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Skript zum Tutorium Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten WiSe 2014/15 Evangelisch-Theologische Fakultät FB 01 | Katholische Theologie und Evangelische Theologie JGU Mainz Verfasser: Anne Herion und Robert Roese Verantwortet von Sarah Lüke und Esther Verwold

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Skript zum Tutorium

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

WiSe 2014/15

Evangelisch-Theologische Fakultät

FB 01 | Katholische Theologie und Evangelische Theologie

JGU Mainz

Verfasser: Anne Herion und Robert Roese

Verantwortet von Sarah Lüke und Esther Verwold

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Vorwort

Das Studium an einer Hochschule ist in den vergangenen Jahren stetig komplexer geworden. Es ist

kürzer und kompakter gestaltet und verlangt von den Studierenden großes Engagement. Vor allem

grundlegende Methoden werden in den verschiedenen Fächern zumeist vorausgesetzt. Da der Umgang

mit wissenschaftlichem Arbeiten und wissenschaftlicher Literatur für viele Studienanfänger Neuland

ist, ist jedoch nicht immer klar, welche Fähigkeiten erwartet werden. Dieses Skript ist von

Studierenden für Studierende im Rahmen des Tutoriums zum wissenschaftlichen Arbeiten am

Fachbereich 01/Evangelisch-Theologische Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

entstanden und greift wichtige Themen auf, die für das gesamte Studium relevant sind. Der Inhalt ist

breit gefächert, sodass er elementare Bestandteile abdeckt, um das Studieren erfolgreich zu meistern.

Die einzelnen Kapitel sind ähnlich aufgebaut, beginnend mit einer allgemeinen Zielsetzung, konkreten

Inhalten zum Thema, möglichen Beispielen oder Methoden und zuletzt Tipps und Anregungen.

Besonders letztere sind als Lektüre empfehlenswert, da die Erfahrungen aus den Tutorien während der

drei Semester von Oktober 2013 bis Februar 2015 in diese Kapitel eingeflossen sind und authentisch

darstellen, welche anfänglichen Fehler häufig auftreten und wie diese zu vermeiden sind. Auch das

letzte Kapitel „Quellen und Literatur zur Vertiefung“ möchten wir an dieser Stelle eigens erwähnen.

Hier finden Sie Literaturhinweise, die Ihnen zur Vertiefung in die Materie dienen.

Bedanken möchten wir uns bei der Evangelisch-Theologischen Fakultät sowie bei den

Verantwortlichen des LOB-Projektes der Johannes Gutenberg-Universität Mainz für die gute

Zusammenarbeit und bei Frau Lüke und Frau Verwold für die hervorragende Betreuung der Tutorien.

Schließlich gilt unser Dank allen weiteren Tutoren und Tutorinnen der vergangenen drei Semester:

Marc Capito, Sarah Demiral, Hans Hillmann, Johanna Manz, Benedict Röser und Christine Schoen.

Mainz, im März 2015 Anne Herion und Robert Roese

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Inhalt Lesen ........................................................................................................................................................ 1

1. Zielsetzung ....................................................................................................................................... 1

2. Inhalte .............................................................................................................................................. 1

2.1 Der erste Zugang zu einem mir unbekannten Buch? ................................................................ 1

2.2 Arten des Lesens ........................................................................................................................ 1

3. Methoden ........................................................................................................................................ 3

3.1 Markieren und Randnotizen: Inhalt-Aussage-Funktion ............................................................ 3

3.2 SQ3R .......................................................................................................................................... 3

3.3 Das Exzerpt ................................................................................................................................ 3

3.4 Tipps und Anregungen .............................................................................................................. 3

Fragen ...................................................................................................................................................... 4

1. Zielsetzung ....................................................................................................................................... 4

2. Inhalte .............................................................................................................................................. 4

2.1. Fragen im Seminar .................................................................................................................... 4

2.2. Fragen an den Text zur selbstständigen Erarbeitung wissenschaftlicher Texte ...................... 5

3. Tipps und Anregungen .................................................................................................................... 5

Protokolle schreiben ............................................................................................................................... 6

1. Zielsetzung ....................................................................................................................................... 6

2. Vorgehen ......................................................................................................................................... 6

2.1 Verlaufs- oder Ergebnisprotokoll? ............................................................................................. 6

2.2 Bevor das Protokoll entsteht ..................................................................................................... 6

2.3 Während der Veranstaltung/Inhalte des Protokolls ................................................................. 6

2.4 Nach der Veranstaltung ............................................................................................................. 7

3. Checkliste für ein Protokoll ............................................................................................................. 7

Präsentieren ............................................................................................................................................ 8

1. Zielsetzung ....................................................................................................................................... 8

2. Inhalte und Vorgehensweise ........................................................................................................... 8

2.1 Die Vorbereitungsphase ............................................................................................................ 8

2.2 Während der Präsentation ........................................................................................................ 8

2.3 Formen mediengestützter Präsentationen ............................................................................... 9

2.4 Das Handout .............................................................................................................................. 9

3. Methoden und Tipps ....................................................................................................................... 9

3.1 Methoden .................................................................................................................................. 9

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3.2 Tipps und Anregungen ............................................................................................................ 10

Wissenschaftsethik und wissenschaftliches Arbeiten ........................................................................... 11

1. Zielsetzung ..................................................................................................................................... 11

2. Inhalte ............................................................................................................................................ 11

2.1 Was ist Wissenschaftsethik? ................................................................................................... 11

2.2 Wissenschaftliche Qualitätskriterien ....................................................................................... 12

2.3 Das wissenschaftliche Arbeiten ............................................................................................... 12

2.4 Was ist ein Plagiat? .................................................................................................................. 12

3. Tipps und Anregungen .................................................................................................................. 12

Literaturrecherche ................................................................................................................................. 14

1. Zielsetzung ..................................................................................................................................... 14

2. Inhalte ............................................................................................................................................ 14

2.1 Welche Medien oder Literaturformen kann ich bei der Literaturrecherche finden und was

sind ihre Eigenschaften?................................................................................................................ 14

2.2 Suchmaschinen der JGU Mainz ............................................................................................... 15

2.3 Die Recherche in OPAC – eine kleine Anleitung ...................................................................... 16

2.4 Wie finde ich die Literaturvorschläge und was benötige ich dafür? ....................................... 17

3. Tipps und Anregungen .................................................................................................................. 17

4. Anhang ........................................................................................................................................... 18

Theologische Lexika und Nachschlagewerke ........................................................................................ 20

1. Zielsetzung ..................................................................................................................................... 20

2. Inhalte ............................................................................................................................................ 20

2.1 Theologische Lexika ................................................................................................................. 20

2.2 Online Lexikon ......................................................................................................................... 21

2.3 Nachschlagewerke ................................................................................................................... 21

3. Tipps und Anregungen .................................................................................................................. 22

Zitieren und Einfügen von Anmerkungen ............................................................................................. 23

1. Zielsetzung ..................................................................................................................................... 23

2. Inhalte ............................................................................................................................................ 23

2.1 Das direkte Zitat ...................................................................................................................... 23

2.2 Das indirekte Zitat ................................................................................................................... 23

2.3 Was sind Fußnoten? ................................................................................................................ 23

2.4 Wann verwende ich die Fußnote für eine Anmerkung? ......................................................... 24

3. Beispiele ........................................................................................................................................ 24

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3.1 Das direkte Zitat ...................................................................................................................... 24

3.2 Das indirekte Zitat ................................................................................................................... 25

3.3 Die Kurzzitierweise und die Langzitierweise ........................................................................... 26

3.4 Zitieren nach dem Harvard Style ............................................................................................. 26

3.5 Seitenzahlen korrekt angeben ................................................................................................. 27

4. Tipps und Anregungen .................................................................................................................. 27

Bibliographieren .................................................................................................................................... 28

1. Zielsetzung ..................................................................................................................................... 28

2. Inhalte und Beispiele ..................................................................................................................... 28

2.1 Allgemein gültige Regeln und Alternativen ............................................................................. 28

2.2 Monographien ......................................................................................................................... 29

2.3 Monographien in einer Reihe .................................................................................................. 29

2.4 Ein Aufsatz aus einem Sammelband........................................................................................ 29

2.5 Bücher mit mehreren Autoren/Herausgebern ........................................................................ 29

2.6 Ein Aufsatz aus einem Sammelband – mehrere Herausgeber – in einer Reihe ...................... 30

2.7 Ein Aufsatz/Artikel aus einer Zeitschrift .................................................................................. 30

2.8 Lexikonartikel .......................................................................................................................... 30

2.9 Internetquellen ........................................................................................................................ 31

3. Tipps und Anregungen .................................................................................................................. 31

Themeneingrenzung und -bearbeitung................................................................................................. 33

1. Zielsetzung ..................................................................................................................................... 33

2. Inhalte ............................................................................................................................................ 33

2.1 Kriterien der Themeneingrenzung nach Otto Kruse ............................................................... 33

2.2 Vorschläge und Anregungen zur Themeneingrenzung ........................................................... 34

2.3 Einleitung, Hauptteil und Schluss ............................................................................................ 35

3. Tipps und Anregungen .................................................................................................................. 36

Gliederung ............................................................................................................................................. 37

1. Zielsetzung ..................................................................................................................................... 37

2. Inhalte ............................................................................................................................................ 37

2.1 Ein formales Beispiel einer Gliederung ................................................................................... 37

2.2 Informationen zur inhaltlichen Gliederung ............................................................................. 37

3. Tipps und Anregungen .................................................................................................................. 38

Texterstellung und -überarbeitung ....................................................................................................... 39

1. Zielsetzung ..................................................................................................................................... 39

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2. Inhalte ............................................................................................................................................ 39

2.1 Vorbereitungen zur Texterstellung ......................................................................................... 39

2.2 Erste Rohfassung des Textes ................................................................................................... 40

2.3 Wie Sie Sekundärliteratur sinnvoll einsetzen .......................................................................... 40

2.4 Die inhaltliche Textüberarbeitung ........................................................................................... 41

2.5 Die sprachliche Textüberarbeitung ......................................................................................... 41

3. Tipps und Anregungen .................................................................................................................. 42

Lernen und Lernstrategien .................................................................................................................... 44

1. Zielsetzung ..................................................................................................................................... 44

2. Inhalte ............................................................................................................................................ 44

2.1 Das „Drei-Speicher-Modell“ oder: Was passiert mit gelernten Inhalten? .............................. 44

2.2 Speicherplätze im Kurzzeitgedächtnis ..................................................................................... 45

3. Beispiele und Lernstrategien ......................................................................................................... 45

3.1 Das Denkfoto ........................................................................................................................... 45

3.2 Die „Loci“ Technik .................................................................................................................... 46

3.3 Mit Tönen lernen ♫ ................................................................................................................. 46

3.4 Der Lernbrief ........................................................................................................................... 46

3.5 Das Lernplakat ......................................................................................................................... 46

4. Tipps und Anregungen .................................................................................................................. 46

Selbst- und Zeitmanagement ................................................................................................................ 47

1. Zielsetzung ..................................................................................................................................... 47

2. Inhalte ............................................................................................................................................ 47

2.1 Individuelle Arbeitsbedingungen ............................................................................................ 47

2.2 Lernziele .................................................................................................................................. 47

2.3 Die Eisenhower Matrix oder wie sich unnötige Stresssituationen vermeiden lassen ............ 48

2.4 Zeitfresser ................................................................................................................................ 49

3. Beispiel für die Zeitplanung einer wissenschaftlichen Arbeit ....................................................... 50

4. Tipps und Anregungen .................................................................................................................. 50

Anhang: Quellen und Literatur zur Vertiefung ...................................................................................... 51

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Lesen

1. Zielsetzung

Text ist das Medium der Wissenschaft und Lesen daher ein wichtiges Element wissenschaftlicher

Arbeit. Sie sollen unterschiedliche Lesestrategien kennenlernen, um einen Text sinnvoll -

beispielsweise möglichst effektiv und nachhaltig oder zum reinen Vergnügen - erschließen zu können.

Für den individuellen Leseerfolg ist es unerlässlich, durch Ausprobieren einer Vielzahl von

Lesestrategien und Methoden die für sich und den Anlass passende zu finden.

2. Inhalte

2.1 Der erste Zugang zu einem mir unbekannten Buch?

1. Welche Informationen finden sich auf der ersten Seite (Untertitel etc.)?

2. Das Vorwort (bei bis zu drei Seiten) ganz durchlesen. Hier wird das leitende Interesse der Arbeit

erläutert und die Mitwirkenden werden benannt.

3. Das Inhaltsverzeichnis kann genau studiert oder überflogen werden. Hier wird die Struktur der

Arbeit und der Argumentation deutlich.

4. Die Zusammenfassung oder das Fazit der Arbeit gründlich lesen. Hier werden die Ergebnisse der

Arbeit im Überblick dargestellt. Bei einer Monographie1 bietet es sich an, auch einzelne Kapitel oder

Passagen „anzulesen“, die für relevant gehalten werden.

5. Welche Informationen lassen sich über den Autor in Erfahrung bringen? Der persönliche

Hintergrund und die Forschungsschwerpunkte lassen es häufig zu, das Werk einer bestimmten

Forschungsrichtung zuzuordnen.

6. Der Verlag: Bestimmte Verlage veröffentlichen vor allem ausgewählte Literatur bestimmter

Fachrichtungen und können daher auch als Hinweis auf besondere wissenschaftliche Qualität gelten.

In der Theologie sind dies beispielsweise: De Gruyter, Vandenhoeck & Ruprecht, Mohr Siebeck,

Neukirchner. Auch der äußerer Eindruck kann Aufschluss über die Qualität eines Buches geben: Ist

das Buch gebunden oder handelt es sich um ein Taschenbuch? Wie ist das Cover gestaltet?

2.2 Arten des Lesens2

Lesen, um zu lernen:

Sie wollen sich auf eine Prüfung vorbereiten. Dafür müssen Sie den Text in einzelne Wissenseinheiten

herunter brechen und dann memorieren. Sie transferieren die Wissenseinheiten auf Karteikarten oder

in Word-Dokumente und prüfen regelmäßig, wie viel Sie vom Gelernten behalten haben.

Lesen, um zu diskutieren:

Sie lesen einen Aufsatz, um im Seminar darüber zu diskutieren. Sie arbeiten die argumentative

Struktur heraus und bilden sich eine eigene Meinung, damit Sie für die Diskussion gewappnet sind.

Sie legen sich Argumente und Belege zurecht, damit Sie Ihren Standpunkt fundiert präsentieren und

1„Einzelschrift“, d.h. umfassende Abhandlung zu einem Thema, s. S. 14 in diesem Skript. 2 Vgl. Kruse, Otto: Lesen und Schreiben. Der richtige Umgang mit Texten im Studium. Konstanz 2010 (UTB

3355).

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andere Meinungen stützen oder widerlegen können. Hier ist eine Lesestrategie angemessen, die

Informationen nicht nur aufnimmt, sondern sie gleichzeitig in eigene argumentative Strategien

einordnet.

Lesen, um sich in ein Thema einzuarbeiten:

Sie sollen eine Seminararbeit zu einem bestimmten Thema schreiben und suchen nach dem

vorhandenen Material. Sie wissen noch nicht genau, worum es in Ihrer Arbeit gehen wird, da Sie das

Thema noch nicht eingegrenzt haben. Sie sehen eine Menge an Büchern und Artikeln durch und

konzentrieren sich auf das Inhalts- und das Stichwortverzeichnis. Ihr Lesen ist darauf ausgerichtet,

Texte nach Schlüsselinhalten abzusuchen und an einzelnen Punkten zu sondieren, worum es geht.

Abstracts, Inhaltsverzeichnis, Einleitung oder Klappentexte geben gute Hinweise, worum es im Text

geht. Im Internet recherchieren Sie über Suchsysteme und hangeln sich von Link zu Link.3 Was Sie

brauchen, speichern Sie oder drucken es aus. Während des Sichtens der Literatur und der Lektüre

erster Texte bildet sich ein Bild vom Gegenstand und von der Forschungslage heraus. Hier ist das

Lesen also Teil der Vorbereitung für eine eigene Arbeit oder Teil des Aufbaus von Expertise zu einem

Thema. Entsprechend wichtig ist es, eine Strategie zu entwickeln, die kumulativen Wissensaufbau

erlaubt. Je nach Anlass kann auch das Dokumentieren hier besonders wichtig sein, damit Sie später

gezielt auf das erarbeitete Wissen zurückgreifen können.

Lesen, um zu verstehen:

Nicht, dass es Arten des Lesens ohne Verstehen gäbe, aber es gibt ein Lesen, das speziell darauf

ausgerichtet ist, schwierige Texte zu erarbeiten. Sie haben beispielsweise einen der Klassiker Ihres

Fachs in den Händen, der schwer zu entziffern ist. Sie müssen komplexe Theorien durchdenken und

den Text in seinem historischen Kontext verstehen. Sie arbeiten den Text mithilfe von

Sekundärliteratur durch. Möglicherweise haben Sie auch ein naturwissenschaftliches Buch in der

Hand, das komplexe Sachverhalte zu Formeln verdichtet präsentiert. Lesen heißt hier Nachvollziehen

von komplexen Theorien, Gleichungen und Funktionsdarstellungen, aber auch Aufspüren von

geistigen Strömungen, Traditionen, Diskursen. Diese Art des Lesens wird optimalerweise im Rahmen

einer Seminargruppe geleistet, in der Sie Ihre Erkenntnisse austauschen und gegenseitig vertiefen

können.

Lesen, um zu schreiben:

Sie müssen eine Seminar- oder Abschlussarbeit schreiben. Sie haben sich die wichtigsten Texte

beschafft, auf Ihrem Schreibtisch häufen sich die Fotokopien, und Sie haben jetzt eine längere

Zeitstrecke vor sich, um die Texte zu exzerpieren. Sie schreiben heraus, was Sie für Ihren eigenen

Text brauchen, den Rest überfliegen Sie. Hier ist ein Wechsel von selektivem und genauem Lesen

wichtig und eine gelassene Zeitperspektive, die Ihnen erlaubt, den Berg von Büchern und Fotokopien

langsam abzuarbeiten.

Lesen, um zu genießen:

Sie haben Ihren Computer ausgeschaltet und machen es sich auf dem Sofa bequem. Sie lassen sich in

ein interessantes Sachbuch oder einen Roman versinken und dürfen das Lesen zur Anregung oder zum

Entspannen nutzen. Sie lesen ohne Druck, nur getragen von Ihrem Interesse am Thema. Lesen wird

recht einfach in diesem Kontext, da es nicht einem äußeren Zweck dient. Das einzig problematische an

dieser Lesestrategie liegt darin, dass Sie sich diese Art des Lesens viel zu selten gönnen.

3 Mehr zur Literaturrecherche auf S. 15 dieses Skripts.

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3

3. Methoden

3.1 Markieren und Randnotizen: Inhalt-Aussage-Funktion

1. Überfliegen Sie Ihren vorliegenden Text, um eine Übersicht über Inhalt und Struktur zu gewinnen.

Lesen Sie dazu lediglich den ersten Satz eines Absatzes.

2. Lesen Sie den Text Absatz für Absatz. Markieren Sie dabei

a) sparsam 1-2 zentrale Schlagwörter.

b) notieren Sie am Rand: - ein Stichwort zum Inhalt

- eine Kurzzusammenfassung der Aussage

- die Funktion des Absatzes (z.B.: Bsp., Definition,

Frage, These, Argument, Zusammenfassung)

3.2 SQ3R

1. Survey: Überfliegen Sie den Textauszug, um einen ersten Überblick und Struktur zu gewinnen.

Führen Sie die Augen diagonal von links oben nach rechts unten, so dass Sie jeweils nur wenige

Wörter erfassen (3min.)

2. Question: Formulieren Sie schriftlich 3 W-Fragen (z.B. Wer? Was? Wann?) an den Text.

3. Read: Lesen Sie den Text auf Ihre Fragen hin und markieren Sie sparsam relevante Passagen.

4. Recite: Notieren Sie aus dem Gedächtnis in eigenen Worten stichpunktartig zentrale Aussagen.

5. Review: Kontrollieren Sie Ihre Notizen am Text. Erarbeiten Sie sich eine Visualisierung des Textes,

z.B. ein Mind-Map, Text-Netzwerk mit logischen Beziehungen.

3.3 Das Exzerpt

Ziel:

- zentrale Textinhalte von weniger wichtigen trennen

- zentrale Textinhalte in Kurzform festhalten, um bei späterem Verfassen des eigenen Textes

schnell und gezielt darauf zugreifen zu können, v.a. wenn mehrere Texte zu einer bestimmten

Fragestellung aufeinander bezogen werden müssen

Vorgehensweise:

1. Text überfliegen

2. Text markieren und Randnotizen vornehmen

3. Zentrale Inhalte in Tabellenform exzerpieren durch Zitate oder Paraphrasen; genaue

Quellenhinweise festhalten; Kommentare und Fragen festhalten sowie notieren, wozu einem

diese Inhalte (im Hinblick auf die eigene Fragestellung/These) nützlich scheinen

4. Zwei Varianten: a) gesamter Text wird exzerpiert, b) nur Informationen zu einer konkreten

Fragestellung werden exzerpiert

3.4 Tipps und Anregungen

Bevor Sie einen Text lesen, sollten Sie das „Leseziel“ festlegen und die jeweiligen Lesekriterien

berücksichtigen, um maximalen Erfolg zu erzielen. Unbedingt mal ausprobieren sollten Sie

Speedreading: http://de.wikipedia.org/wiki/Schnelllesen.

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Fragen

1. Zielsetzung In Seminaren sowie in Übungen und Vorlesungen an der Universität werden Themen häufig erst durch

Fragen geklärt und vertieft. Hierbei gilt wie immer: Es gibt keine „dummen“ Fragen. Die

Kommunikation zwischen Dozierenden und Studierenden gewinnt an Qualität, wenn auch von

Studierenden Fragen vorgebracht werden – insbesondere durch Verständnisfragen. Hierdurch wird

gewährleistet, dass Lehrende und Lernende das gleiche Ziel verfolgen können. Der Lehrkörper kann

im Anschluss an Fragen mögliche Exkurse vorbereiten und Sachverhalte näher erläutern. Dennoch

gilt, je präziser eine Frage formuliert ist, desto präziser kann die Antwort sein. Studierende sollten den

Nutzen von Fragen auch für die eigenständige wissenschaftliche Auseinandersetzung ausschöpfen.

Dies kann mit unterschiedlichen Fragearten an einen Text oder an ein Thema erfolgen.

2. Inhalte4

2.1. Fragen im Seminar

Leiten Sie Ihre Frage ein, indem Sie die Aussage des Vortragenden wiederholen. Dies empfiehlt sich

insbesondere dann, wenn Sie gerne etwas fragen möchten, jedoch nicht wissen, wie Sie Ihre Frage

eröffnen sollen. Möglichkeiten bestehen beispielsweise in folgenden Formulierungen:

- „Sie sind von der These ausgegangen, dass … Hierbei stellt sich mir die Frage …“

- „Ihre Aussage … stimmt (nicht) mit meiner Erfahrung überein. Könnte das damit

zusammenhängen …?“

- „Könnten Sie das Gesagte an einem konkreten Beispiel erläutern?“

Eine Frage wird oftmals dadurch verständlicher, dass Sie darlegen, warum Sie diese Frage stellen.

Damit verdeutlichen Sie den Hintergrund Ihrer Frage sowie deren Bezugsrahmen. Dies erhöht

wiederum die Chance, eine passende Antwort zu bekommen. Des Weiteren verkommt Ihre Frage nicht

zu einer „Ausfrage-Frage“.

Natürlich kommt es immer wieder vor, dass eine große Menge an Stoff in stark verdichteter Weise

dargeboten wird. Dies hat wiederum zur Folge, dass sich die Zuhörer voll und ganz auf das

Mitschreiben konzentrieren müssen und erst beim Durcharbeiten der Mitschrift Gelegenheit haben,

das Ganze zu überdenken. Denken Sie sich in diesem Fall zu Hause Fragen aus und stellen Sie diese

zu Beginn der nächsten Lehrveranstaltung.

4 Vgl. Stickel-Wolf, Christine/Wolf, Joachim: Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken. Wiesbaden

³2005, S. 68-70.

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2.2. Fragen an den Text zur selbstständigen Erarbeitung wissenschaftlicher Texte

Nicht nur Fragen in Lehrveranstaltungen dienen dazu den wissenschaftlichen Diskurs

nachzuvollziehen zu lernen. Um sich Texte gänzlich zu erschließen, ist die eigene Auseinandersetzung

mit diesen elementar. Sie sollten sich daher angewöhnen, aus eigenem Interesse heraus Fragen an

Texte zu stellen. Im Folgenden werden Frageklassifikationen angeführt, die für den oben genannten

Prozess unterstützend und dienlich sind.5

Wissensfragen

Verständnisfragen

Anwendungsfragen

Analysefragen

Synthesefragen

Bewertungsfragen

Darüber hinaus kann man die Fragen vier Qualitätsstufen zuordnen:

1. Stufe: Reproduktionsfragen

2. Stufe: Kurzantwortfragen unterteilt in Verifikationsfragen, Disjunktfragen,

Konzeptfragen, Elementfragen, Quantifizierungsfragen

3. Stufe: Langantwortfragen unterteilt in Definitionsfragen, Beispielfragen,

Vergleichsfragen, Interpretationsfragen, inhaltsspezifische Fragen

4. Stufe: deep-reasoning Fragen unterteilt in Fragen nach Ursache-Wirkungs-

Zusammenhängen, Konsequenzenfragen, Voraussetzungsfragen, Ziel/Motiv-

Fragen, Instrumentfragen, Erwartungsfragen, Urteilsfragen

3. Tipps und Anregungen Zur Übung können Sie sich einen Text als Lektüre vornehmen und nach dem Leseprozess drei Fragen

an den Text formulieren. Diese können sowohl auf äußere Umstände zur Entstehung abzielen als auch

auf den Hintergrund des Textes sowie auf inhaltliche Unklarheiten oder kritische Einwände.

5 Vgl. Zimmermann, Mirjam: Schülerfragenorientierte (Religions-)Didaktik – eine ernüchternde Bilanz. In:

Schülerfragen im (Religions-)Unterricht. Ein notwendiger Bildungsauftrag heute?! Hrsg. v. Heike

Lindner/Mirjam Zimmermann. Neukirchen-Vluyn 2011, S. 162-164.

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Protokolle schreiben

1. Zielsetzung Protokolle werden nicht nur in manchen Seminaren als Leistungsnachweis gefordert, sondern tragen

darüber hinaus wesentlich zum persönlichen Lernerfolg bei. Sie dienen der Nachbereitung einer

Sitzung und gleichzeitig der Vorbereitung der folgenden Sitzung. Zentrale Seminarinhalte werden in

Protokollen zusammengefasst, was eine optimale Vorbereitung auf Hausarbeiten oder Prüfungen

ermöglicht. Auch jemand, der nicht anwesend war, kann anhand der Protokolle die Inhalte des

Seminars nachvollziehen.

2. Vorgehen

2.1 Verlaufs- oder Ergebnisprotokoll?

Verlaufsprotokoll:

Der gesamte Verlauf der Sitzung wird nachgezeichnet, mit Argumentations- und Diskussionsverlauf.

Ergebnisprotokoll:

Festhalten wichtigster Inhalte und Ergebnisse aus Beiträgen und Diskussionen.

Für Seminare werden in der Regel Ergebnisprotokolle erstellt, die Anteile eines Verlaufsprotokolls

aufweisen.

2.2 Bevor das Protokoll entsteht

Klären mit der Seminarleitung:

- Verlaufs- oder Ergebnisprotokoll?

- weiterführende Hinweise erwünscht?

- Sollen Textstellen, die im Seminar relevant waren, wörtlich aufgenommen werden?

- Abgabetermin

2.3 Während der Veranstaltung/Inhalte des Protokolls

Wann sind Beiträge wichtig?

- wenn die Seminarleitung sie für wichtig hielt.

- wenn sie für den Verlauf weiterer Gespräche grundlegend waren.

- wenn Sie sie selbst für relevant halten.

Was sind Ergebnisse eines Seminars?

Ein Ergebnis kann eine von der Seminarleitung festgehaltene wichtige Position zu einem Thema

sein, die am Ende einer Diskussion oder mehrerer Beiträge steht. Wenn offene Diskussionen

stattfinden, sind Schwerpunkte der Diskussion festzuhalten; auch gegensätzliche Positionen

können aufgegriffen werden.

Anforderungen an den Protokollanten:

Hohe Aufmerksamkeit: Das Strukturieren des Themas während des Mitschreibens ist sinnvoll.

Wenn etwas nicht verstanden wurde, darf und sollte direkt nachgefragt werden.

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2.4 Nach der Veranstaltung

Ergänzen Sie Ihr Protokoll um Literaturhinweise, die

a) in der Veranstaltung genannt wurden (evtl. Seminarleitung nach genauem Titel fragen) oder

b) die sich bei der Nachbereitung des Themas als sinnvoll erwiesen haben. Konzentrieren Sie sich

hierbei auf wenige zentrale Angaben.

- Erstellen Sie das Protokoll möglichst zeitnah nach der Veranstaltung. Liegt es den

Teilnehmern möglichst früh vor, sind Inhalte und die Relevanz bestimmter Beiträge noch

präsent oder können einfacher in Erinnerung gerufen werden.

- Das Aufnehmen von Textstellen kann sinnvoll sein, wenn der Text von überschaubarem

Umfang ist und die Diskussion sich sehr nah am Text bewegt hat.

- Eigene Ergänzungen bzw. Gedanken sollten in der Regel nicht hinzugefügt werden, wenn

sie nicht in der Veranstaltung vorgebracht wurden.

- Der Stil des Protokolls sollte sachlich und dokumentierend sein.

- Formulieren Sie ganze Sätze. So bleibt das Protokoll verständlich und nachvollziehbar,

auch wenn das Seminar schon einige Zeit zurückliegt.

3. Checkliste für ein Protokoll Den Dozenten bzgl. des Umfangs und des Einbezugs von Quellentexten befragen.

Das Protokoll zeitnah zur Sitzung anfertigen.

Verständlichkeit auch für jemanden, der nicht an der Sitzung teilgenommen hat – evtl.

gegenlesen lassen.

Stimmt das Layout?

JGU Mainz, FB 01, Evangelisch-Theologische Fakultät

Seminar: xxx

Dozent: xxx

Protokoll: xxx

Sitzung vom 06.12.2013

Thema der Sitzung: xxx

Institution (Evangelisch-Theologische Fakultät, FB 01, JGU Mainz)

- Wird ein Referat protokolliert, ist der Referatsinhalt zu trennen von den Beiträgen der

Teilnehmer.

- Tafelanschriften oder -bilder evtl. übernehmen, wenn sie wesentliche Informationen oder

Strukturen zum Thema enthalten.

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Präsentieren

1. Zielsetzung Ein maßgeblicher Teil des Studierens ist das Präsentieren. Diverse Lehrveranstaltungen werden durch

Präsentationen von Studierenden gestaltet. Eine Präsentation sollte jeder Studierende gewissenhaft

angehen und im Vorhinein ausgiebig planen und vorbereiten, da die Inhalte nicht selten

prüfungsrelevant sind. Präsentationen sollten facettenreich und informativ gestaltet sein, ohne die

ZuhörerInnen zu langweilen oder zu überfordern. Hierbei müssen die Referierenden einiges beachten,

können sich dabei aber immer an bestimmten Methoden6 orientieren. Eine Präsentation sollte daher

keine Hürde darstellen, sondern als Chance zu lernen genutzt werden. Wie bei Vielem heißt es auch

hier: Übung macht den Meister!

2. Inhalte und Vorgehensweise Das Präsentieren vereint unterschiedliche Fertigkeiten bzw. Kompetenzen. Durch eine tiefgehende und

detaillierte Vorbereitung sollten diese von dem Referierenden erkannt und geübt werden. Daher ist

beim Präsentieren auf Folgendes zu achten bzw. sind folgende Fragen zu klären:

2.1 Die Vorbereitungsphase

- Welche Art von Präsentation wird von mir erwartet? Ein Impulsreferat von wenigen Minuten

zur Einstimmung auf ein Thema oder sogar eine seminarfüllende Präsentation mit

Einbeziehung der ZuhörerInnen? (Hinweis auf Umfang und Dauer – eventuell mit dem

Dozierenden abzuklären)

- Die Literaturrecherche (Bibliothek, Internet, Zeitschriftenmagazin etc.) sollte frühzeitig

begonnen werden.

- Welche Medien möchte ich unterstützend nutzen (Tafel, Powerpoint, Flipchart, Smartboard

etc. – manchmal ist weniger mehr)?

- Wird ein Handout erwartet (auch hier den Umfang anpassen)?

- Welche Visualisierung der zu referierenden Inhalte nützt mir? Brauche ich Karteikarten oder

kann ich besser frei sprechen oder muss ich hin und wieder auf die Powerpointfolien schauen?

Jeder Referierende hat andere Vorlieben. Nutzen Sie die Variante, die Ihnen am meisten

Sicherheit bietet.

- Die Präsentation nach der Fertigstellung mehrfach durchgehen – eventuell kann der

Referierende seine Präsentation einem nicht betroffenen Publikum (Eltern, Freunde, Partner

etc.) vorstellen, sodass eventuelle Unklarheiten im Vorhinein geklärt werden können. In einem

solchen Rahmen besteht zudem die Möglichkeit, Unsicherheiten abzulegen und konstruktive

Kritik einzuholen.

2.2 Während der Präsentation

- Laut und deutlich sprechen – besonders in großen Räumen mit mangelhafter Akustik wichtig.

Sollten Sie über ein Mikrophon verfügen, üben Sie vorher das Sprechen mit diesem.

Technische Hilfsmittel sollten dem Referierenden gut vertraut sein, sodass sie keinen

unnötigen Störfaktor darstellen.

6 Dazu mehr unter 3. Methoden und Tipps, S. 9.

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- Körpersprache beachten: wildes „Rumwedeln“ ist hiermit nicht gemeint. Lediglich

authentische, diskrete und sinnvoll untermalende Körpersprache dient dem Referierenden, um

die Aufmerksamkeit der Zuhörer beizubehalten.

- Die Zuhörer aktivieren: bei langen Vorträgen Pausen oder Gruppentätigkeiten zur

Auflockerung einbauen.

- Lasse ich Fragen während der Präsentation zu? Ja oder nein, beides ist erlaubt – mancher

Referierende wird jedoch durch Zwischenfragen schnell aus dem Konzept gebracht. In diesem

Fall kann man zu Beginn der Präsentation darum bitten, Fragen an das Ende zu stellen.

2.3 Formen mediengestützter Präsentationen

Die gängigste Variante bietet nach wie vor die Powerpoint-Präsentation. Mittlerweile gibt es jedoch

abwechslungsreichere Präsentationsprogramme, wie Prezi oder Impress.7 Studierende, die über eine

universitäre Mailadresse verfügen, haben zu den meisten Programmen kostenlosen Zugang (hier bitte

individuell prüfen). Bei allen mediengestützten Präsentationen gelten folgende Grundregeln:

- Die Struktur sowie die Foliengestaltung an den Inhalt und den Umfang anpassen

- Die Folien sollten in jedem Fall übersichtlich und sinnvoll gestaltet sein

- Kopf- und Fußzeile sollten Aufschluss über den Rahmen (Universität, Seminar, etc.) bieten

- Räumlichkeiten checken – gibt es überhaupt einen Beamer? Muss ich meinen Laptop selber

mitbringen oder reicht ein USB-Stick? Brauche ich Internetzugang – wenn ja: Gibt es W-Lan?

- Mindestschriftgröße 20 verwenden

2.4 Das Handout

Das Handout kann verschiedene Funktionen haben. Welche es in Ihrer jeweiligen Präsentation haben

soll, müssen Sie rechtzeitig abklären. Das Handout sollte grundsätzlich die wichtigsten Informationen

beinhalten. In einigen Fällen soll das Handout beispielsweise als Textzusammenfassung dienen oder

prüfungsrelevante Inhalte sowie wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse und/oder Thesen abdecken.

Eine Rücksprache mit dem Dozierenden ist in den meisten Fällen zu empfehlen.

Bei jedem Handout gelten folgende Grundregeln:

- Relevante Gesichtspunkte werden berücksichtigt

- Es unterstützt das allgemeine Verständnis der referierten Sachverhalte und Inhalte

- Es entlastet den/die ZuhörerIn beim Mitschreiben

- Ein roter Faden ist erkennbar; das Handout ist übersichtlich gestaltet

- Das Handout lässt erkennen, in welchen Rahmen es gehört (Kopfzeile mit relevanten

Informationen Universität, Fachbereich, Seminar, DozentIn, ReferentIn, etc.)

3. Methoden und Tipps

3.1 Methoden

3.1.1 Üben Sie das Sprechen anhand von Sprechübungen

Markieren Sie Hauptaussagen, Sprechpausen und Absatzpausen innerhalb eines Textes und lesen Sie

ihn sich laut vor. Es schadet nicht auch mal zu übertreiben. So bauen Sie falsche Zurückhaltung ab.

7 Prezi und Impress sind Onlineprogramme, mit denen sich abwechslungsreiche Präsentationen erstellen lassen.

Am besten probieren Sie die Programme aus.

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3.1.2 Körpersprache

Schauen Sie sich Diskussionsrunden im Fernsehen an und schalten Sie den Ton ab. So können Sie die

Körpersprache der Beteiligten studieren und deren Wirkung auf Sie prüfen. Machen Sie sich Notizen

und probieren Sie in einem zweiten Schritt vor dem Spiegel aus, wie die Bewegung bei Ihnen selber

wirkt.

3.1.3 Füllwörter

Achten Sie bei Präsentationen, Referaten und Vorträgen anderer auf Füllwörter. Gibt es eventuell

Referierende, die dazu neigen einen Ausdruck, einen Begriff oder ein Füllwort häufig zu nennen?

Lassen Sie sich in einem zweiten Schritt bei Ihrer nächsten Präsentation von Kommilitonen und

Kommilitoninnen beobachten. Neigen auch Sie dazu Füllwörter zu benutzen? Wenn ja, versuchen Sie

bei jeder folgenden Präsentation anstelle eines Füllwortes eine Pause oder eine unterstreichende Geste

zu machen. Nach und nach wird Ihnen auffallen, dass sich lästige Füllwörter vertreiben lassen.

3.1.4 Powerpoint Ping-Pong

Haben Sie noch Hemmungen oder Schwierigkeiten ruhig und gelassen in eine Präsentation zu starten?

Lassen Sie sich von einem Freund oder einer Freundin eine Powerpoint-Präsentation gestalten. Am

besten eignen sich hierfür gängige Themen wie „Das Brot und seine Herstellung“ oder „Deutschlands

Geschichte“. Die Folien sollten viel Bildmaterial enthalten und zu eigenen Interpretationen anregen.

Sie sollten die Präsentation selber nie gesehen haben, bevor Sie sie Ihren Freunden, Ihrem Partner oder

Ihrer Partnerin präsentieren. Diese Methode soll dazu dienen, Unsicherheiten abzubauen und

Spontanität zuzulassen. Präsentationen laufen selten gänzlich reibungslos ab, sodass der Referierende

spontan reagieren können sollte.

3.2 Tipps und Anregungen

- Unterschätzen Sie nicht den Ertrag visualisierter Inhalte. Werden diverse Sinneskanäle der

ZuhörerInnnen angesprochen, bleibt auch mehr hängen.

- Präsentationen sind WICHTIG! Sie werden im Studium häufig eingesetzt und sollten nicht

unterschätzt werden. Also: Lieber etwas mehr Zeit einplanen und eine ansprechende, sinnvolle

und inhaltlich korrekte Präsentation vorbereiten, als den/die ZuhörerIn zu langweilen.

- Präsentieren ist nicht nur Teil des universitären Lebens. Der Mensch muss sich ständig

präsentieren – im Beruf, im Alltag und in der Gesellschaft. Somit lohnt es sich, relevante

Kompetenzen für das Präsentieren in allen Lebenslagen zu erlangen.

- Halten Sie jede Präsentation tendenziell kurz und knapp. Natürlich sollten Inhalt, Form und

Umfang dem Anlass entsprechen, unnötige Informationen haben jedoch keinen Platz in einer

gelungenen Präsentation.

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Wissenschaftsethik und wissenschaftliches Arbeiten

1. Zielsetzung

Die Wissenschaft ist ein soziales System, das von der Konkurrenz und Zusammenarbeit von

Forscherinnen und Forschern lebt. Sie können nicht erfolgreich sein, wenn sie einander – und ihren

Vorgängern, sogar ihren Konkurrenten – nicht vertrauen können. „Wissenschaftlich … überholt zu

werden, ist […] nicht nur unser aller Schicksal, sondern unser aller Zweck. Wir können nicht arbeiten,

ohne zu hoffen, daß (sic!) andere weiter kommen werden als wir.‘ Max Webers Ausspruch gilt für

Zeitgenossen nicht weniger als für Vor- und Nachfahren. So ist Ehrlichkeit nicht nur

selbstverständliche Grundregel professioneller wissenschaftlicher Arbeit, ‚daß innerhalb der Räume

des Hörsaals nun einmal keine andere Tugend gilt als eben: schlichte intellektuelle Rechtschaffenheit‘,

sie ist das Fundament der Wissenschaft als eines sozialen Systems“.8

2. Inhalte

2.1 Was ist Wissenschaftsethik?

Paul Hoyningen-Huene schreibt in seinem Aufsatz „Zur Rationalität der Wissenschaftsethik“, was er

unter Wissenschaftsethik versteht: „Es ist diejenige Disziplin, die sich mit ethischen Fragen

beschäftigt, die sich spezifisch im Bereich der Wissenschaft stellen.“ Er unterteilt die

Wissenschaftsethik in vier Bereiche:

1. Moralische Probleme, die spezifisch bei der wissenschaftlichen Forschung selbst auftreten.

Z.B. in der Embryonenforschung, die man befragen muss, ob bzw. „unter welchen

Bedingungen Forschung erlaubt ist, die zur Abtötung von menschlichen Embryonen führt“.

Alle Humanexperimente in den Sozialwissenschaften wie in der Biomedizin zählen zu diesem

Feld, sie wären hier auf ihre moralische Vertretbarkeit hin zu befragen. Auch die Speicherung

und die Angabe persönlicher Daten in einer Studie dürfen die Persönlichkeitsrechte nicht

verletzen – es ist immer die Zustimmung der Studienteilnehmer einzuholen.

2. Die Frage nach guter wissenschaftlicher Praxis, dem wissenschaftlichen Ethos. Darunter fallen

z.B. „Ehrlichkeit, Sorgfalt, Bereitschaft zum Austausch von Ergebnissen […], Offenheit

gegenüber Kritik, Nennung aller relevanter Quellen etc.“9.

3. Verantwortung des einzelnen Wissenschaftlers oder eines Kollektivs. Hoyningen-Huene

unterscheidet drei verschiedene Arten von Verantwortung: rechtliche, berufliche und

moralische Verantwortung. „Die rechtliche Verantwortung […] ist nicht

wissenschaftsspezifisch […]. Die berufliche Verantwortung betrifft das […] wissenschaftliche

Ethos. […] [S]chwerer zu greifen ist die moralische oder gesellschaftliche Verantwortung von

Wissenschaftlern.“10

8 Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hg.): Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis.

Empfehlungen der Kommission ‚Selbstkontrolle in der Wissenschaft‘. Weinheim 1998, S. 27.

http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/download/empfehlung_wiss_praxis_019

8.pdf (Aufruf: 27.10.2013). 9 Hoyningen-Huene, Paul: Zur Rationalität der Wissenschaftsethik. In: Ethos und Integrität der Wissenschaft.

Hrsg. v. Gottfried Magerl/Heinrich Schmidinger. Wien/Köln/Weimar 2009 (Wissenschaft Bildung Politik, Bd.

12), S. 12. 10 Ebd., S. 12f.

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12

4. Sozialphilosophie der Wissenschaft: Welche Rolle soll „die Wissenschaft im Ganzen der

Gesellschaft“11 einnehmen?

2.2 Wissenschaftliche Qualitätskriterien

Eine Arbeit muss verschiedenen Qualitätskriterien12 und wissenschaftsethischen Standards genügen,

um als wissenschaftlich anerkannt zu werden. Dazu zählen:

- Ehrlichkeit

- Objektivität, Reliabilität, Validität

- Überprüfbarkeit, Verständlichkeit, Nachvollziehbarkeit

- Relevanz, Logische Argumentation, Originalität

Was man unter „wissenschaftlichem Arbeiten“ versteht, muss diesen Kriterien entsprechen. 2.3 Das wissenschaftliche Arbeiten

„Wissenschaftliches Arbeiten ist planvoll geordnetes Vorgehen mit dem Ziel, neue Erkenntnisse und

neues Wissen zu gewinnen sowie Praxisprobleme zu lösen. Dies kann ohne oder mit konkreten

Verwertungsabsichten geschehen, im eigenen Fachgebiet oder interdisziplinär. Zur wissenschaftlichen

Arbeit gehört es, an das weltweit gesammelte und wissenschaftlich erworbene Wissen anzuknüpfen,

vorhandene Wissensbestände zu analysieren und zu überprüfen und sich über den aktuellen Stand der

wissenschaftlichen Diskussion im eigenen Sachgebiet kundig zu machen. Wissenschaftliches Arbeiten

ist zugleich ein kommunikativer Prozess. Die eigenständig und im Austausch mit anderen

gewonnenen Erkenntnisse sowie die systematisch und kreativ entwickelten Lösungen werden

veröffentlicht und müssen für andere nachvollziehbar, überprüfbar und nutzbar sein. Damit dies

geschieht, gibt es wissenschaftliche Methoden und international anerkannte Qualitätskriterien für

gutes wissenschaftliches Arbeiten. Jeder, der eine wissenschaftliche Arbeit anfertigt, muss sich daran

orientieren und kann auf diese Weise die Qualität seiner Arbeit für sich und andere sichern und dazu

beitragen, den Wissensschatz der Welt zu erweitern.“13

2.4 Was ist ein Plagiat?

„Als Plagiat bezeichnet man landläufig Fälle geistigen Diebstahls in der Literatur, Wissenschaft und

Kunst. Der Ausdruck impliziert ein moralisch verwerfliches Verhalten. Vorgeworfen wird dem

Plagiator die Übernahme fremden Geistesgutes unter Anmaßung der Urheberschaft. […] Das Plagiat

ist kein Rechtsbegriff, das Urheberrechtsgesetz verwendet ihn nicht. Es spricht nur von

Vervielfältigungen (§ 16 UrhG), Bearbeitungen oder anderen Umgestaltungen und Zitaten, die unter

bestimmten Umständen rechtswidrig sein können.“14

3. Tipps und Anregungen

So notwendig wissenschaftliche Standards auch sind, so wenig intuitiv sind sie. Sie müssen erlernt und

eingeübt werden. Es lohnt sich daher gerade bei den ersten wissenschaftlichen Arbeiten ein besonderes

Augenmerk auf die richtige Form zu legen:

11 Hoyningen-Huene, Paul: Zur Rationalität der Wissenschaftsethik, S. 13. 12 Vgl. Balzert, Helmut (u.a.): Wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation,

Präsentation. Herdecke/Witten 2008, S. 9-42. 13 Ebd., S. 6. 14 Schack, Haimo: Wissenschaftsplagiat und Urheberrecht. In: Plagiate. Wissenschaftsethik und Recht. Hrsg. v.

Thomas Dreier/Ansgar Ohly. Tübingen 2013, S. 81.

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13

- Schreiben Sie sich schon während der Lektüre Stellen mit genauer Seitenangabe heraus, die

Sie für so zentral oder treffend formuliert halten, dass Sie sie möglicherweise zitieren

möchten.

- Achten Sie darauf, wirklich alle Zitate zu kennzeichnen. Wenn Sie Kopien anfertigen,

kopieren Sie immer auch die Titelseite mit. So verhindern Sie es, bei einer Vielzahl von

Kopien die einzelnen nicht mehr dem richtigen Werk zuordnen zu können.

- Üben Sie die Literaturrecherche und machen Sie sich mit unterschiedlichen Hilfsmitteln und

Ressourcen vertraut.

- Üben Sie richtiges Zitieren und Bibliographieren. Nur durch Übung und Wiederholung prägt

sich die richtige formale Gestaltung ein.

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14

Literaturrecherche

1. Zielsetzung

Die Literaturrecherche ist während des gesamten Studiums ein wichtiger und elementarer Bestandteil

erfolgreichen Arbeitens, sei es in der Vorbereitungsphase einer Hausarbeit oder Abschlussarbeit oder

in Vorbereitung auf eine Präsentation oder ein Referat. Zu Beginn einer jeden eigenständigen

Arbeitsphase muss Literatur zu dem betreffenden Thema gesichtet werden. Um dies möglich zu

machen, ist eine Literaturrecherche notwendig, die bestenfalls umfangreich und doch themengebunden

und zielführend vollzogen wird. Um diesen Arbeitsschritt zu bewerkstelligen, gibt es diverse hilfreiche

Suchmaschinen im Internet. Im Folgenden soll der Umgang mit diesen erläutert werden. Zudem

werden allgemeingültige Vorgehensweisen geklärt sowie Hinweise zur Literaturrecherche innerhalb

der theologischen Disziplinen erläutert.

2. Inhalte

2.1 Welche Medien oder Literaturformen kann ich bei der Literaturrecherche finden und

was sind ihre Eigenschaften?

Bei der Literaturrecherche stößt man auf vielfältige Publikationen, nicht nur auf ganze Bücher zu

einem Thema. Für eine schriftliche sowie mündliche Studienleistung genügt es nicht, ausschließlich

sogenannte Monographien zu Rate zu ziehen. Daher im Folgenden eine Auflistung verschiedener

Literaturformen:

Monographie: Die Wortbedeutung „Einzelschrift“ erklärt den Gegenstand im Grunde

hinreichend. Eine Monografie ist eine Buchausgabe zu einem bestimmten

Thema, die von einem Autor verfasst worden ist, d.h. alle Kapitel innerhalb

des Werkes stammen von dem gleichen Autor und dienen der umfassenden

Behandlung des Themas.

Sammelband: Ein Sammelband vereint zumeist Aufsätze mehrerer Autoren in einem Band.

Typischerweise wird ein Sammelband von einem oder mehreren

Herausgebern verantwortet, die die einzelnen Autoren kontaktieren, sodass ein

vielschichtiges Werk zu einem bestimmten übergeordneten Thema entstehen

kann.

Sammelwerk: Ein Sammelwerk wird, anders als ein Sammelband, zumeist von einem Verlag

in Auftrag gegeben und verantwortet. Der Verlag beauftragt mehrere Autoren,

Beiträge zu einem Themenbereich zu verfassen, die anschließend in dem

Sammelwerk erscheinen. Ein Sammelwerk kann, je nach Umfang, auch

mehrere Bände beinhalten.

Zeitschriftenartikel: Eine Zeitschrift ist ein literarisches Medium, das regelmäßig erscheint, z.B.

wöchentlich, monatlich oder jährlich. In wissenschaftlichen Zeitschriften

finden sich Artikel einzelner Autoren, die ähnlich wie in einem Sammelband

oder Sammelwerk zusammengetragen und in der Zeitschrift veröffentlicht

werden. Da dieses Medium in regelmäßigen Abständen erscheint, sind die

Literaturangaben mit Informationen zum Erscheinungsjahr/Monat und der

jeweiligen Ausgabe umfangreicher als bei anderen literarischen Quellen.15

15 Siehe Kapitel 9: Bibliographieren, S. 28.

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15

Elektronische

Ressourcen: In unserem Zeitalter findet man viele Informationen im Internet. Das kann

hilfreich sein und doch sind Internetquellen sowie online publizierte und

einsehbare Werke mit Vorsicht zu genießen. Es gibt sowohl

vertrauenswürdige Webseiten, die für die wissenschaftliche Recherche ins

Leben gerufen wurden, als auch andere Webseiten, die Inhalte veröffentlichen

ohne Nennung von Quellen, Sekundärliteratur oder einem Autor. Letztere sind

ausschließlich für den privaten Gebrauch hilfreich, nicht jedoch im Kontext

der wissenschaftlichen Arbeit. Ein Beispiel für nicht zitierfähige Texte wären

Artikel aus der freien online Enzyklopädie „Wikipedia“.

2.2 Suchmaschinen der JGU Mainz

OPAC:

Internetadresse: http://opac.ub.uni-mainz.de/

Der OPAC ist die Online-Suchmaschine der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und vereint den

Gesamtbestand der JGU ohne den Campus Germersheim. Die Suchmaschine zeigt bei den

Ergebnissen sowohl gebundene Literatur als auch Online Ressourcen an. Gebundene Literatur wird in

diesem Fall mit einem Buchsymbol gekennzeichnet, während Online Ressourcen mit einem

Piktogramm aus Nullen und Einsen gekennzeichnet werden. Zudem kann man die Suche durch eine

angepasste Auswahl verfeinern, um die gewünschte Literatur zügiger zu finden.16 Die Ergebnisse sind

einzeln anwählbar und enthalten Informationen zum Autor bzw. Herausgeber, dem Erscheinungsjahr

und -ort sowie dem Standort und der genauen Signatur. Neben der Zentralbibliothek hat jeder

Fachbereich eine eigene Bereichsbibliothek, sodass die Literatur nicht immer an einem Standort zu

finden ist, sondern unter Umständen an mehreren und sogar außerhalb des Campus.17

Index Theologicus:

Internetadresse: http://www.ixtheo.de/

Beim Index Theologicus handelt es sich um eine virtuelle Fachbibliothek der Eberhard Karls

Universität Tübingen mit Inhalten zur Theologie und Religionswissenschaft. Diese Suchmaschine

zeigt ausschließlich Ergebnisse zu Zeitschriften und darin veröffentlichten Artikeln und Aufsätzen an.

Die Datenbank wird inhaltlich ständig erweitert und verbessert und ist somit stets aktuell und

besonders für Theologen bei der Literaturrecherche hervorragend geeignet.

HeBIS:

Internetadresse: http://www.hebis.de/

HeBIS steht für das Hessische BibliotheksInformationsSystem. Die Plattform stellt den elektronischen

Informations- und Dienstleistungsverband aller wissenschaftlichen Bibliotheken von Hessen und in

Teilen von Rheinland-Pfalz dar. Zusätzlich verfügt die Webseite über eine Fernleihe-Funktion, mit

deren Hilfe man Literatur auch bundesweit beziehen kann.

Fachinformation Theologie:

Internetadresse: http://www.ub.uni-mainz.de/538.php

16 Siehe Anhang: Fig. 3, S. 19. 17 Siehe Anhang: Fig. 4, S. 19.

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16

Diese Webseite bietet gezielte Informationen für Theologiestudierende der JGU auf der Suche nach

passender Literatur. Auf dieser Seite sind nützliche Informationen für die Literaturrecherche gebündelt

einsehbar. Unter anderem sind Kataloge und Webseiten aufgeführt, die eine internationale

Literaturrecherche ermöglichen, sowie Informationen zu Kursangeboten für Bibliotheksrundgänge und

Kontaktdaten einzelner Ansprechpartner der Bereichsbibliothek und der theologischen Vertretung der

Zentralbibliothek.

2.3 Die Recherche in OPAC – eine kleine Anleitung

Zunächst sollten Sie einige generelle Hinweise beachten, die für das Arbeiten mit OPAC vorausgesetzt

werden:

- Groß- und Kleinschreibung unterscheidet das System nicht

- Sollten Sie nach einem speziellen Wort bzw. einer zusammenhängenden Phrase wie ‚Luthers

Judenschriften‘ suchen, setzen Sie das Wort oder die Phrase in Anführungszeichen

- Sollten Sie die genaue Schreibweise des gesuchten Begriffes nicht kennen oder wollen Sie

mehrere Schreibvarianten auf einmal suchen lassen, können Sie einen Platzhalter verwenden

(? und *). Mit der Eingabe des Begriffs ‚system*‘ finden Sie folgende Ergebnisse: System,

systematisch, Systeme, Systemtheorien, etc.18

Wie in Figur 3 abgebildet können Sie bei der Literatursuche verschiedene Filter anwenden. Im

Folgenden werden die wichtigsten Filter zum besseren Verständnis erläutert:19

Alle Wörter [ALL:]

Jedes Wort, das von Ihnen eingegeben wird, wird bei der

Suche berücksichtigt. Die eingegebenen Begriffe können

dann bei den gefundenen Werken sowohl im Titel stehen als

auch allgemein damit verknüpft sein. Daher erhalten Sie

zumeist sehr viele Treffer. Es lohnt sich also, die Suche

besser zu filtern.

Titelstichwörter [TIT:]

Geben Sie einen oder mehrere Begriffe ein und filtern Sie

nach „Titelstichwörter[n]“, zeigt die Suchmaschine alle

Ergebnisse an, die eines oder mehrere der gesuchten Begriffe

in dem Titel beinhalten.

Ganze Titel [TIS:]

Dieser Suchschlüssel ist dann geeignet, wenn Sie den

genauen Titel eines Werkes bereits kennen und eine

Titelstichwortsuche zu viele Treffer ergäbe. Sollten Sie den

genauen Titel nicht kennen, suchen Sie mittels TIT.

Personen [PRS:]

Mit diesem Schlüssel können Sie alle Personen (Autoren,

Herausgeber, etc.) suchen, die in der Datenbank geführt

werden. Achten Sie darauf, dass Sie erst den Nachnamen

angeben und hierauf mit einem Komma getrennt den

Vornamen.

Schlagwörter [SW:]

Dieser Suchschlüssel funktioniert ähnlich wie die

Titelstichwortsuche, zeigt jedoch spezifischere Ergebnisse an.

Sollten Sie Literatur zu einem bestimmten Thema suchen

ohne weder Autor noch Titel zu kennen, ist dieser

Suchschlüssel sinnvoll.

18 Vgl. UB Mainz. URL:

https://opac.ub.uni-mainz.de/DB=1/LNG=DU/SID=8b9e8a0a-28/ERROR_RESULTS_NONE

(Aufruf: 27.02.2015). 19Ausführliche Erläuterungen finden Sie unter folgender Webseite: URL:

https://opac.ub.uni-mainz.de/DB=1/SET=22/TTL=6/HELP_SEARCHADVANCED#komb(Aufruf: 27.02.2015).

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17

In der Suchfilterfunktion finden Sie noch viele andere Möglichkeiten, Ihre Suche einzuschränken. Die

meisten Suchfilter sind selbsterklärend. Sollte Ihnen einer der Filter jedoch missverständlich

erscheinen, informieren Sie sich auf der Homepage der UB Mainz.20

2.4 Wie finde ich die Literaturvorschläge und was benötige ich dafür?

Jede Bibliothek hat eigene Vorschriften. Beispielsweise kann man Bücher aus der Zentralbibliothek

(sofern sie im Freihandbereich verfügbar sind) für einen gewissen Zeitraum entleihen, während man

Bücher aus Bereichsbibliotheken höchstens am Wochenende oder in der vorlesungsfreien Zeit

ausleihen kann, nicht aber während der Vorlesungszeit unter der Woche. In jedem Fall braucht man

einen Bibliotheksausweis. Dieser ist im Gebäude der Zentralmensa und der Universitätsbibliothek

erhältlich. Momentan liegen die Kosten für den Ausweis bei 5€. Alle Bereichsbibliotheken haben eine

eigene Internetseite, worin spezifische Informationen sowie der genaue Standort online eingesehen

werden können (Internetadresse der theologischen Bereichsbibliothek: https://www.ub.uni-

mainz.de/bereichsbibliothek-theologie/). Sollte ein literarisches Werk nicht ausleihbar sein, besteht die

Möglichkeit, Wesentliches an einem der Kopierer innerhalb der entsprechenden Bibliothek zu

kopieren. Hierfür ist entscheidend, dass Sie nicht nur die gewünschten Kapitel kopieren, sondern auch

die ersten Seiten des Werkes, um die für die Literaturangabe wichtigen Informationen wie

Autor/Erscheinungsjahr/Herausgeber etc. entnehmen zu können. Die Kopierer an der JGU Mainz

werden, wie auch bei der Ausleihe von Literatur, mit dem multifunktionalen Bibliotheksausweis

bedient. An verschiedenen Standorten auf dem Campus kann man den Ausweis mit Bargeld aufladen

und somit Kopierkosten direkt von der Karte abbuchen lassen.

3. Tipps und Anregungen

- Die Literaturrecherche ist für die erfolgreiche Bearbeitung einer Seminararbeit oder eines

Referates bzw. einer Präsentation sehr wichtig. Sollten Sie bei der Recherche nur wenig

Literatur zu Ihrem Thema finden, dann kann es an Ihrer unzureichenden Suche liegen. Daher

sollten oben genannte Möglichkeiten zur erfolgreichen Suche ausgeschöpft werden.

- Bei Unklarheiten während der Literaturrecherche besteht immer die Möglichkeit,

Bibliothekspersonal zu Rate zu ziehen. Die Damen und Herren sind gut ausgebildet und gerne

bereit Hilfe zu leisten – daher keine Scheu: NACHFRAGEN!

- Die Literaturrecherche wird häufig unterschätzt. Meistens benötigt man deutlich mehr Zeit bei

der Suche nach passender Sekundärliteratur als ursprünglich eingeplant. Daher sollte für die

Recherche mindestens ein Drittel der gesamten Zeit zur Bearbeitung einer wissenschaftlichen

Arbeit oder eines Referates eingeplant werden.

- Begnügen Sie sich nicht mit zehn Monografien als Sekundärliteratur für eine

wissenschaftliche Arbeit oder ein Referat. Wie oben angeführt, gibt es diverse Literaturformen

und unterschiedliche Medien. Je breiter Sie aufgestellt sind, desto differenzierter ist die

Ausarbeitung der entsprechenden Studienleistung.

- Sollten Sie bei der Suche nach Literatur zu Ihrem Thema keine Vorstellung oder

Vorkenntnisse haben, lohnt sich ein Blick in ein Lexikon.21 Durch das sogenannte

20 Siehe Fußnote 5. 21 Siehe Kapitel 7: Theologische Lexika, S. 20.

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Schneeballsystem lassen sich Titel einschlägiger Werke zu einem jeweiligen Thema zügig

einholen und man bekommt einen schnellen ersten Überblick.

- Prüfen Sie bei jedem ausfindig gemachten Werk, ob es Ihrem Thema wirklich dienlich ist.

Häufig beschäftigen sich Bücher, Reihen oder Sammelbände mit ganz speziellen Themen und

legen folglich spezielle Thesen zugrunde.

4. Anhang Fig. 1: https://www.ub.uni-mainz.de/kataloge-id-8072/

Fig. 2: http://opac.ub.uni-mainz.de/

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Fig. 3: http://opac.ub.uni-mainz.de/

Fig. 4:

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Theologische Lexika und Nachschlagewerke

1. Zielsetzung

Dieses Kapitel befasst sich mit einschlägigen theologischen Lexika und Enzyklopädien, die für das

Studium der Evangelischen Theologie relevant sind. Lexikonartikel eignen sich für einen ersten

Zugang zu einem Thema sowie zur schnellen Informationsbeschaffung über einen Gegenstand oder

eine Person. Zudem enthalten Lexikonartikel Hinweise auf Sekundärliteratur, die für das weitere

Vorgehen bei einer wissenschaftlichen Arbeit von Nutzen sein kann. Im Folgenden wird geklärt,

welche Zielsetzung die einzelnen für das Studium der Theologie ausschlaggebenden Lexika und

Enzyklopädien verfolgen und worin sie sich unterscheiden. Besonders die Tipps und Anregungen

sollen deutlich machen, welche Relevanz die einzelnen Lexika und Enzyklopädien haben können.

2. Inhalte

2.1 Theologische Lexika

TRE:

Die TRE (Theologische Realenzyklopädie) ist das größte und umfangsreichste deutsche Buchprojekt

innerhalb der Theologie und Religionswissenschaft im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert. Die

Enzyklopädie besteht aus 36 Bänden (sowie drei Registerbänden), deren Artikel aus protestantischer

Sicht, jedoch in ökumenischer und internationaler Perspektive verfasst worden sind. Die äußerst

umfangreichen Artikel zu jedem Zentralbegriff der Theologie sind nach einem festen Schema

aufgebaut (Religionsgeschichte – AT – Judentum – NT – Kirchengeschichte – Systematische

Theologie – Praktische Theologie) und eignen sich für einen intensiven Einstieg in ein Thema. Zudem

bieten sie weitreichende Hinweise zu Sekundärliteratur zur Vertiefung.

Die Realenzyklopädie ist auch online einsehbar.

Internetadresse: http://www.degruyter.com/databasecontent?dbid=tre&dbsource=%2Fdb%2Ftre

RGG:

Die RGG (Religion in Geschichte und Gegenwart) ist ein theologisches und

religionswissenschaftliches Handwörterbuch mit einem inhaltlichen Schwerpunkt auf dem

evangelischen Christentum. Zudem deckt das Lexikon Grenzgebiete der Theologie wie die

Philosophie, Ethik, Politikwissenschaft, Ökonomie, Psychologie und Soziologie ab. Das Lexikon ist

bereits in der vierten, völlig neu bearbeiteten Auflage erschienen. Es umfasst acht Bände und einen

Registerband. Der Registerband bietet Zusatzinformationen über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

des Werkes, über Stichwörter und über die abgedruckten Abbildungen, Grundrisse, Karten und Pläne.

Das Lexikon ist in Form von Spalten aufgebaut, d.h. auf jeder Doppelseite befinden sich vier Spalten.

Diese Besonderheit ist vor allem für die Literaturangabe wichtig, da man nicht die Seiten-, sondern die

Spaltenzahl angibt. Die RGG bietet für den Einstieg in ein Thema umfassende Informationen und

besticht dennoch durch knappe, präzise und inhaltlich kompakte Artikel.

LThK:

Das LThK (Lexikon für Theologie und Kirche) ist eine Katholisch-Theologische Enzyklopädie. Sie

besteht aus zehn Bänden und einem Register- bzw. Ergänzungsband mit zusätzlichen Informationen.

Die Enzyklopädie bietet kurze Artikel aus dem Blickwinkel katholischer Theologie und ist bereits in

der dritten Auflage erhältlich. Mit seiner ebenfalls ökumenischen Perspektive bildet es das Pendant zur

RGG.

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21

BBKL:

Das BBKL (Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon) ist ein Lexikon mit besonderem

Schwerpunkt auf biographischen Informationen zu Personen und deren Werken. Das Lexikon

beschränkt sich nicht ausschließlich auf Persönlichkeiten der Kirchengeschichte, also theologisch

relevante Personen, sondern behandelt auch solche aus den Bereichen Philosophie, Musik, Malerei,

Literatur, Geschichte und Pädagogik. Das Lexikon besteht aus 14 Bänden sowie einigen Register-

bzw. Ergänzungsbänden. Es eignet sich besonders für Nachforschungen zu wichtigen Persönlichkeiten

der Geschichte.

TRT:

Das TRT (Taschenlexikon Religion und Theologie) bietet nicht nur wissenschaftlich Interessierten

einen Einblick in theologische Fragen und Begriffe, sondern wurde besonders für den alltäglichen

Gebrauch konzipiert. Das Lexikon informiert über Fragen der zeitgenössischen Theologie und

Religionen der Gegenwart sowie über das kirchliche Leben in Deutschland. Die Artikel sind einfach,

verständlich und kurz, sodass eine breite Leserschaft angesprochen werden kann. Das TRT umfasst

drei Bände und einen dazugehörigen Registerband.

DNP:

Der DNP (Der Neue Pauly) ist eine Realenzyklopädie zur Antike. Anders als bei seinem Vorgänger,

dem PRE (Paulys Real-Enzyklopädie der classischen Alterthumswissenschaft) und dem KP (Der

Kleine Pauly), bietet „Der Neue Pauly“ ein breites Begriffsspektrum von der klassischen Antike über

die altorientalischen und ägyptischen Kulturen bis hin zur Byzantinistik. Auch das frühe Christentum

sowie das antike Judentum und der entstehende Islam werden in der Realenzyklopädie aufgegriffen.

Der DNP besteht aus 18 Bänden, einem Registerband und mehreren Supplementbänden. Zudem

erscheint seit 2002 auch eine englische Version des Neuen Pauly. Beide Versionen sind online

einsehbar.

Internetadresse: http://referenceworks.brillonline.com/entries/der-neue-pauly/der-neue-pauly-dnp-

SIM_001

2.2 Online Lexikon

WiBiLex:

Das WiBiLex (Wissenschaftliches Bibellexikon) ist ein online frei zugängliches Lexikon, das sich

derzeit noch in der Entwicklungsphase befindet. Die Artikel werden stetig erweitert und es werden

neue hinzugefügt. WiBiLex ist ein Projekt der Deutschen Bibelgesellschaft und versteht sich als

wissenschaftliches Lexikon zur gesamten Bibel. Die Autoren der einzelnen Artikel sind zumeist

führend in der jeweiligen Fachrichtung, wodurch eine hohe Qualität der Inhalte gewährleistet ist. Nach

Fertigstellung werden dem Nutzer mehr als 3000 Artikel über das Alte und Neue Testament online zur

Verfügung stehen. Schon jetzt sind 1200 Artikel fertiggestellt und können eingesehen werden.

Internetadresse: http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/

2.3 Nachschlagewerke

IATG³:

Das IATG (Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete) ist ein

Verzeichnis, indem alle für die Theologie und ihre Grenzgebiete relevanten Publikationsabkürzungen

enthalten sind. Häufig werden diese Abkürzungen in theologischen Werken und deren

Literaturverzeichnissen verwendet. Stößt man als Leser auf eine solche Abkürzung, kann das IATG

zur Klärung herangezogen werden. Das Abkürzungsverzeichnis liegt in der evangelisch-theologischen

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Bereichsbibliothek aus. Für eine wissenschaftliche Arbeit in den theologischen Disziplinen wird die

Verwendung des Abkürzungsverzeichnisses vorausgesetzt, das heißt, dass jegliche Werke bzw.

Reihen mit den Abkürzungen aus dem IATG angegeben werden müssen. Alternativ kann man auch

auf das Abkürzungsverzeichnis der RGG zurückgreifen.

Theologisches Fach- und Fremdwörterbuch:

Dieses Wörterbuch deckt theologische Fach- und Fremdwörter ab. Ihre Bedeutung und Herkunft

werden knapp und gut verständlich erläutert. Inhaltlich richtet sich das Wörterbuch an Begriffen

sowohl aus der Evangelischen als auch der Katholischen Theologie aus.

3. Tipps und Anregungen

- Sollten Sie sich auf ein noch unbekanntes Thema vorbereiten müssen, dienen die jeweiligen

Lexika und Enzyklopädien als informativer Einstieg. Je nach Thema kann eines der oben

genannten Werke mehr oder weniger hilfreich sein. Die Devise muss sein: Lexikon ist nicht

gleich Lexikon!

- Alle Lexika und Enzyklopädien stehen in der evangelisch-theologischen Bereichsbibliothek in

Raum 00-433 vor den Kopierern mit der Signatur A. Die Lexika und Enzyklopädien gehören

zum Präsenzbestand und dürfen daher NICHT entliehen werden.

- Sollten Sie bei der Vorbereitung einer theologischen Fragestellung nicht an der Uni sein, steht

Ihnen das Onlinelexikon WiBiLex sowie die TRE online (s.o.) zur Verfügung. Daher ist es

ratsam, keine allgemeine Suchmaschine zu beauftragen, sondern diese speziell für Theologen

relevanten Möglichkeiten zu nutzen – sie sind qualitativ weitaus hochwertiger.

- Die Sekundärliteratur eines jeden Artikels kann zur weiteren Literaturrecherche durch das

sogenannte Schneeballprinzip dienen. Haben Sie einen für Ihr Thema bedeutenden Artikel

gefunden, so können Sie im Anschluss die Sekundärliteratur unter dem jeweiligen Artikel oder

in einem der Zusatzbände ausfindig machen und diese nach Relevanz prüfen. So bleibt einem

das ziellose Suchen erspart und man bekommt einen schnellen Einblick in das Thema.

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Zitieren und Einfügen von Anmerkungen

1. Zielsetzung

Das wissenschaftliche Arbeiten erfordert Genauigkeit, präzise Angaben und literarische Nachweise.

Das Zitieren ist daher wesentlicher Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit und dient sowohl dem

Verfasser einer Arbeit oder eines Referates als auch dem Leser oder Hörer als Möglichkeit zur

Überprüfung der Korrektheit oder Vollständigkeit der inhaltlichen Auseinandersetzung mit einem

Thema. Als Zitat bezeichnet man die direkte oder indirekte Übernahme fremden Gedankenguts aus

einem anderen Werk. Da es das Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit ist, mit Hilfe bereits vorhandener

Literatur einen (neuen) Ansatz oder eine These22 darzustellen und möglicherweise zu hinterfragen,

sind entsprechende Zitate erforderlich und erwünscht. Diese sind unbedingt immer sachgemäß zu

belegen. Viele Studierende, die gerade mit dem Studium begonnen haben, denken möglicherweise,

dass sie in einer wissenschaftlichen Arbeit zu völlig neuen Ergebnissen gelangen müssen. Dies ist im

Studium jedoch nicht das primäre Ziel des wissenschaftlichen Arbeitens, sondern vielmehr die

kritische Auseinandersetzung mit bereits vorhandener Literatur. Daher sind präzise Zitationen

unbedingt notwendig, um überprüfbar zu sein. Um das zu gewährleisten, wird jedes Zitat mit einem

eindeutigen, genauen und einheitlichen Literaturnachweis versehen, das heißt, innerhalb einer Arbeit

darf die Zitationsweise nicht variieren. In der Theologie sind zwar verschiedene Zitationsweisen

anerkannt, jedoch sollte man immer in Rücksprache mit dem Dozierenden stehen, sofern dieser oder

diese besondere Vorstellung hat.

2. Inhalte

2.1 Das direkte Zitat

Ein direktes Zitat ist die wortwörtliche Übernahme fremden Gedankenguts innerhalb des eigenen

Textes. Als Verfasser ist man dazu aufgerufen, jede Übernahme fremden Gedankenguts ausreichend

kenntlich zu machen, so auch beim direkten Zitat. Im Folgenden wird dargelegt, wie Sie eine solche

direkte Zitierweise vornehmen können. Wie oben schon erwähnt, gibt es diverse Möglichkeiten zu

zitieren. Welche in Ihrem Fall die richtige Zitierweise ist, bleibt mit dem Dozierenden abzuklären. Die

folgenden Beispiele unter Punkt 3 dienen der Erläuterung des formalen Umgangs mit Zitaten. Somit

ist deren Inhalt zunächst zweitrangig und beliebig austauschbar.

2.2 Das indirekte Zitat

Es handelt sich bei einem indirekten Zitat um eine sinngemäße, in eigenen Worten zusammengefasste

oder paraphrasierte Übernahme fremden Gedankenguts. Wenn Sie in Ihrem eigenen Text gezielt

Bezug auf ausgewählte Phrasen oder Gedankengänge anderer nehmen, gilt dies als indirektes Zitat und

muss kenntlich gemacht werden.

2.3 Was sind Fußnoten?

Fußnoten dienen zum einen für die Literaturangabe eines direkten oder indirekten Zitates oder für

Anmerkungen23 und stehen immer am unteren Rand der betreffenden Seite. In manchen Büchern

werden sie auch am Ende des Werkes angehängt (sogenannte Endnoten). Diese Form ist jedoch in

studentischen Seminararbeiten unüblich. Mit Hilfe des Computerschreibprogramms lassen sich

22 Eine These ist eine Behauptung, die einer wissenschaftlichen Arbeit zugrunde liegt. 23 Siehe Punkt 2.4, S. 24.

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Fußnoten automatisch fortlaufend nummeriert einfügen. Die Fußnoten sollten immer in der gleichen

Schriftart verfasst werden wie der Fließtext, jedoch sollten sie eine kleinere Schriftgröße haben

(zumeist 10 Pkt). Eine Fußnote endet IMMER mit einem Punkt!!!

2.4 Wann verwende ich die Fußnote für eine Anmerkung?

Anmerkungen sind, genauso wie Literaturangaben, Teil des Fußnotenapparates. Einige inhaltliche

Erläuterungen können als Anmerkung in einer Fußnote ihren Platz finden. Das ist dann von Vorteil,

wenn die Information für das allgemeine oder auch spezielle Verständnis wichtig erscheint, jedoch den

Lesefluss des Gedankenganges im Haupttext stören würde und nicht zwangsläufig darin erwähnt

werden muss. Dies trifft zum Beispiel auf nähere Wortbeschreibungen bzw. Wortbedeutungen zu oder

auch auf Jahreszahlen, die zwar der Hintergrundinformation dienen, jedoch für das akute Verständnis

nicht zwangsläufig nötig sind. Anmerkungen sollten bewusst verwendet werden. Das heißt, der

Verfasser sollte selbst die Notwendigkeit sehen, bestimmte Inhalte im Fußnotenapparat anzusiedeln.

Zentral ist nach wie vor der Haupttext, folglich sollte der Fußnotenapparat verglichen zum Haupttext

nicht in den Vordergrund treten.

3. Beispiele

3.1 Das direkte Zitat

a) „Neben der wörtlichen Übernahme fremden Gedankenguts in Form eines direkten Zitats

können fremde Inhalte auch sinngemäß und zusammengefasst wiedergegeben werden. Auf ein

entsprechendes indirektes Zitat wird mit dem Hinweis ‚Vergleiche‘ hingewiesen.“24

Die Anführungszeichen MÜSSEN bei einem direkten Zitat immer zu Beginn und am Ende der

wörtlichen Übernahme fremden Gedankenguts, z.B. übernommener Sätze und Formulierungen,

eingesetzt werden. So macht der Verfasser deutlich, dass alles, was innerhalb der Anführungszeichen

steht, kein eigenes Gedankengut ist. Die Fußnote am Ende ist der direkte Verweis auf die

entsprechende Literaturangabe im Fußnotenapparat, derer das Zitat entnommen ist. Bei direkten

Zitaten muss IMMER die genaue Seitenzahl angehängt werden.

b) „Neben der wörtliche Übernahme fremden Gedankenguts in Form eines direkten Zitats

können fremde Inhalte auch sinngemäß und zusammengefasst wiedergegeben werden. Auf ein

entsprechendes indirektes Zitat wird mit dem Hinweis ‚Vergleiche‘ hingewiesen“25, worauf

ebenso xy verweist.26

In diesem Fall wurde das direkte Zitat wie oben mit Anführungszeichen versehen, anders als in

Beispiel a) endet der Satz nach dem direkten Zitat nicht mit einem Punkt, sondern es schließt sich ein

Nebensatz mit einem weiteren Verfasser an, der wiederum durch eine Fußnote gekennzeichnet ist.

Fußnoten müssen also nicht immer am Satzende stehen, sie können auch mitten im Satz Verwendung

finden. Genaueres entnehmen Sie bitte dem Beispiel 3.1 b).

24 Balzert, Helmut (u.a.): Wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation,

Präsentation. Herdecke/Witten 2008, S. 102. 25 Balzert, Helmut (u.a.): Wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation,

Präsentation. Herdecke/Witten 2008, S. 102. 26 Vgl. xy (neuer Autor).

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25

c) „Neben der wörtliche Übernahme fremden Gedankenguts in Form eines direkten Zitats

können fremde Inhalte auch sinngemäß und zusammengefasst wiedergegeben werden. Auf ein

[…] indirektes Zitat wird mit […] ‚Vergleiche‘ hingewiesen.“27

Die eckigen Klammern mit drei Punkten zeigen eine Auslassung an. Der Leser wird also darauf

hingewiesen, dass es sich nach wie vor um die direkte Übernahme fremden Gedankenguts handelt, der

Verfasser jedoch beispielsweise aus grammatikalischen oder inhaltlichen Gründen Teile des direkten

Zitates weggelassen hat.

d) Strecker hebt hervor, dass „[d]ie Vorstellung von der quantitativen Steigerung der

Gerechtigkeit […] deutlich [macht], daß (sic!) die Haltung der Nachfolger Jesu nicht ein

Abstraktum und nicht in einem außermenschlichen Bereich angesiedelt ist.“28

Die erste eckige Klammer umfasst ein kleines ‚d‘. Im Originaltext von Georg Strecker muss das ‚d‘

also ein Großbuchstabe am Satzanfang gewesen sein. Fügt man Wörter, hier das konjugierte Verb

[macht], in eckigen Klammern ein, zeigt man an, dass man wiederum aus inhaltlichen oder

grammatikalischen Gründen eine eigenmächtige Änderung des direkten Zitates vorgenommen hat.

Dies ist grundsätzlich möglich, etwa um das Zitat grammatikalisch korrekt dem eigenen Satzbau

anzupassen oder eine Ergänzung vorzunehmen, es muss jedoch auf diese Weise kenntlich gemacht

werden. Weiterhin finden Sie einen Hinweis in runden Klammern: (sic!). Dieser Hinweis bezieht sich

auf das vorangehende Wort ‚daß‘, welches nach heutigen Rechtschreiberegeln nicht mehr richtig

geschrieben wäre. Der Verfasser setzt daher ein (sic!) hinter das entsprechende Wort, um kenntlich zu

machen, dass es sich nicht um seinen Schreibfehler handelt, bzw. der Fehler nicht durch

unaufmerksames Abschreiben entstanden ist, sondern so im direkten Zitat auftaucht.

3.2 Das indirekte Zitat

Ein mögliches indirektes Zitat des unter 3.1. genannten Beispiels ist:

Balzert unterscheidet in seinem Werk zum wissenschaftlichen Arbeiten zwischen einem

direkten Zitat und einem indirekten Zitat. Das direkte Zitat ist seiner Ansicht nach dadurch

gekennzeichnet, dass der Verfasser Gedankengut eines anderen Autors wörtlich übernimmt,

während ein indirektes Zitat lediglich durch einen Hinweis ‚Vergleiche‘, gekennzeichnet ist.29

Das indirekte Zitat wird nach Beendigung mit einer Fußnote versehen (s.o.). Genauso wie bei dem

direkten Zitat werden auch die Seitenzahlen des Originals mit dem Kürzel ,Vgl.‘ in der Fußnote

angegeben, sodass der Leser nachprüfen kann, wie das indirekte Zitat entstanden ist. Anders als bei

dem direkten Zitat gibt es beim indirekten Zitat KEINE Anführungszeichen. Dennoch muss durch den

Einsatz von Fußnoten genau belegt werden, an welchen Stellen man als Verfasser Sekundärliteratur

paraphrasiert hat. Die Fußnoten können am Ende der paraphrasierten Sinneinheit oder am Ende eines

Satzes bzw. Absatzes stehen. Die Platzierung der Fußnoten sollte aber in jedem Fall so gewählt sein,

dass die genaue Bezugnahme für den Leser unmissverständlich ist.

27 Balzert, Helmut (u.a.): Wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation,

Präsentation. Herdecke/Witten 2008, S. 102. 28 Strecker, Georg: Die Bergpredigt. Ein exegetischer Kommentar. Göttingen ²1985, S. 63. 29 Vgl. Balzert, Helmut (u.a.): Wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation,

Präsentation. Herdecke/Witten 2008, S. 102.

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3.3 Die Kurzzitierweise und die Langzitierweise

Damit der Fußnotenapparat nicht unübersichtlich lang wird, kann man sich verschiedener Zitierweisen

bedienen. Es besteht die Möglichkeit, sowohl die Kurzzitierweise als auch die Langzitierweise für

Literaturangaben anzuwenden. Für welche Sie sich entscheiden, muss in Rücksprache mit dem

Dozierenden geklärt werden, in jedem Fall aber einheitlich Anwendung finden. Im Folgenden werden

einige mögliche Vorgehensweisen skizziert.

a) Erstnennung in der Fußnote:

1Grätz, Sebastian: Der strafende Wettergott. Erwägungen zur Traditionsgeschichte des Adad-

Fluchs im Alten Orient und im Alten Testament. Bodenheim 1998 (BBB, Bd. 114), S. 68-69.

Jede weitere Nennung: Oder:

Grätz: Wettergott, S. 67-69. Grätz 1998, S. 67-69.

b) Erstnennung in der Fußnote:

Sichelschmidt, Karla: Art. Kirchenordnung – II. Kirchenrechtlich. In: RGG4. Bd. 4 (2001), Sp.

1263-1264.

Jede weitere Nennung:

Sichelschmidt: Art. Kirchenordnung – II. Kirchenrechtlich, Sp. 1263-1264.

Um die Einheitlichkeit zu gewährleisten, sollten Sie sich entscheiden, ob Sie während des gesamten

Schreibprozesses Ihrer wissenschaftlichen Arbeit die Langzitierweise wählen oder nach jeweiliger

vollständiger Erstnennung eines Titels in der Fußnote die Kurzzitierweise anwenden wollen. Wählen

Sie die Kurzzitierweise, können Sie nach Nennung des Autors entweder den ersten ausschlaggebenden

Begriff des Titels oder das Erscheinungsjahr angeben. Zitieren Sie beispielsweise innerhalb der Arbeit

zwei Werke des gleichen Autors mit dem gleichen Erscheinungsjahr (höchst unwahrscheinlich),

sollten Sie den ersten ausschlaggebenden Begriff des Titels bei der Kurzzitierweise verwenden.

Welcher der erste ausschlaggebende Begriff eines Titels ist, wird im Folgenden durch Hervorheben

des Begriffs dargestellt:

a) Titel: Die Grenzen des Naturerkennens und die Theologie

b) Titel: Probleme einer Paulus-Biographie

c) Titel: Die Ethik des Johannesevangeliums im sprachlichen Feld des Handelns

Folgende Abkürzungen sind in Fußnoten üblich:

Vgl. („Vergleiche“): Ein Text wurde paraphrasiert zitiert oder ein Gedanke soll belegt werden.

Ebd. („Ebenda“): Das Zitat stammt aus demselben Werk wie das in der Fußnote zuvor genannte.

Dies./Ders. („Dieselbe/Derselbe“): Ein anderer Text derselben Autorin/desselben Autors wie in der

vorangegangenen Fußnote wird belegt.

3.4 Zitieren nach dem Harvard Style

Englische Fachliteratur wird flächendeckend nach dem sogenannten „Harvard Style“ zitiert.

Literaturangaben befinden sich in diesem Fall nicht in einem Fußnotenapparat, sondern innerhalb des

Textes. Diese Zitierweise ist in deutschsprachiger, wissenschaftlicher Literatur nicht häufig

anzutreffen (außer in Essays), daher sollten Sie sich während des Studiums, wenn nicht ausdrücklich

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anders erwünscht, an die oben besprochene Zitierweise in Form von Fußnoten halten. Sollten Sie beim

Lesen dem Harvard Style begegnen, erläutert Ihnen folgende Ausführung dessen Zustandekommen:

a) Text, direktes Zitat (Name des Autors Jahr, Seite).

Text, indirektes Zitat (vgl. Name des Autors Jahr, Seite).

b) Text, direktes Zitat (Name des Autors Jahr: Seite).

Text, indirektes Zitat (vgl. Name des Autors Jahr: Seite).

3.5 Seitenzahlen korrekt angeben

Die Angaben der Seitenzahl oder der Seitenzahlen müssen immer akkurat und eindeutig sein.

a) …, S. 102. = Zitiert wird Seite 102.

b) …, S. 102f. = Zitiert wird von den Seiten 102 und 103 (‚f.‘ steht für

‚folgende‘).

c) …, S. 102-110. = Zitiert wird von den Seiten 102 bis 110.

(Vorsicht! Die Angabe 102ff. – ,fortfolgende‘ – ist

ungenau und sollte daher unbedingt vermieden

werden.)

d) …, S. 102.105.110-113. = Zitiert werden die Seiten 102 und 105 sowie die

Seiten 110 bis 113.

4. Tipps und Anregungen Zitieren sowie das Erstellen einer ordentlichen Literaturangabe erfordern viel Aufmerksamkeit und

auch etwas Übung. Planen Sie Zeit für diese Schritte ein und halten Sie sich penibel genau an die

Vorgaben. Dozierende neigen dazu Punktabzug zu geben, wenn eine Arbeit mehrere formale Fehler

aufweist. Diese sind leicht vermeidbar, wenn man sich an die Richtlinien hält. Oben aufgeführte

Möglichkeiten der Zitation sind beispielhaft gewählt. Sie werden im Laufe Ihres Studiums diversen

Möglichkeiten der Literaturangabe und der Zitationsweise begegnen. Die in diesem Skript gemachten

Vorschläge sind eine mögliche Vorgehensweise.

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Bibliographieren

1. Zielsetzung

Das Bibliographieren oder Erstellen eines Literaturverzeichnisses kann, genauso wie das Zitieren, auf

verschiedene Weise geschehen. Obwohl die Formalia variieren, gibt es trotzdem korrekte und falsche

Umsetzungen. Am Ende einer jeden wissenschaftlichen Arbeit steht ein Literaturverzeichnis aller

Literatur, mit der Sie Ihre Arbeit verfasst haben. Hierbei wird häufig zwischen Quellen,

Sekundärliteratur und Hilfsmitteln unterschieden. Wie auch beim Zitieren sollte vor allem die

Einheitlichkeit besondere Aufmerksamkeit finden. Haben Sie sich für eine Weise des

Bibliographierens entschieden, sollten Sie innerhalb der Arbeit nicht mehr davon abweichen. Im

Folgenden wird zwischen verschiedenen Literaturformen unterschieden, deren Erläuterung Sie bitte

dem Kapitel 6 entnehmen.

2. Inhalte und Beispiele Alle Angaben zur Bibliographie sind mögliche Vorschläge. Es gibt diverse Optionen,

Literaturangaben zu machen. Wir führen im Folgenden jeweils eine dieser Möglichkeiten an.

2.1 Allgemein gültige Regeln und Alternativen

Einige allgemein gültige Regeln vereinfachen das Erstellen eines Literaturverzeichnisses. Es erfolgt

beispielsweise immer eine Untergliederung der verwendeten Literatur. Zweckmäßig ist folgende

Untergliederung:

I. Quelle(n) Unter einer Quelle versteht man das primäre Zeugnis des jeweiligen

Untersuchungsgegenstandes, das als Grundlage der Arbeit dient. Dies

können literarische Werke, Urkunden, Inschriften etc. sein. Verfasst man

beispielsweise eine kirchengeschichtliche Arbeit, so legt man ihr häufig eine

oder mehrere historische, d.h. originalsprachige Schriftstücke zu Grunde. Bei

einer exegetischen Arbeit im Fach Neues oder Altes Testament wären alle in

der Ursprache verfassten Bibelschriften oder auch Texte aus der Umwelt der

Bibel mögliche Quellen.

II. Hilfsmittel Wörterbücher, Konkordanzen oder auch Statistiken

III. Sekundärliteratur Die Sekundärliteratur bezeichnet solche Werke, die von diversen Autoren zu

dem zu bearbeitenden Thema bzw. zu der Quelle als Fachliteratur verfasst

worden sind. Schreibt man beispielsweise eine neutestamentliche Exegese zu

einer bestimmten Bibelstelle, so wäre ein Kommentar eines Exegeten zu der

passenden Bibelstelle eine Sekundärliteratur.

IV. Internetquellen Eine Internetquelle bezieht man aus dem Internet. Hierbei kann es sich um

einen Aufsatz, Artikel oder ein Bild bzw. eine Statistik handeln.

Internetquellen können nützlich sein, müssen aber immer nachvollziehbar

dargestellt sein. Ein Artikel aus dem Internet, dem weder ein Autor, noch

eine anerkannte Institution zuzuordnen ist, ist keine vertrauenswürdige

Quelle.

Weiterhin ist die Zeichensetzung beim Bibliographieren wichtig und nicht beliebig. In unseren

Vorschlägen haben wir mit dem ‚Punkt‘ und dem ‚Doppelpunkt‘ als Satzzeichen gearbeitet. Alternativ

könnte ein ‚Komma‘ verwendet werden. Zudem sollten alle bibliographierten Werke immer

alphabetisch aufgeführt werden. Hierbei richtet man sich nach dem ersten Buchstaben des

Verfassernachnamens der Literaturangabe.

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2.2 Monographien

a) Struktur: Familienname, Vorname: Titel des Werkes. Untertitel. Erscheinungsort

AuflageErscheinungsjahr.

b) Beispiel: Schmitt, Hans-Christoph: Arbeitsbuch zum Alten Testament.

Grundzüge der Geschichte Israels und der alttestamentlichen Schriften.

Göttingen 22007.

2.3 Monographien in einer Reihe

a) Struktur: Familienname, Vorname: Titel des Werkes. Untertitel. Erscheinungsort

AuflageErscheinungsjahr (Name der Reihe, Bd. Bandnummer).

b) Beispiel 1: Volp, Ulrich: Die Würde des Menschen. Ein Beitrag zur Anthropologie

in der Alten Kirche. Leiden 2006 (SVigCHr, Bd. 81).

Handelt es sich bei einem Werk um die erste erschienene Auflage, fällt die Hochzahl vor dem

Erscheinungsjahr weg. Der Name der Reihe wird immer mit der Abkürzung angegeben, sofern

eine Abkürzung festgelegt ist. Diese entnehmen Sie bitte jeweils einem der

Abkürzungsverzeichnisse.30

2.4 Ein Aufsatz aus einem Sammelband

a) Struktur: Familienname, Vorname: Titel des Aufsatzes. Untertitel. In: Titel des

Sammelbandes. Untertitel. Hrsg. v. Vorname des Herausgebers

Familienname des Herausgebers. Erscheinungsort Erscheinungsjahr,

S. x-y.

Oder: Familienname, Vorname, Titel des Aufsatzes. Untertitel, in: Vorname des

Herausgebers Familienname des Herausgebers (Hg.), Titel des

Sammelbandes. Untertitel, Erscheinungsort Erscheinungsjahr, S. x-y.

b) Beispiel 1: Plaskow, Judith: The Feminist Transformation of Theology. In: Beyond

Androcentrism. New Essays on Women and Religion. Hrsg. v. Rita M.

Gross. Atlanta 1977, S. 23-34.

Bei dem ersten Familien- sowie Vornamen handelt es sich um den Verfasser des Aufsatzes.

Diese stehen nicht auf dem Buchdeckel, sondern im Inhaltsverzeichnis oder vor oder nach dem

jeweiligen Aufsatz.

2.5 Bücher mit mehreren Autoren/Herausgebern

c) Beispiel 1: Frank, Andrea (u.a.): Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und Beruf.

Stuttgart/Weimar 2007.

d) Beispiel 2: Franck, Norbert/Stary, Joachim (Hgg.): Die Technik wissenschaftlichen

Arbeitens. Paderborn 2009.

30 Siehe Kapitel 7: Theologische Lexika, S. 20.

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30

Bei mehreren Autoren kann lediglich der erste Autor mit Familien- und Vorname genannt

werden. Dies ist bei drei oder mehr Autoren sinnvoll. Hiernach steht ‚(u.a.)‘ für ‚und andere‘.

Sollte das Werk zwei Autoren haben, verfahren Sie wie in Beispiel 2, allerdings ohne Zusatz

‚(Hgg.)‘. Dieser Zusatz lässt in dem Beispiel erkennen, dass mehrere Herausgeber an dem Werk

beteiligt waren. Möchten Sie ein Werk im Literaturverzeichnis nach den Herausgebern auflisten,

stellen Sie nach dem/den Herausgebernamen ein ‚(Hg.)‘ hinten an – siehe Beispiel 2.

2.6 Ein Aufsatz aus einem Sammelband – mehrere Herausgeber – in einer Reihe

a) Struktur: Familienname, Name: Titel des Aufsatzes. Untertitel. In: Titel des

Sammelbandes. Untertitel. Hrsg. v. Vorname des Herausgebers

Familienname des Herausgebers/Vorname des 2. Herausgebers Nachname

des 2. Herausgebers. Erscheinungsort Erscheinungsjahr (Name der Reihe, Bd.

Bandnummer), S. x-y.

b) Beispiel 1: Endesfelder, Erika: Die Stellung der Frauen in der Gesellschaft des

Alten Ägypten. In: Waren sie nur schön? Frauen im Spiegel der

Jahrtausende. Hrsg. v. Bettina Schmitz/Ute Stefgen. Mainz 1989

(KAW, Bd. 42), S. 23-68.

c) Beispiel 2: Schmidt, Eckart David: Kult und Ethik. Leben ‚heiliger‘ Gemeinden. Der

Heiligkeitsbegriff in ethischen Begründungszusammenhängen im 1.

Petrusbrief. In: Ethische Normen des frühen Christentums. Gut - Leben - Leib

– Tugend. Hrsg. v. Friedrich W. Horn/Ulrich Volp/Ruben Zimmermann.

Tübingen 2013 (WUNT, Bd. 313), S. 225-256.

Achtung!!! Anders als bei den Verfassernamen gibt man bei dem Herausgeber oder den

Herausgebern zuerst den Vornamen und dann den Nachnamen an, ohne diese mit einem Komma

voneinander zu trennen. Sollte das Werk mehr als drei Verfasser oder Herausgeber haben, geben

Sie lediglich einen Namen an und fügen ‚(u.a.)‘ hinter dem Namen an.

2.7 Ein Aufsatz/Artikel aus einer Zeitschrift

a) Struktur: Nachname, Vorname: Titel des Aufsatzes/Artikels. Untertitel. In: Name der

Zeitschrift Bandnummer (Erscheinungsjahr), S. x-y.

b) Oder: Nachname, Vorname: Titel des Aufsatzes/Artikels. Untertitel. In: Name der

Zeitschrift, Bd. Bandnummer, H. Heftnummer (Erscheinungsjahr), S. x-

y.

c) Beispiel 1: Fuchs, Albert: Die Last der Vergangenheit. Bemerkungen zu j. Kiilunen, Das

Doppelgebot der Liebe in synoptischer Sicht. Ein redaktionskritischer Versuch

über Mk 12, 28-34 und die Parallelen. In: SNTU 16 (1991), S. 151-168.

d) Beispiel 2: Meier, Andreas: „Streich diese Predigt durch, wie alle, die ich bis heute

gehalten!“ Neu erschlossene Texte von und über Walther Nithack-Stahn

(1866-1942). In: ZKG, Bd. 125, H. 1 (2014), S. 30-56.

2.8 Lexikonartikel

a) Struktur: Nachname, Vorname: Art. Titel des Artikels - Untertitel. In: Name des

LexikonsAuflage, Bd. Bandnummer (Erscheinungsjahr), S. oder Sp. X-y.

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31

b) Beispiel 1: Hahn, Friedrich: Art. Abendmahl – I. Neues Testament. In: RGG4, Bd.

1 (1998), Sp. 10-15.

c) Beispiel 2: Ström, Ake V.: Art. Abendmahl – I. Das sakrale Mahl in den

Religionen der Welt. In: TRE, Bd. 1 (1977), S. 43-47.

Sollte der Artikel aus einem Lexikon stammen, in welchem statt Seitenzahlen Spaltenzahlen

angegeben sind, machen Sie dies durch ‚Sp.‘ anstelle von ‚S.‘ kenntlich (siehe oben unter

‚Struktur‘).

2.9 Internetquellen

a) Struktur: Nachname, Vorname: Titel der Quelle. Untertitel. In: Name der

Webseite (Erscheinungsjahr). URL: vollständige Angabe der URL

(Aufruf: Datum des letzten Aufrufs).

b) Beispiel: Iost, Katrin/Iost, Oliver: Wissenschaftliches Schreiben. Das

Literaturverzeichnis. In: Studis Online (2014). URL: http://www.studis-

online.de/Studieren/Wissenschaftliche_Texte/literaturverzeichnis.php

(Aufruf: 20.02.2015).

Sollte ein Artikel aus dem Internet keine Autorangabe vorweisen, ist er für die

wissenschaftliche Arbeit ungeeignet. Wie schon erwähnt, zählt hierzu auch die freie Online-

Enzyklopädie „Wikipedia“. Handelt es sich bei dem Herausgeber um ein online-

Publikationsorgan, ist auch dieses anzugeben (Bsp.: EKD – Evangelische Kirche in Deutschland).

3. Tipps und Anregungen

- Das Erstellen eines Literaturverzeichnisses beansprucht viel Zeit – planen Sie also mindestens

einen bis zwei Tage ein, um allen erforderlichen Formalia gerecht zu werden.

- Wie oben schon erwähnt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, ein Literaturverzeichnis

sachgemäß anzufertigen. Die theologische Fakultät der JGU Mainz hat (noch) keine

einheitlichen Zitationsrichtlinien. Wünsche und Vorstellungen der/des jeweiligen Dozierenden

haben grundsätzlich Vorrang.

- Sollten Sie über oben vorgeschlagene Richtlinien hinaus noch Fragen haben, können Sie eine

der unten angegebenen Literaturvorschläge einsehen. Sollten hiernach immer noch

Unsicherheiten bestehen, können Sie sich im Rahmen eines Proseminars auch an Ihren

Dozierenden wenden. Im Rahmen eines Hauptseminars sollten allgemeine Zitationsrichtlinien

bereits klar sein.

- Sollten Sie innerhalb der oben aufgeführten Beispiele Satzzeichen finden, die nicht zur

angegebenen vorgeschlagenen Struktur passen, so sind diese Teil des Titels oder des Namens

einer Reihe etc.

- Jede verwendete Literatur für eine wissenschaftliche Arbeit muss grundsätzlich angegeben

werden und überprüfbar sein. Die Prüfungsordnungen sehen jeweils einen Paragraphen vor,

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32

der die Studierenden darüber informiert, was im Falle eines Plagiates31 passiert. Die Bachelor-

Prüfungsordnung sieht beispielsweise Folgendes vor:

„Versucht die Kandidatin oder der Kandidat das Ergebnis einer Prüfung durch Täuschung oder

Benutzung nicht zugelassener Hilfsmittel zu beeinflussen, oder erweist sich eine Erklärung gemäß

Absatz 5 als unwahr, gilt die betreffende Prüfungsleistung als mit „nicht ausreichend“ (5,0) absolviert.

Auf § 7 Abs. 10 wird verwiesen. Stört eine Kandidatin oder ein Kandidat den ordnungsgemäßen

Ablauf einer Prüfung, kann sie oder er von der jeweiligen Prüferin oder dem jeweiligen Prüfer oder

Aufsichtführenden in der Regel nach Abmahnung von der Fortsetzung der Prüfungsleistung

ausgeschlossen werden; in diesem Fall gilt die betreffende Prüfungsleistung als mit „nicht

ausreichend“ (5,0) absolviert. In schwerwiegenden Fällen kann der Prüfungsausschuss die Kandidatin

oder den Kandidaten von der Erbringung weiterer Prüfungsleistungen ausschließen.“32

31 Was ist ein Plagiat? Siehe S. 12 dieses Skripts. 32 Aus § 18,3 POLBA JGU Mainz, Stand: 22. April 2014.

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33

Themeneingrenzung und -bearbeitung

1. Zielsetzung

Die Ziele für wissenschaftliche Hausarbeiten sehen vor, dass Studierende in der Lage sind, ein

vorgegebenes Thema innerhalb eines begrenzten Zeitraumes eigenständig zu bearbeiten. Zudem

müssen sie in der Lage sein, in diesem Kontext wissenschaftliche Methoden zu berücksichtigen und

diese sachgemäß anzuwenden. Hierzu gehören auch eine sinnvolle Themeneingrenzung und die

Bearbeitung des Themas. Ein wichtiger Bestandteil dieses Arbeitsschrittes ist die Eingrenzung

relevanter Literatur und anschließend der kritische Umgang mit Quellen und der ausgewählten

Sekundärliteratur. Für diesen Arbeitsschritt gibt es sinnvolle Methodenschritte und Vorgehensweisen,

die im Folgenden erläutert werden.

2. Inhalte

2.1 Kriterien der Themeneingrenzung nach Otto Kruse33

Zeiträume beachten: Perioden, Zeitspannen, Epochen

Quellen begrenzen: Zeitungen, Gedichte, Dramen, Alltagsgegenstände,

Kunstwerke als Zugang zu einem Thema

Betrachtungsebene festlegen: z.B. individuelle, soziale, administrative, subjektive,

methodische, erkenntnistheoretische, metatheoretische,

inhaltliche, formale, funktionale, systematische, kausale,

strukturelle, intentionale, entwicklungsbezogene,

evolutionäre, moralische, dynamische, kognitive, emotionale,

makro- oder mikrostrukturelle Ebene

„Unter Berücksichtigung von…“: Verbindung zu einem zweiten Thema/Sachverhalt herstellen

Räumliche Eingrenzung: Orte, Räume, Kulturen

Beispiel oder Einzelfall hervorheben: Das Allgemeine anhand eines konkreten Falles erhellen

Überblick geben: Die allgemeinen Linien darstellen unter Verzicht auf das

Konkrete

Neues hervorheben: Neue Entwicklungen in der Forschung aufzeigen unter

Verzicht auf das Alte, Bekannte

Variablen spezifizieren: Abhängige und unabhängige Variablen benennen und

operationalisieren

Anwendungsbereich einbeziehen: Praxisfelder, Handlungszusammenhänge, Institutionen

Methoden konkretisieren: Zugang durch eine bestimmte Vorgehensweise/Messmethode/

Prüfoperationen spezifizieren.

33 Kruse, Otto: Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium. Frankfurt a.M./New

York 122007, S. 126.

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34

Anmerkung: Kruses Kriterien der Themeneingrenzung sind umfangreich gewählt. Nicht bei jeder

Themeneingrenzung ist auch jedes Kriterium zwangsläufig relevant. Die Auswahl der Kriterien muss

von Ihnen demnach immer neu getroffen werden und dient vor allem Studienanfängern als

Hilfestellung bei der Themeneingrenzung.

2.2 Vorschläge und Anregungen zur Themeneingrenzung

Haben Sie einige der Kriterien berücksichtigt, sind Sie bereits auf einem guten Weg. Ganz konkret

könnte ein erstes Herantasten an ein Thema mit der Sichtung eines entsprechenden Lexikonartikels

beginnen. Man sollte sich schließlich zunächst über das Thema allgemein sachkundig machen. Vor

allem die Entwicklung einer Forschungsfrage steht dann im Mittelpunkt einer wissenschaftlichen

Arbeit. Sie ist das wichtigste strukturelle Element. Mit Hilfe gezielter Fragestellung(en) lässt sich ein

weitläufiges Thema sehr stark eingrenzen. Im Verlauf einer wissenschaftlichen Arbeit ist es besonders

wichtig, sich der Klärung der Forschungsfrage zu widmen. Weitere Problemstellungen und Aspekte

des Themas sollten aufgezeigt werden, da sie die eigene Forschungsfrage im Kontext des ganzen

Themas verorten, sollen sie aber nicht in den Hintergrund drängen. Am folgenden Modell soll deutlich

werden, wie die Eingrenzung eines Themas in einer Seminararbeit zustande kommt und in welche

Richtung man anschließend bei der Bearbeitung geht:

Nach der sehr allgemeinen inhaltlichen Auseinandersetzung mit einem Thema folgt eine Zuspitzung,

anhand derer man sein Anliegen deutlich macht. Man geht also vom Allgemeinen zum Speziellen. Für

die eigene Recherche heißt das, dass man zunächst in die Breite geht und nach und nach in die Tiefe,

das heißt zu bestimmten Aspekten eines Themas, die man behandeln möchte. Für die Seminararbeit

bedeutet das, dass am Ende einer jeden Einleitung folglich eine ganz konkrete Forschungsfrage steht,

Herleitung des Themas/ Konkrete Detaillierte Ausführungen/ Konkretes Ausblick/ Relevanz

Warum ist es relevant? Forschungsfrage Argumentation Ergebnis des Ergebnisses

Vom Allgemeinen zum Vom Speziellen

Speziellen zum Allgemeinen

Einleitung Hauptteil Schluss

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35

die es dann im Hauptteil zu diskutieren gilt.34 Der Hauptteil lässt Raum für umfängliche

Argumentationsstränge, für wissenschaftlich fundierte und sich am Thema und der Forschungsfrage

orientierende Ausführungen. Am Ende des Hauptteils wird das konkrete Ergebnis präsentiert, welches

zuvor erörtert wurde. In einem schließenden Kapitel kann nun ein Ausblick folgen, der die Relevanz

des Ergebnisses nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der nahen Zukunft verortet. Man geht

also wieder vom Speziellen, dem eigenen Ergebnis, zum Allgemeinen.

Im Folgenden sehen Sie Beispiele, an denen deutlich wird, welche Themenwahl sinnvoll und welche

nicht sinnvoll ist:

Zu allgemeines (ungeeignetes Thema) Günstigeres Thema

Luther und Hus Die Auseinandersetzung Luthers mit Hus in Bezug

auf das Papsttum bei der Leipziger Disputation 1519

Ethik im Johannesevangelium Der ethische Anspruch des Liebesgebotes im

Johannesevangelium

Eschatologie bei J. Moltmann „Das Kommen Gottes“ als Zentralbegriff der

Eschatologie J. Moltmanns

2.3 Einleitung, Hauptteil und Schluss

Die Einleitung dient dazu, Gründe für die eigene Schwerpunktsetzung anzuführen. Dazu gehört auch,

warum man bestimmte Aspekte, auch wenn sie mit dem Thema der Arbeit zu tun haben, außer Acht

lässt. Sollte man bestimmte, damit verbundene Themen innerhalb der Arbeit ansprechen, muss dies in

der Einleitung erwähnt werden. Zudem sollte der Verfasser auf die sogenannte Leserlenkung achten.

Der Leser sollte in der Einleitung erfahren, welche Ziele der Verfasser, möglicherweise auch in

einzelnen Kapiteln, verfolgt.

Der Hauptteil ist insgesamt am umfangreichsten. Das gewählte Thema sollte ausgeführt und immer

wieder in den Zusammenhang mit dem Themen-Ganzen gestellt werden. Hierzu gehört auch, dass man

seine eigene These bzw. die Forschungsfrage diskutiert und argumentativ untermauert. Der Hauptteil

besteht, anders als Einleitung und Schluss, nicht nur aus einem Kapitel. Mögliche Unterkapitel sollten

sinnvoll gewählt und strukturiert werden.35 Auch in diesem Teil spielt die Leserlenkung eine große

Rolle. Beispielsweise sollten abstrakte Sachverhalte leserfreundlich dargelegt werden. Am Ende des

Hauptteils steht das Ergebnis der eigenen Forschungsfrage. Sinn und Zweck des Schreibens ist nicht

das Schreiben selbst, sondern vor allem der inhaltliche Zugewinn, den man am Ende des Hauptteils

präsentiert.

Der Schluss wird von einigen Dozierenden zumeist ganz zu Beginn gelesen. Aus diesem Grund sollte

er kurz und knapp die Inhalte der Arbeit aufgreifen und erneut die Relevanz des Schwerpunktes im

Kontext des Themen-Ganzen verorten. Manche Themen eignen sich dazu auch dazu, einen Blick in

die Zukunft zu wagen und das eigene Thema nicht nur gegenwärtig, sondern auch zukünftig zu

verorten.

34 Die Einleitung macht in einer Arbeit nur maximal 10% des Umfangs aus. Daher sollte in der Einleitung zwar

Allgemeines zum Thema besprochen werden, die Einleitung sollte jedoch nicht zu umfangreich werden. 35 Siehe Kapitel 11: Gliederung, S. 36.

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36

3. Tipps und Anregungen

- Tipp! Halten Sie sich immer an das Modell: 1. Thema erschließen, 2. Literatur sichten und 3.

das Thema eingrenzen.

- Machen Sie sich im Laufe der Vorbereitungen Gedanken, was Sie an dem Thema interessiert,

was Sie bereits wissen und welche Probleme oder Fragen Ihnen wichtig erscheinen. Sie

können die Erkenntnisse dann in Form eines Mind-Maps festhalten und erlangen somit einen

ersten wertvollen Überblick über das Thema und Ihren eigenen Schwerpunkt.

- Besonders die W-Fragen (Wer? Was? Warum? …) können Ihnen helfen, einen ersten Zugang

zu Ihrem Thema zu erlangen. Fragen Sie sich beispielsweise: Mit was für einem Gegenstand

habe ich es zu tun? Welche sozialen Gruppen oder handelnde Personen sind

involviert/relevant? Gibt es einen historischen Rahmen, innerhalb dessen sich mein Thema

verortet? Sind Orte, Regionen oder bestimmte Geltungsbereiche wichtig im Zusammenhang

mit meinem Thema?

Dieses Vorgehen mag zunächst stumpfsinnig erscheinen, ist jedoch häufig hilfreich, um

sich ein umfassendes Bild zu verschaffen.

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37

Gliederung

1. Zielsetzung

Zu einer sinnvollen Themeneingrenzung gehört eine gut strukturierte Gliederung. Es ist

empfehlenswert, nach der Sichtung der Literatur bereits eine Gliederung anzulegen, also noch bevor

man mit dem Fließtext begonnen hat. Diese dient als Hilfestellung, um nicht von dem eigenen

Schwerpunkt abzuweichen. Eine anfängliche Gliederung kann während des Schreibprozesses

abgeändert werden. Sie ist also nicht in Stein gemeißelt. Zu einer gut strukturierten Gliederung, bzw.

einem anfänglichen Inhaltsverzeichnis, gehören zunächst eine Einleitung, ein mehrfach untergliederter

Hauptteil und zuletzt ein abschließendes Kapitel. Näheres zu den Kriterien der Einleitung, des

Hauptteils und des Schlusses entnehmen Sie bitte Kapitel 10 „Themeneingrenzung und -bearbeitung“.

Im Folgenden wird erläutert, welche Maßnahmen der inhaltlichen Gliederung dienlich sind und wie

Sie eine inhaltliche Struktur erlangen, die das Lesen vereinfacht.

2. Inhalte

2.1 Ein formales Beispiel einer Gliederung

Anmerkungen: Machen Sie nur Unterkapitel, wenn es wirklich notwendig ist. Eine „übergliederte“

Gliederung hilft Ihnen und dem Leser nicht, wenn es nicht ausschließlich zweckmäßig ist. Zudem

untergliedert man ein Kapitel ausschließlich dann, wenn nicht nur ein Unterkapitel, sondern

mindestens zwei Unterkapitel folgen. Die Nummerierung erfolgt chronologisch. Bei mehr als einer

Ziffer (Bsp.: 2.2) setzen Sie hinter die letzte Ziffer KEINEN Punkt. Teil des Inhaltsverzeichnisses ist

alles, was nach demselben steht. Folglich nummeriert man die Seiten des Dokumentes erst mit der

ersten Seite des Fließtextes, nicht etwa schon auf der Titelseite.

2.2 Informationen zur inhaltlichen Gliederung

Die Gliederung besteht nicht ausschließlich aus dem Inhaltsverzeichnis, also der formalen Gliederung.

Auch inhaltlich ist eine wissenschaftliche Arbeit gegliedert. Jedes Kapitel sollte in sich strukturiert

sein und dennoch sprachlich sowie inhaltlich an das folgende Kapitel anschließen. Diese inhaltliche

Gliederung kann durch gezielte Leserlenkung mit konkreten Formulierungen erfolgen. Im Folgenden

finden Sie mögliche Beispiel-Phrasen für eine Leserlenkung:36

Vorankündigungen zu Beginn eines Kapitels

Das folgende Kapitel/der folgende Abschnitt behandelt/stellt dar/analysiert/untersucht/

beschreibt/diskutiert/erörtert/umreißt/benennt/vergleicht/skizziert/interpretiert/zeigt auf/ fragt

nach/beweist/setzt sich auseinander mit/geht der Frage nach/stellt-untersucht-erörtert-

untersucht die Frage/wirft die Frage auf/befasst-beschäftigt sich mit/konzentriert sich auf/

gibt einen Überblick über

36 Vgl. Hoffmann, Nora: Handout des Workshops „Vermittlung von Techniken wissenschaftlichen Arbeitens.

Modul 2.6: Unterstützung beim Überarbeiten“ vom 19.09.2013. Vgl. auch Esselborn-Krumbiegel, Helga: Richtig

wissenschaftlich schreiben. Wissenschaftssprache in Regeln und Übungen Paderborn 22012 (UTB, Bd. 3429), S.

141-147.

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38

Vorankündigungen mitten im Text

Näher erläutert wird (wurde)/ausführlich dargestellt wird (wurde)/entwickelt wird (wurde)/

ausgeführt wird (wurde)/aufgezeigt wird (wurde)/wie ich in Kap. x darstellen werde

Zusammenfassungen am Ende eines Kapitels

Zusammenfassend lässt sich feststellen/abschließend ist festzuhalten

Zusammenfassungen am Ende der Arbeit

In der vorliegenden Arbeit wurde gezeigt/die Ergebnisse lassen sich wie folgt

zusammenfassen

3. Tipps und Anregungen

- Beginnen Sie eine Gliederung erst, nachdem Sie sich teilweise in das Thema eingelesen

haben.

- Sollten Sie eine kürzere Proseminararbeit verfassen, ist ein stark untergliedertes

Inhaltsverzeichnis nicht nötig. Erst eine umfangreichere Abschlussarbeit oder

Hauptseminararbeit erfordert eine stärker differenziertere Gliederung.

- Das Verfassen einer Gliederung kann Ihnen Aufschluss darüber geben, ob Ihr Thema bereits

ausreichend eingegrenzt ist. Sollte dies nicht der Fall sein, kann eine erneute Zuspitzung mit

Hilfe oben genannter Methoden vorteilhaft sein.

- Die Gliederung kann und sollte sowohl während des Schreibprozesses als auch nach der

Fertigstellung der Arbeit auf Konformität geprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

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39

Texterstellung und -überarbeitung

1. Zielsetzung

Die Texterstellung sowie Textüberarbeitung sind maßgeblich für das wissenschaftliche Arbeiten. Die

Erstellung eines Textes beansprucht viel Zeit und eine ausführliche Vorbereitung. Das Schreiben und

das Entwickeln von Texten sind sehr komplexe Vorgänge, die Übung erfordern. Der eigene Schreibstil

entwickelt sich im Prozess des Schreibens genauso wie der Umgang mit Literatur. Es gibt zwar

Methoden, die den Zugang zum eigenen Verfassen von Texten erleichtern, jedoch sind Schreibtempo

und die Vorgehensweisen sehr individuell. Die Überarbeitung kann von einem selbst sowie von

anderen erfolgen. Auch hierfür sollte man genügend Zeit einplanen.

2. Inhalte

2.1 Vorbereitungen zur Texterstellung

Folgende Arbeitsschritte sollten vor der Texterstellung erfolgt sein:

Die Graphik zeigt, dass einige sehr wichtige Arbeitsschritte bereits geschehen sind, bevor sich der

Verfasser an die Erstellung des Textes heranwagen kann. Wie in Kapitel 8 und 9 bereits deutlich

wurde, besteht der Text nicht ausschließlich aus eigenen Formulierungen und Gedanken zum Thema,

sondern inkludiert auch die Übernahme fremden Gedankenguts. Daher sind die Sichtung und

gegebenenfalls einzelne Zusammenfassungen der Quellen und Sekundärliteratur ausschlaggebend für

den Beginn des Schreibens. Sollten dem Verfasser beim Lesen der Sekundärliteratur bereits Zitate ins

Auge springen, ist es hilfreich, diese vorab zu kennzeichnen. Häufig fallen dem Verfasser beim

Schreiben Phrasen aus der Sekundärliteratur ein, die an betreffender Stelle passend wären. Um eine

lange Suche nach solchen Phrasen und Zitaten zu verhindern, ist das Ordnen der Literatur sinnvoll und

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40

zeitsparend. Zudem sollte bereits die Gliederung mit konkret formulierten Kapitelüberschriften37

erstellt worden sein. Auch die Forschungsfrage und ein mögliches Ergebnis, bzw. das Ziel der Arbeit

sollten vor dem Beginn des Schreibens schon konkret formuliert worden sein, um eventuelle

Abschweifungen vom Thema zu verhindern.

2.2 Erste Rohfassung des Textes

Es ist ratsam, zunächst eine Rohfassung zu gestalten, ohne bereits größten Wert auf Formulierungen

oder die Formatierung des Textes zu legen. Diese Rohfassung kann auf Grundlage der Gliederung

erstellt werden. Schreiben Sie sich Gedanken und Argumente auf, die Sie innerhalb der einzelnen

Kapitel diskutieren wollen.38 In Einzelfällen, besonders bei geübten und routinierten Schreibern, kann

diese Rohfassung schon nahezu komplett, bzw. endgültig sein. Sollten Sie jedoch eine Ihrer ersten

wissenschaftlichen Arbeiten verfassen, lassen Sie sich nicht davon beirren, dass dieser Schritt zumeist

langwierig und unter Umständen mühsam ist.

Folgende Hinweise können Ihnen dabei helfen, diesen Schritt dennoch zu meistern. Stellen Sie sich

folgende Fragen39:

a) Fokussieren: Worauf will ich hinaus? (assoziative Haltung)

b) Aufbau planen: Was sage ich in welcher Reihenfolge? (rationale Haltung)

c) Sich vom Schreibfluss vorwärts ziehen lassen: Was fällt mir beim Schreiben ein?

(assoziative Haltung)

d) Text überdenken: Wie kann ich den Text überarbeiten? (rationale Haltung)

Sie sollten zusätzlich darauf achten, dass Sie deutlich argumentieren und Ihre Gedanken sinnvoll

strukturieren. Sollten Sie merken, dass Ihnen die Formulierung an einer Stelle schwer fällt, hilft es,

laut auszusprechen, was Sie eigentlich sagen wollen. Erklären Sie beispielsweise einem Freund/einer

Freundin, was Sie umtreibt und was Sie in dem entsprechenden Absatz zum Ausdruck bringen wollen.

Diese Vorgehensweise ist für eine konkrete Formulierung sehr hilfreich. 2.3 Wie Sie Sekundärliteratur sinnvoll einsetzen

Besonders StudienanfängerInnen fragen sich, wann und wie sie Inhalte oder Zitate aus der

Sekundärliteratur übernehmen sollen. Obwohl man seine ganz eigene These bzw. Forschungsfrage zu

einem Thema formuliert, haben zumeist andere schon Literatur zu dem Thema oder sogar zu der

konkreten Forschungsfrage verfasst. Diese kann und darf sich mit dem decken, was Sie innerhalb Ihrer

Arbeit belegen möchten, genauso dürfen sich Inhalte auch widersprechen. Ausschlaggebend ist

lediglich, wie und für welchen Zweck Sie die Literatur anderer in Ihre Arbeit einbetten. Im Folgenden

soll deutlich werden, wann eine Bezugnahme auf fremdes Gedankengut sinnvoll ist.40 Man nimmt auf

andere Texte Bezug, um:

a) … deutlich zu machen, was andere bereits zu dem Thema gesagt haben.41

b) … deutlich zu machen, in welcher Beziehung die eigenen Annahmen und Überlegungen zu

den Arbeiten Anderer stehen.

c) … die Argumentation zu stützen und zu entwickeln.

37 Siehe Kapitel 11: Gliederung – eine erste Gliederung sollte zwar konkret sein, darf und sollte aber immer

wieder angepasst werden, S. 37. 38 Erstellen Sie zu diesem Zweck z.B. ein Mind-Map, um Zusammenhänge deutlich werden zu lassen. 39 Nach: Frank, Andrea/Haacke, Stefanie/Lahm, Swantje: Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und

Beruf. Stuttgart/Weimar 2007, S. 57. 40 Nach: Frank, Andrea/Haacke, Stefanie/Lahm, Swantje: Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und

Beruf. Stuttgart/Weimar 2007, S. 60. 41 Hierbei sind sowohl die eigene These befürwortende als auch widersprechende Inhalte relevant.

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41

d) … den Untersuchungsgegenstand in den Text zu integrieren.

e) … Aufmerksamkeit und Spannung zu erzeugen.

Zuletzt stellen Sie sich wahrscheinlich die Frage, was einen guten wissenschaftlichen Schreibstil

ausmacht. Um diese Frage für sich zu beantworten, sollten Sie einfach viel lesen.

2.4 Die inhaltliche Textüberarbeitung

Bei der inhaltlichen Textüberarbeitung sollten Sie zunächst einige Fragen klären42:

a) Wurde die Aufgabenstellung beachtet?

b) Gibt es eine These/Forschungsfrage?

c) Sind die Argumente überzeugend?

d) Ist der Text gut strukturiert (zunächst inhaltlich)?

e) Werden die logischen Bezüge zwischen den Sätzen/Absätzen deutlich?

f) Ist der Stil verständlich/flüssig lesbar/in einer angemessenen Wissenschaftssprache verfasst?

Während des Schreibens kann es passieren, dass man Wesentliches aus den Augen verliert. Um dies

zu vermeiden, ist eine ordentliche Textüberarbeitung wichtig. Gerade die Forschungsfrage sollte

umfassend dargestellt, argumentativ belegt und in einem letzten Schritt beantwortet werden. Zudem ist

die inhaltliche Struktur vor allem für den Leser wichtig. Stehen einzelne Absätze nicht im

Zusammenhang mit beispielsweise der Kapitelüberschrift oder nachfolgenden Absätzen, muss eine

Neuformulierung oder Umstrukturierung erfolgen.

Sie können zunächst die Grobstruktur überarbeiten. In diesem Schritt sollten Sie sich auf den

Gesamtaufbau, die Gliederung und die Kapitelfolge konzentrieren. Prüfen Sie nach, ob die

Kapitelüberschriften zu den Inhalten passen und ob die Reihenfolge logisch ist.

Hiernach folgt die Überarbeitung der Feinstruktur. Prüfen Sie nach, ob einzelne Absätze sinnvoll

aufgebaut und in sich schlüssig sind.

Zuletzt folgt die Überprüfung der Leserlenkung43. Hierbei sollten Sie kontrollieren, ob von Ihnen

getroffene Vorankündigungen an gegebener Stelle erneut aufgegriffen wurden, ob Überleitungen

existieren und schlüssig sind, ob mögliche Rückverweise nach wie vor passend sind, ob Sie innerhalb

einer Zusammenfassung alles Relevante berücksichtigt haben und ob der von Ihnen gewählte Ausblick

für Ihre Arbeit allumfassend ist oder womöglich unpassend erscheint.

2.5 Die sprachliche Textüberarbeitung

Die sprachliche Überarbeitung können Sie entweder selbst vornehmen oder eine andere Person damit

beauftragen. Hat man seinen eigenen Text mehrfach gelesen, muss man bestimmte Methoden

anwenden, um die nötige Distanz zum Text zu erlangen.

Untersuchen Sie den Text daher nach folgenden Merkmalen:

a) Sogenannte leere Substantive: Aspekte, Punkte, Dinge, Umstände, Bereiche

Kommen oben genannte Substantive zu häufig vor, wirkt die Argumentationsstruktur

schwammig. Es ist daher wirkungsvoll, diese Substantive durch beispielsweise folgende gute

Alternativen auszutauschen: Ursachen, Konsequenzen, Einflüsse, Bedingungen, etc.

42 Nach: Hoffmann, Nora: Workshop zur Unterstützung beim Überarbeiten in Mainz am 19.09.2013. Vgl. auch:

Bean, John C.: Engaging Ideas. The Professor’s Guide to Integrating Writing, Critical Thinking, and active

Learning in the Classroom. San Francisco ²2011, S. 322.333. 43 Siehe Kapitel 11: Gliederung – Beantwortung der Frage, was eine Leserlenkung ist und wie sie im Einzelnen

gestaltet werden kann, S. 36.

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42

b) Ersetzen Sie zweiteilige Verben, um den Lesefluss nicht unnötig zu behindern:

mitteilen (teile mit) informieren

teilnehmen (nehme teil) beteiligen

möglich sein (es ist … möglich) können, realisieren

vortragen (trage vor) formulieren, sagen, referieren

einbeziehen (beziehe ein) beachten

aufgreifen (greife auf) berücksichtigen

c) Stellen Sie lange, komplizierte Sätze um. Sollte Ihnen keine alternative Formulierung

einfallen, fragen Sie eine unbeteiligte Person.

d) Haben Sie Nominalisierungen verwendet? Wenn ja, sollten Sie prüfen, ob diese sinnvoll und

nicht schwerfällig eingesetzt wurden.

Beispiel: Ziele wirken sich darauf aus, wie Informationen verarbeitet werden.

Besser: Ziele wirken sich auf die Informationsverarbeitung aus.

Zusätzlich können Sie Phrasen verständlicher lesbar machen, indem Sie Ausrücke verwenden, die die

Sätze beispielsweise miteinander verknüpfen oder einen Zweck angeben:

Wendungen, um die Satzlogik zu unterstützen44:

a) Grund/Bedingung/Umstand

da, weil, denn, sonst, andernfalls, wenn, falls, sofern, vorausgesetzt dass, damit,

deswegen, deshalb, darum, daher, demnach, dadurch, hierdurch, hiermit, dabei,

danach, anlässlich, durch, wegen, hierbei …

b) Folgerung

also, folglich, infolgedessen, somit, dass, so dass, mithin, davon, hiervon, darauf,

hierauf, demzufolge, dementsprechend, schließlich …

c) Gegensatz/Einschränkung

jedoch, dennoch, doch, aber, allerdings, dagegen, hingegen, indes, indessen,

gleichwohl, vielmehr, nur, sondern, während, obwohl, wenn auch, trotzdem,

andernfalls, sonst, jedenfalls, entgegen, außer, bei, bis auf, entgegen, gegen, oder,

andererseits …

d) Zweck

damit, um zu, dazu, hierfür, dafür …

e) Parallele/Ähnlichkeit

ebenso, gleichfalls, daneben, gleichermaßen, ähnlich, auch, des Weiteren, weiter,

ebenfalls, genauso, sowie, sowohl, außerdem, vergleichbar …

3. Tipps und Anregungen

- Bei der Überarbeitung des Textes ist es ratsam, den Text zwei bis drei Mal zu lesen und jedes

Mal einen anderen Schwerpunkt zu wählen. Lesen Sie den Text beim ersten Mal, um die

sprachlichen und orthographischen Unebenheiten auszubessern. Bei einem zweiten Durchgang

können Sie die inhaltliche Überarbeitung vornehmen und bei einem dritten Durchgang können

Sie den gesamten Text auf sich wirken lassen, um letzte Ausbesserungen vorzunehmen. Lesen

44 Esselborn-Krumbiegel, Helga: Richtig wissenschaftlich schreiben. Wissenschaftssprache in Regeln und

Übungen. Paderborn 22012 (UTB 3429), S. 36.

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43

Sie den Text hingegen nur einmal und konzentrieren sich hierbei auf alle Kriterien zugleich,

ist es wahrscheinlicher, dass Ihnen wichtige Unebenheiten nicht auffallen.

- Lassen Sie Ihre fertige Arbeit ein bis zwei Tage ruhen und lesen Sie diese dann erneut. Sobald

Sie etwas Abstand gewonnen haben, fällt das Überarbeiten eines Textes leichter.

Eine Checkliste kann Ihnen helfen, Ihren Text vollständig auf sprachliche und formale Unebenheiten

zu prüfen:

Checkliste

- einheitliche Schriftart? Gut lesbare Schriftart? (klassisch: Times New Roman, Arial)

- einheitlicher Zeilenabstand? Blocksatz?

- doppelte Leerzeichen ausgemerzt?

- Seitenzahlen vorhanden?

- Fußnoten mit Großbuchstaben begonnen und mit einem Punkt abgeschlossen?

- Zitate korrekt abgeschrieben und mit der richtigen Quellenangabe versehen?

- Literaturhinweise in der Arbeit einheitlich?

- Literaturangaben im Verzeichnis einheitlich und komplett (gesamte verwendete, in den

Fußnoten angeführte Literatur; Seitenangaben bei Beiträgen, Aufsätzen und Artikeln,

Abrufdatum bei Internetquellen)?

- Deckblatt, Inhaltsverzeichnis mit korrekten Seitenangaben, Literaturverzeichnis vorhanden?

- Eigenständigkeitserklärung hinten angehängt und unterschrieben?

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Lernen und Lernstrategien

1. Zielsetzung

Der Prozess des Lernens spielt sich täglich ab und dennoch reflektieren wir ihn häufig zu selten.

Gerade das Studium erfordert es, richtig zu lernen und errungenes Wissen durch Lernstrategien zu

festigen. Das menschliche Gehirn hat bestimmte Voraussetzungen, die einem das Lernen erleichtern

oder erschweren. Es lohnt sich folglich, die richtigen Strategien und die Voraussetzungen unseres

Gehirns zu kennen. Nicht jeder Vorgang, den wir selbst als Lernen definieren würden, ist automatisch

erfolgreich. Im Folgenden werden Voraussetzungen erläutert, die es uns Menschen möglich machen

zu lernen. Weiterhin werden Strategien erklärt, mit deren Hilfe man Lerninhalte effektiv und

zeitsparend erarbeitet und langfristig speichert.

2. Inhalte

2.1 Das „Drei-Speicher-Modell“45 oder: Was passiert mit gelernten Inhalten?

Dieses Modell beschreibt die Verarbeitung von assoziativen Lernvorgängen in unserem Gehirn.

Hierunter fallen ausschließlich das Faktenwissen wie Vokabeln, Jahreszahlen und die dadurch

geschaffenen Verknüpfungen. Auch Geschehnisse und deren Zusammenhänge fallen in diesen Bereich

des Lernens.

Sinneswahrnehmungen der Umwelt

↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓↓

Sensorischer Speicher

(1/4 sec)

Selektion durch Aufmerksamkeit

Kurzzeitspeicher

(mehrere min; begrenzte Kapazität)

(Wiederholung von Information erhöht die Präsenzzeit im KZS)

↓Selektion↓

Langzeitspeicher

(Jahre; sehr große Kapazität)

Oben aufgeführtes Modell beschreibt den Filter des menschlichen Gehirns. Zunächst nimmt der

Mensch in Sekundenbruchteilen seine Umgebung wahr und filtert ganz unbewusst das

Wahrgenommene. Hiernach findet eine Selektion statt. Das Wissen bzw. Wahrgenommene wird in

unser Kurzzeitgedächtnis aufgenommen. Nur durch Training können Inhalte in den Langzeitspeicher

gelangen und somit über Jahre abgerufen werden. Der Kurzzeitspeicher kann uns jedoch mit Tricks

dazu verhelfen, Wissen aus dem Langzeitspeicher schnell und effizient abzurufen.

45 Das „Drei-Speicher-Modell“ wird hier skizziert nach: Hoffmann, Eberhardt/Löhle, Monika: Erfolgreich

Lernen. Effiziente Lern- und Arbeitsstrategien für Schule, Studium und Beruf. Göttingen u.a. ²2012, S. 14-16.

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45

2.2 Speicherplätze im Kurzzeitgedächtnis

Das Kurzzeitgedächtnis verfügt über 7±2 Speicherplätze für sinnvolle (mit Sinn besetzte) Einheiten.

Wie viele Informationen auf einen Speicherplatz gesetzt werden können, hängt davon ab, wie viele

Verbindungen bereits im Langzeitgedächtnis zu diesen Informationen vorhanden sind. Man kann sich

also mit Hilfe von Buchstabenkombinationen viele Inhalte zugleich einprägen, indem man die

einzelnen Komponenten der Reihenfolge nach mit bereits erlerntem Wissen verknüpft. Wie genau das

funktioniert, wird unter Punkt 3 anhand von Beispielen erläutert.

Wichtig ist…

- nach 7 Lerneinheiten eine Pause einzulegen

- Lerninhalte, die Sie sich noch nicht einprägen konnten, am Anfang oder Ende einer

Lerneinheit zu wiederholen, da die Aufmerksamkeit zu Beginn einer Lerneinheit und am Ende

größer ist als in der Mitte

- ähnliche Lerninhalte nicht direkt aufeinanderfolgend zu lernen, um Interferenzen zu

vermeiden

3. Beispiele und Lernstrategien46

3.1 Das Denkfoto

Bekanntlich lernen wir leichter, wenn wir die Lerninhalte mit Bildern verknüpfen. Das Denkfoto ist

eine solche Strategie. Man prägt sich ein Bild ein47 und verknüpft die darauf abgebildeten Personen

und Gegenstände mit den einzelnen Lerninhalten. In der Prüfung rufen Sie sich dann das Bild in

Erinnerung und können alle Lerninhalte nacheinander niederschreiben. Zudem läuft man weniger

Gefahr, einen wichtigen Aspekt zu vergessen, wenn man das vollständige Bild im Kopf hat.

Beispiel:

46 Nach: Esselborn-Krumbiegel, Helga: Leichter lernen. Strategien für Prüfung und Examen. Paderborn u.a. 2006

(UTB 2755). 47 Dieses kann gemalt sein oder aus Ihrem Fundus stammen. Sie können sich das Foto aber auch nur vorstellen.

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46

3.2 Die „Loci“ Technik

Die „Loci“-Technik funktioniert ähnlich wie die Denkfotostrategie. Man stellt sich ein bekanntes

Haus, einen Weg, ein Zimmer oder eine Straße vor. In Gedanken geht man dann durch das Zimmer,

Haus, den Weg oder die Straße entlang und platziert Gegenstände am Rand. Man geht diese Strecke in

Gedanken immer wieder, bis man sich alles eingeprägt hat. Nach diesem Muster geht man dann auch

in der Prüfung vor.

3.3 Mit Tönen lernen ♫

Zunächst geht es beim Töne lernen darum, dass man sich Lerninhalte immer wieder laut vorspricht.

Suchen Sie sich einen geeigneten Ort, an dem Sie ungestört mit sich sprechen können. Man sollte die

Inhalte zudem nicht nur laut aussprechen, sondern sie auch einer imaginären Person vortragen. So

kann man schnell reflektieren, was einem noch unklar ist und welche Inhalte eventuell zu grob

formuliert bzw. strukturiert sind. Sobald Sie die Inhalte sinnvoll zusammengetragen und strukturiert

haben, können Sie Jahreszahlen und andere Fakten in einem Rhythmus einsprechen. Auch ein

Reimschema eignet sich sehr gut zum Einsprechen von Lerninhalten.

3.4 Der Lernbrief

Diese Methode funktioniert sowohl mit einzelnen Fakten als auch mit komplexeren Sachverhalten.

Schreiben Sie sich selbst einen Brief mit Anrede und allem, was zu einem normalen Brief auch dazu

gehört. Fassen Sie den Lerninhalt in Form eines Briefes an sich selber zusammen und lesen Sie sich

diesen in Abständen immer wieder laut sowie leise vor. Je mehr persönliche Bezüge Sie dem Brief

beifügen, desto leichter lässt sich der Stoff behalten. Nehmen Sie zum Beispiel bei Jahreszahlen Bezug

auf Ereignisse aus Ihrem eigenen Leben, um eine sinnvolle Struktur zu schaffen. So werden trockene

Fakten lebendig und lassen sich effizient einprägen.

3.5 Das Lernplakat

Ein Lernplakat kann vielfach genutzt und unterschiedlich gestaltet werden. Bringen Sie alle relevanten

Lerninhalte zunächst auf einem DIN A4-Blatt in eine Struktur. Sparen Sie nicht mit Querverweisen.

Achten Sie darauf, dass es übersichtlich bleibt und nur das Wichtigste niedergeschrieben wird.

Hiernach übertragen Sie die Rohfassung in Reinschrift auf ein Plakat. Nutzen Sie unterschiedliche

Farben, um zusammenhängende Fakten zu markieren, und Pfeile sowie kleine Bildchen, um das Plakat

anschaulich zu machen. Hängen Sie sich das Plakat im Anschluss an eine geeignete Stelle. Dies kann

auf der Toilette, über dem Schreibtisch oder in der Küche sein. Immer wenn Sie an dem Plakat

vorbeigehen, sollten Sie einige Strukturen und Fakten genau betrachten und sie daraufhin immer

wieder im Kopf wiederholen. Diese Methode kann zur Vorbereitung auf eine mündliche sowie

schriftliche Prüfung hilfreich sein. Zudem bietet sie die Möglichkeit nicht nur Faktenwissen, sondern

auch komplexe Inhalte zu lernen. In der Prüfung kann man das Plakat dann vor dem inneren Auge

abrufen.

4. Tipps und Anregungen

- Lernen ist wichtig und individuell. Oben genannte Methoden sind Vorschläge, die das Lernen

und Einprägen erleichtern sollen.

- Sollte Ihnen eine der Methoden nicht zusagen, sollten Sie sie auch nicht weiter verwenden,

sondern eine andere ausprobieren. Manche lernen leichter, wenn sie die Inhalte zusätzlich

hören, andere brauchen ein starkes visuelles Bild.

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47

Selbst- und Zeitmanagement

1. Zielsetzung

Das Selbst- und Zeitmanagement könnte als Grundlage des Studierens betrachtet werden. Ohne die

nötige Kenntnis über das eigene Lern- bzw. Arbeitsverhalten kann ein erfolgreiches Studium nicht

gewährleistet werden. In diesem Kapitel finden Sie eine Anleitung, wie Sie Ihre eigene Arbeitshaltung

hinterfragen und ergründen können, und Anregungen zu einer möglichen Verbesserung. Ziel ist es, das

eigene Arbeitsverhalten ausreichend zu reflektieren und daraufhin Methoden anwenden zu können, die

ein effektives Arbeiten mit möglichst wenigen Stressfaktoren ermöglichen.

2. Inhalte

2.1 Individuelle Arbeitsbedingungen

Um die eigene Arbeitsmoral bzw. eigene Vorlieben und Abneigungen beim Arbeiten herauszufinden,

dient der folgende Fragenkatalog. Sie können diese Fragen in Eigenarbeit für sich beantworten oder

sich von einem Freund oder einer Freundin interviewen lassen.

Fragenkatalog

- An welchem Ort arbeiten/lernen Sie am besten? (zu Hause, Bibliothek, auf dem Sofa)

- Wie können Sie den Ort optimal gestalten?

- Zu welcher Tageszeit arbeiten Sie am effektivsten/liebsten?

- Wie lange am Stück sind Sie konzentriert?

- Wie lange müssen Ihre Pausen sein, damit Sie wieder fit für die Arbeit sind?

- Bei welcher Art von Pause können Sie sich am besten erholen, bei welcher weniger?

Die Antworten sollten Ihnen helfen, ein ideales Arbeitsumfeld zu gestalten. Sollten Sie zwecks

mangelnder Erfahrungen noch keine Antworten auf die Fragen haben, testen Sie sich aus. Probieren

Sie unterschiedliche Orte zum Lernen und Arbeiten aus und prüfen Sie nach, wie lange Sie sich

konzentrieren können, bzw. wie lange Ihre Pausen idealerweise sein müssen.

2.2 Lernziele

Ein Lernziel sollte immer bestimmte Merkmale erfüllen, damit es erreichbar und realistisch bleibt. Im

Folgenden werden die sogenannten smarten Lernziele erläutert:

S – spezifisch (präzises, konkretes Ziel)

M – messbar (woran merke ich, dass das Ziel erreicht ist?)

A – attraktiv (warum will ich das Ziel erreichen, welchen Vorteil sehe ich?)

R – realistisch (das Ziel muss erreichbar sein)

T – terminiert (Termin/Zeitraum, an/in dem das Ziel erreicht wird)

Beispiel:

S – innerhalb des nächsten Semesters meine erste Hausarbeit schreiben

M – wenn sie eingereicht ist, habe ich das Ziel erreicht

A – ich wäre im Studium einen Schritt weiter; selbstständige Themenwahl

R – es existieren die nötigen Voraussetzungen (Bsp. Besuch des dazugehörigen

Proseminars/des Tutoriums/etc.) und die Zeit zur Abfassung ist ausreichend

T – Abgabe bis beispielsweise zum 30.09.2017

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Sie sollten bei jedem Studienziel auf diese Merkmale achten. Studierende machen häufig die

Erfahrung, dass sie sich auch nach mehreren Semestern mit Hausarbeiten und Studienleistungen

überladen und folglich einzelne Ziele nicht fristgerecht erreichen können. Solche Vorkommnisse sind

demotivierend und unnötig. Es ist ratsam, eher weniger Semesterwochenstunden einzuplanen und die

erforderlichen Studienleistungen gelassen zu absolvieren, als zu viele Semesterwochenstunden

einzuplanen und die erforderlichen Studienleistungen unvollständig zu absolvieren.

2.3 Die Eisenhower Matrix oder wie sich unnötige Stresssituationen vermeiden lassen48

Manche Aufgaben sind dringlicher oder wichtiger als andere. Ob und wann wir sie erledigen sollten,

muss immer wieder neu entschieden werden. Die unten stehende Matrix soll hierüber Aufschluss

geben und Ihnen deutlich machen, dass manches Vorhaben eventuell aufgeschoben oder eben sofort

erledigt werden sollte.

DRINGEND NICHT DRINGEND

WICHTIG I.

„Feuerwehrbereich“

sofort erledigen

z.B. plötzliche Abgabetermine

Achtung: Nicht zu häufig hier aufhalten

II.

„Quadrant der Qualität“

Langfristige Planung, Vorbeugung von

Problemen

z.B. Erholung, Planung, Beziehungsarbeit

Wird dieser Bereich ignoriert, wächst

Quadrant I.

NICHT

WICHTIG III.

„Quadrant der Täuschung“

Effizient und im Leistungstief erledigen

z.B. Anrufe, Post

lernen, „nein“ zu sagen, wenn die

Dinge „nur“ für jemand anderen

wichtig sind

IV.

„Quadrant der Verschwendung“

Diese Tätigkeiten sind zu reduzieren, evtl.

zu eliminieren

z.B. Nebensächlichkeiten, Irrelevantes

Sammeln sich in dem sogenannten Feuerwehrbereich zu viele Erledigungen und Aufgaben an, ist die

Frustration vorprogrammiert. Sie sollten sich auch nicht mit Dingen ablenken, die in den Quadrant der

Täuschung fallen. Hierzu gehören Aufgaben, die dringend sind, aber nicht wichtig. Vertagen Sie

Anrufe und Erledigungen, die Ihr Zeitmanagement durcheinander bringen würden, um Zeit zu sparen.

Sie sollten sich zudem immer fragen: Muss ich das erledigen oder eine bestimmte Aufgabe

übernehmen oder kann ich guten Gewissens ‚Nein‘ sagen? Während der Prüfungsphasen sollte Ihre

Verantwortlichkeit fast ausschließlich auf prüfungsrelevante Aufgaben beschränkt sein. Wie Sie das

erreichen können, wird in Unterpunkt 2.4 näher erläutert.

48 Vgl. Covey, Stephen R.: Der Weg zum Wesentlichen. Der Klassiker des Zeitmanagements. Frankfurt a.M.

2007, S. 33-37.

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49

2.4 Zeitfresser

Unter Zeitfressern versteht man verschiedene alltägliche Herausforderungen und Unternehmungen, die

einen von wesentlichen Aufgaben ablenken können. Jeder Zeitfresser kann eingeschränkt werden,

indem für den Prüfungszeitraum besondere Vorkehrungen getroffen werden. Hierfür sind eine gute

Organisation sowie konkrete Absprachen erforderlich.

Zeitfresser Mögliche Lösungsansätze

Soziale Interaktionen

(Freunde treffen,

Freizeitgestaltung, Sport,

Beziehung, etc.)

Kommunizieren Sie, dass Sie während der Prüfungsphase nicht

dauerhaft erreichbar sind und schaffen Sie Zeitfenster, innerhalb derer

Sie die sozialen Interaktionen ansiedeln. Treffen Sie Ihre Freunde

beispielsweise abends nach einem Tag intensiven Lernens als

Belohnung oder machen Sie am Wochenende zum Ausgleich Sport.

Medien

(TV, Handy, Laptop

(Internet, Spielekonsolen)

Gerade der Gebrauch von Medien nimmt täglich viel Zeit in Anspruch.

Während der Prüfungsphase sollten Sie Ihr Handy gegebenenfalls erst

abends einschalten. Das Internet sollte beim Schreiben am Laptop nur

für die Recherche o.ä. verwendet werden, nicht aber um beispielsweise

soziale Netzwerke zu besuchen. Schalten Sie Ihren Fernseher lieber erst

abends ein und begrenzen Sie dies auf wenige Stunden, um genügend

Ruhe zu bekommen. Insgesamt sollten Sie darauf achten, dass der

Gebrauch von diversen Medien während der Prüfungsphase nicht zur

Last oder zum Zeitvertreib wird.

Haushalt

(putzen, einkaufen,

aufräumen etc.)

Alltägliche Erledigungen müssen auch während einer Prüfungsphase

erledigt werden. Doch auch hier lässt sich einiges im Vorhinein

organisieren. Wenn es Ihnen möglich ist, können Sie in Rücksprache

mit Ihren Mitbewohnern Vereinbarungen treffen, die Sie für einen

gewissen Zeitraum von Ihren üblichen Pflichten entbinden. Anstatt

täglich einzukaufen, könnten Sie einmal pro Woche einen Großeinkauf

organisieren, der Sie während der gesamten Zeit versorgt oder mittags

die Dienste der Unimensen in Anspruch nehmen.

Oben aufgeführte mögliche Lösungsansätze müssen nicht zwangsläufig jedem dienlich sein. Manche

Studierenden haben bereits ein gut durchdachtes System, alltägliche Aufgaben strukturiert und

zeitsparend anzugehen. Die Lösungsansätze sind lediglich als Anregung gedacht, um Ihnen vor Augen

zu führen, welche Möglichkeiten es gibt.

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3. Beispiel für die Zeitplanung einer wissenschaftlichen Arbeit49

4. Tipps und Anregungen

- Bis man ein individuelles und sinnvolles Zeitmanagement beherrscht, das keine Ausflüchte

mehr zulässt, kann eine Weile vergehen. Dennoch sollte man stets daran arbeiten, um

Frustration vorzubeugen.

- Um den Nutzen oben aufgeführter Vorschläge zu testen (vor allem den der Zeitfresser) können

Sie einige der Vorschläge während einer ruhigen Zeit im Studium ausprobieren.

49 Kruse, Otto: Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium. Frankfurt u.a. 122007,

S. 248.

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Anhang: Quellen und Literatur zur Vertiefung

Lesen

Kruse, Otto: Lesen und Schreiben. Der richtige Umgang mit Texten im Studium. Konstanz 2010

(UTB 3355).

Werder, Lutz von: Wissenschaftliche Texte kreativ lesen. Kreative Methoden für das Lernen an

Hochschulen und Universitäten. Berlin 1994.

Fragen

Becker-Mrotzek, Michael: Unterrichtskommunikation als Mittel der Kompetenzentwicklung. In:

mündliche Kommunikation und Gesprächsdidaktik. Hrsg. v. Michael Becker-Mrotzek.

Baltmannsweiler 2009, S. 103-115.

Levin, Anne: Lernen durch Fragen. Münster 2005.

Stickel-Wolf, Christine/Wolf, Joachim: Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken. Erfolgreich

studieren – gewusst wie! Wiesbaden 62011, S. 16f.68-70.

Zimmermann, Mirjam: Schülerfragenorientierte (Religions-)Didaktik – eine ernüchternde Bilanz. In:

Schülerfragen im (Religions-)Unterricht. Ein notwendiger Bildungsauftrag heute?! Hrsg. v.

Heike Lindner/Mirjam Zimmermann. Neukirchen-Vluyn 2011, S. 162-164.

Protokolle schreiben

Sesink, Werner: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Inklusive E-Learning, Web-Recherche,

digitale Präsentation u.a. München 92012, S. 295-302.

Frank, Andrea (u.a.): Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und Beruf. Stuttgart/

Weimar 2007, S. 156-163.

Präsentieren

Franck, Norbert: Gekonnt referieren. Überzeugend präsentieren. Wiesbaden 2012.

Franck, Norbert/Stary, Joachim (Hg.): Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Paderborn, 2009.

Moser, Heinz/Holzwarth, Peter: Mit Medien Arbeiten. Lernen-Präsentieren-Kommunizieren.

Konstanz 2011.

Pabst-Weinschenk, Marita: Reden im Studium. Ein Trainingsprogramm. Frankfurt a.M. 1999,

S. 99.104f.

Wissenschaftsethik und wissenschaftliches Arbeiten

Balzert, Helmut, (u.a.): Wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation,

Präsentation. Herdecke/Witten 2008, S. 9-42.

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52

Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hg.): Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis.

Empfehlungen der Kommission ‚Selbstkontrolle in der Wissenschaft‘. Weinheim 1998, S. 27. http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/download/empfehlung_wiss_praxis_0198.p

df (Aufruf: 27.10.2013).

Hoyningen-Huene, Paul: Zur Rationalität der Wissenschaftsethik. In: Ethos und Integrität der

Wissenschaft. Hrsg. v. Gottfried Magerl/Heinrich Schmidinger. Wien/Köln/Weimar 2009

(Wissenschaft Bildung Politik, Bd. 12), S. 12.

Karmasin, Matthias/Ribing, Rainer: Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. Ein Leitfaden für

Seminararbeiten, Bachelor-, Master- und Magisterarbeiten, Diplomarbeiten und

Dissertationen. Wien 82014.

Schack, Haimo: Wissenschaftsplagiat und Urheberrecht. In: Plagiate. Wissenschaftsethik und Recht.

Hrsg. v. Thomas Dreier/Ansgar Ohly. Tübingen 2013, S. 81.

Theologische Lexika und Nachschlagewerke

Frenschkowski, Marco: Literaturführer Theologie und Religionswissenschaft. Paderborn 2004.

Zitieren und Einfügen von Anmerkungen zum Text

Balzert, Helmut (u.a.): Wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation,

Präsentation. Herdecke/Witten 2008, S. 75-120.

Sesink, Werner: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Inklusive E-Learning, Web-Recherche,

digitale Präsentationen u.a. München 2012, S. 229-242.

Stickel-Wolf, Christine/Wolf, Joachim: Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken. Erfolgreich

studieren – gewusst wie! Wiesbaden 62011, S. 228-239.

Bibliographieren

Historisches Seminar: Allgemeine Zitationsrichtlinien im Historischen Seminar der JGU

Mainz. In: Fachbereich 05. Historisches Seminar der JGU Mainz. URL:

http://www.geschichte.uni-mainz.de/Dateien/Allgemeine_Zitationsrichtlinien_mit_umbruch.pdf

(Aufgerufen am: 11.03.2015).

Themeneingrenzung und -bearbeitung

Franck, Norbert: Lust statt Last: Wissenschaftliche Texte schreiben. In: Die Technik

wissenschaftlichen Arbeitens. Hrsg. v. Norbert Franck/Joachim Stary. Paderborn u.a.

152009 (UTB, Bd. 724), S. 117.178.

Kruse, Otto: Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium. Frankfurt

a.M./New York 122007, S. 123-126.

Plümper, Thomas: Effizient schreiben. Leitfaden zum Verfassen von Qualifizierungsarbeiten und

wissenschaftlichen Texten. München 32012, S. 27.

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Gliederung

Esselborn-Krumbiegel, Helga: Richtig wissenschaftlich schreiben. Wissenschaftssprache in Regeln

und Übungen Paderborn 22012 (UTB, Bd. 3429), S. 141-147.

Hoffmann, Nora: Handout des Workshops „Vermittlung von Techniken wissenschaftlichen Arbeitens.

Modul 2.6: Unterstützung beim Überarbeiten“ vom 19.09.2013.

Texterstellung und -überarbeitung

Bean, John C.: Engaging Ideas. The Professor’s Guide to Integrating Writing, Critical Thinking, and

active Learning in the Classroom. San Francisco ²2011.

Esselborn-Krumbiegel, Helga: Richtig wissenschaftlich schreiben. Wissenschaftssprache in Regeln

und Übungen. Paderborn 22012 (UTB 3429).

Frank, Andrea/Haacke, Stefanie/Lahm, Swantje: Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und

Beruf. Stuttgart/Weimar 2007.

Hoffmann, Nora: Handout Workshop zur Unterstützung beim Überarbeiten in Mainz am 19.09.2013.

Karmasin, Matthias/Ribing, Rainer: Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. Ein Leitfaden für

Seminararbeiten, Bachelor-, Master- und Magisterarbeiten, Diplomarbeiten und

Dissertationen. Wien 82014.

Lernen und Lernstrategien

Bastian, Jasmin/Groß, Lena: Lerntechniken und Wissensmanagement. Wissen erwerben,

speichern und verwerten. Konstanz/München 2012 (UTB 3779).

Esselborn-Krumbiegel, Helga: Leichter lernen. Strategien für Prüfung und Examen. Paderborn u.a.

2006 (UTB 2755).

Hoffmann, Eberhardt/Löhle, Monika: Erfolgreiches Lernen. Effiziente Lern- und

Arbeitsstrategien für Schule, Studium und Beruf. Göttingen u.a. 22012.

Rost, Friedrich: Lern- und Arbeitstechniken für das Studium. Wiesbaden 72012.

Scheuermann, Ulrike: Schreibdenken. Schreiben als Denk- und Lernwerkzeug nutzen und

vermitteln. Opladen/Toronto 22013.

Stickel-Wolf, Christine/Wolf, Joachim: Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken.

Erfolgreich studieren – gewusst wie! Wiesbaden 62011.

Selbst- und Zeitmanagement

Covey, Stephen R.: Der Weg zum Wesentlichen. Der Klassiker des Zeitmanagements. Frankfurt a.M.

2007.

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Heister, Werner: Studieren mit Erfolg. Effizientes Lernen und Selbstmanagement in Bachelor-,

Master- und Diplomstudiengängen. Stuttgart 22009, S. 27.

Kruse, Otto: Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium. Frankfurt

u.a. 122007.

Püschel, Edith: Selbstmanagement und Zeitplanung. Paderborn 2010 (UTB 3430).

Riedenhauer, Markus/Tschirf, Andrea: Zeitmanagement und Selbstorganisation in der Wissenschaft.

Ein selbstbestimmtes Leben in Balance. Wien 2012 (UTB 3668), S. 110-117.

Rohrbach, Bernd: Kreativ nach Regeln – Methode 635, eine neue Technik zum Lösen von Problemen.

In: Absatzwirtschaft 12/19 (1969), S. 73-76.