SICHER Herbst 2008

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mit meiner Krankenkasse Geschätzte Kundinnen Geschätzte Kunden Ihre Meinung interessiert uns! In der Mitte des SICHER haben wir eine Leser- umfrage beigelegt, um Ihnen einige Fra- gen zur Zeitschrift zu stellen. Mit unserer Kundenzeitschrift wollen wir Sie zu The- men rund um das Gesundheitswesen in- formieren – aus gutem Grund: Wenn es gelingt, das Gesundheitsbewusstsein je- des Einzelnen zu fördern, kann viel er- reicht werden: mehr Wohlbefinden, mehr Lebensqualität und nicht zuletzt mehr Kosteneinsparungen für alle. Sagen Sie uns also, wie Ihnen das SICHER gefällt – und mit etwas Glück gewinnen Sie ein er- holsames Wellness-Wochenende für zwei Personen. Der Sommer ist vorbei, die Tage werden kürzer und die Temperaturen sinken. Viele von uns verbringen wieder weniger Zeit im Freien. Auch die Kinder verweilen sich mehr in geschlossenen Räumen – sie bewegen sich weniger und sitzen mehr vor dem Computer oder dem Fernseher. Auf Seite 4 sagen wir Ihnen, auf was Ihre Kinder bei vermehrtem Sitzen ach- ten müssen und was geeignete Büro- stühle und -tische mitbringen müssen. Mit den kälteren Temperaturen steigt die Lust auf einen Saunabesuch. Die Nord- länder schwören schon lange darauf und nutzen die Sauna, um Erkältungs-, Stoff- wechsel- und Kreislaufkrankheiten vorzu- beugen oder einfach zum Entspannen. Auf Seite 5 erfahren Sie mehr zu diesem Thema. Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst und eine spannende Lektüre. Marcel Graber Direktor RVK Beat Villiger, was hat Sie vor drei Jahren dazu bewogen, CEO des SPZ Nottwil zu werden? Das SPZ beschäftigt über 900 Mitarbeitende, die in 30 Abteilungen rund 80 verschiedene Berufe ausüben. Diese Mitarbeitenden sind an 365 Ta- gen während 24 Stunden für ihre Patienten da. Die ganze Organisation ist in den letzten Jahren organisch gewachsen und es hat mich gereizt, das Haus zu reorganisieren und die gesamte Führungsstruktur schlanker zu machen. Mein Ziel ist es, die Effizienz zu steigern – eine betriebs- wirtschaftliche Verbesserung also, ohne die hohe Qualität der Leistungen einzuschränken. Welche Eigenschaften heben das SPZ von an- deren Spitälern oder Kliniken ab? Wir be- treuen unsere Patienten während allen Phasen. Das heisst, dass wir neben der medizinischen Interview mit Beat Villiger, CEO Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil «In meinem Beruf blühe ich auf» Er ist CEO des Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ) Nottwil, hat als Swiss-Olympic-Chefarzt Spitzensportler an der Olympiade in Peking betreut und ist im Medical-Komitee des Internatio- nalen Eishockey-Verbandes tätig: Beat Villiger sucht Herausforderungen und liebt die Abwechs- lung. Seine anspruchsvolle Tätigkeit im SPZ bezeichnet er als grosse Chance, die er mit viel Freude und Engagement meistert. Der 64-Jährige hat auch privat hohe Ambitionen: Er treibt fast täglich Sport und bestreitet jedes Jahr mindestens einen Marathon. HERBST 2008 SICHER Grosse SICHER-Umfrage Gewinnen Sie ein Wellness-Wochenende

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- Interview mit Beat Villiger - Medizin: Chronische Schmerzen: Dominant und fassettenreich - Branche: Spitalfinanzierung im Umbruch - Jugend: Wenn langes Sitzen zur Last wird - Prävention: Genug Schlaf hält fit Wenn langes Sitzen zur Last wird - Gesundheit: Düfte bestimmen das Wohlbefinden

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Page 1: SICHER Herbst 2008

m i t m e i n e r K r a n k e n k a s s e

Geschätzte KundinnenGeschätzte Kunden

Ihre Meinung interessiert uns! In derMitte des SICHER haben wir eine Leser-umfrage beigelegt, um Ihnen einige Fra-gen zur Zeitschrift zu stellen. Mit unsererKundenzeitschrift wollen wir Sie zu The-men rund um das Gesundheitswesen in-formieren – aus gutem Grund: Wenn esgelingt, das Gesundheitsbewusstsein je-des Einzelnen zu fördern, kann viel er-reicht werden: mehr Wohlbefinden, mehrLebensqualität und nicht zuletzt mehrKosteneinsparungen für alle. Sagen Sieuns also, wie Ihnen das SICHER gefällt –und mit etwas Glück gewinnen Sie ein er-holsames Wellness-Wochenende für zweiPersonen.

Der Sommer ist vorbei, die Tage werdenkürzer und die Temperaturen sinken.Viele von uns verbringen wieder wenigerZeit im Freien. Auch die Kinder verweilensich mehr in geschlossenen Räumen – siebewegen sich weniger und sitzen mehrvor dem Computer oder dem Fernseher.Auf Seite 4 sagen wir Ihnen, auf was Ihre Kinder bei vermehrtem Sitzen ach-ten müssen und was geeignete Büro-stühle und -tische mitbringen müssen.

Mit den kälteren Temperaturen steigt dieLust auf einen Saunabesuch. Die Nord-länder schwören schon lange darauf undnutzen die Sauna, um Erkältungs-, Stoff-wechsel- und Kreislaufkrankheiten vorzu-beugen oder einfach zum Entspannen.Auf Seite 5 erfahren Sie mehr zu diesemThema.

Wir wünschen Ihnen einen schönenHerbst und eine spannende Lektüre.

Marcel GraberDirektor RVK

Beat Villiger, was hat Sie vor drei Jahren dazubewogen, CEO des SPZ Nottwil zu werden?Das SPZ beschäftigt über 900 Mitarbeitende, diein 30 Abteilungen rund 80 verschiedene Berufeausüben. Diese Mitarbeitenden sind an 365 Ta-gen während 24 Stunden für ihre Patienten da.Die ganze Organisation ist in den letzten Jahrenorganisch gewachsen und es hat mich gereizt,das Haus zu reorganisieren und die gesamte

Führungsstruktur schlanker zu machen. Mein Zielist es, die Effizienz zu steigern – eine betriebs-wirtschaftliche Verbesserung also, ohne diehohe Qualität der Leistungen einzuschränken.

Welche Eigenschaften heben das SPZ von an-deren Spitälern oder Kliniken ab? Wir be-treuen unsere Patienten während allen Phasen.Das heisst, dass wir neben der medizinischen

Interview mit Beat Villiger, CEO Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil

«In meinem Beruf blühe ich auf»Er ist CEO des Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ) Nottwil, hat als Swiss-Olympic-ChefarztSpitzensportler an der Olympiade in Peking betreut und ist im Medical-Komitee des Internatio-nalen Eishockey-Verbandes tätig: Beat Villiger sucht Herausforderungen und liebt die Abwechs-lung. Seine anspruchsvolle Tätigkeit im SPZ bezeichnet er als grosse Chance, die er mit vielFreude und Engagement meistert. Der 64-Jährige hat auch privat hohe Ambitionen: Er treibtfast täglich Sport und bestreitet jedes Jahr mindestens einen Marathon.

H E R B S T 2 0 0 8S ICHERGrosse SICHER-Umfrage

Gewinnen Sie ein Wellness-Wochenende

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Viele Menschen quälen sich Tag für Tag mitchronischen Schmerzen herum. Schuld darankönnen Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose,Osteoporose, Rückenprobleme oder Krebssein – der Schmerz hat jedoch noch viele an-dere Gesichter.

Im Mittelalter galt das Ertragen von Schmerzenals eine ehrenvolle und von Gott auferlegteBürde. Heute besteht die Ansicht, dass einSchmerz, der über ein gewisses Mass an Inten-sität und zeitlicher Dauer hinausgeht, eineFehlfunktion des menschlichen Nervensystemsist und damit eine Krankheit darstellt. Er be-stimmt das Leben der Betroffenen und prägtauch die Beziehung zur Familie, zu Freundenund anderen Bezugspersonen. Sekundär folgenDepressionen, Angst, Schlafstörungen, vermin-derte Aktivität bis hin zum Selbstmordversuch.Ausserdem entstehen hohe Kosten durch Abklä-rungen und Behandlungen, Arbeitsunfähigkeitsowie frühzeitige Berentung.

Dauern die Schmerzen länger als drei Monatean, spricht man von chronischen Schmerzen. Inder Schweiz leiden knapp 700 000 Personendaran – oft werden sie als Simulanten abge-stempelt. Der Schmerz hat viele Facetten: Rund15 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden

an chronischen Kopfschmerzen (Migräne), beijeder vierten Frau ab dem 50. Lebensjahr tretenBrüche bei porösen Knochen auf. Für 50 Pro-zent aller Erwachsenen wird im Laufe ihres Le-bens wegen Rheuma jede Bewegung zur Qual,70 Prozent der Tumorpatienten in fortgeschrit-tenem Stadium leiden unter sehr starkenSchmerzen und 10 Prozent aller Diabetiker sindwegen der Schädigung der Nervenstrukturschmerzgeplagt.

Behandlung oft schwierigSchmerzen sind natürliche und lebenswichtigeWarnsignale unseres Körpers bei Gefahren,Überlastung oder Krankheit; sie verschwindenin der Regel, sobald die Ursache beseitigt ist.Dauert der Schmerz jedoch länger als drei Mo-nate, werden durch die dauernden Schmerz-signale die Nervenfasern früher oder später ver-ändert: Es entsteht eine Erinnerungsspur, ein

so genanntes «Schmerzgedächtnis». Die Be-handlung gestaltet sich daher viel komplexer.Gefordert ist dann eine Kombination von ver-schiedenen Therapiemethoden (multimodalesKonzept), die möglichst früh begonnen werdensollen. Schmerzmedikamente in abgestufterStärke von Aspirin bis Morphium sind unver-zichtbar, Antidepressiva können sie unterstüt-zen. Aktivierende und entspannende Hilfe bie-tet die Physiotherapie; mit Akupunktur, Bio-feedback, Hypnose oder autogenem Trainingkann die Behandlung sinnvoll ergänzt werden.Eine Psychotherapie hilft, Verhaltensstrategienzu erlernen. Viele Betroffene finden Unterstüt-zung in Selbsthilfe- oder Interessengruppen.

Rudolf Häuptle, Vertrauensarzt

Versorgung Therapien, Rehabilitationen, Reinte-grationen, Berufsfindungen und vieles mehr an-bieten. Wir kümmern uns auch um die sozialenund psychologischen Probleme unserer Patien-ten, betreuen die Organisation von Umbauten inWohnungen und Autos. Nach dem Austritt füh-ren wir zuerst halbjährliche und später jährliche

Check-ups durch. Die Statistik zeigt: Seit 2002sind 90 Prozent aller Patienten in ihren Berufzurückgekehrt, im letzten Jahr waren es sogar95 Prozent. Davon arbeitet rund die Hälfte in ei-nem 100-Prozent-Pensum.

Wie wichtig sind für Sie präventive Massnah-men und Instrumente? Der Prävention räumeich einen sehr hohen Stellenwert ein. Es müsstemeiner Ansicht nach Aufgabe von Staat und Kostenträger sein, diese aktiv zu fördern. DieKrankenversicherer verhalten sich teilweiseschon heute vorbildlich, es könnte aber nochviel mehr gemacht werden. In der Schulekönnte man noch viel mehr Inhalte vermitteln– neben der Bewegung gehören auch die Ernäh-rung, der Umgang mit Stress oder das Zeitmana-gement dazu.

Wie managen Sie selbst Ihre Zeit, damit dieGesundheit neben den beruflichen Aktivitä-ten nicht zu kurz kommt? Ich habe das Glück,dass ich nur wenig Schlaf benötige, sodass ich

neben dem Beruf trotzdem genügend Zeit fürmich habe. Diese Zeit geniesse ich bewusst undintensiv: Meine Frau und ich sind begeisterteBerggänger, im Winter gehöre ich zu den ange-fressenen Alpin-Skifahrern, ich besitze einenkleinen Rebberg und ich esse und trinke sehrgerne. Dabei bin ich ein Fan der mediterranenErnährung – also viel Gemüse, Salat und Fisch.Ab und zu esse ich aber auch mal gerne einenHamburger.

Haben Sie ein Geheimrezept für ein gesun-des Leben? Es ist alles eine Frage des Lebens-stils: Wir müssen versuchen, möglichst viel Be-wegung in unseren Alltag einzubauen, denn be-wegte Menschen sind psychisch stabiler und er-holen sich bei Tiefschlägen besser. 30 MinutenBewegung täglich ist das Minimum. Eine ausge-wogene Ernährung ist wichtig – aufs Rauchensollte man verzichten. Wir brauchen aber auchalle genügend Erholung, Ferien und Glück.

Fortsetzung Interview mit Beat Villiger

MEDIZIN SICHER 4/2008

Chronische Schmerzen: Dominant und fassettenreich

Schmerzen sind Warnsignale unseres Körpers.

Beat Villiger27. Januar 1944

LieblingsessenFisch und Fleisch

Mein schönstes ErlebnisGeburt von Sohn Michi

Lieblingsort – da fühle ich mich besonders wohlItalien

Davon habe ich als Kind geträumtOlympiasieger zu werden

www.paranet.ch

www.schmerzpatienten.chwww.schmerzinfo.ch

Page 3: SICHER Herbst 2008

Was ist ein HMO-Modell odereine Hausarztversicherung?

Wer sich im Rahmen eines HMO- oder Hausarzt-Modells versichern lässt, spart Prämien, ver-zichtet aber im Gegenzug auf die freie Arzt-wahl. Das heisst, dass man sich verpflichtet,sich zuerst an seine HMO-Praxis oder seinen

Hausarzt zu wenden. Die Überweisung an denSpezialisten oder ins Spital erfolgt anschlies-send durch die HMO bzw. den Hausarzt. Dieseentscheiden, ob ein Spezialist oder eine Ein-weisung ins Spital sinnvoll ist. Von diesem Vor-gehen ausgenommen sind einige Ausnahmenwie beispielsweise der Gynäkologe, Augen-oder Kinderarzt.

www.krankenversicherer.chBRANCHE

Spitalfinanzierung im Umbruch

Die Finanzierung der Spitäler ist im Um-bruch. Bereits per 1. Januar 2009 werdenerste Anpassungen vorgenommen. Mit Ein-führung der letzten Änderungen per 1. Ja-nuar 2012 soll die neue Spitalfinanzierungabgeschlossen werden.

Die Förderung des Wettbewerbs zwischen denLeistungserbringern steht bei der neuen Spital-finanzierung im Vordergrund. Nebst vielen an-deren Änderungen tritt eine von mehreren Sei-ten geforderte Gesetzesanpassung in Kraft:Grundversicherte dürfen zukünftig landesweitzwischen allen Spitälern, die auf den kantona-len Spitallisten stehen, wählen. Die Kostenwerden von den Kantonen und den Krankenkas-sen gemäss einem bestimmten Verteilschlüsselübernommen. Zu den Leistungserbringern mitkantonalem Auftrag zählen öffentliche undteilweise private Spitäler. Auch Geburtshäusergeniessen vermehrt den Status eines anerkann-ten Leistungserbringers und werden somitdurch die Grundversicherung finanziert. DasPrivileg, ohne finanzielle Mehrbelastung in derganzen Schweiz stationär behandelt zu wer-den, war bisher auf Patienten beschränkt, die

in Kantonen ohne die benötigte Versorgungs-möglichkeit wohnten, bei Notfällen oder miteiner entsprechenden Zusatzversicherung.

Unterschiedliche Tarife nach KantonDa sich die Kantone an den Spitalkosten betei-ligen, müssten sie eine allfällige Kostendiffe-renz mittragen. Es liegt auf der Hand, dass sichdie Kantone damit nicht anfreunden konnten,und so hat das Parlament einen Passus ein-bauen lassen: Es werden von den Kantonenund den Krankenkassen nur die Mehrkosten bishöchstens zum Tarif des jeweiligen Wohnkan-tons übernommen. Da sich die Tarife zwischenden Kantonen teilweise massiv unterscheiden,kann es je nach Wohnkanton der versichertenPerson zu ungewollten und unbewussten Mehrbelastungen führen. Ausgenommen blei-ben Notfallbehandlungen oder wenn der Pa-tient vom Wohnkanton eine Bewilligung füreine ausserkantonale Behandlung erhält.

Die versicherte Person kann sich mit einer Heilungskosten-Zusatzversicherung («AllgemeineAbteilung», «Halbprivate Abteilung» oder «Pri-vate Abteilung») schützen. Diese Bausteine

übernehmen die Mehrkosten bei stationärenBehandlungen innerhalb und ausserhalb desWohnkantons. Je nach Ausgestaltung werdendie Gesamtkosten mit oder ohne Kostenbeteili-gung übernommen. Sinnvoll sind solche Zu-satzversicherungen allemal: Oft bieten dieseLösungen einen weiterreichenden Versiche-rungsschutz – so ist beispielsweise die Aus-landdeckung integriert oder es werden Beiträgean Kuren mitversichert.

Im Jahr 2009 werden allen Versicherten,verrechnet mit den Prämien, 16.80 Frankenan Umweltabgaben ausbezahlt. Der Grossteildes Geldes stammt aus den Einnahmen einerUmweltabgabe auf Lösungsmitteln, die sogenannten VOC.

VOC werden in der Wirtschaft beispielsweise fürdie Reinigung von Metallen oder in Farben undLacken eingesetzt. Sie sind mitverantwortlich für

die hohen Ozonwerte im Sommer (Sommer-smog). Die Abgabe auf VOC führt durch die Preis-erhöhung zu sparsamerem Umgang mit Lösungs-mitteln, trägt zur Bekämpfung hoher Ozonwertebei und dient somit unserer Gesundheit. SolcheLenkungsabgaben sind ein marktwirtschaftlichesInstrument der Umweltpolitik.

Patienten können künftig zwischen allen Spitälern in

der Schweiz auswählen, die auf der Spitalliste enthalten sind.

Bund verteilt Geld aus Umweltabgaben

www.umwelt-schweiz.ch/voc

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Für die Kinder und Jugendlichen hat dieSchule wieder begonnen. Die meisten Auf-gaben in der Schule werden im Sitzen ge-macht, was nicht sehr gesund für denmenschlichen Körper ist: Durch zu langesSitzen können Haltungsschäden hervorgeru-fen werden. Es gibt einige Tipps, wie mansolchen Schäden vorbeugen kann.

Nicht alle Schulen sind mit ergonomischen Mö-beln, die eine genügende Sitzqualität gewähr-leisten, ausgestattet. Stuhl und Pult sollten inder Höhe so verstellbar sein, dass sie sich derGrösse des Kindes anpassen können. Bei eineroptimalen Sitzhaltung berühren die Fusssohlenden Boden und der Blick ist geradeaus gerich-tet. Die Sitzfläche ist rutschfest und lässt sichbis zu zehn Grad neigen. Die Vorderkante sollabgerundet und die Rückenlehne gewölbt sein.Es gilt: Langes Sitzen soll auch bei besten Vor-

aussetzungen umgangen und mit möglichstvielen Pausen unterbrochen werden.

Der Mensch ist nicht fürs Sitzen gemacht: Zwi-schen den beiden Beckenknochen, auf denener sitzt, und der Haut gibt es kaum Fett undMuskeln. Mit dem Körpergewicht wird das Be-cken um bis zu 50 Grad abgeknickt. Somit wirddas Steissbein gestaucht, die Beckenbänderwerden überdehnt, was schliesslich die Rippen-funktion beeinträchtigt. Als Folge davon ent-steht eine flache Atmung, die Verdauung wirdverlangsamt und Probleme mit den Wirbelge-lenken und den Bandscheiben können auftre-ten. Solche Faktoren können bei lang andau-erndem Sitzen zu Haltungsschäden und Rük-kenschmerzen führen. Längere Zeit in einer Po-sition zu verharren, schadet: Die Muskulaturerlahmt, Körperregionen werden schlechtdurchblutet und Gelenke erstarren langsam.

Studien zeigen, dass 19 Prozent der Kinder beiSchuleintritt Haltungsstörungen aufweisen, beiSchulaustritt sind es bereits 30 Prozent.

Bewegung schützt vor SchmerzenMit einigen Tricks kann das Sitzen relativ kom-fortabel gestaltet und den unliebsamen Folge-schäden entgegengewirkt werden. Bewegungist das A und O während des Sitzens, denn da-durch wird das Blut mit Sauerstoff versorgt,was vor allem für die Entwicklung der Kindersehr wichtig ist. Das ständige Wechseln derSitzposition entlastet die Bandscheiben undfördert die Durchblutung, den Stoffwechsel unddie Atmung. Dadurch wird die Konzentrationund damit die Leistungsfähigkeit in der Schulegefördert.

Wenn langes Sitzen zur Last wird

JUGEND SICHER 4/2008

Verschiedene Sitzpositionen

Ergonomische BüromöbelIn der Schule muss sich das Kind der zurVerfügung stehenden Infrastruktur anpas-sen. Mit regelmässigem Wechseln der Sitz-position kann es das Beste daraus machen.Zuhause soll der Arbeitsplatz des Kindes jedoch mit ergonomischen Möbeln ausge-stattet werden.

19 Prozent der Kinder weisen bereits bei Schuleintritt Haltungsstörungen auf.

www.gesund-sitzen.ch

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In der Nacht erholt sich der Körper von allenTagesaktivitäten, von körperlichen und psy-chischen Belastungen. Das gilt für Kinderwie Erwachsene. Ein gesunder und aktiverKörper braucht deshalb seinen Schlaf – undzwar genug.

Nicht alle Kinder brauchen gleich viel Schlaf: Siesollen so lange schlafen, dass sie sich den gan-zen Tag fit fühlen. Um die richtige Dauer her-auszufinden, müssen sie verschiedene Schlaf-rhythmen probieren. Wenn sich Kinder über län-gere Zeit müde oder matt fühlen oder wenn sieschlecht gelaunt oder unkonzentriert sind, kön-nen dies Anzeichen von Schlafmangel sein.

Gesundheitliche Folgen möglichSchlafmangel kann für Kinder schwerwiegendeFolgen haben. So zeigen neue Studien, dass zuwenig Schlaf bereits im Kindesalter zu Überge-wicht und erhöhtem Blutdruck führen kann.

Bei 7-Jährigen wurde beispielsweise festge-stellt, dass eine Schlafdauer von weniger alsneun Stunden zu Übergewicht führte. Man fandheraus, dass Kinder, die weniger schlafen, sichauch weniger bewegen, dafür aber einen er-höhten Medienkonsum haben – also vor allemvermehrt vor dem Fernseher sitzen. Das erklärtauch die Tatsache, dass Kinder mit eigenemFernseher im Zimmer öfters übergewichtig sind.Die Konsequenz: TV-Geräte gehören nicht insKinderzimmer! Neben den negativen gesund-heitlichen Folgen verpassen Kinder wegen derreduzierten Konzentrationsfähigkeit oft einenTeil des Schulunterrichts. Lehrkräfte bestätigendiesen Zusammenhang und die Zunahme dieserProblematik.

Um diesen negativen Folgen vorzubeugen, soll-ten Sie Ihrem Kind viel Bewegung und Sportermöglichen. Selektionieren Sie gemeinsam mitdem Kind geeignete Fernsehprogramme. Die

gewählte Sendung soll aufs Alter abgestimmtsein und die Kleinen interessieren. Achten Siedarauf, dass sich Ihr Kind mindestens ebensolang bewegt, wie es statisch vor dem Fernsehersitzt oder liegt. Finden Sie heraus, welcherSport ihm Spass macht, und melden Sie es ineinem Sportverein an. Denn: Wenn sich IhrKind genug bewegt und viel an der frischenLuft ist, ermüdet es auf eine natürliche Art undWeise, was oft zu einem tiefen und erholsamenSchlaf führt.

Viel Erfolg wünscht Ihnen Ihr Lukas ZahnerDr. phil. nat., Mitglied Institutsleitung am Institut für Sport und Sportwissen-schaften der Uni Basel

www.krankenversicherer.ch

www.krankenversicherer.chPRÄVENTION

Genug Schlaf hält fit

Der Begriff «Sauna» stammt aus der finni-schen Sprache und bedeutet übersetzt«Schwitzbad». Die Nordländer schwörenschon lange darauf und nutzen die Sauna,um Erkältungs-, Stoffwechsel- und Kreis-laufkrankheiten vorzubeugen, den Körper zureinigen, das Immunsystem zu stärken odereinfach zum Entspannen.

Mit dem Wellness-Trend hat die Sauna mittler-weile auch bei uns grosse Anerkennung gefun-den, und viele Haushalte besitzen eine eigeneSauna im Haus. Beim Besuch öffentlicher Sau-nas müssen Hygienevorschriften eingehaltenwerden: Durch die warmen Temperaturen unddie hohe Luftfeuchtigkeit in der Sauna, habenBakterien und Viren ein leichtes Spiel, denn sievermehren sich viel schneller. Daher sind ein

Baumwollhandtuch als Unterlage und einegründliche Dusche vorher sehr wichtig. Ausser-dem wird die gereinigte Haut porenfrei undkann besser schwitzen. Die Temperatur in derSauna beträgt zwischen 70 und 100 Grad Cel-sius, wobei die Warmluft nach oben steigt. Diebeste Wirkung wird beim Liegen erzeugt, da sichdadurch der ganze Körper erwärmen kann. Etwazwei Minuten vor dem Verlassen ist wieder eineSitzposition einzunehmen. Nach dem Saunierenwird der Körper – beginnend bei Händen undFüssen – mit einem Wasserguss abgekühlt undeine Ruhepause im Liegen eingelegt.

Während des Saunierens verliert der Körper biszu zwei Liter Flüssigkeit und damit auch Mine-ralstoffe und Spurenelemente: Am besten kön-nen diese mit Wasser, Kräutertees oder Apfel-schorle ersetzt werden.

Saunabesuche stärken das Immunsystem und schützen vor Erkältung.

Sauna: Reinigung für Körper und Geist

Ein erholsamer Schlaf ist schon im Kindesalter wichtig, um sich tagsüber fit und aktiv zu fühlen.

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GESUNDHEIT SICHER 4/2008

… gegen Husten

Knoblauchzehen schälen und mit Honig bedecken. 24 Stunden einwirken lassen. Täglich 3-mal ½ Teelöffel davon einnehmen. Diese Anwendung löst den Hustenbei Erkältungen. Der Saft, der aus dem Knoblauch in den Honig gelangt, hat eine desinfizierende Wirkung.

Grujic Radmila, 3945 Gampel

Gerne veröffentlichen wir interessante und nützliche Tipps von Leserinnen und Lesern.

Tipps einsenden an:Redaktion SICHERHaldenstrasse 256006 Luzern

Publizierte Beiträge werden mit 20 Franken belohnt.

SUDOKU Herbst 2008Lösen Sie das Sudoku: Als Gewinne winken 10 USB-Sticks mit 8 GB Speicherkapazität im Wert von je 45.90 Franken.

Die komplette Zahlenreihe teilen Sie uns via Website mit:www.krankenversicherer.ch. Oder Sie schreiben uns eine Postkartemit Angabe der Lösung und Ihres Versicherers an folgendeAdresse: Redaktion SICHER, Haldenstrasse 25, 6006 Luzern.

Einsendeschluss ist der 15. November 2008Die Gewinner werden ausgelost und persönlich benachrichtigt.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ihre Daten werdenausschliesslich für den Wettbewerb verwendet.

Raumdüfte können die Stimmung positiv beeinflussen.

Ätherische Öle sind leicht verdampfende Extrakte, die aus Pflanzen oder Pflanzenteilen ge-wonnen werden. Die charakteristischen Gerüche befinden sich unter anderem in Blüten, Blät-tern, Samen, Wurzeln, Rinden oder im Holz von Pflanzen. Sie dienen dazu, die Insekten zurBestäubung anzulocken, Schädlinge fernzuhalten oder sich gegen Krankheiten zu schützen.

Düfte bestimmen das Wohlbefinden

Die Ägypter verwendeten ätherische Öle bereits4000 Jahre vor der Zeitwende. Die Inder undChinesen stellten die Geschmacksöle in alterVorzeit aus Rosen und Kalmus her. Mit demWellness-Boom finden sie heute verschiedeneVerwendung: als Raumbeduftung, Aromathera-pie, als Essenz in Bädern oder aber als Ge-schmacksverstärker in Gewürzen. Die Aufnahmevon ätherischen Ölen durch die Nase löst hor-monelle und intellektuelle Prozesse im Gehirnaus: Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen,dass die Gerüche die Gefühlslage und das Ver-

halten beeinflussen können. Die Wirkstoffe ge-langen über unsere Organe in den Blutkreislaufund schliesslich in den gesamten Körper. Studi-energebnisse haben ebenfalls gezeigt, dass einDuft, den man als positiv empfindet, gut tut.

Bei der Qualität von ätherischen Ölen ist esähnlich wie beim Wein: Nicht alle Düfte sind zu100 Prozent naturbelassen. Damit die Düfte je-doch die gewünschte Wirkung erzielen, mussauf gute Qualität geachtet werden. Die Ölewerden nie pur angewendet, da sie oft haut-und schleimhautreizend sind. Richtig einge-setzt sind sie frei von Nebenwirkungen.

Da die Aromatherapie mit ätherischen Öleneine exakte Diagnose der Krankheit und Kennt-nisse der Biochemie voraussetzt, darf eine Behandlung nur durch Ärzte und Heilpraktikerausgeführt werden. Die ätherischen Öle werdengezielt auf ihre Wirksamkeit getestet, da jederMensch individuell darauf anspricht. EineSelbstmedikation kann unerwünschte Neben-wirkungen hervorrufen.

Düfte und ihre Wirkung:Aphrodisierend: Jasmin, SandelholzAufmunternd: Kardamom, Mandarine, ZimtBelebend: Grapefruit, Ingwer, PfefferBeruhigend: Lavendel, MelisseEntspannend: Geranium, MagnolieErfrischend: Limette, MinzeEuphorisierend: JasminAusdauer, Konzentration steigernd:Basilikum, Bergamotte, Verbena, ZitroneHarmonisierend: Lavendel, Rose

Was Grossmutter noch wusste…!

19 Mal einmalig: Die Office World Büro-Fach-märkte! Weil bei uns Innovation Tradition ist,Qualität Priorität hat, Ihre Wünsche im Mittel-punkt stehen und weil wir haarscharf kalkulieren.Unser Angebot sowie weitere Artikel von Dane-Elec finden Sie auf www.officeworld.ch.

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www.krankenversicherer.chKASSEN-INFO

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KASSEN-INFO SICHER 4/2008

P.P.

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