Schweinezucht - kolleg.loel.hs-anhalt.de · (DE LW) •Höchste Fruchtbarkeit und Milchleistung...

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18.12.2013 1 Schweinezucht Entwicklung der Zuchtorganisation beim Schwein Bis 1960 1961 - 1970 1971 - 1980 Ab 1981 Herdbuchzucht Beginn der Hybridzucht Konsequente Hybridzucht Herdbuchzucht Gebrauchszucht Mast Schlachtung Linienzucht Vermehrungszucht Gebrauchszucht Mast Schlachtbetrieb Basiszucht Vermehrungszucht Mastferkelerzeugung Mast Schlachtbetrieb

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18.12.2013

1

Schweinezucht

Entwicklung der Zuchtorganisation beim Schwein

Bis 1960 1961 - 1970 1971 - 1980 Ab 1981

Herdbuchzucht Beginn der Hybridzucht

Konsequente Hybridzucht

Herdbuchzucht

Gebrauchszucht

Mast

Schlachtung

LinienzuchtVermehrungszucht

Gebrauchszucht

Mast

Schlachtbetrieb

BasiszuchtVermehrungszucht

Mastferkelerzeugung

Mast

Schlachtbetrieb

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Älteste Schweinezuchtorganisation in Deutschland

125 Jahre organisierte Schweinezucht in

Deutschland - Sachsen

Entwicklung der Schweinezucht in Deutschland

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Deutsche Landrasse – Sauenlinie (DLS)

•Beste Fruchtbarkeit

•Wüchsig und lang

•Mittlere Fleischfülle bei geringer Speckdicke

•Gute Fleischqualität

•Reinerbig stressstabil

Deutsches Edelschwein – Large White(DE LW)

•Höchste Fruchtbarkeit und Milchleistung

•Schnelles Wachstum und sehr gute Futterverwertung

•Mittlere Fleischfülle bei guten Magerfleischanteilen

•Überragende Fleischbeschaffenheit

•Bewährte Stressstabilität

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Kreuzungssauen F 1, DE x DL

Heterosis in den Merkmalen:- Fruchtbarkeit

- Stressanfälligkeit

- Aufzuchtvermögen

Leicoma

•Überlegene Fruchtbarkeit

•Sehr gute Fleischqualität

•Großer Rahmen

•Wachstumsintensiv mit sehr guter Futterverwertung

•Beste Umweltstabilität

49 % LR, 46 % Du,3 % Estn. Bacon, 2 % DS

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Pietrain (Pi)

•Fleischeber mit ausgeprägter Bemuskelung

•mittel- bis großrahmig und lang

•Wüchsig und beste Futterverwertung

•Breite Auslage von Schulter, Rücken und Schinken

•Vollfleischig und geringe Fettauflage

•Höchste Magerfleischanteile

Hampshire (Ha)

•Eber mit bester Fleischqualität

•reinerbig stressstabil

•fundamentstark und robust

•gute Mastleistung

•fleischreich und mager

•hohe Magerfleischanteile

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Hampshire x Pietrain

•hohe Vitalität

•hohes Muskelansatz-vermögen

•deckfreudig (Libido)

•stressresistent

•sehr gut Fleischqualität

•besonderer Einsatz im natürlichen Deckakt

Duroc (Du)

•Gute Mastleistung

•Ausgezeichnete Muttereigenschaften

•Vorzügliche Fleischbe-schaffenheit (IMF = 2,5%)

•Robust und stressstabil

•Teilw. Spermamängel

•Neigung zu hohem Fleischansatz

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Ein außergewöhnlich langer und großer PI-Eber, sehr kompakt und wuchtig. In Schulter und Rücken ist er vollfleischig bemuskelt. Der Schinken ist tief angesetzt, das Becken leicht abfallend. Er ist sehr gut im Fundament, hat einen sehr schönen Kopf und einen trockenen Hals. In der Ferkelproduktion ist er ohne Einschränkung für jede Sauengruppe zu empfehlen.

Zuchtverfahren

X

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Anforderung des Marktes

Zuchtziel

Zuchtverfahren

Leistungsprüfung

Selektion Verpaarung

Populationsgenetik

Rechentechnik

Mathem. Statistik

Biotechnologie der Fortpflanzung

-Züchtungstechniken

-KB u. ET assoziierte Verfahren

Molekulargenetik

Genomanalyse

Markergenetik

Einflussfaktoren auf die Fleischproduktion des ferkelerzeugenden Sauenbestandes

• Hohe Anzahl Ferkel je Sau und Jahr

• Hohe Zuwachsintensität bei geringem Futteraufwand

• Hoher Fleischanteil im täglichen Ansatz

• Beste Fleischbeschaffenheit bei einem hohen Muskelfleischanteil im Schlachtkörper

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Verengung

Erweiterung

des Erbgutes

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Inzucht

Zufällige Paarung

Fremdzucht

Blutauffrischung

Reinzucht Kreuzung

Gebrauchskreuzung:

Kreuzung von Eltern- oder Großelterntieren, die meist reingezüchtet sind, zum Zweck der Erzeugung von Gebrauchstieren. Sie sind als Nutztiere zum Verbrauch bestimmt. Eine weitere Zucht mit ihnen erfolgt nicht.

Gebrauchskreuzung erfordert eine Aufspaltung der Population in eine Zuchttier-und eine Nutztierpropulation.

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Voraussetzungen für eine Gebrauchskreuzung

• Genetisch differenzierte Rassen (Linien). Diese Rassen werden über Reinzucht auf konsolidierte Leistungsveranlagung in speziellen Merkmalen gezüchtet.

• Prüfung der Ausgangsrassen auf Kombinationseignung. Nur die besten Rassekombinationen werden weiter reproduziert

• Erarbeitung eines Systems zur Bestandsremontierung

Bedingungen für den Erfolg der Gebrauchskreuzung

• Richtige Position der Rasse im Kreuzungs-produkt

• Keine Weiterzucht mit den Gebrauchs-produkten

• Reinzucht der Eltern- bzw. Großelterntier-generationen bleibt Voraussetzung

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Verfügbare Population

Wahl des Ausgangsmaterials (Zusammenstellung von Zuchttieren)

Prüfung auf Kombinationseignung

Weiterentwicklung der Zuchtlinien für

die Produktion

Weiterentwicklung von Reservelinien bzw. synth. Linien

Erweiterung von Zuchtlinien bzw. Erzeugung von Kreuzungssauen

Erzeugung von Hybridferkeln

Mast von Hybridschweinen

Ber

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Grundsituation für die Hybrid-schweinezucht-organisation

HB-Zucht

Basis-zucht

Vermehrungszucht

Ferkelerzeugung

KB

Zuchtorganisationen

Vermehrungszucht-organisationen

Erzeugerringe

Sonst. Beratungsringe

Erzeugerge-meinschaften

Mast

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Basis-/ Herdbuch-

zucht (Reinzucht)

Vermehrungszucht

Stufe der Ferkelerzeugung (über 2 Mill. Sauen)

Schweinemast (ca. 10,5 Mill. Mastschweine (≥ 50kg) permanent in Deutschland gehalten)

Schlachtung (ca. 50 Mill. Schlachtungen/Jahr

Vermarktung Verarbeitung

Handelsketten ExporteVerbraucher Gastronomie

Selbstversorgungs-grad Schweinefleisch in D.:ca. 100%

Importe/Exporte

Besamungsdichte: >90% (Zahl d. gehaltenen HB

Eber: ca. 5.300

Künstliche Besamung/Biotechnik

Reinzuchttiere

Eber, Sauen

Zuchttiere

vor allem Hybridsauen

Mast-ferkel

Schlacht-schweine

Schweinefleisch

Zuchtstufe

-Züchtervereinigungen

- Zuchtunternehmen

Vermehrungsstufe

Produktionsstruktur

-Erzeugergemeinschaften

-Erzeugerringe (lt. ZDS): ca. 6.900 Ferkelerzeugerbetriebe ca. 7.200 Mastbetriebe ca. 830.000 Sauen ca. 12,5 Mio. Mastschweine

Schlachtung/Vermarktung in Deutschland

Konsumenten (in Deutschland u. außerhalb)

ausländische Kunden

Organisation /Struktur der deutschen Schweineproduktion

3-Wegekreuzung beim Schwein

X

X

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Wechselkreuzung X B

C

A

X

A BA X

XB A B

C

X

X

XA B A

AB

XB X C

C

Gebrauchs-kreuzung

Genetische Effekte von Kreuzungsverfahren

Dreiwegekreuzung

-maternale Heterosis

-Gleiche Endprodukte

-Teilw. Rekombinationsverluste

Wechselkreuzung

-Eingeschr. maternale Heterosis

-Wegfall komplementärer Kombinationseffekte

Remontierung über Zukauf

Remontierung über eigene Aufzucht

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Hybridzucht nutzt additive Genwirkung und Heterosis!

Einfluss des Genotyps auf die Fruchtbarkeit (Intervall Absetzen bis Konzeption)

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2422,5 22 21,5

20,5 21

27,5

2119,5 19 18,5

17,5 18

25,5

1918 17,5 17

16 16,515

17

19

21

23

25

27

29

31

1 2 3 4 5 6 7

Wurfnummer

Inte

rval

l A

bse

tzen

-

Ko

nze

pti

on

(d

)

DL LW F1

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Zucht auf sehr hohe Fruchtbarkeit

Hyperprolific -

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6 7 89 10

1112

51 2

3 4

Schema der „Hyperprolific“-Selektion (Legault u. Gruand, 1976)

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Schema eines Nukleuszuchtprogramms

Züchterische Konsequenzen der „Hyperprolific“-Selektion

• Identifizierung der „Prolific“- Reinzuchtsauen (1 – 2% der Population)

• Verpaarung der Söhne von „Prolific“ – Reinzucht-sauen an andere „Prolific“ – Reinzuchtsauen

• Verwendung von Söhnen der „Prolofoc“ – Reinzucht-sauen beeinträchtigt Selektionsdruck auf Mast- und Schlachtleistung

• Generationsintervall steigt an, infolge Leistungsbewertung mehrerer Würfe