social4 Ausgabe 11: Juli 2013 - fh-bielefeld.de · Die LDK ist formal im Rahmen von Anhörungen und...

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//Erfolgreiche Antragstellung bei der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) //Neue Studiengangsflyer //Dekan Prof. Dr. Holger Hoffmann ist Sprecher der Landesdekanekonferenz der Fachbereiche für Soziale Arbeit in NRW (LDK) //Geniale 2014 //Seminarabschlusspräsentationen //Jonas Rees Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt am Fachbereich //Prüfungsamt - Katalysator oder bürokratische Hürde? //Studieren mit Kind //KiTa Effha in Bewegung //Lehmofenbau: Lernen mit allen Sinnen //social 4 Das Magazin des Fachbereichs Sozialwesen Ausgabe 11: Juli 2013

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//Erfolgreiche Antragstellung bei der Landesanstalt für Medien NRW (LfM)

//Neue Studiengangsflyer

//Dekan Prof. Dr. Holger Hoffmann ist Sprecher der Landesdekanekonferenzder Fachbereiche für Soziale Arbeit in NRW (LDK)

//Geniale 2014

//Seminarabschlusspräsentationen

//Jonas Rees Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt am Fachbereich

//Prüfungsamt - Katalysator oder bürokratische Hürde?

//Studieren mit Kind

//KiTa Effha in Bewegung

//Lehmofenbau: Lernen mit allen Sinnen

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//Guten Tag!

Zunächst allen Studierenden, die in den letzten Wochen ihren Abschluss gemacht haben:

Herzlichen Glückwunsch!

Sie haben eine große Leistung vollbracht und einen intensiven Weg zurückgelegt! So ein Stu-dium ist kein Pappenstiel. Damit geht auch ein Lebensabschnitt zu Ende und etwas Neues be-ginnt. Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Mut, Kraft und Neugier und gute Begegnungen auf Ihrem weiteren Weg!

Schön, dass wir Sie durch Ihr Studium am Fachbereich begleiten durften und Sie im Lau-fe der Zeit kennen gelernt haben. Sie alle berei-chern den Fachbereich und prägen ihn.Den Studierenden, die noch am Anfang oder mittendrin sind, Ihnen schöne Semesterferien, in denen Sie hoffentlich auch Gelegenheit zur Muße finden.

Wir sehen uns wieder am 30. September wie-der. Einen erfreulich-entspannt frohen Sommer!

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//Erfolgreiche Antragstellung bei der Landesanstalt für Medien NRW (LfM)

Antragskooperation zwischen einem Mas-terprojekt und dem Verein Praxis als Chan-ce.

Zunächst suchte Simone Adams-Weggen ein Thema für ihre Masterarbeit. Etwas mit Medien sollte es sein, konkreter Medienarbeit an Schulen. Dann wurde sie aufmerksam auf eine Ausschreibung der LfM: „Medienkom-petenzförderung für Jugendliche in benach-teiligenden Lebenslagen in Kooperation mit weiterführenden Ganztagsschulen in NRW“. Jetzt arbeitet sie zum Thema Medienarbeit als kooperative Lernform und wird mit 2.700 Euro von der Landesanstalt gefördert.

Von der Idee zum Projekt

Es war ein intensiver Weg, der durch eine ef-fektive Kooperation beschleunigt worden ist. „Ich bin auf die Förderlinie der LfM aufmerk-sam geworden, konnte als natürliche Person aber keinen Antrag stellen. Da bin ich auf den Verein Praxis als Chance zugegangen und der lieferte mir den Rahmen, welcher die juristischen Anforderungen erfüllt und wertvolle Kompetenzen in Sachen Antrags-stellung einbrachte“, so Simone Adams-Weggen. Jens Oertmann von Praxis als Chance erklärt: „Simone hat die Förderlinie entdeckt, die wirklich haargenau zu ihrer Projek-tidee passt. Wir haben bei Praxis als Chance schon gute Erfahrungen in erfolgreichen Antragsverfahren. Da konnten wir sie unterstützen. Da der Verein schon eine Reputation hat durch erfolgreiche Anträge, erhöht das die Förderaussicht offensichtlich, wenn der Verein sich auch auf neuen Feldern um Förderung bemüht.“

Der Verein hat im vergangenen Jahr seinen satzungsgemäßen Zweck erweitert. Neben der Förderung von bürgerschaftlichem Enga-gement sind nun auch die Förderung von Wis-senschaft und Forschung Vereinszweck. Damit etabliert sich der Verein als Kompetenzplatt-form für Anträge und etabliert sich als Kataly-sator für Projektförderung am Fachbereich.

Jens Oertmann: „Der Verein profitiert auch da-von. Wir häufen sozusagen Kompetenzen an. Die Themenvielfalt nimmt zu, das hat eine po-sitive Innenwirkung und, wie wir sehen, auch erhebliche Relevanz für die Außendarstellung. Praxis als Chance wird maßgeblich von Stu-dierenden getragen. Es findet ein gewinnbrin-gender und zielführender Austausch von Stu-dierenden für Studierende statt. Wir vernetzen effektiv mit hoher Wirksamkeit und sind dabei auf Augenhöhe. Ich finde die aktivierende Wir-kung gut, die sich im Projekt von Simone wie-der zeigt.“

Zum Projekt: Simone Adams Weggen folgt der Forschungsfrage: „Kann die aktive Medien-arbeit als kooperative Lernform die schulische Selbstwirksamkeit durch Vermittlung von Erfolgserfahrung fördern?“

Simone Adams Weggen (li) und Jens Oertmann (re)

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„Im Zuge der Initiative Medienpass NRW begleite ich die private Realschule/Sekun-darschule Schloß Varenholz in der Pilotpha-se als eine von 77 Schulen in ganz NRW. In der Sek. I sind wir dabei zu testen, wie man Medien wirksam in den Un-terricht einbinden kann. Wichtig ist dabei zu beachten, dass der Aspekt Medienkompetenz mit den Lehrplänen und dem Lehralltag kompatibel ist.“ Das wird ge-währleistet, indem Kompetenzerwartungen für die verschiedenen Jahrgänge formuliert wurden, die sowohl in dem Medienunterricht als auch in den Curricula der regulären Fächer angestrebt werden. So werden die Medienpro-jekte an Unterrichtsfächer angebunden, das können zum Beispiel Englisch, Kunst, Biologie Politik, Deutsch oder Französisch sein.

Simone Adams-Weggen entwickelt Medien-angebote für die konkreten Unterrichtsinhalte der jeweiligen Klassen. Sie verfügt über einen großen Erfahrungsschatz und findet passge-naue Angebote für den jeweiligen Zusam-menhang. „Wir haben kürzlich einen Tweet verfasst, darin haben die Schüler eine Inhalts-angabe eines Kapitels ihrer aktuellen Lektüre auf 140 Zeichen gebracht. In Biologie haben wir eine Fotostory zum Thema Nahrungsmittel entwickelt.“ Das sind nur zwei Beispiele von vielfältigen Medienangeboten, die die Mas-terstudentin umsetzt. „Ich verfüge über eine Grundausstattung für den fächerübergreifen-den Einsatz und die besteht letztlich aus einer Digi. Cam, einem Laptop und einem Repertoire an Freeware. Die Verwendung von Software, die vom Urheber kostenfrei zur Verfügung gestellt wird, erhöht die Bereitschaft der Leh-

rerinnen und Lehrer, sich damit zu befassen. Besonders wichtig finde ich, dass die Schüle-rinnen und Schüler sich die Programme selbst beschaffen können, um eigenständig weiter zu machen. Da bringt es nichts, sie auf teuren Profiprogrammen zu schulen, die sie selbst nie erwerben können.“

Gute Zusammenarbeit Hervorzuheben ist laut Simone Adams Weggen auch die gute Zusammenarbeit mit dem IKM des Fachbereichs. „Die technische Ausstattung ist wirklich gut. Bei einem Projekt habe ich die Kinder Geschichten schreiben lassen, die wir dann als Drehbücher adaptiert haben. Daraus sind schließlich Kurzfilme entstanden, das wäre ohne das Equipment und die Beratung am Fachbereich nicht möglich gewesen.“

Im Zuge ihrer Masterarbeit wird Simone Adams-Weggen die Ergebnisse ihrer Projekt-arbeit auswerten und wissenschaftlich einord-nen.

Lesen Sie HIER mehr zum Projekt auf den In-ternetseiten der kooperierenden Schule.

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//Dekan Prof. Dr. Holger Hoffmann ist Sprecher der Landesdekanekonferenzder Fachbereiche für Soziale Arbeit in NRW (LDK)

Im April ist Prof. Dr. Hoffmann zum Sprecher der Landesdekanekonferenz gewählt worden. In diesem Gremium arbeiten die 17 Dekanin-nen und Dekane der Fachbereiche Sozialwe-sen in Nordrhein-Westfalen zusammen, tau-schen sich zu übergreifenden Themen aus und entwickeln hochschulpolitische Perspektiven

für ihren Bereich. Diskutiert wird z.B. über die Ausgestaltung der Studiengänge, Prüfungsver-fahren und Möglichkeiten, Studienabbrüche zu verhindern. Die LDK ist formal im Rahmen von Anhörungen und Stellungnahmen beteiligt an Verfahren der Rechtssetzung in NRW, insbe-sondere bei Verordnungen und Erlassen.

//Neue Studiengangsflyer

Die neuen Studiengangsflyer sind da! Digital wie gedruckt. Auf unserer Internetseite stehen sie zum Herunterladen bereit. Im Fachbereich und an anderen Informationsstellen der Hoch-schule liegen sie aus.

Neu im Programm: Der Teilzeitstudiengang Soziale Arbeit wird ab dem Sommersemester 2014 angeboten für 20 Studierende, die be-sondere familiäre Belastungen tragen müssen. Der Teilzeitstudiengang soll dem Aspekt „fami-lienfreundliche Hochschule“ Rechnung tragen, indem er ein flexibles Studienmodell bietet, das die Vereinbarkeit von Familie und Studium verbessert. Die Inhalte aus dem Vollzeitstudi-um werden über neun Semester verteilt ange-boten.

Flyer Soziale Arbeit (BA)

Flyer Pädagogik der Kindheit (BA)Flyer ↳ Schwerpunkt Musikalische Bildung

Flyer Angewandte Sozialwissenschaften (MA)

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//GENIALE 2014

Im Rahmen des Stadtjubiläums „800 Jahre Bielefeld“ wird es vom 08.08.-16.08.2014 zum dritten Mal die GENIALE geben. Das ist ein Wissenschaftsfestival, das unter Fe-derführung von Bielefeld Marketing in Zusam-menarbeit mit den Bielefelder Hochschulen organisiert und durchgeführt wird.

Die Vorbereitungen für 2014 laufen. Alle Bie-lefelder Hochschulen sind aufgerufen, kreative Ideen für GENIALE-Projekte zu entwickeln.

Die Projekte sollten auf ein Publikum von 5-15 Jahren (mit Eltern und Großeltern) zugeschnit-ten sein und idealerweise Mitmachangebote, Experimentiermöglichkeiten etc. enthalten.

Entsprechend der GENIALE 2011 gibt es zwei Antragsmöglichkeiten für Bewerberinnen und Bewerber, um bei der GENIALE 2014 teilzu-nehmen: Einerseits Projekte mit Selbstfinanzierung und andererseits Projekte mit finanzieller Förde-rung.

Einsendeschluss für alle Projektvorschläge ist der 31.10.2013.

Ein Kuratorium entscheidet dann darüber, wel-che Projekte sich für die GENIALE eignen und in welchem Umfang diese gefördert werden.

Vielleicht haben Sie eine Idee, wie Sie sich mit einem Projekt beteiligen können? Wenn Sie In-teresse haben, melden Sie sich doch bitte bei Anna Bella Eschengerd MAIL (Raum 3, Gebäu-de C, Tel.: 7868)

Beim letzten Mal war der Fachbereich mit ei-ner Ausstellung des Klangregals, betreut von

Herrn Prof. Ausländer und Studierenden und dem Projekt „Die erste Fremde“ von Frau Prof. Dr. Giebeler und Herrn Prof. Thomas Henke in Kooperation mit dem Bielefelder Kunstverein vertreten.

Weitere Informationen finden Sie unter www.geniale-bielefeld.de

Besucherinnen der Ausstellung „Die erste Fremde“ im Bielefelder Kunstverein (GENIALE 2011)

Prof. Ausländer am Klangregal (GENIALE 2011)

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//Seminarabschlusspräsentationender künstlerisch ausgerichteten Seminare

Arbeiten aus dem Bereich Skulptur und Plastik sowie Videokunst wurden im Zuge der Semes-terabschlusspräsentation der P2 Projekte öf-fentlich vorgestellt. Prodekanin Prof. Dr. Ingrid Hetschel betonte in ihrer Einführung den Wert einer ästhetischen Auseinandersetzung und Perspektive im Studium der Sozialen Arbeit und der Pädagogik der Kindheit:

„Theater, Spiel, Kunst und Medien haben einen besonderen Stellenwert in unseren Studiengän-gen. Sie tragen dazu bei, die Studierenden zu befähigen, ästhetische Praxis in den verschiede-nen Bereichen der sozialen Arbeit und der Kind-heitspädagogik einzubringen. Sie helfen, das Spektrum der Kommunikationsformen zu er-weitern. Wo beispielsweise die verbale Sprache nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung steht, kann mit den Klienten körperlich oder mit Hilfe von Farben, Formen, Bewegungen und Bildern interagiert werden. Ästhetische Erfah-rungsprozesse erweitern unsere Vorstellung vom Menschen und von uns selbst. Dort wo - häufig unvermeidbare - fachwissenschaftliche und me-thodische Verengungen stattfinden, erweitert das spielerische, explorative und improvisatorische Vorgehen, das in den Künsten verlangt ist, die Fähigkeit zu agieren und zu interagieren: es geht um die Entfaltung - im wörtlichen Sinne - von Handlungsmöglichkeiten und Perspektiven, von Persönlichkeiten.“

Auch Prof. Christoph Rust fragte in seiner Rede „Welche Rolle spielen die Künste am Fachbe-reich?“ Die eindrücklichste Antwort geben die Werke, die zum Ende des Semesters in der Ausstellungsfläche im ersten Obergeschoss des Gebäudes zu sehen waren.

Intensive, individuelle, im Sinne einer künstle-rischen Fragestellung fokussierte Werke haben die Studierenden in ihren dreisemestrigen Pro-jekten produziert.

Auch die Videoarbeiten zeichnen sich durch hohe Spannung, künstlerischen Anspruch und starke Aussagekraft aus. Besonders der Kurz-film „Richtlinien“ besticht durch seine profes-sionelle Gestalt. Der künstlerische Umgang mit dem Medium reißt ein Spannungsfeld zwischen sozialpolitischer Kritik, eigenständi-ger poetischer Sprache und einem kraftvollen Bilderbogen auf. Dramaturgisch klug konzipiert und technisch präzise inszeniert, erreichte er große öffentliche Aufmerksamkeit unter ande-rem auf dem Filmfest Weimar.

„So schmeckt das Leben“

Am Samstag, 22. Juni gab es einen besonderen Nachtisch beim Essen der Stadtteilkantine des Sozialforums Bielefeld in der Begegnungsstät-te Bültmannshof: Studierende der Fachhoch-schule Bielefeld standen mit theaterbegeister-

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Impressionen aus der Ausstellung

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ten Seniorinnen und Senioren gemeinsam auf der Bühne. Ein Semester lang hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars „Theater im Generationendialog“ bei Barbara Frey, das in Zusammenarbeit mit „Sozialarbeit im Quartier“ - Sozialamt - der Stadt Bielefeld und der Mobilen Seniorenarbeit Dornberg - ‚Di-akonie für Bielefeld‘ durchgeführt wurde, mit dem Thema „Esskultur im Wandel der Zeitge-schichte“ beschäftigt. Bei der gutbesuchten Aufführung wurde in witziger und unterhalt-samer Weise eine kulinarische Zeitreise nach-vollzogen - von den 1950er Jahren („Eigner Herd ist Goldes wert“) über die wilden 1970er bis zum „To go“-Trend der heutigen Zeit. Am Ende dieser Werkstattaufführung wurde klar: egal wie man sich ernährt, es gibt viele Wege ins (kulinarische) Paradies.

Ein Herzenstext, ein Stück wissenschaftlicher Text, eine alte Erinnerung, ein persönlicher Ge-genstand und eine Wanderkarte für das eigene Gehirn – aus diesem Material stellten Studie-rende gemeinsam mit Indira Heidemann im Rahmen eines Blockseminars eine Theater-aufführung zusammen, die am Sonntag, den 9.Juni vor „handverlesenem“ Publikum gezeigt wurde: Jeder Studierende hatte einen Gast eingeladen. Der Theaterraum zeigte sich als bewohntes Labyrinth, durch das die Zuschauer geführt wurden. Seine Bewohner widmeten sich schweißtreibender Wissenschaft, dem

letzten Gedanken vor dem Einschlafen, einem exklusiv für einen Zuschauer aufgeführten Monolog, Lieblingsorten der eigenen Biografie und – zuletzt – dem eigenen Verschwinden. Eine Aufführung mit intensivem Austausch al-ler Beteiligten im Anschluss.

Seminar: „Theaterpädagogik- Eine Methode zur Optimierung sprachlicher, motorischer und so-zialer Kompetenzen und/oder ästhetische Pra-xis mit erwünschten Nebenwirkungen?“

Studierende aus dem Semianar: „Einführung in die Theaterpraxis – Ich sehe was, was du nicht siehst …

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//Prüfungsamt - Katalysator oder bürokratische Hürde?

Die formalen Fragen des Studiums am Fach-bereich führen Studierende und Lehrende zum Prüfungsamt, oft zu spät beobachtet Prof. Silvia Pöld-Krämer, Prüfungsausschussvorsitzende. „Oft kommen Studierende erst zum Prüfungs-amt, wenn bereits Problemlagen entstanden sind. Wenn Fristen verstrichen und Formalia nicht eingehalten worden sind und dieses sei-tens des Prüfungsamtes moniert wurde.“

Ein Beispiel: Kurz vor der Vollendung der BA-Arbeit wird das Kind/man selbst krank und die Arbeit kann nicht wie geplant vollendet werden. Dann muss ein Verlängerungsan-trag gestellt werden. Dazu benötigt man eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt. Diese Bescheinigung stellen Ärzte nur aktuell aus, nicht im Nachhinein. Aus dem Beispiel leitet Frau Pöld-Krämer folgenden Appell ab: „Wenn Sie also merken, dass Sie von Ihrem Fahrplan abweichen, fragen Sie im Prüfungs-amt nach, was das bedeutet. Welche Möglich-

keiten und welche Pflichten es im individuellen Fall gibt.“

Das Prüfungsamt bietet Beratung rund um die formalen Aspekte des Studiums. Es ist sowohl für Lehrende als auch für Studierende ein wich-tiger Anlaufpunkt, um individuelle Studienver-läufe innerhalb der für alle geltenden Regeln zu realisieren. „Ich würde mir wünschen, dass eine noch regelmäßigere, selbstverständliche-re Kommunikation zwischen Studierenden, Lehrenden und dem Prüfungsamt gäbe, um im Vorfeld einer Prüfung oder der Bachelorarbeit die formale Seite mit zu denken. Es erspart Stu-dierenden wie Lehrenden viel Aufwand, wenn bestimmte Fragen frühzeitig im allseitigen Ein-vernehmen geklärt werden können“, wünscht sich Prof. Pöld Krämer.

Die Sprechstunde der Prüfungsausschussvor-sitzenden Prof. Silvia Pöld-Krämer findet mitt-wochs von 12:00-13:00 Uhr in Raum 213 statt.

//Jonas Rees Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt am Fachbereich

Für den Forschungs-schwerpunkt >>Soziale Mobilisierungsstrate-gien im Politikfeld Kli-maschutz<< am Fach-bereich Sozialwesen arbeitet seit Ende Feb-ruar Jonas Rees.

Er hat Angewandte Sozialpsychologie an der Universität Sussex in Südengland und Psycho-logie an der Universität Bielefeld studiert. Als

wissenschaftlicher Mitarbeiter erarbeitet und evaluiert er zusammen mit den Professoren Bamberg, Beelmann, Stricker und Professorin Behrens ein Interventionsprogramm zur Stär-kung klimaschonender Verhaltensweisen im Raum Bielefeld.

Parallel zu seiner Stelle an der FH Bielefeld lehrt und forscht Jonas Rees als wissenschaft-licher Mitarbeiter in der Arbeitseinheit Sozial-psychologie an der Universität Bielefeld.

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//Studieren mit Kind...

...stellt eine besondere Herausforderung dar.

Esther George ist Beauftragte des Fach-schaftsrates für die Belange Studierender mit Kind.

Während des Semesters ist in Raum 145 mitt-wochs von 12:30 Uhr bis 13:00 Uhr immer Sprechzeit für Studierende, die ihr Studium so organisieren müssen, dass neben den Studien-leistungen Kinderbetreuung und Familienle-ben eben auch funktionieren.

„Ich bin selbst in der Situation, Familie und Studium unter einen Hut bringen zu wol-len, deshalb weiß ich, wovon ich rede. Und ich habe Verständnis für die Problemlagen, die durch diesen Spagat entstehen können.“ Esther Georges Engagement geht aber noch über die Einrichtung der Sprechzeit hinaus: „Wer Kinder hat, sieht das Studium aus einem bestimmten Blickwinkel. Ich möchte versu-chen, die Gremien am Fachbereich für diese Belange zu sensibilisieren. Wie kann es diesen Studierenden ermöglicht werden, ebenfalls in Regelstudienzeit zu studieren? Durch eine fa-milienfreundliche Studienorganisation meine

ich.“Im Einzelnen bedeute das, dass Pflichtsemina-re z.B. zu den gängigen Betreuungszeiten statt-finden sollten - eben lieber früher am Morgen, als später am Nachmittag -, dass in teilnehmer-begrenzten Seminaren in den Kernzeiten am Vormittag vielleicht ein Kontingent von Plätzen für Studierende mit Kind vorbehalten werden könnten.

Eine besondere Herausforderung stelle das Modul 5 im Studienverlauf für Studierende mit Kind dar. Hier sind die Studienanforderungen so kompakt, dass sie für Studierende, die auch Eltern sind schlecht umsetzbar sind. „Auch hin-sichtlich der Praxisphasen gibt es Flexibilisie-rungsbedarf. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass wir Kontakte von solchen Praxisstellen sammeln, die durch flexible Arbeitszeiten als familienfreundliche Arbeitsstellen gekenn-zeichnet sind.“

Zurzeit sucht die Studentin der Sozialen Arbeit das Gespräch mit Dozentinnen, Dozenten und der Gleichstellungsbeauftragten, um für die Bedürfnislagen der Studierenden mit Kind zu sensibilisieren. „Das kann eine große Hemm-schwelle sein, ein Studium überhaupt anzuge-hen. Ich bin mir sicher, dass das überwiegend motivierte und gut strukturierte Leute sind, die ihr Studium sehr ernst nehmen, diesen Personen möchte ich helfen, und Hindernisse abbauen. Aus eigener Erfahrung sage ich: Das geht und das ist auch gut so!“

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//KiTa Effha in Bewegung

Am 29. Juni feierte die KiTa Effha das alljähr-liche Sommerfest. Diesmal stand das Fest im Zeichen der Bewegung, symbolisch für die Aus-gestaltung des KiTa Alltages.

Im Zuge des Sommerfestes wurde die KiTa als Bewegungs-KiTa zertifiziert. Das Zertifikat überreichte Gudula Ebeling vom Landessport-bund NRW. Das Zertifikat ist eine Auszeichnung des Sportbundes. Voraussetzung für die Beur-kundung ist, dass die KiTa-Leitung und min-destens zwei ErzieherInnen eine Fortbildung des Sportbundes zum Thema Bewegungsför-derung im Kleinkindalter absolviert haben. Außerdem müssen Räume als Bewegungsorte vorgehalten und mindestens einmal täglich zu einem Bewegungsangebot genutzt werden. Zur Erfüllung der Kriterien merkt die KiTa-Leiterin und Lehrbeauftragte am Fachbereich an: „Un-sere Räume und unsere pädagogische Grund-haltung tragen dem Gedanken Rechnung, dass der natürliche Bewegungsdrang der Kinder gefördert werden soll. Bei uns wird geklettert, getobt und geschoben, je nach Entwicklungs-stufe der Kinder. Bewegung bedeutet nicht gleich Chaos, natürlich gibt es bei uns Regeln, zum Beispiel beim Essen, aber grundsätzlich werden die Kinder in ihrem Bewegungsdrang animiert und gefördert. “

Um die natürlichen motorischen Kompetenzen der Kinder im KiTa Alltag positiv zu unterstüt-zen sind durch den Fachbereich Sozialwe-sen finanzierte Bewegungsmaterialien nach Elfriede Hengstenberg, Pädagogin mit dem For-schungsschwerpunkt Didaktik zur Bewegungs-förderung von Kleinstkindern, angeschafft worden. Dazu Martina Ritzenhoff: „So ein Bewegungsmaterial sind zum Beispiel Holz-hocker. Das klingt im ersten Moment vielleicht

merkwürdig, ein Sitzmöbel als Bewegungsma-terial zu bezeichnen, aber Sitzen tun die Kin-der auch am allerwenigsten auf diesen Möbeln. Je nach Alter bevorzugen sie unterschiedliche Handlungen an den Hockern. Die Kinder, die gerade das Laufen lernen, ziehen sich an dem stabilen Holzobjekt empor und genießen den ersten festen Stand, nach den ersten Schritten ist es interessant für die Kinder, den Hocker zu schieben, später wird er erklommen, durch-krabbelt und schließlich gestapelt und zu kom-plexen Formationen kombiniert.“

Die Betriebs-KiTa der Fachhochschule wird dafür zertifiziert, Lernanlässe für natürliche Bewegungsabläufe zu schaffen, so dass im pä-dagogischen Alltag die Bewegungsfreude der Kinder aufgenommen und gefördert wird.Martina Ritzenhoff betont: „Man weiß mitt-lerweile, dass kognitive Strukturen besonders bei Kindern bewegungsinitiiert sind, wir beob-achten, dass im Laufe der Entwicklung immer

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Dirk Lemhöfner (r.) und Gudula Ebeling (2.v.r.) vom Sportbund Bielefeld überreichten die Zertifikate „Anerkannter Bewegungskindergarten“ an Iris Schulze vom Kooperationspartner Bielefelder Turngemeinde, Axel Fischer, Erik Zurdel und Kita-Leiterin Martina Ritzenhoff. (v.l.)Foto: Kerstin Panhorst, Westfalenblatt

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differenziertere Bewegungslandschaften ent-stehen.“

Wichtig ist die Unterscheidung, dass es in der Bewegungs-KiTa nicht um sportliches Training geht, sondern um die materialgestützte För-derung von Alltagsbewegungen nach indivi-duellem Tempo in den individuellen Grenzen der Kinder. Dieser Leitgedanke wird an der Werther Straße 116 nicht nur in konkreten Bewegungsanlässen umgesetzt, sondern ihm wird im gesamten Raumkonzept der Kita Rech-nung getragen.

Ein Beispiel für eine Verknüpfung verschiede-ner pädagogischer Konzepte sind die Wald-

tage. Die Kinder verbringen einen kompletten Vormittag in der Natur des Teutoburger Wal-des. Hier werden Bewegung und Naturer-fahrung verknüpft. Martina Ritzenhoff hebt hervor: „Bewegung findet hier nicht nur in konstruierten Landschaften statt, sondern in natürlichen Kontexten. Die Kinder tasten sich vorsichtig über schräge Böschungen, klettern über Äste, springen in einen Blätterhaufen und überqueren rutschige Wiesen. Natur eben!“

Die KiTa Effha ist für Studierende des Studien-gangs PdK eine gefragte Praktikumsstelle. Be-sonders für Studierende mit dem Schwerpunkt Psychomotorik finden für ein P2-Praktikum gute Bedingungen in der Kita.

//Lehmofenbau: Lernen mit allen Sinnen

Eine Kooperation des Familienzentrums KiTa Oberlohmannshof und der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Sozialwesen.

Immer wieder finden Studierende der FH Bie-lefeld den Weg in die städtische KiTa nach Jöllenbeck. Diesmal brachte ein besonderes gemeinsames Projekt Studierende, die Leite-rin der Kita, Kinder, eine Professorin und einen Lehmofenbauer zusammen.

Der 5. Juni begann um 9:00 Uhr zunächst mit einer Lagebesprechung vor Ort. Sonnenschein und blauer Himmel weckten die Vorfreude auf das gemeinsame Tun. Der Maurer und Lehm-ofenbauer Frank Fleete, fünfzehn Studierende mit ihrer Professorin Dr. Elke Schubert und die Leiterin des Familienzentrums Heide Marie Syassen - alle in Arbeitskleidung - gingen ge-meinsam ans Werk.

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Wie Kinder lernen und was sie dazu brauchen konnten die Studierenden im Prozess beispiel-haft und intensiv erfahren:

Große Aufmerksamkeit bei den Kindern. Was passiert denn hier? Fragen stellen, gemeinsa-me Antworten finden, Werkzeug und Werkstof-fe erfahren. Alle Sinne waren im Einsatz.

Vom Tun zum Begreifen

Die beteiligten Erwachsenen stellten schnell fest: Kinder sind hervorragende Baumeister. Selbstverständlich vertieften sie ihre Erfahrun-gen am Modell.

Das Fazit des Lehmofenbaus: Zwei aktive Tage in besonderer Atmosphäre!

Alle Beteiligten, die großen wie die kleinen, erweiterten ihre Kompetenzen mit Lust und Freude am gemeinsamen Tun. Mit den eigenen Händen ein Werk zu schaffen, das beeindruck-te alle nachhaltig.

Redaktion:

Anna Bella Eschengerd

[email protected]

Impressum Gestaltung:

Marcel Hillebrand

[email protected]

Fachbereich Gestaltung

Die nächste Ausgabe

wird voraussichtlich im

Herbst 2013 erscheinen.