. SuUB Bremen: a pae 517 arb/282

Jäger, Reinhold S.: Beobachten, beurteilen und fördern. Lehrbuch für die Aus-, Fort- und Weiter-bildung. Landau 2007.

Lissmann, Urban: Leistungsmessung und Leistungsbeurteilung. Eine Einführung. Landau 2010. SuUB Bremen: a pae 550/790(2)

Paradies, Liane; Linser, Hans Jürgen; Grewing, Johannes: Diagnostizieren, Fordern und Fördern. Berlin 2011. SuUB Bremen: a pae 550/524(4)

Paradies, Liane; Wester, Franz; Grevin, Johannes: Individualisieren im Unterricht. Erfolgreich Kompetenzen vermitteln. Berlin 2010. SuUB Bremen: a pae 517 sl/846

Sacher, W.; Winter, F. (Hrsg.): Professionswissen für Lehrerinnen und Lehrer Bd. 4: Diagnose und Beurteilung von Schülerleistungen. Baltmannsweiler 2011. SuUB Bremen: a pae 791 a/280-4

Winter, Felix: Leistungsbewertung: Eine neue Lernkultur braucht einen anderen Umgang mit den Schülerleistungen. Baltmannsweiler 2011. SuUB Bremen: a pae 551/218(4)

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Leistungs dokumentation in der Oberschule

In welcher Form muss am Ende eines Schuljahres die Leistung der Lernenden dargestellt werden, wenn sich der Unter-richt am Erwerb von Kompetenzen orien-tiert? Und was muss inhaltlich dabei be-dacht werden, wenn der Unterricht durch vielfältige Formen der Differenzierung und durch Individualisierung auf die Leis-tungsentwicklung der jeweiligen Schüler abzielt? Ein reines Ziffernzeugnis kann einem solchen Unterricht sicherlich in kei-ner Weise gerecht werden!

Diese Auffassung wurde unmittelbar von allen Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Leis-tungsdokumentation in der Oberschule“ geteilt, sodass sich die Diskussion in der Arbeitsgruppe nun vor allem mit Lernent-wicklungsberichten und einer differenzier-ten Leistungsbeurteilung befasst.

Bei der Zusammensetzung der Arbeitsgruppe wurde darauf geachtet, dass die einzelnen Schulstufen und Schularten vertreten sind, um jeweils spezifische Sichtweisen in die Dis-kussion einzubinden. So ist vor allem auch auf die Teilnahme von Vertretern aus den För-derzentren Wert gelegt worden. Denn mit der Umsetzung der Inklusion in (fast) allen fünften Klassen des ersten Oberschuljahrgangs in Bremerhaven ist die Heterogenität noch größer geworden; es ist somit von hoher Bedeutung, wie wir in der Leistungsbewertung und in der Rückmeldekultur auch den Lernenden mit erhöhtem Förderbedarf gerecht werden können.

Neben der Erarbeitung eines Vorschlags für ein Zeugnisformat bzw. einen Lernentwicklungs-bericht gehört es auch zu den Aufgaben der Arbeitsgruppe, Anregungen zu geben über For-men der Leistungsdokumentation, -messung und -bewertung sowie ihrer Rückmeldung in der täglichen Unterrichtsarbeit. Hier sieht die Arbeitsgruppe neben den Lerntagebüchern das Portfolio als nützliches Instrument, das neben ausgewählten Schülerarbeiten Rückmeldun-gen der Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Selbsteinschätzungen enthält.

hintere Reihe (v. l.): Nicole Wind, Anke Detering, Gerth Schmidt, Jürgen Steininger, Bernd Taube vordere Reihe (v. l.): Vera Mangels, Jörg Tönißen, Regina Volz, Gertrud Wiehler

Die Bremerhavener Arbeitsgruppe stellt sich vor.

Von Bernd Taube

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Die Zukunft der Leistungs bewertung

Längeres gemeinsames Lernen zu stärken ist das zentrale pädagogische Anliegen der Schulreform in Bremen. Gemeinsames Lernen in heterogenen Gruppen verlangt, dass die Lernenden individuell gefördert und gefordert werden, dass jedem Einzelnen in Unterricht und Schule Möglichkeiten und Anlässe für die eigene Lernentwicklung geboten werden.

Für das Bewerten von Leistungen hat dies zur Konsequenz, dass nicht mehr allein die Noten im Kontext einer Lerngruppe von Interesse sind, sondern vor allem die individuelle Lern- und Leistungsentwicklung. Experten wie der an der Universität Zürich lehrende Felix Winter bestätigen deshalb die Notwendigkeit der „Zuwendung zu der Frage, wie die schulinterne Leistungsbewertung so erweitert, differenziert und reformiert werden kann, dass sie dem Ziel der individuellen Förderung besser dient und zu modernen Lehr- und Lernformen passt.“

Folgende Aspekte und Fragen sind dabei zielführend.

1. Lernen ist immer eine individuelle Leistung. Für den Lernprozess ist die Frage zentral, wie die Entwicklung des Lernens angesichts der individuellen Voraussetzungen (Individualnorm) zu bewerten und zu optimieren ist. Fachliche Standards (Sachnorm) geben hier eine Orientierung. Der Leistungsstand der Lerngruppe (Sozialnorm) bietet für die realistische Einschätzung eine wichtige Hilfe.

Die Sachnorm ist für Übergänge, Abschlüsse oder Zertifikate zentral; sie bietet die Kriterien, wie der individuelle Leistungsnachweis angesichts der fachlichen Anforderungen zu bewer-ten ist. Die Ergebnisse der Lerngruppe (Sozialnorm) stellen einen wichtigen Kontrollmaßstab dar. Die erbrachte Lernleistung (Individualnorm) hat eine hohe Bedeutung für die Selbst-wahrnehmung bzw. für das Selbstbild der Lernenden.

Die unterschiedlichen Perspektiven beeinflussen die Erfassung der Kompetenzen, das Mes-sen der Leistungen und auch die Formen der Rückmeldung.

Entwicklungsfragen: • Wie kann der individuelle Leistungszuwachs erfasst, dokumentiert und an Lernende und

Eltern zurückgemeldet werden? • Wie können diese Rückmeldungen in lernförderliche, unterstützende Aktivitäten münden?• Wie können in der Konstruktion von Aufgaben für Leistungsmessung unterschiedliche

Leistungsniveaus berücksichtigt werden?

2. Leistungsbewertung aktiv mitgestalten – eine neue Aufgabe für die Lernenden

Individualisierung als Antwort auf die Herausforderungen zunehmender Heterogenität be-deutet im Kern, dass die Lernenden zunehmend Verantwortung für ihr individuelles Lernen übernehmen: Sie gestalten ihren Lernprozess aktiv mit, sie beziehen dabei ihr Vorwissen, ihre Interessen und Kompetenzen ein, sie überprüfen ihren aktuellen Leistungsstand und setzen sich selbst die nächsten Ziele.

Von Franz Wester, Landesinstitut für Schule

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In der Leistungsbewertung bildet sich dieser Anspruch vielfältig ab, z.B. durch die Integration von Selbst- und Fremdbewertung oder durch die Flexibilisierung der Termine für die Tests oder Leistungsnachweise.

Entwicklungsfragen• Wie lassen sich Selbst- und Fremdbewertung durch Lernende und Unterrichtende mitei-

nander verknüpfen? • Wie lassen sich Fehlerfreundlichkeit im Lernprozess und Fehlervermeidung im Leistungs-

nachweis in der Praxis umsetzen?• Wer bestimmt die Schritte in der Leistungsbewertung, z.B. den Zeitpunkt für den Leis-

tungsnachweis?

3. Individuell lernen und kooperativ arbeiten – eine Herausforderung für die Leistungsbewertung

Ein individualisierender Unterricht schließt kooperatives Arbeiten als zentrales Mittel zur För-derung individueller Lernprozesse ein.

In kooperativen Arbeitsformen werden die Leistungen und ihre Ergebnisse von unterschied-lichen Faktoren beeinflusst. Nicht nur das fachliche Wissen ist gefragt, sondern auch die methodisch-strategischen, kommunikativen und persönlichen Kompetenzen der Lernenden kommen zum Tragen. Alle Dimensionen eines erweiterten Leistungsbegriffes sind präsent.

In der unterrichtlichen Praxis muss bedacht werden, dass die Erfassung individueller Leis-tungen in Gruppenprozessen nicht zu dominierend wird. Wenn es letztlich nur um den Nach-weis von Einzelleistungen geht, können die positiven Effekte des gemeinsamen Lernens in einer Gruppe mit unterschiedlichen Kompetenzen gefährdet werden.

Entwicklungsfragen • Wie können Transparenz und Klarheit von Kriterien gesichert werden?• Wie lassen sich die Gruppen angemessen an der Bewertung beteiligen?• Wie können individuelle Leistungsunterschiede in der Bewertung von Gruppenarbeiten

oder Projekten berücksichtigt werden?

4. Kompetenzen erfassen und bewertenDie Orientierung an Kompetenzen in den Bildungsplänen führt zur neuen Anforderung, sie angemessen zu erfassen und zu beschreiben. Es gilt, die Komplexität von Kompetenzen einerseits und die Praktikabilität ihrer Erfassung und Beschreibung im schulischen Alltag andererseits auszubalancieren.

Hierin liegt eine große Herausforderung für Lehrkräfte, Kollegien und Schulentwicklung: Oft scheint es einfacher, nur kognitive Teilaspekte einer Kompetenz zu erfassen; aber es ist auch notwendig, Situationen zu schaffen, in denen die Lernenden nachweisen können, wie sie mit komplexen Anforderungen umgehen. Projekte bieten z.B. Gelegenheit, Kompetenzen – ge-

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bunden an fachliche Inhalte – zu entwickeln, zu beobachten und auch am Ende zu bewerten.

Instrumente, die sich bewährt haben, qualitative Aussagen zur Kompetenzentwicklung zu begründen, und die zudem durch die Lernenden selbst mit gesteuert werden, sind z.B.• von Kriterien geleitete Beobachtungsbögen• Selbst- und Fremdbewertung mit Hilfe von Checklisten und Kompetenzrastern oder

Lernlandkarten• Arbeits- und Lernjournal• Portfolio

Entwicklungsfragen• Wie lassen sich Kompetenzen erfassen,

bewerten, dokumentieren und zurück-melden?

• Wie lassen sich die bisher bewährten In-strumente an die neuen Anforderungen anpassen?

• Welche neuen Verfahren und Instrumen-te sind für ein Unterrichts- bzw. Lernkon-zept hilfreich?

• Wie lässt sich die Qualität im Umgang mit den neuen Instrumenten garantie-ren?

5. Leistungsrückmeldung im Dialog

Bei der schulischen Leistungsmessung von Kompetenzen geht es u.a. darum, sich in-nerhalb der Schulen und Kollegien über Kri-terien und erwartete Ergebnisse zu verstän-digen. Eine Vermittlung dieser Kriterien ist dabei besonders wichtig, um die Beurteilung für die Lernenden nachvollziehbar und ak-zeptabel zu gestalten.

Gespräche mit den Lernenden, die in der Folge der Leistungsbewertung in Tests oder Klas-senarbeiten geführt werden, sollten so dokumentiert werden, dass von ihnen Handlungs-impulse ausgehen. Dies kann z.B. eine Lernvereinbarung sein, eine Lernberatung in Lern-entwicklungsgesprächen oder auch ein Lerncoaching mit Zielvereinbarung und Lernvertrag.

Die Kompetenz der Lehrkräfte in der Gesprächsführung stellt sicher, dass realistische Ziele gefunden und vereinbart werden können, die in konkreten Handlungen ihren Ausdruck fin-den. Gesprächsführung, Zielvereinbarung und Lernvertrag gehören deshalb in der Lernbe-ratung eng zusammen.

Grundschulreferentin Nikola Schroth zum Thema Leistungsbewertung an Grundschulen:An den Bremer Grundschulen hat sich in den letzten Jahren zum Thema Leis-tungsbewertung viel getan, was ich sehr begrüße:

Mit der Öffnung des Unterrichts durch Jahrgangsübergreifendes Lernen an vie-len Schulen und der Entwicklung der Ganztagsschulen hat sich der Unterricht an vielen Schulen verändert. Durch die Individualisierung, das In-den-Blick-nehmen des einzelnen Kindes, entwickeln sich neue Formen der Leistungsbe-wertung. Folgerichtig sind die meisten Bremer Grundschulen inzwischen noten-frei. Durch die Festlegung der Kompetenzbereiche für Deutsch und Mathematik wird dabei ein Rahmen gesetzt, der transparent ist und die Ziele für das Ende der Grundschulzeit klar definiert.

Die Lernentwicklungsdokumentation ist Standard. Viele Schulen gehen aber weiter in der individuellen Leistungsbewertung, indem sie nicht nur den Lern-fortschritt des einzelnen Kindes dokumentieren und würdigen, sondern die Kinder mit in die Verantwortung nehmen.

In logischer Konsequenz daraus hat sich auch der Charakter von „Eltern-sprechtagen“ sehr verändert: Kinder lernen in den gemeinsamen Gesprächen zwischen Lehrerinnen, Eltern und Kindern, Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen. Eltern lernen, sie gezielt darin zu unterstützen, selbst-ständig zu lernen. Der Einsatz von Portfolios und die Absprache von Zielver-einbarungen mit dem Kind sind wichtige Bausteine in dieser veränderten Sicht auf die individuelle Leistung des Kindes. Hier hat sich durch die Veränderung der Rückmeldekultur in den letzten Jahren viel entwickelt und ich wünsche mir, dass sich dies an allen Bremer Grundschulen durchsetzt.

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Durch den Fremdsprachenunterricht werden Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt sicher in der jeweiligen Sprache zu kommunizieren, sich in Alltagssituationen, aber auch später in pri-vaten und beruflichen Umgebungen sicher zu bewegen. Durch die-se Ausrichtung des Fremdsprachenunterrichts tritt die kommunika-tive Gesamtleistung im Unterricht stärker in den Vordergrund.

Das Primat der ‚gelungenen Kommunikation’ hat zwangsläufig auch einen Einfluss auf den Umgang mit Fehlern und ihre Beurteilung, so dass auch die Leistungsermittlung stärker darauf ausgerichtet werden muss.

Für die Bewertung der kommunikativen Gesamtleistung ist somit zunächst ein grundsätz-lich positives Herangehen, d.h. die Würdigung der Schülerleistungen wichtig. Fehler werden dabei eher als eine notwendige Begleiterscheinung von Lernprozessen verstanden. Bei der Beurteilung sprachlicher Leistungen stehen insbesondere in dem Sekundarbereich I Verstö-ße gegen die Sprachnorm oft noch im Vordergrund. Die isolierte Betrachtung lexikalischer, grammatischer und orthographischer Fehler und ihre Ahndung mit Hilfe eines Fehlerquotien-ten greifen jedoch zu kurz. Ausschlaggebend für die Fehlereinschätzung ist immer der Erfolg oder Nichterfolg der kommunikativen Handlung und diese ist nicht nur durch Grammatikfeh-ler bestimmt.

Daraus folgt, dass die Umgewichtung der Fehlerkategorien unerlässlich ist: Weg von dem vermeintlich ‚objektiven’ Fehlerquotienten hin zu Beurteilungsrastern mit ausgewiesenen Be-schreibungen. Die Aufstellung mehrerer Kategorien, die jeweils einzeln bewertet werden und so zu einem Gesamtbild führen (sog. „impression marking schemes“), können dabei flexibel auf Unterrichtsleistungen angewandt werden.

Die Beurteilung sprachlicher Leistungen in Textaufgaben und in der mündlichen Prüfung wird in der Gymnasialen Oberstufe und der Abiturprüfung seit 2007 anhand eines Bewertungs-rasters vorgenommen. Bei entsprechenden Aufgabenformaten ist der Einsatz bereits in dem Sekundarbereich I sinnvoll.

Darüber hinaus müssen Leistungsbeurteilungen verstärkt so angelegt werden, dass sie über ihre Differenzierungsfunktion hinaus Erkenntnisse über die individuelle Lernentwicklung er-möglichen und den persönlichen Lernfortschritt des Einzelnen stärker berücksichtigen.

Leistungsbeurteilung im kompetenzorientierten FremdsprachunterrichtVon Cornelia Becker und Elke Hughes, Fachberaterinnnen für Englisch

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Neue Ansprech partnerinnen in der Bildungsbehörde

Nikola Schroth, Grundschulreferentin Mein Name ist Nikola Schroth. Seit August bin ich die neue Grundschul-referentin des Landes Bremen. Ich freue mich sehr auf diese neue Auf-gabe und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit allen an Schule Be-teiligten.

Bis zu meinem Wechsel in die senatorische Behörde habe ich sieben Jahre die Grundschule an der Delfter Straße geleitet, eine Schule in ei-nem sozialen Brennpunkt, die in den letzten Jahren in der Schulentwick-lung mit großen Schritten vorangegangen ist: Jahrgangsübergreifendes Lernen, der Aufbau eines tragfähigen Konzeptes zum sozialen Lernen und ein ausgewogenes Sportprofil sind die Bereiche, die das gute Klima dieser Schule nachhaltig prägen.

Von 1995 bis 2004 war ich als Lehrerin an der Europäischen Schule in Brüssel tätig. Hier habe ich viele Erfahrungen im Bereich Bilingualität und Zweitspracherwerb gesammelt. Da die Inklusion eines der Prinzipien dieser Schulform war, kann ich auch in diesem Bereich auf eigene Erfahrungen zurückgreifen.

Kerstin Lenz, GanztagsschulreferentinWenn eine Ganztagsschule erfolgreich etabliert werden soll, ist es wichtig, dass sich alle Beteiligten als Lernen-de einbringen und den Prozess gemeinsam gestalten. Die neue Rolle im Ganztag muss jeder für sich ganz persönlich finden und verinnerlichen. Dafür braucht es Begleitung durch erfahrene Berater, ein gutes Konzept und natürlich ausreichend Zeit. Teamarbeit ist für mich die geeignete Arbeitsstruktur und Schlüsselqualifikation für das Gelingen von Ganztagsschule.

In meine neue Funktion als Ganztagsschulreferentin in der Bildungsbehörde bringe ich meine praktischen Er-fahrungen aus der Schule ein. Ich bin Lehrerin in den Fachrichtungen Mathematik und Kunst, zudem Dip-lompädagogin und war in den letzten fünf Jahren die Schulleiterin der neu etablierten Bremerhavener Ganz-

tagsschule „Gorch-Fock“. In den vergangenen zwei Jahren habe ich den „Master of arts“ im Studiengang „Schulmanagement“ an der Uni Kaiserslautern erworben und mich im Rah-men der Masterarbeit mit dem „Hausmeister“ als Einflussfaktor für Schulentwicklung beim Aufbau einer Ganztagsschule beschäftigt. Als Fachberaterin des Lehrerfortbildungsinstituts Bremerhaven war ich zwölf Jahre in der Fortbildung tätig. Ich habe mir viel vorgenommen: Kontaktaufnahme zu allen Ganztagsschulen und gemeinsam an der Qualität des Lernens an Ganztagsschulen arbeiten. Ich freue mich auf die neue Aufgabe.

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Personalausgaben

konsumtive Ausgaben

Investive Ausgaben

Aktuelles

Bildungshaushalt dank Schwerpunktmitteln höher als in den Vorjahren

Der Bremer Senat hat in seiner Sitzung am 29. November den Haushaltsrahmen für die Jahre 2012 und 2013 beschlossen. Trotz der Sparauflage von 1,2 Prozent, die alle Ressorts erbringen müssen, ist der Bildungshaushalt besser ausgestattet als in den Vorjahren. Vor allem müssen keine Personaleinsparungen vorgenommen werden. Dies wird möglich, weil die Schulentwicklungsmittel der beiden vorausgegangenen Jahre, die für den Anschub der Schulreform notwendig waren, in den kommenden Jahren als Einsparbetrag angerechnet werden dürfen. 2012 ist das ein Geldbetrag von 1,2 Millionen Euro, 2013 sind es noch ein-mal 2,1 Millionen Euro. Damit ist die Gegenfinanzierung für den Erhalt aller Lehrerstellen im Bildungsbereich erbracht.

Bei den investiven Ausgaben (das sind zum Beispiel bauliche Maß-nahmen, Ausstattung, Möbel, Lehr- und Lernmittel) erhöht sich die zur Verfügung stehende Summe in den kommenden zwei Jahren bis auf 28 Millionen Euro im Jahr 2013. Die höhere Haushaltssumme wird erzielt, weil Schwerpunktmittel aus dem Programm „Ganztägig lernen“ von 4,95 Millionen Euro im Jahr 2012 und noch einmal 3,85 Millionen Euro im Jahr 2013 hinzukommen. Außerdem hat der Senat weitere Investitionsmittel für schulstrukturelle Maßnahmen (zum Bei-spiel Bau einer weiteren Oberschule in Gröpelingen) von 3,5 Millionen Euro im Jahr 2012 und 8,6 Millionen Euro im Jahr 2013 bewilligt.

Bei den konsumtiven Ausgaben (das sind Energiekosten, Mieten, Zuwendungen an freie Träger) werden es 2013 insgesamt 258 Millionen Euro sein. Es sind Schwerpunktmittel für Schulentwicklung und Ganztagsschulen dazugekommen. Das sind 1,73 Millionen Euro für das Jahr 2012 und 4,71 Millionen Euro für das Jahr 2013.

Außerdem werden aus einem Sonderprogramm des Senats 4 Millionen Euro für die Be-schleunigung des Inklusionsprozesses zur Verfügung stehen.

Bildungssenatorin Renate Jürgens Pieper: „Besonders die zusätzlichen Mittel für das ganz-tägige Lernen werden es ermöglichen, dass wir weitere Ganztagsschulen einrichten und dabei die Lehrerausstattung verbessern können“.

Stadtgespräch Migration und Bildung am 10.01.2012 im Haus der Wissenschaft

Bedingungen des schulischen Erfolgs von Heranwachsen-den aus Einwandererfamilien

Die Stadtgespräche gehen mit dem Thema „Migration und Bil-dung“ in eine neue Runde. Am Dienstag, 10. Januar 2012 um 19:00 Uhr ist Prof. Dr. Petra Stanat, Direktorin des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen, aus Berlin zu Gast.

2012

294,3 Mio

256 Mio

23,8 Mio

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Inhalt

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Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung des schulischen Erfolgs von Heranwachsen-den aus Einwandererfamilien? Einige wichtige Erkenntnisse hierzu können erst seit wenigen Jahren gewonnen werden, da Schulstatistiken und Schulleistungsstudien den Migrationshin-tergrund von Schülerinnen und Schülern zuvor nicht erfasst haben. Diese Erkenntnisse wird Prof. Dr. Petra Stanat in ihrem Vortrag vorstellen. Anschließend besteht die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussionsrunde mit der Referentin und Senatorin Renate Jürgens-Pieper. Der Eintritt ist frei.

In eigener Sache

Die letzte Seite des Blattes – sie wird künftig vermischte, kleinere Berichte über Projekte und Vorhaben an Schulen, über Preise und Auszeichnungen oder auch über Personen enthalten. Dies ist heute anders – das neue Schulblatt macht einige Hinweise notwendig.

„Schule Aktuell“ besteht aus zwei Teilen: Ein redaktioneller Teil des jeweiligen Heftes ist ei-nem thematischen Schwerpunkt gewidmet und beleuchtet ihn aus theoretischen und berufs-praktischen Perspektiven – Erfahrungs- und Werkstattberichte haben hier ebenfalls ihren Ort. Ein ‚amtlicher’ Teil präsentiert Stellenausschreibungen, Fortbildungsangebote und – bei Bedarf – neue Ordnungsmittel, die für das berufliche Handeln wichtig sind. Genauere Infor-mationen über die gerade laufenden bzw. künftig zu erwartenden Stellenausschreibungen an den Schulen, bei der senatorischen Behörde oder im Landesinstitut für Schule erhalten Interessenten über die entsprechende Internet-Seite, die über den Link oder den QR-Code mit einem Smartphone angewählt werden kann; auch vertiefende Hinweise auf die durch das Landesinstitut angebotenen Fortbildungen, die jeweils für die kommenden drei Monate aufgelistet werden, sind über den QR-Code abrufbar.

Warum aber ein Schulblatt in gedruckter Form? In vielen Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen wurde der Wunsch geäußert, auf relevante Informationen schnell zugreifen zu können. Dies ist zwar über die Homepages der Bildungsbehörde oder des Landesinstituts prinzipiell möglich, aber für die schnelle Information im Lehrerzimmer erweisen sich Online-Angebote nicht immer als praktisch – die Lektüre in der Freistunde ist selten digital.

Die Menschen, die sich um dieses Magazin kümmern, sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der senatorischen Behörde, dem Schulamt Bremerhaven und dem Landesinstitut für Schule, es sind Lehrerinnen und Lehrer, die wissen, wovon sie sprechen; sie werden sich künftig selbst auf dieser Seite vorstellen.

Eine solche Zeitschrift, vor allem die erste Nummer, ist Wagnis und Chance zugleich. Das Redaktionsteam freut sich deshalb auf konstruktive Rückmeldungen und Anregungen, auf Angebote der Berichterstattung und Informationen über wichtige Ereignisse – ‚Schule Aktu-ell‘ sollte halten, was der Titel verspricht.

Leistungsbewertungen und Lernentwicklungsberichte

„Schülerinnen und Schüler sollen nicht durch Zeugnisse vergleichbar sein“ In der Oberschule am Leibnizplatz gehören Lernentwicklungsberichte von Anfang an zur Philosophie von Karla Götz ....................................................................................................................... 4

Lernentwicklungsberichte als Alternative zu Notenzeugnissen Ein Bericht zum aktuellen Entwicklungsstand in Bremen von Matthias Feuser ............................................................................................................... 7

„Endlich sehe ich, dass mein Kind gar nicht so schlecht in Mathematik ist.“ Lernentwicklungsberichte in der Neuen Oberschule Gröpelingen von Karla Götz ..................................................................................................................... 10

Stellenangebote ......................................................... 14

Fortbildungsangebote ................................................ 17

Literaturempfehlungen ............................................... 19

„Leistungsdokumentation in der Oberschule“ Die Bremerhavener Arbeitsgruppe stellt sich vor von Bernd Taube .......................................................... 20

Die Zukunft der Leistungsbewertung von Franz Wester ......................................................... 21

Leistungsbewertung an Grundschulen von Nikola Schroth ....................................................... 23

Leistungsbeurteilung im kompetenzorientierten Fremdsprachenunterricht von Cornelia Becker und Elke Hughes. ........................... 24

Neue Ansprechpartnerinnen in der Bildungsbehörde ........................................................ 25

Aktuelles ............................................................................................................................ 26

ImpressumHerausgeberin: Die Senatorin für Bildung,

Wissenschaft und Gesundheit Rembertiring 8 – 12 28195 Bremen

Auflage: 1.000 Stück

Druck: Eigendruck

Erscheinungsdatum: Januar 2012

Redaktionsleitung: Michael Huesmann

Redaktionsteam: Thomas Bethge, Alexandra Brietzke, Karla Götz, Andreas Kraatz-Röper, Mareike Molkewehrum, Hans-Joachim Sygusch, Bernd Taube

Layout & Fotos Alexandra Brietzke

Kontakt: [email protected]