Seengen, 31. Januar 2008 Vorstand und Ausschuss sind im ... · 2007: 14827 Einw.(E+EW) Fr. 57.10...
Transcript of Seengen, 31. Januar 2008 Vorstand und Ausschuss sind im ... · 2007: 14827 Einw.(E+EW) Fr. 57.10...
Seite 1
Seengen, 31. Januar 2008
Der Vorstand und Ausschuss sind im Berichtsjahr 2007 zu insgesamt 4 Sitzungen
zusammengetreten. Dabei wurden hauptsächlich folgende Geschäfte behandelt:
• Jahresbericht und Jahresrechnung 2006
• Budget der Betriebskosten sowie Verteiler für das Jahr 2008
• Laufende Finanzplanung
• Klärschlammvolumenreduktion auf der ARA
• Schlamm Projekt Entwässerung/Trocknung
• Sanierung Regenbecken auf der ARA
• Sanierung Sammelkanal im Moos, Seengen
ABWASSERVERBAND HALLWILERSEE BEINWIL BIRRWIL BONISWIL DÜRRENÄSCH FAHRWANGEN HALLWIL
LEUTWIL MEISTERSCHWANDEN SEENGEN
Organisationsstruktur des Verbandes
Vorstand AusschussPräsident Eduard Frey, Hallwil *
Vizepräsident Hansruedi Gehrig *Vizeammann
Übrige Mitglieder Kurt Kaufmann, Meisterschwanden *Gemeindeammann
Lucia Lanz, Beinwil am See *Gemeinderätin
Daniel Müller, BirrwilVizeammann
Pièrre Roth, BoniswilGemeinderat
Rudolf Byland, Dürrenäsch
Gemeinderat
Markus Weber, Fahrwangen
Vizeammann
Hanspeter Geissbühler, LeutwilVizeammann
Aktuar / Kassier Jörg Remund, Boniswil *
Klärmeister Theo Rölli, Seengen
Klärwärter Felix Setz, Dintikon
Kontrollstelle Beat Rölli, Egliswil
Michael del Mese, Meisterschw.
René Räber, Tennwil
Beratende Stelle Balz & Partner AG, Brugg
Beobachter Gemeindeverband Hitzkirchertal
Kantonales Baudepartement
* Mitglied des Betriebsausschuss
Seite 2
Seite 3
ARA Hallwilersee Rückblick 2007
Bericht des Klärmeisters
Das Berichtsjahr verlief ohne grosse Überraschungen. Trotz des systemati-
schen und vorsorglichen Unterhalts gab es ab und zu kleine Unterbrüche. Eine grös-
sere ungeplante Reparatur musste nicht vorgenommen werden.
❑
Bezüglich der Reinigungsleistung konnten (ausser Ammonium) alle Anforde-
rungen eingehalten werden. Das Problem mit dem Ammonium ist bekannt, weshalb
der zentrale Punkt des Ausbaus die Leistungssteigerung der Biologie ist.
❑
Nachdem bei unserem ausgewählten Klärschlammtrocknungs-Typ Geruchs-
probleme aufgetreten sind, wollte die beauftragte Totalunternehmung Klärschlamm in
der ARA Schwyz trocknen. Um die künftigen Eigenschaften (Faulzeit, Mischverhält-
nis Hallwilersee-Wynental 5:3 sowie Zwischenlagerung) zu simulieren, entsorgten wir
vom Februar bis März ein Teil des Frischschlammes in der ARA Lenzburg. Die Re-
sultate der olfaktometrischen Messungen auf der ARA Schwyz zeigten auf, dass die
Geruchsemissionen beim Trocknen von Klärschlamm aus der ARA Hallwilersee/Mittl.
Wynental in Schwyz oberhalb des üblichen Grenzwertes von 300 GE/m3 liegen. Wie
am 22. August an der Vorstandssitzung beschlossen wurde, ist die 2. Bauetappe
vorerst sistiert.
❑
Zum Testen einer neu entwickelten Entwässerungsmaschine für Klär-
schlamm, stellte die Firma Bucher-Guyer von März bis Juli eine Maschine zur Verfü-
gung. Die Firma machte Optimierungsversuche und wir profitierten von einer günsti-
geren Klärschlammentsorgung. In den 4 Monaten konnte 1700 m3 Klärschlamm ent-
wässert werden. Es wurden 40-45% Trockensubstanz erreicht (bei zentrifugaler Ent-
wässerung 30-35%).
❑
Seite 4
Versuchsmaschine Bucher-Guyer
Bei der monatlichen Messstellenkontrolle stellten wir fest, dass sich von der
Messstelle Seengen bis zur ARA Kies und Sand angeschwemmt hat. Um Messfehler
vorzubeugen, wurde im Januar und September dieser Leitungsabschnitt gespült.
Bisher war das alle 3 Jahre erforderlich. Bei diesen zwei Spülungen wurden ca. 15
m3 Sand und Kies aus der Sammelleitung abgesaugt. Deshalb sollten die Verbands-
gemeinden, die Strasseneinlaufschächte besser überwachen und die Schlamm-
sammler besser warten.
Diverser Unrat von der Sammelleitung
Seite 5
❑
Mit der Bauabnahme am 21. August war die Sanierung des Sammelkanals
im Moos Seengen abgeschlossen.
❑
Mit 21`000 h (entspricht ca. 1.2 Mio Autokilometer) drängte sich früher als
geplant eine Totalrevision des Gasmotors (BHKW) auf (geplante Totalrevision bei ca.
25`000 h). Die Ursache war der zu hohe Siliziumgehalt in dem Klärgas, was einen
erhöhten Verschleiss verursachte. Gleichzeitig wurde der angetriebene Generator
revidiert. Wegen der aufwendigen Reparatur des Generators war das BHKW wäh-
rend 10 Tagen nicht in Betrieb.
❑
Wir stellten fest, dass das Abwasser ab und zu eine grau-braune Farbe hat-
te. Nach diversen Proben und Untersuchungen im Kanalnetz konnte die Herkunft
ermittelt werden. Durch das Ableiten des Bohrwassers von Erdsondenbohrungen
gelangte es über die nicht richtig funktionierenden Absetzmulden in die Strassenent-
wässerung und anschliessend in die Sammelleitung. Das Bohrwasser setzte sich
nicht im Sandfang ab. Der erhöhte Sandanteil führte zu mehr Pumpenverschleiss
und im Faulturm hatte es mehr Sandablagerungen. Die Verbandsgemeinden wurden
im Dezember schriftlich über die Problematik informiert.
Bohrwasser von Erdsondenbohrung
Seite 6
❑
Ausbau 1. Etappe
Der Biologieausbau (Leistungssteigerung) mitte Juli läutete den Beginn der
1. Bauetappe ein. Ab November wurde der Frischschlammstapel erstellt und mit dem
Umbau des Stapels 3 und 4 zum SBR (Sequencing Batch Reactor) begonnen.
❑
Wartung und Unterhalt
Im vergangen Jahr mussten folgende Unterhalts- und Wartungsarbeiten ver-
richtet werden.
• Mechanische Reinigung
o Beide Fällmittelpumpen ersetzt.
o Reinigungsbürste an Rechengutpresse ersetzt.
o Beide Vorklärbecken entleert und gereinigt, alle Kratzgummi bei den
Räumerbalken ersetzt.
• Biologie
o An allen DN- und N-Zellen Düsenboden gereinigt.
o Sanftanlasser an Schlammpumpe ersetzt.
o Diverse undichte Pneumatikventile ersetzt.
• Schlammbehandlung
o Lagerstuhl von Reaktorumwälzung ersetzt.
o Trübwasserleitung entkalkt.
• Gasmotor BHKW
o Totalrevision an BHKW und Generator.
• Elektrische Schaltanlagen
Seite 7
o Verschiedene elektrische Störungen mussten behoben werden, sowie das
Auswechseln von mehreren Elektroschützen und Netzteile.
Neben den üblichen Wartungsarbeiten wurde ein grosser Teil der Reparaturen in
Eigenregie ausgeführt.
❑
Störfalle: Von 82 Störungen waren 13 Alarmeinsätze ausserhalb der norma-
len Arbeitszeit.
Vorjahr 80 Störungen mit 14 Alarmeinsätzen.
Tagungen: Theo Rölli, Aarg. Klärwärtertagung in Buchs.
Weiterbildung: Felix Setz, VSA Kurs A8 und A9
Personelles: Felix Setz hat im Dezember mit Bravour die anspruchsvolle Prü-
fung zum eidgenössischen Klärwerkfachmann bestanden. Er in-
vestierte viel Zeit in das Lernen. Herzliche Gratulation.
Besucher / Besichtigung
In 3 Führungen besuchten 36 Schüler unseren Betrieb.
❑
Abwasserverband
Hallwilersee
Der Klärmeister
Theo Rölli
Chemische-biologische Verhältnisse
Schmutzstoffkonzentration (Durchschnittswerte 2007)
Parameter Mass- Zufluss ARA Ablauf Anforder-
einheit Rohabwasser ARA ungen
ph-Wert 7.6 - 8.1 6.5 - 9.0
gesamt ungelöste Stoffe mg/l 0.8 15.0
Anorganische Parameter
Ammonium-Stickstoff (NH4-N) mg N/l 12.43 1.47 2.0
Nitrit-Stickstoff (NO2-N) mg N/l 0.2 *0.3
Gesamt-Stickstoff (TNb) mg N/l 20.8 14.3 -
Phosphor (PO4-P) mg P/l 3.2 0.47 0.8
Organische Parameter
gelöster organischer Kohlenstoff (DOC) mg C/l 50.7 5.4 8.0
biologischer Sauerstoffbedarf (BSB5) mg O2/l 103 5.4 15.0
chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) mg O2/l 156 15 -
* Richtwert
Reinigungsleistung 2007
Parameter Reinigungs-
leistung
Anfor-
forderung
% %
Ammonium-Stickstoff (NH4-N) 86.7 90
Phosphor 93.9 80
biologischer Sauerstoffbedarf (BSB5) 93.7 90
chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) 87.1 -
Seite 8
Die wichtigsten Betriebsdaten
2006 2007 Veränderung
in %
Abwassermenge
Jahrestotal m3
3'137'764 3`455`266 +10.2
Durchschitt / Tag m3
8'596 9`466 +10.1
Energieverbrauch
Niedertarif kWh 407'088 437'088 +7.3
Hochtarif kWh 177'152 210'392 +18.7
Bezug EW Total kWh 584'240 647'480 +10.8
Energieproduktion BHKW kWh 216'149 217'003 +0.4
Anteil % 27.0 25.1
Energieverbrauch Total kWh 800'389 864'483 +8.0
Betriebsstunden BHKW
Total h 5'029 5'098 +1.4
Durchschnitt / Tag h 13.8 14.0
Gasnutzung
Gasverbrauch BHKW m3
119'671 123'037 +2.8
Gasverbrauch Heizung m3
23'568 19'728 -16.3
Abfackelung m3
840 2'580
Totale Gasproduktion m3
144'079 145'345 +.9
Gasverbrauch in %
BHKW % 83.1 84.6 +1.8
Heizung % 16.3 13.6 -16.5
Chemische Abwasserbehandlung
Fällmittel Trifer 13 t 125 125
Seite 9
2006 2007 Veränderung
in %Abfall und Entsorgung
Rechengut und Strainpress m3
135 137
Sand m3
27 37
Kadaver t 52 54
Schlammmengen
Frischschlamm m3
14230 12512 -12
Klärschlamm-Mengen
Abholung durch die Landwirte m3
1213
Transport durch Lüpold Landwirtschaft m3
1600
Entsorgung ARA Pratteln m3
760 1400
Entsorgung ARA Lenzburg m3
985 1775
Entsorgung Reni Niedergösgen m3
1722
Total m3
4558 4897 +7.4
Trockensubstanz t 287 313 +9.0
Spezifische Kosten
Durchschnittlicher kWh - Preis
ohne BHKW Rp./kWh Rp. 9.1 9.7
Kosten / m3 gereinigtes Abwasser Rp. 20.9 24.5
Kosten / m3 Entsorgten Schalmm Fr. 40.70 66.70
Kosten - Einwohner
2006: 14504 Einw.(E+EW) Fr. 45.10
2007: 14827 Einw.(E+EW) Fr. 57.10
Spezifische Energieverbrauch
Energieverbrauch / m3 Abwasser
inkl. BHKW kWh 0.26 0.25
Energieverbrauch / m3 Frischschlamm
(nur Schalmmbehandlung) kWh 4.5 5.0
Seite 10
Erläuterungen zur Betriebsstatistik
Abwassermenge
Die zuströmende Abwassermenge erhöhte sich um 10 % im Vergleich zum
zum Vorjahr.
Elektrische Energie
Der Energieverbrauch war um 8 % höher als im Vorjahr. Die Zunahme des
Energieverbrauches ist auf die grössere Zuflussmenge des Abwasser zurück zu
führen.
Gasproduktion
Die leichte Zunahme der Gasproduktion dürfte auf die dichtere Konzentraation der
Schmutzstoffe im Abwasser zurückzuführen sein.
Abfall und Entsorgung
Das Rechengut,sowie die Sandmenge blieb unverändert.
Schlammengen
Seit dem Austragsverbot des Klärschlamms musste die gesamte Schlammenge
verbrannt werden. Die zu entsorgende Menge hat um 7 % zugenommen.
Seite 11
Kantonale Kontrollen 2007
Analysendaten
Datum 23.01.2007 05.06.2007 04.09.2007 31.10.2007 Anforderungen
Wassermengen m3/d 7456 9910 15085 -
Zulauf VKB *
pH Wert 7.7 7.5 7.8 7.6 6.5 - 9.0
Kaliumpermanganat
KMno4 mg/l 260 344 181 359
BSB 5 mg/l 70 79 37 138
Ablauf ARA *
Temparatur o C 10.1 15.0 16.0 - kl. 30
pH Wert 7.8 7.7 8.1 7.7 6.5 - 8.5
Kaliumpermangant
KMno4 mg/l 36 31 37 33
BSB 5 mg/l 2 3 4 2 15
Phosphor ges. mg P / l 0.77 53 0.35 0.62 0.8
Ammonium mg/l 3.51 1.35 1.38 4.03 2.0
DOC mg/l 4.7 6.9 4.4 6.0 8.0
Gust mg/l 2.0 2.0 3.0 5.0 15
Snellen Snellen Snellen Snellen
Sichttiefe in cm >65 >65 >65 >65
Art der Probenahme * 24 h Probe
Die geltenden Anforderungen sind nicht erfüllt
Seite 12
Betriebsdaten 2007
Abwassermenge
Jahrestotal:
3'455`266 m3
Mittelwert:/d
9`466 m3
Regenmengen
Gesamtniederschlag:
1219 mm
Ammonium NH4-N
Auslauf - ARA
Grenzwert:
2 mg / l
Mittelwert:
1.47 mg / l
Ammonium NH4N-N
Abbauleistung
Grenzwert:
90%
Mittelwert:
86.7%
020406080
100120140160180200220240
J F M A M J J A S O N D
mm
/ M
t
2006 2007
0
0.5
1
1.5
2
2.5
J F M A M J J A S O N D
mg
/l
0
20
40
60
80
100
J F M A M J J A S O N D
%
0
100000
200000
300000
400000
500000
J F M A M J J A S O N D
m3 / M
t
2006 2007
Seite 13
BSB 5
Auslauf ARA
Grenzwert:
15 mg / l
Mittelwert:
5.4 mg / l
BSB 5
Reinigunsleistung
Grenzwert:
90%
Mittelwert:
93.7%
Org. Kohlenstoff
DOC
Auslauf ARA
Grenzwert:
8 mg / l
Mittelwert:
5.4 mg / l
Org. Kohlenstoff
DOC
Abbauleistung
Grenzwert:
85%
Mittelwert:
87.4%
Gesamt ungelöste
Stoffe
Auslauf ARA
Grenzwert:
15 mg / l
Mittelwert:
0.8 mg / l
0
2
4
6
8
10
12
14
J F M A M J J A S O N D
mg
/ l
60
70
80
90
100
J F M A M J J A S O N D
Ab
bau
leis
tun
g in
%
0
0.4
0.8
1.2
1.6
2
J F M A M J J A S O N D
mg
/ l
0
2
4
6
8
10
J F M A M J J A S O N D
mg
/l
60
70
80
90
100
J F M A M J J A S O N D
Ab
bau
leis
tun
g in
%
Seite 14
Phosphor gesamt
Auslauf ARA
Grenzwert:
0.8 mg / l
Mittelwert:
0.47 mg /l
Phosphor gesamt
Abbauleistung
Auslauf ARA
Grenzwert:
80%
Mittelwert:
83.9%
CSB / Chem.
Sauerstoffbedarf
Auslauf ARA
Mittelwert:
15 mg / l
CSB / Chem.
Sauerstoffbedarf
Reinigungsleistung
Mittelwert:
87.1%
F
Frischschalmm
Abnahme.
12.0%
0
5
10
15
20
25
30
J F M A M J J A S O N D
mg
/l
0
20
40
60
80
100
J F M A M J J A S O N D
%
0
0.1
0.2
0.3
0.4
0.5
0.6
0.7
0.8
J F M A M J J A S O N D
P g
es. m
g/l
0
20
40
60
80
100
J F M A M J J A S O N D
P g
esam
t in
%
10000
10500
11000
11500
12000
12500
13000
13500
14000
14500
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Seite 15