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Zeitung 2014 Six In The Mix West OZ LAND OF THE LEFTS GREETINGS FROM SPAIN SURFBOARDS AUS EUROPA VISUAL MOODS BRIAN BOJSEN UND CECIL ARP CHRISTIAN FLETSCHER UND DANN KAM FRISBEE GOLF THE MATTSON 2 Salted Wood Surfart

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Zeitung 2014

Six In The Mix

West OZ LAND OF THE LEFTSGREETINGS FROM SPAIN SURFBOARDS AUS EUROPA

VISUAL MOODS BRIAN BOJSEN UND CECIL ARP

CHRISTIAN FLETSCHERUND DANN KAM FRISBEE GOLF

THE MATTSON 2Salted Wood Surfart

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Wieder ist ein Jahr wie im Fluge an uns vorbeigezogen. Die einen hatten gute Wellen und andere wiederum wurden nicht so reichlich beschenkt wie wir am 10. Oktober 2013, dem Tag, an dem die „Sylter Surfgemeinde“ mit einem der bes-ten Tage EVER das Grinsen nicht mehr von den Wangen bekam. Wir hatten die besten Wellen in ganz Europa. Unglaublich, aber wahr. Fazit: Der letzte Sommer war spitze.

In dieser Ausgabe haben wir ein Special über die vergangenen fünf Jahre vom „SIX IN THE MIX“. Dänemark ist der Hotspot der Nordsee und immer für einen Trip lohnenswert. Die Ausbeute der Wellen ist beachtlich und mit unseren Wellen auf der Insel nicht zu vergleichen. Aber was soll man machen, wenn die Zeit der Ausflüge nur begrenzt ist? Fin Erik Christensen, das verlorene Schaf, hat nach mehreren Jahren in Australien seinen Weg zurück auf die Insel gefunden und lässt uns teilhaben an „WEST OZ, THE LAND OF THE LEFTS“. Ich finde es cool, wenn man seine ROOTS behält und seine Heimat liebt, obwohl man woanders mehr Spaß haben könnte. Zum Beispiel in Kalifornien, wohin es uns für einen Kurztrip verschlagen hat. Leider wurden die Kalifornier im letzten Jahr nicht mit Wellen beschenkt. Die beste Ausgangsposition, um zu scoren, klingt für mich anders. Nichtsdestotrotz waren es unvergessliche Tage mit einem Haufen sehr guter Freunde. Da wir schon beim „HOLY GRAIL OF SURFING“ sind: Ich fand es toll, Christian Fletcher, der das Aerial Surfing maßgeblich ins Leben gerufen hat, mit einem „BRAND CHECK-OUT“ von RVCA dabei zu haben. Er war es, der uns damals sprachlos machte. Jetzt wurde sein altes Design wieder ins Leben gerufen.

Die Musik gibt den Ton an ... und „THE MATTSON 2“ treffen jeden. Die beiden Brüder lassen Altbewährtes und Modernes in ihrem Surfsound verschmelzen. Karsten Kossowski, ein Hörnumer, lässt dagegen Farben, Pinsel, Schwamm und Strandgut auf sich wirken. Nutze das, was du hast, um deine Kreativität zu för-dern. Die Dinge liegen doch oft so nah und trotzdem laufen wir an ihnen vorbei.

Kurze Rede langer Sinn: Start frei für die dritte Ausgabe und vielen Dank an alle Mitwirkenden.

KEEP YOUR HEAD UP and ONE LOVE

André Möller

Vorwort

3-7 Six In The Mix 5 years

8-9 West OZ Land of the Lefts

10-11 Greetings from Spain Surfboards aus Europa

12-13 Visual Moods Brian Bojsen

14-15 Visual Moods Cecil Arp

17 Und dann kam Frisbee Golf André Möller

18-19 Christian Fletscher +RVCA

20-21 The Mattson 2 Interview

22-23 Salted Wood Surfart Karsten Kossowski

SAND BANK SYLTZeitung 2014

HerausgeberAndré MöllerSand Bank Sylt SurfboutiqueHafenstr. 1025980 Rantum/ Syltwww.facebook.com/SAND BANK SYLT

Autoren

Fin Erik Christensen, Karsten Kossowski, Andreas Spangenberger Angelo Schmitt, Jared Mattson,Tobias Hammer, André Möller,

Layout und Grafik: Till Miklitz, Jochen Schütt (Six in the mix).Druck: MZ Druckereigesellschaft mbh, Halle (Saale)

FotografenBrian Bojsen, Cecil Arp, Mirco Lieffertz, Arto Saari, Andrew Paynter, Aitor Molina, Henning Nockel, André Möller, Ditten Mach, Kayoko Shutoh, Jason Richter.

Inhalt:

Foto: Karsten Kossowski

Cover: Benni Steensbeck /Bali. Foto: Mirco Lieffertz

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Fin is looking forward at “North Point“. Der bekannte Spot in der Nähe von Margaret River, in WA, ist eine Weltklasse Welle. Sie bricht über ein flaches Riff und kann extrem Übel werden.

Foto: Kayoko Shutoh

Unten:Backside Snap.Fin haut ordentlich Spray in die LuftFoto: Jason Richter

Natur pur, der kurze Weg aus dem beschaulichen Gracetown loht sich, um zum Point zu kommen

somewhere in the middle of nowhere

Dritter Tag in der Nullarbor Plain, 150 km vor der Grenze von Südaustralien.... Der angeblich unzerstörbare Truck liegt mit gebrochenem Radlager in „the middle of nowhere“. Die Vorräte gehen langsam dem Ende entgegen, weit und breit keine Menschenseele, und die drei Adler, die gelegentlich über meinem Lager kreisen, scheinen hungrig zu sein.Meine Roadtripgefährten haben sich mit ausgestrecktem Daumen auf den 700 km langen Weg zur nächsten Stadt gemacht, um Ersatzteile und einen Abschleppwagen zu organisieren. Mit der Mission, auf den Truck aufzupassen, finde ich mich nach drei Tagen alleine in der Wüs-te kurz vor dem Nervenzusammenbruch wieder. In Gedanken flüchte ich mich zurück nach Margaret River, THE LAND OF THE LEFTS – meine Wahlheimat der letzten zehn Monate, die wir eine Woche vorher verlassen haben, um die Süd- und Ostküste Australiens zu erkunden.

Der ca. 100 km lange Küstenabschnitt zwischen Cape Naturaliste und Cape Leeuwin am süd- westlichsten Zipfel Australiens ist ein reines Paradies für jeden Surfer. Weltklassespots wie North Point, Mainbreak und The Box sind nur ein kleiner Teil des großen Surf-Potentials von Margies und Umgebung. Selbst im Winter sinkt die Wassertemperatur nicht unter 16 °C glasklares Wasser und die saubersten Strände, die ich je gesehen habe.Mit einem four-wheel drive und etwas Glück findet man Spots mit feuernden Barrels und mit niemandem im Wasser außer dir und deinen Mates. Fast das ganze Jahr über rollen dicke Swells vom Indischen Ozean direkt auf diesen Küstenabschnitt zu und für fast alle Bedingun-gen findet sich irgendwo eine geschützte Bucht. Am besten geht man früh morgens ins Wasser, bevor die „sea breeze“ (starker auflandiger Wind) gegen mittag anfängt. Selten wird der Swell kleiner als einen Meter, und selbst dann gibt es meistens immer noch einige Swellmagneten, die genügend zu bieten haben. Falls es im Sommer wirklich mal ein paar Tage flach ist oder Onshore-Winde den Surf versauen, ist eine Winerytour zu den unzähligen Weingütern und Brauereien immer eine gute Option.

Gelegentlich muss aber auch die beste Surfsession wegen Besuch aus der Tiefe abgebrochen werden: Westaustralien ist neben Südafrika und Reunion Island eine der gefährlichsten Ge-genden, wenn es um Haiangriffe geht. Der Großteil der australischen Surfer ist daran gewöhnt und geht erschreckend locker mit dem Thema um. Das wurde mir bewusst bei meiner ersten Begegnung mit einem Hai an meinem Lieblingsspot Lefties in Gracetown. Total erschrocken drehte ich mich zu meinem Nebenmann um und fragte ihn, was das war – in Hai hatte ca. sechs Meter von uns entfernt ein Fisch zerfetzt. Ganz trocken sagt der Aussie: „It wasn’t a dolphin, mate! Don’t worry it’s a small one, just three meters or a bit more.“ Das langte mir völlig und mit der nächsten Welle war ich auf dem Weg an Land. Und das war nur eine der vielen Haibegegnungen in zwei Jahren Australien.

Auf www.holmstroem.de findet ihr ein kleines Video von unserem Roadtrip und der Zeit in Margaret River. Schaut es euch an, falls ihr sehen wollt, ob wir den Truck wieder zum Laufen gebracht haben.

West OZ Land of the leftsText: Fin Erik Christensen

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Links:South Point ist der Nachbar vom

North Point auf der an-deren Seite der Bucht.Was für ein Line up…

Foto: Kayoko Shutoh

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Fotos: Aitor Molina

SURFBOARDS AUS EUROPA

GREETINGS FROM SPAIN

Aritz Aranburu, ASP Surfer aus Zarautz (Baskenland) wird schon seit vielen Jahren von Pukas gesponsert. Die Firma, die nur ein Katzensprung von seinem Heimathaus entfernt ist, steht ihm mit Rat und Tat zur Verfügung. Hier checkt er gerade sein neues Board im Shape Room.

„Olatu Surf “ ist die führende und größte euro-päische Surfboardmanufaktur und wurde Ende der 80er Jahre geboren. Internationale Shaper wie Matt Biolos, Peter Daniels, Tokoro, Pat Raw-son und viele mehr gaben sich die Türklinke in die Hand. In diesem Familienunternehmen ist die Tradition ein Ehrenkodex. SURFBOARDS HAND-MADE WITH LOVE ist das Motto ...

Die Fabrik steht im beschaulichen San Sebastián und bietet alles rund um das Thema Surfen. Von der Hausmarke Pukas, mit der in den 70er Jah-ren alles begann, bis hin zu den High-End-Boards wie zum Beispiel denen von Lost oder Channel Island. Pukas war von Anfang an Surfboards und Bikinis. Diese Philosophie hat sich bis heute nicht geändert.

Kommen wir zurück zu den Surfboards ... Hand-made heißt handgemacht – keine riesigen Ma-schinen, keine industrielle Fließbandarbeit. Nur ein Mann, ein Foam und ein paar Hilfsmittel so-wie ein kleiner Eimer Herzlichkeit, und im Hand-umdrehen entsteht ein Surfboard! Mit viel Liebe zum Detail entstehen hier die beliebten Boards wie „The Game“ von Pukas, das „V3 Rocket“ von Lost oder das „Joe“ von Channel Island!

Es ist einfach unglaublich, mit was für einem Enthusiasmus die Jungs und Mädels am Werk sind. Eine ganze Familie stützt das Unterneh-men. Ich kann euch gar nicht sagen, wie viele Onkel, Schwestern, Brüder und Cousins hier be-schäftigt sind. In einem Top - Jahr werden bis zu 8000 Boards von Hand produziert. Jeder, der mal einen Trip nach Spanien macht, sollte sich die Zeit nehmen und eine Führung genießen.

Neben den Boards bringt Olatu nun auch eine superschöne Lost-Textilkollektion auf den Markt, die man bei „SAND BANK SYLT“ natürlich neben der Hardware beziehen kann.

LIVE, LOVE – SURF!

»Nur ein Mann, ein Foam und ein paar Hilfsmittel«

HANDMADE WITH LOVE

www.olatusurf.com

11SAND BANK SYLT ZEITUNG · 2014 /

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DER GEBORENE DÄNE IST VOM STERNZEICHEN EIN STIER UND HAT SICH IN HAMBURG VERSCHANZT. WENN ICH NICHT FOTOGRAFIERE, SCHMÖKERE ICH “DEN LANGEN WEG ZUR FREIHEIT” (NELSON MAN-DELA) UND KNABBER EIN GUTES RIP EYE STEAK VOM GRILL. ICH BIN

EIN FAN MEINER FAMILIE UND STEHE AUF CLINT EASTWOOD. 

ZITAT CHARLES DICKENS: DIE WELT GEHÖRT DENEN, DIE ZU IHRER EROBERUNG AUSZIEHEN,

BEWAFFNET MIT SICHERHEIT UND GUTER LAUNE

www.bojsen.de

Visual Moods

BRIAN BOJSEN

Visual Moods

1312 / SAND BANK SYLT ZEITUNG · 2014 SAND BANK SYLT ZEITUNG · 2014 /

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Visual Moods

Visual Moods

41. UND GEBOREN AUF FÖHR "LEBT UND LURKED" IN HAMBURG. LIEBT SKATEBOARDING UND REISEN AM LIEBSTEN MIT SEINEN KINDERN ( 7 UND 13, JUNGE UND MÄDCHEN) UND SEINER BEAUTIFUL LADY TINA POWER!! AUF MEINEN REISEN ENTSTEHT MEIN STYLE, ICH LIEBE ES NAHDRAN ZU SEIN UND DIE EHRLICHEN UNGEPLANTEN MOMENTE

EINZUFANGEN AUCH LIFESTYLE GENANNT… HAHAHA

LOVE IN PEACE, DAWGZ

www.cecilarp.com

Visual Moods

CECIL ARP

1514 / SAND BANK SYLT ZEITUNG · 2014 SAND BANK SYLT ZEITUNG · 2014 /

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Ken Hake / Time outChristenson Surfboards

Melf Lange / Blacks Beach

Wir schreiben den 6. Novemer 2013 und unter uns sieht man in der Dämmerung das Lichtermeer von Las Vegas. Es wirkt surreal, wie aus dem Nichts eine Metropole in der Wüste erscheint. So schnell, wie ich die Stadt erblickte, verschwand sie dann auch wieder. Un-geachtet dessen setzte der Pilot seinen Landeanflug Richtung LAX fort.

„L.A., L.A., big city of dreams

But everything in L.A. ain’t always what it seems

You might get fooled if you come from outta town

Cos we coming from ...“, ertönte es aus meinen Kopfhörern und der Trip

konnte beginnen.

TAG 1:Der Wecker klingelte ... zack, zack, alle wach? Surfen stand an erster

Stelle, also Bretter untern Arm und voller Vorfreude ab an den Strand.

Die Ernüchterung kam prompt, denn der Blick aufs Meer zeigte uns

Wellen, die einem guten Tag auf Sylt glichen. Im Gedanken fragten wir

uns: „Muss man dafür so weit fliegen?“ Aber hey, war der erste Tag!

Kurz reingesprungen, hinterher ein gutes Frühstück und den Rest des

Tages mit den Freunden abhängen. PERFECT!

TAG 2:… kingelingeling, täglich grüßt das Murmeltier. Ab zum Strand und

eine erneute Ernüchterung: keine Wellen ...

Was machen sportliche, wasserliebende Dudes, wenn der Plan nicht

funktioniert? Sofort mit dem Trinken anfangen, oder? Wir entschieden

uns doch für das Frühstück wie am Vortag und liehen uns für einen

Tag SUPs aus. Hat derbe Spaß gemacht ...

Tag 3–4:Die Wellen blieben immer noch aus, doch im Land der unbegrenzten

Möglichkeiten gibt es einfach so viel zu erleben. Da unterschiedliche

Aktivitäten gewünscht wurden, trennte sich die Gruppe. Christian und

Melf dachten über eine Sightseeing-Tour nach, machten sich in ih-

rem Ford Mustang auf den Weg nach Las Vegas und ließen das Meer

von Glanz, Glamour und Licht auf sich wirken. Kurz noch den Grand

Canyon angekuckt, und sie kamen wie gut gekochte Krebse zurück.

Ken, Angelo und meine Wenigkeit ließen diese Tour aus und fuhren

zu Christenson Surfboards, Mollusk und nach L.A., um einen Freund

von Ken zu treffen. Abends waren wir wieder vereint, erzählten uns

Geschichten und tranken das ein oder auch andere Bier.

Tag 5:The Surf is on ... obwohl immer noch mittelmäßig. Nichtsdestotrotz hat-

ten wir eine gute Session bei Black´s Beach“. Mehrere Wege führen ans

Ziel. Wir entschieden uns für den Ho Chi Minh Trail, er ist nicht so

bekannt und hat seine Tücken, gerade wenn es nass ist, kann der Weg

zu einer gefährlichen Rutschpartie werden. Namensgeber war der Prä-

sident von Nordvietnam. Im Vietnamkrieg war dieser Weg ein militäri-

sches Meisterwerk für den Nachschub. Danach ging es zum Frisbee Golf.

OOOOOHHHHHH LORD, was haben wir gelacht. Es ist nicht vergleich-

bar mit dem elitären Golf, es ist ein 18-Loch-Course voller Freaks, Nerds,

Bier und süßlichem Duft, Sportgeräte und der Natur.

Mit den schweren, leichten und weichen Fluggeräten muss man auf

lange Distanz in einen Korb werfen. Sounds easy, dem ist aber nicht so.

Wir bekamen eine Frisbee und mussten damit losziehen. Profis haben

Hip Bags oder Umhängetaschen mit einem Dutzend Scheiben am Start

und werfen punktgenau über 100 Meter. Wir werden da nie hinkommen,

aber Spaß macht es trotzdem.

Tag 6:Shit, die Wellen wurden wieder weniger. Kleine Runde surfen und da-

nach gab es den besten French Toast bei Pacific Drive um die Ecke.

Yummy, yummy!

Tag 7:Shopping, shopping, shopping. Ein kompletter Tag, nur um unseren Lieben zu Hause Geschenke mitzubringen. Eigen-tlich denkt man, nur Frauen geht es so, aber bei uns verging die Zeit wie im Fluge, und so konnte sich mein Kleiner über seine ersten Nikes freuen.

Tag 8:Die wellenreichste Zeit war es nicht, aber mit den besten Jungs erneut

so einen Trip zu machen, den wir vor 18 Jahren schon einmal erleben

durften, war ein Geschenk.

Das Fazit der Reise ist: Auch wenn es keine Wellen gab – es gibt immer

noch Frisbee Golf und die Crew.

»Es ist nicht vergleichbar mit dem elitären Golf, es ist ein 18-Loch-Course voller Freaks, Nerds, Bier und süßlichem Duft, Sportgeräte und der Natur.«

....UND DANN KAM FRISBEE GOLF

Text u.Foto: André Möller

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Christian Fletcher bewegt sein Surfboard durchs Wasser, wie die Skater ihre Boards im Skatepark - jede kleine Welle dient als Rampe für einen Air oder Ollie. Das Meer wird zum Spielplatz für einen der talentiertesten Bewegungs-künstler Kaliforniens. Zahlreiche neue Tricks aus dem Skaten, die auf einem Surfboard unmöglich schienen, wurden von Christian in eindrucksvoller Weise auf dem Ozean zelebriert.

Er gab dem Surfen eine Radikalität, die man bis dahin nicht kannte. Natürlich ist er auch sehr durch seinen Vater Herbie Fletcher beeinflusst worden. Die-ser hatte selbst schon im Alter von 10 Jahren das Surfen erlernt und später mit Astrodeck seine eigene Firma in der noch jungen Surfindustrie. Mit 15 Jahren ging er nach Hawaii und surfte erstmals große Wellen. Seine Frau Dibi Hoffman lernte er am Makaha Beach in jungen Jahren, als Teenager auf Hawaii, kennen und 5 Jahre später heirateten sie. Er surft auch heute regelmäßig und die 64 Jahre sind ihm nicht anzusehen. Auch Großva-ter Walter einer der ersten Surfpioniere in großen Wellen hatte das „Sur-fersblood“ in seinen Adern. In dieser komplett durch das Surfen infizierten Familie konnten Christian und sein Bruder Nathan gar nicht anders als jeden Tag aufs Wasser zu gehen. Christian gewann im zarten Alter von 5 Jahren seinen ersten Surfcontest und wurde später mit 14 Jahren schon Profi. Der regelmäßige und durchorganisierte ASP Contest Zirkus entsprach aber nicht seinem Naturell,

er nahm eher sporadisch an einigen Contests teil. Für ihn war der Reiz immer höhere Airs zu springen und Vater Herbie gründete Astrodeck und war der optimale Sponsor seiner Söhne Nathan und Christian. Mit 18 Jahren gewann Christian einen renommierten Surfcontest in Lowers, direkt von den Trials ins Finale, zwischen den Heats verbrachte er die Pausen mit Ska-ten in der Miniramp und vertrieb sich die Zeit mit Videogames (SKATE OR DIE).

An vielen Tagen sitzt Christian mit Herbie nach der Arbeit auf der abgewetzten Couch hinterm Haus und sie schauen Christians 20 Jahre alten Sohn Greyson beim Skaten zu. Bei-de skaten in den gleichen Contests (er bei den Masters, Greyson bei den Pro´s).Man könnte sowieso meinen, sie wären eher Brüder als Vater und Sohn, genauso wie Herbie Christian und Nathan sah. Er wollte nie der alternde langweilige Vater seiner Söhne sein, sondern aktiv mit ihnen Spaß haben. Christian hat ein sehr enges Verhältnis zu seinem Vater, sein Sohn wiederum ein sehr enges zu ihm.Das Surfen und Skaten hat allen einen sehr jungen, wilden und unbekümmerten Lebensstil gegeben, den sie sich bewahren. Der gegenseitige Respekt und die enge Familienbande haben Christian in allen Lebenslagen geschützt.

Christian und sein Bruder Nathan waren und sind die Surfpunks und genau das Gegenteil der gesponserten Profisurfer in der ASP. Als Nat-han in Mexiko auf einem Kurztripp all seine Papiere verlor und nicht zurück konnte, war er so happy über die zusätzlichen Surftage in 10 Fuß hohen Wellen, dass er glücklich seiner Mutter Dibi sagte, sie solle bitte seine Kreditkarten sperren, das wars.

Punk und Surf - kaum jemand hat diesen Lifestyle auf dem hohen Level so intensiv verkörpert, wie die beiden Fletcher Brüder.

2014 hat Christian Fletcher mit RVCA seine erste eigene Collaborations Line auf den Markt gebracht. Sein blonder Totenkopf, vor dem Sonnenuntergang, ist wieder zurück.

www.rvca.comText: Andreas Spangenberger

1918 / SAND BANK SYLT ZEITUNG · 2014 SAND BANK SYLT ZEITUNG · 2014 /

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Foto: Arto Saari

Bild oben:Foto: Yuichi

Yoshida

Bild rechsFoto:

Arto Saari

Bild LinksFoto: Andrew Paynter

Illustration:Yusuke Hanai

Das folgende Interview sind die Worte von Jared Mattson, Gitarrist von „The Mattson 2“.

Könntet ihr euch bitte für die Leser, die euch nicht kennen, zunächst einmal vorstellen?

Hallo, Deutschland! Wir sind „The Mattson 2“. Jonathan Mattson ist sowohl der Schlagzeuger als auch mein Zwillingsbruder. Ich bin Jared Mattson und ich fühle mich geehrt, ein Bestand-teil an der Gitarre sein zu dürfen. „Stokage“ ist Kalifornien-Slang für Glück/Spannung. Wir sind beide für die Kompositionen verantwortlich.

In Cali aufzuwachsen ist schon etwas Besonde-res. Zu welchem Board fühltet ihr euch als Erstes hingezogen, oder weckten immer nur Instrumente euer Interesse?

Es ist egal, wo jemand geboren wird, dennMen-schen sind erstaunliche Kreaturen. Ich denke manchmal, in Kalifornien aufzu-wachsen ist ein zweischneidiges Schwert.Ich wuchs mit einigen zuverlässigen Freun-den auf, die nie etwas Au-fregendes gemacht haben oder etwas erschufen, weil sie lieber nur in der Sonne faulenzten und nichts taten, was cool ist. Aber ich bin faszini-ert von Menschen, die eine Leidenschaft haben und die bereit sind, um jeden Preis Sachen zu bewegen. Das ist nicht einzigartig in Kaliforn-ien. Schöpfung ist eine menschliche Notwendig-keit (auch wenn es ein Kreisdiagramm oder ein Papierfußball ist) und die Leute müssen etwas tun. In jungen Jahren waren mein Bruder und ich mehr am Skateboarden interessiert als am Musikmachen. Es stand eine alte Gitarre im Haus rum und aus diesem Grund meldete un-sere Mutter, als wir zwölf Jahre alt waren, zum Gitarrenunterricht an. Wir mochten Musik, schon lange bevor wir Instrumente spielten. Das ist der Schlüssel: von etwas angetan zu sein und dann den Wunsch zu haben, etwas Neues zu

entwickeln, was man liebt. Originalität ist angeboren und wenn das Herz beteiligt ist, wird schließlich etwas passieren. Der Anfang ist, dass man jemanden kopiert oder etwas nachspielt, was man liebt.

Wie beschreibt ihr eure Musik? Es sind ja nicht nur Jazzinspirationen und einflüsse, die man hören kann.

Wir versuchen nicht, unsere Musik zu klassifizieren ... Klassifikationen bringen dem Zuhörer Einschränkun-gen, So ändern sich ihre Perspektiven und Erwar-tungen. Wir wollen nicht, dass Menschen bestimmte Erwartungen haben, aber wir wollen etwas für unser Publikum, das es genießen und mit nach Hause neh-men kann. Unsere Musik ist ein Ergebnis vieler unter-schiedlicher Einflüsse. Unsere Grundlage und die geschmackvollen Improvi-sationen kommen sowohl aus unserer Liebe zum Jazz als auch aus unseren Jazz-studien. Ich vergöttere Jazzharmonien und nutze viele Jazzgitarren-Into-nationen und Konzepte. Unsere Energie und Eingän-gigkeit kommt von unserer Liebe zu Punk, Rock, No Wave und New Wave (das hat mich gezeichnet, haha). Ich mag den psychedelischen Aspekt der „Phase Ped-als“ die den Ton erweitern und den Zuhörer ansaugen, das ist das Gleiche wie ein Kinderlied trällern. Viele melodische Ideen kommen beim Spielen auf meiner Gitarre, ich mag es, Sänger und Saxophonisten zu im-itieren. Jazz gab uns eine Umgangssprache, die viele Menschen in unserem Kreis nicht haben, und er gab uns die Möglichkeit, einen Schritt weg vom Rock zu machen. Wir fügten einige verzwickte und OFF-THE-WALL artige Harmonien dazu. Aber ich würde uns wirklich nicht als Jazzband bezeichnen.

Ihr arbeitet hin und wieder mit zwei Skateboard- legenden zusammen(Ray Barbee und Tommy Guerrero). Wie kam es dazu?

Das begann, als wir 15 Jahre alt waren. Unser älter-er Bruder Micah Mattson war ein legendärer Skate-boarder in unserer Heimatstadt Encinitas (nördliches San Diego).Jetzt ist er Zugführer für Amtrak! Ein Typ

namens Thomas Campbell machte oft Skatefo-tos von Micah für „Transworld Skateboarding“. Thomas holte Micah eines Tages ab und hörte, wie wir in unserem Zimmer spielten. Wir hatten keine Ahnung, dass Thomas Campbell später unser Musikproduzent und unser „Ticket“ zu einer Welt sein würde, die wirklich verstand, was wir musikalisch versuchten zu tun. Die meisten der Jungs, die zu den frühen Thomas – Campbell-Shows kamen, waren Skater. Es war bei einer Eröffnungspar-ty in L.A., wo wir Ray und Tommy kennenlernten. Sie haben uns ge-hört und waren gefesselt – damals und auch von dem was wir jetzt tun. Nun spielen wir seit zwölf Jahren mit Ray zusammen und unser Leben hat sich verändert. Wir haben es nur unserem Bruder und Thomas zu verdanken, dass wir hier sind. Thomas sah unser Talent und hat uns geholfen, es zu schär-fen.

Was sind eure nächsten Projekte? Wie sehen die Pläne für 2014 aus?

In diesem Monat werden wir ins Studio gehen, um unsere neue „The Mattson 2“ - LP „Cascade“ aufzunehmen.

Da ihr ja nur zu zweit seit, wie arrangiert ihr bei Live-Auftritten die Sounds? Auf euren Studioaufnahmen hört man ja mehr Instrumente.

Die Methoden für die Live-Orchestrierung sind meine eigenen Geheimnisse (hehe). Ich habe zwei kleine rote Boxen und all die anderen Ped-ale und die machen aus meiner Gitarre ein Or-chester. Ich höre bestimmte Dinge in meinem Kopf und habe zehn Jahre damit verbracht, diese mentalen Sounds über Effektpedale in der „realen“ Welt zu modellieren. Ich bin in der Her-stellung, das Schichtverfahren ist ein Teil des kompositorischen Rahmens. Wenn die Zuhörer die Musik hören, denken sie nicht: Oh, wow, der Kerl loopt das alles.“ Was sie normalerweise denken, ist: Wie bekommen diese beiden Jungs immer so einen vollen Klang hin?“ Im Studio benutzen wir eine Menge Over-

dubs und mieten uns Musiker für Hörner, Piano oder Saiteninstrumente. In einer Live- Einstellung ist es schwieriger, die gleichen Orchestrierungen zu erreichen. Darum sind Jonathan und ich so aufgeregt, die Aufnahme von „Cascade“ zu starten. Wir werden alles auf eine Achtspur-Bandmaschine aufnehmen , und es wird zu 90 % live eingespielt mit ein paar minimalen Overdubs. Abgesehen von der Beschäftigung des erstaunlichen Farm-ers Dave Scher werden alle Töne von „The Mattson 2“ ohne andere Musiker sein.

Was war das schönste Erlebnis in eurer Musikgeschichte?

Die Möglichkeit, Musik als Zwillingsbrud-er-Duo zu machen. Die Verbindung ist so stark und wir haben telepathische Anlagen, die nicht viele andere Musiker haben. Der Zugang zu unserer Verwandtschaft bringt wirklich Brennstoff in unsere Musik. Ein weiterer Höhepunkt und ein Privileg ist, mit Thomas Campbell zu arbeiten. Er ist ein sehr inspirier-ender und kreativer Mensch.

Als Letztes würde ich gern erfahren, ob ihr ein spezielles Ritual vor einem Auftritt habt.

Ja, wir halten uns an den Händen und trinken Bier oder wir verschränken die Arme inein-ander und trinken einen Tequila Shot.

www.mattson2.com

2120 / SAND BANK SYLT ZEITUNG · 2014 SAND BANK SYLT ZEITUNG · 2014 /

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Moinsen, mein Name ist Karsten Kossowski und ich bin 47 Jahre alt. Natürlich bin ich Sylter und lebe mit meiner Familie in Hörnum.Die Leidenschaft für das Meer und den Strand entwickelte sich schon sehr früh. Im Alter von sechs Jahren begeisterte mich das Optisegeln. Kein Wunder, dass die Boote immer größer und schnel-ler wurden, aber auch irgendwie langweiliger. So kam ich zum Windsurfen und Wellenreiten. Heute, mit 47 Jah-ren, bin ich beim Kiten hängengeblieben, besonders Wave-Kiten, diese Art des Kitens verbindet zwei wunderbare Sportarten ...

Tja, wie würde ich meine Kunst beschreiben?Also, bemalt hab ich ja schon immer alles, was mir vor den Pinsel kam: Klamotten, Autos, Boote, Wände und vieles mehr … mal gut und halt mal nicht so gut. Eigentlich habe ich alles ausprobiert, was es so gibt – von Aquarell bis zum Airbrushen. Aber ich bin mir und der Natur treu geblieben. Es waren immer Motive vom Meer oder von alten VW-Bussen.

Nun ist es so, dass Jan und Lars, meine beiden Söhne, mittlerwei-le das Haus verlassen haben und ihr eigenes Ding machen. Im Job läuft alles rund und der Alte hat mehr Zeit für seine Hobbys, und da man nicht 24 Stunden am Tag surfen kann, hab ich die Malerei wieder für mich entdeckt.

Vor drei Jahren hab ich mal probiert, auf Strandholz zu malen. Die ersten Versuche waren nichts, die Farben verliefen und es sah ein-fach nur scheiße aus. Aber mit der Zeit lief es immer besser.Allein schon das Sammeln von Treibholz am Strand inspiriert mich zu neuen Bildern und Ideen. Das Schöne am Driftwood ist, dass jedes Brett unterschiedlich ist und seine eigene Geschichte erzählt: Wo kommt es her? Wie lange war es unterwegs? Du weißt nie, wie sich die Farbe auf dem Holz verhält. Aus diesem Grund bin ich auf den Namen: „SALTED WOOD SURFART“ gekommen.Jedes Bild ist ein Unikat: Der Wind und das Meer machen den Anfang und meine Wenigkeit vollendet es.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an [email protected]

NORDISCHES DRIFTWOOD

Karsten in seinem Atelier in Hörnum.

2322 / SAND BANK SYLT ZEITUNG · 2014 SAND BANK SYLT ZEITUNG · 2014 /

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