LokalesSEITE 17LIPPISCHE LANDES-ZEITUNG NR. 293, SAMSTAG/SONNTAG, 17./18. DEZEMBER 2005

Hunde-Martha und die VierbeinerLEMGOMartha Dünker gehörte mehr als 20 Jahre zu den bekanntesten Menschen in Lemgo

VON SABINE WYGAS

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TREFFPUNKT

Ein Leben im Chaos

Zusammen unterwegs: Hunde-Martha und Cora. foto: archiv/sale

Schließung in 2006?

Friedhofskapelle Lüningheide renoviert

KULTUR

FOTO: BÜRGER

Termine besser abstimmen, Räume besser nutzenRAT & SERVICE

Kulturträger in Lemgo wollen die Kräfte bündeln

POLITIK

SONSTIGES

AM RANDE

semitteilung.Daneben soll eine inhaltliche

Bündelung des Angebotes ange­strebt und Maßnahmen zur Pflege eines gemeinsamen Er­scheinungsbildes der „Kultur in Lemgo“ ergriffen werden. Die in Lemgo ansässigen Museen und öffentlich betriebenen Galerien haben beispielsweise die Ab­sicht, in Zukunft zu Schwer­punktthemen zusammen zu ar­beiten. Ferner ist eine praktische Hilfestellung der Kulturinstitu­tionen untereinander ange­strebt, das könnte durch das Ausleihen von Equipment und Exponaten oder die Überlas­sung von Räumlichkeiten bei bestimmten Projekten gegeben sein.

Abschließend stellt Bürger­meister Dr. Reiner Austermann fest: „Nach der nunmehr verein­barten Zusammenarbeit besteht bei allen Beteiligten Einigkeit darüber, dass die Einrichtung eines eigenständigen Kulturbe­triebes für Lemgo nicht weiter verfolgt werden soll.“

Kulturtermme besser abstimmen: Darunter dürften auch die Ver­anstaltungen im Lichtforum bei Staff fallen, hier die Wagenfeld-Aus­stellung- im Bild Heinz Werner Hellweg. archtvfoto: Bürger

RedaktionMittelstraße 19,32657 Lemgo ® (05261) 9466-10, Fax -50 E-Mail: Lemgo@lz-online.de

Axel Bürger (ax) ®-llStefan Backe (bas) ®-14Wolf Scherzer (sch) ®-12Anzeigen- und Leserservice® 01803/000096 (9 C*nt/Min.)

Kartenservice® 01805/006285 (lj||at/Mm.)

Und Engelgibt es dochein Spezial-

Baguette, und _______pphnrfp miäfti iSdllfiüSlSl

zum Inventar.Achim Heit- ner von der „Kerze“schimmelnd: |n_,fWScHE„Sie hatte bei zeitung

uns einen Sondertarif.“Tja, den hatte sie wohl fast über­all. Lebte Martha Dünker doch von einer kleinen Rente und ih­rem großen Herz, das wiederum eher für Hunde schlug. Bis zu drei Dutzend Vierbeiner soll sie in der Spitze mal in ihrem Besitz gehabt haben.

Lemgoer Eiswelt, Samstag ab 10 Uhr und Sonntag ab 14 Uhr, Laufzeiten im Lip­pegarten; Samstag „Disco on Ice“ bis 23 Uhr. Entruper Dorfweihnachts­markt, Samstag und Sonn­tag ab 11 Uhr, Dorfplatz.Rad- und WandervereinBrüntorf, Samstag, 15 Uhr, Wanderung ab Bredaer­bruch, anschließend Weih­nachtsfeier bei Hartmann. Gottesdienst mit Taiz6-Ge­sängen, Samstag, 18 Uhr, St. Nicolai Kirche.BSG Lemgo, Weihnachts­feier, Samstag, 16 Uhr, Laubker Mehrzweckhalle. TV-Lauf- und Walking­treff, Samstag, 13.30 Uhr, „Unter den Eichen“.T\iS Brake, Nordic-Wal- king-Treff, Samstag, 14 Uhr, Turnhalle Brake.BSV Leese, Weihnachtsfei­er, Samstag, 15-17 Uhr, Mehrzweckhalle Leese. Wandergruppe im Verein Alt Lemgo, Treffen zur Wanderung, Sonntag, 9.50 Uhr, Regenstorplatz.3. Kompanie Schützen Lemgo, Sonntag, 10 Uhr, Weihnachts- und Pokal­schießen, Schützenhaus. Bogenschützen „Frei­schütz“ Lemgo, Training, Sonntag, 9-13 Uhr, kleine Lüttfeld-Halle.SchützengemeinschaftBrake, Übungsschießen der 2. und Fahnen-Kompanie, Sonntag, 10 Uhr, Schieß­sportanlage Walkenfeld.

Frauenhaus Lippe, ®(0 52 61) 29 00.Polizei hilft Jugend, ®(0 52 61) 9 33 21 21.

Seniorenweihnachtsfeier,Ortsausschüsse Hörstmar und Trophagen, Samstag, 15 Uhr, Turnhalle Grund­schule Hörstmar. Kammermusikkreis Erika Lohbeck, Weihnachtsmu­sik, Sonntag, 16 Uhr, evan­gelische Kirche Brake. Gemeindehaus Kirchhei- de, Sonntag, 11 Uhr, Got­tesdienst mit Pfarrer Pa Szi- lagyi, anschließend ungari­scher Basar.Gemischter Chor „La Mu- sica“, musikalischer Auf­tritt, Sonntag, 15.30 Uhr, Krankenheim St. Loyen.

Berade jetzt zur Weih­nachtszeit sind sic überall, in Schaufenstern,

auf Postkarten, im Hexen­bürgermeisterhaus und an Tannenbäumen: Engel Die Lemgoerin Martha Manncl ist wohl einem aus Fleischund Blut begegnet - im Pennv-Markt in der Breiten Straße, Dort ist die 90 Jahre alte Dame an der Kasse zusammengebrochen. Die junge Kassiererin pachte sogleich ihre Kasse zu und kümmerte sich um sie. Die Seniorin erholte sich zwar schnell, doch die Verkäufe­rin bestand darauf, Martha Mannei nach Hause zu begleiten. Sk nahm sich eine Stunde frei, fuhr sie in ihre Wohnung und blieb so lange bei ihr, bis es der alten Dame wieder gut ging. Engel gibt es eben doch.

de. In der Mergelkuhle an der Gantengabel hatte sie immer neue Hunde. Warum? Lemgoer wussten um die Sorge und Pfle­ge von Hunde-Martha und setz­ten Hunde speziell dort aus. Horst Gröne: „Die Leute ban­den die Hunde abends an die Schranke und morgens fand Martha sie dort.“ Nicht wenige sind später in Tierheimen, bei­spielsweise in Hakedahl oder in der Vlothoer Hundepension Kruse gelandet.

1980 schrieb die LZ mal über einen Besuch von Stadtdirektor Gustav Rügge und Karin Heh- ner (FDP) bei Hunde-Martha. Die Stadt hatte damals Gerüm­pel und Hunde abtransportiert. Einer der Hunde war in der Stadtmitte sehr bekannt. „Cora hieß der“, wusste Petschik noch. Mit ihr und ihrem Kinderwagen zog sie los, sammelte bei Flei­schern und Bäckern Reste ein, die sie verwertete.

Die letzten Jahre vor ihrem Tod verbrachte das Original al­lerdings im Altenheim, nicht ge­sicherte Informationen weisen auf ein Blomberger Altenheim hin. Seinerzeit hatte sich schon das Team vom Friedensbüro um die alte Frau bemüht. Die Beer­digung selbst fand in Lemgo statt. Martha Dünker starb am 9. Dezember 1995 und wurde auf dem Friedhof der Stiftung Eben-Ezer an der Lageschen Straße beigesetzt. Liesel Koch- siek-Jakobfeuerborn, Stadtfüh­rerin, erinnert sich, dass über Jahre ein heulender Hund auf dem Grab stand. Ex-Küster Manfred Buerschaper von St. Johann ergänzte aber: „Den hat irgendjemand mal gestohlen.“

■ Lemgo (ax). Sie war unver­gleichlich: Hunde-Martha.Eine Frau, viele Hunde. Eine Lebensgeschichte, die sich in Lemgo wohl nicht wiederholen wird. Martha Dünker galt zwi­schen 1970 und ihrem Tod im Jahre 1995 als Unikum der alten Hansestadt. Mit ihrer Dogge Cora, ihrem Schirm und dem Kinderwagen zog sie von der Gantengabel aus durch die Innenstadt - schräg und schrullig, eine Frau, für die sich so mancher einsetzte.

Die Recherche der LZ über Hunde-Martha führte von Pon­tius zu Pilatus. Kaum jemand am Ende des Telefonhörers, der nicht noch jemanden wusste, der Hunde-Martha gut gekannt haben soll. Beispielsweise Curt- Christian Petschick, der damals im Studentenclub „Remise“ da­bei war. „1997 wurde der Stu­dentenclub im Abteigarten ge­schlossen, zwei Jahre vorher muss sie gestorben sein“, erin­nerte sich Petschick. Hunde- Martha sei regelmäßig in der Remise aufgetaucht, habe im Grunde ihren Stammplatz ge­habt und einen Tee erhalten. „Wenn der Tee nicht aufgesetzt wurde, ist sie recht schnell gran­tig geworden“,so Petschick Als schrullig, aber sympathisch be­schreibt Andy Wolf den Dauer­gast. Auch Wolf gehörte zum Mitarbeiterteam des Studenten­clubs. „Sie hatte ihre Macken, war aber ein echter Charakter“, so Wolf rückblickend.

Gleichermaßen bekannt war sie in der „Zündkerze“. Auch dort hatte Hunde-Martha einen Stammplatz, bekam ihr Essen,

Horst Gröne, bei der Stadt­verwaltung lange im Sozial- und Ordnungsamt tätig, weiß noch, dass der Kreis und die Stadt mal ihre Abwesenheit genutzt ha­ben, um 30 Hunde wegzuholen. „Da hat sie noch am Biesterberg in einem früheren Wachhäus­chen der Briten gelebt“, so Grö­ne. „Später haben wir sie dann in einem Haus in Steinbruch an der Gantengabel unterge­bracht.“ Die Stadt habe das Steinhaus, in dem vorher andere Obdachlose gelebt hatten, reno­viert. Das Ehepaar Kräh aus Lemgo versuchte damals inten­siv, Martha Dünker aus dem Schmutz und Chaos herauszu­holen. Vergeblich. Über die Teil­nahme an Gottesdiensten und Weihnachtsfeiern kam die Seni­oren nicht hinaus.

Im Mittelpunkt ihres Daseins standen in Lemgo stets die Hun-

Kritik an St Loyen

Rat lässt Beisitzerposten offen

■ Lemgo (ax). Gemäß der Ver- einssatzung von St. Loyen e.V. hat die Stadt Lemgo das Recht, drei Beisitzer in den Vorstand des Vereins zu entsenden. Die­ses Recht nimmt der Rat bis auf weiteres nicht wahr. Wa­rum? Die Fraktionen sehen die Vorstandsarbeit von St. Loyen derzeit eher kritisch.Gerüchte

um LeffersFreundliche

FarbeElke Kuhlmann von den Grü­

nen, die selbst keinen Beisitzer­posten inne hatten, machte deutlich, dass man angesichts der Struktur und den Proble­men in St. Loyen nicht zur Ta­gesordnung übergehen sollte. In der Vergangenheit hatte es Probleme zwischen der St.-Loy- en-Geschäftsführung und dem Betriebsrat gegeben. Teilweise endete der Streit vor dem Ar­beitsgericht. Zuletzt war der Verein in die Kritik geraten, weil man den Kindergarten „Wilde Wiese“ als Träger nicht weiter­betreiben wollte und die künfti­ge Verantwortung für den Standort an die Stadt abgegeben hatte.

Zwischenzeitlich schieden Karin Hehner-Rügge und Udo Golabeck auf eigenen Wunsch als Beisitzer im Vorstand von St. Loyen aus. Beide hatten eine kri­tische Haltung gegenüber St.- Loyen-Geschäftsfuhrer Gerd Plöger eingenommen. Letztes Ratsmitglied im Vorstand ist nun Dr. Georg Kayser (CDU). Reinhard Wilmbusse, Vorsit­zender des Vereins St. Loyen, kommentierte die Entschei­dung der Politik, erstmal keine Beisitzer zu benennen, gegen­über der LZ wie folgt: „Ich finde es bedauerlich, dass der Rat sei­ne Einflussmöglichkeiten im Vorstand nicht nutzen will.“

■ Lemgo (ax). Neue Gerüchte um Leffers Lemgo. Nachdem das Bremer Unternehmen bestätigte, dass die Standorte Städte, Minden und Cloppen­burg geschlossen werden, steht Lemgo „in den Sternen“.

■ Lemgo. Da ein Neubau der Friedhofskapelle Lüningheide ob der Kosten nicht realisier­bar war, setzte die Verwaltung in den vergangenen zwei Jah­ren auf einzelne Renovierun­gen. Jetzt siehts wieder gut aus.

geachtet, die den Besuchern der Trauerfeiern ein Gefühl der Ge­borgenheit vermitteln soll.

Des weiteren wurde durch den Einbau einer Lautsprecher­anlage inklusive Lautsprecher­boxen für den Außenbereich ei­ne bessere Raumakustik er­reicht. Durch diese Anlage wur­de zusätzlich die Möglichkeit geschaffen, Musikstücke über einen CD-Player abzuspielen. Abgerundet wurden die Investi­tionen durch die Beschaffung einer neuen Bestuhlung für die Trauerhalle.

Die neuen Holzstühle tragen zum allgemein positiven Ge­samteindruck der Umgestaltun­gen in der Kapelle bei, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

Geschäftsführer Lothar Bahns, derzeit gesundheitlich außer Gefecht, dementierte ges­tern eine Pressemitteilung einer Lemgoer Internet-Plattform, die Schließung von Leffers sei endgültig. Bahns: „Die Ent­scheidung fällt am 21. Dezem­ber.“ Allerdings, so auch die Be­legschaft in der Mittelstraße, stelle man sich darauf ein, dass der Standort langfristig gefähr­det sei. In der Firmenzentrale in Bremen hieß es: „Derzeit gibt es keine Entscheidung, Lemgo zu schließen.“

Schloss Brake, Kunst und Wissenschaft im Weser­raum in der Frühen Neu­zeit; Ausstellung „Das Schiffsprojekt“, Samstag und Sonntag, 10-18 Uhr. Engel-Ausstellung, Sams­tag/Sonntag, 10-17 Uhr, Hexenbürgermeisterhaus. „Stattgespräch“, Samstag, 19.30 und Sonntag, 19 Uhr, Aufführung „Endlich al­lein“ im Lemgoer Bahnhof. Marien-Kantorei, Sonntag, 18 Uhr, Weihnachtsmusik, Kirche St. Marien.

Bürgermeister Dr. Reiner Austermann machte sich kürz­lich vor Ort persönlich ein Bild von den erfolgten Maßnahmen und ließ sich diese von Rainer Heidemann, dem zuständigen Mitarbeiter des Forst- und Gar­tenamtes, erläutern. Nach Auf­fassung des Forst- und Garten­amtes bedurfte es einer grundle­genden Überarbeitung der Farbgebung in der Trauerhalle. Bei der neuen Farbe wurde auf eine freundliche Atmosphäre

Unterversorgt Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben keine verlässliche Informationen über die Zukunft ihres Arbeitsplatzes.

■ Lemgo, ln Lemgo bieten viele verschiedenen Kulturträ­ger und Privatinitiativen Kul­tur an. Die bekanntesten und größten Veranstalter von Kon­zerten, Ausstellungen, Lesun­gen oder Theateraufführun- gen wollen ab sofort noch stär­ker Termine koordinieren und die Kräfte bündeln.

sourcen.“ Zu diesem Zweck gründeten die genannten Kul­turträger nunmehr eine Ar­beitsgemeinschaft, die sich un­ter der Federführung der Stadt­verwaltung regelmäßig trifft.

CDU-Sprechstunde mitRoman Paschek, Samstag, 10-13 Uhr, Wahlkreisbüro Walter Kern, Haferstraße.

Pakistan-Hilfe läuft anEquipment und

Exponate tauschen ■ Lemgo. Der LZ-Artikel über die Pakistan-Initiative von Dr. Karl-Ludwig Tracht und AET- Pfarrer John Das (LZ von Dienstag) trägt bereits Früchte. Nach der Veröffentlichung ha­ben sich viele Lipper mit Tracht in Verbindung gesetzt und Un­terstützung angeboten. Derweil gibt der Entruper Tag für Tag die Kontonummer für Spenden am Telefon heraus. Die LZ veröf­fentlicht sie hier, damit es einfa­cher geht. Wer spenden will, kann dies für die AET unter der Kontonummerm 950 659 bei der Sparkasse Lemgo, BLZ 482 50110, tun. Tracht und Das wol­len im Februar nach Pakistan fliegen, um humanitäre und medizinische Hilfe zu leisten.

Eine entsprechende Verein­barung sind in dieser Woche der Landesverband Lippe mit dem Institut für Lippische Landes­kunde, das Weserrenaissance- Museum, die Staff-Stiftung, die Städtische Galerie Eichenmül­lerhaus und Lemgo Marketing eingegangen.

Landesverbandsvorsteher Jo­achim Bünemann: „Unter dem Eindruck zunehmend knapper werdender Ressourcen, gilt es die gemeinsamen Kräfte zu bündeln und Maßnahmen auf­einander abzustimmen. Des­halb ist Ziel aller Beteiligten ein möglichst effektiver Einsatz der zur Verfügung stehenden Res-

In dieser Arbeitsgemein­schaft sollen die Termine der Kulturveranstaltungen in der Stadt weitestgehend koordiniert werden. So wird beispielsweise zukünftig das Institut für Lippi­sche Landeskunde Termine grö­ßerer Kulturveranstaltungen und Ausstellungseröffnungen entgegen nehmen. Weiterhin koordiniert es Eröffnungster- mine von Ausstellungen des Museums Hexenbürgermeister­haus, des Junkerhauses, des Stadtarchivs, der Volkshoch­schule, des Eichenmüllerhauses und des Weserrenaissance-Mu- seums, so die Stadt in einer Pres-