Sicher Klettersteiggehen - alpines Lehrbuch mit DVD-ROM

7
Alpinverlag Jentzsch-Rabl Tourenplanung - Ausrüstung - Technik - Sicherheit l Optimale Tourenvorbereitung l Klettersteigausrüstung genau erklärt l Erfolgreich durch den Klettersteig l Richtiges Verhalten im Notfall l Inkl. DVD-ROM mit Lehrfilm Axel Jentzsch-Rabl Andreas Jentzsch Alpines Lehrbuch Empfohlen vom Verband der Österreichischen Berg- und Skiführer

description

Alpines Lehrbuch mit beigefügter DVD-ROM und unzähligen Infos in Bezug auf Klettersteigarten, Schwierigkeiten, Tourenplanung, Ausrüstung, Technik und Sicherheit. Das reich mit Fotos und Grafiken illustrierte Buch gibt einen detaillierten Überblick über die moderne Ausrüstung und deren Anwendung und zeigt auf, wie eine Klettersteigtour richtig vorbereitet und erfolgreich durchgeführt wird.

Transcript of Sicher Klettersteiggehen - alpines Lehrbuch mit DVD-ROM

Page 1: Sicher Klettersteiggehen - alpines Lehrbuch mit DVD-ROM

AlpinverlagJ e n t z s c h - R a b l

Tourenplanung - Ausrüstung - Technik - Sicherheit

Sich

er K

lett

erst

eigg

ehen

lOptimale Tourenvorbereitung lKlettersteigausrüstung genau erklärtlErfolgreich durch den KlettersteiglRichtiges Verhalten im NotfalllInkl. DVD-ROM mit Lehrfilm

Axel Jentzsch-Rabl Andreas Jentzsch

Axe

l Jen

tzsc

h-R

abl

And

reas

Jen

tzsc

h

Alpines Lehrbuch

Empfohlen vom Verband der Österreichischen Berg- und Skiführer

Page 2: Sicher Klettersteiggehen - alpines Lehrbuch mit DVD-ROM

4 www. alpinverlag.at

Inhalt

Königsjodler Klettersteig

A. Einleitung, warum dieses Buch? 8B. Voraussetzungen für das Klettersteiggehen 9C. Geschichte der Klettersteige 10D. Arten von Klettersteigen 12E. Bauarten von Klettersteigen 16F. Schwierigkeit und Anforderung 18

(Kletter)technische Schwierigkeit: A – F/G oder K (KS) 1 – 7/8 18 Schwierigkeitsbewertung von Kletterstellen (UIAA Skala) 21 Gesamtanspruch 21

G. Ausrüstung 23 Hardware 23 Klettersteigset 23 Sicherungstechnischer Hintergrund 26 Klettergurte 28 Helm 28 Sicherungsseil 29 Zusatzkarabiner und Bandschlingen 29 Seilrolle und Rücklaufsperre 31 Gletscherausrüstung 31 Schuhwerk 31 Klettersteighandschuhe 32 Sonstige Bergausrüstung 33 Notfallausrüstung 34

H. Tourenplanung 35 Planungscheckliste Klettersteig 35 Infoquellen für die Tourenplanung 38 Auswahl des Tourenziels 38 Detailauswahl Klettersteig 41 Zusammenführung der Auswahlkriterien 42 Ausrüstungsauswahl 42 Alternativtourenziel 42 Tourenplanung mit GPS 43

I. Sicher auf der Tour 45 Zustieg 45 Anlegen der Ausrüstung 48 Helm und Gurte anlegen 48 Klettersteigset anlegen 49 Kurzfixierung montieren 50

Page 3: Sicher Klettersteiggehen - alpines Lehrbuch mit DVD-ROM

5www.alpinverlag .at

Inhalt

Col dei Bos - Dolomiten

Partner(check) 51 Auf dem Klettersteig 52 Sicherung 53 Umhängen 54 Spezielle Steigstellen 55 Abstände einhalten! 56 Griffe und Trittarten 57 Karabinerführung 58 Kurzfixierung 58 Zusatzsicherung mit Seil 60 Überholen 62 Zeitplanung und Rasten 63 Geländewechsel 63 Absteigen / Talabstieg 63 Besondere Gefahren 66 Selbstüberschätzung 66 Nachlässige Sicherung mit Sturz 68 Sturz 68 Schlechte, lockere Seile 68 Steinschlag 71 Gewitter 72 Gefahren auf hohen Bergen 73

J. Notsituation auf der Klettersteigtour 74 Allgemeines Verhalten bei einem Bergunfall 74 Besonderes Verhalten bei Klettersteigunfällen 76 Hilfe bei Blockaden 76 Sturz ins Klettersteigset 79 Notruf 79 Haftung 81

K. Klettersteigtouren mit Kindern 82 Tourenplanung und Steigauswahl 82 Ausrüstung für Kinder 84 Kinder auf dem Klettersteig 85

L. Training 87M. Erklärung der Toposkizze 91N. Literatur 92O. Index 94

Page 4: Sicher Klettersteiggehen - alpines Lehrbuch mit DVD-ROM

24 www. alpinverlag.at

AusrüstungHardware - Klettersteigset

Moderner BandfalldämpferSeilbremse

Der Bandfalldämpfer ist eine ziehharmonikaähnlich vernähte Bandschlinge mit einer Reißnaht, die im Sturzfall aufreißt. Bei ganz modernen Systemen kommt es zu einer progressiv ansteigenden Bremskraft, Kinder und leichte-re Personen werden weicher aufgefangen als mit der klassischen Reibungs-bremse. Die meisten Hersteller wechseln auf das Bandfalldämpfer-System, da Tests ergeben haben, dass die Reibungs- bzw. Seilbremse bei feuchtem Seil nicht ausreichend bremst.

Sicherheit: Keine mit Bandschlingen oder Seilen selber gebauten Klettersteig-sets verwenden, diese haben keine Rei-bungsbremse oder Bandfalldämpfer. Der vernähte Bandfalldämpfer (Bild rechts: Mit geöffnetem Reißverschluss bei einer Kontrolle) ist der Reibungsbremse vor-zuziehen.

Y- oder V-BauartHinsichtlich der Art, wie die Karabiner nach der Klettersteigbremse mit dem Seil verbunden sind, lassen sich zwei Typen von Klettersteigsets un-terscheiden. Die derzeit verwendete Y-Bauart, bei der von der Kletter-steigbremse zwei Seile oder Bandschlingen weggehen (diese sieht aus wie ein Y) und die bereits historische und auch gefährliche V-Bauart, bei der in die Mitte eines Seilstückes die Klettersteigbremse gefädelt wird (diese sieht aus wie ein V).

Sicherheit: Nur noch Y-Systeme, keine V-Systeme verwenden. Das V-System ist veraltet und entspricht nicht der UIAA-Norm!

G

AchtungSicherheit!

AchtungSicherheit!

Page 5: Sicher Klettersteiggehen - alpines Lehrbuch mit DVD-ROM

25www.alpinverlag .at

Bei der Y-Bauart werden beide Karabiner gleichzeitig ins Sicherungsseil ein-gehängt, bei der V-Bauart abgesehen vom Umhängen bei der Verankerung nur ein Karabiner. In der Folge beziehen sich alle Angaben auf die Y-Bauart!

Praxistipp: Bewährt haben sich die Schlingen mit Gummizügen, diese passen die Distanz zum Stahlseil besser an und erleichtern das Handling.

Die neueste Entwicklung ist die Klet-tersteig-Klemme Skyturn von Sky-lotec. Diese klemmt beim Sturz am Seil, wodurch lange Stürze der Ver-gangenheit angehören sollten. Wie sich das Gerät in der Praxis bewährt kann man noch nicht sagen, der Verkaufs-start ist erst für Mitte 2010 angesetzt.

Sicherheit: Die ungefähre Lebensdauer eines Klettersteigsets reicht von einem Jahr bei wöchentlicher Verwendung bis zu sieben Jahren bei gelegentlicher Verwendung.

Es sollte nach einem harten Sturz, nach Kontakt mit Säuren, bei beschädig-tem Nahtbild (sichtbaren Farbmarkierungen) und nach starker thermischer Belastung (entstandene Schmelzspuren z.B. durch Reibungshitze) getauscht werden. Auf keinen Fall ein mit Bandschlingen oder aus Seilen selbstgebautes Set verwenden; nassgewordene Bandfalldämpfer nach der Tour trocknen!

Sicherheit: Am Klettersteigset auf keinen Fall selber in irgendeiner Form Veränderungen vornehmen! Das Klettersteigset trocken lagern - feuchte Bandfalldämpfer können schimmeln (dann sehr hohes Sicherheitsrisiko)!

AusrüstungHardware - Klettersteigset

G

Y-Bauart: Genähter Band-falldämpfer mit integrier-ter Kurzfixierung.

Y-Bauart: Seilbremse-Klettersteigset mit extra Bremsseil.

V-Bauart: Veraltetes Seil bremse-Set ohne extra Bremsseil.

SiehePraxis-Tipp

AchtungSicherheit!

AchtungSicherheit!

Klettersteigset mit Gum-mizügen an den Schlingen zu den Karabinern.

Page 6: Sicher Klettersteiggehen - alpines Lehrbuch mit DVD-ROM

26 www. alpinverlag.at

AusrüstungHardware - Klettersteigkarabiner - Sicherungstechnischer Hintergrund

Beim Umhängen der Klettersteigkarabiner

Klettersteigkarabiner Klettersteigkarabiner sind in der Regel größer und bruchfester als normale Kletterkarabiner. Die Klettersteigkarabiner sind mit einem K gekenn-zeichnet und haben eine automatische Schnapper-Verriegelung, die sich nur durch zusätzliches Betätigen eines Öffnungsmechanismus öffnen lässt. Die Karabiner sind der Norm folgend fix ins Klettersteigset eingenäht (fix mit dem Klettersteigset verbunden).

Praxistipp: Der Öffnungs-mechanismus ist bei den Karabinern der verschiede-nen Hersteller nicht immer gleich und unterschiedlich leicht zu bedienen. Man soll-te im Geschäft daher auspro-bieren, welcher Verschluss -mechanismus einem am an genehmsten erscheint.

Sicherheit: Ein nicht korrekt geschlossener Karabiner bricht bei hoher Belastung bzw. hält um ein Vielfaches weniger als ein geschlossener Ka-rabiner. Schließen die Karabiner nicht korrekt, ölt man diese im Bereich der Verschlussfeder!

Sicherungstechnischer HintergrundDer Klettersteig vermittelt durch das am gesamten Steig verlaufende ro-buste Stahlseil im Vergleich zum klassischen Klettern ein großes Sicherheits-gefühl. Kommt der Klettersteiggeher jedoch zu Sturz, wirkt, je nachdem wie weit dieser Sturz über der letzten Verankerung erfolgt, eine enorme

G

AchtungSicherheit!

SiehePraxis-Tipp

Page 7: Sicher Klettersteiggehen - alpines Lehrbuch mit DVD-ROM

27www.alpinverlag .at

Sturzbelastung (genannt Fangstoß) auf den Körper. Denn anders als beim Klettern, wo die Sturzbelastung durch das dynamische und insbesondere lange Kletterseil aufgefangen wird, steht beim Klettersteigset nur ca. ein Meter Seil oder Bandschlinge zur Verfügung. Durch Reibungsbremsen oder Bandfalldämpfer wird zwar versucht, den auf den Körper einwirkenden Fangstoß zu reduzieren, der verbleibende Rest reicht, abhängig von der Sturzhöhe, dennoch an die körperliche Belastungsgrenze heran.

Natürlich müssen alle Klettersteigsets strenge Standards erfüllen und Normstürze mit einem hohen Fangstoß unbeschadet überstehen. Dabei wird ein 80 kg Eisengewicht aus einer Höhe von 5 Metern im freien Fall ins Klettersteigset fallen gelassen. Der Fangstoß darf dabei 6 kN (entsteht etwa 600 kg) nicht übersteigen. Beim echten Sturz kommt abgesehen von dieser enormen Sturzbelastung noch der Aufprall auf die Felswand und/oder die Verankerungen/Trittstifte dazu, was zu folgendem Fazit führt:

Sicherheit: Ein Sturz auf dem Klettersteig ist unter allen Umstän-den zu vermeiden!

Praxistipp: Man lässt sich die Funktion des Klettersteigsets schon im Bergsportfachgeschäft erklären. Was passiert bei einem Sturz? Wie funk-tioniert das Klettersteigset? Das Begreifen und Verstehen der Funktions-weise hilft in der Praxis Fehlanwendungen zu vermeiden!

AusrüstungHardware - Sicherungstechnischer Hintergrund

G

Glimpflich verlaufender Sturz auf einer Seilbrücke

Siehe FilmSturz- Simulation

Ein nach einem Sturz aufgerissener, genähter Bandfalldämpfer

SiehePraxis-Tipp

AchtungSicherheit!

Offener Bandfalldämpfer