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Pfarrbote Sankt Bonifaz September – November 2014

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Pfarrbote Sankt BonifazSeptember – November 2014

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Eine ganze Welt auf Abwegen

Ein Weltkrieg macht vor niemandem Halt, auch nicht vor Mönchen. So wurden auch die Klos-terbrüder von Sankt Bonifaz und Andechs - wie alle anderen wehrfähigen Männer - im Sommer 1914 und danach zum Kriegsdienst eingezogen. Meist war ihre vordringliche Aufgabe zwar der Sanitätsdienst, doch dadurch waren sie keineswegs vor dem Grauen des Krieges geschützt. Unser Titelbild zeigt die Irrungen und Wirrungen des „großen Krieges“, wie er in Frankreich und Großbritannien genannt wird, in komprimierter Form: Es ist der in Herrsching aufgegebene Feld-postbrief an Bruder Nikolaus Heusinger, adressiert mit seinem Taufnamen Ambros, denn beim Militär war der Klostername bedeutungslos. Der Briefumschlag mit seinen Vermerken zeigt in bunten Farben die verschiedenen Stationen einer anhaltenden Suche – der Brief durchlebt quasi eine Odyssee, hetzt dem Soldaten und seinen Einsatzgebieten hinterher und erreicht schließlich (s)ein Ziel, den Ausgangsort seiner Reise. Denn schließlich heißt es: „zurückerhalten 8.12.1914“. Bruder Nikolaus Heusinger war wenige Tage zuvor (am 25. 11. 1914) gefallen.

In dieser Ausgabe des Pfarrboten widmen wir uns in einem ausführlichen Artikel den wichtigsten Berührungspunkten zwischen der Benediktinerabtei und den Kriegsge-schehnissen - aufbereitet von Stiftsarchi-varin Birgitta Klemenz. Nutzen Sie, liebe Leserinnen und Leser den Artikel, aber auch die vielen Ausstellungen, Dokumen-tationen und Aufarbeitungen der Kriegs-geschehnisse, um alles daran zu setzen, dass so etwas nicht mehr passieren wird.

Herzlich Ihr Clemens Finzer

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Liebe Gemeinde,

im Juli sind die statistischen Zahlen unserer Kirche veröff entlicht worden. Es gab 2013 einen signifi kanten Anstieg der Austritte, verursacht wahrscheinlich durch die bauherrlichen Gewohnheiten des Limburger Bischofs. Für München heißt es dann, dass die Zahl der Katholiken stabil geblieben sei - im Vergleich zum Vorjahr stimmt das. Wenn man mit 2003 vergleicht natürlich nicht. Deutschlandweit werden die Christen aller Konfessionen stetig weniger, und immer, wenn sich ein Ereignis als Katalysator fi ndet, schnellen die Austrittszahlen wieder nach oben - die Entfremdung von der Kirche bei sehr vielen Getauften ist nicht zu übersehen.

Dazu steckt die Erzdiözese München in ernsten Schwierigkeiten, was die Personalsituation bei den Seelsorgerinnen und Seelsorgern angeht. Bei keiner der sogenannten Berufsgruppen gibt es genug Nachwuchs, besonders bei den Priestern ist der Mangel groß. Im September, so sind wir Priester informiert worden, können voraussichtlich bis zu 17 Pfarrerstellen nicht besetzt werden - in den folgenden Jahren wird man zu dieser Lücke immer mehr off ene Stellen addieren müssen, das Loch wird immer größer werden.Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen sich einmal etwas anderes überlegen, als immer nur noch mehr Pfarreien zusammen zu schließen und immer mehr Arbeit auf immer weniger Leute zu verteilen. Wenn ich unsere Gemeinde anschaue, in der sich Menschen treff en, die nicht aus unserem Pfarrgebiet stammen, sondern sich Sankt Bonifaz ganz bewusst ausgesucht haben, dann meine ich schon: Eine solche Gemeinde hat Zukunft, gerade in der hochmobilen Großstadt - eine Wahlgemeinde, die geistliche Heimat für Viele ist.Wir dürfen gespannt sein, wohin die Reise für unsere Kirche in Deutschland geht. Ich denke, dass wenig so bleiben wird, wie wir es jetzt noch gewohnt sind und, oft sogar mit letzten Kräften, aufrecht erhalten. Aber es gibt auf der anderen Seite so viel Leben, Glauben, Kreativität und Aufbruch - womöglich würde es schon genügen, das alles einfach nicht zu behindern, um viel Neues in unserer Kirche erleben zu dürfen.

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Mönche als Soldaten

Sankt Bonifaz und Andechs im Ersten Weltkrieg

Von Stiftsarchivarin Brigitta Klemenz

Von Stefan Zweig sind in seinem Werk „Die Welt von gestern“ folgende Gedanken über-liefert: „Und dann, was wussten 1914, nach fast einem halben Jahrhundert des Friedens, die großen Massen vom Kriege? Sie kann-ten ihn nicht, sie hatten kaum je an ihn ge-dacht. Er war eine Legende, und gerade die Ferne hatte ihn heroisch und romantisch ge-macht. Sie sahen ihn immer noch aus der Perspektive der Schullesebücher und der Bil-der in den Galerien: blendende Reiteratta-cken in blitzblanken Uniformen, der tödli-che Schuss jeweils großmütig mitten durchs Herz, der ganze Feldzug ein schmetternder Siegesmarsch. ‚Weihnachten sind wir wie-der zu Hause‘, riefen im August 1914 die Re-

kruten lachend den Müttern zu." Aus den beschworenen wenigen Wochen und Mo-naten sollten am Ende mehr als 4 Jahre mit über 17 Millionen Toten werden – und da-mit verbunden ein technischer und morali-scher Dammbruch, der Tür und Tor öff nete für die weiteren kriegerischen Auseinander-setzungen des 20. Jahrhunderts bis hinein in unser eigenes 21. Jahrhundert.Im August 1914 stand Abt Gregor Danner seit zehn Jahren an der Spitze des Konvents, der mit 111 Mönchen seinen bis heute höchs-ten Mitgliederstand erreicht hatte. Im Lau-fe des Krieges standen etwa 50 Mönche von Sankt Bonifaz und Andechs im Feld. Elf von ihnen sind gefallen, davon drei Kandidaten.

Musterung in Starnberg: Im Vor-dergrund links sitzend ist Bruder Rasso Ertl zu sehen, der zu den ersten der aus den Reihen von Sankt Bonifaz gefallenen Mönchen gehören sollte. In der zweiten Rei-he stehend ist der dritte von links Bruder Sigisbert Lackner, der erst 1917 eingezogen wurde, während sein leiblicher Bruder Bruno bereits seit 1914 im Feld stand.

Aus der GemeindeAus der Gemeinde

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Über Feldpostbriefe hält Abt Gregor Kontakt zu seinen MitbrüdernAbt Gregor hielt über eigene Feldpostbrie-fe den Kontakt zu seinen Mitbrüdern auf-recht, sie sind im Archiv der Abtei erhal-ten: 37 Briefe vom April 1915 bis Juli 1918, der letzte aufgrund einer schweren Erkran-kung des Abtes verfasst von Pater Ludger Rid. Bis 1916 sind sie zunächst handschrift-lich und dann maschinenschriftlich abge-fasst, ab Ende September 1916 dann nur noch in maschinenschriftlicher Form. Sie wurden mit den damaligen Mitteln vervielfältigt und an die Soldaten verschickt.Bereits die Anrede gibt Auskunft über die jeweilige Stimmungslage. Zu Beginn sind die Briefe schlicht und einfach mit PAX, dem Friedenswunsch, überschrieben. Dann diff erenziert sich das Bild: Liebe geistliche Söhne – Liebe Soldaten Christi! (Ende des 1. Kriegsjahres zum 1. August 1915) – Teu-re Landesverteidiger – An meine teure, zer-streute Regulartruppe – Teure Bonifatius-söhne (5.6.1917) – Teure Benediktussöhne (11.7.1917) – Liebe Kriegs- und Friedenssöh-ne (Neujahr 1918) – Halbe Friedensbrüder (11.2.1918).Mit Informationen über das Leben im Klos-ter, über die Mitbrüder im Feld und mit geistlichen Gedanken und Aufmunterun-gen wurde die klösterliche Gemeinschaft zu-sammengehalten. Diff erenzierte politische Analysen fi nden sich nicht, doch ebenso we-nig die Kriegsbegeisterung der ersten Mo-nate, die Stefan Zweig geschildert hat. Man schickt sich in das Unumgängliche, hinter-fragt es nicht – zumindest nicht in öff ent-

lichen Briefen an die, die die Suppe auszu-löff eln haben, die ihnen andere eingebrockt haben, und – erträgt es.

1916: Bombe trifft Benediktsstatue im Garten von Sankt BonifazIn einem der Briefe wird auch von einer der wenigen Fliegerbomben berichtet, die in München am 17. November 1916 abgewor-fen wurde und dabei ausgerechnet in den Garten von Sankt Bonifaz fi el, wo sie der Be-nediktsstatue den Kopf abriss und die Fens-terscheiben der Abtei zersplittern ließ, so dass Abt Gregor den entsprechenden Bericht mit „Euer Bombenabt“ unterschreiben muss-te. Gerade hier wird deutlich, dass zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg noch men-tale Welten liegen, kann Abt Gregor diese eine verirrte Bombe doch fast noch mit Hu-mor aufnehmen – vor allem im Vergleich zu dem, was die Soldaten im Feld ertragen müssen, während die Bomben des Zweiten Weltkrieges auch München Tod und Zer-störung brachten.Kontakt zu den eingezogenen Mönchen gab es aber nicht erst seit April 1915. Abt Gre-gor schreibt dazu in seinem ersten Rund-brief vom 6. April dieses Jahres: „Die Zahl der aus der Klosterfamilie zum Kriegsdienst ein-berufenen Familienangehörigen hat seit 29. März die Höhe von 29 erreicht. Um den Kor-respondenzen noch Herr zu werden, wähle ich jetzt die Form von vervielfältigten Wo-chenberichten.“ Es gab also von Anfang an einen regen Briefverkehr untereinander, der die ganzen Kriegsjahre hindurch von Sei-ten der Konventualen fortgeführt wurde, von

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Seiten des Abtes jedoch ab April 1915 auf-grund der Fülle an Adressen in der Form be-sagter Rundbriefe erfolgte. Unabhängig da-von standen aber viele Mönche weiterhin in Briefkontakt miteinander. All diese Karten und Briefe sind zum großen Teil erhalten.

50 Mönche waren von 1914 bis 1918 zum Kriegsdienst eingezogen. Elf kamen nicht mehr zurückDie Schar der Soldaten aus der Gemeinschaft von Sankt Bonifaz, von denen Abt Gregor schreibt, hatte sich zu diesem Zeitpunkt be-reits um zwei verringert: Am 25. November

1914 war Frater Nikolaus Heusinger an der Westfront bei Woinville westlich von Reims gefallen, am 8. Januar 1915 Frater Rasso Ertl bei Dompierre zwischen Compiègne und Ar-ras – in der berühmten Winterschlacht in der Champagne, mit der der Stellungskrieg an der Westfront aufgebrochen werden sollte. Ganz in der Nähe – bei Arras südlich von Lille – fi el dann am 9. Mai 1915 auch Frater Gamelbert Stöcklein. Im Rundbrief vom 19. Mai steht dazu noch ganz am Ende – nach der Unter-schrift des Abtes: „Br. Hilarion schreibt, dass am 9. Mai Br. Gamelbert gefallen ist. R. I. P..“Am Ende des ersten Kriegsjahres waren von

Treffen der Äbte der Bayerischen Benediktinerkongregation in Sankt Bonifaz, aufgenommen zwischen November 1916 und Mai 1917. Ganz links Abt Gregor Danner von Sankt Bonifaz und Andechs - mit dem Kopf des hl. Benedikt auf dem Schoß.

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den 454 Angehörigen der Bayerischen Bene-diktinerkongregation 124 einberufen, davon

37 aus München und Andechs. Sieben von ihnen waren bereits gefallen.

Kriegerfriedhof in Woinville – Feldpostkarte von Josef Eisgruber an seinen Vetter Michael Wiesheu in der Klo-sterbrauerei Andechs vom 17. Juli 1915 (Stempel vom Kgl. Bay. Feld-Art.-Regt.) mit Hinweis auf die kom-mende Ernte – „aber mit dem Urlaub ist nicht viel los“. Der Bleistiftvermerk auf der Vorderseite verweist auf Bruder Nikolaus Heusin-ger. Das Sterbedatum ist allerdings falsch. Heusinger fiel 1914 und nicht 1918.

Gefallene Konventualen aus St. Bonifaz:Frater Nicolaus (Ambrosius) Heusinger, geboren am 1.2.1882 in Thundorf, Profess am 10.2.1909, gefallen am 25.11.1914 als Soldat in FrankreichFrater Rasso (Matthias) Ertl, geboren am 16.6.1889 in Schönthann, Profess am 10.2.1914, gefallen am 8.1.1915 als Soldat in FrankreichFrater Gamelbertus (Gottlieb Joseph) Stöcklein, geboren am 14.12.1885 in Gaustadt (DB), Profess am 25.1.1910, gefallen am 9.5.1915 als Soldat in FrankreichFrater clericus Adalbertus (Michael) Brennfleck, geboren am 4.11.1892 in Sulzfeld, Profess am 9.9.1914, gefallen am 20.3.1916 als Soldat im ElsaßFrater Franciscus Xaverius Röhrer, eingekleidet am 13.11.1914, gefallen am 19.7.1916 als Soldat in FrankreichFrater Florianus (Antonius) Weidinger, geboren am 2.6.1885 in Brundobl, Profess am 29.9.1909, gefallen am 11.1.1917 als Sol-dat in FrankreichFrater Severinus (Josephus) Mayer, geboren am 8.11.1883 in Prien, Profess am 17.9.1911, gefallen am 2.11.1917 als Soldat in FrankreichFrater Godehardus (Adelhelmus) Nicklaus, geboren am 15.2.1881 in Aidhausen, Profess am 2.5.1905, gefallen am 16.4.1918 als Soldat in Frankreich

Bruderkandidat Anton Schneider, gefallen am 27.5.1916Bruderkandidat Eduard Klingseisen, gefallen am 31.7.1917Bruderkandidat Franz Xaver Schorer, gefallen am 15.8.1917

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Von Barmherzigkeit und Zumutungen

Eindrücke vom Pfarrfest in Sankt Bonifaz

Von Clemens Finzer

Was wäre wenn …?“ Dieser Frage hat sich der Pfarr-gemeinderat gleich mehr-fach rund um das Pfarrfest heuer stellen müssen. Da war zum einen das Motto: „Von Barmherzigkeit und

Zumutungen“, verbunden mit der intensi-ven Diskussion: Wie weit hätten wir gehen dürfen, gehen wollen in der Planung, bei der Beteiligung? Wäre es in Ordnung gewesen – aus der Sicht der von Papst Franziskus ge-forderten Barmherzigkeit – das Haneberg-haus off en zu halten und das Pfarrfest für wirklich alle zu öff nen? Aber hatte nicht schon das eher zufällige und etwas verwir-rende Engagement eines einzelnen Gastes des Haneberghauses zu unschönen, wenn auch notwendigen Eingriff en und einem Po-lizeieinsatz geführt? Mehr Barmherzigkeit?

Mehr Zumutung?Da waren aber auch die vielen Versäum-nisse … bei der Planung im Vorfeld des Festes, welche die schwungvolle Musik des Vorjahres nicht erklingen ließ, dafür aber ganz spontan mehr als eine Hand-voll Musiker mit brasilianischen Rhyth-men bescherte, die im Pfarrsaal einheiz-te und dadurch andere Veranstaltungen wie das Kasperltheater für die Kleinen oder das Spontan-� eater für die Großen um ihre Zuschauer brachte: Eine Zumu-tung? Dazu die – trotz erhöhter Menge – erneuten Bratwurst-Engpässe nach der 11.30 Uhr-Messe, die manchen Gläubi-gen – wohl aus Barmherzigkeit oder aus schlichtem Hunger - zu den Wienern oder dem reichhaltigen Kuchenbuff et greifen ließ: Auch eine Zumutung?Und hätten wir mutiger sein müssen, was

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das Wetter angeht? Hoff end, dass Petrus uns trotz Regentropfen und eines leichten Schau-ers beim Aufbau während des eigentlichen Festes nicht im Regen stehen lassen würde? Eine Zu-Mutung? „Was wäre wenn…?“ Wir, der Pfarrgemein-derat, haben begriff en, dass sich Zumutun-gen und Barmherzigkeit nicht planen lassen – schon gar nicht mit Gott! Denn alle, die an diesem Fest teilgenommen haben, konnten ein wunderbares Pfarrfest erleben mit einer doch insgesamt mehr als reichhaltigen Ver-pfl egung, einer nicht nur die Hüften bewe-

genden Musik der Combo BAVASHôRO (and Friends), eines für die Kinder wirklich unter-haltsamen Kasperltheaters sowie eines nach-denklich stimmenden, tiefgreifenden Impro-visationstheaters mit Zuschauerbeteiligung namens BLICKWECHSEL. Die Gottesdiens-te mit ihren Ansprachen, derentwegen wir nach Sankt Bonifaz kommen, gehören na-türlich auch dazu.Allen Beteiligten, vor allem aber allen frei-willigen Helferinnen und Helfern, Kuchen-bäckern, Predigern und anderweitig Enga-gierten sei herzlich "Vergelt's Gott!" gesagt.

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Bayern im Glaubensstreit

4. Sommerakademie in Sankt Bonifaz

Von Alfons Kifmann

Die Abtei und der Verein der Freunde von Sankt Bonifaz e.V. luden an sechs Abenden vom 24. Juni bis 29. Juli zur Sommerakademie – und der Gemeindesaal war an jedem Dienstagabend mit mehr

als 200 Hörern voll besetzt. Das � ema der Veranstaltung unter der Leitung von Prof. em. Dr. Hans-Michael Körner von der LMU München und die Referenten zogen ein fach-lich interessiertes Publikum weit über Ab-tei und Freundeskreis hinaus an. Schließlich war die � ematik für das politische, soziale und kulturelle Leben in Bayern über Jahr-hunderte prägend, bis in unsere Zeit. Die Vorträge auf höchstem wissenschaftlichen Niveau und gleichzeitig populärem Ver-ständnis brachten allen Hörern reichen Ge-winn an Erkenntnis über das Zeitalter der Glaubensspaltung in Bayern. Der zeitliche Bogen des Akademie-� emas erstreckte sich über nahezu fünf Jahrhun-derte vom Spätmittelalter bis hinein ins 19. Jahrhundert. Prof. Dr. Manfred Eder, In-haber des Lehrstuhls für Kirchengeschich-te an der Universität Osnabrück, begann die Akademiereihe mit dem „Profi l der spätmit-telalterlichen Kirche in Bayern unter Kaiser

Ludwig dem Bayern“ (1286-1347). Der ers-te Wittelsbacher auf dem Kaiserthron hat-te trotz zahlreicher machtpolitischer Aus-einandersetzungen die Glaubenshoheit des Papsttums anerkannt. In dieser Epoche setz-te aber bereits die Glaubensspaltung durch kirchliche Missstände wie den Ablasshan-del ein.Prof. Dr. Hans-Michael Körner setzte die Reihe mit dem Vortrag „Die bayerische Ent-scheidung gegen Luther“ fort. Unter Her-zog Wilhelm IV. (1493-1550), genannt der Standhafte, wurde 1522 auf der Grünwal-der Konferenz das kirchenpolitische Akti-onsprogramm beschlossen, das sich gegen die Lehre Martin Luthers richtete. Dahin-ter standen durchaus auch machtpolitische Überlegungen, weil damit auch das beste-hende System der Erbfolge gewahrt wurde (primo und secundo genitur). Über Bayern in der Renaissance in der Zeit von Herzog Albrecht V. (1528-1579) refe-rierte Prof. Dr. Klaus Unterburger vom Institut für Kirchengeschichte an der Uni-versität Regensburg. In seiner Regierungs-zeit wurden die Jesuiten in Altbayern zu bedeutenden Trägern der Bildung, mani-festiert im Kolleg in Ingolstadt, aber auch durch den Bau der Michaelskirche in Mün-

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chen und dem angeschlossenen Gymnasi-um. Ihre einfl ussreichen Prediger wie Pet-rus Canisius forderten allerdings auch eine noch stärkere Abgrenzung der papsttreuen Wittelsbacher gegenüber den protestanti-schen und calvinistischen Täuferbewegun-gen und der adeligen Kelchbewegung, die in der Kurpfalz und in Teilen Frankens verbreitet waren.Mit der langen Regierungszeit von Herzog Wilhelm V. (1548-1626), dem Frommen, be-schäftigte sich Dr. Tobias Appl, Bezirks-heimatpfl eger der Oberpfalz und Autor der Dissertation „Die Kirchenpolitik Herzog Wilhelm V. von Bayern“. Der von Staatsrä-son und persönlicher Frömmigkeit gleicher-maßen geprägte Herrscher regierte in Lands-hut als strenger Patriarch und Förderer der Künste und setzte in seinem Einfl ussbereich den damals weithin verbreiteten Grundsatz „cujus regio, ejus religio“ durch. Als führen-der Vertreter der Gegenreformation stärk-te er die Machtposition Bayerns im deut-schen Reich.Leben und Wirken seines Sohnes und Nachfolgers Kurfürst Maximilian I. (1573-1651), des „Großen Kurfürsten“, war das � ema von Dr. Gerhard Immler, Abtei-lungsleiter im Bayerischen Hauptstaatsar-chiv und Mitglied der Bayerischen Akade-mie der Wissenschaften. In den 49 Jahren seiner Regierung erwarb sich Maximili-an I. auf dem Westfälischen Friedenskon-

gress 1646 den Ehrentitel „Friedensfürst“. Im Inneren sanierte er die Staatsfi nanzen trotz hoher Belastungen durch den 30jäh-rigen Krieg und setzte gegenüber der ka-tholischen Liga „abtrünnigen“ Städten wie Donauwörth die Reichsacht durch. In der Außenpolitik vermittelte er in geheimer Diplomatie zwischen den Herrscherhäu-sern in Paris und Wien.In die jüngere bayerische Geschichte führte der abschließende Vortrag von Dr. Katha-rina Weigand, Akademische Oberrätin am Historischen Seminar der Universität Mün-chen. Dass auch in Bayern Reformationsju-biläen gefeiert und Luther-Denkmäler er-richtet wurden, die Glaubensspaltung mit der Trennung zwischen Staat und Kirche schließlich einem friedlichen Miteinander der Konfessionen wich, war nicht zuletzt den Pfälzer Wittelsbachern im 18. Und 19. Jahr-hundert zu verdanken, die es ab 1802 auch Protestanten ermöglichten, Bürger der Stadt München zu werden.Die Vortragsreihe der Sommerakademie, de-ren Referenten auf Honorare verzichten, und deren Spenden stattdessen von den Freun-den von Sankt Bonifaz der Sozialarbeit des Klosters zur Verfügung gestellt werden, war nicht nur von der Resonanz her wieder ein voller Erfolg. Sie war wieder ein hervorragen-des Beispiel für das reiche Bildungsangebot der Abtei und das persönliche Engagement ihrer Freunde.

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125 Jahre Kindertagesstätte Sankt Bonifaz

Die Mallersdorfer Schwestern in der Schleißheimerstraße 36

Sw. M. Godehard Haushofer, Kloster Mallersdorf

Die Kindertagesstätte St. Bonifaz ist eine gern besuchte sozialpädagogische Einrich-tung im Zentrum von München. Bereits seit dem Jahre 1889 leben und wirken hier Mal-lersdorfer Schwestern. Die Ordensgemein-schaft ist Träger dieser Niederlassung. Heute ist der Schwerpunkt der sozialpädagogischen Tätigkeit die Arbeit im Kindergarten. In frü-heren Jahrzehnten gehörte auch ein Hort für Schulkinder dazu. Außerdem betreuten Krankenschwestern alte und kranke Men-schen in der ambulanten Pfl ege, was heute von Sozialstationen übernommen wird. Da-rüber hinaus gehörte dazu einige Jahrzehnte lang eine gut besuchte Nähschule für Frau-

en, die hier Zuschneiden und Nähen erlernen konnten. Diese Dienste sind heute in dieser Form nicht mehr nötig.Stattdessen öff nete sich die Filiale für eine andere, dringende Not unserer Zeit: die Be-treuung von obdachlosen Menschen. In Zu-sammenarbeit mit der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz wirken zwei Schwestern für das Wohl dieser Bedürftigen von heute.In diesem Jahr nun feiern die Mallersdorfer Schwestern mit Eltern, Kindern und Mitar-beitern ein frohes Kinderfest in Dankbarkeit für 125 Jahre segensreichen Dienstes.EinBlick in die Geschichte zeigt, dass bereits 1888 der Vinzenzverein von Sankt Bonifaz

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den Beschluss fasste zur „Errichtung eines Kinderhortes“. Er stellte auch die Mittel zur Verfügung zum Kauf des Grundstückes und zum Bau, der noch im gleichen Jahr fertig-gestellt wurde. Auf Bitten des Vereins ent-sandte die damalige Generaloberin M. Hi-eronyma Eder sechs Schwestern aus dem Mutterhaus Mallersdorf. Aus dem Beitrag von Angela Demattio zum 100-jährigen Jubiläum und aus der Festrede von Dr. Jochner (sen.) zur Einweihung des Kindergartens am 21. 2. 1889 beziehe ich fol-gende Ausführungen: "Der Großteil der Bevölkerung in diesem Stadtteil Maxvorstadt gehörte der Arbeiter-schaft großer Betriebe an (Brauereien, Erz-gießerei, Lokomotivenfabrik u. a.). Deshalb waren gerade auch die berufstätigen Mütter sehr besorgt, dass ihre jüngeren Kinder gut untergebracht und versorgt waren. Die älte-ren Geschwister mussten vielfach auch schon mithelfen, den Lebensunterhalt zu verdienen, da die meisten Familien kaum die notwendi-ge Existenzgrundlage hatten. Die Kosten für

den Unterhalt in Kindergarten und Hort be-trugen 25 – 50 Pfennige pro Kind monatlich. Nur die wenigsten Eltern konnten das Geld für Kindergarten und Hort voll bezahlen, so dass zu deren fi nanzieller Unterstützung ein Pfennigverein gegründet wurde. Dieser wur-de 1929 aufgelöst, als die Ordensgemeinschaft die Trägerschaft übernahm."Dr. Jochner beschreibt die Aufgaben der Schwestern in seinem Lieblingswerk „Kin-dergarten“ als herausfordernd und schwie-rig. „Sie sollen die Schule und die Religions-lehrer der Schulen unterstützen“, indem sie „in den Herzen der Kinder gute Sitte, Got-tesfurcht und Gottesliebe erhalten, wenn nö-tig wachrufen und pfl egen und die Kinder in der schulfreien Zeit vor schädliche Einfl üs-sen und schlechtem Umgang bewahren …“Die hohe Zahl der Kinder (ca. 140 – 150), die von Anfang an diese Einrichtung besuch-ten, zeigt, wie notwendig die Errichtung von Hort und Kindergarten war. Ein Teil die-ser Kinder erhielt Mittagsspeisung. Anfang der 30er Jahre waren täglich etwa 280 Kin-

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der zu versorgen. Nur während des zweiten Weltkrieges sank ihre Zahl infolge der Eva-kuierungen auf zehn ab. „1945 war der Kin-dergarten mit durchschnittlich 40 Kindern belegt.“ Obwohl während der Zeit des Na-zi-Regimes zahlreiche konfessionelle Kin-dergärten aufgelöst oder in Einrichtungen der NS-Volkswohlfahrt überführt wurden, konnte die Kindertagesstät-te St. Bonifaz wunderbarer-weise überdauern. Doch der Krieg hinterließ seine Spu-ren. Das Vorderhaus-Gebäu-de war im November 1944 durch Brandbomben bis auf den ersten Stock niederge-brannt. Die Schwestern hal-fen beim Löschen und Wie-deraufbau tapfer mit.Erst nach dem Krieg konnte mit Hilfe der Mutterhausbe-triebe Treppen und Grund-ausstattung der Kindergarten- und Horträu-me sowie der Schwesternzimmer wieder bewohnbar gemacht werden. Auch in den folgenden Jahrzehnten waren immer wieder Renovierungen und Neugestaltungen not-wendig, wie z.B. 1977/78 ein aufwändiger Umbau des Rückgebäudes für den Kinder-garten. Die letzten großen baulichen Ver-besserungen fanden 2011/12 statt, bei denen Vorderhaus und Rückgebäude mit Kinder-garten und Spielhof erheblich modernisiert wurden.Neben den unverzichtbaren baulichen Um-gestaltungen war und ist es notwendig -

aufgrund der erheblichen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen seit dem 2. Weltkrieg bis heute - immer wieder auch die sozialpädagogische Arbeit neu zu hinterfragen und zeitgemäß auszurich-ten. Nach einer Inspektion vom Schulre-ferat der Stadt München 1976 waren viele detaillierte Anforderungen zu erfüllen, ehe

dann mit Wirkung vom 1. Januar 1978 die endgültige staatliche Anerkennung er-teilt wurde.Auch heute orientiert sich die staatlich anerkann-te Kindertagesstätte im Herzen Münchens am christlichen Menschen-bild. Zugleich wird im pädagogischen Alltag der Kita der multikulturellen und interreligiösen Reali-tät der Gesellschaft Rech-

nung getragen, was als bereichernd er-lebt wird. So versuchen die Schwestern der Schleißheimerstraße auch heute so-wohl in der fachlich kompetenten Er-ziehungsarbeit wie auch in der aufop-ferungsvollen Betreuung von Menschen ohne Obdach ihren Dienst im Geist des Evangeliums zu leisten, im Sin-ne ihres Stifters, des Seligen Paul Jo-seph Nardini, der ihnen auftrug, „den Armen das Evangelium zu verkünden durch die Werke der Liebe“. Möge die-ser Dienst auch in Zukunft segensreich geleistet werden können.

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GOTTESLOB

Katholisches Gebet- und Gesangbuch.

Von Pater Benedikt Probst

Für die Kirche in der Gegenwart sind un-verzichtbar:

Eine Hausbibel (Ein-heitsübersetzung des Alten und Neuen Tes-taments)und ein Gebetbuch mit Gesangteil: das neue GOTTESLOB

(=GL).Kardinal Marx stellt das GL vor als „Berei-cherung für die eigene Spiritualität und als hilfreiche Brücke zwischen persönlichem Beten und gemeinschaftlicher Glaubensfei-er“ (-im Sinne der von Papst Franziskus an-gesagten „Neu-Evangelisierung“).Das GL kann man in den Kirchen einsehen, aber nicht mitnehmen!An dieser Stelle soll nicht vorgestellt wer-den der Liedteil, sondern der Gebetsteil: Das GL als ein Handbuch christlichen Glaubens, christlichen Lebens, christlichen Betens, christlichen Feierns, christlicher Liturgie.

A.Stammteil des GL (S. 15-960) als „Nach-schlagewerk“:Voraus ein vorzügliches Lexikon: „Was be-deutet…?“ (S. 15-22).

I. Geistliche Impulse für das tägliche Leben (Nr. 1-29,7):

• Umgang mit der Heiligen Schrift (Nr. 1).• Im Gebet antworten (Nr. 2ff ).• In der Familie feiern (Nr. 23ff ).• Den Glauben leben (Nr. 29).II. Psalmen, (Gesänge), Litaneien (Nr. 30-

80,2; 556-569,6).• Psalmen (Nr. 30-80,2), - samt einer

Übersicht über die im GL zitierten Psal-men, S. 1162-1164.

• Litaneien (Nr. 556ff ).III. Gottesdienstliche Feiern (Nr. 570-

684,6).Hier besonders• Tageszeitenliturgie (ähnlich dem Chor-

gebet der Mönche) (Nr. 613ff ).• Andachten (Gebet und Betrachtung)

(Nr. 672ff ).

B.Eigenteil der Erzdiözese München und Freising (S. 961-1254):• Geschichte des Erzbistums (Nr. 701).• Wallfahrtsorte im Erzbistum (Nr. 702).• Die Heiligen und Seligen des Diözesan-

kalenders (Nr. 703/704).• Liturgie (tätige Teilnahme: Wer? Was?

Wie?) (Nr. 705).

Theologie und Glaube

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• Tageszeitenliturgie (Nr. 840ff ).• Liedreihen aus der Tradition (Nr. 876ff )

und Gottesdienstliche Feiern (Nr. 890ff ).C. Zur weiteren Information:• Heiligen- und Namenstagskalender

(über den Kalender der Erzdiözese hi-naus) (Nr. 898).

• Register (für Stamm- und Eigenteil):• Alphabetisches Verzeichnis der Gesän-

ge (S. 1257ff ).• Verzeichnis der biblischen Gesänge (S.

1281ff ).• Verzeichnis der biblischen Texte (S.

1283ff ).Wem die bisherige Ausgabe des“ Gotteslob“ (Kardinal Döpfner 1975, - also vor etwa 40 Jahren!) vertraut ist, beobachtet den Quali-tätssprung, der der Kirche im deutschspra-chigen Bereich gelungen ist: Keine „Neuauf-lage“, sondern ein wohlüberlegter Versuch auf Zukunft hin.

Das Gotteslob ist eine kleine geistliche „Hausbibliothek“, in verständlicher Spra-che:• ein Gebets- und Glaubensschatz,• ein Erinnerungsbuch für die ältere Ge-

neration,• ein Findbuch für die jüngere Generati-

on,• eine kleine Leseschule für das geistliche

Leben.Kardinal Marx wünscht den Gläubigen, dass sie vom neuen „Gotteslob“ bald sagen kön-nen: „Das ist mein Buch“.Abtei und Pfarrei bemühen sich darum!(Empfohlen sei die Großdruckausgabe für zuhause. Sie ist lesefreundlich und liegt gut in der Hand.)Elektronisch können Sie im Gotteslob auch stöbern unter der Internetseite:Gotteslob.katholisch.dewww.mein-gotteslob.de

Theologie und Glaube

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Das neue Gotteslob – praktisch gesehen

Von Walter Neumeister

Seit Ostern ist das Neue Gotteslob in unserer Pfarrei in Gebrauch. Assoziativ konnten wir die Gebets- und Lied-texte schon anhand der Nummern der Liedta-fel zuordnen – nun müssen wir uns wie-der umorientieren! Po-

sitiv fällt mir gleich auf: beim Umblättern ist die Liednummer des Liedes der vorher-gehenden Seite in schwarzer Farbe mit an-gedruckt. Man weiß also gleich, hier kann nicht der Liedanfang sein. Zurückblättern und der Liedbeginn ist auff ällig in roter Far-be dargestellt. Wir fi nden neben den traditi-onellen Melodien und Texten, wie gewohnt, auch wieder Ö-Lieder und neu eingeführt (Ö)-Lieder, gelegentlich sinnvollerweise auch hintereinander abgedruckt! Dies fordert zum meditativen Textvergleich geradezu heraus und ruft uns dann in Erinnerung, wo die Klippen der Ökumene (noch) genommen werden müssen!Auch gefällt mir sehr gut, dass endlich wie-der die weiteren Liedstrophen direkt unter den Melodienotenzeilen gesetzt sind. Ist uns das neue Liedgut nicht geläufi g, würden wir uns auch noch mehr als drei Strophen bei den Notenzeilen wünschen, aber als geübte Sän-

ger freuen wir uns über das Vertrauen, das der Herausgeber in uns und unsere Aufnah-me-, Umsetzungs- und Lernfähigkeit gesetzt hat! Insgesamt wird das redaktionelle Kon-zept konsequent umgesetzt. Wagen Sie den Blick auf die vorderen Seiten mit der Einfüh-rung! Dann werden Ihnen auch die teilwei-se auch grafi sch gestalteten roten Einlegesei-ten aufgefallen. Sie gliedern die Sachteile im Gotteslob nach den Sinnzusammenhängen und machen das Buch wertvoll für den täg-lichen Gebrauch.Sogar zum gelegentlichen Schmunzeln bie-tet das Gotteslob Anlass: Es gibt auch eine Ö-Version der Halleluja! Aus dem Pfi ngsturlaub zurück ist mir sogleich wieder präsent: Der Diözesanteil! Viele die-ser in den Bistümern teilweise unterschied-lich ausgeformten „traditionellen“ Lieder hat der Herausgeber nunmehr in die Gesamtaus-gabe integriert, mit dem Ergebnis, dass High-lights des barock geprägten Liedguts, z.B. die Haydn- und Schubert-Messe, nunmehr wieder einheitlich, nach übereinstimmen-der Quelle gesungen werden können. Tat-sächlich konnte es passieren, dass der froh

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gestimmt Mün-chener einen Pi lgerausf lug in die Wies-Kirche mit der Hl. Messe krö-nen wollte, dort dann in Erman-gelung des Got-teslobes vor Ort und im Ver-trauen auf die Text- und Me-l o d i e s i c h e r-heit gewahr wurde, wie anders die „richti-ge“ Liedversion im Nachbarbistum klang.

So bleibt mir als abschließende Erkenntnis: Bistumsgrenzen haben sich auf die Anzahl der Einmerkbändchen reduziert! Das Erz-bistum zeigt sich hier großzügig: Wir haben derer vier zur Verfügung. Zum Schluss noch eine Bitte: keine Knoten in die (ausfransen-den) Bändchen einknüpfen; Buchschnitt und Seiten leiden darunter!Sie haben nach der Lektüre der geistlichen Einführung in das neue Gotteslob von Pater Benedikt Interesse gefunden, sich auch im Hausgebrauch vom aktuellen Gotteslob lei-ten zu lassen? Oder Sie suchen noch ein pas-sendes Weihnachtsgeschenk? Gerne können Sie sich der Sammelbestellung hier in Sankt Bonifaz anschließen.

Gotteslob über die Gemeinde bestellen

Für das Erzbistum München-Freising stehen zur Auswahl: • Balacron dunkelgrau – „4 Bändchen“ in Sankt Bonifaz im Gebrauch – 19,95• Balacron dunkelgrau „4 Bändchen“ Großdruck 24,95 – sehr begehrt!• Lederfaserstoffeinband (Cabra)• schwarz Goldschnitt mit Schuber 4 Bändchen 32,95 sehr begehrt!• Lederfaserstoffeinband (Cabra)• schwarz Goldschnitt mit Schuber 4 Bändchen Großdruck 37,95 sehr begehrt!

Ein Rabatt von zehn Prozent kann erwirkt werden!

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Tag der Schöpfung 2014 in München

Unter dem Motto „Staunen. Forschen. Handeln. – Gemeinsam im Dienst der Schöpfung“ feiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) am 5. September 2014 den Tag der Schöp-fung. Die zentrale Feier fi ndet diesmal in München Sankt Ludwig statt. Dabei soll der gemeinsame Dienst von Glaube und Wis-senschaft am Erhalt der Schöpfung im Mit-telpunkt stehen.Zwischen dem christlichen Glauben und

der wissenschaftlichen Forschung dürfe kein Graben entstehen, wenn es um den Erhalt der Schöpfung gehe, davon ist die ACK Deutschland überzeugt. Viel zu oft würden Naturwis-senschaft und Glaube als Gegensätze angesehen, dabei seien beide mit ihren unterschiedli-chen Perspektiven wichtige Partner beim Erhalt der Schöpfung. Daher will man bei der Fei-er des Tags der Schöpfung im Jahr 2014 die gemeinsame Arbeit im Dienst der Schöpfung beleuchten und konkret gemeinsame Aufgaben und Zielsetzungen formulieren. Bei der zentralen Feier des Schöpfungstages soll sich nach einem ökumenischen Gottes-dienst in Sankt Ludwig ein Prozessionsweg durch den Englischen Garten anschließen. Da-bei wird eine Wasserweihe nach orthodoxer Tradition gefeiert. Anschließend fi ndet in der Katholischen Akademie Bayern ein Festakt statt, bei dem Experten aus � eologie und Na-turwissenschaft zum � ema diskutieren.

Firmung Pfingsten 2015

Wir laden Jugendliche ab 16 Jahren ein, die fragen: „Firmung – will ich das auch?“Start ist am Sonntag, den 28. September in Sankt Bonifaz zum Kennenlernen.Treffpunkt: 11.30 Uhr im Jugendcafe nach der Kindermesse (Dauer ca. 1 Std). Für unsere gemeinsamen Tage in Andechs (27.-29.10.2014) ist es wichtig, dass Du mitfährst!Wenn Du dabei sein willst, dann melde Dich bis spätestens 21. Sept. 2014 im Pfarrbüro an: schriftlich, telefonisch unter: 089 55171-200 oder per email:[email protected]

Termine und Ankündigungen

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Bergmesse Sie fi ndet am Sonntag, den 7. September 2014 bei der Bergkirche „Sankt Johann im Ge-birg“ in der Nähe der Winklmoosalm bei Reit im Winkel statt.Weitere Informationen zur Abfahrt u.ä. entnehmen Sie dem Pfarrbrief oder lesen Sie auf der Homepage der Pfarrei.

DreihostienfestDer Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist heuer zu Gast beim diesjährigen Dreihostienfest in Andechs, das am Samstag, den 27. September 2014 stattfi ndet. Weitere Informationen auf der Internetseite der Abtei.

WeltmissionssonntagEin Fest der Begegnung ist auch heuer wieder der Weltmissionssonntag, den die Gemein-de Sankt Bonifaz am Sonntag, den 19. Oktober 2014 mit allen Gemeinden feiert, die in Sankt Bonifaz zuhause sind.

Elisabethen-SonntagUm eine großherzige Spende zugunsten der Projekte des Elisabethen-Vereins bitten die Ver-antwortlichen am Elisabethen-Sonntag, den 16. November 2014.Ein herzliches Vergelt’s Gott hierfür.

AdventsbasarDer Adventsbasar fi ndet in guter Tradition zu Beginn des neuen Kirchenjahres statt, am Samstag und Sonntag, 29. und 30. November 2014 statt. Dazu werden noch viele Helfe-rInnen benötigt. Ob Platzerlbacken, Karten dekorieren oder Stände aufbauen – jede Hilfe ist willkommen. Bitte im Pfarrbüro melden.

Termine und Ankündigungen

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Liturgisches Jahr – Kirchenmusik zu den Gottesdiensten (Leitung Martin Fleckenstein)

21.09.2014 25. Sonntag im Jahreskreis 09.00 Uhr Pfarr- und Konventamt Choralamt mit der Choralschola der Abtei

19.10.2014 29. Sonntag im Jahreskreis 09.00 Uhr Pfarr- und Konventamt Choralamt mit der Choralschola der Abtei

01.11.2014 Hochfest Allerheiligen 09.00 Uhr Pontifi kalamt Vocalsolisten

16.11.2014 33. Sonntag im Jahreskreis 09.00 Uhr Pfarr- und Konventamt Choralamt mit der Choralschola der Abtei

22.11.2014 19.30 Uhr Vigil zum Hochfest Christkönig Choralscholen der Abtei Venio und der Abtei

23.11.2014 09.00 Uhr Pontifi kalamt Hochfest Christkönig R. Jones - Missa brevis in C, Motetten Stiftskantorei Sankt Bonifaz

24.11.2014 19.00 Uhr Pontifi kalamt zu Kirchweih Vokalsolisten

29.11.2014 18.00 Uhr Vorabendgottesdienst zum Ersten Advent Orgelmusik Martin Fleckenstein, Orgel

Konzerte in Sankt Bonifaz

14.12.2014 Chorkonzert am Gaudetesonntag A. Vivaldi – Gloria, J. D. Zelenka - Missa Nativitatis Domini Solisten, Stiftskantorei Sankt Bonifaz, Mitglieder des Bayerischen Staatsorchesters 16.00 Uhr, Basilika Sankt Bonifaz Eintritt: € 20,- / ermäßigt € 15,-

Kirchenmusik

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Gottesdienstordnung September – November 2014SeptemberSo 07.09. 23. Sonntag im Jahreskreis – Ferienordnung 07.00 Uhr Abfahrt zur Bergmesse auf der WinklmoosalmSo 14.09. Fest Kreuzerhöhung – SonntagsordnungSo 21.09. 25. Sonntag im Jahreskreis – Sonntagsordnung 09.00 Uhr Choralamt 10.30 Uhr Kindermesse mit Segnung der SchulanfängerSa 27.09. 09.30 Uhr in Andechs: Festgottesdienst zum DreihostienfestSo 28.09. 26. Sonntag im Jahreskreis – Sonntagsordnung

OktoberSo 05.10. 27. Sonntag im Jahreskreis, Erntedank – SonntagsordnungSo 12.10. 28. Sonntag im Jahreskreis – SonntagsordnungSo 19.10. 29. Sonntag im Jahreskreis - Sonntagsordnung 10.00 – 13.00 Uhr Flohmarkt und FrühschoppenSo 26.10. 30. Sonntag im Jahreskreis – Sonntagsordnung

NovemberSa 01.11. Allerheiligen – Sonntagsordnung 09.00 Uhr Pontifi kalamtSo 02.11. Allerseelen – SonntagsordnungSo 09.11. Fest Weihe der Lateranbasilika – SonntagsordnungSo 16.11. 33. Sonntag im Jahreskreis – Sonntagsordnung 09.00 Uhr ChoralamtSa 22.11. 19.30 Uhr Vigil zum ChristkönigssonntagSo 23.11. Christkönigssonntag – Sonntagsordnung 09.00 Uhr Pontifi kalamtSa 29.11. 17.00 Uhr Adventansingen 14.00 – 18.00 Uhr AdventsbasarSo 30.11. 1. Adventsonntag – Sonntagsordnung 10.00 – 13.00 Uhr Adventsbasar

Termine und Ankündigungen

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Kollekten

14.09. Kollekte zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel28.09. Caritas-Herbstsammlung26.10. Kollekte für die Weltmission02.11. Kollekte für die Priesterausbildung in Osteuropa09.11. Kollekte für den St. Korbiniansverein16.11. Sammlung für den St. Elisabethenverein23.11. Kollekte für die Diaspora30.11. Kollekte für die Kath. Jugendfürsorge

Ökumenisches Abendgebet in St. Willibrord, Blumenstr. 36, 19 Uhr

Dienstag, 02. SeptemberDienstag, 07. OktoberDienstag, 04. November

Eine-Welt-Waren-Verkauf vor der Basilika, 9.30 – 12.30 Uhr

Sonntag, 07. SeptemberSonntag, 05. OktoberSonntag, 02. November

Ferienordnung einschl. Sa. 13.09.2014Werktag: 18 Uhr hl. Messe (Komplet entfällt)Samstag: 18 Uhr Vorabendmesse (Komplet entfällt)Sonntag: 09.30 Uhr Pfarr- u. Konventamt, 10.15 engl. Messe, 11.30 Uhr hl. Messe, 19.00 Uhr hl. Messe (Kindermesse und Vesper entfallen)Beichtgelegenheit nach Vereinbarung

Termine und Ankündigungen

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Pfarrbote Sankt BonifazHerausgeber: Kath. Pfarrgemeinde Sankt BonifazKarlstraße 34, 80333 MünchenTel: 089/55171-200; Fax: 089/55171-230

Redaktion: Clemens Finzer für den Öffentlichkeitsausschuß des PGR

e-mail: [email protected]

www.sankt-bonifaz.deSeelsorger: P. Korbinian Linsenmann OSB, Pfarrer

Paul Hölzl, Diakon

Öffnungszeiten des Pfarrbüros:

Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag:

8.30 - 12.00 Uhr und 13.30 - 17.00 Uhr.

Mittwoch geschlossen.

Bankverbindung: LIGA-Bank München

IBAN DE 46 7509 0300 0002 1423 17 – BIC GENODEF1M05

Für Hörbehinderte: Induktionsschleife im Mittelschiff der Basilika und im Saal

Für Rollstuhlfahrer u. Gehbehinderte: Aufzug im Zentrum

Gestaltun

g un

d Layout: Rein

er FacklereM

ail: pfarrb

ote@g

ooglem

ail.com

Sonntag

09.00 Uhr Pfarr- und Konventamt

10.15 Uhr hl. Messe der englisch-

sprachigen Gemeinde

10.30 Uhr Kindermesse

11.30 Uhr hl. Messe

18.15 Uhr Vesper

19.00 Uhr hl. Messe

Montag – Freitag

18.00 Uhr hl. Messe

19.30 Uhr Komplet

Samstag

18.00 Uhr Vorabendmesse

19.30 Uhr Komplet

Regelmäßige Gottesdienste

Beichtgelegenheit

Montag – Freitag: 17.00 – 17.45 Uhr

Samstag: 15.00 – 18.00 Uhr

Sonntag: 08.00 – 09.00 Uhr