Seit 75 Jahren weiß man, dass ein sensorisches Neuron umso mehr Aktionspotentiale generiert, je...

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„Seit 75 Jahren weiß man, dass ein sensorisches Neuron umso mehr Aktionspotentiale generiert, je stärker der Reiz ist. Inzwischen hat sich heraus-gestellt, dass dieses Prinzip nicht zur Kodierung der sensorischen Informationen ausreicht, sondern dass auch die genaue zeitliche Struktur der neuronalen Antwort eine Rolle spielt.“

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„Seit 75 Jahren weiß man, dass ein sensorisches Neuron umso mehr Aktionspotentiale generiert, je stärker der Reiz ist. Inzwischen hat sich heraus-gestellt, dass dieses Prinzip nicht zur Kodierung der sensorischen Informationen ausreicht, sondern dass auch die genaue zeitliche Struktur der neuronalen Antwort eine Rolle spielt.“

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Encoding and Decoding Touch Location in the

Leech CNSEric E. ThomsonWilliam B. KristanIn: The Journal of Neurosience – 26.July 2006

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Gliederung

1 Kodierung1.1 Experimenteller Vorgang1.2 Faktoren1.3 Fazit

2 Dekodierung2.1 Experimenteller Vorgang2.2 Faktoren2.3 Fazit

3 Zusammenfassung

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Fragestellungen

• Kodierung: Wie kodieren sensorische Neuronen den Reizort?

• Dekodierung: Wie gut entschlüsselt die lokale Krümmung die Latenz- und Ratendifferenz?

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1 Kodierung

1.1 Experimenteller Vorgang• Abgabe eines bekannten

Druckes auf ventrale Mittellinie

• Die zwei ventralen P Zellen werden erregt

• Aufzeichnung der Reaktion in den beiden Zellen

• Variation des Berührungsortes

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1.2 Faktoren

a) Rate• Mit zunehmender Entfernung vom rezeptiven Zentrum

reduziert sich die AP-Anzahl• Bei einer Veränderung von 1° verschob sich die AP-

Anzahldifferenz um -0,13b) Latenz• Bei zunehmender Entfernung zum rezeptiven Zentrum

erhöht sich die Latenz • Bei einer Veränderung von 1° verschob sich die

Latenzdifferenz um 1,2msc) Anfängliche Feuerrate• Reduziert sich mit der Entfernung vom Mittelpunkt des

rezeptiven Feldes• Eine Berührungsänderung von 1° führt zur Änderung von -

1,2 Hz

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1.3 Fazit

• Die Beziehung zwischen Berührungspunkt und Latenzzeit ist höher, als die Beziehung zwischen Berührungspunkt und Ratendifferenz oder Feuerratendifferenz

Latenzdifferenz

Ratendifferenz

Anfängliche Feuerratendifferenz

Verhalten

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2 Dekodierung2.1 Experimenteller Vorgang• Stimulierung der 2

ventralen P Zellen mit bekannten kurzen Stromimpulsen (Muster von AP aus encoding exp.)

• Bestimmung der Reaktion durch ein errechnetes optisches Spannungssfeld → beschreibt die Bewegung der Körperwand

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2.2 Faktoren

a) Variable Ratendifferenz• Latenz wird stabil gehalten• Bei 5 AP unterschieden sieht man

klare Verhaltensunterschiede• Wurden 2 verschiedene Impulse

geben und die Antworten verglichen• Bei einer Differenz von nur einem

Spike, war in 71% korrekt• 75%ige Richtigkeit erhielt man bei

einer Differenz von 1,8 Spikes b) Variable Latenzdifferenz• AP-Anzahl wird stabil gehalten• Bei einer Latenzdifferenz von nur 6ms

reagierten die Blutegel in 60% verschieden

• 75%ige Richtigkeit erhielt man bei rund 30ms

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2.3 Fazit

• Lokale Krümmung erweist sich als sehr empfindlich bei Veränderungen in der Rate

• Latenzdifferenz im Vergleich sehr grob

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Zusammenfassung

Latenzdiff. Ratendiff.

Kodierung 4 ° 13 °

Dekodierung

25 ° 14 °