Solvency II –Via Malaoder Via Sacra? –Ein Erfahrungsbericht · Milestones 13.09.2016 Solvency...

25
Solvency II –Via Malaoder Via Sacra? –Ein Erfahrungsbericht Ronald Laszlo Vienna Insurance Group 13.09.2016

Transcript of Solvency II –Via Malaoder Via Sacra? –Ein Erfahrungsbericht · Milestones 13.09.2016 Solvency...

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Ronald Laszlo

Vienna Insurance Group

13.09.2016

Milestones

2Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht13.09.2016

Entstehung und Ziele von Solvency II

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Gesammelte Erfahrungen

Via Mala oder Via Sacra?

Weitere Herausforderungen

Entstehung und Ziele von Solvency II

Ziele von Solvency II

3Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht13.09.2016

Schutz von Versicherungsnehmern

Transparenz gegenüber Versicherungsnehmen, Aufsicht und Investoren

Vereinheitlichung des europäischen Versicherungsmarkts / Regulierung

Entstehung und Ziele von Solvency II

Eingesetzte Methoden

413.09.2016

Marktkonsistente Bewertung aller Vermögensgegenstände und

Verbindlichkeiten

Risikobasierte Bewertung des zur Deckung der eingegangenen Risiken

erforderlichen Kapitals

Vorausschauende Beurteilung der Solvabilität

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Entstehung und Ziele von Solvency II

Gesetzwerdungsprozess

513.09.2016

Lamfalussy-Verfahren:

Level 1: Rahmenrichtlinie (EU Parlament)

Level 2: Empfehlungen (EIOPA) -> Durchführungsmaßnahmen (EU Kommission)

Level 3: Leitlinien zur Umsetzung (EIOPA)

Jahrelange Verzögerungen bei der Erstanwendung von Solvency II

Komplexität

Finanzkrise (Omnibus II)

Inkrafttreten im Jahr 2016

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Wesentliche Kennzahlen

613.09.2016

Start des gruppenübergreifendenden Solvency II-Projekts im Jahr 2009

Budget im signifikanten zweistelligen Mio.-EUR-Bereich

Über 30 Gesellschaften im Scope von Solvency II

Mehr als 50 Personen auf Gruppen- und 300 Personen auf

Einzelgesellschaftsebene stark involviert

Entwicklung und Etablierung eines partiellen internen Modells

in den Bereichen Nichtleben und Immobilien

in 12 Gesellschaften in 5 Ländern (AT, CZ, SK, PL, RO)

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Implementierung der Governance Funktionen

713.09.2016

Risikomanagement Funktion

Compliance Funktion

Internal Audit Funktion

Aktuarielle Funktion

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Etablierung zentraler Risikomanagementprozesse

813.09.2016

Pillar I:

Risikokapitalberechnung

Überprüfung der Angemessenheit der Standardformel

Quartalsweise Bestimmung der Risikosituation und ad-hoc Analysen

Pillar II:

Internes Kontrollsystem

Risikoinventur

ORSA

Pillar III:

Qualitative und quantitative Berichterstattung nach Solvency II

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Implementierung zahlreicher Governance Richtlinien

913.09.2016

Risk Management

Capital Management

Underwriting

Asset Liability Management

Outsourcing

Fit & Proper

Business Continuity

Data Quality

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Erstellung einer zentralen IT Systemlandschaft

1013.09.2016

Zentrale Plattform für Risikokapitalberechnung

Zentrale Solvency II-Reporting-Plattform (Annual, QRT, FSR, …)

Gruppenweit über 300 Nutzer

Integration in bestehende IT-Infrastruktur

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Partielles internes Modell (PIM) – Key Facts

1113.09.2016

Internes Modell in den Bereichen Nichtleben und Immobilien

Standardformel bildet Risikoprofil nicht angemessen ab

Abdeckung von mehr als 90% des Prämienvolumens in Bereich Nichtleben

Abdeckung von mehr als 85% des Veranlagungsvolumens im Bereich Immobilien

Deutliche Verbesserung der Solvabilitätsquote

2009: Beginn der Entwicklung des PIM

Juli 2015: Einreichung des Antrags zur Genehmigung des PIM

Dezember 2015: Genehmigung des PIM

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Partielles internes Modell (PIM) – Nichtleben – Motivation

1213.09.2016

Prämien- und Reserverisiko

Risikofaktoren in Standardformel (SF) berücksichtigen Besonderheiten in den

verschiedenen Märkten nicht

Geschäftssegmentierung in SF ist zu grob und erlaubt keine individuelle

Berücksichtigung der sparteneigenen Risikosituation

Katastrophenrisiko

Kalibrierung des Naturkatastrophenrisikos in SF nicht realitätsgetreu abgebildet

Gewisse Naturkatastrophenrisiken (z.B. Hagel) in SF unberücksichtigt

Risikomitigation durch Rückversicherung

Komplexe Rückversicherungsstrukturen können in SF nicht angemessen abgebildet

werden

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Partielles internes Modell (PIM) – Nichtleben – Funktionsweise

1313.09.2016

Simulation aller versicherungstechnischen Zahlungsströme, die das modellierte

Unternehmen im kommenden Jahr betreffen (im Gegensatz zur SF keine

deterministische Rechnung mittels vordefinierter Risikofaktoren)

Projiziertes technische Resultat ist die Zielgröße für das Kapitalerfordernis.

Auswahl derjenigen Simulation, die dem schlechtesten Ergebnis in 200 Jahren

entspricht (99.5% Value at Risk)

Modellierung wird auf Basis homogener Geschäftssparten durchgeführt, die

durch den Modellanwender frei definiert werden.

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Partielles internes Modell (PIM) – Nichtleben – Vorteile

1413.09.2016

Detaillierte Abbildung des Schaden/Unfall-Geschäfts; Fragestellungen der

Praxis können modelliert werden und als Entscheidungshilfe herangezogen

werden.

Möglichkeit zur Durchführung von Profitabilitäts- und Risikoanalysen

Unterstützung von Schlüsselprozessen wie den Planungsprozess und den

Erneuerungsprozess für Naturkatastrophenschutz

Detaillierte Abbildung der obligatorischen Rückversicherung auf Vertragsbasis.

Ermöglicht Analysen zu Veränderungen im Rückversicherungsprogram

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Partielles internes Modell (PIM) – Immobilien – Motivation

1513.09.2016

Unangemessene Kalibrierung der Standardformel für Immobilien

Verwendung eines UK-Index: Überschätzung der Volatilität des

österreichischen Immobilienmarktes.

Verwendetes Immobilienportfolio: keine Berücksichtigung der Kategorie

Wohnen

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Partielles internes Modell (PIM) – Immobilien – Funktionsweise

1613.09.2016

Internes Modell setzt sich aus drei Teilmodellen zusammen

Direkt gehaltene Immobilien & Besitzgesellschaften

Grundlage: Verkehrswerte aus Bewertungsgutachten

Clustering der Daten nach Region und Nutzungsart

Simulation der Zahlungsströme und Marktwertänderungen

Gemeinnützige Bauvereinigungen

Mark-to-Modell

Simulation der Ausschüttungen

Berücksichtigung des Kostendeckungsprinzips

Immobilienfonds

Risikomodell auf Basis der verfügbaren Börsenkurse

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Umsetzung von Solvency II in der VIG

Partielles internes Modell (PIM) – Immobilien – Vorteile

1713.09.2016

Angemessene Abbildung des Immobilienrisikos

Risikoanalysen beim Erwerb von Immobilien

Nutzung in der strategischen Asset Allocation

Möglichkeit zur Durchführung von Rentabilitätsanalysen

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Gesammelte Erfahrungen

1813.09.2016

Schärfen eines gemeinsamen Verständnisses

Hoher Datenaufwand

Immenser Koordinationsaufwand

Erhöhter Abstimmungsbedarf mit Aufsicht

Entwicklung und Genehmigung des partiellen internen Modells

Genehmigung des PIM mit Auflagen verbunden

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra?

1913.09.2016

+ Transparenz

+ Vergleichbarkeit

+ Risikobasierte Beurteilung der Geschäftstätigkeit

- Hoher bürokratischer Aufwand

- Volatilität in den Kapitalanforderungen (v.a. in Hinblick auf die Zinsen)

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra?

2013.09.2016

Via destinatum est

Integrationseffekt

Prinzipienbasierung führt zu mehr Eigenverantwortung und Flexibilität

Ökonomische und risikobasierte Bewertung legt Finger auf die Wunde

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Weitere Herausforderungen

Übersicht

2113.09.2016

Niedrigzinsumfeld

Geringes Wachstum

Digitalisierung

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Weitere Herausforderungen

Niedrigzinsumfeld

2213.09.2016

-0,50%

0,00%

0,50%

1,00%

1,50%

2,00%

2,50%

3,00%

3,50%

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55

31.12.2015 30.06.2016 31.07.2016

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Weitere Herausforderungen

Niedrigzinsumfeld

2313.09.2016

Herausforderung

Niedrige Neuveranlagungsrendite

Zunehmend schwieriger garantierte Verzinsung über Veranlagungsrenditen bedienen

zu können

Antwort

Absenken bzw. Einstellen von Zinsgarantien

Entwicklung innovativer Lebensversicherungsprodukte (z.B. Infrastruktur)

Forcierung der Fonds-gebundenen Lebensversicherung

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Weitere Herausforderungen

Geringes Wachstum

2413.09.2016

Herausforderung

Wirtschaftlicher Aufholprozess in Osteuropa hat deutlich an Dynamik verloren

Regulatorische und politisches Umfeld entspricht nicht durchgehend westlichen

Standards

Politische Spannungen in der Türkei und Ukraine

Antwort

Ausgewogenes Wachstum in reifen und wachstumsorientierten Märkten

Überwachung der Situation in politisch instabilen Regionen

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht

Weitere Herausforderungen

Digitalisierung

2513.09.2016

Herausforderung

Erhöhter Wettbewerb durch zunehmende Digitalisierung

Kostendruck durch Preisvergleichsportale

Gefahr von Reputationsschäden durch soziale Medien

Antwort

Produktanpassungen

Kostensenkungen

Konsolidierung

Solvency II – Via Mala oder Via Sacra? – Ein Erfahrungsbericht