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singularch.comVon der Separatgrablege zur
Kirchenbestattung:der Befund von Dunningen, Kreis Rottweil
1966-1968: Kirchenneubau in Dunningen
1965-1966: Bauvorgreifende Grabungen durch das Staatl. Amt für Denkmalpflege Tübingen
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Der Archäologische Befund
Grabung südlich der abgebrochenen Kirche und im Inneren des Turmes
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Die vorkirchenzeitlichen GräberGrab 1Trockengemauerte Grabeinfassung
An Kopf und Fußende unterbrochene Pflasterung der Grabsohle (Unterzüge)
Inventar
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Die vorkirchenzeitlichen GräberKurzbewertung von Grab 1
Datierung: um 600/frühes 7. Jahrhundert- starke Abnutzung der cloisonnierten Fibel- überwiegend bereits monochrome Perlen
Herkunft der Fibel (und ihrer Trägerin) unklar- Fibel kann in Italien, alamannischem oder linksrheinischem Gebiet entstanden sein
Christliches Bekenntnis möglich
- kreuzförmige Mittelzelle der Filbel
- Konstruktion der Fibel sonst von der Dreizahl und deren Vielfachem bestimmt - Frau aus Grab 2 sicher Christin
Angehörige der Oberschicht
- qualitätvolles Zellwerk
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Eisenringe der Grabkammer oder des Sarges/Totenbretts
Die vorkirchenzeitlichen GräberGrab 2Trockengemauerte Grabeinfassung
Grabkammer mit hölzerner Abdeckung; evtl. noch zusätzlich Steinplatte
Filigranscheibenfibel
Bügelfibel
Wadenbindengarnitur Schuhschnallengarnitur
Perlenkette
Gürtelgehänge Bernsteinperle
Kamm mit Futteral GoldblattkreuzTierzahn, Birkenrinde
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Die vorkirchenzeitlichen GräberKurzbewertung von Grab 2
Datierung: 610 - 640 n. Chr.
- Merkmale der Schretzheimer Stufen 4 und 5
Herkunft der Frau aus Grab 2: Neckarraum
Christliches Bekenntnis
- Goldblattkreuz
- Kreuz in der Zierscheibe des Amulettgehänges
Angehörige der Oberschicht
- Silbervergoldete Wadenbinden- und Schuhschnallengarnituren
- Riemenzunge der Wadenbinden: Typ mit Schwerpunkt im mittleren Neckarraum
- Erhabene Kreuzarme der Filigranscheibenfibel
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Der SeparatfriedhofZwischenergebnis
Grab 1, 2: Bestattungen eines Separatfriedhofes des frühen 7. Jhs.
- Separatfriedhöfe ab 600 bei Alamannen fassbar
- Lagebeziehung zu Ortsgräberfeld und Siedlung/Herrenhof in Dunningen nicht zu klären- Absonderung bereits ansässiger Familie oder Zuzug neuer Personengruppe?
Grab 1
Grab 2
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Der erste KirchenbauDie Holzkirche
- Vier Pfosten und Reste eines vergangenen Holzfußbodens- Grab 2 bei der Einbringung des südlichen Pfostens gestört
- Keine Bestattungen aus der Zeit der Holzkirche
- Knochen nur noch teilweise im Sehnenverband: Um die Mitte des 7. Jhs. bestand die Kirche bereits
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Der erste KirchenbauDie Holzkirche
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- Saalkirche mit eingezogener Apsis
- Abschrankung im Ostdrittel des Langhauses
- weiße Putzreste mit rötlicher Bemalung- gelblich-rötlicher Mörtelestrich
Der zweite KirchenbauDie erste Steinkirche
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- Sitzende Gestalt zwischen zwei Tieren
- Ausstattung der ersten Steinkirche
- Ikonographische Parallelen
- Tympanon einer Chorschranke
Das Dunninger Relief
Merowinger- oder karolingerzeitlich?
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Die Gräber des zweiten KirchenbausGrab 3
Eisernes Klappmesser(?)
Bronzeschnalle
Riemenzunge
Datierung: um 700
Terminus ante quem für Steinbau
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Die Gräber des zweiten KirchenbausGrab 4
Mindestens 4 Individuen
Grab 5 Gräber 6-10
Juveniles Individuum
5 Kleinkinder, 1 Erwachsener
Kurzbewertung der Gräber 3-10Aussagen über sozialen Status durch Beigabenlosigkeit erschwert
Familie des Eigenkirchenherrn, Gutsverwalter, Priester
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Die Bauphasen im Überblick
2. Steinkirche: Saalkirche mit eingezogenem Rechteckchor (vorromanisch)3. Steinkirche: stark vergrößerter Saalbau mit oder ohne Rechteckchor (romanisch) 4. Steinkirche: Errichtung des Chorturmes (um 1200?)5. Steinkirche: Neubau nördlich der Vorgängerbauten (1832-1834)
- Separatfriedhof mit 2 Frauengräbern (1. Hälfte 7. Jh.)- Holzkirche (Mitte 7. Jh.)1. Steinkirche mit Innen- und Außenbestattungen (um 700)
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Verkehrsgeographie
Lage an der Kinzigtalstraße 73/74 n. Chr. eingerichtete Schwarzwald-Traversale zwischen Straßburg und Rottweil
Erneuter Bedeutungszuwachs in spätmerowingischer Zeit Kontrolle des Verkehrsweges und Umlandes
Verlust der strategischen Bedeutung in römischer Zeit durch Einrichtung des Limes
Vergleichbare Situation auch in: Pfullingen, Gruibingen (Schwäbische Alb) Stein am Rhein (Rheinübergang)
Randlagen des Schwarzwaldes im 7. Jh. aufgesiedelt Dunningen gehört zu frühesten Ansiedlungen der Umgebung
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Gerold der Jüngere
Erste Erwähnung Dunningens (Tunningas) im Jahr 786
Umfangreiche Schenkungen Gerolds des Jüngeren aus dem oberen Neckarraum an das Kloster St. Gallen
Anteil an der Kirche in Dunningen ausgenommen
Gerolds Vater: Fränkische Reichsaristokratie; Integration Alamannien
Durch Heirat mit Alamannin Imma umfangreichen Güterbesitz im Neckarraum erlangt
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Zusammenfassende Interpretation
Anfang 7. Jh.: grundherrliche alamannische oder fränkische Familie in DunningenSeparierung und Kirchenbau: Vorreiter im Neckarraum
Kirchenbau: direkter archäologischer Niederschlag einer hier wirkenden Mission?Duldung der Machtausübung durch das fränkische Königshaus
Martinspatrozinium: Bindung ans Frankenreich
Um 700 Steinkirche: eine der frühesten Steinkirchen im inneralamannischen Raum
Um 750/70: Hof und Kirche gehen in Besitz der Gerolde über
Besitzkontinuität seit Anlage des Separatfriedhofs?
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