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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017 1 Schulprogramm der Jean-Krämer-Schule Integrierte Sekundarschule Berlin-Reinickendorf vom 24.01.2017

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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Schulprogramm der Jean-Krämer-Schule

Integrierte Sekundarschule Berlin-Reinickendorf

vom 24.01.2017

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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Impressum

Jean-Krämer-Schule Integrierte Sekundarschule, 12 K 07 Alt-Wittenau 8 - 12 13437 Berlin

Schulleiter: Herr Volker Kaiser Tel.: 030 / 411 09 152 Fax: 030 / 40 999 365 Email: [email protected] http://jeankraemerschule.de Autoren und Mitglieder der Schulprogrammgruppe: Herr Bubner (Antirassismus-AG), Herr Kaiser (Gesamtkoordination), Herr Kittel (Bilingualer Unterricht), Frau Küpper (9f), Frau Lohr (Sprachbildung), Frau Masche (Mediengestütztes Lernen), Herr Mikami (Steuergruppe), Herr Neusüß (Deeskalation), Frau Pausewang (Horizonte / Ganztag), Frau Pilgram (Sonderpädagogik), Frau Ristow (ETEP / Inklusion / Abbau von Schuldistanz), Herr Rühsen (Duales Lernen), Herr Siedow (Mediation / Gesamtkoordination), Frau Spicher (Französisch), Frau Wolfsteller (Lehramtsanwärter)

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I. Abkürzungsverzeichnis

AV Ausführungsvorschriften

BBR Berufsbildungsreife

DSD Deutsches Sprachdiplom

EBBR Erweiterte Berufsbildungsreife

ETEP Entwicklungstherapie / Entwicklungspädagogik

FBL Fachbereichsleitung

FL Fachleitung

GEV Gesamtelternvertretung

GSV Gesamtschülervertretung

ISS Integrierte Sekundarschule

JGL Jahrgangsleitung

JgSt Jahrgangsstufe

JKS Jean-Krämer-Schule

KJGD Kinder- und Jugendgesundheitsdienst

KJPD Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst

LAA Lehramtsanwärter

LAL Lernausgangslage

LK Lehrkräfte

Lmb Lehrmittelbefreit

MSA Mittlerer Schulabschluss

MStL Mittelstufenleitung

MUR Mobile Unterrichtsräume

ProfiL Programm für individuelles Lernen

RSD Regionaler Sozialpädagogischer Dienst

SenBJW Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft

SL Schulleitung

SuS Schülerinnen und Schüler

WPU Wahlpflichtunterricht

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II. Inhaltsverzeichnis

Seite

1 Vorwort 5

2 Leitbild 5

3 Zur Geschichte 6

4 Rahmenbedingungen 7

5 Bestandsanalyse 11

6 Projektkarten 17

- Geflüchtete 17

- Duales Lernen 18

- Sprachbildung 19

- Ganztag 20

- Bilingualer Unterricht 21

- Französisch Plus 22

- ETEP 23

- Abbau von Schuldistanz 24

- Mediengestütztes Lernen 25

7 Anhang 26 - Abschlüsse 2014-2016 26

- Antirassismus-AG 27

- Bonusprogramm 28

- Sonderpädagogische Aufgabengebiete 31

- Sprachbildungskonzept 37

- Statistik der Förderschwerpunkte 40

- Stiftung Brandenburger Tor 42

- Unterrichtszeiten 43

- Klasse 9f 44

- Maßnahmen zur Berufsorientierung 46

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1 Vorwort

Das Schulprogramm der Jean-Krämer-Schule (JKS) aus dem Jahr 2013 wurde

komplett überarbeitet, da es sich nach eingehender Analyse und Evaluation als nicht

funktional erwies. Kurz nach Durchführung der Schulstrukturreform im Jahr

2010/2011 und der damit verbundenen Fusion einer Haupt- und einer Realschule im

selben Gebäude wurde versucht, gemeinsame Wege und Ziele zu finden und zu

formulieren. Mit Unterstützung zweier Schulentwicklungsberater wurde allerdings

planerisch des Guten zu viel getan, so dass viele der formulierten

Entwicklungsvorhaben nicht oder nur ansatzweise realisiert werden konnten.

Das neue Schulprogramm versucht, auf die gegebenen Bedingungen und

Voraussetzungen zu reagieren. Nach sechs Jahren Erfahrungen im Bereich der

Sekundarschule mit einem teilgebundenen Ganztag können genauere Folgerungen

gezogen werden, um auf die Veränderungen zu reagieren.

2 Leitbild

Die Jean-Krämer-Schule (wird): „Eine Schule für alle!“

Mit dieser Aussage soll der Heterogenität der Schülerschaft entsprochen

werden. An der Jean-Krämer-Schule werden durchschnittlich mehr als 500

Schülerinnen und Schüler1 aus ca. 30 Nationen, mit bildungsinteressiertem und

bildungsfernem Familienhintergrund sowie aus prekären sozialen Umfeldern

unterrichtet. Alle Lehrkräfte sind sich der besonderen Situation bewusst und legen

ihren Fokus einerseits auf die sozialen Entwicklungen und andererseits auf die

sprachlichen Kompetenzen der Jugendlichen. Die Ergebnisse der Überprüfung der

Lernausgangslage ergeben in vielen Fällen einen Lernrückstand von bis zu drei

Schuljahren. Darauf wird in erster Linie mit stark binnendifferenziertem Unterricht

und mit intensiven sozialen Trainings reagiert. Die Massierung von Kindern und

Jugendlichen mit einer Förderprognose von Note 3 und schlechter erschwert zudem

die individuelle Förderung leistungsstärkerer SuS sowie die Entwicklung

leistungsschwacher oder auch lernbehinderter Kinder, deren Grundschulentwicklung

zum großen Teil nicht förderlich gewesen ist.

Die Jean-Krämer-Schule ist sich der Tatsache bewusst, einen "Meltingpot" von

heranwachsenden Jugendlichen beschulen zu dürfen und wird sukzessive auch in

den kommenden Schuljahren mit Schulentwicklungsmaßnahmen darauf reagieren.

1 Im Folgenden mit SuS abgekürzt.

Grundsätze des Leitbildes sind: Gemeinsames Lernen

Soziales Lernen

Handlungsorientiertes Lernen

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3 Zur Geschichte

Im Jahr 1931 als Volksschule gegründet, entwickelte sich diese Schule nach

dem 2. Weltkrieg als Haupt- und Realschule im klassischen Sinn. In dem vom

Architekten Jean Krämer erbauten Gebäude trafen sich SuS, die im praktischen und

im technischen Zweig ausgebildet wurden. Zwei Schulen in einem Gebäude

ermöglichten den relativ nahtlosen Übergang vom einen zum anderen Bildungsweg,

bauten allerdings gleichzeitig atmosphärische Grenzen auf, die manchmal schwer

zu überbrücken waren. So forcierte die Realschule einerseits die Förderung und

Entwicklung der SuS für eine anspruchsvolle Berufsausbildung; andererseits musste

sich die Hauptschule darum bemühen, den lernschwächeren Jugendlichen einen

Übergang in adäquate niederschwellige Berufsausbildungen zu ermöglichen.

Das Schulgebäude wurde aufgrund seiner Bauweise im Bezirk Reinickendorf

als „Rundbau“ bekannt. Im Jahr 2010 ersetzte im Rahmen der Schulstrukturreform

ein Neubau mit einer Mensa die bisherigen MUR. Die Unterrichtsräume im Neubau

sind alle mit interaktiven Whiteboards ausgestattet, zudem steht ein mobiles

Whiteboard für die Gremienveranstaltungen in der Mensa zur Verfügung, ein

weiteres befindet sich in der Aula der Schule. Die Mensa mit einer integrierten

Cafeteria dient den SuS, die dort einkaufen, als Aufenthaltsraum in den großen

Pausen. Eine regelmäßige Teilnahme vieler SuS am Mittagessen findet bisher nach

wie vor nicht in ausreichendem Maße statt.

Zeitweise getrennt voneinander, zeitweise gemeinsam arbeitend, fusionierten

die Max-Eyth-Realschule und die Johannes-Lindhorst-Hauptschule 2010/2011 im

Zuge der Schulstrukturreform und gaben sich nach dem Architekten des „Rundbaus“

den Namen „Jean-Krämer-Schule“. Beide Kollegien nutzten nach wie vor das

gemeinsame Lehrerzimmer, werden allerdings seitdem von einem Sekretariat und

einer gemeinsamen Schulleitung geführt.

Die Implementierung der ISS mit ihren vielen Facetten bereitete dem Kollegium

- wie vielen anderen Kollegien auch - erhebliche Probleme. Die ehemaligen

Realschullehrkräfte mit ihrem relativ hohen Leistungsanspruch mussten sich mit

einer Schülerschaft auseinandersetzen, für die andere Maßstäbe anzusetzen waren.

SuS aus schwierigen Elternhäusern mit wenig Bildungsinteresse, Jugendliche aus

den unterschiedlichsten Nationen, z.T. schlecht oder nicht alphabetisiert und

dementsprechend wenig integriert, vergrößerten mehr und mehr die Klientel und

beanspruchten differenzierte Unterrichtsmodelle. Soziale Differenzen, Aggressivität

und Desinteresse prägten nach und nach den schulischen Alltag. Diese regionale

und schulpolitisch gewollte Entwicklung führte dazu, dass sich die Jean-Krämer-

Schule seit dem Jahr 2014 zu den höchst unterstützten „Brennpunktschulen“

(Schulen in schwieriger Lage) entwickelte. Mit den zur Verfügung gestellten

finanziellen Mitteln werden zusätzliches (sozialpädagogisches) Personal und

handlungsorientierte Maßnahmen finanziert.

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4 Rahmenbedingungen

Die Gebäude der Jean-Krämer-Schule (Altbau und Neubau) bieten zurzeit ca.

550 SuS in Unterrichts- und Fachräumen Platz. Vier Jahrgangsstufen mit jeweils

fünf Regelklassen zuzüglich der Klasse 9f (s. Anlage) werden von ca. 60 Lehrkräften

und 10 Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern (LAA) unterrichtet. Hinzu

kommen drei Willkommensklassen, die seit dem Schuljahr 2012/2013 regelmäßig

eingerichtet worden sind. Jährlich beschulen wir ca. 11% SuS mit festgestelltem

Förderbedarf aller Bereiche. Aufgrund des hohen Anteils bei der Lehrmittelbefreiung

(Lmb-Faktor) innerhalb der Schülerschaft nimmt die JKS am Bonus-Programm der

Senatsbildungsverwaltung teil, das seit dem Jahr 2014 für gut 200 Berliner Schulen

zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellt.

Die Jean-Krämer-Schule verfügt über keinen ausgewiesenen Einzugsbereich.

Im Umfeld der Schule gibt es viele Gesellschaftswohnungen mit zumeist älteren

Bewohnern, Einfamilienhäuser, Laubenkolonien und Industriegelände. Somit

pendeln sich die jährlichen Anmeldezahlen von Erstwünschen zwischen 40% und

50% ein. Zweit- und Drittwünsche sowie Zuweisungen durch das Schulamt füllen die

Lücken auf. Fast alle SuS haben die Grundschul-Förderprognose von 3 und

schlechter. Der geringe Zulauf beruht auf der Tatsache, dass die JKS nicht über

eine gymnasiale Oberstufe (GO) verfügt. Die nach der Schulstrukturreform

vorgegebene Verpflichtung, mit einem Oberstufenzentrum zu kooperieren, um den

Übergang nach der Klassenstufe 10 in die GO zu gewährleisten, wird von der

Mehrheit der Elternschaft bisher nicht als adäquat anerkannt. Die Elternschaft ist in

der Mehrheit bildungsfern. Weder bei der Einschulung noch beim ersten

Elternabend der neuen 7. Jahrgangsstufe sind alle Elternhäuser anwesend. Die

Teilnahme an Elternabenden wird wenig wahrgenommen, obwohl die GEV sehr

aktiv ist. Ein zusätzliches Angebot in Form des „Elterncafés“ wird ebenfalls eher

selten angenommen.

Das Durchschnittsalter der Lehrkräfte hat sich in den vergangenen Jahren von

50 auf 46 Jahre verringert. Rund zwei Drittel von ihnen sind weiblich. Der Zugang

von jüngeren Lehrkräften wirkt sich positiv auf die Atmosphäre und die Arbeit der

Schule aus. Der Anteil der Lehrkräfte aus der Studienratslaufbahn erhöht sich

sukzessive. Allerdings gibt es in den Fächern der Naturwissenschaften, in Kunst und

Sport nach wie vor einen Mangel an ausgebildeten Fachkräften. Zudem kann die

seit zwei Jahren tätige Sonderpädagogin die Arbeit für und mit gut 50 Kindern mit

festgestelltem Förderstatus nicht bedarfsgerecht erfüllen. Durch den Zugang von

Frau Ristow als stellvertretende Schulleiterin im Schuljahr 2015/2016 ist eine

weitere Sonderpädagogin an die Schule gekommen. Zudem werden wir ab dem 2.

Schulhalbjahr 2016/2017 eine weitere Sonderpädagogin ausbilden.

Für die Jean-Krämer-Schule sind in den vergangenen zwei Jahren alle

notwendigen Funktionsstellen ausgeschrieben worden. Die Besetzung der fünf

Fachleitungen (Mathematik, Deutsch, Duales Lernen, Naturwissenschaften und

Fremdsprachen) ist zu Beginn des Jahres 2016 abgeschlossen worden. Die FBL

Mathematik ist seit Oktober 2016 besetzt, die FBL Deutsch befindet sich noch im

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Verfahren, die Mittelstufenleiter-Stelle ist ebenfalls besetzt. Der Schulleiter ist seit

dem Schuljahr 2013/2014 im Amt.

Die Schulsozialarbeit, die der freie Träger Horizonte gGmbH seit der

Schulstrukturreform unterstützt und organisiert, wird aktuell getragen von der Arbeit

einer Sozialpädagogin, eines Erziehers, einer freien Mitarbeiterin (Betreuung des

Trainingsraums) und einer Diplompsychologin, deren Arbeit z. T. auch durch Gelder

aus dem Bonus-Programm finanziert wird. Horizonte gGmbH organisiert fast alle

Ganztagsangebote in regelmäßiger Absprache mit der Mittelstufenleitung der JKS.

Die Angebotspalette wird halbjährlich überprüft und je nach Bedarf modifiziert. Des

Weiteren gab es seit dem Schuljahr 2015/2016 die Möglichkeit, Schulhelferinnen

und Einzelfallhelfer einzustellen. Seit 2016/2017 unterstützt uns eine Mitarbeiterin im

Bundesfreiwilligendienst. Im Schuljahr 2016/2017 arbeitet Horizonte gGmbH in

folgenden Projekten:

Die Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen

- 40 Stunden Sozialarbeit

Die Jugendarbeit an Berliner Schulen

- Willkommensklassen

Das Bonusprogramm

- „Street-Work im Flur“ - alle Kinder sind im Unterricht

- Begleitung einzelner SuS

- Psychologische Beratung

Die Schulhelfer/innen

- 30 Stunden

Der Ganztag

- Trainingsraumprogramm (27 Stunden)

- Schulsozialarbeit (20 Stunden)

- 30 Angebote am Nachmittag

Alle Projekte sind finanziert von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und

Wissenschaft. Die Kolleginnen und Kollegen des Trägers arbeiten eng mit allen an

der Schule tätigen Menschen zusammen. Die Ziele der einzelnen Projekte werden:

- regelmäßig ausgewertet und überprüft

- gemeinsam mit der Schulleitung und dem Jugendamt abgestimmt

- sind im Schulprogramm eingebettet

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Für die kommenden Jahre konzentriert sich Horizonte gGmbH auf die

Schwerpunkte: Soziales Lernen, entwicklungspsychologische Beratung, kulturelle

Vielfalt und gewaltfreier Umgang in Konflikten. In den vielen Jahren der Kooperation

mit der Jean-Krämer-Schule, wirkte Horizonte gGmbH vor allem mit bei:

- der Reduzierung von Gewaltvorfällen

- der Reduzierung von Unterrichtsausfall für die einzelnen SuS

- Partizipation

In den vergangenen Jahren der intensiven Zusammenarbeit an der Schule

konnten viele Angebote der Sozialarbeit an Schule dauerhaft umgesetzt werden.

Die Arbeit mit den SuS:

- Förderung, Beratung und Betreuung von einzelnen SuS

- Förderungen in Gruppenangeboten, Soziales Lernen

- AG und Gruppenangebote

- Klärung von Konflikten und Unterstützung in Krisen

- Vorbereitung und Unterstützung bei dem Übergang an andere Schulen

Die Arbeit mit den Eltern:

- Beratungs- und Unterstützungsangebote in Elterngesprächen

- Elterncafés

- Beratung über Angebote und Hilfen im Sozialraum

Die Arbeit mit dem Schulkollegium:

- Einzelfallbesprechungen

- Kinderschutzgespräche

- Helferkonferenzen

- Förderpläne für einzelne SuS

- Die Möglichkeit der sofortigen Unterstützung

- Gemeinsame Planung von Projekten

Die Arbeit im Sozialraum:

- Netzwerkarbeit

- Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und Fachdiensten

- Kooperation mit anderen Schulen und Projekten

- Organisation von Projekten

Die Verteilung und Gewichtung der Aufgaben in den einzelnen Projekten und

Bereichen geschieht in gemeinsamen Auswertungs- und Planungsgesprächen mit

der Schulleitung und dem Jugendamt. Das Ergebnis sind die jährlichen

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Zielvereinbarungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten im Team und

orientieren sich in der Planung ihrer Aufgaben an den Vereinbarungen mit der

Schule.

Das große Schulgelände, das in den kommenden Jahren mit Unterstützung

von „Grün macht Schule“ und in Kooperation mit dem NGA sukzessive umgestaltet

werden wird, umfasst neben den beiden Häusern ausreichend Platz und

Gelegenheit für die SuS, sich während der Hofpausen zu betätigen. Ein großes

Sportfeld steht mit kleinen Toren und mit Basketballkörben zur Verfügung, weiterhin

gibt es vier Tischtennisplatten. Ein Spielmobil dient den SuS seit dem Frühjahr 2016

zur Pausengestaltung. Das Ausleihen der Spielgeräte wird durch die GSV sowie den

Schülerpatinnen und Schülerpaten organisiert.

Die technische Ausstattung der JKS ist gut, wird jedoch permanent verbessert

und erweitert. So stehen der Schule 4 PC-Räume, 15 interaktive Whiteboards

(davon zwei mobil), fünf Lehrwerkstätten und ein zum Teil sanierter

naturwissenschaftlicher Bereich zur Verfügung. Die Klassen- und Unterrichtsräume

sowie die Verkehrswege werden sukzessive aus dem sog. 7.000er-Programm und

dem Verfügungsfond renoviert. Zwei Klassen nutzen je einen Laptopwagen.

Der Unterricht wird seit dem Schuljahr 2015/2016 in 90’-Blöcken organisiert.

Zwischen den vier ersten Blöcken liegen jeweils 30’-Pausen, in denen die SuS die

Möglichkeit haben, verschiedene warme und kalte Snacks in der Mensa zu sich zu

nehmen. Die AG „Unterricht“ wird die neue Unterrichtsorganisation überprüfen,

auswerten und möglicherweise weitere sinnbringende Änderungen ausarbeiten und

vorschlagen. Die bisherigen Äußerungen zum neuen Modell sind seitens der SuS,

der Eltern und der Lehrkräfte positiv. Die Ganztagsangebote liegen in der Regel an

den Tagen Montag und Donnerstag, seit dem Schuljahr 2015/2016 mussten

aufgrund der Nachfrage auch von SuS aus der 9. Jahrgangsstufe Angebote auf den

Dienstag gelegt werden. Folgende Lernbedingungen erwarten die SuS an der JKS:

- teilgebundener Ganztag an zwei Tagen verpflichtend für die

JgSt 7 + 8 und freiwillig für die JgSt 9 + 10 (ab dem Schuljahr

2016/2017 unabhängig vom Ganztag im Angebot: Aufbau einer

Fußballmannschaft, Bildung eines Chores, Antigewalttraining

und Bildung einer Hip Hop Gruppe)

- das 90’ Blockmodell (s. Anhang)

- in den handlungsorientierten und naturwissenschaftlichen Fächern

Teilungsunterricht, in weiteren Fächern Doppelsteckungen

- projektorientierter Unterricht am Freitag im Klassenverband mit

beiden Klassenleitungen

- durchgängige Sprachbildung in allen Unterrichtsfächern

(ab 2016/2017)

- inklusiver Unterricht mit intensiver Förderung lernschwacher und

verhaltensauffälliger SuS

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Zudem bietet die Jean-Krämer-Schule interessierten SuS die Möglichkeit eines

verstärkten Fremdsprachenunterrichts im Fach Englisch in einer bilingualen Klasse

an. Dabei gibt es jeweils eine Klasse pro Jahrgang im bilingualen Zug. Im „deutsch-

englischen Zug“ gibt es in der siebten und achten Klasse jeweils zwei zusätzliche

Stunden Englischunterricht. In der 7. Klasse wird bereits damit begonnen, das erste

Sachfach Geographie zumindest teilweise in englischer Sprache zu unterrichten. In

der 9. Klasse kommt das zweite Sachfach Geschichte auf Englisch dazu. Ab Klasse

9 werden die beiden Sachfächer dann dreistündig unterrichtet - nach Möglichkeit

überwiegend in Englisch. Die Bereitschaft zu sprechen ist wichtiger als die

sprachliche Korrektheit. Ziel ist die Fremdsprachenkompetenz als

Schlüsselqualifikation für den beruflichen Erfolg.

5 Bestandsanalyse

Auf den von der Schulinspektion im März 2012 festgestellten

Entwicklungsbedarf - besonders bezogen auf den Unterricht (Individualisierung) -

wurde in verschiedener Weise reagiert. Zwei Fachcoaches von ProSchul haben die

Lehrkräfte der Fachbereiche Deutsch und Mathematik über zwei Jahre lang intensiv

begleitet und in ihrer Unterrichtsplanung und Arbeit unterstützt. Dabei wurde der

Fokus auf die Binnendifferenzierung und den Umgang mit den unterschiedlichen

Voraussetzungen und Kompetenzen der SuS gelegt. Die gemeinsame Arbeit wurde

von allen Beteiligten sehr geschätzt. Anschließend konnte die JKS als eine von drei

Reinickendorfer ISS am Pilot-Projekt ProfiL teilnehmen. Die Unterstützung

begrenzte sich auf die Planung und Durchführung von insgesamt vier zusätzlichen

Studientagen, die den Lehrkräften Tipps zur Individualisierung des Unterrichts und

zur Einbeziehung der SuS in die Unterrichtsplanung und Unterrichtsgestaltung

vermitteln sollten. Die gemeinsame Arbeit wurde seitens des Kollegiums der JKS

sehr kritisch bewertet, die Ergebnisse der Studientage waren für die Mehrheit der

Lehrkräfte wenig nachhaltig.

Die im Schuljahr 2013/2014 neu gegründete Steuerungsgruppe an der Jean-

Krämer-Schule setzt sich zusammen aus Mitgliedern des Lehrerkollegiums, der

Schulleitung und der Schulsozialarbeit. Es ist eine offene Gruppe, die sich

regelmäßig trifft und sich mit den Belangen der Schulentwicklung beschäftigt.

Steuerung von Schulentwicklung heißt: Initiation von Schulentwicklung durch

Sammeln von Bereichen des Schullebens, in denen Veränderung notwendig wird.

Dies kann durch Befragungen des Kollegiums und der Schülerschaft geschehen

oder auch auf Erfahrungen der Mitglieder der Steuerungsgruppe beruhen.

Anschließend wird regelmäßig, z.B. auf Dienstbesprechungen oder

Gesamtkonferenzen, von den Beobachtungen berichtet und versucht, einzelne

Kolleginnen und Kollegen dazu zu bewegen, sich für einen Bereich der

Schulentwicklung zu engagieren. Wenn sich Gruppen gebildet haben, erweitert sich

der Aufgabenbereich auf Sammlung und Bündelung der Arbeit der einzelnen

Gruppen. Dazu werden die Protokolle der Arbeitsgruppen benötigt. Die

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Steuergruppe gibt außerdem Hinweise zu möglichen Änderungen und

Schwierigkeiten und versucht, die Arbeit der Gruppen zu verknüpfen, sodass

möglichst effektiv und zeitsparend gearbeitet werden kann. Die Ergebnisse der

Arbeit in den Gruppen werden dann in Gesamtkonferenzen vorgestellt. Ggf. gibt es

Abstimmungen über mögliche Veränderungen. Themen, die in der Vergangenheit

bearbeitet worden sind, umfassen unter anderem den Bereich der

Ganztagsbeschulung. Dafür hat die Steuerungsgruppe Studientage organisiert, um

alle Kolleginnen und Kollegen an der Arbeit zu beteiligen. Schließlich hat das

Kollegium das Ganztagskonzept bestätigt. Darüber hinaus hat sich im letzten

Schuljahr die Stundenplanungsgruppe im Anschluss an diesen Studientag gebildet

und in der Zwischenzeit mehrere Konzepte zur Umgestaltung des Stundenplans

vorgestellt, von denen eines zu Beginn dieses Schuljahres umgesetzt werden

konnte. Andere Gruppen, wie z.B. die Gesamtschülervertretung, das Krisenteam,

das D-Team und Schülerfirmen, um nur einige zu nennen, werden von Mitgliedern

der Steuerungsgruppe begleitet oder unterstützt. Schulentwicklung findet natürlich

auch an Punkten statt, die unser Arbeitsfeld erweitern. So ist der Spielewagen, der

kürzlich eröffnet wurde und sich großer Beliebtheit erfreut, aus dem Bedürfnis

einiger Kolleginnen und Kollegen und dem Gesamtelternvertreter heraus

entstanden, die dann kurzerhand in Eigeninitiative gehandelt und ihr Konzept

umgesetzt haben.

Die Jean-Krämer-Schule befindet sich im Prozess der Umsetzung „Inklusive

Schule“ entsprechend der Rechte der UN-Konvention für SuS mit Behinderungen.

Innerhalb des Schullebens werden kooperative Formen der pädagogischen

Zusammenarbeit (zum Beispiel Fachkonferenz Integration) genutzt, um auf

kollegialer Ebene Wissen auszutauschen, gemeinsame Förderpläne zu entwerfen

und Maßnahmen wie zum Beispiel Einzelbegleitung im Unterricht zu planen, die den

Bedürfnislagen aller am Schulleben Beteiligter entspricht und besonders auch

präventiv und protektiv auf die Gesunderhaltung der Lehrerinnen und Lehrer

hineinwirkt. Es wurde ein Angebot der kollegialen Fallberatung etabliert, das

besonders die LAA und Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger im Umgang mit

herausfordernden Situationen im Schulalltag unterstützen soll. Darüber hinaus

werden sonderpädagogische und schulpsychologische Ressourcen bereitgestellt,

um alle SuS gemäß ihren individuellen Bedürfnissen in das Schulleben zu

integrieren. Im Rahmen der Erfassung der schulischen Lernausgangslagen werden

auch die Fähigkeiten im Leserechtschreibprozess, die mathematischen

Grundfähigkeiten und auch das sozial-emotionale Verhalten evaluiert und

entsprechende Angebote zur Förderung bereitgestellt. Den SuS mit festgestelltem

sonderpädagogischem Förderbereich der „Geistigen Entwicklung“ steht eine kleine

temporäre Lerngruppe zur Verfügung, um gezielt ein handlungsorientiertes und

lebenspraktisches Lernen und Umsetzen von Kompetenzzielen zu ermöglichen, die

in dem gemeinsamen Unterrichts- und Teamprozess entwicklungsfördernd

aufgegriffen werden. Ein weiteres Wahlangebot für den DaZ-Unterricht wird in den

Profilunterricht integriert, um den SuS sukzessive den Zugang zur Bildungssprache

zu ermöglichen. Das Angebot des Profilunterrichts (PU) im 7. Jahrgang wird

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ebenfalls durch einen Kurs zur Förderung von Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

ergänzt. Das sonderpädagogische Angebot des Entwicklungstherapeutischen und

Entwicklungspädagogischen (ETEP) Konzeptes wird ebenfalls für den 7. Jahrgang

im Profilunterricht ermöglicht. SuS, die im 8. Jahrgang am ETEP-Unterricht

teilgenommen haben, erhalten im folgenden Jahr ein Einzelcoaching, um an den

individuellen Zielen weiterarbeiten zu können. Die mathematischen

Grundfertigkeiten werden gezielt in einem weiteren Kursangebot des PU gefördert.

Darüber hinaus werden jahrgangsübergreifend temporäre Lerngruppen zur

Förderung (u.a. Geistige Entwicklung) gebildet. Diese folgen dem Prinzip der

Durchlässigkeit und ermöglichen eine Aufnahme bzw. Rückführung der SuS in die

Regelklasse, je nach individuellem Entwicklungs- und Leistungsstand.

Neben der pädagogischen Arbeit mit den Jugendlichen ist es auch ein

besonderes Bestreben, die Kooperation mit den unterschiedlichen inner- und

außerschulischen Diensten zu vertiefen. Daher finden regelmäßige Arbeitstreffen

mit dem Schulpsychologischen Dienst, Kooperationen mit therapeutischen

Einrichtungen, dem KJGD und KJPD, der Koordinierung und Zusammenarbeit mit

Beratung und Diagnostik und Trägern der Jugendhilfe und dem Jugendamt statt. Ein

weiterer Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit soll die Verbesserung der Übergänge

darstellen. Neben den schon tragfähigen vielfältigen Vernetzungen mit den

kooperierenden Oberstufenzentren und den ISS mit GO, den Berufsberatungen und

Praxisbegleitungen wird auch der Übergang von der Grundschule in die Jean-

Krämer-Schule pädagogisch stärker gestützt. Eine verstärkte Vernetzung mit den

Grundschulen, deren SuS an die Jean-Krämer-Schule kommen, soll den Austausch

über die SuS intensivieren, didaktisch-methodische Konzepte verdeutlichen,

notwendige Personalressourcen verbessern, zukünftige Lerngruppenkonstellationen

vereinfachen und die Arbeit mit den Erziehungsberechtigten stärken.

Hinsichtlich der Reduzierung des zeitweisen Ausschlusses von SuS vom

Unterricht muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass die

Schulinspektion keine quantitativen Belege aufgeführt hat. Nach wie vor wendet die

JKS das in Berlin weit verbreitete Trainingsraum-Programm an, das strengen

Regeln unterliegt. Diese Regeln sind den SuS und den Eltern seit Eintritt in die JKS

bekannt. SuS wird die Möglichkeit gegeben, selbst zu entscheiden, ob sie sich in der

Lage fühlen, am Unterricht teilzunehmen. Entscheiden sich die SuS für den

Trainingsraum (TR), müssen sie sich dort mit ihrem Verhalten auseinandersetzen

und nach Möglichkeiten suchen, wieder am Regelunterricht teilnehmen zu können.

Wenn sie dreimal innerhalb einer Woche den TR besuchen, werden sie bis zum

Gespräch mit den sofort benachrichtigten Eltern vom Unterricht suspendiert.

(Grundsätzlich können SuS nur durch den Schulleiter und nach Entscheidungen der

schulischen Gremien vom Unterricht ausgeschlossen werden, allerdings macht das

TR-Programm dies auch innerhalb dieser pädagogischen Maßnahme ohne die

entsprechenden Beschlüsse möglich.)

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Das Deeskalationsteam hat seinen festen Platz in der Schulorganisation der

Jean-Krämer-Schule. Es existiert seit dem Jahr 2010 und besteht zurzeit aus 15

SuS der neunten und zehnten Klassen. Die Aufgabe dieser Gruppe besteht darin,

die Lehrkräfte in den Pausen bei der Aufsicht zu verstärken. Dabei sollen die

Teammitglieder versuchen, durch gezieltes Handeln Streitigkeiten oder

Fehlverhalten der SuS zu vermeiden. Außerdem unterstützen sie bei

Veranstaltungen, indem sie Besuchern helfen, sich im Schulgebäude

zurechtzufinden. Die SuS werden in einem Workshop dafür ausgebildet. In

regelmäßigen Treffen wird ihr Handeln reflektiert und gegebenenfalls an neuen

Lösungsstrategien gearbeitet. Das Projekt verfolgt zwei Ziele. Zum einen soll SuS

die Möglichkeit gegeben werden, Mitverantwortung am Schulleben zu tragen. Zum

anderen wird der Erfolg einer möglichen Deeskalation bei Streitigkeiten erhöht,

wenn diese durch Gleichaltrige auf Augenhöhe erfolgt und nicht durch Lehrkräfte.

Um sich kenntlich zu machen, besitzen alle Deeskalationsmitglieder einen Ausweis

mit Foto. Unterstützt wird das Team von zwei Projektlehrern, die als

Ansprechpartner sowohl für die Lehrkräfte als auch für die

Deeskalationsteammitglieder fungieren. Das Deeskalationsteam erfreut sich einer

großen Akzeptanz seitens der Lehrkräfte sowie seitens der Schülerschaft unserer

Schule. Am Ende des Schuljahres erhalten die Mitglieder eine Urkunde, und zur

Belohnung für ihre Arbeit wird eine teambildende Exkursion veranstaltet.

Ein weiteres, schon länger etabliertes wichtiges Projekt an der Jean-Krämer-

Schule ist das Mediationsprojekt. Das Mediationsprojekt, das im Schuljahr

1998/1999 in der damaligen Johannes-Lindhorst-Hauptschule implementiert wurde,

bietet SuS der 7. und 8. Klassen die Möglichkeit, sich zu Mediatoren ausbilden zu

lassen. Dabei wird das „Peer-Prinzip“ angewendet. Ältere Mediatoren unterstützen

hier die neu ausgebildeten SuS. Die mehrtägige Ausbildung erfolgt in enger

Zusammenarbeit mit der Jugendbildungsstätte „Kaubstraße“ in Berlin-Wilmersdorf.

Die Mediatoren werden danach in der Schule eingesetzt und helfen

eigenverantwortlich bei der Lösung von Konflikten, vorrangig zwischen den SuS. In

der wöchentlich stattfindenden Arbeitsgemeinschaft (AG) werden die Kenntnisse

vertieft und stattgefundene Mediationen reflektiert. Zurzeit betreuen das Projekt drei

Lehrkräfte und eine Schulsozialarbeiterin.

Zur Unterrichtsentwicklung gehört ebenfalls die Ausbildung von LAA. Seit dem

Schuljahr 2014/15 bietet die Jean-Krämer-Schule eine besondere Betreuung für

Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter an. Diese verantwortungsvolle

Aufgabe wird von einer Lehrerin, die sich mit den speziellen Belangen der jungen

Kolleginnen und Kollegen umfassend auskennt, erfüllt. Zu ihren Aufgaben gehört

neben der Koordination der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter auch die

Planung von Treffen mit der Schulleitung. Darüber hinaus fungiert sie als zentrale

Kontaktperson bezüglich des Referendariats, die auf die richtigen Ansprechpartner

im Hinblick auf den alltäglichen Schulbetrieb verweist und sich um alle Probleme

und Fragen kümmert, die die Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger an sie

richten. Neue Kolleginnen und Kollegen beklagen häufig, dass die Orientierung an

einer neuen Schule besonders schwierig sei, was an der Jean-Krämer-Schule durch

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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die junge Kollegin aufgefangen wird. Der Erfolg dieses Konzeptes spricht für sich:

Alle LAA, die seit dem Schuljahr 2014/15 ihr Examen an der Jean-Krämer-Schule

anstrebten, haben dieses auch erfolgreich absolviert und darüber hinaus das

Gefühl, an ihrer Schule gut aufgehoben und betreut worden zu sein. Des Weiteren

wird jedem neuen Mitglied des Schulteams der „Schulleitfaden von A – Z“

ausgehändigt, der eine ausführliche Orientierung über die Arbeit an der JKS bietet.

Seit rund zwanzig Jahren werden die Fächer Religion und Ethik in Kooperation

unterrichtet, seit ungefähr zehn Jahren überwiegend in Projektform. Dazu gehören

Projekttage zu unterschiedlichsten Themen in und außerhalb der Schule und mit

einer Fülle an außerschulischen Kooperationspartnern. Außerdem finden jährlich

rund zwanzig drei- bis sechstägige Seminarfahrten mit Übernachtung statt. Die

Seminarthemen drehen sich in der Regel um soziales Lernen.

Seit dem Schuljahr 2014/2015 kooperiert die Jean-Krämer-Schule im Rahmen

des Programms „Schulen übernehmen Verantwortung“ der Stiftung Brandenburger

Tor mit der Ernst-Litfaß-Schule, einem von drei Oberstufenzentren im Bezirk

Reinickendorf, das die SuS der JKS in die GO übernimmt oder ihnen die Möglichkeit

bietet, weiterführende Schulabschlüsse zu erreichen. Im Rahmen der

Programmarbeit bilanzieren die Schulen ihre gemeinsame Tandemarbeit jährlich.

Die Zusammenfassung der Kooperationsergebnisse bietet Rückschlüsse auf die

schulinterne Entwicklung und illustriert die fruchtbare Zusammenarbeit der Schulen

untereinander. In der Zusammenarbeit richten sich die Akteure nach einem

gemeinsam entwickelten Leitbild aus. In diese produktive und zunehmend

erfolgreiche Zusammenarbeit sind neben der Schulleitung auch mehrere Lehrkräfte

sowie das Team der Schulsozialarbeit mit einbezogen.

Kooperationen unterschiedlichster Art mit vielen Partnern prägen das Gesicht

der JKS, deren Öffentlichkeitsarbeit in den vergangenen drei Jahren intensiviert

wurde. Neben der notwendigen und wichtigen Kooperation mit den bezirklichen

Ämtern (Schulamt, Bauamt, Schulpsychologie, Jugendamt) ist die Kooperation mit

dem freien Träger Horizonte gGmbH eine tragende Säule der außerunterrichtlichen

Arbeit im Rahmen des Ganztagsangebotes.

Im Bereich des Dualen Lernens und der damit eng zusammenhängenden

Berufsorientierung verweist die JKS auf tragende Kooperationen mit folgenden

Partnern:

- Agentur für Arbeit Berlin Nord, Berufsberatung (Frau Kanthak)

- Netzwerk Berufspraxis

- Berufsorientierung und Innungsbesuche (Frau Rufflet, Herr Kuhle)

- Berliner Netzwerk Ausbildung (Herr Wolter)

- Dienstleistung und Bildung gGmbH, Berufseinstiegsbegleiter (Hr. Jünker

u. a.)

- Ausbildungsplatzpaten (Herr Pätzold, Herr Borchert und Frau Asmus)

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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Weitere Kooperationen ermöglichen zusätzliche interessante und

unterstützende Erfahrungen in unterrichtlichen und sozialen Bereichen für Schüler:

- GESOBAU (Fr. Böhm, als Mitglied der Schulkonferenz)

- LesArt (Frau Mähne)

- Lions Club Lichterfelde (Herr Zeelen)

- BVG-Schülerbegleiter (Herr Larsen, Herr Kolletzki)

- Polizeiabschnitt 12 (Herr Gebler [KOB])

- Feuerwache Roedernallee (Herr Treite)

- Deutsches Rotes Kreuz (Frau Knoche)

- Jugendbildungsstätte Kaubstraße (Frau Blome)

- Kinderzirkus Cabuwazi (Herr Wehmeier)

- Kita Outlaw

- Vivantes Haus J. F. Kennedy

- Intellego Nachhilfe

- Gesamtschule Paul-Dessau in Zeuthen

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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6 Projektkarten

Was: - Eingangstests

- individuelle Stundentafel - Sprachförderung

- spezielles Unterrichtsmaterial - Berufsorientierung - Integration in den Ganztag Wer: - Klassenleitungen (KL) und Lehrkräfte (LK) - FBL, FL - Begleitung durch Ausbildungsplatzpaten Wann (ab/bis): - ab Schuljahr 2013/2014 fortlaufend materielle/personelle Ressourcen: - SL, MStL, KL, LK, Fachkonferenz DAZ, Ehrenamt (Lesepaten) Evaluation: - jährlicher Bericht, Teilnahme am BBR, Teilnahme am DSD (9f)

Projektkarte 1: Geflüchtete Inhaltliche Kurzbeschreibung: Flüchtlingskinder werden in sog. Willkommens-

klassen (WK + 9f) innerhalb von mindestens 1 bis maximal 1,5 Jahren für den Übergang in die Regelklassen gefördert.

Ziel/Ziele: individuelle Förderung der Schüler in WK bis zur

Integration in den Regelschulbetrieb Bezug zum Leitbild: gemeinsames Lernen Durchführung: kurzfristig, permanent

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Was: - handlungs- und projektorientierte Arbeit in Semestern in den Werkstätten: Holz, Metall, Textil, Lehrküche, PC-Raum

- regelmäßige Durchführung von Praktika ab Klassenstufe 7 bis Klassenstufe 10

- regelmäßige Arbeit mit dem Berufswahlpass (BWP) - Präsentation der Arbeiten - Teilnahme an den Präsentationsprüfungen zum MSA

Wer: - Fachleitung Duales Lernen, JGL, KL (ab/bis) Wann: - Erstellung in 2015/2016, Durchführung ab 2016/17 in Klassenstufe 7 materielle/personelle Ressourcen: - SL, FL, JGL, KL, LK Evaluation: - Führung der BWP, Präsentationen MSA, Präsentation am

Tag der offenen Tür

Projektkarte 2: Duales Lernen Inhaltliche Kurzbeschreibung: Erstellung und Umsetzung eines Spiralcurricu-

lums DL, welches allen Schülern den Zugang zu allen Werkstätten ermöglicht und die Berufsorientierung im Fokus hat

Ziel/Ziele: Handlungsorientierter Unterricht bereitet die

Schüler frühzeitig bereits ab der Klassenstufe 7 auf die Berufswahl vor.

Bezug zum Leitbild: handlungsorientiertes Lernen Durchführung: kurzfristig

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Was: - Einrichtung eines WPU-Kurses Deutsch für Schüler mit der Grundschulnote 4 und schlechter in der JgSt 7,

ständiges Angebot in den folgenden JgSt, Profilbeschreibung im Sprachbildungskonzept

- Einrichtung eines sprachsensiblen Mathematikunterrichtes für Schüler mit der Grundschulnote 4 und schlechter in der JgSt 7, ständiges Angebot in den folgenden JgSt

- Einrichtung temporärer Lerngruppen in der JgSt 7 in den Bereichen DAZ, LRS-Förderung und Konzentrationstraining

Wer: - FL Deutsch, KL, LK, Schulaufsicht (ab/bis) Wann: - ab 2016/2017 in JgSt 7 + 8 materielle/personelle Ressourcen: - Sprachbildungskonzept, FB Deutsch

- Mathe-Förderung, FB Mathematik Evaluation: - Wiederholung LAL Ende JgSt 7, VERA 8

(Vergleichsarbeiten)

Projektkarte 3: Sprachbildung Inhaltliche Kurzbeschreibung: Durch eine Änderung im Angebot des Kurs-

unterrichts in Form eines Austausches von Kurs I (Naturwissenschaften) zu Kurs I (Sprachbildung/Mathematik) wird auf fehlende Kompetenzen in diesen Bereichen bei den Schülern reagiert.

Ziel/Ziele: Kompetenzerweiterung aller Schüler beim

Gebrauch der deutschen Sprache sowie des Mathematikverständnisses mit dem Ziel einer deutlichen Verbesserung der schulischen Leistungen und der jährlichen Testergebnisse

Bezug zum Leitbild: gemeinsames Lernen Durchführung: ab Schuljahr 2016/2017 Durchführung: Kurz-/mittelfristig

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Was: - Die Angebotspalette für die Schüler der 9. JgSt wird

anhand einer Umfrage in Kooperation mit Horizonte gGmbH sinnvoll erweitert.

Wer: - Horizonte, MStL, JGL (ab/bis) Wann: - bereits ab Schuljahr 2015/2016 materielle/personelle Ressourcen: - Geschäftsleitung Horizonte, Mitarbeiter/innen Horizonte, SL, MStL, JGL Evaluation: - halbjährliche Überprüfung, jährlicher Bericht, SenBJW

Projektkarte 4: Ganztag Inhaltliche Kurzbeschreibung: Erweiterung des teilgebundenen Ganztags für

die JgSt 9 mit besonderen Angeboten nach Wahl der Schüler

Ziel/Ziele: Teilnahme aller Schüler der 9. JgSt an zwei

Tagen. Bezug zum Leitbild: soziales/gemeinsames Lernen Durchführung: kurz-/mittelfristig

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Was: - Ausweitung des bilingualen Unterrichts der jeweiligen A- Klasse auf bis zu vier Unterrichtsfächer. Bisher Erdkunde und Geschichte, folgend Kunst und N.N. Wer: - Schulaufsicht, SL, FB Englisch, FL bilingualer Unterricht, LK (ab/bis) Wann: - ab Schuljahr 2017/2018 materielle/personelle Ressourcen: - Anschaffung von weiteren englischsprachigen Lernmaterialien - Ausstattung aller A-Klassen mit interaktiven Whiteboards - Fortbildungsmaßnahmen für LK - Einstellung von Muttersprachlern - Sprachstandserhebung und angepasste Lehrwerke Evaluation: - Teilnahme an zusätzlichen Sprachtests,

Präsentationsprüfungen MSA, eigene Sprachtests

Projektkarte 5: Bilingualer Unterricht Inhaltliche Kurzbeschreibung: Der bilinguale Unterricht wird in den JgSt 9 und

10 in ein bis zwei Fächern (Kunst), entsprechend §12 Sek I-VO erweitert und ausgebaut werden.

Ziel/Ziele: Förderung und Erweiterung der Sprachkompe-

tenzen in der 1. Fremdsprache Englisch mit dem Ziel der Teilnahme an zusätzlichen Sprachtests

Bezug zum Leitbild: gemeinsames Lernen Durchführung: langfristig

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Was: - Aufbau von Partnerschaften mit französischen Unterneh-

men im Hinblick auf die Einrichtung von Praktikumsplätzen für die Schüler in den Jahrgangsstufen 9 und 10

- Angebot von Ganztagskursen der französischen Sprache für Muttersprachler

- Teilnahme an den Prüfungen zum DELF (diplôme d'études en langue française) am Institut français

Wer: - Schulaufsicht, SL, FB Französisch, FL Französisch, LK (ab/bis) Wann: - ab Schuljahr 2017/2018 materielle/personelle Ressourcen: - Anschaffung von weiteren französischsprachigen Lehr- und

Lernmaterialien - Fortbildungsmaßnahmen für LK - Einstellung von Muttersprachlern (Lehrkräften und/oder Schulsozialarbeitern) Evaluation: - Teilnahme an zusätzlichen Sprachtests

Projektkarte 6: Französisch Plus Inhaltliche Kurzbeschreibung: Der Erwerb der französischen Sprache wird

intensiviert und ausgebaut werden. Ziel/Ziele: Förderung und Erweiterung der Sprachkompe-

tenzen in der 2. Fremdsprache Französisch mit dem Ziel der Teilnahme an zusätzlichen Sprach-tests.

Bezug zum Leitbild: gemeinsames Lernen handlungsorientiertes Lernen Durchführung: langfristig

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Was: - ETEP stellt Lehrkräften einen Rahmen bereit für die

Förderung emotional-sozialer Kompetenzen und eines verantwortungsvollen Verhaltens für Kinder.

Wer: - SL, JGL, LK, Schulsozialarbeit (ab/bis) Wann: - seit 2013/2014 und fortführend materielle/personelle Ressourcen: - jährliche Teilnahme von mindestens zwei Lehrkräften und

Sozialpädagogen/-innen an der ETEP-Ausbildung - kollegiale Fallberatung und kollegiale Hospitation

Evaluation: - Erhöhung der Zahl der ausgebildeten Lehrkräfte

Projektkarte 7: ETEP Inhaltliche Kurzbeschreibung: Anhand von ETEP sollen Schüler entsprechend

ihrer individuellen Entwicklungsstufe unterrichtet und gefördert werden.

Ziel/Ziele: Schüler können sich angemessen und individuell

entwickeln. Lehrkräfte werden nach und nach an der ETEP-Ausbildung teilnehmen, so dass jedes Jahrgangsteam über mindestens zwei ausgebil-dete Lehrkräfte verfügt.

Bezug zum Leitbild: gemeinsames Lernen Durchführung: langfristig/sukzessive

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Was: - diagnostische Erfassung der Schuldistanz (Stufen 1-5 nach Handreichung 2015)

- Intervention auf den Stufen 1-3 - aktive Eltern- und Schülerarbeit

Wer: - SL, Schulpsychologie, LK, Schulsozialarbeit, Jugendamt, Jugendhilfe, RSD (Jugendamt, S. 34 Handreichung 2015) (ab/bis) Wann: - ab Sommer 2016 materielle/personelle Ressourcen: - Geschäftsleitung Horizonte, Mitarbeiter/innen Horizonte, SL, MStL, JGL Evaluation: - statistische Erfassung unentschuldigten Fehlens

Projektkarte 8: Abbau von Schuldistanz Inhaltliche Kurzbeschreibung: Abbau der Schuldistanz durch die intensive

Einbindung der Sozialpädagogik im Rahmen von frühzeitiger Erfassung und Prävention von Schuldistanz.

Ziel/Ziele: Abbau von unentschuldigten Fehlzeiten. Bezug zum Leitbild: soziales und gemeinsames Lernen Durchführung: langfristig/sukzessive

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Was: - Nutzung des PC als Hilfsmittel zum Kompetenzerwerb

- eigenverantwortliches Lernen - Einrichtung weiterer Laptop-Klassen

Wer: - Fachbereich Mathematik Ab wann: - ab Schuljahr 2015/16 materielle/personelle Ressourcen: - Fachlehrer, KL Evaluation: - am Ende des Schuljahres,

- Vera 8, BBR, eBBR, MSA

Projektkarte 9: Mediengestütztes Lernen Inhaltliche Kurzbeschreibung: differenzierte Lernangebote im Fach Mathematik

durch Nutzung der Internetplattformen "bettermarks" und "learningApps".

Ziel/Ziele: Kompetenzerweiterung aller Schüler mit dem Ziel

einer deutlichen Verbesserung der schulischen Leistungen und der jährlichen Testergebnisse

Bezug zum Leitbild: handlungsorientiertes Lernen Durchführung: ab 2015/2016

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Anhang (1)

Schulabschlüsse Aufgrund der strukturellen Bedingungen (keine GO, NdH 80%, Lmb 80%, max. 40% Erstanmeldungen usw.) sind die Leistungs- bzw. Prüfungsergebnisse in den jeweiligen Jahrgängen 9 (BBR) und 10 (eBBR, MSA, MSA+) nicht zufriedenstellend. Nur 57% der SuS haben im Schuljahr 2015/2016 die Tests zur BBR erfolgreich abgeschlossen. Zudem liegt die jährliche Förderprognose bei den Neuanmeldungen regelmäßig bei 3,6 oder schlechter. Es zeigen sich bei vielen SuS Lernrückstände von bis zu drei Jahren, die schwerlich aufzuholen sind. Besonders vor dem Hintergrund der fehlenden Fachlehrkräfte in den naturwissenschaftlichen Bereichen und oft auch in Mathematik werden fachfremde Lehrkräfte schulintern fortgebildet und unterrichten dann nach Neigung. Des Weiteren scheint die Einstellung von s.g. Quereinsteigern zumindest für „Brennpunktschulen“ nicht immer eine gute Lösung zu sein. Es reicht eben an dieser Stelle nicht das gute Fachwissen, z.B. als Physiker oder Chemiker aus, um angemessenen Fachunterricht mit schwierigen SuS durchführen zu können. Die Prüfungsergebnisse in Jahrgang 10 sehen wie folgt aus: 2016/2017 2015/2016 in %

JKS Bezirk Berlin 2014/2015 in %

JKS Bezirk Berlin 2013/2014 in %

JKS Bezirk Berlin

MSA+ 8 39 43 26 41 43 22 30 40

MSA 10 22 22 17 21 21 22 20 22

eBBR 24 18 15 17 16 16 22 21 16

BBR 28 11 10 21 11 9 9 11 12

Förder Abschl. 5 2 2 1 2 1 2 3 1

ohne Abschl. 25 9 9 19 9 11 23 15 9

Trotz aller erdenklichen Fördermaßnahmen wie Binnen- und Leistungsdifferenzierung, Teilungskursen, WPU und/oder Doppelsteckungen im Unterricht, schulinternen Fortbildungen, Teilnahme der Lehrkräfte an Fortbildungen sind auch zukünftig aufgrund der Zusammensetzung der Schülerschaft und der Frequenz in den Klassen der Jahrgänge 9 und 10 keine gravierenden Verbesserungen zu erwarten.

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Anhang (2)

Antirassismus-AG Die Antirassismus-AG hat es sich zur Aufgabe gesetzt, diskriminierungsfreies Lernen durch Rassismus-kritische Arbeit zu ermöglichen. Die AG ist noch im Aufbau. Interessierte sind herzlich willkommen. Hierüber wollen wir in der Antirassismus–AG reden: - Was sind eigentlich Rassismus und Diskriminierung? - Wo tauchen diese im Schulalltag auf (bewusst, unbewusst, strukturell, Unterrichtsinhalte betreffend, in unser aller täglichem Umgang)? - Warum tauchen Rassismus und Diskriminierung auf? - Wie kann man Rassismus und Diskriminierung begegnen? - Wie funktionieren die Abwehr und das Ableugnen von Rassismus und

Diskriminierung? - Wie kann Selbstreflexion angeleitet werden, um Abwehr zu verhindern und

positive Ansätze in Gang zu bringen? Angedacht sind folgende AG-Projekte: I. Beschwerdestelle II. Workshops für Lehrkräfte und Lerngruppen III. Selbstbildung und Reflexion der AG-Mitglieder IV. Organisation von Fortbildungen für das Schulpersonal V. Konzept „Schule ohne Rassismus“ VI. Schulfest VII. Schülerinnen- und Schüler-AG

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Anhang (3)

Das Bonus-Programm der Senatsverwaltung für Bildung

An den Schulen sind die Ausgangsbedingungen für das Lehren und Lernen unterschiedlich. Für Schulen mit einer hohen sozialen Belastung ist es eine besondere Herausforderung, alle Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und zu bestmöglichen Schulabschlüssen zu führen.

Das Bonus-Programm unterstützt diese Schulen mit zusätzlichen Mitteln, um beispielsweise Schulsozialarbeit oder eine intensivere Elternarbeit zu ermöglichen. Auch mit Kunst-, Theater- und Musikprojekten können die Schulen eigene Akzente setzen oder schulinterne Fortbildung für Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher organisieren. Dabei entscheidet jede Schule selbst, welcher Weg für sie der richtige ist und wie sie die Mittel aus dem Bonus-Programm eigenverantwortlich einsetzt.

Wie kommt eine Schule ins Programm?

Das entscheidende Kriterium für die Aufnahme einer Schule in das Bonus-Programm ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, deren Eltern von der Zuzahlung zu den Lernmitteln befreit sind (lmb-Faktor). Liegt dieser im September festgestellte Faktor über fünfzig Prozent, nimmt die Schule am Programm teil. Grundlage für die Auswahl der Schulen sind die im September in der Lehrerbedarfsfeststellung von der Schule gemeldeten Schülerzahlen. Ziel ist es, Schulen mit einer hohen sozialen Belastung in das Bonus-Programm aufzunehmen. Deshalb wird zusätzlich zur Sozialstruktur auch der Sozialraum der Schule berücksichtigt. Die Mittel für die Schulen setzen sich somit aus einer Basiszuweisung, einem Leistungsbonus sowie der Kooperationszulage und einer Zulage „Aktionsraum/Soziale Stadt“ zusammen. Die Kooperationszulage in Höhe von 10.000 Euro wird nur dann ausgezahlt, wenn Schulen schriftlich vereinbarte Kooperationen mit anderen Schulen, Kitas und Hochschulen oder auch regionalen Bildungsverbünden eingehen.

Leistungsbonus

Der Leistungsbonus wird in den ersten beiden Jahren 2014 und 2015 pauschal in voller Höhe von 15.000 Euro ausgezahlt. In den Folgejahren steigt der Anteil des Leistungsbonus am Finanzierungsmodell an und die pauschale Basiszuweisung sinkt ab. Dem erfolgsabhängigen Leistungsbonus liegt eine schulspezifische Zielvereinbarung mit der regionalen Schulaufsicht zugrunde. Nach zwei Jahren wird geprüft, ob die Zielstellungen, die sich die Schule selbst gesetzt hat, erreicht wurden. In diesem Fall wird der Leistungsbonus in voller Höhe weiter ausgezahlt.

Wofür können die Mittel genutzt werden?

Die Mittel des Programms sollen verwendet werden, um Benachteiligungen von Kindern und Jugendlichen im Bereich der Bildung und der emotional-sozialen Entwicklung auszugleichen. Schulen können das Geld kreativ und vielfältig einsetzen, ihr Schulprofil schärfen und Zielsetzungen umsetzen. Vorhaben, für die bisher keine oder nicht ausreichend Mittel vorhanden waren, können in Angriff genommen werden. Bereits vorhandene Kooperationen mit bewährten Partnern der Schulen im Ganztagsbetrieb oder bei der Schulsozialarbeit sollen genutzt und weiter entwickelt werden.

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Abschlussbericht Bonus-Programm 2015/2016 Die zur Verfügung gestellten Gelder sind wie in der Zielvereinbarung beschrieben grundsätzlich für drei Hauptbereiche eingesetzt worden:

1. Kooperation mit dem Zirkus CaBuWaZi

2. Einstellung eines

a. Sozialpädagogen als „School-Worker“

b. einer Erzieherin zur Begleitung einzelner Schüler und

c. einer Diplompsychologin

3. Schulentwicklung

4. Weitere Maßnahmen und Anschaffungen

a. Spielemobil

b. Klassensprechercoaching

c. Fotoprojekt Willkommensklasse/9f

d. Schulhofgestaltung

e. Schulgestaltung

Zu 1. Die durchgeführten Zirkus-Projektwochen mit allen 7. Klassen innerhalb des ersten Schulhalbjahres waren erfolgreich. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte haben während der Arbeit unter der Woche, aber auch besonders bei den jeweiligen Abschlussvorführungen eine positive Entwicklung in den Bereichen „soziale Verantwortung“ und „Teambildung“ deutlich erkennen können. Das Programm ist wegen seiner unterschiedlichen Übungsmethoden (Jonglage, Akrobatik, Darstellendes Spiel u.a.m.) darauf ausgelegt, den Schülerinnen und Schülern die positiv belegte gegenseitige Abhängigkeit zu verdeutlichen. Diese beruht auf Gemeinsamkeit und Verantwortung für den anderen/die andere. Die angefertigten Filmaufnahmen wurden und werden im Klassenrahmen zur Auswertung und für die weitere pädagogische Arbeit genutzt. (Wiederholung wie im vergangenen Schuljahr.)

Zu 2.a Der Arbeitsbereich des über den Kooperationspartners für den Ganztag zusätzlich mit 20 Wo/Std. eingestellten Sozialpädagogen umfasst grundsätzlich den Bereich „Konfliktberatung“. In einem Freizeitraum, den wir „Schulstation“ nennen können, ist dieser Mitarbeiter stationiert. Er hat die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler, die im Laufe des Tages temporär nicht am Unterricht teilnehmen können/wollen oder zu spät zum Unterricht erscheinen und nicht in den Klassenraum gehen, in persönlichen Gesprächen über die Gründe für ihr schuldistanziertes Verhalten zu befragen. Sofern notwendig kann der Kontakt zu den Elternhäusern oder zu anderen unterstützenden bezirklichen und überregionalen Einrichtungen aufgenommen werden. (Wiederholung wie im vergangenen Schuljahr.)

Nach einem wiederholten krankheitsbedingten Personalwechsel im April dieses Jahres, musste sich der neu eingestellte Erzieher einleben, hat allerdings nach ca. drei Monaten den notwendigen Kontakt zur Schülerschaft aufbauen können und weitere Schritte und Maßnahmen zur Gestaltung der „Schulstation“ ergriffen. Der Erzieher hat die Aufgabe gut angenommen und ist aktiv in der „Bearbeitung“ von schuldistanziertem Verhalten von Schülerinnen und Schülern. Die Umgestaltung der „Schulstation“ hat er ebenfalls intensiv begleitet.

Zu 2.b Des Weiteren konnte in Kooperation mit Horizonte gGmbH eine Erzieherin mit 12 Wo/Std. eingestellt werden, die im Einzelfall Schülerinnen und Schüler im Unterricht begleitet und dabei stärkt, aktiv am Unterricht teilzunehmen. Diese Maßnahme hat sich einerseits für

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die Jugendlichen, andererseits für Klassen- bzw. Fachlehrkräfte als große Unterstützung und Hilfe erwiesen.

Zu 2.c Eine Diplompsychologin ist für 10 Wo/Std. in der Schule und hat in Absprache mit der bezirklichen Schulpsychologie folgende Aufgaben übernommen: Einzelcoaching, Konfliktberatung, Gruppentraining. Auch hier zeigt sich deutlich eine Entlastung der Lehrkräfte sowie eine Stärkung der einzelnen Schülerinnen und Schüler.

Zu 3. Im Bereich der Schulentwicklung sind in diesem Jahr zwei Themen intensiv behandelt worden. In der AG-Unterricht, in der zwei Mitglieder der Steuergruppe mitgearbeitet haben, wurde über die schulinterne Reaktion auf die schulischen Defizite der Schülerschaft im Bereich der Sprachentwicklung diskutiert, und als Ergebnis stimmten die Gesamt- und die Schulkonferenz für eine Änderung des Schulprofils. Ab dem Schuljahr 2016/2017 wurde der Kurs I (NaWi) aus dem Katalog des WPU genommen, aufgrund des mangelnden Interesses der Schülerinnen und Schüler einerseits und der fehlenden Lehrkräfte (Ma, Ch, Ph) andererseits. Erweitert wurde der WPU-Katalog mit sog. Intensivkursen für die Fächer Deutsch und Mathematik, da auf die Lernrückstände der Schülerinnen und Schüler von bis zu drei Jahren angemessen und intensiv reagiert werden soll.

Das zweite Thema, das in einem Studientag mit Hilfe von externen Moderatoren behandelt worden ist, hat sich mit dem Thema Kommunikation und Interaktion im Kollegium befasst.

Zu 4.a Der Aus- und Umbau des Bauwagens zum Spielmobil konnte rechtzeitig zu Beginn des Frühsommers beendet werden. Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs (Schülerpaten) haben die Betreuung und die Ausleihe der Spielgeräte übernommen. Ein Pädagoge wird zu den Pausenzeiten vor Ort zur Aufsicht eingeteilt werden. Insbesondere die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 7 und 8 nutzen die vielfältigen Spieleangebote, die allerdings aufgrund von Verschleiß immer wieder erneuert werden müssen.

Zu 4.b In Kooperation mit der Jugendbildungsstätte Kaubstraße werden die Mediatoren/innen und die Klassensprecher/innen in und für ihre Arbeit in der Schule vorbereitet und gecoacht. Auch diese Maßnahme wird regelmäßig und jährlich stattfinden und soll so diese Schülergruppe in ihrer verantwortungsvollen Aufgabe innerhalb der Klassen und für die Schule stärken.

Zu 4.c Im Rahmen des Umgangs und des Unterrichts mit Geflüchteten ist es der Jean-Krämer-Schule gelungen, mit Vertretern des Lions Club Lichterfelde zu kooperieren. Ein Fotoprojekt wurde gemeinsam mit der 9f und der WK II geplant und umgesetzt. Ein Fotograf erhielt den Auftrag zum Thema „Meine neue Heimat“ mit den Schülerinnen und Schülern eine Fotoausstellung vorzubereiten. Diese Fotoausstellung fand dann in der Reinickendorfer Humboldt-Bibliothek im Sommer dieses Jahres statt. Geplant sind weitere Ausstellungen der ausgewählten 26 Fotos im „Würfel“ der GESOBAU oder auch im Rathaus von Zeuthen und in Kooperation mit der Paul-Dessau-Schule in Zeuthen. Die Ausstellung selbst war sehr erfolgreich und wurde unterstützt von der Bezirksstadträtin, Frau Schultze-Berndt.

Zu 4.d Im Bereich der selbstgesteuerten Schulhofgestaltung wurden im Außenbereich der Mensa Sitzbankgarnituren aufgestellt, die zuvor von Schülern der Praxislerngruppe montiert worden waren. Die Möglichkeit, während der großen Pausen im Freien eine Mahlzeit zu sich zu nehmen, ist von der Schülerschaft sehr begrüßt worden.

Zu 4.e Ein pensionierte Kollege und ehemaliger Leiter der Holzwerkstatt hat im Rahmen eines Honorarvertrages und mit Unterstützung von Schülerinnen und Schülern aus der Praxislerngruppe im Schulgebäude Sitzbänke montiert. Diese Bänke werden in der Holzwerkstatt eigens und maßgerecht für die vielen Nischen in den Schulgängen gefertigt. Auch hier ist die Zustimmung der Schülerschaft groß.

Die Jean-Krämer-Schule setzt die Gelder aus dem Bonus-Programm sinnvoll, zweck- und schülerorientiert ein und wird dies auch in den kommenden Jahren tun.

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Anhang (4)

Sonderpädagogisches Aufgaben Bemerkungen

Jan

ua

r 2

01

6

Erstellung eines sonderpädagogischen Konzeptes

Hospitationen im Unterricht individuelle Beratung Teilnahme an schulischen Gremien

Feb

ruar

201

6

Förderpläne erstellen (Ris, Pil) kollegiale Förderplanung Individuelle Förderziele erstellen

temporäre Lerngruppe „Klettern“ (sopäd. Förderschwerpunkt „Lernen“ (Cas))

Start temporäre Lerngruppe GE (Pil), DAZ (Ris)

Teilnahme an den Jahrgangsteams (7./8. Jg. (Ris), 9./10. Jg. (Pil))

kollegialer Austausch über SuS mit besonderen Bedürfnislagen (Ris, Pil)

Aberkennung des Förderstatus (Pil) (Probedurchlauf BBR)

Förderpläne: für den 7. JG auch für 10. JG –

zukünftigen 7. JG (SJ 2016/17)

WPU (Erweiterung 7. oder 8. Jg.) Deutsch (DAZ) (Bub) Mathematik (Pil) ETEP (Ris) LTM Kurs I Kurs II

TWE

rz 2

01

6 Förderpläne erstellen (alle LuL, Ris, Pil)

Fako Integration (Ris, Pil) Angebot der kollegialen Fallberatung (Ris) Zwischenevaluation Klettergruppe (Cas) Nachteilsausgleich BBR/eBBR/MSA (Ris, Pil) Abschlüsse „Lernen“, Aberkennung

Förderstatus? (Pil)

Fako Integration (Ris, Pil) Thema: „individuelle Förderziele für

em-soz Entw. und Lernen“

Ap

ril 2

01

6

Hospitation im Unterricht, Beratung Fortsetzung Förderpläne erstellen

Zuständigkeit Hospitation: Di./Do. 9./10. Jg. (Pil) Mo./Mi. 7./8. Jg. (Ris)

Ma

i 2

01

6 Förderung in den entsprechenden Gruppen

(s.o)

Hospitationen im Unterricht (Ris, Pil)

Teilnahme an schulischen Ausschüssen (Ris)

Fako Integration

Fako Integration (Ris, Pil) Thema: Fortschreibung

sonderpädagogischer Förderbedarf

Förderplan Vollständigkeit der Akte Zeugnisse „Arbeits- und

Sozialverhalten“

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

32

Ju

ni/

Ju

li 2

01

6

Folgegutachten beantragen (Pil) Förderpläne fortschreiben/evaluieren (Ris, Pil) Fako Integration (Ris, Pil) Jahrgangstreffen, Aufteilung der 7. Klassen

(Ris)

Hineinwirken in GS (Ris, Pil): Sichtung der S. u. S. Akten sichten Therapie/Maßnahmen

(Erhebungsbogen)

Au

gu

st/

Se

pte

mb

er

2016

Sichtung der Akten (Ris, Pil) Schülerauffälligkeiten/Mitteilung LuL. (Ris, Pil)

Hospitation im Unterricht Beobachtungsbögen (Leitfaden) Förderungsmaßnahmen erarbeiten im Team Förderplan erstellen Schulhilfekonferenz (em.soz.) (Ris) Fako Integration

Ok

tob

er

201

6 Kooperation mit Beratungslehrerin (Pil)

Sichtung der Akten/Unterschriften sammeln (Pil)

Beantragung sonderpäd. Förderbedarf (Pil) LRS-Testung (Lah) Intelligenzüberprüfung (Ris, Pil, Lah) Zusammenstellung der temporären

Lerngruppen (Ris, Pil)

No

ve

mb

er

201

6

Schulhilfekonferenz (em.-soz. Entw.)/Mediation (Ris)

Teilnahme an den Jahrgangsteams (7./8. Jg (Ris), 9./10. Jg.(Pil))

Akten an die Koordination (Pil)

De

zem

be

r 2

01

6

Evaluation der temporären Lerngruppe (Ris) Fako Integration

Fako Integration (Ris, Pil) Thema (Austausch sonderpädagische Förderschwerpunkte):

„Lernen“ „em-soz.-Entw.“ „Autismus“

Sonderpädagogisches Aufgaben Bemerkungen

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

33

Sonderpädagogisches Konzept Bemerkungen Ja

nu

ar

20

17

Fortschreibung eines sonderpädagogischen Konzeptes

Hospitationen im Unterricht individuelle Beratung Teilnahme an schulischen Gremien Schulung Schulhelfer_in Evaluation der Fördermaßnahmen

Fe

bru

ar

20

17

Förderpläne erstellen (Ris, Pil) kollegiale Förderplanung Individuelle Förderziele erstellen

Teilnahme an den Jahrgangsteams (7./8. Jg. (Ris), 9./10. Jg. (Pil))

kollegialer Austausch über SuS mit besonderen Bedürfnislagen (Ris, Pil)

Aberkennung des Förderstatus (Pil) (Probedurchlauf BBR)

rz 2

01

7 Förderpläne erstellen (alle LuL, Ris, Pil)

Fako Integration (Ris, Pil) Angebot der kollegialen Fallberatung (Ris) Nachteilsausgleich BBR/eBBR/MSA (Ris, Pil) Abschlüsse „Lernen“, Aberkennung

Förderstatus? (Pil) Schulung Schulhelfer_in

Fako Integration (Ris, Pil) Thema: „individuelle Förderziele für

em-soz Entw. und Lernen“

Ap

ril

20

17

Hospitation im Unterricht, Beratung Fortsetzung Förderpläne erstellen Bearbeitung Folgefeststellungsverfahren

Zuständigkeit Hospitation: Mi. 9./10. Jg. (Pil) Nach Absprache 7./8. Jg.

(Ris)

Ma

i 2

01

7

Förderung in den entsprechenden Gruppen (s.o) Hospitationen im Unterricht (Ris, Pil) Teilnahme an schulischen Ausschüssen (Ris) Fako Integration

Fako Integration (Ris, Pil) Thema: Fortschreibung

sonderpädagogischer Förderbedarf

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

34

Jun

i/Ju

li 2

01

7

Förderpläne fortschreiben/evaluieren (Ris, Pil) Fako Integration (Ris, Pil) Jahrgangstreffen, Aufteilung der 7. Klassen (Ris) Evaluation der sopäd. Arbeit

Hineinwirken in GS (Ris, Pil): Sichtung der S. u. S. Akten sichten Therapie/Maßnahmen

(Erhebungsbogen)

Au

gu

st/

Se

pte

mb

er

20

17

Sichtung der Akten (Ris, Pil) Schülerauffälligkeiten/Mitteilung LuL. (Ris, Pil)

Hospitation im Unterricht Beobachtungsbögen (Leitfaden) Förderungsmaßnahmen erarbeiten im Team Förderplan erstellen Schulhilfekonferenz (em.soz.) (Ris) Fako Integration

Ok

tob

er

20

17

Kooperation mit Beratungslehrerin (Pil) Sichtung der Akten/Unterschriften sammeln

(Pil) Beantragung sonderpäd. Förderbedarf (Pil) LRS-Testung (Lah) Intelligenzüberprüfung (Ris, Pil, Lah) Zusammenstellung der temporären Lerngruppen

(Ris, Pil)

No

ve

mb

er

20

17

Schulhilfekonferenz (em.-soz. Entw.)/Mediation (Ris)

Teilnahme an den Jahrgangsteams (7./8. Jg (Ris), 9./10. Jg.(Pil))

Akten an die Koordination (Pil)

De

zem

be

r 2

01

7

Evaluation der Fördermaßnahmen (Ris) Fako Integration

Fako Integration (Ris, Pil) Thema (Austausch sonderpädagische Förderschwerpunkte):

„Lernen“ „em-soz.-Entw.“ „Autismus“

Sonderpädagogisches Konzept Bemerkungen

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

35

Aufgabenbereiche Viola Ristow Std./Woche

Anforderungen und Aufgaben der stellvertretenden Schulleitung in Organisation und Schulentwicklung

Sonderpädagogische Aufgabengebiete: Hospitation/Förderpläne/Förderziele/Evaluation/Testung/Nachteilsausgleich in 7.-10. Jg. Leitung und inhaltliche Gestaltung der Fako Integration Gremienarbeit (Klassen- und Schulhilfekonferenz, Beratung in den Jahrgangs-teams, Fallmanagement, Schulung, Evaluation) Kooperation mit innerschulischen und außerschulischen Diensten, Mediation, kollegiale Fallberatung, Sozialtraining und Beratung Konzeptarbeit und Evaluation

Klassensprechercoaching

ETEP (7. Jg.) in temporärer Lerngruppe

LRS in temporäre Lerngruppe

Aufgabenbereiche Sandra Pilgram Std./Woche

Klassenleitung im Team: Kl. 10e

Eigener Unterricht und Teamteaching

Sonderpädagogische Aufgabengebiete: Organisation und Planung neuer Anträge/ Fortschreibung sonderpädagogi-scher Förderschwerpunkte Beratung zu sonderpädagogischen Fragestellungen: - bei der Gutachtenerstellung - bei Feststellungsverfahren - bei der Sichtung sonderpädagogischer Bögen - bei der Erstellung von Förderplänen - bei der Festlegung von Nachteilsausgleichen - Differenzierung - Bewertung der SuS - Abschlüsse - Besonderheiten der verschiedenen sonderpädagogischen Förderbedarfe Gremienarbeit (Fako Integration, Jahrgangsteams) Besuch der Regionalkonferenz/ Arbeitsgruppe, um auf dem neuesten Stand sein zu können; diese Informationen werden zeitnah in die JKS getragen Hospitation/Förderpläne/Förderziele/Evaluation/Testung in 7.-10. Jg.

GE / Grenzfälle Lernen in temporärer Lerngruppe

Mathematik/Dyskalkulie im Förderband

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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Pädagogische und sonderpädagogische Förderung der Schülerinnen und Schüler der Jean-Krämer-Schule im Schuljahr 2016/2017

7. Jahrgang

Profilkurs Deutch (LRS, Frau Blöing) Profilkurs Mathematik (Dyskalkulie, Frau Pilgram) Profilkurs TEF (Temporäre Entwicklungsförderung, Frau Ristow und Frau Marunde) Profikurs DAZ (Deutsch als Zweitsprache, Herr Bubner) Einzelcoaching (Frau Ristow) Konzentrationstraining (Frau Laharnar) LRS Überprüfung (Frau Laharnar) Schulhelfer (NN) Bildung eines Chors (Herr Wieske) Bildung einer HipHop-Gruppe (HipHop Mobil) Bildung einer Schul-Fußballmannschaft (Herr Gehrmann) Antigewalttraining (Herr Wagner und Frau Spiegel) Hospitation und Doppelsteckung durch Sonderpädagogik Fallmanagement mit kooperierenden Diensten (Schulpsychologie, Diagnostik, Jugendamt) Einsatz der Lernpaten (PU Französisch, 7b Sprachbildung) Patenschaft aus dem 8. Jahrgang

8. Jahrgang

Einsatz der Schulhelfer (Frau Günther, Herr Saky, Herr Bischitzki) Einsatz Sonderpädagogik (8e, Frau Blöing) Einsatz der Lernpaten (8d und übergreifend Französisch) Kletterkurs (Donnerstag, Frau Cassau) LRS Förderung (8c und 8d Frau Blöing) Einzelcoaching (Frau Ristow) Konzentrationstraining (Frau Laharnar) Bildung eines Chors (Herr Wieske) Bildung einer HipHop-Gruppe (HipHop Mobil) Bildung einer Schul-Fußballmannschaft (Herr Gehrmann)

9. Jahrgang

LRS Förderung (9b, 9c und 9e, Frau Blöing) Einzelcoaching (Frau Ristow) Konzentrationstraining (Frau Laharnar) Schulhelfer (9c, Herr Bischitzki) Bildung einer Schul-Fußballmannschaft (Herr Gehrmann)

10. Jahrgang

Förderunterricht Mathematik/Deutsch (Montag Ma., Frau Pilgram; Dienstag Deu, Frau Blöing) Präsentationstraining (Frau Cassau) Fallmanagement mit kooperierenden Diensten (Schulpsychologie, Diagnostik, Jugendamt) Bildung einer Schul-Fußballmannschaft (Herr Gehrmann)

Willkommensklasse und 9f

Lernpaten als Unterrichtsunterstützung Bundesfreiwillige (Julie Höhner) Schulpsychologin (Frau Lüdtke)

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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Anlage (5)

Das Sprachbildungskonzept der Jean-Krämer-Schule Modul I: Additive Sprachbildungsförderung Diagnose: Innerhalb der ersten beiden Schulwochen wird ein fundierter Sprachstandstest (schulinterne Lernausgangslage) bei den neu aufgenommenen SuS der 7. Klassen durchgeführt, der die Kompetenzbereiche Lesen, Schreiben, Sprachwissen und Sprachbewusstsein überprüft. Die Durchführung dieses Tests ermöglicht es, entsprechende Fördermaßnahmen einzuleiten. Hierzu erhalten die Eltern eine Empfehlung von der Schule. Insgesamt können 100 Punkte erreicht werden. Bei weniger als 50 Punkten ist eine additive Sprachbildungsförderung notwendig. Bei mehr als 80 erreichten Punkten soll eine zusätzliche sprachliche Förderung erfolgen. Maßnahmen: SuS mit einem sehr hohen Bedarf an additiver Sprachförderung (weniger als 30 Punkte) werden den Profilkursen LRS (Fr. Pilgram) oder Deutschförderung (Hr. Bubner) mit 4 Wochenstunden zugeordnet. Hier stehen die Förderung der Lese- und Schreibkompetenz sowie des Sprachwissens im Vordergrund. Der Wortschatz wird erweitert, sprachliche Phänomene und Stolpersteine der deutschen Sprache werden untersucht. Dabei werden Inhalte und domänenspezifische Methoden der Fachbereiche Naturwissenschaften, Gesellschaftskunde und Deutsch sprachsensibilisierend vermittelt. SuS mit einem hohen Bedarf an additiver Sprachförderung (30-60 Punkte) werden dem Profilkurs LTM I (Literatur, Theater, Musik) mit 4 Wochenstunden zugeordnet. Hier stehen die Förderung der Lese- und Schreibkompetenz sowie die des Sprachwissens anhand domänenspezifischer Inhalte des Faches Deutsch im Vordergrund. SuS, die im Sprachstandstest mehr als 80 Punkte erreichten, werden dem Profilkurs LTM II mit 4 Wochenstunden zugeordnet. Hier werden sprachliche Talente und vorhandene Fähigkeiten ausgebaut und mit Themen aus den Bereichen "Musik" und "Darstellendes Spiel" verbunden. Dazu wird mit den Klassikern der Literatur, an Theaterstücken oder rhetorischen Fähigkeiten gearbeitet. Umsetzung: Die Fachkonferenz Deutsch erarbeitete im Mai 2016 den schulinternen Sprachstandstest entsprechend der Erfahrungen der letzten Schuljahre bezüglich der sprachlichen Voraussetzungen der SuS zum Beginn der 7. Klasse. Es wurde festgelegt, bei welchem Ergebnis welcher Profilkurs den Eltern empfohlen wird. Zeitgleich erarbeitete die Arbeitsgruppe Stundenplan die Neustrukturierung der Profilkurse, so dass diese den Erfordernissen der heterogenen sprachlichen Voraussetzungen und Fähigkeiten sowie dem besonders hohen Förderbedarf (LRS) gerecht werden. Seit Februar 2014 arbeitet die Arbeitsgruppe "Sprachbildungskonzept" an Standards (sowohl allgemeinen als auch jahrgangsspezifischen) und an Operatoren (für die Hand der Lehrkräfte und für die Hand der SuS). Evaluation: Nach der Auswertung der Sprachstandstests wird innerhalb der Fachkonferenz Deutsch überprüft, ob alle Aufgaben des Tests geeignet und angemessen sind. Gegebenenfalls werden die Aufgaben überarbeitet und den SuS angepasst.

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

38

Am Ende von Klasse 7 wird ein modifizierter Sprachstandstest in Form einer einheitlichen Klassenarbeit geschrieben. Die Fortschritte in den sprachlichen Fähigkeiten können ermittelt werden und es wird festgestellt, wo die Beibehaltung oder die Einleitung weiterer Fördermaßnahmen im 8. Jahrgang notwendig ist. Außerdem dient dieser Test auch der Einteilung der SuS in das E- oder G-Niveau im binnendifferenzierten Regelunterricht Deutsch. Am Ende von Klasse 8 und 9 werden ebenfalls einheitliche Klassenarbeiten aufbauend auf den vorherigen Sprachstandstests geschrieben, um weitere Fördermaßnahmen, vor allem im Hinblick auf das erfolgreiche Bestehen der BBR- bzw. eBBR- und MSA-Prüfungen, anzubieten. Zusätzlich wird Vera 8 eine Beurteilung der Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten ermöglichen. Für SuS mit weiterhin sehr hohem Förderbedarf werden temporäre Lerngruppen, die parallel zum Deutschunterricht stattfinden, eingerichtet. Dazu gehört ab Klasse 9 die äußere Differenzierung und somit die Einrichtung eines E-Kurses pro Jahrgang. In diesem Kurs werden die SuS, die über besondere sprachliche Fähigkeiten verfügen, intensiv auf die Inhalte und das Format der MSA-Prüfungen vorbereitet. Modul II: Integrative Sprachbildungsförderung Zielvorhaben: Im Sinne der integrativen Sprachbildungsförderung soll es bis zum Schuljahr 2017/18 gelingen, in allen Fächern eine allgemeine Operatorenliste und eine einheitliche Lesestrategie ("Leselotse") einzuführen und anzuwenden. Mit Hilfe dieser Lesestrategie werden in allen Fachbereichen Texte mit einer den SuS bekannten und eingeübten Methode gelesen und erfasst. Dadurch wird die Lesemotivation gefördert und verstärkt. Weiterhin muss in jedem Fachunterricht sprachsensibel unterrichtet werden, indem Stolpersteine und Besonderheiten (z.B. die Pluralbildung) der deutschen Sprache berücksichtigt und besprochen werden und auf den vollständigen und korrekten Satzbau sowohl im mündlichen als auch schriftlichen Bereich geachtet wird. Umsetzung: Ab dem Schuljahr 2016/17 wird in den ersten beiden Projektwochen im 7. Jahrgang der „Leselotse“ als Lesestrategie eingeführt und erprobt. Wenn möglich, erstellt jede Schülerin und jeder Schüler selbst ein Exemplar, welches in allen Fächern eingesetzt wird. Ab dem Schuljahr 2017/18 wird sich im Jahresplaner eine allgemeine Operatorenliste mit entsprechenden Erklärungen befinden. Ein weiteres Blatt im Schulplaner ermöglicht es allen Fachbereichen, fachspezifische Operatoren zu ergänzen. Da sich die Arbeit mit dem Schulplaner seit vielen Jahren als nützlich erwiesen hat, kann sein Anwendungsspektrum durch die Ergänzung der Operatorenliste sinnvoll erweitert werden. In den Fachkonferenzen ist die Sprachsensibilität immer wieder ein Thema, um sich über adäquate Methoden auszutauschen. Evaluation: In den regelmäßig stattfindenden Fachkonferenzen findet ein Austausch über die Zielvorhaben und deren Verwirklichungsstand statt, um entsprechend weitere Maßnahmen zu initiieren bzw. um korrigierend einzugreifen. Kontrolle: Die Kontrolle erfolgt durch die Fachleiterinnen und Fachleiter, die sich in regelmäßigen Abständen treffen und austauschen.

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

39

Modul III: Lesemotivation Im Laufe des Schuljahres 2015/16 ist es gelungen, mehrere Lesepaten für die Schule zu gewinnen, die hauptsächlich in den 7. Klassen und den Willkommensklassen unterstützend tätig sind. Diese "Hilfe von außen" durch meist lebensältere, im Ruhestand befindliche Personen, wird von den SuS sehr positiv angenommen.

Operatorenliste (Allgemein – für die SuS)

Formulierung Das soll ich tun!

Nenne Aufzählen

Beschreibe Genaue, sachliche Darstellung ohne Wertung

Gib wieder Einen Sachverhalt in eigene Worte fassen

Fasse zusammen Zusammenhänge mit eigenen Worten darlegen (logische Abfolge beachten)

Analysiere Einen Sachverhalt unter einem bestimmten Gesichtspunkt untersuchen

Begründe Eine Aussage mit Argumenten nachweisen

Ordne ein/zu Zusammenhänge mit Begründung herstellen

Erläutere/Erkläre Einen Sachverhalt anhand eines Beispiels auch mit zusätzlichen Informationen darstellen

Vergleiche Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausfinden und darstellen

Beurteile Begründet Stellung nehmen

Bewerte Begründet seine eigene Meinung sagen

Diskutiere Pro & Contra geordnet darstellen und eine begründete Bewertung vornehmen

Prüfe/Überprüfe Kontrollieren, ob eine Aussage/ein Sachverhalt richtig oder falsch ist und zu einem Ergebnis kommen

Erörtere Eigene Gedanken entwickeln, andere Sichtweisen einbeziehen und zu einem eigenen, wertenden Urteil kommen

Interpretiere Untersuchen und deuten

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

40

Anhang (6)

Schüler/Innen mit einem Förderschwerpunkt an der JKS im SJ 2016/17

Förderschwerpunkt Anzahl Schüler mit einem

FS insgesamt

Lernen „Im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“ werden Schülerinnen und Schüler gefördert, die wegen einer erheblichen und langandauernden Beeinträchtigung ihres Lern- und Leistungsverhaltens die Bildungsziele der allgemeinen Schule trotz des Angebotes individueller Förderung, der Teilnahme am Förderunterricht und gegebenenfalls weitere besonderer Lernhilfen nicht erreichen können“ (SopädVO, § 11, 2012).

31* 54

Emotionale und soziale Entwicklung „Im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“ werden Schülerinnen und Schüler gefördert, die auf Grund von erheblichen Beeinträchtigungen im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung sowie des Erlebens und des Verhaltens ohne diese Förderung in der allgemeinen Schule nicht oder nicht hinreichend unterstützt werden können“ (SopädVO, § 13, 2012).

16*

Sprache „Im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Sprache“ werden Schülerinnen und Schüler gefördert, die wegen einer erheblichen Sprachbehinderung ihre Fähigkeiten und Anlagen in der Schule ohne diese Förderung nicht angemessen entwickeln können (SopädVO, § 10, 2012).

4

Geistige Entwicklung „Im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ werden Schülerinnen und Schüler gefördert, die wegen einer hochgradigen Beeinträchtigung ihrer intellektuellen Fähigkeiten und damit verbundener Lern- und Entwicklungsstörungen erheblich unter den altersgemäßen Erwartungsnormen liegen“ (SopädVO, § 12, 2012).

2

Körperliche und motorische Entwicklung „Im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“ werden Schülerinnen und Schüler gefördert, die wegen einer erheblichen körperlichen Behinderung ihre Fähigkeiten und Anlagen in der Schule ohne diese Förderung auch unter Einsatz von Hilfsmitteln nicht angemessen entwickeln können“ (SopädVO, § 9, 2012).

1

Hören

Sehen

Autismus „Im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Autistische Behinderung“ werden Schülerinnen und Schüler gefördert, die wegen einer erheblichen Entwicklungs- und Kommunikationsstörung ihre Fähigkeiten in der Schule ohne diese Förderung auch unter Einsatz von Hilfsmitteln nicht angemessen entwickeln können“ (SopädVO, § 9 ,2012).

1

Besonderer Förderbedarf bei Krankheit „Unterschiedliche medizinische Diagnosen können neben der ärztlichen Behandlung auch eine besondere Organisation des Unterrichts, eine spezielle Förderung, oder auch die Gewährung eines befristeten Nachteilsausgleiches, erfordern. Unterschieden werden dabei im schulischen Kontext:

Akute, kurzzeitige Funktionsbeeinträchtigungen, z.B. eine gebrochene Schreibhand Langfristige oder chronische körperliche Erkrankungen, z.B. Allergien, Rheuma,… Psychische Erkrankungen, z.B. Depressionen, Angststörungen …“

(Besonderer Förderbedarf und Nachteilsausgleich bei „Krankheit“ SenBJW 2015)

2

+2

*Ein Schüler hat zwei Förderschwerpunkte (Lernen und Emotionale und soziale Entwicklung).

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

41

Anmerkung: Aktuell werden Neuanträge gestellt, d.h. es werden evtl. im Laufe des Schuljahres

noch weitere 10 SuS mit Förderschwerpunkt aufgelistet werden.

An der Jean-Krämer-Schule werden ungefähr 55 SuS mit einem Förderschwerpunkt inklusiv

beschult. Wie auch in den letzten Schuljahren machen den höchsten Anteil der

Förderschwerpunkt „Lernen“ und der Förderschwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“

aus.

Schon seit etlichen Jahren gehen die Lehrkräfte auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler

ein und versuchen, ihnen das Lernen auf vielfältige Weise zu ermöglichen und näherzubringen.

Unterrichten im Team, individuelle Hilfen, differenziertes Arbeitsmaterial,

Anschauungsmaterialien oder auch Zeitzugaben bei Arbeiten sind nur einige Beispiele für

Unter-stützungsmaßnahmen, die den SuS helfen sollen, sich am Unterricht beteiligen zu

können. Je nach Förderschwerpunkt (FS „Lernen“ und FS „Geistige Entwicklung“) werden die

Schüler nach einem eigenen Rahmenlehrplan unterrichtet oder es wird ihnen ein individueller

Nachteilsausgleich (FS „Sprache“, FS „Emotionale und soziale Entwicklung“, FS „Körperliche

und motorische Entwicklung“, FS „Autismus“ und beim „Besonderen Förderbedarf Krankheit“)

gewährt. Unterrichtsimmanenter Bestandteil hingegen bildet die Förderung der Festigung

grammatikalischer Strukturen - auch im schriftlichen Bereich - sowie der richtige Gebrauch der

deutschen Sprache im Allgemeinen.

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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Anhang (7)

Stiftung Brandenburger Tor: Schulen übernehmen Verantwortung

Zielsetzung im Rahmen der Mitwirkung der Jean-Krämer-Schule am Programm:

Durch die Übergabe/Übernahme an und durch die SuS werden diese auf den Übergang in das

Duale Ausbildungssystem vorbereitet. Die Jean-Krämer-Schule implementiert feste

demokratische und soziale Strukturen im Schulalltag. Die Tandem-Schulen vereinbaren

geeignete Maßnahmen/Projekte zum regelmäßigen Informationsaustausch im Rahmen der

jeweiligen GSV und zum Abbau von Schwellenängsten bei den Sekundarschülerinnen und -

schülern. Gegenseitige kollegiale Hospitationen und die gegenseitige Teilnahme an

Fachkonferenzen werden vereinbart.

Schulleitung übernimmt Verantwortung:

In enger Kooperation mit der erweiterten Schulleitung, der Steuergruppe sowie den Jahrgangsleitungen unterstützt die Schulleitung das Kollegium der Jean-Krämer-Schule bei der Umsetzung gemeinsam beschlossener pädagogischer und organisatorischer Schulentwicklungsprozesse.

Lehrkräfte übernehmen Verantwortung:

durch regelmäßige Teilnahme an schulinternen (Fortbildungs-)Veranstaltungen,

durch die aktive Mitarbeit an Schulentwicklungsprozessen,

durch jahrgangsübergreifenden regelmäßigen Austausch,

durch kollegiale Hospitationen,

durch den Besuch von Ganztagsschulen.

Durch schulinterne Evaluationsmaßnahmen in einzelnen Bereichen (z.B. Ganztag,

Differenzierung, integrative Maßnahmen, Schulklima, Projektunterricht…) wird in kollegialer

Absprache und Beratung Schul- und Unterrichtsentwicklung betrieben.

Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung:

Bzgl. des sozialen Miteinanders:

Die Arbeit des Mediations- und des Deeskalationsteams wird miteinander verzahnt. Eine

vierjährige kontinuierliche Arbeit ist gemeinsames Ziel aller Teilnehmer/innen und Betreuer/

Lehrkräfte.

Bzgl. demokratischer Mitwirkung:

Klassenversammlungen (Klassenrat) werden monatlich (freitags) durchgeführt.

In den Monaten ohne Ferien finden GSV-Sitzungen statt.

Die gewählten Schülersprecher/innen treffen sich zweimal im Schuljahr mit der Schulleitung.

Der Kontakt zur GSV der Ernst-Litfaß-Schule wird hergestellt und gepflegt.

Diese Maßnahmen schaffen die Möglichkeit für eine demokratische Mitwirkung der SuS am

Schulleben.

Eltern übernehmen Verantwortung:

Die Elternvertretung nimmt aktiv an Schulentwicklungsprozessen durch die Mitarbeit in den

Arbeitsgruppen teil.

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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Anhang (8)

Unterrichtszeiten der Jean-Krämer-Schule

Unterricht Kurzunterricht

1. Block 8:00 – 9:30

8:00 – 9:00

Hofpause 30‘ Hofpause

2. Block 10:00 – 11:30

9:15 – 10:15

Hofpause 30‘ Hofpause

3. Block 12:00 – 13:30

10:30 – 11:30

Hofpause 30‘ Hofpause

4. Block 14:00 – 15:30

11:45 – 12:45

9. Stunde 15:30 – 16:15 12:45 – 13:15

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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Anhang (9)

Konzept für die Klasse 9 f

Vorwort

Die Jean-Krämer-Schule führt seit dem Schuljahr 2013/2014 Lerngruppen für SuS ohne oder mit nur geringen Deutschkenntnissen (folgend WK). Diese WK werden von erfahrenen, aber nicht speziell ausgebildeten Lehrkräften geleitet, die SuS werden beobachtet, diagnostiziert und beurteilt nach den Vorgaben des Schulamtes und der Schulaufsicht. Oberstes Ziel ist immer die Integration der SuS abhängig von ihren Kompetenzen in die Regelklassen der entsprechenden Jahrgänge.

Aufgrund häufiger Wohnort- und damit verbundenen Schulplatzwechsel ist die Fluktuation relativ groß, was eine hohe gegenseitige Anforderung an Team- und Gruppenbildungsfähigkeiten an die SuS stellt. Die Kooperation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unterkünfte muss vertrauensvoll ausgebaut werden.

Die Klasse 9 f

Ca. 20 SuS gehören zu dieser Klasse. Die Altersstruktur reicht von 15 bis 18 Jahren. Die fachlichen Kompetenzen können zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht beschrieben werden. Alle SuS waren in der Vergangenheit in WK verschiedener Schulen untergebracht und wurden an der 12K07 als Regelklasse im 9. Jahrgang registriert.

Lehrkräfte

Der Unterricht wird durch qualifizierte Lehrkräfte erteilt, wobei die Klassenleiterin ihren Fokus auf die Berufsorientierung und die Kontakte zur Reinickendorfer bzw. Berliner Wirtschaft herstellen wird. Zusätzlich gibt es eine individuelle Begleitung durch die Reinickendorfer Ausbildungsplatzpaten.

Stundentafel

Die Klasse 9 f wird als Regelklasse geführt.

Die SuS erhalten wöchentlich 32 Stunden Unterricht in ihrem Klassenverband und werden nach der Stundentafel für den 9. Jahrgang unterrichtet. Besonderes Augenmerk liegt auf den Fächern Deutsch und Mathematik, für die die zur Verfügung stehenden Wahlpflicht- und Profilstunden zusätzlich genutzt werden. Somit erhalten die SuS jeweils 10 bzw. 8 Stunden wöchentlich Unterricht in diesen beiden Fächern. In der Regel wird der Unterricht durch Fachlehrkräfte erteilt. Die weiteren Fächer werden zu folgenden Fachbereichen zusammengefasst: Gesellschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Künste, Berufsorientierung, wobei der letztgenannte Bereich besondere Aufmerksamkeit erhält. Die Anbindung an den Jahrgang wird u.a. durch die Teilnahme an klassenübergreifenden Veranstaltungen, wie z. B. das Berufspraktikum und die offenen Ganztagsangebote für die Jahrgänge 9 und 10 sichergestellt. Angebote in den o.g. Fachbereichen können/werden projektorientiert vermittelt. Unterrichtsgänge und andere außerschulische Veranstaltungen ermöglichen die Erweiterung der unterrichtlichen Erfahrungen. Alle Lehrkräfte sind auf die (temporäre) Aufnahme der SuS in ihren Regelunterricht vorbereitet.

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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Raumausstattung

Die Klasse 9f erhält einen ausreichend dimensionierten Klassenraum, der mit zusätzlichen Mitteln durch das Schulamt ausgestattet werden wird. Lehr- und Lernmaterial wird aufgrund der bisher in den Lerngruppen für SuS ohne Deutschkenntnisse zur Verfügung gestellt bzw. angeschafft. Der Erfahrungsaustausch zwischen den bisherigen Leitern der anderen Lerngruppen und der Klassenleiterin der 9f wird regelmäßig stattfinden. Die Schulleitung wird ebenfalls ständig informiert werden.

Stundenplan 9 f

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

Organisation/

Klassengeschäfte Deutsch Mathematik Deutsch

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Ziele

Priorität der schulischen und unterrichtlichen Arbeit wird sein, die SuS auf die erfolgreiche Teilnahme an den Prüfungen zur BBR vorzubereiten, an denen sie jährlich zu den vorgegebenen Zeiten teilnehmen werden. Bei erfolgreicher Teilnahme an diesen Prüfungen (minimal 50% Erfolgsquote) wird den SuS die Teilnahme an den Prüfungen zum MSA gegeben, um ggf. die eBBR zu erhalten. Durch die intensive Vermittlung von sprachlichen Fähigkeiten soll die individuelle Entwicklung der Sprachkompetenz erhöht und die Abschlusssicherung gewährleistet werden. Die Lernchancen müssen gegeben und die Lerngerechtigkeit im Vergleich zu Regelschülern gesichert werden. Angedacht ist zudem die Teilnahme der SuS an den Prüfungen zum DSD 1, Stufe B1 (Deutsches Sprachdiplom der KMK).

In Absprache mit der Schulaufsicht, die sich in regelmäßigen Abständen über die Entwicklung dieser Klasse vor Ort informiert, erhalten die SuS zudem die Möglichkeit, zusätzlich in praxisorientierten Maßnahmen (Kurz- oder Langzeitpraktika) Erfahrungen in (vor-)beruflichen Bereichen zu erlangen. Sollte sich ergeben, dass mit oder ohne Erwerb der BBR SuS die Möglichkeit einer beruflichen Ausbildung erhalten, dann können sie von der Schulpflicht befreit werden. Durch die Kooperation mit der Ernst-Litfaß-Schule wird diese als direkter Ansprechpartner unterstützend tätig werden.

Wenn die schulischen Leistungen und die individuellen Kompetenzen es zulassen, nehmen die Schüler kurzzeitig in einzelnen Fächern auch am Fachunterricht ihrer Parallelklassen teil. Entsprechen die Leistungen in allen Fächern den Anforderungen, dann können sie in eine Parallelklasse überwechseln und auf den nächsthöheren Schulabschluss vorbereitet werden. Die Absprache darüber findet unter den Lehrkräften des Jahrgangs statt.

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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Anhang (10)

Maßnahmen zur Berufsorientierung

1. Grundsätzliches

Die Jean-Krämer-Schule (JKS) hat nach der Fusionierung der Max-Eyth-Realschule und der Johannes-Lindhorst-Hauptschule die Prinzipien und die Maßnahmen zur Berufsorientierung der ehemaligen Hauptschule übernommen und erweitert.

Durch die Aufnahme von SuS mit einer durchschnittlichen Förderprognose von 3,6 und schlechter kann es nur Ziel dieser Sekundarschule sein, die SuS so gut, wie es geht, praxisorientiert zu unterrichten und zu fördern.

Auch wenn die JKS dem Leitbild nach eine Schule für alle sein möchte, kann sie das aufgrund der eigenen Anmeldungen und der Zuweisungen nicht sein. Das Ziel der guten Durchmischung bezüglich der schulischen Leistungen und Fähigkeiten wird seitens des Bezirks und der Schulaufsicht nicht unterstützt, im Gegenteil dazu muss die JKS immer mehr leistungsunwillige und verhaltensauffällige SuS aufnehmen, SuS, die auch aufgrund ihrer häuslichen und familiären Bedingungen eher keine positive Zukunftsperspektive haben.

Aus diesen Gründen liegt der Fokus für den jeweiligen neuen 7. Jahrgang im Bereich der Förderung und Stärkung von sozialen Kompetenzen. Die berufliche Orientierung und die entsprechenden informativen Maßnahmen beginnen daher intensiv erst im 8. Jahrgang.

2. Strategisches Ziel

Die JKS kann aus den oben benannten Gründen nicht zum Ziel haben, alle SuS zum MSA zu führen. Der zu erwartende Schulabschluss für die meisten unserer SuS ist die BBR und die eBBR. Dennoch verlassen überdurchschnittlich viele SuS unsere Schule ohne Schulabschluss, den sie im Nachhinein dann im Rahmen von weiteren und zusätzlichen schulischen Maßnahmen nachholen möchten.

Somit ist das strategische Ziel, die SuS zum bestmöglichen Schulabschluss zu führen, eine Orientierung in Richtung Handwerk und einfache Berufe.

3. Rahmenbedingungen

Das BSO-Team ist von Beginn an benannt und setzt sich an unserer Schule neben den Partnern der BAArb und dem OSZ aus zwei Lehrkräften (J. Günther, K. Rühsen) zusammen, die diese große Aufgabe bereits langjährig gemeinsam übernommen haben. Es existiert ein entsprechend ausgestattetes Büro, und es gibt feste Teamzeiten. Beratungszeiten für die SuS sind wöchentlich und können zudem individuell abgesprochen und vereinbart werden.

4. Inhaltliche Schwerpunkte, Kriterien und Strukturen

Durch die Fülle unserer Kooperationspartner (KoP) stehen viele Optionen zur Verfügung, unterschiedliche berufliche Arbeitswelten kennen zu lernen. Verbindliche Angebote in Form von regelmäßigen und festgelegten Praktika gibt es für die Jahrgänge 8 bis 10. Der Berufswahlpass wird jährlich den 7. Klassen ausgeteilt und dient zur vierjährigen Dokumentation. Die Kompetenzfeststellung im Rahmen der Berufseinstiegsbegleitung findet jährlich in den 8. Klassen statt, durchgeführt vom KoP D+B. Hier werden die Eltern im Vorfeld darüber in Kenntnis gesetzt, welchen Zweck die Kompetenzanalyse erfüllt und welche Folgen sie möglicherweise haben kann. Im 8. Jahrgang wird zudem in den Notenkonferenzen entschieden, welche SuS ab Jahrgang 9 Mitglied der Praxislerngruppe werden können. Hier ist der KoP CJD

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Jean-Krämer-Schule Schulprogramm 2017

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ein verlässlicher Partner. Betriebserkundungen und eventuell Einzelpraktika oder Tagespraktika für einzelne SuS sind möglich. Durch den projektorientierten Freitag können im Klassenverband Betriebserkundungen oder Innungsbesuche durchgeführt werden.

In den Jahrgängen 9 und 10 werden die berlinweit üblichen Betriebspraktika und Berufspraktika absolviert. Im Jahrgang 10 finden die Beratungsgespräche durch die Mitglieder von D+B in Einzelgesprächen und nach Auswertung der Kompetenzanalyse statt. Im Jahrgang 10 werden dann die Beratungsgespräche zum Übergang in das Berufsleben oder in weitere vorberufliche Maßnahmen (z.B. an ein OSZ) durch die Mitglieder des BSO-Teams oder Vertreterinnen der Job-Agentur geführt.

Viele KoP stehen der JKS zur Berufsorientierung zur Seite.

5. Fortbildungsmaßnahmen

Die Lehrkräfte aus dem Bereich WAT und z.T. auch Klassenleitungen nehmen die Angebote der regionalen Fortbildung wahr.

6. Evaluation

Eine exemplarische und stringente Evaluation über den Erfolg aller Maßnahmen hinsichtlich der erfolgreichen Ausbildungsplatzsuche findet nicht statt. Gemeinsam mit den KoP wird sich allerdings jährlich über Ergebnisse und Verbesserungsmaßnahmen ausgetauscht.