SLAPSHOT 8 2008/09

78
Das Hockey-Magazin der Schweiz Medienpartner Mai 2009 • Nr. 8 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50 Homestory: Sandy Jeannin – NL B-Meister: Lausanne HC Schweizer Meister 2008/2009: Das Ende des «Powerhockey» Der WM-Spielplan als Mega-Poster

description

The Icehockey Magazine of Switzerland

Transcript of SLAPSHOT 8 2008/09

Page 1: SLAPSHOT 8 2008/09

Das

Hock

ey-M

agaz

in d

er S

chw

eiz

Medienpartner

Mai 2009 • Nr. 8 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50

Homestory: Sandy Jeannin – NL B-Meister: Lausanne HCHomestory: Sandy Jeannin – Homestory: Sandy Jeannin –

Schweizer Meister 2008/2009:

Das Ende des «Powerhockey»

Der WM-Spielplan als

M

ega-Poster

Page 2: SLAPSHOT 8 2008/09

Škoda

NICHTS ALS LEIDENSCHAFT

Auch die 2009 IIHF World Championship, Switzerland kann auf die starke Unterstützung von Škoda zählen. Denn was die Cracks auf dem Eis antreibt, macht auch Škoda zum Shootingstar: der Wille, immer das Beste zu geben. Mit dem gewitzten Fabia, dem Raumwunder Roomster, dem souveränen Octavia, dem noblen Superb und dem vielseitigen Praktik. Alle zu einem Dreamteam vereint durch ein ein maliges Preis-Leistungs-Verhältnis, modernste Technik und eine umfassende Serien aus stattung. Škoda – Official Main Sponsor and Official Car of the 2009 IIHF World Championship, Switzerland. www.skoda.ch

Ins_Sujet_Puck_230_300.qxp:Layout 1 16.3.2009 18:33 Uhr Seite 1

Page 3: SLAPSHOT 8 2008/09

JUNI ’08 3

SFr. 545.-*

* Em

pfoh

lene

r R

icht

prei

s.

Official Timekeeper

316L Edelstahl, kratzfestes Saphirglas,Schweizer ETA Chronographen-Uhrwerk, wasserdicht bis 100 m

TISSOT T-TRACX SWISS ICE HOCKEYSPECIAL EDITION

www.tissot.ch

Mai ’09 29

28 Mai ’09

SCL Tigers

Rapperswil-Jona Lakers«100 Prozänt» unplayoffbar!

Hochmut kommtvor dem FallTodd Elik, in dEr SaiSon 2008/09 iM drESS dEr SCl TigErS. daS Bild SagT allES. ErSTEnS, daSS diE langnauEr iMMEr noCh glEiCh wEiT Sind wiE vor zEhn JahrEn – auCh daMalS haTTEn SiE Elik alS kulTfigur in dEr MannSChafT gEhaBT. und zwEiTEnS, daSS diE langnauEr daS PuBli-kuM wiEdEr EinMal vorTrEffliCh unTErhalTEn haBEn.

STürMEr STEfan hürliMann auf dEn kniEn. Ein Bild, daS diE durCh und durCh MiSSglüCkTE SaiSon dEr lakErS SyMBoliSiErT.

Die Heimkehr des Rock’n’Rollers, des Helden der erste NL A-Saison nach dem Wiederaufstieg (1998/99), des Retters in den Playouts von 1999, inzwischen 42-jährig geworden, illustriert das Wesen und Wirken der Langnauer: Spektakel und Medienpräsenz und mit 5788 Fans pro Spiel die absolut höchste Zuschauerzahl der Klubgeschich-te (seit 1946) – aber letztlich war alles ohne sportlichen Wert: Auch mit Elik schafften die Ti-ger die Playoffs nicht. Warum haben die Lang-nauer die Playoffs verpasst? Es sind die gleichen drei Hauptgründe wie seit Jahren: Erstens: kein erstklassiger, verlässlicher Goalie. Zweitens: Nicht in allen Spielen vier erstklassige Ausländer. Drittens: Zu wenig Wasserverdrängung.und da-mit eine zu durchlässige Defensive.

häTTE allES BESSEr koMMEn könnEn?Ja. Es fehlte soooo wenig. Ohne die Verletzungen von Jeff Toms und Janne Niinimaa hätte es erst-mals für die Playoffs gereicht.

wird ES näChSTE SaiSon BESSEr?Nein. Die SCL Tigers bleiben «unplayoffbar.» Matthias Schoder steht immer noch Tor. Und die Langnauer haben nach wie vor nur vier Auslän-der und es wäre ein Wunder, wenn er erstmals ohne Verletzungen über die 50 Qualifikations-spiele kommen würde. Aber erneut werden die Langnauer die Saison ohne Ersatzausländer be-ginnen und bei einem Ausfall gehen zu viel Zeit und Spiele verloren, bis ein Ersatz gefunden ist. Biel, Ambri und die Lakers sind wieder die drei Teams, die Langnau wahrscheinlich hinter sich lassen kann. Aber wen noch? Vielleicht Servette. Dann würde es ohne eigene Leistungsteigerung aber dank der Schwäche eines Konkurrenten für die Playoffs reichen. l

aber, ob es Manager Reto Klaus gelingt, wieder eine Leistungskultur aufzubauen. Die Lakers sind in den letzten zwei Jahren auch ein Opfer ihrer Selbstüberschätzung geworden. Die langfristigen Verträge mit den neuen Stars (wie Riesen und Paterlini) dürften auch nicht gerade stimulierend wirken. Der neue Trainer Raimo Summanen ge-hört zu den verrücktesten Hunden der Trainer-branche und selbst in Finnland wagt es kein Klub mehr, ihn auf eine Mannschaft loszulassen. Beste Unterhaltung ist auf jeden Fall garantiert und wahrscheinlich wird der Trainer auch während der Saison 2009/10 ausgewechselt. l

Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller

waS haTTEn wir ErwarTETE?

«Die Erarbeitung einer Prognose ist bei den SCL Ti-gers immer gleich. Wir müssen untersuchen, wer denn hinter den Langnauer klassiert sein könnte. Drei Konkurrenten finden wir so-fort: Aufsteiger Biel, die Lakers und Ambri. Aber gibt es ein viertes Team, das die Langnauer hinter sich lassen und damit erstmals in die Playoffs vorstossen können? Wie wir es auch drehen und wen-den, so lange wie auch werweisen und hirnen, diese vierte Mann-schaft kommt uns einfach nicht in den Sinn. Also bleibt, leider,

Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller

waS haTTEn wir ErwarTET?«Wie wir es auch drehen und wenden, die Ver-nunft diktiert als Prognose den 11. Platz und ei-nen Trainerwechsel. Womit auch klar ist: Eis- hockey gilt nicht als vernünftiges Spiel und so schliessen wir einen unvernünftigen Saisonver-lauf mit einer Playoff-Qualifikation der Lakers und einer Vertragserfüllung, ja Vertragsverlänge-rung mit Trainer Morgan Samuelsson keineswegs aus. Der Ligaerhalt ist so oder so nicht in Gefahr.» Eine gute und wohlwollende Prognose. Die La-kers kamen in der Qualifikation drei Punkte vor Ambri auf den 10. Platz. Trainer Morgan Samu-elsson wurde bereits nach 23 Runden gefeuert und erst durch Dave Chambers und später durch Raimo Summanen ersetzt. Der Liga-Erhalt war nie in Gefahr, die Rettung gelang schon in der ersten Playoutrunde gegen Ambri.

waS iST PaSSiErT?Eine Mischung aus Arroganz und Ignoranz ver-führte das Management dazu, die Entlassung des völlig überforderten Morgan Samuelsson so lan-ge hinauszuzögern, bis alles in Scherben lag. Als

leider, erneut nur ein Platz in den Playouts. Julius Cäsar sagte einst, es sei besser, der König im Dor-fe als der Zweite in Rom zu sein. Für die Langnau-er gilt: Lieber das beste Teams in den Playouts als der zweite Rang in den Playoffs.» Rang 9 war die Prognose. Rang 9 erreichten die SCL Tigers.

waS iST PaSSiErT?Eine Prognose, präzis wie ein Laserstrahl. Zumindest

auf dem Papier. In Wirk-lichkeit boten die Langnauer ein Spektakel, wie es sich die Fans vor der Saison in den kühnsten Träumen nicht hat-ten vorstellen können und

die Playoffs gingen erst in der 50. und letzten Runde verloren. Wer im August 2008 ge-wettet hätte, die ZSC Lions würden in der gleichen Woche die Champions Ho-ckey League gewin-nen in welcher Todd Elik nach Langnau zurückkehrt, wäre Millionär geworden.

Samuelsson nach 23 Runden gehen musste, ging es nur noch darum, den Schaden in Grenzen zu halten und mit einem geordneten Rückzug den Liga-Erhalt zu sichern. Das gelang dann in der ersten Playout-Runde.

häTTE allES BESSEr koMMEn könnEn?Ein wenig schon. Allerdings wäre mit dieser Mannschaft auch bei einem guten Coach und ei-nem flexiblen Management die Playoffs nicht möglich gewesen. Auf allen wichtigen Positionen (Torhüter, Center, Ausländer) waren die Lakers zu schwach besetzt.

wird ES näChSTE SaiSon BESSEr?Vielleicht. Die Mannschaft ist auf dem Pa-pier durch spektakuläre Zuzüge (Michel Riesen, Thierry Paterlini) verstärkt wor-den. Die entscheidende Frage ist

Nur Arno Del Curto dürfen wir abbildenIm alten Griechenland durfte das Standbild eines Sportmeisters (damals wa-ren es die Olympiasieger) erst unter ganz besonde-ren Bedingungen die ech-ten Gesichtszüge tragen. Ein Bildnis, das den Sport-helden so zeigte, wie er war, durfte erst nach min-destens drei Siegen ge-schaffen werden. Was damals, als man die Hel-den in Stein meisselte, ja keine einfache Angelegenheit war. Diese Vorschrift wur-de erlassen, weil erst nach dem dritten Sieg erwiesen war, dass der Sportheld von den Göttern geliebt wird. Vorher hatten sich die Götter bloss eines Namenlosen bedient und Siege durften als Zufälle ab-getan werden.Nach seinem vierten Meistertitel dürfen wir

also Arno Del Curto nach Belieben

abbilden. Es ist erwiesen, dass ihn die Hockey-

Göt ter

Face Off

lieben. Alle anderen Trainer dürften wir, nach den Vorschriften im alten Griechen-land, gar nicht im Bild bringen.Ich wäre dafür, dass bei der Berichterstat-tung über Eishockey diese Vorschrift der alten Griechen auch auf die Verlierer aus-zudehnen. Nur wer mindestens dreimal wirklich kläglich scheitert, darf kritisiert und verhöhnt werden. Weil erst nach drei Pleiten klar ist, dass ein Sportheld von den Göttern verlassen worden ist. Vorher, bei einer oder zwei Pleiten, war es bloss Pech. Nach dem dritten Scheitern als Qualifi kati-onssieger im Viertelfi nale dürfen wir also beispielsweise SCB-General Marc Lüthi nach Belieben verspotten. Es ist erwiesen, dass ihn die Hockey-Götter nicht mehr lieben. In den Zeiten der alten Griechen

legte man sich nur mit jenen an, von de-nen man sicher sein konnte, dass sie den Beistand der Götter nicht mehr haben. Es wäre schon interessant, wenn wir auf ein-mal nur noch über die richtigen Helden (jene, die mindestens dreimal Meister wa-ren) und die wahren Versager (jene, die mindestens dreimal gescheitert sind) be-richten könnten. Blender und Hochstapler, Glückspilze und Selbstdarsteller und Rock›n›Roller hätten auf einmal keine Me-dienpräsenz mehr.Das wäre irgendwie schade. Sie fi nden in diesem Heft auch ein Rückblick auf die so-eben abgeschlossene Saison. Und dafür haben wir doch einige Helden abgebildet, die wir nach den Vorschriften der alten Griechen nicht hätten abbilden dürfen. ●

Klaus ZauggSLAPSHOT-Autor

Page 4: SLAPSHOT 8 2008/09

4 MAI ’09

Inhalt

FOCUSDas Ende des «Powerhockeys» 10

REPORTAGESchiedsrichter in der Finalserie 16Red Bull Crashed Ice 2009 in Lausanne 74

INTEAM – NL A VON A BIS ZKloten Flyers Gute Offensiv- und Defensive-Balance 21HC Fribourg-GottéronBisher praktisch unabsteigbar… 22 EV ZugShedden und sein (Feld)-Weibel 23 HC LuganoArrivederci John Slettvoll 24 SC Bern«Schönwetter-Meister!» 25Genf-Servette HCVom Glück verlassen 26ZSC LionsCHL Top – NL A Flop 27 SCL Tigers«100 Prozänt» unplayoffbar 28 Rapperswil-Jona LakersHochmut kommt vor dem Fall 29 HC Ambrì-PiottaKein zweites «Miracle on Ice» 30 EHC Biel Spektakel garantiert 31

2009 IIHF CHAMPIONSHIP-SPEZIALEinleitung 33Kolumne von Thomas Roost: 38Versus: Dany Heatley vs. Martin Plüss 44WM-History 46

KOLUMNENKlaus Zaugg: Krieg und Frieden 49

NL BLausanne HC: Riesiges Fanpotential 50

MEIN ARBEITSPLATZDr. René Fasel, IIHF-Präsident 54

HOMESTORYSandy Jeannin: Der Vollblut-Schweizer 56

NHLWohin führt Mark Streit’s Weg? 66Yannick Weber: Auf den Spuren von Mark Streit 70

SLAPSHOT.CH – Umfragen zur SaisonWER IST AM ABSTIEGSGEFÄHRDENTSTEN?

SCL Tigers 22.10 %Rap.-Jona Lakers 3.30 %HC Ambrì-Piotta 29.60 %EHC Biel 19.00 %Niemand, kein NLB-Team packt es 26.00 %

TitelbildEin Moment für die Ewigkeit. Captain-Saurier Marc Gianola stemmt in Kloten den Meisterpokal 2008/09 in die Höhe. Eine Selbstverständlichkeit, dass SLAPSHOT bei der Finalserie zwischen den Flyers und dem HCD hautnah dabei war und diesem engen Duell die aktuelle Titelstory widmet. FOTO: PIUS KOLLER

Eines ist klar: Die slapshot.ch-Leser sind Experten auf ihrem Fach. 26% der User trauten dem NLB-Team eine Überraschung zu. Bekanntlich ging die Serie zwischen dem EHC Biel und dem HC Lausanne über 7 Spiele. 53,4% sahen sich auch bei der vorletzten Umfrage bestätigt und ahnten es, dass sich der EHC Biel im Oberhaus des

Schweizer Eishockeys wird behaupten können. Ähnlich präsentiert sich die Situation bei der Frage, wer sich im Finale um den Schweizermeister-Titel wird gegenüber stehen. Nahezu die Hälfte aller slapshot.ch-Leser vermu-tete, dass die Kloten Flyers und der HC Davos den Titel unter sich ausmachen werden. QUELLE: SLAPSHOT.CH

WIE SIEHT DIE FINAL-PAARUNG AUS?Kl. Flyers – HC Davos 48.00 %FR-Gottéron – EV Zug 13.00 %Kl. Flyers – EV Zug 26.00 %HC Davos – EV Zug 13.00 %

Ebenfalls fachkundig zeigen sich die slapshot.ch-Leser bei der Frage, mit welchem Goalie die Schweiz in die Heim-Weltmeisterschaft in Bern und Zürich-Kloten stei-gen soll. 45,2% aller User sprachen sich für den Emmen-taler NHL-Goalie Martin Gerber aus. «Gerbs», vor kur-

zem von Ralph Krueger als offi zielle Nummer 1 bestätigt, wird denn auch am Freitag, 24. April 2009, in der Post-Finance-Arena in Bern gegen Frankreich zwischen denPfosten stehen. QUELLE: SLAPSHOT.CH

MIT WELCHEM GOALIE SOLL DIE SCHWEIZ IN DIE WM STEIGEN?Martin Gerber 45.20 %Leonardo Genoni 16.90 %Ronnie Rüeger 14.40 %Daniel Manzato 5.00 %Lukas Flüeler 2.30 %Marco Bührer 16.20 %

Das

Hock

ey-M

agaz

in d

er S

chw

eiz Medienpartner

Mai 2009 • Nr. 8 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50

NL B-Meister: Lausanne HC

Schweizer Meister 2008/2009: Das Ende des

Der WM-Spielplan als

Mega-Poster

WER GEWINNT DIE LIGA-QUALIFIKATION?HC Lausanne 38.70 %EHC Biel 54.40 %Ist mir egal 7.00 %

Schweizer Eishockeys wird behaupten können. Ähnlich

www.vuksport.ch Online ShopEISHOCKEY INLINEHOCKEY UNIHOCKEY EISKUNSTLAUF

VUK-SPORT Luterbachstr. 16 4528 Zuchwil Tel. 032 685 8282

FOCUS

NL A Meister 2008/2009

Focus

M ’09 11

«Der HC Davos wirD sCHweizer Meister, weil er Die besseren

DefensivstürMer Hat als Die Kloten flyers.» Die finalprognose

Des internetportals slapsHot.CH vor Der best-of-seven serie Der

beiDen KontraHenten Mass Der Davoser verteiDigungsarbeit MeHr

gewiCHt bei als DeM Klotener sturMlauf. weil so in zeiten von

«null toleranz» eisHoCKeyspiele gewonnen werDen. eigentliCH

Hatte Die regelversCHärfung Das gegenteil zuM ziel.Das Ende des «powerhockeys»

MEIN ARBEITSPLATZ

54 M ’09

Dr. René Fasel / Präsident IIHFMein Arbeitsplatz

Dieses Büro ist KoMManDozentrale Des WelteishocKeys. UnD Weil Dr. rené Fasel, Der PräsiDent Des internationalen eishocKeyverBanDes (iihF) Keinen PrUnK Mag UnD so BescheiDen aUFtritt Wie zU Den zeiten, als er noch ein zahnarzt in FriBoUrg UnD ein schieDsrichter War, ist sein Büro geMessen an seiner MachtFülle geraDezU sPartanisch eingerichtet.

Page 5: SLAPSHOT 8 2008/09

www.hockeystore.ch

wag_banner.qxp:wag_banner 18.3.2009 21:27 Uhr Seite 1

SLAPShots

Während Laurianne Badet (r.) die 2009 IIHF Championship-Spiele mit Ihrem Freund Alain Reist gemeinsam Zuhause ansehen kann, muss sich Elsa Ritz mit dem TV-Bild ihres Partner Julien Sprunger begnügen.Sicher freut sie sich auf die langersehn-ten, gemeinsamen Sommerferien, nach dieser doch sehr langen Saison und den hoffentlich erfolgreichen WM-Spielen. Wir helfen auf jeden Fall die Daumen drücken. ●

hotSHOT hotSHOT hotdes MonatsWährend Laurianne Badet (r.) die 2009 IIHF Championship-Spiele mit Ihrem Freund Alain Reist gemeinsam Zuhause ansehen kann, muss sich Elsa Ritz mit dem TV-Bild ihres Partner Julien Sprunger begnügen.Sicher freut sie sich auf die langersehn-ten, gemeinsamen Sommerferien, nach dieser doch sehr langen Saison und den hoffentlich erfolgreichen WM-Spielen. Wir helfen auf jeden Fall die Daumen drücken.

hotdes Monats

Schickt uns eure Hockey-People Bilder auf:[email protected]

FOTO

: PET

ER E

GG

IMA

NN

Das Schweizer Fernsehen berichtet in den nächsten Wochen so viel über Eis-hockey wie noch nie: Die Sendungen «sportpanorama» und «sportaktuell» auf SF zwei berichten schon im Vorfeld der WM umfassend und tagesaktuell über die Vorbereitungen zum Event. SF zwei und HD suisse übertragen min-destens 16 WM-Spiele live, darunter alle Partien der Schweizer National-mannschaft und die Finalrunden- und Finalspiele. Im Anschluss an die abend-lichen Live-Eishockeypartien informiert das Schweizer Fernsehen über die ande-ren Spiele des Tages, bringt Interviews und Features aus dem WM-Tross. An den übrigen Tagen berichtet das Maga-zin «WM 2009 aktuell» über die WM-Storys des Tages. Für die Produktion stehen während der WM 100 Mitarbei-

tende der SRG SSR idée suisse im Einsatz, davon 25 des Schweizer Fernsehens. Die Partien kommentieren Stefan Bürer und Claude Jaggi. Steffi Buchli und Daniela Schmid führen die Flashinterviews. Die Di-rektübertragungen moderieren Jann Bille-ter und Rainer Maria Salzgeber. Mario Rot-taris begleitet als SF-Eishockey-Experte die Übertragungen. Zur Eishockey-WM bietet die Website www.sport.sf.tv eine ausführliche Bericht-erstattung mit Resultaten, Interviews, Hintergrundinformationen und Chats mit Spielern der Schweizer Nationalmann-schaft. Zudem können wochentags die Nachmittagsspiele der Schweizer Natio-nalmannschaft und die Nachmittagsparti-en der Viertel- und Halbfi nalbegegnungen auf der Website als Livestream verfolgt werden. ●

Das WM-Team von SF Sport auf Glatteis…

Einfach

Welches Eishockey-Team würde nicht gerne einmal von Ralph Krueger trainiert werden?

Bewerben Sie sich jetzt mit Ihrem Team für diese einmalige Gelegenheit!

Alle wichtigen Informationen finden Sie unter www.generali.chEinsendeschluss ist der 20.05.2009

Gewinnen Sie ein Eishockey-Training mit Ralph Krueger!

FOTOS: SF / MARCUS GYGER

Page 6: SLAPSHOT 8 2008/09

6 MAI ’09

www.fishermansfriend.ch

FISHERMAN‘S FRIENDEXTRA STARKER Partnerdes EV Zug!

FF Inserat_D_EVZ_87x133mm.pdf 15.08.2008 15:30:11

Vollgas am SCL Day

SLAPShots

Alle Augen der Eishockeyfans richten sich auf die IIHF Weltmeisterschaft, die vom 23. April bis 10. Mai in der Schweiz statt-fi ndet. Dadurch wird auch das Verhalten der Spieler wieder ins Blickfeld rücken. Vor allem Kinder, die Eishockeyspiele be suchen oder im Fernsehen schauen, werden durch das Verhalten ihrer Idole stark geprägt. Wie also wird Eishockey wahr genommen? Eine Studie von Henkel gibt darüber Aus-kunft.Ein Eishockeyspieler fl itzt über das Eis, bis ein Gegenspieler ihn unsanft an die Bande checkt. Nach wenigen Minuten aufopfern-

dem Kampf darf der Stürmer zum Durchschnaufen auf die Bank. Dynamik, körperliche Hingabe, Teamgeist – so kennen wir Eis-hockey. Tatsächlich zeigt eine neue, von der Henkel & Cie. AG in Auftrag gegebene Studie, dass Eishockey in der Schweiz ein gutes Image besitzt. So fi nden neun von zehn der befragten Personen,

dass Eishockey den Teamgeist fördere. Fast 80 Prozent der Befragten halten Eis-hockey für ein aufregendes Spiel mit kla-

Am 28. März 2009 stieg der alljährli-che SCL Day. Spieler, Mitarbeiter und Verwaltungsrat vom SC Langenthal trafen sich auf dem Areal von Pneu Bösiger, einem Banden-Sponsor, um einen «etwas anderen» Sponsoren-lauf durchzuführen, wie Angela Köl-liker von der Geschäftsstelle des SC Langenthal preis gibt. «Anstatt die Runden auf dem Eis zu absolvieren, dachten wir, den Sponsoren einmal etwas anderes zu bieten und alle Mannschaften, von den Youngsters bis zur 1. Mannschaft, in Tretcars fahren zu lassen.» Dass diese Massnahme aufgrund der müden Beine der NLB-Cracks ins Le-ben gerufen wurde, verneint Kölliker na-türlich vehement, auch wenn sie schmun-zelnd zugesteht:«Ermüdungserscheinung-en waren bei einigen sicherlich schon auszumachen, aber einzelne Spieler prä-sentierten sich noch topfi t und waren zü-

Was Kinder vom Eishockey lernen könnenren Regeln. Kein Wunder, ist Eishockey nach Alpinski und Fussball der drittbelieb-teste Sport in der Schweiz: Obwohl nur zwei Prozent der Befragten aktiv Eis hockey spielen, verfolgen 35 Prozent Eishockey-spiele am Fernsehen oder live. Bei Män-nern sind es sogar 50 Prozent. Und auch wenn es bei Eishockeyspielen mit vollem Körpereinsatz zur Sache geht, fi nden mehr als die Hälfte aller Schweizer, Eishockey sei ein fairer Sport. Als offi ziel-ler Sponsor der 2009 IIHF Weltmeister-schaft setzt sich Henkel für faire, saubere Eishockeyspiele ein. Um dieses Ziel zu un-terstreichen, hat Henkel einen Fairplay Wettbewerb für Kinder organisiert. Die zehn Kinder, die gewonnen haben, werden während der Finalwoche der IIHF Welt-meisterschaft jeweils ein Spiel besuchen und danach drei Spielern die Auszeich-nung «The 3 Best Players of each Team Award» überreichen – ein unvergesslicher Moment für die Kinder. ●

gig unterwegs.» Am fl eissigsten war Jann Falett. Der 24-jährige Stürmer drehte in acht Minuten 35 Runden. «Was das Sammeln der Sponsorengelder betrifft, war wie immer unser Verwal-tungsratspräsident, Stephan Anliker, am effektivsten», sagt Kölliker. Anliker habe für einen zusätzlichen Motivationsschub gesorgt: «Die Summe, die der Verein ein-

fuhr, liess er zuhanden der Nachwuchs-kasse verdoppeln», zeigt sich die Oberaargauerin zufrieden. Abgerundet wurde der SCL Day mit weiteren tem-poreichen Attraktionen wie einem For-mel 1-Simulator oder einer Bob-An-schiebe-Bahn. ●

Page 7: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 7

SLAPShots

Die Schweizer Eishockey Freunde (SEF)unterstützen den Nachwuchs

Die Schweizer Eishockey Freunde (SEF) wurden 1974 auf Initiative des damaligen Nationaltrainers Ruedi Killias und des Alt-Internationalen Hanggi Boller gegründet. Damals steckte der Eishockey-Sport in der Schweiz in der Amateurstufe und die Spie-ler waren keine hochbezahlten Eishockey-profi s wie heute. Ziel war es denn auch, diese Spieler während ihrer Abwesenheit am Arbeitsplatz für einen fi nanziellen Zu-stupf zu sorgen.Heute, 35 Jahre später, gibt es die Schwei-zer Eishockey Freunde immer noch. Wir haben uns jedoch der heutigen Zeit ange-passt. Dem Ziel den Schweizer Eishockey-Sport zu unterstützen, sind die Eishockey Freunde bis heute treu geblieben. Die Un-terstützung erfolgt heute jedoch dort, wo sie für die Zukunft wichtig sein wird – im

Nachwuchsbereich. Den zahlreichen Mit-gliedern danken wir an dieser Stelle für ihre Treue und ihre Unterstützung. All den-jenigen die den SEF noch nicht oder kaum kennen seien die folgenden Fragen gestellt – wussten Sie dass…• … die Schweizer Eishockey Freunde

am 18. April 2007 anlässlich des Län-derspiels in Herisau dem Verband ei-nen Check über CHF 12 000 überrei-chen konnten? Mit diesem Geld wurde die Vorbereitung der U18-Mannschaft für die WM mit dem Ziel Klassenerhalt unterstützt.

• … dieses Geld aus Souvenirverkäufen an den A-Länderspielen, Spenden und den Mitgliederbeiträgen stammt?

• … die Mitglieder der Schweizer Eis-hockey Freunde in den vergangenen

zwei Spielzeiten an sämtlichen Länder-spielen in der Schweiz vergünstigten Eintritt geniessen konnten? An dieser Stelle sprechen wir unseren Dank an sämtliche Veranstalter aus und freuen uns auch in Zukunft auf eine breite Un-terstützung seitens der Veranstalter.

• … die Mitglieder drei bis vier Mal jähr-lich das Mitglieder-Magazin «Overti-me» erhalten und sich damit nicht nur über den Verband oder die Resultate der A-Mannschaft der Herren informie-ren können? Auch die Resultate der Frauen- und der Nachwuchsequipen sind bei uns ein Thema!

• … der SEF in der vergangenen Saison die erste Frau mit 200 Länderspielen im Nationaldress ehren konnten? An-lässlich eines Testspiels (Frankreich-

Schweiz in Coursevelle) erreichte Ruth Künzle als erste Eishockey-Spielerin der Schweiz diese magische Marke.

• … wir in der vergangenen Saison sie-ben Eishockeyspieler und Eishockey-spielerinnen für insgesamt 1100 Län-derspiele im roten Dress mit dem weissen Kreuz ehren durften?

Die Schweizer Eishockey Freunde freuen sich auch im Namen der Nachwuchsmann-schaften sowie der Frauen A-National-mannschaft über jedes Neumitglied. Denn Sie helfen mit, dass es in der Schweiz auch zukünftig eine starke Junioren Bewegung gibt und sich die Teams in ihrer höchsten Klasse halten können.Sie finden uns auch unter:www.eishockey-freunde.ch wo Sie sich auch direkt anmelden können. ●

Einfach

Welches Eishockey-Team würde nicht gerne einmal von Ralph Krueger trainiert werden?

Bewerben Sie sich jetzt mit Ihrem Team für diese einmalige Gelegenheit!

Alle wichtigen Informationen finden Sie unter www.generali.chEinsendeschluss ist der 20.05.2009

Gewinnen Sie ein Eishockey-Training mit Ralph Krueger!

Peter Graf, Präsident der Schweizer Eishockey Freunde (SEF), übergibt einen Check über 15’000 Franken an Peter Lüthi, Director Swiss Ice Hockey Association.

Page 8: SLAPSHOT 8 2008/09

Focus

Das Ende des «powerhockeys»

Page 9: SLAPSHOT 8 2008/09

NL A Meister 2008/2009

MAI ’09 11

«DER HC DAVOS WIRD SCHWEIZER MEISTER, WEIL ER DIE BESSEREN DEFENSIVSTÜRMER HAT ALS DIE KLOTEN FLYERS.» DIE FINALPROGNOSE

DES INTERNETPORTALS SLAPSHOT.CH VOR DER BEST-OF-SEVEN SERIE DER BEIDEN KONTRAHENTEN MASS DER DAVOSER VERTEIDIGUNGSARBEIT MEHR GEWICHT BEI ALS DEM KLOTENER STURMLAUF. WEIL SO IN ZEITEN VON

«NULL TOLERANZ» EISHOCKEYSPIELE GEWONNEN WERDEN. EIGENTLICH HATTE DIE REGELVERSCHÄRFUNG DAS GEGENTEIL ZUM ZIEL.

Das Ende des «powerhockeys»

Page 10: SLAPSHOT 8 2008/09

Unermüdlich frisch ans Ziel.Feldschlösschen gratuliert dem HC Davos zum grossartigen Meistertitel 2009.

RZ_1_STO_INS_HCD_SLAPSHOT_230X300.indd 1 15.4.2009 14:13:09 Uhr

Page 11: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 13

NL A Meister 2008/2009Text: Jürg FedererFotos: Pius Koller / swiss-images by Andy Mettler

Arno Del Curto wurde in der Schweiz bekannt als offen-siver Virtuose. Seine Taktik war mitunter auch Marke-tingstrategie, eigens «Powerhockey» benannt. Sie fi n-det im Sprichwort «Angriff ist die beste Verteidigung» ihre beste Erklärung und führte den Engadiner 2002 und 2005 zum Schweizer Meistertitel.

Seither hatte der Engadiner zwei weitere Male Erfolg. Mit offensivem Minimalismus: Gegen die Kloten Flyers kam Del Curto in sieben Spielen mit 15 erzielten Toren zum Ziel. Weil in Zeiten von «Null Toleranz» jeder Sturm-lauf auch zum Gegenstoss einlädt, wies Del Curto seine Stürmer an, künftig nur noch zu zweit in den Angriff zu fahren. Angriff ist nicht mehr die beste Verteidigung.Weil ein Konterstoss nicht mehr «mit Haken und Ösen» unterbunden werden kann.

«Das ist nicht unser Hockey», entschuldigte sich Del Curto nach einem 2:1-Sieg gegen die Kloten Flyers. Früher erstürmte er mit seinen «junge Wilden» Meisterschaften und war

stolz darauf. Heute verhindern die in der Zwi-schenzeit erfahrenen HCD-Stürmer in defensiver

Laufarbeit den Sturmlauf des Gegners. Und Del Curto schämt sich manchmal dafür.

Führt der HC Davos einmal, erinnert das Hockey des Engadiners an Jacques Lemaire. Der achtfache Stanley Cup-Sieger, der 1979 nach 853 NHL-Spielen während zwei Jahren noch als Spielertrainer des HC Sierre enga-giert war, ist der weltweit grösste Zeremonienmeister defensiver Spielsysteme. Nach seinem Schweiz-Aufenthalt bei Sierre gewann der Franko-Kanadier noch die Stanley Cups neun, zehn und elf seiner Karriere, zuletzt 1995 mit einer mittelmässi-gen New Jersey Devils Mannschaft. Sein «Neutral Zone Trap», im Volksmund auch als «Betonhockey» bekannt, war so unattraktiv, erfolgreich und deshalb weit ver-breitet, dass die NHL und der Welteishockeyverband vor vier Jahren mit «Null Toleranz» auf die Torarmut in Play-offfi nalspielen reagierten. Offensive Virtuosen wie Arno Del Curto sollten künftig aufl eben und defensive Strate-gen wie Jacques Lemaire verschwinden. Lemaire ist mittlerweile als NHL-Headcoach zurückge-treten. Doch seine Strategien leben weiter: Arno Del

Curtos Powerhockey wurde durch «Null Toleranz» in seiner Existenz gestört. Lemaires «Neutral Zone Trap» hingegen hat zum Stanley Cup geführt und eine Regel-verschärfung überlebt. «Neutral Zone Trap» wurde von Jacques Lemaire, dem Zeremonienmeister persönlich bis zu seinem Rücktritt am 11. April dieses Jahres zelebriert. Und wird von offensiven Virtuosen wie Arno Del Curto, die in Zeiten von «Null Toleranz» ein defensives Gewis-sen entwickeln, in die Zukunft geführt. Jacques Lemaire hat wohl wirklich ein System für die Ewigkeit kreiert. Und Tore, Offensivspektakel und torreiche Spiele sind auch in Zeiten von «Null Toleranz» für die Qualifi kati-onsrunden reserviert. ●

Mit Mitch Riesen (neu bei den Lakers) verliert Reto von Arx seinen Top Scorer und Kumpel.

Sein erster Titel in seiner noch jungen Karriere: Dario Bürgler stemmt den Meister-Pokal in die Höhe.

MVP: BENJAMIN WINKLEREs kommt selten vor, dass nach einer Playoff-fi nalserie der Verlierer den Most Valuable Player stellt. Im Falle von Klotens Benjamin Winkler ist

das mehr als gerechtfertigt. Winklers Daumenbruch hatte den grössten Einfl uss eines Einzelspielers auf den Ausgang einer von Ausgeglichenheit nicht zu über-treffenden Playofffi nalserie. Weil die Kloten Flyers «nur» mit Frédéric Rothens Ausfall durch die Saison kamen, war Rang 3 der Lohn für eine gute Qualifi kation. Am gesunden Kader der Flyers sollte sich auch bis in den Playofffi nal nichts än-dern. Im Gegenteil, Frédéric Rothen kam rechtzeitig für den Final zurück. Im sechsten Finalspiel, Kloten gewann es in der Overtime, verliess Verteidiger Ben-jamin Winkler nach 36 Spielminuten die Partie mit einem mehrfachen Daumen-bruch. Es war die zweite, schwere Verletzung der Kloten Flyers-Saison 2008/2009. Und es war die mit der grössten Tragweite. Winkler hatte zu diesem Zeitpunkt drei Scorerpunkte zum Finalergebnis beigetragen und glänzte mit einer persönli-chen Plus/Minus-Bilanz von +3. Der beste Wert aller Kloten-Verteidiger. In Spiel 7 konnte Winkler nicht mehr eingesetzt werden. Defensivcoach Felix Hollenstein musste die Abwehrformationen umstellen, der 21-jährige Marc Welti kam zu ungewohnt viel Eiszeit. Welti tat, was er konnte und verliess die alles entschei-dende Partie mit einer Plus/Minus-Bilanz von -2. Kloten verlor den Final. Mit Winkler hätten die Flieger die Chance gehabt, Schweizer Eishockeymeister zu werden.

SLAPSHOT-AWARD: ARNO DEL CURTOEs ist unbestritten: In einer langen Saison mit Champions Hockey League und Meisterschaft braucht ein Team zwei starke Torhüter. Das war

bei den ZSC Lions so und das wird – sofern Gott und die Finanzkrise noch eine Champions Hockey League wollen – auch beim HC Davos 2009/2010 so sein. Reto Berra hat bereits vor dem Playofffi nal für zwei Jahre beim EHC Biel unter-schrieben. Schade, jetzt, nach dem Playofffi nal, bräuchte ihn Arno Del Curto mehr denn je. Bis zum Playofffi nal war Reto Berra die «unbestrittene» Nummer 2 im Davoser Tor. Bis Arno Del Curto im Playofffi nalspiel 3 Berra brachte. Keiner ausser Del Curto hat gespürt, dass Leonardo Genoni eine Pause brauchte. Und keiner aus-ser Del Curto hat einen zweiten Torhüter in der Rückhand, der beim Gegner (EV Zug, SCL Tigers) bei Laune gehalten wurde, um in einem Playofffi nal für sein Stammteam zu brillieren. Del Curto hat’s getan und vor dem fi nalen Spiel 7 noch einmal überrascht: Er wechselte Reto Berra wieder aus und brachte den ausgeruhten Leonardo Genoni. In der Retrospektive scheint Del Curtos Wahl logisch, er wurde Meister. Doch im Nachhinein ist man immer klüger. Del Curto hingegen war im Vorherein schlau. Seine Torhüterwahl war ein Puzzleteilchen im Meisterbild des HC Davos. Dafür erhält der den SLAPSHOT Award im Play-offi nal 2008/2009.

Page 12: SLAPSHOT 8 2008/09

STARK. STÄRKER. MEISTER.

www.burkhalter.ch

Auch unser Team besteht aus Menschen, die eigenverantwortlich denken

und handeln. Wir fördern grösstmögliche Autonomie und investieren

in unseren Nachwuchs. Denn individuelle Stärken ergeben in der Summe

ein starkes Team. Wir sind stolz auf die Leistung des HC Davos!

099_090414_HCD_Meister.qxd:Layout 1 14.4.2009 16:31 Uhr Seite 2

Page 13: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 15

DIE «CENTRALE» FRAGE: BLEIBT AMBÜHL?Bei Arno Del Curto ist nichts unmöglich. Elite-Junioren kommen schon fast traditi-onell in den Playoffs zu ihren ersten Ein-sätzen und lange kalt gestellte Akteure wie Robin Leblanc übernehmen ab dem Playoffhalbfi nale auf einmal tragende Rollen. Seine Linienzusammenstellun-gen wirbelt der Engadiner durcheinan-der wie sein «grosser Bruder» Jacques Lemaire aus der NHL (siehe Text). Aber eines ist beim HCD unumstösslich: Die Mittelachse. Fällt die Davoser Center-achse Reto von Arx, Andres Ambühl, Sandro Rizzi, Josef Marha auseinan-der, gewinnt der HC Davos keine Meisterschaften. Wie letztes Jahr, als Petr Taticek die Rolle als Center über-nahm.Deshalb stellt sich im Bezug auf den

HC Davos 2009/2010, Champions Hockey League- und Spengler Cup-Teilnehmer, eine im wahrsten Sinne des Wortes centrale Frage: Spielt Andres Ambühl 2009/2010 im Dress des HC Davos?Dass Topscorer Michel Riesen, Playoffjoker Robin Leblanc und mit Florian Blatter, Andre-as Furrer und Lukas Gerber gleich drei Verteidiger den Club verlassen, würde bei jedem anderen Meisterteam eine mittelschwere Panik auslösen, ein Wiederaufbau des Teams wäre die Folge und Jahre der Erfolglosigkeit die Konsequenz. Beim HC Davos sind alle diese Abgänge nicht die Rede wert. Andres Ambühl hingegen kann für Kopfzerbrechen im Landwassertal sorgen. Der 25-Jährige spielt mit der Schweiz an der IIHF-Weltmeister-schaft und wird konkret von den Edmonton Oilers, von den Chicago Blackhawks und den Toronto Maple Leafs aus der NHL beobachtet. «Büeli» hat beim HCD eine Aus-stiegsklausel für die NHL. Er wird in jedem Falle nur einen NHL-Zweiwegvertrag mit dem entsprechenden Anfangssalär bekommen, sein Marktwert liegt nach Abzug der Steuern vorerst bei rund 400 000 Franken. Durch den Draft muss er nicht mehr. Weil er bereits in einer Profi liga spielt. Für ihn muss also kein Draftrecht weggegeben werden. Das macht ihn für die NHL interessant und es ist durchaus möglich, dass sich noch weitere NHL-Manager melden werden. Die Entscheidung, ob Ambühl einen Vertrag bekommt, wird allerdings kaum vor Ende Juni gefällt. Das ist spät. Denn ohne Ambühl auf der Davoser Mittelachse kann der HCD keine Meisterschaften gewinnen, keinen Spengler Cup und auch keine Champions Hockey League.

NL A Meister 2008/2009

Bei Arno Del Curto ist nichts unmöglich. Elite-Junioren kommen schon fast traditi-onell in den Playoffs zu ihren ersten Ein-sätzen und lange kalt gestellte Akteure wie Robin Leblanc übernehmen ab dem Playoffhalbfi nale auf einmal tragende Rollen. Seine Linienzusammenstellun-gen wirbelt der Engadiner durcheinan-der wie sein «grosser Bruder» Jacques Lemaire aus der NHL (siehe Text). Aber eines ist beim HCD unumstösslich: Die Mittelachse. Fällt die Davoser Center-achse Reto von Arx, Andres Ambühl, Sandro Rizzi, Josef Marha auseinan-der, gewinnt der HC Davos keine Meisterschaften. Wie letztes Jahr, als Petr Taticek die Rolle als Center über-

Deshalb stellt sich im Bezug auf den HC Davos 2009/2010, Champions Hockey League- und Spengler Cup-Teilnehmer, eine im wahrsten Sinne des Wortes centrale Frage: Spielt Andres Ambühl 2009/2010 im Dress des

Bleibt die bekannteste Zahnlücke des HC Davos im Landwassertal?

HARDEST WORKER: SANDRO RIZZIMan könnte Rizzi auch zum MVP wählen oder zum Unsung Hero. Rizzi ist der unermüdlichste und ver-lässlichste Davoser Defensivstürmer. Der 30-Jähri-

ge beendete den Playofffi nal mit einer persönlichen Plus/Minus-Bilanz von +4 aber nur zwei Scorerpunkten. Rizzis Revier ist nicht der Raum vor dem gegneri-schen Tor. Auf der Mittelachse Arno Del Curtos nimmt er vor dem eigenen Tor als Checking Line Center eine im wahrsten Sinn des Wortes «centrale Rolle» ein. Kloten hat in der Playofffi nalserie mehr Tore erzielt als Davos. Offensiv wären die Flieger ein würdiger Schweizer Eishockeymeister. Aber die Bündner verhinderten mehr Tore als die Kloten Flyers. Und darin ist Rizzi die «centrale Figur» im Spiel des HC Davos. Kloten hatte die besseren Ausländer, den erfahreneren Torhüter und den besseren Sturm. Aber Davos hatte Sandro Rizzi. Rizzi spielte die letzten zwei Playofffi nalspiele mit gebrochenem Finger. Klotens Winkler konnte das nicht. Wurde Davos deshalb Meister? Wir können es vermuten aber werden es nie erfah-ren. Schade, dass Rizzis gebrochener Finger nicht der Grund ist, dass einer der besten Defensivstürmer der Liga nicht in der Nationalmannschaft spielt.

UNSUNG HERO: PETR TATICEKIn der Qualifi kation erzielten die beiden Kloten-Ausländer Kimmo Rintanen und Tommi Santala 2,3 Scorerpunkte pro Spiel. Im Playofffi nal wa-

ren es dreimal weniger. Weil Arno Del Curto Petr Taticek nicht mehr als Center aufstellte, sondern als Flügelfräse neben Landsmann Josef Marha. Das war schon im Playoffhalbfi nal so. Damals trieb Taticek Fribourg-Verteidiger Shawn Heins zur Weissglut. Und in der Finalserie nachm sich Taticek Klotens Stürmer Tommi Santala an. Der Finne war mit zunehmender Finaldauer ein verschwin-dender Faktor im Spiel der Kloten Flyers. Im fi nalen Akt 7 brachte Santala kei-nen Schuss mehr auf das Davoser Gehäuse, so hat ihn Taticek bearbeitet. Und Kimmo Rintanens Pässe landeten wegen Taticeks Störarbeit im Niemandsland. Ein einziger Davoser Spieler liess mit seiner aufopfernden Arbeit die zwei bes-ten Spieler der Finalserie verhungern: Petr Taticek. Er kürzte Rintanens und Santalas Punkteproduktion um 300 Prozent und das ermöglichte den Davoser Meistertitel. Obwohl Kloten die besseren Ausländer hat als der HC Davos.

Page 14: SLAPSHOT 8 2008/09

16 MAI ’09

Reportage

Der Schiedsrichter als BlitzableiterEISHOCKEY-SCHIEDSRICHTER DANNY KURMANN IST IN SÄMTLICHEN FINALSPIELEN ZWISCHEN DEM HC DAVOS UND KLOTEN FLYERS ZUM EINSATZ GEKOMMEN. DASS DER 43-JÄHRIGE DABEI ALS BUHMANN FÜR FANS UND SPIELER HERHALTEN MUSSTE, LIEGT IN DER NATUR DER SACHE.

Page 15: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 17

Schiedsrichter der Finalserie

Der Schiedsrichter als Blitzableiter

Page 16: SLAPSHOT 8 2008/09

adve

rtis

ing,

art

& i

dea

s

Absolut fair

Elcotherm AG, Sarganserstrasse 100, CH-7324 Vilters Telefon 081 725 25 25, Fax 081 723 13 59, www.elco.ch

Powerplay

Sponsor Swiss Ice Hockey

Marktführer für Heizungslösungen

ELCO engagiert sich auf dem Eis für Fairness und begeisternden Sport in der Schweiz. Und neben dem Eis für Ihre individuelle und überzeugende Heizungslösung. Ob mit Gas, Öl oder Erneuerbaren Energien für nochmehr Komfort und Lebensqualität. Willkommen bei ELCO mit Beratung, Produkten, Systemen und Service.

ins_elco_sponsor_d_230x300_080808:210x297 11.08.2008 09:39 Seite 1

Page 17: SLAPSHOT 8 2008/09

BRENT REIBERGeburtsdatum 31.12.1966Zivilstand verheiratetBeruf Profi-SchiedsrichterHobbies Lesen, Kraft-Training, KochenGrösse/ Gewicht 1.75 m/80 kgSprachen D, E, poco italianoSchiedsrichter seit 1980Laufbahn 9 Jahre WHL; Profi-Schiri Japan League

96; seit 1997 SEHV NL A HeadQualifikation IIHF A-Lizenz Erfolge B-WM 96 Eindhoven, B-WM 04 Oslo,

A-WM 05 Spiel um Bronzemedaille, A-WM 06,07,08, CHL Memorial Cup 96

Seattle, SEHV NLA Play-Off Final seit

98 DANNY KURMANN

Geburtsdatum 10.01.1966Zivilstand verheiratetKinder 1Beruf Profi-SchiedsrichterHobbies Windsurfing, Scuba-Diving,

ReisenGrösse/ Gewicht 1.83 m/84 kgSprachen D, ESchiedsrichter seit 1983Laufbahn 1983/88 Amateurliga / ab

1989 LM NL, ab 1993 Head NL, seit 1997 Profi-SR

Qualifikation IIHF A-Lizenz Erfolge Olympische Spiele Salt Lake

City 2002 und Torino 2006, A-Weltmeisterschaften 1999, 2000, 2001, 2003, 2004, 2007, 2008 Weltmeisterschaften Ju-nioren A 1999, 2000, 2003, 2007, 2008 und 5 Spengler Cups

DANNY KURMANN 10.01.1966

verheiratet 1

Profi-Schiedsrichter Windsurfing, Scuba-Diving,

Grösse/ Gewicht 1.83 m/84 kg D, E

Schiedsrichter seit 1983/88 Amateurliga / ab

Qualifikation IIHF A-Lizenz Erfolge Olympische Spiele Salt Lake

DANNY KURMANNGeburtsdatum 10.01.1966Zivilstand verheiratetKinder 1Beruf Profi-SchiedsrichterHobbies Windsurfing, Scuba-Diving,

Grösse/ GewichtSprachen D, ESchiedsrichter seitLaufbahn 1983/88 Amateurliga / ab

Qualifikation IIHF A-Lizenz Erfolge Olympische Spiele Salt Lake

BRENT REIBER

Profi-Schiedsrichter Windsurfing, Scuba-Diving,

1983/88 Amateurliga / ab 1989 LM NL, ab 1993 Head NL, seit 1997 Profi-SR

Olympische Spiele Salt Lake City 2002 und Torino 2006, A-Weltmeisterschaften 1999, 2000, 2001, 2003, 2004, 2007, 2008 Weltmeisterschaften Ju-nioren A 1999, 2000, 2003, 2007, 2008 und 5 Spengler

BRENT REIBERGeburtsdatum 31.12.1966Zivilstand verheiratetBeruf Profi-SchiedsrichterHobbies Lesen, Kraft-Training, KochenGrösse/ Gewicht 1.75 m/80 kgSprachen D, E, poco italianoSchiedsrichter seit 1980Laufbahn 9 Jahre WHL; Profi-Schiri Japan League

96; seit 1997 SEHV NL A HeadQualifikation IIHF A-Lizenz Erfolge B-WM 96 Eindhoven, B-WM 04 Oslo,

A-WM 05 Spiel um Bronzemedaille, A-WM 06,07,08, CHL Memorial Cup 96

Seattle, SEHV NLA Play-Off Final seit

98

Windsurfing, Scuba-Diving,

1983/88 Amateurliga / ab 1989 LM NL, ab 1993 Head NL, seit 1997 Profi-SR

Olympische Spiele Salt Lake City 2002 und Torino 2006, A-Weltmeisterschaften 1999, 2000, 2001, 2003, 2004, 2007, 2008 Weltmeisterschaften Ju-nioren A 1999, 2000, 2003, 2007, 2008 und 5 Spengler

Schiedsrichter der FinalserieText: Freiburger Nachrichten/Michel SpicherFotos: Pius Koller

Danny Kurmann, was macht den Reiz aus, es stetig einer Seite nicht recht machen zu können?Es ist die Herausforderung, sich mit Unvorhersehbarem auseinanderzusetzen. Man muss unpopuläre Entschei-dungen verantwortungs- und selbstbewusst treffen. Es ist spannend, konsequent Widerständen zu trotzen, indem man versucht, korrekt zu sein.

Kann man denn korrekt sein?Man muss es versuchen. Es ist mein Ziel, immer die richti-gen Entscheidungen zu treffen, obschon es gar nicht mög-lich ist. Ich bin mir vor jedem Spiel bewusst, dass ich Feh-ler machen werde. Das Ausmass ist aber entscheidend. Fehler dürfen in einem Spiel nicht entscheidend sein.

Wenn sich Spieler ungerecht behandelt fühlen, las-sen sie ihrem Ärger gerne freien Lauf. Wie gehen Sie mit deren verbalen Attacken um?Ich versuche immer, die Situation zu beruhigen. Dabei hilft auch etwas Humor. Zum Beispiel bekomme ich von Spie-lern oft zu hören, ich hätte ein Foul an ihnen nicht geahn-det. Ist dem so, dann entschuldige ich mich dafür, denn kein Mensch ist fehlerlos. Hat der reklamierende Spieler vorher mal eine dicke Torchance ausgelassen, dann sage ich ihm in dem Moment auch, dass ich an seiner Stelle das Tor aber getroffen hätte, obwohl ich kein guter Schütze sei. Manchmal realisieren die Spieler dadurch, dass auch sie Fehler machen. Wenn alles nichts nützt, spreche ich eine Strafe aus. Logisch sind die Spieler emotional ge-laden, dennoch müssen Grenzen gesetzt werden, auch im Interesse interessanter Spiele.

Musstenn Sie in den Playoffs mehr Strafen verhän-gen, weil ruppiger gespielt wurde?Nicht unbedingt. Es ging natürlich intensiver zur Sache. Was am deutlichsten zunahm, waren die «Boxkämpfe» auf dem Feld. Aber die sind eigentlich harmlos.

Harmlos?Oberstes Gebot ist, dass ich Gewalt von Härte unterschei-de. Diese Schlägereien sind lediglich ein harmloses Machogehabe. Fängt ein Spieler an, kann der andere

nicht einfach davonlaufen, da er sonst ein Feigling wäre. Schon oft habe ich beobachtet, dass zwei Streithähne sichtlich froh waren, als sie von den Linienrichtern ge-trennt wurden. So musste keiner von ihnen aufgeben, es gab aber auch keinen Sieger.

Sollten Sie als Schiedsrichter nicht so eingreifen, dass es gar nicht zur Schlägerei kommt?Als junger Schiedsrichter hatte ich genau diesen Anspruch. Nach ein paar Jahren habe ich gemerkt, dass ein Schlag-abtausch auch eine reinigende Wirkung haben kann. An-gestaute Aggressionen werden abgebaut und die betrof-fenen Spieler gehen danach weniger aggressiv zur Sache. Mir sind offene Schläge lieber als versteckte Fouls oder Checks, bei denen der Ellbogen ausgefahren wird.

Raufereien zwischen den Spielern sind das eine, die Gewalt auf den Rängen das andere.An die Schmährufe der Fangruppen habe ich mich in-zwischen gewöhnt. Auch daran, dass wir ausgepfi ffen werden, wenn wir das Stadion betreten, obwohl wir noch keinen Pfi ff für das eine oder andere Team abgegeben haben.Hingegen fi nde ich das Verhalten einiger trauriger. Da beschimpfen Väter uns Schiedsrichter als A… und W…, zeigen uns den Stinkefi nger und werfen Dinge durch die Gegend, während ihre Kinder daneben sitzen und alles mitbekommen. Wo bleibt da die Vorbildfunktion? Doch als Schiedsrichter ist man halt eine Art Blitzableiter, den die Zuschauer auch für ihre privaten Probleme brauchen. Mir ist aber lieber, diese Personen lassen ihren Frust an mir aus als zuhause an ihrer Frau oder den Kindern.

Haben Sie denn nie Angst?Doch. Es gibt immer wieder Situationen, wo man brenzlige Ent-scheide fällen muss. Da fragt man sich schon, ob man noch heil aus dem Stadion kommt und ob das eigene Auto nicht schon in Flammen steht. Ich habe auch schon anonyme Briefe

erhalten, in denen meine Familie bedroht wurde. Man wisse wo meine Tochter zur Schule gehe, hiess es da, und falls ich nochmals als Schiedsrichter aufs Eis zurückkehren würde, würde man ihr etwas antun. In solchen Situationen frage ich mich schon, ob ich im richtigen Job bin.

Ist die Stimmung in den letzten Jahren aggressiver geworden?Die Aggressionen ausserhalb des Stadions nehmen zu. Ich muss schon sagen, dass es im Schweizer Eishockey be-sorgniserregende Ausmasse angenommen hat. Ich bin überzeugt, dass in naher Zukunft einmal etwas Schlimmes im Zusammenhang mit Schiedsrichtern passieren wird. Etwas, das man in der Schweiz für unmöglich gehalten hätte.

Gibt es denn auch einen konstruktiven Austausch zwischen Schiedsrichtern und Fans?Nach dem Spiel kommen oft Fans mit einer negativen Reaktion auf mich zu. Was ich denn für einen Mist gepfi f-fen hätte, werde ich gefragt. Wenn ich aber ins Detail gehe und wissen will, was ich genau schlecht gemacht habe, geraten die Fans oft in Argumentationsnotstand. Kürzlich hat mich die alte Hooligan-Garde des EV Zug nach einem Spiel angepöbelt. Also habe ich mich zu ihnen gesetzt und ein Bier mitgetrunken. Wir haben lange dis-kutiert, am Schluss haben wir uns umarmt und verab-schiedet. Am nächsten Spiel des EVZ standen diese dann auf der Tribüne, trugen unter ihren Lederjacken ein T-Shirt mit meinem Gesicht darauf und jubelten mir zu. Das war dann auch ein seltsames Gefühl. ●

Page 18: SLAPSHOT 8 2008/09

HC Davos powered by VaillantTestsieger Wärmepumpe geoTHERM plus

Heizsysteme Technik für zukunftsweisende Energien

Wir bringen Sie zum jubeln

Langjährige Erfahrung ist die Basis für Zuverlässigkeit

Wenn Sie einmal darüber nachdenken, dann gibt es keinen anderen Vergleich für Wohnkomfort, wie warmes Wasser und Wohnwärme.Denken Sie nicht mehr daran, denn Sie können sich auf Vaillant verlassen. Wir haben 135 Jahre Erfahrung im Bereich Wohnkomfort und verkaufen mehr als 2 Millionen Heizgeräte im Jahr. Mit einem flächendeckenden Kundendienst bieten wir Ihnen 10 Jahre Garantie. Wir haben die Ideen für Wärme, was man an unseren innovativen Produkten, wie z. B. den Wärmepumpen sieht. Dies spricht für Vaillant,Ihrem Ansprechpartner mit fachlicher Kompetenz für Heizsysteme.

Page 19: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 21

Gute Offensiv- undDefensive-Balance

Kloten Flyers

MAI ’09 21

KIMMO RINTANEN, TOMMI SANTALA UND ROMAN WICK BEJUBELN EINEN WEITEREN TREFFER. DIE KLOTEN FLYERS ERLEBTEN IHRE BESTE SAISON SEIT DEM LETZTEN MEISTERTITEL IM FRÜHJAHR 1996. UND DAS BILD IST AUCH TYPISCH FÜR DEN ERFOLG DER KLOTENER: GUTE AUSLÄNDER UND EIN SPIELER AUS DER EIGENEN NACHWUCHSABTEILUNG.

Risse zeigen. Deshalb trotz Substanz für Rang 3 die Prognose Platz 7.» Nun, da haben wir uns et-was verhauen. Wir hatten richtig erkannt, dass die Substanz für Rang 3 vorhanden ist und tat-sächlich beendeten die Flyers die Qualifi kation auf dem 3. Rang. Dann schafften sie das Finale. Der Hausfriede blieb gewahrt und der Macht-wechsel von Peter Bossert zu Jürg Bircher wurde in bester Ordnung vollzogen.

WAS IST PASSIERT?Es ist den Flyers gelungen, ihr Potenzial von al-lem Anfang an umzusetzen und zwischenzeitlich lagen sie in der Qualifi kation sogar auf Rang eins. Mehrere Spieler – beispielsweise Marcel Jenni, Roman Wick, Marcel Liniger oder Ronnie Rüeger – spielten ihr bestes Eishockey und das Trainer-duo Anders Eldebrink/Felix Hollenstein erreichte eine gute Balance zwischen Offensive und Defen-sive und eine nahezu perfekte Spielorganisation. Der Titel ist erst im 7. Finalspiel verloren worden.

HÄTTE ALLES ANDERS KOMMEN KÖNNEN?Ja. Der Erfolg ist keineswegs selbstverständlich und das Resultat der sehr guten Arbeit sowohl des Sportchefs (Roland Habisreutinger) der Trai-ner (Eldebrink/Hollenstein) und des Klub-Besit-zers Peter Bossert, der es im Stile eines Gentle-mans verstanden hat, das Szepter an seinen Nachfolger Jürg Bircher zu übergeben. Dass die seine Flyers am Tag des Machtwechsels

auf Platz 1 lagen, hat Bossert mehr als verdient.

WIRD ES NÄCHSTE SAISON NOCH

BESSER?Warum nicht? Unter

dem neuen Präsiden-ten Peter Bircher ist das

Umfeld stabil, die Trainer und der Sportchef verstehen ihr

Handwerk, auf dem Transfermarkt ist keine Substanz verloren gegangen. Die Klo-

ten Flyers können, mit etwas Hilfe der Hockey-Götter; 2010 Meister werden. Aber die Ausge-

glichenheit in der Liga ist inzwischen so gross geworden, dass ein Scheitern im Viertelfi nale nie ausgeschlossen werden kann. ●

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

WAS HATTEN WIR ERWARTET?«Welcher Teufel reitet uns, nur Rang 7 zu prog-nostizieren? Die Mannschaft hat doch auf dem Transfermarkt keine Subs-

tanz verloren, das Ausländer-Quartett ist besser als in der vorangegangenen Saison. Der dritte Schlussrang in der Qualifi kation 2007/2008 war aber auch ein Geschenk der Hockey-Götter. Der Vorsprung auf Platz 5 (Davos) betrug lediglich drei Punkte. So optimal läuft es in der Regel nicht

zweimal hintereinander und der Saisonstart mit einer Serie

von acht Auswärtsspielen wegen der Stadion-Reno-vation kann die Flyers von Anfang an unter Druck bringen. Wir trau-en dem Frieden im Dor-

fe nicht ganz. In der Kathedrale des

Hausfr iedens könnten sich

Page 20: SLAPSHOT 8 2008/09

22 MAI ’09

HC Fribourg-Gottéron

22 MAI ’09

Bisher praktisch unabsteigbar…

GIL MONTANDON BEENDET SEINE KARRIERE. ER WIRD AM 28. APRIL 44 JAHRE ALT – ABER ER HÄTTE SICHERLICH NOCH EIN ODER ZWEI SAISONS

ANHÄNGEN KÖNNEN. IN SEINEM 1’070. UND LETZTEN NL A-SPIEL, IN DER 7. PARTIE IM HALBFINALE GEGEN DAVOS, HATTE ER NOCH

EINMAL EIN TOR ERZIELT. MIT IHM TRITT DER LETZTE SPIELER VON DER BÜHNE AB, DER SCHON IN DER ERSTEN PLAY-

OFFSAISON (1985/86) DABEI WAR.

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

WAS HATTEN WIR ERWARTET?

«Platz 8 und damit die Playoffs ist eine realistisch-optimisti-sche Prognose. Aber weil wir

die Geschichte von Gottéron kennen und wenn wir berücksich-

tigen, wie knapp die Playoff-Qualifi kati-on 2008 war (nach 50 Runden ein einziger Punkt vor Lugano) und welches Potenzial die direkten Konkurrenten (Lugano, SCL Tigers, Ambri, Lakers) haben, wäre es keine Überra-

schung, wenn die Mannschaft im Frühjahr 2009 zu den Playouts antreten müsste.» Nun, theore-tisch eine recht gute Prognose: Gottéron be-gann die Playoffs auf Platz 7. Aber praktisch

war sie nicht ganz so gut: Immerhin kippte Gottéron die ZSC Lions, Gewinner der Cham-pions Hockey League, im Viertelfi nale in vier Spielen und verlor das Halbfi nale ge-gen den späteren Meister Davos erst in

der 7. Partie.

WAS IST PASSIERT?Gottéron spielte wegen Ver-

letzungspech lange Zeit

nicht sein bestes Eishockey. Erst in der letzten Phase der Qualifi kation setzte Gottéron sein ganzes Potenzial um – und wenn die Mann-schaft vollzählig antreten konnte, dann war sie ein Spitzenteam. Weil die wichtigen Positionen (Torhüter, Center, Ausländer) gut besetzt sind.

HÄTTE ES BESSER KOMMEN KÖNNEN?Ja. Gottéron hätte sogar Meister (!) werden können. Eine Finalqualifi kation wäre nach der 3:1-Führung nach Siegen im Halbfi nale gegen Davos möglich gewesen. Die Defensivorgani-sation war so gut, dass Gottéron im Finale ge-gen die Kloten Flyers sogar leicht favorisiert gewesen wäre.

WIE WIRD ES NÄCHSTE SAISON?Bisher war Gottéron unabsteigbar. Denn es galt ein ehernes Gesetz: So lange Gil Montandon spielt, steigt Fribourg-Gottéron nicht ab. Nun spielt Montandon nicht mehr. Doch es ist gelun-gen, die Mannschaft so gut zu verstärken, dass der Ligaerhalt auch nach dem Rücktritt von Montandon nicht in Gefahr ist. Mehr noch: Auf dem Papier ist Gottéron erstmals seit den russi-schen Flugjahren mit Slawa Bykow und Andrej Chomutow wieder ein Spitzenteam geworden und kann nächste Saison in der Qualifi kation unter die ersten fünf kommen. ●

Page 21: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 23

EV Zug

Shedden und sein(Feld)-WeibelTORHÜTER LARS WEIBEL VERKÖRPERT WIE KEIN ANDERER SPIELER DIE SAISON DES EV ZUG. IM HERBST GERIET ER IN DIE VIELLEICHT SCHLIMMSTE KRISE SEINER KARRIERE UND IM NEUEN JAHR SPIELTE ER WIEDER SEIN BESTES EISHOCKEY, HEXTE DIE ZUGER DOCH NOCH IN DIE PLAYOFFS UND ZUM VIERTELFINAL-TRIUMPH ÜBER DEN SC BERN.

schafften die Playoffs erst im 50. und letzten Qualifi kationsspiel auf Kosten der SCL Tigers mit Rang 8. Aber ein wenig gemildert wird un-sere Fehlprognose durch den Triumph über Qua-lifi kationssieger Bern im Viertelfi nale. Da zeigte sich, welches Potenzial die Mannschaft tatsäch-lich hatte.

WAS IST PASSIERT?Der charismatische kanadische Feuerkopf Doug Shedden überforderte die Spieler durch sein Wesen und Wirken vom ersten Tag an. Weil er mit einem Zweijahresvertrag plus Option prak-tisch unentlassbar war – seine Ablösung hätte wohl eine Million gekostet – hielten Präsident Roland Staerkle und Sportchef Patrick Lengwiler am Trainer fest. Auch dann, als die Mannschaft zeitweise auf den letzten Platz zurückgefallen war und der Sturz in die Playouts drohte. Es lohnte sich: Im neuen Jahr fanden Trainer und Spieler zu einer Einheit und der EV Zug war die beste Mannschaft der Qualifi kations-Schluss-phase.

HÄTTE ES BESSER KOMMEN KÖNNEN?Fast nicht. Natürlich: Unter optimalen Voraus-setzungen wäre sogar ein Titel möglich gewe-sen. Aber mit dem begeisternden Schlussspurt und dem Triumph über Qualifi kationssieger Bern konnte die Saison gerettet werden – ja, noch selten sind die Fans in Zug so gut unterhalten worden wie in dieser Saison.

WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER?In der Qualifi kation auf jeden Fall. Der EV Zug wird mit Jussi Markkanen, der Zuger Antwort auf Ari Sulander, in der Qualifi kation ein Spit-zenteam sein. Ob es aber in den Playoffs zu mehr als den Halbfi nals reicht, ist keineswegs sicher. ●

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

WAS HATTEN WIR ERWARTET?«Zug hat die beste Mannschaft seit dem Titel von 1998. Sean Simpson hinterlässt seinem

Nachfolger Doug Shedden ein funktionierendes Konzept. Wir wären keineswegs überrascht, wenn Zug um den Qualifi kationssieg mitspielen und bis ins Playoffi nale vordringen würde.» Wir prognostizierten Rang 3. Auf den ersten Blick eine hundsmiserable Einschätzung. Die Zuger

Page 22: SLAPSHOT 8 2008/09

Arrivederci John Slettvoll

HC Lugano

JOHN SLETTVOLL, EUROPAS ERFOLGREICHSTER KLUBTRAINER DER 1980ER JAHRE (MIT LUGANO MEISTER 1986, 87, 88 UND 90) WIEDER AN DER BANDE DES HC LUGANO. DAS FESTHALTEN AM 65-JÄHRIGEN SCHWEDEN, DER IM FRÜHJAHR 2008 DIE MANNSCHAFT IN DIE PLAYOUTS GECOACHT HATTE, STEHT FÜR DAS KURIOSE MANAGEMENT IN LUGANO. SLETTVOLL ZOG SELBER DIE KONSEQUENZEN, VERLIESS LUGANO AM 7. JANUAR 2009 UND KEHRTE NACH SCHWEDEN ZURÜCK.

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

WAS HATTEN WIR ERWARTET?«Die Mannschaft ist auf dem Pa-

pier gut genug, um die Titanen SC Bern und ZSC Lions im Kampf um den Qualifi kations-sieg herauszufordern. Die teu-erste Mannschaft, die je die Playouts bestritten hat, ist massiv verstärkt worden. Mit

Stars wie Hnat Domenichelli und Petteri Nummelin, die in jeder

Partie die Differenz ausmachen kön-nen. Selbst wenn John Slettvoll in seinen

fi nstersten defensiven Wahn zurück-fällt, wird es mindestens für Platz 6

reichen. Denn in der Mannschaft stehen genug Spielerpersönlich-

keiten, die notfalls Slettvoll ignorieren und selbständig so spielen, dass es für eine sichere Playoff-Qualifi ation reicht. Und wenn David Ae-bischer hält wie vor dem Lockout in der NHL, kann Lugano trotz Sletvoll sogar Meister werden.» Eine gute Prognose. Lugano beendete die Qualifi kation auf Rang 5, zwei Punkte vor Servette und verlor im Viertelfi nale gegen den späteren Meister Davos im Viertelfi nale in sieben Spielen.

WAS IST PASSIERT?Vielleicht noch nie in unserer

Hockeygeschichte ist so viel Geld und so viel Talent so

miserabel gemanagt und gecoacht worden wie in der Saison 2008/09 in Lugano. Lugano hatte eine Mannschaft, um den Titel zu gewinnen. Aber mit einem Trainer von vorgestern (Slettvoll), der schliesslich durch einen Trainer von vorvorges-tern (Hannu Virta) ersetzt wurde, gelang es, den Titelgewinn zu verhindern. Virta, ein noch schlim-merer Defensiv-Dämon als Slettvoll, reduzierte seine Team in den Playoffs meistens auf zwei Li-nien (obwohl er Spieler für vier sehr gute NLA-Blöcke hatte). Logisch, dass die grosse, schöne Hockeymaschine schliesslich mit leeren Ener-gietanks stehen blieb und im 7. Viertelfi nalspiel von Davos mit 7:1 vom Eis und aus den Playoffs gefegt wurde.

HÄTTE ALLES BESSER KOMMEN KÖNNEN?Ja, natürlich. Es war schwieriger, durch Missma-nagement den Titel zu verhindern als es gewesen wäre, durch gutes Management das Finale zu er-reichen. Mit einem guten Trainer und einem kom-petenten Management hätte Lugano sogar den Titel holen können.

WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER?Ja, Lugano wird wieder ein Spitzenteam. Als Trai-ner kommt die Lugano-Legende Kenta Johansson und er wird Kraft seiner Autorität das Chaos ord-nen. Paolo Rossi, der erste Hardcore-Fan, der den Weg aus der Curva Nord in den Präsidenten-Sessel gegangen ist, wird nicht mehr Präsident sein. Eigentlich schade. Er hat viel zur Unterhal-tung beigetragen. Sein Fehler war es, auf inkom-petente Mitarbeiter und Berater zu hören. ●

Page 23: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 25

«Schönwetter- Meister!»

SC Bern

báå=Ä®êÉåëí~êâÉë=íâ=Éá==ããÉåí~äÉê===å~íêäÅÜ=ÉÜêäÅÜ=ÉÅÜíK=

ïïïKÉããÉåí~äÉêKÅÜ=

Meister!»SCB-STAR MARTIN PLÜSS SAMMELT NACH EINER SCHLÄGEREI WÄHREND DER QUALIFIKATION DIE AUSRÜSTUNG VON SCB-LEITWOLF MARTIN GÉLINAS EIN. DIE BERNER RUMPELTEN NUR IN DER QUALIFIKATION.

WAS IST PASSIERT?Der SC Bern war einmal mehr ein «Schönwetter-Meister»: Wenn alles seinen gewohnten Gang ging, waren die Berner nicht zu besiegen. Platz 1 in der Qualifi kation. Aber so bald es nur ein we-nig bewölkt wurde oder sogar blitzte und don-nerte, war die Herrlichkeit zu Ende: Der Qualifi ka-tionssieger scheiterte, so bald der Widerstand ein wenig grösser war als im Qualifi kations-Alltag und blamierte sich in der Champions Hockey Le-ague und in den Playoffs bis auf die Knochen. Die spielerische Substanz verleitete den Coach und die Spieler zu Minimalismus, sie gewöhnten sich bei den vielen leichten Siegen spielerische Unar-ten an, die unter dem Druck der Playoffs zu ent-scheidenden Fehlern führten und es kamen nie die Emotionen (die Freude am Spiel) auf, die es einfach braucht, um im Eishockey Erfolg zu ha-ben. Der grantlige Coach John van Boxmeer hat-te in seiner dritten Saison den Dingen ihren Lauf gelassen und resigniert. Und die ausländischen Arbeitnehmer waren einmal mehr nicht dazu in der Lage, die Differenz zu machen. Auch nicht die im Laufe der Saison verpfl ichtete NHL-Legende Martin Gélinas.

HÄTTE ALLES BESSER KOMMEN KÖNNEN?Ja. Aber nur, wenn Coach John van Boxmeer schon in der Schlussphase der Qualifi kation ge-feuert worden wäre. Und da der SCB fast immer auf Platz 1 stand, war das nun wirklich keine Massnahme, die sich das SCB-Management er-lauben konnte. Wirtschaftlich war hingegen kei-ne bessere Saison möglich. Mit 16 464 Zuschau-ern verzeichnete der SCB erneut den höchsten Zuschauerschnitt Europas.

WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER?Ja. Zwar bleibt die Mannschaft im Kern unverän-dert und nur auf den Ausländerpositionen gibt es wetterwirksame Wechsel. Aber die beiden neuen Coaches Larry Huras und sein Generalst-abschef Hans Kossmann werden dafür sorgen, dass es in den Playoffs rockt und rollt. Vielleicht gewinnt der SCB die Qualifi kation diesmal nicht. Aber dafür reicht es mindestens für die Halb-fi nals. ●

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

WAS HATTEN WIR ERWARTET?«Der SCB wird die Qualifi kation erneut gewinnen. Weil die grösste Fankulisse Europas mit Siegen unterhalten werden

muss, geben die Berner wie kein anderes Team schon während der Qualifi kation

Vollgas. Aber es wird schwieriger als im Vorjahr. Die Konkurrenz ist stärker gewor-

den (ZSC Lions, Zug, Lugano) und mit dem spielerischen Bruttosozialprodukt ist auch das Konfl iktpotenzial gestiegen. Platz 1 in der

Qualifi kation ist programmiert – doch wir ra-ten dringend davon ab, zu wetten, dass John van Boxmeer im März 2009 noch immer an der

Bande steht.» Keine schlechte Prognose. Der SCB gewann die Qualifi kation zum zweiten Mal hin-tereinander, aber nicht mehr so überlegen wie

im Vorjahr und scheiterte zum zweiten Mal in Serie in den Viertelfi -

nals. John van Box-meer stand Anfang März noch an der Bande. Aber Ende

März nicht mehr.

Page 24: SLAPSHOT 8 2008/09

26 MAI ’09

Genf-Servette HC

Vom GlückverlassenBENJAMIN CONZ, DER NEFFE DER YB-LEGENDE JEAN-MARIE CONZ, WIRD AM 13. SEPTEMBER ERST 18 JAHRE ALT – UND LIESS SICH NICHT EINMAL VON QUALIFIKATIONSSIEGER SC BERN EINSCHÜCHTERN. NACH DER VERLETZUNG VON GIAN-LUCA MONA KAM ER ZU SEINEM NL A-DEBUT – UND WURDE ZUM NEULING DER SAISON. EINMAL MEHR HATTE SERVETTES MANAGER UND TRAINER CHRIS MCSORLEY AUF DEM NACHWUCHSWÜHL-TISCH EINE ROLEX GEFUNDEN.

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

WAS HATTEN WIR ERWARTET?«Günstige Konstellationen hatten 2008 den Ein-zug ins Finale ermöglicht. Der Puck war Servettes Weg gegangen. Kein wichtiger Spieler verletzte sich im Laufe der Qualifi kation. In den Playoffs genügte die Eliminierung des 7. (Lakers) und 8. der Qualifi kation (Fribourg-Gottéron) für die Fi-nalqualifi kation. Und doch: Profi tieren von einer günstigen Ausgangslage kann nur, wer parat ist. Chris McSorley war bereit, als das Glück an seine Türe klopfte. Aber so viel Glück in der Saison 2007/2008 wird er 2008/2009 nicht mehr ha-ben. Deshalb die Prognose Platz 5.» Eine gute Prognose. Servette beendete die Qualifi kation auf dem 6. Platz, nur zwei Punkte hinter Rang 5 und verlor das Viertelfi nale gegen den späteren Finalisten Kloten.

WAS IST PASSIERT?Chris McSorley hatte tatsächlich nicht so viel Glück wie in der Saison 2007/2008 und verlor mehrere wichtige Spieler durch Verletzungen. Für Verteidiger Martin Höhener war die Saison nach einem Unfall mit dem Motorroller schon Mitte November zu Ende und Anfang Dezember been-dete eine Verletzung auch die Saison von Torhü-ter Gian-Luca Mona. So wie Servette in der vor-angegangenen Saison mit der Finalqualifi kation gegen die ZSC Lions über seinen Möglichkeiten gespielt hatte, so blieben die Genfern nun unter dem tatsächlichen sportlichen Wert.

HÄTTE ES BESSER KOMMEN KÖNNEN?

Nur mit viel Glück. Seit Jahren klassiert sich Servette dank ei-ner exzellenten Spielor-ganisation und schlauem Coaching über dem spiele-rischen Nominalwert. Alles in allem entsprechen die Re-sultate der Saison 2008/2009 dem wirtschaftlichen und sportli-chen Potenzial der Genfer und in den Playoffs können die Viertelfi -nals nur gewonnen werden, wenn die Schlüsselspieler während der Qualifi kation nicht zu stark belastet wer-den müssen.

WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER?

Wahrscheinlich nicht. Chris McSorley hat nicht die Mittel, um die Mannschaft zu ver-stärken. Ein 5. Platz in der Qualifi kation 2009/2010 darf als Erfolg gewertet wer-den. ●

Page 25: SLAPSHOT 8 2008/09

ZSC Lions

TRAINER SEAN SIMPSON PRÄSENTIERT DIE SIEGERTROPHÄE DER CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE. DIE ZSC LIONS GEWANNEN IM FINALE GEGEN MAGNITOGORSK DEN WICHTIGSTEN KLUBWETTBEWERB AUSSERHALB VON NORDAMERIKA. DER GRÖSSTE MANNSCHAFTSSPORT-ERFOLG ALLER ZEITEN IN DER SCHWEIZ.

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

WAS HATTEN WIR ERWARTET?«Die ZSC Lions sind Meister. Und da sie, anders als der SC Bern, nicht während der ganzen Quali-fi kation Vollgas fräsen müssen und die Kräfte einteilen können, werden sie die Qualifi kation nicht gewinnen. Aber die Titelverteidigung ist möglich.» Nun, gar keine so schlechte Prognose. Tatsächlich beendeten die Lions die Qualifi kation auf dem zweiten Platz. Und wenn sie die Kräfte hätten einteilen können, wären sie wahrschein-lich nicht in der ersten Playoffrunde so sang und klanglos gegen Fribourg-Gottéron ausgeschie-den. Aber sie konnten die Kräfte nicht einteilen: Sie brauchten sie für die Champions Hockey League.

WAS IST PASSIERT?Unter normalen Umständen wären die ZSC Lions mindestens ins Playoff-Finale gekommen. Aber was war schon normal? Die Zürcher schafften eine der grössten Sensationen in der Geschichte des internationalen Eishockeys und gewannen die erste Ausgabe der Champions Hockey League. Für diesen Erfolg mussten sie in der Schlussphase der Qualifi kation und in den Play-offs büssen. Das «Nachladen» gelang nicht mehr und nach dem grössten Triumph in der Klub-geschichte blieben die Spieler mit leeren Tanks stehen und schieden in den Viertelfi nals gegen Fribourg-Gottéron mit vier Niederlagen in Serie aus.

HÄTTE ES BESSER KOMMEN KÖNNEN?Ja, ohne den Erfolg in der Champions Hockey Leauge. Nein, nach dem Triumph im europäi-schen Klubwettbewerb. Fribourg-Gottéron wäre selbst bei vollen Energie- und Motivationstanks für die ZSC Lions ein sehr schwerer Gegner gewe-sen. Vielleicht wäre es möglich gewesen, im Vier-telfi nale eine Mannschaft wie Servette zu besie-gen – aber allerspätestens im Halbfi nale wäre so oder so Schluss gewesen.

WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER?Was heisst besser? Der Erfolg in der Champions Hockey League wird nicht zu übertreffen sein. Da die ZSC Lions entthront worden sind und die Qualifi kation auch nicht gewonnen haben, dür-fen sie in der Champions Hockey League nicht mitspielen. Sie können sich hundertprozentig auf die Meisterschaft konzentrieren und werden eine Spitzenmannschaft sein. Aber die Abgänge von Severin Blindenbacher und Beat Forster bleiben nicht ohne Einfl uss auf das Leistungs-vermögen und Ari Sulander ist am 6. Januar 2009 40 geworden. Die Zürcher haben seit 1961

CHL Top – NL A Flop

ohne den fi nnischen Weltklasse-Goalie nie mehr etwas gewonnen. Vieles spricht dafür, dass die ZSC Lions den Zenit überschrit-ten haben und nicht mehr dazu in der Lage sind, eine ganze Saison zu dominieren. Mit einem Coach wie Sean Simpson können es die Zürcher in den Playoffs aber immer noch bis ins Finale

schaffen. ●

Page 26: SLAPSHOT 8 2008/09

28 MAI ’09

SCL Tigers

«100 Prozänt» unplayoffbar!TODD ELIK, IN DER SAISON 2008/09 IM DRESS DER SCL TIGERS. DAS BILD SAGT ALLES. ERSTENS, DASS DIE LANGNAUER IMMER NOCH GLEICH WEIT SIND WIE VOR ZEHN JAHREN – AUCH DAMALS HATTEN SIE ELIK ALS KULTFIGUR IN DER MANNSCHAFT GEHABT. UND ZWEITENS, DASS DIE LANGNAUER DAS PUBLI-KUM WIEDER EINMAL VORTREFFLICH UNTERHALTEN HABEN.

Die Heimkehr des Rock’n’Rollers, des Helden der erste NL A-Saison nach dem Wiederaufstieg (1998/99), des Retters in den Playouts von 1999, inzwischen 42-jährig geworden, illustriert das Wesen und Wirken der Langnauer: Spektakel und Medienpräsenz und mit 5788 Fans pro Spiel die absolut höchste Zuschauerzahl der Klubgeschich-te (seit 1946) – aber letztlich war alles ohne sportlichen Wert: Auch mit Elik schafften die Ti-ger die Playoffs nicht. Warum haben die Lang-nauer die Playoffs verpasst? Es sind die gleichen drei Hauptgründe wie seit Jahren: Erstens: kein erstklassiger, verlässlicher Goalie. Zweitens: Nicht in allen Spielen vier erstklassige Ausländer. Drittens: Zu wenig Wasserverdrängung.und da-mit eine zu durchlässige Defensive.

HÄTTE ALLES BESSER KOMMEN KÖNNEN?Ja. Es fehlte soooo wenig. Ohne die Verletzungen von Jeff Toms und Janne Niinimaa hätte es erst-mals für die Playoffs gereicht.

WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER?Nein. Die SCL Tigers bleiben «unplayoffbar.» Matthias Schoder steht immer noch Tor. Und die Langnauer haben nach wie vor nur vier Auslän-der und es wäre ein Wunder, wenn er erstmals ohne Verletzungen über die 50 Qualifi kations-spiele kommen würde. Aber erneut werden die Langnauer die Saison ohne Ersatzausländer be-ginnen und bei einem Ausfall gehen zu viel Zeit und Spiele verloren, bis ein Ersatz gefunden ist. Biel, Ambri und die Lakers sind wieder die drei Teams, die Langnau wahrscheinlich hinter sich lassen kann. Aber wen noch? Vielleicht Servette. Dann würde es ohne eigene Leistungsteigerung aber dank der Schwäche eines Konkurrenten für die Playoffs reichen. ●

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

WAS HATTEN WIR ERWARTETE?

«Die Erarbeitung einer Prognose ist bei den SCL Ti-gers immer gleich. Wir müssen untersuchen, wer denn hinter den Langnauer klassiert sein könnte. Drei Konkurrenten fi nden wir so-fort: Aufsteiger Biel, die Lakers und Ambri. Aber gibt es ein viertes Team, das die Langnauer hinter sich lassen und damit erstmals in die Playoffs vorstossen können? Wie wir es auch drehen und wen-den, so lange wie auch werweisen und hirnen, diese vierte Mann-schaft kommt uns einfach nicht in den Sinn. Also bleibt, leider,

leider, erneut nur ein Platz in den Playouts. Julius Cäsar sagte einst, es sei besser, der König im Dor-fe als der Zweite in Rom zu sein. Für die Langnau-er gilt: Lieber das beste Teams in den Playouts als

der zweite Rang in den Playoffs.» Rang 9 war die Prognose. Rang 9

erreichten die SCL Tigers.

WAS IST PASSIERT?Eine Prognose, präzis wie ein Laserstrahl. Zumindest auf dem Papier. In Wirk-

lichkeit boten die Langnauer ein Spektakel, wie es sich die

Fans vor der Saison in den kühnsten Träumen nicht hat-

ten vorstellen können und die Playoffs gingen erst

in der 50. und letzten Runde verloren. Wer im August 2008 ge-wettet hätte, die ZSC Lions würden in der gleichen Woche die Champions Ho-ckey League gewin-nen in welcher Todd Elik nach Langnau zurückkehrt, wäre Millionär geworden.

Page 27: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 29

Rapperswil-Jona Lakers

Hochmut kommtvor dem FallSTÜRMER STEFAN HÜRLIMANN AUF DEN KNIEN. EIN BILD, DAS DIE DURCH UND DURCH MISSGLÜCKTE SAISON DER LAKERS SYMBOLISIERT.

aber, ob es Manager Reto Klaus gelingt, wieder eine Leistungskultur aufzubauen. Die Lakers sind in den letzten zwei Jahren auch ein Opfer ihrer Selbstüberschätzung geworden. Die langfristigen Verträge mit den neuen Stars (wie Riesen und Paterlini) dürften auch nicht gerade stimulierend wirken. Der neue Trainer Raimo Summanen ge-hört zu den verrücktesten Hunden der Trainer-branche und selbst in Finnland wagt es kein Klub mehr, ihn auf eine Mannschaft loszulassen. Beste Unterhaltung ist auf jeden Fall garantiert und wahrscheinlich wird der Trainer auch während der Saison 2009/10 ausgewechselt. ●

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

WAS HATTEN WIR ERWARTET?«Wie wir es auch drehen und wenden, die Ver-nunft diktiert als Prognose den 11. Platz und ei-nen Trainerwechsel. Womit auch klar ist: Eis-hockey gilt nicht als vernünftiges Spiel und so schliessen wir einen unvernünftigen Saisonver-lauf mit einer Playoff-Qualifi kation der Lakers und einer Vertragserfüllung, ja Vertragsverlänge-rung mit Trainer Morgan Samuelsson keineswegs aus. Der Ligaerhalt ist so oder so nicht in Gefahr.» Eine gute und wohlwollende Prognose. Die La-kers kamen in der Qualifi kation drei Punkte vor Ambri auf den 10. Platz. Trainer Morgan Samu-elsson wurde bereits nach 23 Runden gefeuert und erst durch Dave Chambers und später durch Raimo Summanen ersetzt. Der Liga-Erhalt war nie in Gefahr, die Rettung gelang schon in der ersten Playoutrunde gegen Ambri.

WAS IST PASSIERT?Eine Mischung aus Arroganz und Ignoranz ver-führte das Management dazu, die Entlassung des völlig überforderten Morgan Samuelsson so lan-ge hinauszuzögern, bis alles in Scherben lag. Als

Samuelsson nach 23 Runden gehen musste, ging es nur noch darum, den Schaden in Grenzen zu halten und mit einem geordneten Rückzug den Liga-Erhalt zu sichern. Das gelang dann in der ersten Playout-Runde.

HÄTTE ALLES BESSER KOMMEN KÖNNEN?Ein wenig schon. Allerdings wäre mit dieser Mannschaft auch bei einem guten Coach und ei-nem fl exiblen Management die Playoffs nicht möglich gewesen. Auf allen wichtigen Positionen (Torhüter, Center, Ausländer) waren die Lakers zu schwach besetzt.

WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER?Vielleicht. Die Mannschaft ist auf dem Pa-pier durch spektakuläre Zuzüge (Michel Riesen, Thierry Paterlini) verstärkt wor-den. Die entscheidende Frage ist

Page 28: SLAPSHOT 8 2008/09

30 MAI ’09

Kein zweites«Miracle on Ice»

HC Ambrì-Piotta

TRAINER JOHN HARRINGTON, ALS SPIELER 1980 OLYMPIASIEGER MIT DEN USA («MIRACLE ON ICE»), FEUERT AMBRÌ ERFOLGLOS AN. ES GAB FÜR IHN KEIN ZWEITES EISHOCKEY-WUNDER. ER WURDE GEFEUERT UND AMBRÌ VERPASSTE DIE PLAYOFFS.

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

WAS HATTEN WIR ERWARTET?«Das Potenzial für eine Überraschung steckt durchaus in dieser Mannschaft, der neue Trainer wird das Spiel dynamisieren und es ist durchaus möglich, dass Ambrì bis zur letzten Runde auf eine Playoff-Qualifi kation hoffen darf. Aber dann müsste alles für Ambrì und gegen die Konkurren-ten in Reichweite laufen. Wir lassen uns von der Prognose von der Vernunft leiten und tippen auf Platz 10.» Keine schlechte Prognose. Ambrì schaffte Rang 11 und verpasste Platz 10 nur um drei Punkte.

WAS IST PASSIERT?Am 31. Oktober 2008 erlitt Torhüter Thomas Bäumle im Spiel gegen die Lakers in der 14. Mi-nute ohne gegnerische Einwirkung eine Kniever-letzung, die seine Saison beendete. Damit war für Ambri alles vorbei. Denn ein zweiter Goalie mit dem Leistungsniveau von Bäumle stand nicht zur Verfügung. Erst am 24. Dezember 2008, viel zu spät, holte Sportchef Peter Jaks mit dem slo-wakischen Nationaltorhüter Karol Krizan einen Bäumle-Ersatz. Aber da war die Saison schon ge-laufen, Trainer John Harrington hatte bereits am 18. Dezember 2008 seinen Job verloren. Rostislav Cada rettete die Mannschaft dann im Playout-Fi-nale gegen Biel immerhin vor dem Abstieg. Nach der Saison wurde auch Sportchef Peter Jaks aus dem noch bis 2010 laufenden Vertrag gefeuert.

HÄTTE ES BESSER KOMMEN KÖNNEN?Ja. Pech und Unvermögen führten zur enttäu-schenden Saison. Pech, weil sich Thomas Bäumle verletzte, Unvermögen, weil vom Management so lange mit dem Engagement eines konkurrenz-fähigen neuen Goalies zugewartet wurde. Mit Bäumle im Tor hätte Ambrì bis zur letzten Runde um die Playoffs gespielt.

WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER?Das ist noch nicht sicher. Ein neuer Präsident (Filippo Lombardi), ein neuer Trainer und ein neuer Sportchef (Benoît Laporte übernimmt bei-de Jobs) wecken neue Hoffnung. Aber die Mann-schaft ist auf dem Papier nicht viel besser gewor-den, dass jetzt die Playoffs problemlos erreicht werden könnten. Wenn alles stimmt, wenn die Hockeygötter mit Ambrì sind (das wäre ja wieder einmal an der Zeit), dann wird es möglich sein, um die Playoffs zu spielen. Wahrscheinlicher ist die Fortsetzung des Kampfes um die Existenz. ●

Page 29: SLAPSHOT 8 2008/09

EHC Biel

www.hockeystore.chwww.hockeystore.ch

wag_2009.qxp:wag Kopie 8.1.2009 11:13 Uhr Seite 1

Spektakel garantiertBIELS VERTEIDIGUNGSMINISTER SEAN HILL OBEN UND LUGANOS NATIONALSTÜRMER RAFFAELE SANNITZ UNTEN. EIN BILD, DAS DURCHAUS ZUR SAISON DES NL A-AUFSTEIGERS PASST.

Abstiegskampf maximal war, ja in einem Holly-wood-Finale gipfelte, als Kevin Schläpfer nach dem 0:2-Rückstand in der Ligaqualifi kation sel-ber das Traineramt übernahm und die Bieler ret-tete. Das Bild mit Sean Hill oben und Sannitz un-ten symbolisiert nicht nur das Happy-End. Es steht auch für die vielen spektakulären Auftritte der Bieler während der Qualifi kation. Sie erteilten so manchem grossen Favoriten eine Lektion. Un-ter anderem wurde der SC Bern zweimal auf ei-genem Eis mit 6:1 vom Eis gefegt. Es war bei den Heimspielen (fast) nie langweilig. Das Derby ge-gen die SCL Tigers vom 10. Oktober 2008 ist so-gar legendär. Nach 59:09 kassierte Biel ins leere Gehäuse das 2:4. 59:25 erzielte Rico Fata das 3:4, 59:45 glich Eric Himelfarb zum 4:4 aus und in der Verlängerung markierte Thomas Nüssli den Siegestreffer. Kein Wunder, mobilisierte der Neu-ling im Schnitt 5 015 Zuschauer pro Spiel – mehr als die Lakers, den Finalisten Kloten, Zug, der Meister Davos, Lugano und Ambrì.

HÄTTE ALLES BESSER KOMMEN KÖNNEN?Nein. Die Bieler haben ein Maximum aus ihrem Potenzial herausgeholt. Gewiss: Die Rettung wäre mit etwas Glück schon in der ersten Play-out-Runde gegen die SCL Tigers möglich gewe-sen und auch gegen Ambri hätte es eigentlich nach einer 2:0-Führung im Playout-Finale reichen müssen. Doch im Rückblick wäre es eigentlich schade gewesen, wenn die Rettung schon vor der Liga-Qualifi kation gelungen wäre.

WIRD ES NÄCHSTE SAISON BESSER?Nein. Die zweite Saison wird für den Aufsteiger noch schwieriger. Zwar ist mit der Verpfl ichtung von HCD-Meistergoalie Reto Berra das Torhüter-problem gelöst. Aber die Bieler müssen auf dem Weg zum Machtfaktor in der NL A wohl noch ein-mal mit einem letzten oder zweitletzten Platz in der Qualifi kation und den Playouts rechnen. ●

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

WAS HATTEN WIR ERWARTET?«Wie wir es auch drehen und wenden – die Bieler werden am Schluss der Qualifi kation auf dem 12. und letzten Platz landen. Doch das muss kein Un-glück sein. Wenn es Sportchef Kevin Schläpfer und Trainer Heinz Ehlers gelingt, die Mannschaft intakt durch die 50 Qualifi kationsrunden zu brin-gen und eine sportliche Verelendung und Ver-wahrlosung zu vermeiden, dann stehen die Chan-

cen sehr gut, spätestens in der Liga-Qualifi kation

den Klassenerhalt zu sichern.» Eine gute Prognose, das wol-len wir hier in aller Bescheidenheit sa-gen: Biel beendete

die Qualifi kation auf dem 12. und letzten

Platz und rettete sich im 7. Spiel der Liga-Qualifi kation gegen Lausanne. WAS IST PASSIERT?Es war die perfekte Saison für

den Aufsteiger. Perfekt, weil es während der Qualifi kation

nie langweilig wurde und die Dramatik im

Page 30: SLAPSHOT 8 2008/09

Mach mit bei der grossen Sporttip-Verlosung: Tippe jetzt, wer Eishockey-Weltmeister wird. Und gewinne 5’000 Franken in bar, 3x2 Tickets für das Finale, Tickets für Länder- und WM-Vorrundenspiele der Schweizer Nationalmannschaft sowie Wettgutscheine.www.hockey-champion.ch

Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und gewinne WM-Tickets und 5’000 Franken.

In Kooperation mit:

Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und

Page 31: SLAPSHOT 8 2008/09

MÄRZ ’09 33

WWW.IIHFWORLDS2009.COM

Page 32: SLAPSHOT 8 2008/09

Rep

ubl

ica

«an die wm kommt man nur auf einem weg: dem sauberen.»darum: melde dein team an!Als Teamleiterin oder Teamleiter profitierst du gratis von Tipps und Hilfsmitteln

des grössten Präventionsprogramms der Schweiz. Für einen sauberen und fairen

Sport! Hier geht’s zur anmeldung: www.coolandclean.ch

Julien SprungerHockey-Spieler

Ins_230x300_D_3.09.indd 1 30.3.2009 10:52:00 Uhr

Page 33: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 35

WWW.IIHFWORLDS2009.COM

Spielplan

Russland

Schweiz

Deutschland

Frankreich

Schweden

USA

Lettland

Österreich

Kanada

Slowakei

Weissrussland

Ungarn

Finnland

Tschechien

Norwegen

Dänemark

Gruppe B

Finaltag

Vorrunde in Bern

Zwischenrunde/Relegationsrunde in Bern

1/4-Finals in Bern

Spiel um den 3. Platz in Bern

Halbfi nals in Bern Final in Bern

Vorrunde in Zürich-Kloten

Zwischenrunde/Relegationsrunde in Zürich-Kloten

Arena Zürich-KlotenPostFinance-Arena Bern

Gruppe C Gruppe A Gruppe D

24. April 2009, 16:15 Uhr Deutschland – Russland24. April 2009, 20:15 UhrSchweiz – Frankreich

26. April 2009, 16:15 UhrSchweiz – Deutschland26. April 2009, 20:15 UhrRussland – Frankreich

28. April 2009, 16:15 UhrRussland – Schweiz28. April 2009, 20:15 UhrFrankreich – Deutschland

30. April 2009, 16:15 Uhr 1B – 2C30. April 2009, 20:15 Uhr2B – 3C

1. Mai 2009, 16:15 Uhr4B – 4D1. Mai 2009, 20:15 Uhr1C – 3B

2. Mai 2009, 16:15 Uhr3B – 3C2. Mai 2009, 20:15 Uhr1B – 1C

6. Mai 2009, 16:15 UhrQF16. Mai 2009, 20:15 UhrQF2 10. Mai 2009, 16:00 Uhr

8. Mai 2009, 16:15 UhrSF1

10. Mai 2009, 20:30 Uhr

7. Mai 2009, 16:15 UhrQF37. Mai 2009, 20:15 UhrQF4

8. May 2009, 20:15 UhrSF2

25. April 2009, 16:15 Uhr USA – Lettland25. April 2009, 20:15 UhrSchweden – Österreich

27. April 2009, 16:15 UhrUSA – Österreich27. April 2009, 20:15 UhrLettland – Schweden

29. April 2009, 16:15 UhrÖsterreich – Lettland29. April 2009, 20:15 UhrSchweden – USA

3. Mai 2009, 12:15 Uhr 4B – 4C3. Mai 2009, 20:15 Uhr2B – 2C3. Mai 2009, 16:15 Uhr1B – 3C

4. Mai 2009, 12:15 Uhr4A – 4B4. Mai 2009, 16:15 Uhr2C – 3B4. Mai 2009 20:15 Uhr1C – 2B

24. April 2009, 16:15 Uhr Weissrussland – Kanada24. April 2009, 20:15 UhrSlowakei – Ungarn

26. April 2009, 16:15 UhrSlowakei – Weissrussland26. April 2009, 20:15 UhrKanada – Ungarn

28. April 2009, 16:15 UhrUngarn – Weissrussland28. April 2009, 20:15 UhrKanada – Slowakei

30. April 2009, 16:15 Uhr 2A – 3D30. April 2009, 20:15 Uhr1A – 2D

1. May 2009, 16:15 Uhr4C – 4A1. May 2009, 20:15 Uhr1D – 3A

2. May 2009, 16:15 Uhr2D – 3A2. May 2009, 20:15 Uhr1D – 2A

25. April 2009, 16:15 Uhr Norwegen – Finnland25. April 2009, 20:15 UhrTschechien – Dänemark

27. April 2009, 16:15 UhrTschechien – Norwegen27. April 2009, 20:15 UhrFinnland – Dänemark

29. April 2009, 16:15 UhrDänemark – Norwegen29. April 2009, 20:15 UhrFinnland – Tschechien

3. May 2009, 12:15 Uhr 4A – 4D3. May 2009, 20:15 Uhr3D – 1A3. May 2009, 16:15 Uhr2A – 2D

4. May 2009, 12:15 Uhr4D – 4C4. May 2009, 16:15 Uhr3A – 3D4. May 2009, 20:15 Uhr1A – 1D

Page 34: SLAPSHOT 8 2008/09

36 MAI ’09

EINFÜHRUNG IN DIE GRUPPE B

Wahrscheinlich die ausgeglichenste Gruppe. Russland (Weltranglisten-Nr. 2), Deutsch-land (10.), die Schweiz (7.) und Frankreich (18.) liegen recht nahe zusammen. Die Schweiz hat Russland an der WM bereits zweimal besiegt: am 7. Mai 1998 in Basel 4:2 und am 3. Mai 2000 in St. Petersburg 3:2. Dazu kommen zwei Remis vom 28. April 1992 (2:2) in Bratislava und vom 6. Mai 2005 (3:3) in Wien. Die Schweizer haben seit dem legendären WM-Viertelfi nal vom 7. Mai 1992 (3:1) gegen Deutschland zwar mehrere entscheidende WM-Partien gewonnen. So be endeten sie am 2. Mai 2004 in der Zwischenrunde in Prag mit einem 1:0 (und Heldentaten von Torhüter Martin Gerber) die Ära von Hans Zach und wiesen am 5. Mai 2005 mit einem 5:1 den Deutschen in Wien den Weg in den Abstieg. Aber am 28. April 2001 verloren die favorisierten Schweizer gegen die Deutschen das WM-Eröffnungsspiel in Köln 1:3 (ebenfalls mit Gerber im Tor). Und selbst Frankreich hat die Schweiz schon an WM-Turnieren besiegt – zuletzt am 1. Mai 2000 (4:2) in St. Peters-burg. Sicher ist: Russland wird seinen Rekordsieg von 1957 (22:0 gegen Österreich) nicht wiederholen und eine Rekordpleite (bisher 2:7 gegen die CSSR an der WM 1974) ist nicht zu befürchten. Im Normalfall: 1. Russland, 2. Schweiz, 3. Deutschland, 4. Frankreich. Mögliche Sensationen: Deutschland besiegt die Schweiz, die Schweiz oder Deutschland holen gegen Russland Punkte, Frankreich ergattert einen Punkt gegen Deutschland.

EINFÜHRUNG IN DIE GRUPPE A

Auf den ersten Blick sind die Verhältnisse in dieser Gruppe klar: Kanada (Weltranglisten-Nr. 1) sollte mit der Slowakei (8.), Weissrussland (9.) und Ungarn (20.) keine Probleme haben. Einerseits wird den Kanadiern eine Wiederholung des höchsten WM-Sieges (47:0 am 12. Februar 1949) auch gegen Aufsteiger Ungarn nicht gelingen und eine Rekord pleite (1:11 am 24. April 1977 gegen die UdSSR) ist erst recht nicht zu befürchten. Andererseits ist eine Sensation eben nie ganz auszuschliessen. Kanada verlor immerhin am 1. Mai 2000 in Deutschland gegen Norwegen 3:4 und kam an der WM 1992 in Bratislava gegen die Schweiz nicht über ein 1:1 hinaus. Un vergessen bleibt die Niederlage der kandischen NHL-Profi s beim olympischen Turnier von Turin gegen die Schweiz (0:2). Und die Slowakei musste an der letzten WM in Kanada nach einer Niederlage gegen Deutschland (2:4) in die Relegationsrunde. Trotzdem: Weissrussland und Ungarn werden wohl in der Direktbe-gegnung ausmachen, wer in die Relegationsrunde muss und wer zusammen mit Kanada und der Slowakei in die Zwischenrunde vorrücken darf. Im Normalfall: 1. Kanada, 2. Slo-wakei, 3. Weissrussland, 4. Ungarn. Mögliche Sensationen: Weissrussland besiegt die Slowakei oder holt einen Punkt gegen Kanada.

EINFÜHRUNG IN DIE GRUPPE C

Schweden (Weltranglisten-Nr. 3), die USA (6.), Lettland (11.) und Österreich (16.) liegen näher zusammen, als es die Weltranglisten-Klassierungen vermuten liessen. Rekordnie-derlagen und -siege wird es sicher nicht geben. Bei der WM 1947 gewann Schweden ge-gen Belgien 24:1 und beim WM-Turnier 1924 setzte es gegen Kanada eine 0:22-Pleite ab. Und auch die Rekordsiege (1948 31:1 gegen Italien) und Rekordpleiten (je ein 2:17 1963 gegen Schweden und 1969 gegen die UdSSR) der USA werden für die Ewigkeit bestehen bleiben. Aber die Schweden sind auch nach dem 3:4 im Olympia-Viertelfi nal von 2002 gegen Weissrussland nicht ganz sensationsresistent geworden. Sie haben an der letzten WM in Québec gegen die Schweiz in den Gruppenspielen 2:4 verloren, der Gruppensieg ging ebenfalls an die Schweiz. Auch die Amerikaner hat es hin und wieder an einer WM erwischt: 1998 gab es in Zürich und Basel beispielsweise Pleiten gegen Frankreich (1:3), Italien (0:4) und Lettland (2:3). 2003 mussten die Amerikaner nach einem 2:5 gegen Dänemark erneut in die Relegationsrunde. Die Klassierung im Normalfall: 1. Schweden, 2. USA, 3. Lettland, 4. Österreich. Mögliche Sensationen: Punkt gewinne von Lettland gegen die USA und von Österreich gegen Lettland.

EINFÜHRUNG IN DIE GRUPPE D

Finnland (4. der Weltrangliste) und Tschechien (5.) sind zwar gegen Norwegen (12.) und Dänemark (13.) favorisiert – aber es könnte knapper werden, als es auf dem Papier scheint. Dänemark hat durch eine 3:5-Niederlage gegen Norwegen im Qualifi kationstur-nier die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2010 verpasst. Bereits bei der WM 2006 schaffte Norwegen die WM-Zwischenrunde durch ein 6:3 gegen Dänemark. Doch die Entscheidung, wer in die Zwischenrunde darf, muss nicht zwingend im Derby zwischen Norwegen und Dänemark fallen. Eine Überraschung ist nie auszuschliessen. 2003 gelang Dänemark beispielsweise ein 5:2 gegen die USA und in der Zwischenrunde ein 2:2 gegen Kanada. Am 1. Mai 2000 besiegte Norwegen an der WM 2000 in Deutschland die Kana-dier in den Gruppenspielen 4:3 und schon am 22. April 1990 erreichten die Norweger bei der WM in der Schweiz gegen Finnland ein 3:3. Sicher ist nur: Weder die Tschechen noch die Finnen werden ihre Rekordmarken erreichen. Tschechiens höchster Sieg: ein 25:1 ge-gen Belgien (1947). Tschechiens höchste Niederlage: ein 0:30 gegen Kanada (1924). Die Finnen siegten 1960 19:2 gegen Australien und verloren 1954 0:24 gegen Kanada. Im Normalfall: 1. Finnland, 2. Tschechien, 3. Dänemark,4. Norwegen. Mögliche Sensationen: Dänemark oder Norwegen besiegen Finnland oder Tschechien.

Spielort Bern – PostFinance-Arena

Spielort Kloten – Arena Zürich/KlotenFOTO: PIUS KOLLERFOTO: RETO FIECHTER

Page 35: SLAPSHOT 8 2008/09

WWW.IIHFWORLDS2009.COM

MAI ’09 37

FACTS & FIGURES ZUR 2009 IIHF WELTMEISTERSCHAFT

600’000’000 Zuschauer haben die WM 2008 in Kanada am TV verfolgt31’127’342 CHF ist das Budget, das dem OK für die Umsetzung der WM zur Verfü-

gung steht. Relevant für die Umsetzung etlicher Massnahmen ist der Ticketverkauf. Daher plant das OK mit verschiedenen Konzepten und wird diese je nach Ertragssituation auslösen oder eben nicht

446’440 Tickets stehen für den Verkauf zur Verfügung303’000 Verkaufte Tickets budgetiert das OK. Das entspricht einer Auslastung

der beiden Stadien von 67%240’000 Tickets per 7. April 2009 verkauft100’000 Übernachtungen werden dank der WM in und um Bern und Zürich-

Kloten gebucht17’000 Früchte wie Äpfel, Bananen, Birnen etc. werden von den Teams in den

Garderoben und in den Hotels verzehrt15’000 Akkreditierte werden in verschiedenen Funktionen ihren Beitrag zur

WM leisten (rund 1’000 akkreditierte Medienleute, inkl. Techniker). Akkreditierungsanträge für Medien gibt es seit 13. Oktober als Down-load auf www.iihfworlds2009.com. Deadline war der 16. Januar 2009

11’421 Plätze beherbergt die WM taugliche PostFinance Arena in Bern. Grund fürdiese Kapazitätsminderung gegenüber dem Ligabetrieb (17’000 Zuschauer) sind die temporären Umbauten und die Änderung der Sitz-platzkapazität. 9’857 sind verkaufbare WM-Tickets

10’000 Schulkinder und Eishockey-Nachwuchsathleten haben sich für die Ak-tion «Schulen und Clubs an die WM» registriert. Die Kapazität für die-ses Projekt liegt bei 12’000 Plätzen

6’851 Plätze beherbergt die WM taugliche Arena in Zürich-Kloten. Grund für die Kapazitätsminderung gegenüber dem Ligabetrieb (7’624 Zu-schauer) sind die temporären Umbauten im Stadion. 5’409 sind ver-kaufbare WM-Tickets

4’000 Eishockeystöcke werden für die 56 Spiele von insgesamt 400 Spielern eingesetzt

2’000 Pucks stehen für die 56 Spiele sowie alle Trainings zur Verfügung1’800 Diensttage stellt die Schweizer Armee dem OK zur Verfügung (Auf-

bau, Abbau, Transporte, Material, Verkehr, Sanität). Auch die kanto-nalen Zivilschutzorganisationen stellen Diensttage (920 Kant. Bern, 750 Kant. Zürich)

1’400 Verkaufsstellen bieten WM-Tickets an. Zusätzlich stehen die Website des OKs www.iihfworlds2009.com und diejenige von Ticketcorner www.ticketcorner.com sowie das Call Center von Ticketcorner zur Ver-fügung

1’100 Volunteers (inklusive Armee- und Zivilschutz-Angehörige) werden dem OK zur Verfügung stehen. Am 8. April 2009 fi ndet in Olten das offi zielle Kickoff-Meeting für Volunteers statt (Einkleidung, Instruktio-nen, Motivation, Matchbesuch Schweiz – Finnland)

96 Fahrzeuge stehen im Einsatz. 50 Skoda-PWs, 10 Kleinbusse, 16 Team-busse und 20 LKWs

80 Kernteammitglieder führen diese 1’000 Volunteers. Am 8. April 2009 fi ndet das Kickoff-Meeting für die Volunteers mit der gesamten Füh-rungsequipe des Organisationskomitees statt

75 TV-Partner zeigten Bilder der WM 2008 in über 100 Ländern19 – 329 Franken ist die Preisspanne der Ticketkosten08.09.08 08:09 h Ticketverkaufsstart an 1’400 Verkaufsstellen und über www.iihfworlds2009.com oder www.ticketcorner.ch

WM-COMPILATIONDie Schweizer Kult-Band «Krokus» rockt den offi ziellen Song der 2009 IIHF Weltmeister-schaft. «Live for the action» ist der erste Song, den Krokus seit über 20 Jahren in der Originalformation produziert haben. Er wird von der Band vor dem Eröffnungsspiel in Bern am 24. April 2009 live performt und ist über die nummerierte Compilation-CD der WM in den Handel gelangt. Das Cover der WM-Compilation «Rhythm of Ice Hockey».Mit über einer Million verkauften Tonträgern alleine in ihrer Heimat sind Krokus die erfolgreichste Band der Schweizer Rock-geschichte. Weltweit haben die Alben der Band mehr als 13 Mil-lionen Käufer gefunden. Ihre ungebrochene Popularität demonst-rierte die Band am 2. August des vergangenen Jahres: 10‘000 euphorische Fans bereiteten Krokus im Berner Stade De Suisse bei

ihrem Reunion-Konzert einen triumphalen Empfang. Seither planen die Schweizer Rocker ein Comeback.OK-Chef Gian Gilli ist begeistert von Krokus und deren offi ziellem WM-Song: «Die Kult-Band rockt gewaltig und passt perfekt zum Eishockeysport. Dank dem angekündigten Comeback ist Krokus wieder in aller Munde und der Song ‹Live for the action› dürfte schweizweit zum Ohrwurm werden.»Den WM-Song gibt’s exklusiv über das Organisationskomitee der 2009 IIHF Weltmeister-schaft auf einer auf 2009 Stück nummerierten Compilation-CD zu haben. Neben Krokus sind darauf acht weitere Bands zu hören, die im Rahmen einer Ausschreibung ihre eigenen WM-Songs veröffentlichen dürfen:

Bestellung: Die Compilation-CD kostet 19 Franken plus 3 Franken Versand- und Ver packungsspesen pro CD. Sie kann unter Angabe von Namen und vollständiger Adresse sowie Anzahl der CD-Exemp-lare über folgende E-Mail-Adresse bestellt werden: [email protected].

Song-Download: Ein Ausschnitt des offi ziellen Songs der 2009 IIHF Weltmeis-terschaft kann unter folgendem Link als mp3-Datei heruntergeladen werden: Download «Live for the action».

Die CD beinhaltet 9 Songs: Mophisto (Deutschland) mit «Don’t you ever give up»; Charing Cross (Schweiz) mit «Shout it out»; NEWLAND & friends (Schweiz) mit «Set the ice on fi re»; Sinplus (Schweiz) mit «Shoot»; The Bunkertunes (Schweiz) mit «Rock Patrol»; WillyTell & sini Buebä (Schweiz) mit «Stand up for Hockey»; Altor DJ (Schweiz) mit «Ultra Groove»; Tripping mit «Standing Tall»

SONDERMARKE FÜR DIE 2009 IIHF WELTMEISTERSCHAFTAn der 2009 IIHF Weltmeisterschaft spielen diesen Frühling sechzehn Nationen in Bern und Zürich-Kloten um den Eishockey-Weltmeistertitel. Für die Schweiz ist das der Sport-Event des Jahres – und des-halb für die Schweizerische Post auch eine Sondermarke wert.

Verkauf: Von 21.02.2009 bis 31.03.2010 oder solange Vorrat

Gültigkeit: Unbegrenzt ab 05.03.2009Designer: Susanne Krieg, Basel

SKODA ROOMSTER «COOLY»- GEHEIMTIPP FÜR DIE 2009 IIHF WELTMEISTERSCHAFT

Zu diesem Anlass lanciert Skoda – zum 17. Mal in Serie Hauptsponsor dieses sportlichen Eishockey Gross-Events – das Sondermodell Roomster «Cooly». Der Name «Cooly» ist eine Anlehnung ans sympathische Maskottchen der Weltmeisterschaft. Flexibel, vielfältig, zu-verlässig und überall einsetzbar: das sind die Eigenschaften, die nicht nur im Eishockey Sieger-Typen ausmachen sondern auch das Sondermodell «Cooly» auszeichnen. Und dies alles gepaart mit einem Kundenpreisvorteil von über CHF 2’000.–! Zur umfangreichen Serienausstattung des Roomster «Cooly» gehören Sportsitze, ein 3-Speichen-Lederlenkrad, Kopfair-bags, ESP, Halogen-Projektionsscheinwerfer mit Schwenk- modul und «Corner-Funktion», Mittelarmlehne, Radio Dance mit CD-Spieler und Audio-Anschluss in der Mittel-konsole, Maxi-DOT (grosse Multifunktionsanzeige), Sitzheizung, Climatronic mit klimatisiertem Hand-schuhfach, Dachreling sowie Leichtmetallfelgen

«Atria» 6,5Jx16“ und natürlich Fussmatten mit dem offi ziellen WM-Logo.Die Nettopreise für das limitierte Sondermodell Roomster «Cooly» 1.6 16V Benziner (105 PS) betragen CHF 24’250.–, respektive CHF 25’850.– für die Automatikversion. Den drehmomentstarken und sehr sparsamen 1.9 TDI (105 PS) mit Die-selpartikelfi lter gibt es für netto CHF 27’450.–.

«Atria» 6,5Jx16“ und natürlich Fussmatten mit dem offi ziellen WM-Logo.Die Nettopreise für das limitierte Sondermodell Roomster «Cooly» 1.6

Krokus sind darauf acht weitere Bands zu hören, die im Rahmen einer Krokus sind darauf acht weitere Bands zu hören, die im Rahmen einer

SONDERMARKE FÜR DIE 2009 IIHF WELTMEISTERSCHAFTAn der 2009 IIHF Weltmeisterschaft spielen diesen Frühling sechzehn Nationen in Bern und Zürich-Kloten um den Eishockey-Weltmeistertitel. Für die Schweiz ist das der Sport-Event des Jahres – und des-halb für die Schweizerische Post auch eine

Von 21.02.2009 bis 31.03.2010

Page 36: SLAPSHOT 8 2008/09

38 MAI ’09

WWW.IIHFWORLDS2009.COM

Kolumne von Thomas Roost

Die Journalisten verstehen nicht, wieso der oder jener im oder nicht im WM-Auf-gebot steht, die Fans erst recht nicht und die Scouts haben wiederum eine andere Sichtweise. Und wer glaubt, dass sich die Coaches einig sind, der irrt. Dies ist bei uns in der Schweiz nicht anders als anderswo. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Coaches radikal nur das Resultat interes-siert. Die Journalisten sind oft regional gefärbt mit einer latenten Clubbrille, die Scouts bevorzugen junge Spiele im Aufge-bot, möchten Spieler mit so genannten Spezialfähigkeiten sehen und die Fans wollen die spektakulären Spieler, die Tops-corer – aber nur so lange ihr Team ge-winnt. Spätestens nach der WM interes-siert die Fans vor allem das Resultat. Aus der Adlerperspektive interessieren vor al-lem Spieler, welche die Zuschauer ins Sta-dion locken, so genannte «Ticketseller». Eishockey ist Sport und Sport ist Unterhal-tung und gute Unterhaltung ist das was die Zuschauer ins Theater, vor den Fernse-her, ins Kino, in den Konzertsaal und ins Stadion lockt. Ich schätze Ralph Krueger sehr, die Resultate die er mit dem Natio-nalteam erreicht sind in aller Regel das Optimum was mit unserem Spielermaterial herausgeholt werden kann. Trotzdem ma-che ich in dieser Kolumne bewusst auf Po-

lemik, denn auch Polemik ist Unterhaltung und somit im «Big Picture» gesehen dem Eishockeysport förderlich. Meine Polemik ist aus Sicht des Scouts und aus Sicht der Adlerperspektive zu verstehen. Unsere Schweizer Nationalmannschaft weist vom Spielsystem und von der individuellen Klasse der Spieler her gesehen den Unter-haltungswert eines Gottesdienstes von Bischof Haas auf. Kaum ein neutraler Zu-schauer ist bereit, auch nur einen einzigen Dollar in die Hand zu nehmen, um unser Nationalteam spielen zu sehen. Dies war einmal und stimmt heute nur noch be-dingt. Bedingt weil wir mittlerweile mit Roman Wick einen Spieler im Team haben, der spektakuläre Stocktechnik und Kör-pertäuschungen aufs Eis zaubert. Endlich mal ein Spieler bei dem man hoffen kann, dass er ein Spiel mit einer Einzelaktion ent-scheiden kann und dies auf höchstem Ni-veau. Reicht ein Roman Wick, um Tickets zu verkaufen? Nein, das reicht noch nicht, wir erzeugen mit seiner Nomination zwar Aufmerksamkeit aber noch keine «Kauf-provokation».

Es gibt aber einen zweiten «Ticketseller» mit Schweizer Pass: Peter Guggisberg. Der «Speed» von Guggisberg ist unglaublich attraktiv, er gleitet übers Eis wie von ei-

nem Joystick gesteuert. Sein Speed – seine Beschleunigung vom zweiten in den drit-ten Gang – ist derart ausgeprägt, dass er mit dieser Waffe selbst gute NHL-Verteidi-ger in Verlegenheit bringen kann. Auch aus Scout-Sicht ist die Nichtnomination von Peter Guggisberg bedauerlich. Ich meine, Guggisberg ist ein seltenes «As-set» auf das man nicht verzichten darf. Guggisberg hat die Fähigkeit, aus dem Nichts eine Torchance zu kreieren. Wenn die Gegner unsere Offensive kontrollieren – was sie meistens tun – wenn im Kreativ-bereich nichts zusammenpasst, wenn die genialen Game-Plans von Ralph Krueger für einmal nicht aufzugehen scheinen und die Offensivbemühungen im eigenen Sys-tem ersticken, was dann? Peter Guggis-berg ist meine Antwort. Auch wenn nichts zusammenpasst nimmt er im offenen Eis die Scheibe und kreiert mit seinem un-glaublichen Speed eine Torchance aus dem Nichts, ohne System, ohne «Momentum», einfach so. Guggisberg ist eine unbere-chenbare und darum reizvolle Waffe für Spielsituationen in denen nichts mehr zu-sammenpasst und man ein Tor so dringend notwendig hätte. Peter Guggisberg ist zu-dem ein echter «Ticketseller», seine Rus-hes und seine Pässe aus dem «Top-Speed» sind schlicht spektakulär und reissen die

Zuschauer von den Sitzen. Die Scouts ken-nen seine Schwächen im Spiel entlang der Bande, in den Ecken und im Spiel ohne Scheibe, gar keine Frage, aber seine Stär-ken sind derart herausragend, dass sie nicht negiert werden dürfen. Die Nichtno-mination von Peter Guggisberg ist auch aus der Adlerperspektive ein Verbrechen am Eishockey. Ich werde ihn vermissen und noch immer wird kein neutraler Zu-schauer einen Dollar für ein Schweizer Spiel aufwerfen!

Keine Frage, unsere aktuelle National-mannschaft ist die stärkste die wir vermut-lich je hatten. Die Jahrgänge die bei den Junioren seinerzeit den Anschluss an die Weltspitze geschafft haben stehen jetzt auf dem Höhepunkt ihres Leistungsvermö-gens, in der sogenannten «Prime» ihrer Karriere. Wie geht es weiter? Leider habe ich schlechte Nachrichten. Ernüchtert bin ich Mitte April von der U18-WM aus Far-go/Moorhead zurückgekehrt. Noch nie in den 12 Jahren meiner Scouting-Tätigkeit war der individuelle Unterschied zwischen den Schweizer Spielern und den Weltbes-ten derart gross. Wir müssen wieder Angst haben vor zweistelligen Niederlagen ge-gen die ganz grossen Nationen und das läuferische, stock- und schusstechnische Niveau unserer Junioren-Auswahlspieler ist beängstigend im Weltklassevergleich, Ausnahme: Der Davoser Nino Niederreiter, seine Schusstechnik genügt höchsten An-sprüchen. Um so bedauerlicher, dass wenn wir endlich einmal einen Spieler mit einzel-nen Weltklassefähigkeiten wie Peter Gug-gisberg haben, ihn dem internationalen Schaufenster vorenthalten. Trotzdem freue ich mich auf die WM. Es gibt speziell bei den US-Amerikanern ein Wiedersehen mit vielen jungen Spieler die noch vor sehr kurzer Zeit in meinem Scoutingblickfeld gestanden haben. Ich erinnere mich an ein gut besetztes Juniorenturnier in Schwe-den; Ryan Suter und Roman Wick waren die besten Spieler in diesem Turnier. Wer-den sie es auch in Kloten und Bern? ●

Die WM-Zeit ist immer Zeit der Polemik

ZUM AUTOR UND ZUR RUBRIK :Thomas Roost ist seit zehn Jahren als NHL-Scout tätig und ein profunder Kenner der europäi-schen Spielermärkte. Bei Central Scouting Europe ist er alleinverantwortlich für die Spielerran-kings in der Schweiz und Deutschland sowie mitverantwortlich für die gesamteuropäischen Ran-

kings. Hauptberufl ich ist Roost Head Human Resources und Mitglied der Konzernleitung in der Touristikbranche. Roost schreibt während der gesamten Saison 2008/09 monatlich eine Kolumne

im SLAPSHOT. Roosts persönliche Meinung kann, muss sich aber nicht unbedingt mit derjenigen der SLAP SHOT-Redaktion decken. Lesermeinungen zu den Kolumnen-Beiträgen nehmen wir gerne

via [email protected] entgegen. Sie können Ihr Feedback dem Autor auch direkt zukom-men lassen: [email protected]

Page 37: SLAPSHOT 8 2008/09
Page 38: SLAPSHOT 8 2008/09

Schweizer Meister 2008/2009HOCKEY-CLUB

DAVOS

Page 39: SLAPSHOT 8 2008/09

Schweizer Meister 2008/2009

Page 40: SLAPSHOT 8 2008/09

Sandy Jeannin

Page 41: SLAPSHOT 8 2008/09

Brasilianern im Fussball zu haben scheinen, wenn sie ihr Kombinationsspiel aufziehen. Oder doch die Kanadier, die durch ihren unbändigen Willen und Kampfeskraft an Fussball-Deutschland erinnern? Weitere Anwärter für den Titel sind natürlich die Schweden, die mit ihrer perfekten (Defensiv-) Organisation ergänzt durch exzellente Stürmer als halbe Eishockey spielende Italiener auftreten. Wohin-gegen die Tschechen eher eine erfolgreiche Mischung aus brasilianischen und deutschen Fussball-Tugenden darstel-len. Gefühlsmässig leicht geringer erscheinen die Chancen der Finnen, der US-Boys und diejenige der Slowaken. Aber Vorsicht: Wer weiss, welche Spieler plötzlich aus Übersee noch zu diesen Mannschaften stossen. Wagt jemand sogar einen Tipp auf die Schweiz? Mit der Startquote von 40.00 liessen sich unglaublich attraktive Gewinne erzielen. Die Resultate der letzten Weltmeister-schaften zeigen, dass, wenn alle Faktoren passen, die Schweiz die grossen Eishockeynationen hart fordern kann. Und wo können die Spieler mehr Mut für Exploits tanken, als im vollbesetzten Hexenkessel in der PostFinance Arena in Bern. Solch eine frenetische Kulisse sind auch gestande-ne Eishockeycracks nicht immer gewöhnt. Zwei Wochen mit grossartigem Sport und erfolgreichen Prognosen wünscht Ihnen von Herzen Sporttip. Alle aktu-ellen Wetten gibt es auf: www.sporttip.ch.

MIT SPORTTIP AUF DEN EISHOCKEY-WELTMEISTER TIPPEN UND GEWINNEN!

Wer wird Eishockey-Weltmeister 2009? Mit der grossen Sporttip-Verlosung wird die WM noch spannender. Tippen Sie jetzt unter www.hockey-champion.ch auf Ihren Fa-voriten und gewinnen Sie tolle Preise:

5’000 Franken in bar3 x 2 Tickets für das Finale in BernWettgutscheine

Übrigens: Wetten lohnt sich jetzt erst recht. Denn mit jeder Wette unter www.sporttip.ch nehmen Sie auto-matisch nochmals an der Verlosung teil und erhöhen so Ihre Gewinnchancen. ●

Die Vorzeichen auf ein grosses und fröhliches Eishockey-fest in unserem Land sind also bestens gegeben. Und dazu will auf jeden Fall auch Sporttip etwas beitragen und bie-tet täglich ein buntes Feuerwerk an originellen und attrak-tiven Wetten an. Genau das Richtige für Eishockeyexper-ten/Innen mit guten Scorerqualitäten für die richtige Quote. Gute Übersicht und entschlossenes Handeln führt auch bei Sporttip zum Gewinn. Die Palette an Wetten ist vielfältig. Sporttip set bietet täg-lich die beliebten Single-Wetten an: Sie tippen einfach auf Sieg (= Tipp 1), Unentschieden (= Tipp X) oder Niederlage (= Tipp 2) einer Partie – mehr ist nicht nötig, um zu gewin-

nen. Wer auf das genaue Resultat, die Anzahl Tore pro Spieltag oder andere Ereignisse eines Eishockey-Spiels wetten möchte, fi ndet bei Sporttip one die entsprechen-den Wetten. Die Königsdisziplin der richtigen Prognoseerstellung ist bei einer Weltmeisterschaft natürlich gegeben: Wer wird Weltmeister? Auf den Weltmeister zu tippen, ist beson-ders verdienstvoll. Und: je früher man den Tipp im Verlauf des Turniers abgibt, umso gewinnbringender kann er sein. Die Quoten für die Aussenseiter sind anfangs Turnier am höchsten. An welche Mannschaft glauben Sie? Etwa wieder die Russen, die genetische Ähnlichkeiten mit den

Publireportage Sporttip

LIEBE EISHOCKEYFANS, WIR GEBEN ZU, WIR SIND SCHON ZIEMLICH NERVÖS. BALD SCHON KOMMEN WIR ERNEUT IN DEN GENUSS EINES SPORTLICHEN ANLASSES DER ABSOLUTEN EXTRAGÜTE. WIR KÖNNEN UNS, NACH DEM SENSATIONELLEN ERFOLG DER ZSC LIONS UND DEN SPANNENDEN PLAYOFFS MIT VIELEN ÜBERRASCHUNGEN SOGAR NOCHMALS AUF EINE STEIGERUNG FREUEN: DIE AKTUELL 16 BESTEN NATIONALMANN-SCHAFTEN DER WELT KOMMEN IN DIE SCHWEIZ UND WERDEN UNS AB DEM 24. APRIL 2009 FÜR ZWEI WOCHEN MIT EISHOCKEY VOM FEINSTEN VERZAUBERN. EISHOCKEYHERZ, WAHRLICH, WAS BEGEHRST DU MEHR?!

Einer wird Weltmeister. Darauf kannst Du wetten!

Mach mit bei der grossen Sporttip-Verlosung: Tippe jetzt, wer Eishockey-Weltmeister wird. Und gewinne 5’000 Franken in bar, 3x2 Tickets für das Finale in Bern sowie Wettgutscheine. www.hockey-champion.ch

Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und gewinne WM-Tickets und 5’000 Franken.

In Kooperation mit:

Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und Tippe auf den Eishockey-Weltmeister und

MAI ’09 43

Page 42: SLAPSHOT 8 2008/09

44 MAI ’09

Dany Heatley vs. Martin PlüssDIE WM VERLANGT NACH EINEM «VS» ZWISCHEN EINEM DER BESTEN SCHWEIZER SPIELER UND EINEM «POSTERBOY» DER KANADIER. EIN UNFAIRER VERGLEICH DENN ZWISCHEN HEATLEY UND PLÜSS BESTEHT EIN KLASSENUNTERSCHIED UND DIES OBWOHL MARTIN PLÜSS ZWEIFELSOHNE EINER DER HERAUSRAGENDEN SCHWEIZER STÜRMER IST.

Text: Thomas RoostFotos: Daniel Wenger

Dany Heatley war nach Joe Thornton der zweite NHL-Su-perstar, der in der Schweiz in der NHL-Lockout-Saison zu sehen war. Heatley ist in Deutschland geboren (sein Vater war ein vergleichsweise zweitklassiger Hockeyprofi mit mehrjähriger Station in Freiburg i.Br.). Später ist die Fami-lie Heatley nach Calgary umgezogen und dort hat Dany Heatley als Junior für die ersten Schlagzeilen gesorgt. Die beste Waffe des zweimaligen 50-Goalscorers aus der NHL sind seine aussergewöhnlichen offensiven Instinkte. Als ich ihn das erste Mal spielen gesehen habe, hat er in fast jedem Einsatz Gefahr kreiert, er produzierte wohl mehr Torchancen in diesem einen Spiel als andere Spieler in ihrer gesamten Karriere zusammen... Heatley hat aus-sergewöhnlich gute, schnelle und weiche Hände. Zudem ist «Heater» gross und stark. Heatley ist ein kompetitiver Spieler und ehrgeizig. Seine sehr schnellen Hände, sein Instinkt und sein sehr stabiler Körper machen ihn zu einem extrem effi zienten Spieler im «Slot» und ganz generell im engen Raum mit viel Verkehr. Er ist nicht leicht berechen-bar, er kreiert Torchancen und markiert seine Tore auf ver-

schiedene Weise. «Heater» ist ein offensiver Zauberer, ei-ner der 10 offensiv besten NHL-Spieler der Gegenwart. Als Vorbereiter glänzt er durch Kreativität und gute Spielüber-sicht, im Abschluss besticht er durch Präzision wie kein anderer. Und wenn es das Spiel erfordert, dann schlüpft er in die Rolle des klassischen Power-Stürmers. Heatley kennt im offensiven Bereich immer auf fast alles eine Antwort. Grenzt es an Arroganz, bei Heatley Schwächen orten zu wollen? Nein, denn es ist klar, dass sämtliche Schwächen bei Heatley wie auch bei Plüss auf sehr hohem Niveau an-gesiedelt sind, d.h. das ist Kritik auf hohem Niveau. Das Schlittschuhlaufen gehört nicht zu den Stärken von Dany Heatley, aber es ist doch immerhin NHL-Durchschnitt. Sein Skating ist kraftvoll und stabil, aber er hat nicht die schnellsten Füsse. Sehr schnelle Richtungsänderungen und Explosivität aus dem Nichts gehören damit nicht zu Heatleys Spezialitäten. Immerhin: Sein Skating führt ihn meistens dorthin wo er will und wann er will. Das Defen-sivverhalten ist durchschnittlich, nicht aber so schwach,

als dass er damit das eigene Team in Gefahr gefährden würde. Es gibt Spiele, in denen es einem in guter Form spielenden Checkline-Forward gelingt, Dany Heatley aus dem Spiel zu nehmen, d.h. Heatley ist ein Star-spieler aber nicht immer ein Superstar. Der Schatten über Dany Heatley: Dany Heatley war in eine sehr traurige und belastende Geschichte in-volviert, die sein Leben verändert hat. Vor einigen Jahren fuhr Heatley seinen Ferrari zu Schrott, leider mit der katastrophalen Folge, dass der Beifahrer, Dan Snyder, Stürmer der Atlanta Thrashers, an den Unfallfolgen verstorben ist. Dan Snyder war ein ech-ter Freund von Dany Heatley – es ist schwierig vor-

DANY HEATLEY

Geburtsdatum: 21.01.1981 Grösse: 190 cm Gewicht: 98 kg Position: Flügelstürmer Stock: linksAktueller Verein: Ottawa SenatorsLänderspiele: 68 (WM’s und Olympische Spiele)Stats: 39 Tore, 27 Assists, 66 Punkte

Dany Heatley war nach Joe Thornton der zweite NHL-Su-perstar, der in der Schweiz in der NHL-Lockout-Saison zu sehen war. Heatley ist in Deutschland geboren (sein Vater war ein vergleichsweise zweitklassiger Hockeyprofi mit mehrjähriger Station in Freiburg i.Br.). Später ist die Fami-lie Heatley nach Calgary umgezogen und dort hat Dany Heatley als Junior für die ersten Schlagzeilen gesorgt. Die beste Waffe des zweimaligen 50-Goalscorers aus der NHL sind seine aussergewöhnlichen offensiven Instinkte. Als ich ihn das erste Mal spielen gesehen habe, hat er in fast jedem Einsatz Gefahr kreiert, er produzierte wohl mehr Torchancen in diesem einen Spiel als andere Spieler in ihrer gesamten Karriere zusammen... Heatley hat aus-sergewöhnlich gute, schnelle und weiche Hände. Zudem ist «Heater» gross und stark. Heatley ist ein kompetitiver Spieler und ehrgeizig. Seine sehr schnellen Hände, sein Instinkt und sein sehr stabiler Körper machen ihn zu einem extrem effi zienten Spieler im «Slot» und ganz generell im engen Raum mit viel Verkehr. Er ist nicht leicht berechen-bar, er kreiert Torchancen und markiert seine Tore auf ver-

Grenzt es an Arroganz, bei Heatley Schwächen orten zu wollen? Nein, denn es ist klar, dass sämtliche Schwächen bei Heatley wie auch bei Plüss auf sehr hohem Niveau an-gesiedelt sind, d.h. das ist Kritik auf hohem Niveau. Das Schlittschuhlaufen gehört nicht zu den Stärken von Dany Heatley, aber es ist doch immerhin NHL-Durchschnitt. Sein Skating ist kraftvoll und stabil, aber er hat nicht die schnellsten Füsse. Sehr schnelle Richtungsänderungen und Explosivität aus dem Nichts gehören damit nicht zu Heatleys Spezialitäten. Immerhin: Sein Skating führt ihn meistens dorthin wo er will und wann er will. Das Defen-sivverhalten ist durchschnittlich, nicht aber so schwach,

als dass er damit das eigene Team in Gefahr gefährden würde. Es gibt Spiele, in denen es einem in guter Form spielenden Checkline-Forward gelingt, Dany Heatley aus dem Spiel zu nehmen, d.h. Heatley ist ein Star-spieler aber nicht immer ein Superstar. Der Schatten über Dany Heatley: Dany Heatley war in eine sehr traurige und belastende Geschichte in-volviert, die sein Leben verändert hat. Vor einigen Jahren fuhr Heatley seinen Ferrari zu Schrott, leider mit der katastrophalen Folge, dass der Beifahrer, Dan Snyder, Stürmer der Atlanta Thrashers, an den Unfallfolgen verstorben ist. Dan Snyder war ein ech-ter Freund von Dany Heatley – es ist schwierig vor-

Ottawa Senators68 (WM’s und Olympische Spiele)39 Tore, 27 Assists, 66 Punkte

Page 43: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 45

WWW.IIHFWORLDS2009.COM

Dany Heatley vs. Martin Plüssstellbar, wie Dany Heatley dieses schreckliche Erlebnis verarbeiten konnte. Der Wechsel von Atlanta nach Ottawa hat vermutlich geholfen.Was dürfen wir von Dany Heatley an der WM erwarten? Tore! Was dürfen wir von Martin Plüss an der WM erwarten? Leadership und harte, aufopfernde Arbeit auf dem Eis. Martin Plüss ist gebaut wie eine französische Bulldogge, er hat kräftige aber leider zu kurze Beine und allgemein ei-nen sehr muskulösen Körper mit einem tiefen Schwerpunkt. Dieser tiefe Schwerpunkt führt gepaart mit seinem breiten

Staktingstil dazu, dass er sehr stabil auf den Schlittschuhen steht und kaum aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Martin Plüss ist ein guter Bully-Spieler. Dies ist ein immer wichtiger werdendes «Asset» bei Centern und die

Schweizer werden an der WM wohl man-che kritische Situation mit einem Bully-gewinn von Martin Plüss entschärfen müssen und können. Allgemein ist Martin Plüss für schweizerische Ver-hältnisse sehr talentiert. Zudem läuft er gut, ist explosiv, ziemlich wendig und wie gesagt gesegnet mit einer guten Balance. All diese Qualitäten

führten ihn bis in die schwedische Elite-Liga zu Västra Frölunda. Er

hat sich zu einem gut angese-henen Spieler in dieser Liga entwickelt. Einzig in den Playoff hat er die Erwartun-gen nie ganz erfüllt. «Whe-re is Plüss?» erinnere ich mich an gemeinsame Aben-de mit schwedischen Scouts vor dem Fernseher in Halm-stad im Frühjahr 2006. Mit

174 cm ist Plüss zu klein, um je ernsthaft für die NHL in Frage

gekommen zu sein, d.h. wenn er in Schweden mit diesem Nachteil

mehr als einen Scorerpunkt pro Saison erzielt hätte dann wären ver-

mutlich ernsthafte Angebote gekom-

MARTIN PLÜSSGeburtsdatum: 05.04.1977 Grösse: 174 cm Gewicht: 80 kg Position: Center Stock: linksAktueller Verein: SC BernLänderspiele: 178Stats: 43 Tore, 48 Assists, 91 Punkte

hat vermutlich geholfen.Was dürfen wir von Dany Heatley an der WM erwarten? Tore! Was dürfen wir von Martin Plüss an der WM erwarten? Leadership und harte, aufopfernde Arbeit auf dem Eis. Martin Plüss ist gebaut wie eine französische Bulldogge, er hat kräftige aber leider zu kurze Beine und allgemein ei-nen sehr muskulösen Körper mit einem tiefen Schwerpunkt. Dieser tiefe Schwerpunkt führt gepaart mit seinem breiten

kann. Martin Plüss ist ein guter Bully-Spieler. Dies ist ein immer wichtiger werdendes «Asset» bei Centern und die

Schweizer werden an der WM wohl man-che kritische Situation mit einem Bully-gewinn von Martin Plüss entschärfen müssen und können. Allgemein ist Martin Plüss für schweizerische Ver-hältnisse sehr talentiert. Zudem läuft er gut, ist explosiv, ziemlich wendig und wie gesagt gesegnet mit einer guten Balance. All diese Qualitäten

führten ihn bis in die schwedische Elite-Liga zu Västra Frölunda. Er

hat sich zu einem gut angese-henen Spieler in dieser Liga entwickelt. Einzig in den Playoff hat er die Erwartun-gen nie ganz erfüllt. «Whe-re is Plüss?» erinnere ich mich an gemeinsame Aben-de mit schwedischen Scouts vor dem Fernseher in Halm-stad im Frühjahr 2006. Mit

174 cm ist Plüss zu klein, um je ernsthaft für die NHL in Frage

gekommen zu sein, d.h. wenn er in Schweden mit diesem Nachteil

mehr als einen Scorerpunkt pro Saison erzielt hätte dann wären ver-

mutlich ernsthafte Angebote gekom-

MARTIN PLÜSSGeburtsdatum: 05.04.1977 Grösse: 174 cm Gewicht: 80 kg Position: Center Stock: linksAktueller Verein: SC BernLänderspiele: 178Stats: 43 Tore, 48 Assists, 91 Punkte

men. Diese Marke hat Martin Plüss aber regelmässig ver-passt, zum Glück für Västra Frölunda und neuerdings zum Glück für den SC Bern. Insgesamt darf die Hockeyschweiz stolz sein auf unseren schwedischen «Exportartikel». Spie-lerisch stark, eine gute Uebersicht und unschweizerischen «Grit» kann Martin Plüss in die Waagschale werfen. «Grit» ist eine nordamerikanische Tugend und bedeutet so viel wie «dem Gegner unter die Haut gehen», den Gegner im-mer am Rande des Fouls traktieren, ohne aber in der Regel die Grenze zum Foulspiel zu überschreiten. «Grit» bedeutet auch, mutig und furchtlos zu sein, «Courage» zu zeigen und dies trifft alles auf Martin Plüss zu. Martin Plüss ist ei-ner der wenigen Nationalspieler der noch aus der alten Generation übriggeblieben ist, dies auch dank seiner Lea-derrolle die er übernehmen kann und soll. Martin Plüss war neben Petteri Nummelin der spektakulärste Transfer im Schweizer Eishockey für die abgelaufene Saison. Leider hat ihn eine hartnäckige Verletzung am Saisonaufbau gehin-dert, so dass er erst gegen Ende der Saison auf Touren ge-kommen ist. Ist Plüss darum noch frischer als andere? Die Resultate werden es zeigen. Wenn er eine gute WM zeigt dann fi ndet man das Argument in der vermeintlichen Fri-sche, falls nicht wird das fehlende Basistraining im Sommer als Begründung herhalten müssen. Die Gründe für Erfolg oder Misserfolg sind aber meistens deutlich komplexer und oft nicht durchschaubar. Exakt darum gehen wir ins Stadi-on. Wir wissen immer sehr genau wer das Spiel gewinnen sollte, wer die bessere Mannschaft ist und wer die besseren Spieler hat, gewinnen tun dann aber mitunter die anderen. Vielleicht sogar die Schweizer unter Mithilfe eines in be-gnadeter Form aufspielenden Martin Plüss? Ich wünsche es uns allen! ●

Page 44: SLAPSHOT 8 2008/09

46 MAI ’09

Schweizer als «Schmuggler»: Medaillen-träume mit bloss 5 Punkten

DIE SCHWEIZER NÜTZTEN AN DER HEIM-WM 1998 IN ZÜRICH UND BASEL DIE GUNST DER STUNDE WIE SELTEN ZUVOR. MIT BLOSS FÜNF PUNKTEN AUS SECHS GRUPPEN- UND ZWISCHENRUNDENSPIELEN UND EINEM NEGATIVEN TORVERHÄLTNIS VON 15:16 «SCHMUGGELTEN» SIE SICH ALS RIESENÜBERRASCHUNG BIS IN DIE HALBFINALS UND DURFTEN DAMIT SOGAR VON EINEM MEDAILLENGEWINN TRÄUMEN.

Text: Werner Haller sen.Bilder: Privatarchiv Jürg Wymann

Gegen Turnierende waren die Batterien der Schweizer je-doch mehr oder weniger leer. In den Halbfi nals gegen den nachmaligen Weltmeister Schweden (1:4, 2:7) und im Spiel um die Bronzemedaille gegen Olympiasieger Tsche-chien (0:4) waren sie chancenlos. Mit dem vierten Schluss-rang wurden die Erwartungen dennoch bei weitem über-troffen. Zusammen mit dem vierten Platz 1992 in Prag war es die beste Klassierung seit dem Gewinn der bronzenen Auszeichnung 1953 bei einer vorherigen Heim-WM, die ebenfalls in Zürich und Basel ausgetragen worden war…

UNSCHWEIZERISCHE QUALITÄTDie erstmals von Headcoach Ralph Krueger trainierten Schweizer «schmuggelten» sich zwar unter die letzten Vier, doch «gestohlen» hatten sie die Halbfi nalqualifi kation

nicht. Im Gegenteil. Sie trumpften mit einer geradezu un-schweizerischen Qualität auf: In den wichtigsten Momen-ten gewannen sie die wichtigsten Punkte und qualifi zierten sich bei Punktgleichheit sowohl nach der Vor- als auch nach der Zwischenrunde für den nächsten Durchgang.Beispiel 1: Nach Niederlagen in den zwei ersten Grup-penspielen gegen die USA (2:5) und Schweden (2:4) mussten die Schweizer die letzte Vorrundenpartie gegen Frankreich mit mindestens vier Toren Unterschied gewin-nen und taten dies mit 5:1 auch. Matchwinner war Marcel Jenni mit dem vierten Treffer in der 57. Minute und einem Schuss ins leere Tor wenige Sekunden vor Schluss. Beispiel 2: Die Zwischenrunde begann mit einer Sensa-tion: 4:2 gegen Russland – der erste WM-Sieg gegen eine der erfolgsreichsten Eishockeynationen aller Zeiten. Nach einer 1:3-Niederlage gegen Tschechien folgte ein 1:1 ge-gen die Slowakei. Die Russen kamen gegen Tschechien nicht über ein 2:2 hinaus und schieden aus. Ausschlagge-

bend bei Punktgleichheit mit den Schweizern war die Nie-derlage in der direkten Begegnung.

MUT ZUM GENERATIONENWECHSELDer vierte Schlussrang der Schweizer wird durch die Situation vor der WM zusätzlich aufgewertet. 1996 und 1997 spielten sie noch in der B-Gruppe, schafften aber den Aufstieg nicht. Dank der Aufstockung der A-Gruppe auf 16 Nationen und der Organisation der WM kehrten sie aber in die Eliteklasse zu-rück. Nationalcoach Ralph Krueger hatte ausserdem den Mut, mit seinem Aufgebot einen Generationenwechsel ein-zuleiten. Mit Torhüter David Aebischer (20-jährig), den Ver-teidigern Mark Streit (21) und Mathias Seger (21) sowie den Stürmern Martin Plüss (21), Michel Riesen (20) und Mattia Baldi (21) selektionierte er einen ganzen Block von WM-Neulingen, die nur ein Jahr zuvor an der U20-Junioren-WM in Genf und Morges positiv aufgefallen waren. Das WM-Kader 1998 war sowieso eines der talentiertesten und hochkarätigsten der Neuzeit. In ihm fi gurierten nicht weniger als sieben Spieler, die sich später in Weltklasseligen durchsetzten oder es wenigstens versuchten: David Aebi-scher, Mark Streit, Michel Riesen, Reto von Arx und Patrick Fischer spielten mehr oder weniger lang und erfolgreich in der NHL, Marcel Jenni und Martin Plüss wurden mit Färjes-tad und Frölunda Göteborg schwedischer Meister. Und un-ter den Zuschauern in Zürich und Basel sass ein Torhüter, dessen Aufstieg mit dem Aufstieg des SC Langnau ebenfalls erst begonnen hatte: Martin Gerber. ●

Mit dem 4. Schlussrang wurden die Erwartungen bei weitem übertroffen. In den Halbfinalspielen gegen Schweden verliessen den Schweizern die Kräfte.

Page 45: SLAPSHOT 8 2008/09

WWW.IIHFWORLDS2009.COM

MAI ’09 47

Schweizer als «Schmuggler»: Medaillen-träume mit bloss 5 Punkten DIE SERIE:

Eishockeyarchivar Werner Haller senior veröffentlicht im Vorfeld der IIHF-Weltmeisterschaft in der Schweiz im SLAPSHOT acht Schweizer WM-Geschichten.

Die erfolgsverwöhnten und stolzen Kanadier werden nicht gerne an das Jahr 1998 erinnert. Für sie war es ein einziger Albtraum. Drei internationale Rendezvous und erstmals in ihrer glorreichen Eishockeygeschichte ge-wannen sie keine einzige Medaille. Es begann mit den von Topskorer Josh Holden (Fribourg-Gottéron, SCL Ti-gers, Zug) angeführten U20-Junioren. Sie blamierten sich als Titelverteidiger mit Niederlagen gegen Finn-land (2:3), Schweden (0:4), Russland (1:2 n.V.) und dann noch im Spiel um den 7./8. Platz gegen Kasachs-tan (3:6). Wenige Wochen später ging an den Olympi-schen Spielen in Nagano (Jap) mit der erstmaligen Teil-nahme der NHL-Stars aus allen Nationen ein Traum in Erfüllung. Doch die favorisierten Kanadier, angeführt von Ausnahmekönner Wayne Gretzky, verloren den Halbfi nal gegen Tschechien mit 1:2 nach Penaltyschie-ssen und dann auch noch das Bronzespiel gegen Finn-land mit einem überragenden Ari Sulander im Tor mit 2:3. Die WM in Zürich und Basel vervollständigte dann nur noch die grosse Schmach der Kanadier. Nach drei Erfolgen gegen «Kleine» (Österreich 5:1, Italien 5:2, Weissrussland 6:2) blieb der Titelverteidiger gegen die «Grossen» (Finnland 3:3, Schweden 1:7, Slowakei 2:2) sieglos und musste sich mit dem ungewohnten 6. Schlussrang begnügen.

1998 A-WM IN ZÜRICH UND BASELSchlussklassement: 1. Schweden. 2. Finnland. 3. Tschechien. 4. Schweiz. 5. Russland. 6. Kanada. 7. Slo-wakei. 8. Weissrussland. 9. Lettland. 10. Italien. 11. Deutschland. 12. USA. 13. Frankreich. 14. Japan. 15. Österreich. 16. Kasachstan. – Zwischenrunde Gruppe E (je 3 Spiele): 1. Schweden 6 Punkte. 2. Finnland 3. 3. Kanada 3. 4. Weissrussland 0. – Gruppe F (je 3 Spiele): 1. Tschechien 5. 2. Schweiz 3. 3. Russland 3. 4. Slowakei 1. – Halbfinals: Schweden – Schweiz 4:1, 7:2. Finnland – Tschechien4:1,2:2.– Finals. 1./2. Platz: Schweden – Finnland 1:0, 0:0. 3./4. Platz: Tschechien – Schweiz 4:0.

Die Resultate der Schweizer. Gruppenspiele: USA 2:5; Schweden 2:4; Frankreich 5:1. Klassement (je 3 Spiele): 1. Schweden 6. 2. Schweiz 2 (9:10

Tore). 3. USA 2 (7:11). 4. Frankreich 2 (5:12). – Zwi-schenrunde: Russland 4:2; Tschechien 1:3; Slowakei 1:1. Klassement (je 3 Spiele): 1. Tschechien 5. 2. Schweiz 3. 3. Russland 3. 4. Slowakei 1. – Halbfinals: Schweden 1:4, 2:7. Final 3./4. Platz: Tschechien 0:4.

DIE MANNSCHAFT DER SCHWEIZER: Torhüter: David Aebischer (Wheeling Nailers/East Coast Hockey League), Reto Pavoni (Kloten). – Vertei-diger: Martin Rauch, Martin Steinegger (beide SC Bern), Dino Kessler, Patrick Sutter (beide Zug), Edgar Salis (Ambri), Mathias Seger (Rapperswil), Mark Streit (Davos), Olivier Keller (Fribourg). – Stürmer: Gian-Marco Crameri, Patrick Fischer, Marcel Jenni (alle Luga-no), Claudio Micheli, Michel Zeiter (alle ZSC Lions), Sandy Jeannin, Reto von Arx, Ivo Rüthemann, Michel Riesen (alle Davos), Misko Antisin, Franz Steffen (beide Zug), Peter Jaks, Mattia Baldi (beide Ambri), Martin Plüss (Kloten). – Headcoach: Ralph Krueger; Assisten-ten: Köbi Kölliker und Bengt-Ake Gustafsson.

Die grosse Schmach der Kanadier

DAS ALLSTAR-TEAM:Torhüter: Tommy Salo (SWE) Verteidi-ger: Jere Karalahti (FIN), Frantisek Kucera (CZE). Stürmer: Peter Forsberg (SWE), Mats Sundin (SWE), Ville Peltonen (FIN). Ins 2. Allstar-Team wurden u.a. Ari Sulan-der (FIN) und Marcel Jenni (SUI) gewählt.

Weissrussland 6:2) blieb der Titelverteidiger gegen die «Grossen» (Finnland 3:3, Schweden 1:7, Slowakei 2:2) sieglos und musste sich mit dem ungewohnten 6.

1. Schweden. 2. Finnland. 3. Tschechien. 4. Schweiz. 5. Russland. 6. Kanada. 7. Slo-wakei. 8. Weissrussland. 9. Lettland. 10. Italien. 11. Deutschland. 12. USA. 13. Frankreich. 14. Japan. 15.

Zwischenrunde Gruppe 1. Schweden 6 Punkte. 2. Finnland 3. 3.

Gruppe F (je 3 DAS ALLSTAR-TEAM:Torhüter:ger:(CZE). Mats Sundin (SWE), Ville Peltonen (FIN). Ins 2. Allstar-Team wurden u.a. Ari Sulan-der (FIN) und Marcel Jenni (SUI) gewählt.

Tommy Salo (SWE) Verteidi-

Ralph Krueger leitete mit seinem Nati-Aufgebot den erfolgreichen Generationswechsel ein.

Page 46: SLAPSHOT 8 2008/09

SLAPSHOT wünscht der Schweizer

Nationalmannschaft viel Erfolg für die 2009 IIHF Weltmeisterschaft.

Näher geht nicht!

Page 47: SLAPSHOT 8 2008/09

Kolumne von Klaus Zaugg

DER AUTOR UND DIE RUBRIK :Klaus Zaugg (50) leitete zuletzt zwölf Jahre lang als Chefreporter die Eis hockeyredaktion von «Blick» und «SonntagsBlick». Er arbeitet heute als freier Publizist für in- und ausländische Medien und gilt in Fachkreisen zu Recht als der wohl einfl ussreichste Eishockeyjournalist der Schweiz.

«EIN SPIELER DARF IM GEGNERISCHEN STADION NUR PROVOZIEREN, WENN ER EINE SCHLÄGEREI AUCH GEWINNEN KANN. BEKOMMT ER PRÜGEL, HAT ES EMOTIONAL DIE GLEICHE WIRKUNG

AUF SEINE MITSPIELER WIE EINE KALTE DUSCHE.»

Ich gebe es zu: Kanadas Dichterfürst Al Purdy (1918 – 2000) gefällt mir. Weil er Eishockey knackig wie sonst niemand de-fi niert hat: Als Mischung aus Ballett und Mord. Charles Bukowsky, auch kein Puri-taner, hat einmal über ihn gesagt: «Ich kenne keinen guten Poeten. Ausser einen Hurensohn namens Al Purdy oben in Ka-nada.» Gewiss: Purdys Defi nition des Eis-hockeys ist eine Übertreibung. Und doch im Kern wahr. Selten haben wir diese bei-den Gegensätze bei uns so intensiv erlebt wie im Frühjahr 2009.

Die Finalserie zwischen Kloten und Davos war Eishockey wie Ballett. Ohne Arbeit für Einzelrichter Reto Steinmann. Geprägt von taktischer Disziplin und Intelligenz, von Präzision, Tempo und Eleganz. Schö-nes, faires, dynamisches und jugendfreies Eishockey. Auch Kinder unter 8 Jahren konnten bedenkenlos zum Spiel mitge-nommen werden.

Biel gegen Lausanne hatte hingegen jene Elemente der archaischen Gewalt in sich, die Purdy als «Mord» bezeichnet. Biel ge-gen Lausanne war zeitweise Krieg auf dem Eis und nicht geeignet für Zuschauer unter 16 Jahren. Der Versuch, mit bösen, zerstörerischen Mitteln den spielerisch

besseren Gegner zu besiegen. Höhepunkt, auf Schweizer Eis im Playoff-Zeitalter (seit 1985/86) nie gesehen, war Lausannes Versuch im 7. und alles entscheidenden Spiel durch eine Schlägerei vor dem An-pfi ff Biels Top Scorer Thomas Nüssli aus dem Spiel zu nehmen. Es funktionierte. Nüssli fi el auf die Provokation von Tho-mas Rüfenacht herein und verprügelte ihn vaterländisch. Beide mussten unter die

Dusche, Biel begann die Schicksalspartie um den Klassenerhalt ohne seinen besten Spieler.

Der Feldherr hinter dieser «Kriegsfüh-rung» war Lausannes Assistent Hans Kossmann, ab der neuen Saison Chefstra-tege (oder Generalstabschef) von SCB-Trainer Larry Huras. Es wird, darauf dürfen wir uns freuen, beim SCB künftig wieder ordentlich rumpeln.

Wären solche Strategien erfolgreich, wäre es das Ende des Eishockeys. Aber Biel ge-wann als spielerisch bessere Mannschaft auch ohne Nüssli klar 5:1 und sicherte sich den Ligaerhalt. Wer im Eishockey mit dem Feuer spielt, muss aufpassen. Sonst ver-brennt er sich die Finger. Wer im gegneri-schen Stadion Hochöfen der Emotionen aufheizt, riskiert, vom Eis gefegt zu wer-den. Die Rechnung von Hans Kossmann

ging aus zwei Gründen nicht auf. Erstens darf nur ein Spieler im gegnerischen Sta-dion provozieren, der eine Schlägerei auch gewinnen kann. Bekommt er Prügel, hat es emotional die gleiche Wirkung auf sei-ne Mitspieler wie eine kalte Dusche. Rüfe-nacht verlor den angezettelten Boxkampf gegen Nüssli jämmerlich. Zweitens geht die Strategie des Bösen nur dann auf, wenn eine Mannschaft defensiv stark ge-nug ist, um einen aufgeputschten Gegner

im Schach zu halten. Und das konnte Lau-sanne mit seinem Operetten-Goalie und der Operetten-Verteidigung nicht.

Wir haben also im Frühjahr 2009 beides gesehen. Das schöne, fl otte und das böse, gewalttätige Eishockey. Vielleicht war un-sere Eishockey-Kultur in den letzten 60 Jahren nie so vielfältig, so erfolgreich und auf einem so hohem Niveau wie heute. Die Nationalmannschaft steht in der Weltrangliste auf Platz 7. Mark Streit ist als erster Schweizer für das Allstar-Spiel der NHL aufgeboten worden. Die Liga ist ausgeglichen wie nie zuvor. Der Meister musste für den Titel so lange arbeiten (50 Qualifi kationsspiele plus 21 Playoffparti-en für Davos) wie keiner seiner Vorgän-ger. Die ZSC Lions gewannen die Champi-ons Hockey League, den wichtigsten Klubwettbewerb neben dem Stanley Cup, und wurden anschliessend von Fribourg-Gottéron im Viertelfi nale mit vier Nieder-lagen in Serie gedemütigt.

Es ist heute einfacher, die Nummer eins in Europa als die Nummer eins in der Schweiz zu sein. Wenn das kein Kompliment für unser Eishockey ist. ●

Krieg und FriedenVERGLICHEN MIT DER LIGA-QUALIFIKATION WAR DIE FINALSERIE ZWISCHEN DEN KLOTEN FLYERS UND DAVOS EIN KINDER-GEBURTSTAG. WENN ES UM DIE EXISTENZ GEHT, IST EISHOCKEY NICHT MEHR BLOSS EIN SPIEL.

www.hockeystore.ch

wag_banner.qxp:wag_banner 18.3.2009 21:27 Uhr Seite 1

Page 48: SLAPSHOT 8 2008/09

NL B Meister

Riesiges Fanpotenzial

Page 49: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 51

HC Lausanne

LAUSANNE IST DER SC BERN DER ROMANDIE. DIE AUSGANGSLAGE DES UNTERNEHMENS HC LAUSANNE IST VERGLEICHBAR MIT JENER DES SC BERN NACH DER MACHTÜBERNAHME VON KULTMANAGER MARC LÜTHI IM SOMMER 1998.

Riesiges Fanpotenzial

Page 50: SLAPSHOT 8 2008/09

316L stainless steel, Scratchproof sapphire crystal,Swiss ETA chronograph movement, Water resistant to 100m/330ft www.tissot.ch

TISSOT T-TRACX STEVEN STAMKOSLIMITED EDITION

Steven Stamkos - Ice Hockey Player, Tampa Bay Lightning

SFr. 545.-*

*sug

gest

ed p

ublic

pric

e

Page 51: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 53

HC Lausanne

die zwölf NL A-Teams haben den Spielermarkt leergefegt. In den letzten zwölf Jahren haben nur zwei Klubs den Auf-stieg und die Etablierung in die NL A geschafft: 1998 die SCL Tigers und 2001 Servette. Langnau setzte sich primär dank Torhüter Martin Gerber in einer Auf/Abstiegsrunde gegen die beiden NLA-Teams La Chaux-de-Fonds und He-risau durch und rettete sich ein Jahr später in der Liga-Qualifi kation im 7. Spiel gegen Chur (in diesem Frühjahr in die 2. Liga abgestiegen). Servette verdrängte schliesslich Chur aus der NLA. Und Biel schaffte im letzten Frühjahr die Rückkehr in die NL A auf Kosten eines EHC Basels, der das Opfer von groteskem Missmanagement wurde.Oder anders gesagt: In der Liga-Qualifi kation ist noch kein

sportlich und wirtschaftlich intaktes NL A-Un-ternehmen einem NLB-Klub zum Opfer gefal-len – Chur, Herisau und La Chaux-de-Fonds und auch Lausanne, dass gegen Basel 2005

die Zugehörigkeit zur NL A verloren hatte, waren allesamt sportliche

Sanierungsfälle.

Wie also kann Lausanne in die NL A zurückkehren? Diese Frage stellen sich auch die Manager in der Deutsch-schweiz. Denn Lausanne hat einen hohen Sympathiebo-nus und die ganze Liga hat ein grosses Interesse daran, das enorme Zuschauerpotenzial der Olympischen Haupt-stadt am Stromkreis der NL A anzuschliessen. Ein neues Basel (das im Frühjahr 2008 gegen Biel den Klassenerhalt verspielte) ist in den nächsten Jahren nicht in Sicht. Und damit zeichnet sich ab, dass Lausanne bei den aktuellen Strukturen den Aufstieg (fast) nicht schaffen kann.Wird deshalb die Liga im Laufe der nächsten zwei oder drei Jahre auf 14 Teams aufgestockt? Durchaus möglich. Denn neben Lausanne ist auch dem HC La Chaux-de-Fonds die wirtschaftli-che und sportliche Erneue-rung gelungen. Die Neu-enburger haben gegen Lausanne den NLB-Final be-stritten. ●

Text: Klaus ZauggFotos: Pius Koller

Der SCB stand 1998 nach der der Sanierung (Nachlasstun-dung) allerdings noch in der NLA. Lausanne bleibt nach der Neuordnung unter Manager Gérard Scheidegger aber vorerst (noch) in der zweithöchsten Liga. Der Aufstieg in die NL A ging im letztmöglichen Moment verloren – nach einer Niederlage im 7. Spiel der Liga-Qualifi kation gegen Biel.Gewiss, sportlich ist Lausanne für die NL A noch nicht be-reit. Der Gewinn der NLB-Meisterschaft und die Reise bis ins letzte Spiel der Liga-Qualifi kation zeigt aber, welch enorme Energien in diesem erstaunlichen Hockey-Unter-nehmen stecken. Lausanne ist nach Montreal die zweit-wichtigste francophone Hockeystadt der Welt. Gewiss, Genf hat ein NL A-Team – aber die Hockeybegeisterung in Genf ist im Vergleich zu jener in Lausanne nur ein laues Lüftchen. Lausanne mobilisierte in den NLB-Playoffs im Schnitt 6366 Fans – mehr als Servette (6350), Davos (6001) und Lugano (5374).Wie in Bern ist diese Hockeybegeisterung in Lausanne Fluch und Segen zugleich. Ein Segen, weil sie diese Hockeykultur «unzerstörbar» macht. Ein Fluch, weil sie Missmanagement ermöglichte. Die Manager mochten noch so grosse Kalbereien machen – der HC Lausanne ging nicht unter. Legendär sind die Zeiten, als der Präsi-dent auf der Rückseite von Menukarten skizzierte Spie-lerverträge einhalten musste. In Bern hatte die Hockeybe-geisterung ebenfalls eine jahrelange Misswirtschaft überdeckt, die schliesslich in der Nachlasstundung von 1998 gipfelte.Die Wende brachte in Bern eine wirtschaftliche Neuor-ganisation. Der Erwerb der Gastronomierechte in der Arena machte es Marc Lüthi möglich, die vielen Zu-schauer auch zu «bewirtschaften.» Das gleiche ist jetzt auch in Lausanne der Fall. Manager Gérard Scheidegger geht davon aus, dass für den Falle eine Promotion in die NL A ein Budget von gut und gerne 10 Millionen Franken möglich ist. Lausanne ist damit wirtschaft-lich stärker als Ambri, Langnau, Servette oder Biel und auf Augenhöhe mit Zug, Kloten und Fribourg.Das Problem: Der Aufstieg in die NL A ist selbst für ein gut geführtes und fi nanzkräftiges NLB-Unternehmen extrem schwie-rig geworden. Weil es (fast) nicht mehr möglich ist, auf dem Transfer-markt gute Spieler einzukaufen –

Alain Miéville (links) und Alexandre Tremblay verpassten mit Lausanne nur knapp den Aufstieg.

Page 52: SLAPSHOT 8 2008/09

54 MAI ’09

Für mich ist das Auto neben dem Zug ein wichtiges Verkehrsmittel. Mein Skoda ist ein guter Kollege, der mich noch nie im Stich liess. Er erinnert mich an unseren Sponsor, zu dem wir gute Beziehungen un-terhalten.

Dr. René Fasel / Präsident IIHFMein Arbeitsplatz

DIESES BÜRO IST KOMMANDOZENTRALE DES WELTEISHOCKEYS. UND WEIL DR. RENÉ FASEL, DER PRÄSIDENT DES INTERNATIONALEN EISHOCKEYVERBANDES (IIHF) KEINEN PRUNK MAG UND SO BESCHEIDEN AUFTRITT WIE ZU DEN ZEITEN, ALS ER NOCH EIN ZAHNARZT IN FRIBOURG UND EIN SCHIEDSRICHTER WAR, IST SEIN BÜRO GEMESSEN AN SEINER MACHTFÜLLE GERADEZU SPARTANISCH EINGERICHTET.

Page 53: SLAPSHOT 8 2008/09

Dr. René Fasel, am 6. Februar 59 Jahre

alt geworden, achtet seit einiger Zeit sehr auf seine

Gesundheit. Seine Zwischen-verpfl egung im Büro richtet sich nach den gut gemeinten

Ratschlägen seiner Ärzte, zum Herzen Sorge zu tragen: Ein Glas

Wasser, Früchte und ein Energieriegel. Kein Champagner, keine Lachsbrötchen.

Und – vor allem – keine Zigaretten mehr.

Als Vielfl ieger nützt er die Zeit zum Lesen. Drei Bücher liegen auf dem Schreibtisch: «Was wäre gewesen. Wenn?», eine Analyse wie grosse Ereignisse der Geschichte auch anders hätten herauskommen können. Die Geschichte der Montreal Canadiens für die er eine besondere Af-fi nität hat und eine Fachzeitschrift für Zahnmedizin.

Er wird oft Napoléon genannt. Aber anders der Feldherr muss er sich mit der modernen Kommunikations-Technik herumschlagen. Obwohl er sich fl ink auf den Tasten seines Laptops zu schreiben versteht, ist zu spüren, dass er lieber Augenkontakt als E-Mail-Kontakt mit seinen Freunden und Gegenspielern hat.

Dr. René Fasel ist auch Mitglied des IOC, Präsident der Olympischen Wintersport-verbände und Schirmherr der Olympi-schen Spiele von Vancouver. Er muss in diesen Funktionen auch viel rechnen. Deshalb hat er auf seinem Schreibtisch einen ganz einfachen Taschenrechner. So verrechnet er sich nie. Auch nicht politisch.

Er wird oft Napoléon genannt. Aber anders der Feldherr muss er sich mit der modernen Kommunikations-Technik herumschlagen. Obwohl er sich fl ink auf den Tasten seines Laptops zu schreiben versteht, ist zu spüren, dass er lieber Augenkontakt als E-Mail-Kontakt mit seinen Freunden und Gegenspielern hat.

Dr. René Fasel, am 6. Februar 59 Jahre

alt geworden, achtet seit einiger Zeit sehr auf seine

Gesundheit. Seine Zwischen-verpfl egung im Büro richtet sich nach den gut gemeinten

Ratschlägen seiner Ärzte, zum Herzen Sorge zu tragen: Ein Glas

Wasser, Früchte und ein Energieriegel. Kein Champagner, keine Lachsbrötchen.

Und – vor allem – keine Zigaretten mehr.

einiger Zeit sehr auf seine Gesundheit. Seine Zwischen-

verpfl egung im Büro richtet sich nach den gut gemeinten

Ratschlägen seiner Ärzte, zum Herzen Sorge zu tragen: Ein Glas

Wasser, Früchte und ein Energieriegel. Kein Champagner, keine Lachsbrötchen.

Und – vor allem – keine Zigaretten mehr.

Diese Steinfi guren sind die Maskottchen von Vancouver 2010. Es sind sog. «Inukshuks». Männchen, die von den Inuit (Eskimos) aus Steinen als wetterfeste Wegweiser gebaut wurden. Heute stehen sie als Symbol für Hoffnung, Freundschaft und Gastfreundschaft.

Es sind sog. «Inukshuks». Männchen, die von den Inuit (Eskimos) aus Steinen als wetterfeste Wegweiser (Eskimos) aus Steinen als wetterfeste Wegweiser gebaut wurden. Heute stehen sie als Symbol für Hoffnung, Freundschaft und Gastfreundschaft.

Dr. René Fasel ist auch Mitglied des IOC,

Dr. René Fasel / Präsident IIHF

Page 54: SLAPSHOT 8 2008/09

56 MÄRZ ’09

Homestory

Page 55: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 57

Sandy Jeannin / Fribourg-Gottéron

Der Vollblut-

Schweizer

EINE NEUBAUSIEDLUNG AM RANDE EINES KLEINEN DORFES IN UNMITTELBARER NÄHE ZU FELD, WALD UND WIESE. ZWEI SPIELENDE KINDER IM GARTEN, DIE GLÜCKLICHEN ELTERN ZUSAMMEN MIT DEN GROSSELTERN IM GESPRÄCH AM TISCH UND EIN KLEINER HUND SCHLAFEND IN DER SONNE. DAS TRAUMBILD VIELER SCHWEIZER – DAS FAMILIENLEBEN VON SANDY JEANNIN. DER NEUENBURGER IST NICHT NUR GEGEN AUSSEN HIN DER PERFEKTE SCHWEIZER, AUCH IM HERZEN IST ER EIN RICHTIGER PATRIOT.

Page 56: SLAPSHOT 8 2008/09

58 MAI ’0958 MAI ’09

Homestory

«Der schönste Moment in meinem Leben war, als ich bei der Geburt dabei sein und einmal sogar die Nabelschnur durchschnei-den durfte. Das war einfach unglaublich», schwärmt er weiter. Sein grösster Wunsch ist daher auch, dass seine Familie weiterhin gesund bleibt und das Leben geniessen kann. Eine Zeit lang war er sogar Hausmann. Seine Frau Cindy arbeitete noch als Kran-kenschwester, während er sich – zwischen Training und Spiel – zu Hause um die Kinder kümmerte. «Windeln wechseln, baden, kochen und waschen. Das war zwar eine an-strengende, doch wunderschöne Zeit. «Je-der Mann sollte eine Weile Papa sein dür-fen», meint der Schweizer «Natispieler». Für ihn war das keineswegs ein Müssen; im Ge-genteil: «Es ist einmalig, wenn man seine Kinder aufwachsen sieht. Ich war und bin oft weg und hatte so die Gelegenheit, inten-siv Zeit mit ihnen zu verbringen», sinniert er und ergänzt: «Meine Freizeit gehört der Fa-milie. Ich brauche nichts anderes.» Auch heute weckt der 32-jährige jeden Tag seine Kinder, macht ihnen Frühstück und bringt sie zur Schule. Zudem kümmert er sich um den Garten und fl ickt die Fahrräder der Kin-der selbst. Nebenher unterstützt er seine Frau in der Küche, wäscht ab oder backt ei-nen Kuchen. Hat er mal Zeit für sich, spielt er Golf oder Tennis, fährt Fahrrad oder geht ins

für den Umzug in die Romandie und die Ver-pfl ichtung bei Fribourg Gotteron. «Meine Eltern und diejenigen meiner Frau haben nun die Gele-genheit, die Kinder öfters zu besuchen und et-was mit ihnen zu unternehmen», erklärt der Papa. Zudem seien seine Eltern in dieser Saison an jedem Heimspiel dabei gewesen. Das gab es schon lange nicht mehr.

EINE BILDERBUCHFAMILIEBereits als Kinder kannten sich Sandy und seine Frau Cindy. Erst nach etlichen Jahren Freund-schaft, entwickelte sich die Liebe, welche zu einer Beziehung und im 2003 schliesslich zur Hochzeit führte. Im selben Jahr kam die kleine Erin zur Fa-milie dazu, 2005 Loane und 2009 machte der Hund Denver die glückliche Familie komplett. Mit den nun zahlreichen Besuche der Grosseltern, ist das Bild einer typischen Schweizer Familie perfekt. «Meine Kinder sind mein Ein und Alles», erklärt Sandy Jeannin. Mit ihnen verbringt er seine Frei-zeit, geht schwimmen, Rad fahren oder Eislaufen.

Text: Luzia KunzFotos: Pius Koller

Seit Januar dieses Jahres lebt Sandy Jeannin mit seiner Familie in einem kleinen Dorf in der Nähe von Freiburg. Um den Neubau herum hat es noch unbepfl anzte Erde und an der Schaukeleinrichtung fehlt die Schaukel. Aber alles zu seiner Zeit. «Ich weiss noch nicht so recht, wo ich mich im neuen Haus am wohlsten fühle», erklärt der Zugezoge-ne. Er habe sich noch nicht ganz eingelebt. In einer Woh-nung wollte er mit der ganzen Familie nicht mehr leben, das habe er oft genug getan. «Als mein Wechsel von Lu-gano nach Freiburg Tatsache war, entschieden ich und meine Frau Cindy, am neuen Ort ein Haus zu bauen», er-klärt der gebürtige Neuenburger. In erster Linie tat der Stürmer dies wegen seiner Kinder. «Wir wohnen im letz-ten Haus der Siedlung, gleich neben dem Feld und nahe dem Wald. Erin und Loane haben so die Möglichkeit, wann immer sie wollen, draussen zu spielen und die Natur zu geniessen», sagt Sandy Jeannin. Doch auch die Rückkehr in eine westschweizer Mannschaft sowie die Nähe zu sei-nen Eltern und seinem Geburtstort Fleurier waren Gründe

Sandy Jeannin mit seinen beiden Kindern: «Erin und Loane haben nun die Möglichkeit, draussen zu spielen und die Natur zu geniessen».

Page 57: SLAPSHOT 8 2008/09

nieren gehen, was mich weiter vorwärts brachte», erklärt er. Er sei auch sehr stolz auf sich, dass er die Lehre abge-schlossen habe, da ihm der Kopf in diesem Alter viel mehr nach Eishockey stand. Seine Brüder schlugen derweil eine andere Richtung ein. Nur der eine spielt weiterhin bei La Chaux-de-Fonds in der National League B.

DAS HOBBY ZUM BERUF GEMACHTMit 17 Jahren zog er des Eishockeys wegen von zu Hause aus. «Alleine in einer Wohnung, weg von meinen Eltern und meinen Freunden fühlte ich mich erst sehr einsam», erklärt Sandy Jeannin. Dennoch verfolgte er sein Ziel – vom Eishockey leben zu können – weiter, spielte nach sei-nem Engagement beim HC La Chaux-de-Fonds bei den ZSC Lions, dem HC Davos und bis vorletzte Saison beim HC Lugano. «Eine Saison wie diejenige im Tessin möchte ich jedoch nie wieder erleben», sagt er nachdenklich. Der Wechsel nach Fribourg war daher überaus positiv. «Mit Gotteron so weit zu kommen, war eindrücklich. Nur scha-de, dass wir so knapp im Halbfi nale gescheitert sind», meint der Stürmer. «Es hat viel Kraft gekostet und ich war froh, dass ich nach der Meisterschaft eine Woche für mich hatte, bevor die Nationalliga-Zusammenzüge und die Testspiele begannen», sagt er. Er hat das Ausscheiden in den Halbfi nals auch deshalb so gut verarbeitet, weil er sehr dankbar ist, Eishockey spielen zu dürfen. «Ich habe grosses Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte», erklärt er und denkt dabei wohl an seinen jünge-ren Bruder, der wegen Hüftproblemen mit dem Eishockey-Sport aufhören musste. So konnte er die Niederlage ver-dauen, sich entspannen und neue Kraft für die WM im

Kino. «Früher fuhr ich auch Motorrad. Doch seit meine Kinder auf der Welt sind, will ich mich dem Risiko nicht mehr aussetzen», erklärt der Vorbild-Papa.

ERINNERUNGEN AN DIE EIGENE KINDHEITSandy Jeannin wuchs im beschaulichen Fleurier auf. Zu-sammen mit seinen beiden Brüdern Jerôme und Alain spielte er schon als kleiner Knirps Eishockey: Nebst Fuss-ball seine liebste Freizeitbeschäftigung. «Nach der Schule gingen alle zusammen spielen. Es herrschte eine enge Bin-dung zwischen den Gleichaltrigen; es war eben ein kleines Dorf», erklärt der Neuenburger. Die Familie Jeannin war schon immer eishockeyverrückt. Genau wie der Vater, spielte der Nachwuchs im CP Fleuri-er. «Es war eine schöne Zeit, als wir mit einem kleinen Bus an die Auswärtsspiele gefahren wurden und ab und an eine Dummheit angestellt haben», schmunzelt der Natio-nalligaspieler. Einmal habe er sich das Mofa eines Freun-des ausgeliehen – obwohl er keinen Ausweis dafür hatte. «Ich fuhr mit dem frisierten Gefährt natürlich zu schnell und wurde auch prompt von der Polizei geschnappt», er-zählt er. Noch heute ist ihm der Ausfl ug peinlich, da sich sein Vergehen im kleinen Dorf wie ein Lauffeuer verbreitet hatte. Durch die Eishockeybegeisterung der ganzen Familie er-hielt der Teenager damals auch die volle Unterstützung der Eltern. Dennoch drängte sein Vater ihn, einen «seriö-sen» Beruf zu erlernen. Die Lehre als Sanitär-Installateur gefi el Sandy zwar nicht, doch habe er viel davon mitge-nommen. «Es war sehr anstrengend. Dank einem ver-ständnisvollen Patron durfte ich aber am Nachmittag trai-

Sandy Jeannin / Fribourg-Gottéron

Sandy Jeannin war auch schon Hausmann: «Jeder Mann sollte eine Weile auch Papa sein dürfen».

Eigenheim, Familie und das Eishockey. Sandy Jeannin weiss, dass er «ein Traumleben» führen darf.

Page 58: SLAPSHOT 8 2008/09

SF am PuckDie Eishockey-WM 2009 live im SchweizerFernsehen ab Freitag, 24.April um20.00 Uhr auf SF zwei und HD suisse.

www.sport.sf.tv

©SF/MarcusGyger

Eishockey_WM_230x300_DEF 21.4.2009 11:41 Uhr Seite 1

Page 59: SLAPSHOT 8 2008/09

www.hockeystore.ch

wag_banner.qxp:wag_banner 18.3.2009 21:27 Uhr Seite 1

Personality

eigenen Land sammeln. «Die Weltmeisterschaft ist un-heimlich wichtig», erklärt der ehemalige Nati-Captain und ergänzt: «Ich bin sehr motiviert, freue mich darauf und bin überzeugt, dass wir eine gute Leistung bringen werden.» Als Schlüsselfi gur könnte der ruhige Eidgenosse das Schweizer Team weit bringen.

DER PATRIOTSandy Jeannin ist ein stolzer Schweizer. «Es ist für mich eine Ehre, mit meinem bescheidenen Einsatz in der Natio-nalmannschaft die Eidgenossenschaft vertreten zu dür-fen», erklärt er. Seine Verbundenheit zum Heimatland er-kennt man nicht nur auf dem Eis und in seinem Haus am Waldrand, er hatte auch nie das Bedürfnis, im Ausland zu spielen oder seinen Lebensmittelpunkt ausserhalb der Schweizer Grenze zu setzen. «Natürlich würde ich auch gerne auf Reisen gehen. Australien ist sicherlich der Konti-nent, den ich mit meiner Familie mal bereisen werde», er-klärt der 32-jährige. Doch er ist mit seinem Leben in der Schweiz rundum glücklich. Auf die Frage, mit welchem Tier er sich vergleichen würde, antwortete er kurz: «Mit einer Kuh.» Das sei ein Tier, das zur Schweiz gehöre, draussen lebe und gemütlich sei. «Die Schweiz gefällt mir halt einfach», meint er mit einem Schulterzucken. Einzig fände er es schade, dass die vier verschiedenen Sprachre-gionen und deren Bewohner sich gegenseitig immer in Schubladen stecken würden. «Oft sind wir uns nicht einig und wollen die anderen nicht verstehen», meint Sandy Jeannin. «Dabei ist unsere kulturelle Vielfalt auf so klei-nem Raum einzigartig!» Diese Vielfalt wird sich an der Weltmeisterschaft einmal mehr vereinen. Da wird sich die Schweiz einig sein und die Nationalmannschaft anfeuern und bejubeln, egal ob ein Tessiner, ein Rätoromane, ein Deutsch- oder ein Westschweizer das Tor erzielt. Mit Pat-riot Sandy Jeannin in der ersten Linie, kann für die Schwei-zer Nationalmannschaft an der WM im eigenen Land nichts mehr schief gehen. ●

LIEBLINGSFARBE: Grau

LIEBLINGSMUSIK: Rock (Rap findet er unmöglich)

GRÖSSTER WUNSCH: das Beste für die Kinder

MOTTO: Jede Sekunde geniessen

ER WEISS: Ich habe ein Traumleben

MACKE: Hasst es zu verlieren. Verlangt von sich sehr viel. Von anderen auch

SANDY JEANNIN PERSÖNLICHGeburtsdatum: 28.02.1976Geburtsort: Les Bayards (NE)Nationalität: SchweizGrösse: 180 cmGewicht: 83 kgBeruf: Eishockeyprofi bei Fribourg-GottéronHobbies: Malen Bisherige Clubs: CP Fleurier, HC La Chaux-de-Fonds, ZSC, HC Davos, HC Lugano, HC Fribourg-Gottéron

LETZTER FILM: Slumdog Millionär. Disney-Filme mit den Kindern

Page 60: SLAPSHOT 8 2008/09

62 MAI ’09

GENERALI

weils auch bei den Team-Meetings. Ich muss immer alle Spieler im Sichtbereich haben und achte auf die Details. Ich will die Spieler regelrecht spüren», erklärte der charismati-sche Deutsch-Kanadier. Das dominante Thema waren denn auch die Motivationskünste des Nationaltrainers. Ralph Krueger nutzte dabei die Gelegenheit, um oftmals eine Brücke zu den Teilnehmenden und zu ihrem Berufs-leben zu schlagen. «Meine Motivationsgrundsätze sind nicht nur im Eishockey, sondern auch im Berufs- und Privat-leben anwendbar», erklärte er einleitend, um anschlies-send die Gruppe direkt anzusprechen: «Der Schlüssel zur Motivation liegt darin, dass ihr euch nach dem Aufstehen stets Tagesziele setzt und etwas Neues erreichen wollt – ganz egal, wie alt ihr seid.» Die Frage, ob der Gewinn der Champions Hockey League eines Schweizer Teams für die Motivation seiner Spieler förderlich sein könnte, verneinte Krueger vehement. «Wir müssen zwischen der Champions Hockey League und der Eishockey-WM klar differenzieren. Blindenbacher und Seger werden an der WM im Spiel ge-gen die Russen nicht gegen Spieler von Magnitogorsk ver-teidigen, sondern gegen russische NHL-Stars.» Was die Nationalmannschaft jedoch aus diesem Erfolg mitnehmen könne, sei das «wie». «Die Lions haben diesen Erfolg auch dank ihrer mentalen Stärke und dem intakten Team-Spirit

Text: Simon LaagerFotos: Pius Koller

Am Freitag, 27. Februar 2009, bot sich für die Spengler Cup-Gewinner des GENERALI-Wettbewerbs die einmalige Gelegenheit, Ralph Krueger im Zürcher In-Restaurant «Carlton» zu treffen. An einem Referat mit anschliessen-dem Apéro und Nachtessen konnten sie den Nationaltrai-ner persönlich kennenlernen. Anlässlich der Vorstellungs-

runde gestand eine der Teilnehmenden schmunzelnd: «Ich wollte unbedingt diesen Preis gewinnen und habe deshalb am Spengler Cup beim Parcour diesem Wettbewerb meine vollste Konzentration gewidmet. Das erste Mal habe ich präzis gezielt und nicht getroffen, beim zweiten Versuch – ohne zu zielen – war ich erfolgreicher.» Bald einmal fi el auf, wie Ralph Krueger auf die Teilnehmen-den einging und sie bereits mit ihrem Namen ansprach. «Wie ich jetzt hier vor euch stehe, präsentiere ich mich je-

Setze Dir jeden Tag ein Ziel!

GROSSES KINO FÜR DIE PRÄZISIONSSCHÜTZEN. ANLÄSSLICH DES SPENGLER CUP 2008 HATTE GENERALI ALS EINER VON FÜNF SPONSOREN DAS PATRONAT DES PAUSEN-WETTBEWERBS. WER IN DER DAVOSER EISKATHEDRALE AUS RESPEKTABLER DISTANZ INS KLEINE GENERALI–TOR TRAF, GEWANN EIN REFERAT UND NACHTESSEN MIT RALPH KRUEGER. GEBANNT LAUSCHTEN ENDE FEBRUAR 2009 DIE RUND 20 GEWINNER DEN WORTEN DES NATIONALTRAINERS UND TEAMLIFE-GRÜNDERS. SLAPSHOT WAR DABEI, ALS RALPH KRUEGER MIT FRAGEN ZUR SCHWEIZER NATI, DEN SCL TIGERS UND ZU SEINER PERSON KONFRONTIERT WURDE.

Page 61: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 63

Ralph Krueger hautnah

erreicht. Diese Komponente können wir uns zum Vorbild nehmen», führte Krueger aus. Die beiden Emmentaler Toni und Remo Fankhauser wollten vom Nati-Trainer wissen, wie er die Playout-Situation in Langnau beurteile. «Die Langnauer tun mir leid, ich bin überzeugt, dass es ihnen die ganze Schweiz gegönnt hätte, wenn sie die erste Playoff-Teilnahme ihrer Geschichte geschafft hätten», erwiderte Krueger. Die beiden Fans der SCL Tigers zeigten sich er-freut, dass der Nati-Trainer das wegweisende Spiel gegen den EV Zug persönlich besucht hat. «Es freut mich, dass er auch Spiele der unteren Tabellenhälfte besucht, wir Lang-nauer haben manchmal ein bisschen das Gefühl, dass wir nicht immer wahrgenommen werden», sagte Toni Rindlis-bacher mit einem Augenzwinkern.Anschliessend wurde die 20-köpfi ge Gewinnergruppe von der Küche des «Carlton» mit einem Apéro und einem Nachtessen kulinarisch verwöhnt. Ralph Krueger genoss das Diner «zirkulierend» und wechselte zwischen den je-weiligen Gängen die Tische, um mit allen Teilnehmenden anstossen zu können. Wenige Monate nach dem letztjährigen Spengler Cup lan-ciert GENERALI bereits den nächsten Wettbewerb. Zu ge-winnen gibt es ein Training mit Ralph Krueger. Teilnehmen können alle Teams bis und mit 1. Liga, inkl. Junioren- und Senioren-Teams sowie Plauschmannschaften. Mehr Infos finden Sie unter www.generali.ch ●

SLAPSHOT: Was war ausschlaggebend für die Zu-sammenarbeit zwischen TEAMLIFE und GENERALI? Ralph Krueger: Zwischen GENERALI und TEAMLIFE beste-hen viele Gemeinsamkeiten. Die Prinzipien, die GENERALI mit ihren Mitarbeitenden verfolgt und die Werte, die sie als Arbeitgeberin vermittelt, sprachen mich an. Damit kann ich mich hundertprozentig identifi zieren, sie waren in den letz-ten Jahren in meinem Leben zentral. Was ich bei meinen Referaten leidenschaftlich vortrage, lebt GENERALI auf vie-len Ebenen eindrücklich vor. Wie TEAMLIFE und die Schwei-zerische Eishockeynationalmannschaft will sich auch GENERALI immer verbessern, wir suchen gemeinsam Wege für den Erfolg. Gerade in diesen schwierigen Zeiten sind die Werte noch wichtiger geworden. Roger Stieger: Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass wir zufriedene Ansprechpartner rund um uns haben wollen. Wenn Kunden, Mitarbeitende oder Vertriebspart-ner glücklich sind, hält der Erfolg automatisch Einzug. Wir bewegen uns stets auf einer Gratwanderung zwischen Ra-tionalem und Emotionalem. Wie es Ralph Krueger richtig sagt, verfolgen GENERALI und TEAMLIFE die selben Wer-te. Eines unserer Hauptziele ist, dass die Mitarbeitenden gerne bei GENERALI arbeiten, weil dort das beste Klima herrscht. Auch wenn unsere Mitarbeitenden im Gegensatz zu den Nationalspielern nicht im Rampenlicht stehen, funktioniert der Mechanismus ähnlich. Wenn bei uns die Zusammenarbeit stimmt, haben wir ebenso Erfolg, wie eine homogene Nationalmannschaft stark spielt. Es ist zwar eine ungleiche Leistung, am Ende müssen aber so-wohl GENERALI als auch die Nationalmannschaft auf ih-ren Ebenen Topleistung bringen.

SLAPSHOT: Die Werte als Hauptgemeinsamkeit zwi-schen TEAMLIFE und GENERALI – was kann man sich konkret darunter vorstellen?Ralph Krueger: An erster Stelle steht der gegenseitige Respekt. Der menschliche Komponent ist der Wichtigste,

«EIN UNVERGESSLICHER ABEND»«Ich fand es spannend, wie der Abend aufgebaut war. Es war sehr eindrücklich, den Nati-Trainer ein-mal so persönlich zu erleben», schwärmte der GENERALI-Gewinner Remo Fankhauser (15). Auch sein Götti Toni Fankhauser war begeistert: «Die Vorfreude bei uns war riesig. Wir wussten nicht, was wir erwarten konnten. Ralph Krueger hat un-glaublich Power. Mich hat fasziniert, wie schnell er die Leute eingeordnet hat. Seine Kommunikations-art ist sehr offen und persönlich, das ist faszinie-rend. Ich bin überzeugt, dass er auch Tage später noch weiss, dass ich ein Fan der SCL Tigers bin.»

GENERALI IN KÜRZEDie Muttergesellschaft der GENERALI, Assicurazio-ni Generali S.p.A., hat ihren Sitz in Triest (Italien). Die Versicherungsgruppe gehört zu den Marktfüh-rern in der europäischen Versicherungs- und Fi-nanzdienstleistungsbranche. GENERALI wurde 1831 in Triest gegründet, ist weltweit mit 300 Ge-sellschaften in 40 Ländern präsent und beschäftigt rund 66›000 Personen. In der Schweiz sind über 2›000 Mitarbeitende für das Unternehmen tätig. Im Bereich der fondsgebundenen Lebensversiche-rungen ist GENERALI der führende Anbieter in der Schweiz. Das Agenturnetz umfasst 70 Verkaufsstel-len in allen Regionen.

hier beginnt alles. Auch eine zielstrebige Disziplin und eine positive Einstellung zu haben – gerade in diesen Zei-ten – ist für uns zentral. Die Gewinner der Wirtschaftskrise werden Menschen sein, welche die Ärmel hochkrempeln, hart arbeiten und vorausschauend planen. Bei GENERALI will ich meinen Teil dazu beitragen, dass es als Unterneh-men ihre Mitarbeitenden und Partner auf die Erfolgstrasse führt.

Claudia Klauser-Oertle: Wie wichtig ist die Motiva-tion aus Sicht der Führung?Ralph Krueger: Sehr wichtig. Die Führung und die Moti-vation entscheiden die Grundstimmung in einem Unter-nehmen. Die Führungskräfte geben vor, welche Werte ih-ren Kunden und Mitarbeitenden vermittelt werden. Eine ehrliche und offene Kultur herrscht, wenn die Führung kri-tische Fragen und Diskussionen zulässt. Gute Führungs-personen können aus durchschnittlichen Personen souve-räne Leader machen, gute Trainer aus schlechten Teams erfolgreiche Meistermannschaften. Führungspersonen lernt man erst in schwierigen Zeiten kennen.

Roger Stieger: Wie wird die Nationalmannschaft an der Heim-WM auftreten?Ralph Krueger: Unsere Spieler werden die Angst ablegen müssen. Genau so, wie die Mitarbeitenden von GENERALI momentan keine Angst vor der Wirtschaftskrise haben dürfen. Meine grösste Herausforderung wird sein, ihnen diese Angst zu nehmen und dafür zu sorgen, dass sie die WM mit Freude in Angriff nehmen. Ich sehe eine Mann-schaft, die einfach und solide auftreten und unser Eisho-ckey hundertprozentig widerspiegeln wird. Man kann eine kampfstarke, ehrliche Leistung unserer Mannschaft er-warten. Wir werden uns nicht auf den 8. Platz fokussieren. Wir hätten 1998 nicht den 4. Platz erreicht, wenn wir nicht daran geglaubt hätten. Ohne eine ambitionierte Vision sind keine Meisterleistungen möglich. ●

Mit gemeinsamen Werten zum ErfolgIM ZÜRCHER IN-RESTAURANT «CARLTON» TRAFEN SICH IM VORFELD DES REFERATES VON RALPH KRUEGER VERTRETER VON GENERALI UND TEAMLIFE, UM ÜBER IHRE ERFOLG REICHE UND ZUKUNFTSGERICHTETE ZUSAMMENARBEIT ZU DISKUTIEREN. NEBEN RALPH KRUEGER, TRAINER DER SCHWEIZERISCHEN EISHOCKEYNATIONALMANNSCHAFT UND INHABER VON TEAMLIFE, ROGER STIEGER, LEITER MARKETING & COMMUNICATION BEI GENERALI UND CLAUDIA KLAUSER-OERTLE, LEITERIN EVENTS & SPONSORING BEI GENERALI, WAR AUCH SLAPSHOT DABEI UND ERHIELT EINEN INTERESSANTEN EINBLICK IN EIN SPANNENDES JOINT-VENTURE AUS WIRTSCHAFT UND SPORT.

Page 62: SLAPSHOT 8 2008/09

Schlittschuhe aus Schweizer Produktion

Gegründet wurde das Unternehmen Graf & Co.1921 im thurgauischen Kreuzlingen durch den Grossvater von Karl Graf. Die Sportschuhfabrik stellte ein breites Sortiment von Sportschuhen her: vom Fussball-, Rad-, Wander-, Tennis bis hin zum Schwingerschuh.

Ab 1937 wurden Schlittschuhe ins Sortiment aufgenommen und ab 1974 begann die Spezialisierung auf Eishockey- und Kunstlaufschuhe. Seit 1997 produziert GRAF CANADA LTD. in Calgary hochwertige Eishockey- und Kunstlaufmodelle für den nord-amerikanischen Markt.

GRAF SKATES AG, Kreuzlingen exportiert rund 85% der Produktion weltweit ausser USA und Kanada. Hauptmärkte sind u.a. Russland, Skandinavien und Deutschland. Für den japanischen Markt werden Schlittschuhe mit speziellen Leisten (Fussformen) hergestellt.

Aufwendige Produktion

Ein hochwertiger Schlittschuh besteht aus sehr vielen Einzelteilen. Dementsprechend aufwendig ist die Produktion. Vom Ausstanzen über das Nähen, das Zwicken, das Aufkleben der Sohle bis hin zur Montage der Kufen wird der Schlittschuh in maschi-neller Handarbeit gefertigt.Nur durch gezielte Investitionen in Spezialmaschinen kann eine derart arbeits- und materialintensive Produktion zu marktgerechten Preisen hergestellt werden.

Für die Entwicklung neuer Modelle und Technologien haben die Inputs von Kunden und direkte Kontakte mit Konsumenten einen hohen Stellenwert. Aus Nachfrage, Kundenbedürfnissen und Co-Kreation entstehen neue Produkte. Grosse Bedeutung wird dabei dem Testen von neuen Materialien beigemessen.

Qualität steht im Vordergrund

Dafür setzen sich täglich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von GRAF in Kreuzlingen, Schweiz und in Calgary, Kanada ein.

Fire on Ice....

When Technology & Quality meet

GRAF SKATES AG WIESENSTRASSE 1CH-8280 KREUZLINGEN

TEL. +41 (0) 71 - 672 57 57FAX +41 (0) 71 - 672 57 80 www.grafskates.ch

3_Doppelanz_Ma ̈rz-Apr-Mai09.indd 4-5 15.01.2009 12:58:12 Uhr

Page 63: SLAPSHOT 8 2008/09

Schlittschuhe aus Schweizer Produktion

Gegründet wurde das Unternehmen Graf & Co.1921 im thurgauischen Kreuzlingen durch den Grossvater von Karl Graf. Die Sportschuhfabrik stellte ein breites Sortiment von Sportschuhen her: vom Fussball-, Rad-, Wander-, Tennis bis hin zum Schwingerschuh.

Ab 1937 wurden Schlittschuhe ins Sortiment aufgenommen und ab 1974 begann die Spezialisierung auf Eishockey- und Kunstlaufschuhe. Seit 1997 produziert GRAF CANADA LTD. in Calgary hochwertige Eishockey- und Kunstlaufmodelle für den nord-amerikanischen Markt.

GRAF SKATES AG, Kreuzlingen exportiert rund 85% der Produktion weltweit ausser USA und Kanada. Hauptmärkte sind u.a. Russland, Skandinavien und Deutschland. Für den japanischen Markt werden Schlittschuhe mit speziellen Leisten (Fussformen) hergestellt.

Aufwendige Produktion

Ein hochwertiger Schlittschuh besteht aus sehr vielen Einzelteilen. Dementsprechend aufwendig ist die Produktion. Vom Ausstanzen über das Nähen, das Zwicken, das Aufkleben der Sohle bis hin zur Montage der Kufen wird der Schlittschuh in maschi-neller Handarbeit gefertigt.Nur durch gezielte Investitionen in Spezialmaschinen kann eine derart arbeits- und materialintensive Produktion zu marktgerechten Preisen hergestellt werden.

Für die Entwicklung neuer Modelle und Technologien haben die Inputs von Kunden und direkte Kontakte mit Konsumenten einen hohen Stellenwert. Aus Nachfrage, Kundenbedürfnissen und Co-Kreation entstehen neue Produkte. Grosse Bedeutung wird dabei dem Testen von neuen Materialien beigemessen.

Qualität steht im Vordergrund

Dafür setzen sich täglich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von GRAF in Kreuzlingen, Schweiz und in Calgary, Kanada ein.

Fire on Ice....

When Technology & Quality meet

GRAF SKATES AG WIESENSTRASSE 1CH-8280 KREUZLINGEN

TEL. +41 (0) 71 - 672 57 57FAX +41 (0) 71 - 672 57 80 www.grafskates.ch

3_Doppelanz_Ma ̈rz-Apr-Mai09.indd 4-5 15.01.2009 12:58:12 Uhr

Page 64: SLAPSHOT 8 2008/09

66 MAI ’0966 MAI ’09

VANCOUVER CANUCKS

NASHVILLE PREDATORS

NHL

Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg?

Page 65: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 67

ATLANTA THRASHERS

TAMPA BAY LIGHTNING

TORONTO MAPLE LEAFS

Mark Streit / New York Islanders

MARK STREIT BEENDETE SEINE NHL-SAISON MIT EINEM ASSISTPUNKT GEGEN DIE BOSTON BRUINS. WAR

ES DAS LETZTE SPIEL UND DER LETZTE SCORERPUNKT DES SCHWEIZER NATIONALVERTEIDIGERS IM TRIKOT

DER NEW YORK ISLANDERS?

Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Wohin führt Mark Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg? Streit’s Weg?

Page 66: SLAPSHOT 8 2008/09

68 MAI ’09

NHLText: Jürg FedererPhotos: Peter Eggimann

Am Montag, den 20. April 2009, vier Tage bevor das Schweizer Nationalteam in Bern mit dem Abendspiel die Heim-WM eröffnen wird, wird Mark Streit im Nationalteam erwartet. Acht Tage zuvor bestritt er das 74. NHL-Spiel mit den New York Islanders. Im Heimspiel gegen die Boston Bruins beendete er das erste von fünf Vertragsjahren. Es könnte bereits das letzte Jahr von Streit in New York gewe-sen sein.Vor einem Jahr unterzeichnete Mark Streit einen 20,5 Mio. Dollar Kontrakt. Ein «Blockbuster-Deal», den ihm sein Agent Pat Brisson herausgehandelt hat. Streit hätte Monate zuvor auch einen Vertrag über zwei Mil-lionen Dollar bei den Montreal Canadiens unterzeichnet. Doch das Team wollte nicht. Heute bezahlt Montreal für drei Verteidiger (Markov, Schneider, Hamrlik) nahezu 17 Millionen US-Dollar, General Manager Bob Gainey würde wohl zu gern nur einen davon gegen Streit eintauschen.Doch Streit ist für Gainey unerschwinglich. Im «Free Agent»-Sommer, wie der bunte Spielerbazar, der auch die-ses Jahr am 1. Juli starten wird, genannt wird, profi tierte Streit von einem ausgetrockneten Markt einer ganz spezi-ellen Spezies, der der «Puck Moving Defenceman», in der Schweiz gerne als Offensivverteidiger bezeichnet.Mit Brian Campbell (7,14 Millionen bei Chicago), Wade Redden (6,5 Mio. Bei den New York Rangers) und Mark Streit (4,1 Mio. bei den New York Islanders) sind die drei Namen genannt, die den nahezu 30 interessierten Teams zur Verfügung standen. Für Streit führte das zu einer Lohn-erhöhung um 683 Prozent.

NEUES JAHR, GLEICHES PROBLEMDieses Jahr ist der Verteidigermarkt nicht reicher besetzt: Mattias Ohlund (Vancouver), Jaroslav Spacek (Buffalo) und Jay Bouwmeester (Florida) dürften die Profi teure des «Free Agent Sommers» 2009 heissen.Die Liste der Teams, die um sie buhlen, ist lang. Unter ih-nen Stanley Cup-Contenders wie die Pittsburgh Penguins und Teams, die von Grund auf neu anfangen wollen, wie die Toronto Maple Leafs. Die Taschen von Ohlund, Spacek und Bouwmeester wer-den in diesem Sommer gefüllt. Das ist sicher. Und es wird Teams geben, die ein zweites Jahr in Folge leer ausgehen werden. Auch das ist sicher.Will das ein General Manager nicht akzeptieren, wird ihm der Name Mark Streit in die Augen stechen.Streit verdient

MARK STREITGeburtsdatum: 11.12.1977Geburtsort: Englisberg BEZivilstand: ledigGrösse: 182 cmGewicht: 91 kgHobbies: Golf, Tennis, FischenLieblingsessen: Hummer, italienische KücheLieblingsgetränk: Cola LightLieblingsmusik: U2, Eminem, Limp BizkitBisherige Clubs: SC Bern Junioren Fribourg-Gottéron HC Davos Tallahassee Tiger Sharks (ECHL) Springfi eld Falcons (AHL) Utah Grizzlies (IHL) ZSC Lions Montreal Canadiens (NHL) New York Islanders (NHL)Grösster Erfolg: Teilnahme als erster Schweizer am NHL-All-Star-Game 2009

Page 67: SLAPSHOT 8 2008/09

www.hockeystore.ch

wag_banner.qxp:wag_banner 18.3.2009 21:27 Uhr Seite 1

NHL Thema

mit 4,1 Millionen US-Dollar weniger Geld als 33 weitere NHL-Verteidiger. Aber nur sechs von ihnen produzieren mehr Scorerpunkte als Streit.Sind Ohlund, Spacek und Bouwmeester einmal vom Markt, das wird am 1. Juli innert weniger Minuten geschehen, beginnt deshalb die Jagd auf Mark Streit. Ein Jahr, nach-dem Streit einen «Blockbuster-Deal» unterzeichnete, ist der Schweizer so gut, dass man mit ihm «Blockbuster-Trades» machen kann. Denn Streit ist der Weltklasseverte-idiger der NHL mit dem günstigsten Preisschild und daran wird sich die nächsten vier Jahre nichts ändern. Er ist ein Schnäppchen.

SERIÖS – ODER AUCH NICHT!New Yorks General Manager Garth Snow wird noch am 1. Juli Anrufe von seinen Kollegen erhalten. Sie werden ihm seriöse und weniger seriöse Transfers um Mark Streit vorschlagen. Snow wird seinen Kollegen erklären, Streit sei ein zentraler Spieler der Organisation, er sei untransfe-rierbar und auf keinen Fall erhältlich.Doch ein General Manager wie Garth Snow, dessen «Puck Moving Defenceman» mitunter auch mit Abstand der bes-te Scorer des Teams ist, hat weitaus grössere Probleme als einen Spieler wie Streit zu schützen. Snow braucht Offen-sive und zwar solche, die aus dem Sturm kommt und nicht nur aus der Verteidigung. Kurzum: Snow braucht Stürmer, die das Tor treffen.

GESUCHT IST OFFENSIVPOWERUnd ruft ihn zum Beispiel unter Anderen auch ein Ray She-ro aus Pittsburgh an, der mit Sidney Crosby, Evgeni Mal-kin, Chris Kunitz, Jordan Staal und Petr Sykora geradezu an Offensivpower überladen ist, wird Garth Snow ganz gut zuhören. Snow wird vorerst ablehnen, dann wird er abwägen und vielleicht wird er, weil Mark Streit eigentlich untransferier-bar ist, einen Super-Deal herausholen: Jordan Staal und Chris Kunitz für Mark Streit, einen weiteren Spieler und einen frühen Draft. Oder – in der transferverrückten NHL darf man auch einmal etwas spinnen – Sidney Crosby für Mark Streit und Kyle Okposo.Vielleicht spielte Mark Streit mit seinem 74. Einsatz der Saison ja wirklich bereits die letzte Partie für die New York Islanders. ●

MARK STREITS NHL-SAISON 2008/2009Spiele 74Tore 16Assists 40Punkte 56Plus/Minus-Bilanz +6Strafminuten 62Powerplay-Tore 10Shorthander 1Game Winning Goals 1Schüsse Total 150Eiszeit im Durchschnitt 25:13 Min.Einsätze im Durchschnitt 27,2

Mark Streit war der statistisch beste Spieler der New York Islanders.

Page 68: SLAPSHOT 8 2008/09

70 MAI ’09

Streit’s Erben

Page 69: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 71

Yannick Weber / Montreal Canadiens

Text: Jürg FedererFotos: Peter Eggimann, Pius Koller

Es gibt in der NHL Eishockeyspieler, die würden in der Schweiz unter der Wolldecke sitzen. Nordamerika ist voll von «Role Players», auf Deutsch «Rollenspielern», die es verstehen, einen einzigen simplen Auftrag fürs Team zu erledigen. Den Gegner checken, die Scheibe aus dem Ver-teidigungsdrittel herausspielen, einen Gegenspieler neut-ralisieren.In der Schweiz baut jeder Trainer auch auf solche Rollen-spieler. SCB-Stürmer/Verteidiger Thomas Ziegler ist so ei-ner. Oder der Davoser Sandro Rizzi und Zürichs Kevin Gloor. Alle drei könnten sie in einer dritten oder vierten Formation eines NHL-Teams spielen. Aber weil Nordameri-ka ein schier unerschöpfl iches Reservoir an Rollenspielern hat, ist die NHL für Ziegler, Rizzi und Gloor weiter entfernt als ein Weltmeistertitel mit der Schweizer Nationalmann-schaft. Der – aus anderen Gründen – auch nur Thomas

Ziegler angehört.Aus Europa importiert die NHL vor-

allem Talent. Ausnahmekönner wie Alexander Ovechkin oder Alleskönner wie Pavel Datsyuk. Offensivkünstler wie Henrik Zet-terberg oder Defensivstrategen wie Thomas Holmström. Die Wasserträger, die den talentier-

ten Europäern ihr Spiel erleich-tern, kommen in den meisten Fällen aus Nordamerika. Das Nordamerikanische Eishockey ist in seinen Grundzügen schon ein erfolgreiches kombinieren von Wasserträgern. Deshalb ist Eis-hockey auch, wenn am Schluss Kanada gewinnt. Weil Kanada für das Ahornblatt auf der Brust spielt und nicht für den Na-men auf dem Rücken. Einzelspieler sind sekundär.Wer bisher von der Schweiz aus die NHL erobert hat, war auf seiner Position talentiert: David Aebischer, Martin Gerber und Mark Streit. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Yannick Weber wird die NHL erobern, weil er ein ausserordentlich talentierter Offensivverteidiger ist. Ein europäischer Verteidiger eben. Davon gibt es in Kana-da nur wenige. Bezeichnend, dass von den drei teuren

Montreal-Verteidigern Roman Hamrlik, Andrei Markov und

Mathieu Schneider, die We-ber noch vor der NHL-Son-ne stehen, gerade mal ei-ner Nordamerikaner ist.

Hamrlik (Tschechien) und Markov (Russland) sind Europäer. Sie werden von

Yannick Weber gefor-dert werden. Der

Junioren-Inter-nationale ist gemäss Aus-sage von Na-tionaltrainer Ralph Krue-ger «auf den Spuren von

Mark Streit» und soll, sofern Montreal und Hamilton ihre Playof feinsätze nicht erfolgreich

gestalten, nach einem allfälligen Saisonende sofort zur Schweizer Nationalmannschaft stossen.Luca Sbisa hingegen ist, obwohl der Zuger diese Saison um die 40 NHL-Spiele absolviert hat, für Krueger (noch) kein Thema. Weil Sbisa die Ausnahme ist, die die Regel bestätigt. Anders als Weber ist Sbisa mässig talentiert. Er ist überall gut aber nirgends herausragend. Sbisa ist un-glaublich gut darin, eine ihm auferlegte Rolle während 60 Minuten konsequent zu verfolgen. Sbisa ist aufnahmefä-hig und lernfähig wie kein Anderer. Deshalb konnte er, als wäre es das einfachste auf der Welt, einfach von der Juni-orenliga WHL in die NHL wechseln und auf zweifach höhe-rem Niveau spielen. Aber Sbisa ist nicht kreativ und Sbisa ist auch nicht einzigartig. Es gäbe hundert Nordamerika-ner, die Sbisas Job in der Verteidigung der Philadelphia Flyers spielen könnten. Weil Philadelphia aber keinen von ihnen unter Vertrag hatte, kam der Schweizer zum Hand-kuss. Dass es 39 Spiele dauerte, bis Sbisa sein erstes Tor auf Profi niveau erzielte, untermauert, dass der Zuger kein Ausnahmekönner ist. Sein Gegenüber Yannick Weber brauchte dafür wenige Spiele. Und deshalb ist Weber auch bereits ein Thema für die Nationalmannschaft. Weil er ta-lentierter ist als Sbisa. Sbisa hat einfach eine unglaubliche Auffassungsgabe. Wo er hinkommt, versteht er seine Rolle und setzt sie in Per-fektion um. Er identifi ziert sich mit seinem Coach, egal ob Leo Schumacher in Zug oder John Stevens in Philadelphia. Ein Team, wo Sbisa spielt, kann darauf zählen, einen Krie-ger in seinen Reihen zu haben, der auf und neben dem Eis alles für das Team tut. Eigentlich ein klassischer Krueger-Spieler dieser Luca Sbisa. Er gehört eben doch in die Nati-onalmannschaft. Auch wenn Sbisa nicht «auf den Spuren von Mark Streit» ist. Erklärungsversuch missglückt. ●

Auf den Spuren von Mark StreitYANNICK WEBER STEHT AUF RALPH KRUEGERS WUNSCHLISTE FÜR DIE WM-ZWISCHENRUNDE. DER MORGER JUNIORENINTERNATIONALE IST NACH AUSSAGE DES NATIONALTRAINERS «AUF DEN SPUREN VON MARK STREIT.» LUCA SBISA, DER IN DIESER SAISON UNER-WARTET DEN NHL-DURCHBRUCH GESCHAFFT HAT, WIRD HINGEGEN SO ODER SO NICHT ZUR WM REISEN. EIN ERKLÄRUNGSVERSUCH:

Page 70: SLAPSHOT 8 2008/09

© K

eyst

one

Finalmente: die serie a live und exklusiv!

die spiele der höchsten italienischen Fussball-liga.

Fans des italienischen Calcio kommen im Teleclub voll auf ihre Kosten. Erleben Sie Stars aus der italienischen Liga wie Buffon, Del Piero, Totti und Zanetti jede Woche live und exklusiv in der Schweiz – auch mit italienischem Originalkommentar. Darüber hinaus erhalten Sie nur mit Teleclub den exklusiven TV-Saisonpass zu den besten internationalen Live-Fussball- Events: Die komplette Bundesliga, alle Matches der UEFA Champions League sowie die Topspiele aus Spanien und England. All das und noch viel mehr Sport erhalten Sie bequem im Monatsabo – und um die Pausen zwischen den Spielrunden zu überbrücken, ist das exklusive Filmangebot von Teleclub bereits darin enthalten.

Digital empfangbar im Kabelnetz und über Bluewin TV.

Jetzt anmelden und live mitfiebern: 044 947 87 87 www.teleclub.ch oder im Handel

LIVE IM TELECLUB

Die Top-Ligen

Europas

TeleclubSlapshot_April.indd 2 1.4.2009 9:45:23 Uhr

Page 71: SLAPSHOT 8 2008/09

teleclub ist digital empfangbarim kabelnetz und über Bluewin tv.

Jetzt abonnieren und live mitfi ebern: 044 947 87 87 www.teleclub.ch oder im Handel

Live-Powerplay auf TeleclubNach dem Ausklang der dritten National League A-Saison mit Teleclub gilt es ein Fazit zu ziehen.

Teleclub Sport hat in der Meister-schaft 2008/2009 insgesamt rund 250 National League A-Spiele live übertragen und damit der Eis-hockey-Fangemeinde eine noch nie dagewesene Nähe zu ihrem geliebten Sport ermöglicht. Alle Live-Spiele wurden von Teleclub in mindestens zwei Sprachen kommentiert. Teleclub hat der Eis-hockey-Community in den Play-offs alle Spiele präsentiert und zusätzlich das bewährte Play-Off-Studio lanciert, welches Dreh- und Angelpunkt für alle Schaltungen in die Schweizer Stadien darstellte. Moderiert wurden die Play-Off-Studios durch Adrian Fetscherin und Stefan Eggli unterstützt von Eishockey-Experte Vjeran Ivanko-

vic. Damit aber auch die sprich-wörtliche «Banden-Nähe» vorhan-den blieb, produzierte Teleclub das Studio in den letzten Finalrunden in den Stadien selbst. Erstmalig ko-operierte Telelcub mit der Produk-tionsfi rma «Avedia» - und dies mit grossem Erfolg. Dank dem Avedia-Team konnten wir die kompetente Berichterstattung und die geniale Stadion-Atmosphäre hautnah ins Wohnzimmer übertragen. Wäh-rend der ganzen National League Saison wurden alle Spielabende in einer Eishockey-Konferenz zusam-mengefasst, welche von Teleclub vor zwei Jahren als Europapremi-ere ins Leben gerufen wurde.

Neben dem Fussball hat sich ein-mal mehr gezeigt, dass das Eisho-ckey und seine National League A ein Premium Sport-Produkt in der Schweiz darstellt, welches in allen

Regionen vertreten ist und ent-sprechend landesweite Resonanz und Bedeutung zeigt. Auch für Teleclub, welcher seit nunmehr drei Jahren als schweizweiter Sen-der agiert, bedeutet das Eishockey viel. Teleclub wird entsprechend auch in der kommenden Saison seine Berichterstattung und Live-Übertragungen noch weiter aus-bauen. Dies inklusive der Kurz-zusammenfassungen der Spiele und Tore auf unserem Sportportal www.teleclubsport.ch. Auch Mo-bile-Kunden von Swisscom werden in der nächsten Saison auf ihre Kosten kommen: Mit einem DVB-H Handy kann der Kunde exklusiv die Eishockey-Konferenzen emp-fangen und ist somit auch unter-wegs live am Geschehen dabei.

Für Telelcub war die vergangene Eishockey-Saison eine Erfolgs-

geschichte und das ganze Sport-team freut sich jetzt schon auf den Neustart. Der Erfolg gibt auch den Teleclub-Sponsoren – Postfi nance, Škoda, Sporttip und Vaillant – recht, welche als bewährte Part-ner mit uns bereits in die Saison 2009/2010 blicken.

Das Fazit fällt aus diesem Grund sehr positiv aus und wir verspre-chen unseren Kunden auch in der nächsten Saison «Live-Powerplay auf Teleclub».

Herzlichst, Ihr Roger Feiner, Sportchef Teleclub

TeleclubSlapshot_April.indd 3 1.4.2009 9:45:35 Uhr

Page 72: SLAPSHOT 8 2008/09

Red Bull Crashed Ice

40 000 sahen Red Bull Crashed Ice

Page 73: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 75MAI ’09 75

Lausanne 2009

40 000 sahen Red Bull Crashed Ice

ADRENALINGELADENEN SPORT ERLEBTEN 40’000 ZUSCHAUER AM SAMSTAG, 14. MÄRZ 2009 BEIM RED BULL CRASHED ICE IN LAUSANNE. AUF EINEM 400 METER LANGEN KUNSTEIS-PARCOURS KÄMPFTEN

64 FINALISTEN MANN GEGEN MANN UM DEN SIEG. SCHNELLSTER EISCROSSER WAR DER SCHWEDISCHE ROUTINIER JASPER FELDER. ALS BESTPLATZIERTER SCHWEIZER WURDE ANDREAS RÜEGGE AUS BASEL (5. RANG) GEFEIERT.

Kilian Braun, der zweitbeste Schweizer Ice-Crasher in Action.

Page 74: SLAPSHOT 8 2008/09

76 MAI ’09

Red Bull Crashed IceText: Red Bull AGFotos: zvg Red Bull AG/Reto Fiechter

64 Starter auf scharfen Kufen, eingepackt in eine volle Eis-hockey-Montur. Inmitten der Olympiastadt am Genfersee, vor dem Palais de Rumine, galt es in Vierer-Gruppen einen 400 Me-ter langen Downhill-Kurs – gespickt mit Schikanen, Jumps und Wellen – zu bewältigen. Zwei Schweizer mischten im Spitzen-feld mit und sorgten unter den Eidgenossen für Jubelstimmung. Andreas Rüegge (5. Rang/Basel) und Kilian Braun (6. Rang/Rothrist) entschieden das kleine Finale für sich. Cracks aus neun Nationen qualifi zierten sich für den sportlichen Showdown. «Der Sprung vor der Zielgeraden ging an die Neun-Meter-Marke. Ein Fehler, und man knallte unkontrolliert mit 60 km/h in die Bande», erklärte der nun siebenfache Red Bull Crashed Ice Triumphator Jasper Felder (39), der bereits 2001 das erste Ren-nen in Stockholm (SWE) gewann, im Ziel. «Im Infi ght um den Sieg hatten für viele Cracks die Hoffnungen kopfüber ein jähes Ende gefunden. Steil, schnell, Sprünge und das alles auf engstem Raum. Der Titel ist der absolute Wahnsinn», jubel-te Felder nach dem fi nalen Ritt über den technisch anspruchvollen Kurs. 40’000 Menschen säumten den Parcours am Samstag, schon die Qualifi kation am Freitag zog 10’000 Zuseher an. In den letzten 7 Jahren hat das Red Bull Crashed Ice von Stockholm über Mos-kau und Prag bis in die USA für adrenalinreiche Action gesorgt. 2008 jubelten in Davos rund 10’000 Zuschauer dem Finnen Mi-ikka Jouhkimainen bei seinem Schweiz-Sieg zu. Heuer stand der spektakuläre Cocktail auch in Québec – vor 90’000 Fans und Prag auf der Karte. ●

RED BULL CRASHED ICE, LAUSANNE1. Jasper Felder (SWE)2. Arttu Pihlainen (FIN)3. Lari Joutsenlahti (FIN)4. Miikka Jouhkimainen (FIN)5. Andreas Rüegge (SUI/Basel)6. Kilian Braun (SUI/Rothrist)7. Matias Schantz (FIN)8. Lukas Fiala (CZE)

Page 75: SLAPSHOT 8 2008/09

MAI ’09 77

Lausanne 2009

«Ja, ich bin ein Adrenalin-Junkie!»

SLAPSHOT: Oli, was macht die Faszination von Red Bull Crashed Ice aus?Oliver Gurtner: Da ich ja nun bereits das zweite Mal dabei war (nach 2008 in Davos, Anmerkung der Red.), sind es für mich drei Elemente, die den Event speziell machen: Es herrscht immer eine geile Atmosphäre vor Ort, das Treffen mit den Jungs – mittlerweile sind wir wie «eine schreck-lich nette Familie» – und natürlich die Qualifi kations- und Finalläufe.

Man muss ja schon verrückt sein, um diese Pipe im Infi ght mit wei-teren drei Läufern und vor allem mit den Hindernissen und den horrenden Tempi herunter zu donnern, oder?Ja, das kann man wohl sagen. Für mich ist es jedes Mal Adrenalin pur. Da wir ja keine Profi s sind und keine Trainingsanlagen in der Schweiz haben, konnten wir auch nicht für diesen Event trainieren. Es ist schon eindrück-lich wie wir mit Tempi von ca. 60 km/h und teils mit Sprüngen von einer Höhe von über einem Meter und einer Weite von 5 – 8 Metern in die Tiefe stürzen.

Wo und wie konntest du dich für den 2. Red Bull Crashed Ice-Event qualifi zieren?Im Januar 2009 konnte man sich schweizweit an diversen Orten für den Final in Lausanne qualifi zieren. Das Qualifi kationsverfahren dieses Jahr war jedoch um einiges schwieriger als letztes Jahr. Bereits in den Qualifi -kationsläufen musste man sich gegen drei weitere Ice-Crasher durchset-zen. Dies bedeutete, dass man sich nur mit vollem Einsatz für den Finaltag qualifi zieren konnte. Bereits während den Quali-Läufen fanden einige heisse «Duelle» statt, denn es galt eigentlich nur eine Devise: Kein Vortritt den Konkurrenten!

Was war deine Devise für die Final-Runs in Lausanne?Für mich gab es nur eine Devise: Der Sieg steht und stand immer im Vor-dergrund. Mein Ziel ist und war es, immer schneller als die Konkurrenten zu sein. Dies jedoch immer mit normalem Ehrgeiz und mit fairen Mitteln. (Anmerkung der Red.: Oli musste sich lediglich mit dem 10. Gesamtrang begnügen. Immerhin konnte er sich als drittbester Schweizer, nach Rüegge

und Braun, in das Gesamt-Ranking einreihen.)

Wiederum konnten sich die ausländischen Pro’s gegenüber den Schweizer Ice-Crashern durchsetzen. Was machte der Un-terschied aus? Wo siehst Du die Hauptgründe?Ja, wobei wir Schweizer Ice-Crasher dieses Jahr näher an die auslän-dischen Pro’s gelangt sind. Es sind kleine Dinge, welche die Differenz ausmachten. Die Pro’s hatten bereits zwei Events (in Quebec und Prag, Anmerkung der Red.) mitgemacht und konnten somit mehr Eis-zeit aufweisen. Im Weiteren können sie auf besseres Material zurück-greifen und können auf eine grössere Erfahrung zurückblicken.

Hast Du noch eine spezielle Erinnerung an den 2. Red Bull Crashed Ice-Event?Ja, da werden mir drei Dinge in spezieller Erinnerung bleiben. Als erstes hat uns der Schweizer Neo-Formel 1-Star Sébastien Buemi am Start im «Fahrerlager» besucht und mit uns über die Runs diskutiert. Zweitens konnte ich von einem speziellen Taxi-Service profi tieren – ich wurde nach einem Run mit einem Renntöff an den Start gefahren (Anmerkung der Red.: Normalerweise wurden die Ice-Crasher je-weils mit einem Shuttle-Bus an den Start gefahren). Und drittens werde ich die imposante und geile Atmosphäre in Lausanne mit den vielen Zuschauer stets in Erinnerung halten.

Falls ein 3. Red Bull Crashed Ice-Event in der Schweiz lanciert wird, wirst du daran teilnehmen?Ja, klar! Einmal dabei, immer dabei, falls ich mich natürlich für das Finale qualifi zieren würde.

Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei einer allfälligen dritten Teilnahme. ●

DIES SIND DIE WORTE DES 21-JÄHRIGEN OLIVER GURTNER, AKTIVER EISHOCKEYSPIELER UND EHEMALI-GER JUNIOR VON ROT-BLAU BERN UND DEM SC BERN AUS BÖSINGEN, DER BEREITS DAS ZWEITE MAL AM RED BULL CRASHED ICE-EVENT TEILGENOMMEN HAT. SLAPSHOT KONNTE SICH MIT IHM ÜBER DEN EINZIGARTIGEN EVENT UNTERHALTEN.

Page 76: SLAPSHOT 8 2008/09

78 MAI ’09

Impressum Over Time

SLAP-Hotline: [email protected]. 031 740 97 67 • Fax 031 740 97 76

Der Emmentaler aus Davos

HCD-Leitwolf Reto von Arx (32) präsentiert nach 2002, 2005 und 2007 zum vierten Mal in acht Jahren seinen Fans die Meistertrophäe. Der Emmentaler ist der «Eis-hockey-König» von Davos. Der Denker und Lenker der er-folgreichsten Schweizer Mannschaft aller Zeiten (29 Titel). Der erfolgreichste Schweizer Stürmer des 21. Jahrhun-derts. Der Playoff-Top Scorer 2009. Der dominanteste,

kompletteste und beste Schweizer Stürmer seit Einfüh-rung der Playoffs (1985/1986). Deshalb ist er nicht Natio-nalspieler. Wie das? Nun, Reto von Arx ist auch die stärks-te Spielerpersönlichkeit der Gegenwart. Er hat also Charakter. Wie zeigt sich das? Die alten Emmentaler sa-gen, Charakter sei die Fähigkeit und der Mut, sich selbst im Weg zu stehen. ●

Das Hockey-Magazin der Schweiz23. Jahrgang, 2008 / 2009

Herausgeber: IMS Sport AG

SLAPSHOT-Magazin:IMS Sport AGGartenstadtstrasse 17, Postfach 6833098 KönizTelefon: 031 978 20 20Telefax: 031 978 20 [email protected]

Verlagsleitung / Verlagsadministration: Michel BongardTelefon: 031 978 20 [email protected]

Anzeigenleitung: Michel BongardTelefon: 031 978 20 [email protected]

Weitere Textmitarbeiter: Thomas Roost, Klaus Zaugg, Jürg Federer, Werner Haller sen., Luzia Kunz, Simon Laager, Reto Fiechter, Red Bull AG

Fotos: Pius Koller, Peter Eggimann, Red Bull AG,Jürg Wymanns Privatarchiv, Reto Fiechter, swiss-images by Andy Mettler

Vorstufe:IMS Sport AGGartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz

Layout/Litho:Reto Fiechter, Ralf Küffer

Druck:Weber Benteli AGIndustrie Nord, Bernstrasse 10CH-2555 BrüggTelefon: 032 374 3636

© Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt.

Auflage: ø 18 000 Exemplare, bei zusätzlichen saisonalen Mehraufl agen 27 000 Exemplare

Abonnement:Abonnementspreis Inland Fr. 75.–Abonnementspreis Ausland Fr. 95.–10 Ausgaben September bis Juniinkl. Hockey Guide (gilt als Ausgaben-Nr. 1)

Abonnementsbestellungen / Adressänderungen:SLAPSHOT, Industriestrasse 37, 3178 BösingenTelefon: 031 740 97 67Telefax: 031 740 97 [email protected]

Einzelverkauf: SLAPSHOT ist an über 1000 Verkaufsstellen der KIOSK AG für Fr. 7.50 auf jeweils Ende des Monats erhältlich.

Page 77: SLAPSHOT 8 2008/09

erleben auch sie die 2009 iihf weltmeisterschaftvom 24. april bis 10. mai in der schweiz

Page 78: SLAPSHOT 8 2008/09

Fans, wir brauchen Euch.Die Fans stehen im Mittelpunkt, wenn bei der 2009 IIHF Weltmeisterschaft die teilnehmenden Nationen vom 24. April bis zum 10. Mai um den begehrten Titel des Eishockey-Weltmeisters kämpfen. PostFinance engagiert sich als offizieller Partner und freut sich zusammen mit allen Hockey-Fans auf begeisternde Spiele. Infos unter www.postfinance.ch/hockey

Offizieller Partner

Besser begleitet.