Something for Nothing with Very Little Effort Involved, Andrea...

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Something for Nothing with Very Little Effort Involved, Andrea Zittel «sfnwvlei» (Note #2, 2002)

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Something for Nothing with Very Little Effort Involved, Andrea Zittel «sfnwvlei» (Note #2, 2002)

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DIPLOMTHEMA CAMPUS DER GEMEINSCHAFT

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EINLEITENDES ZITAT

«Die Zukunft ist kein Ort, auf den wir zugehen, sondern einer, den wir erst erschaffen. Die Pfade dorthin werden nicht gefunden, sondern gemacht - und dieses Machen verändert den Macher nicht weniger als das Ziel.»Peter Ellyard

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Urban agriculture, Permakultur, Slow food, Social architecture, Social de-sign, Open source, Lowtech, FabLab, Commons, Share economy, Voluntary simplicity, Décroissance, Grundein-kommen, Regionalgeld, Gemeinwohl Ökonomie, Tauschringe, New work, Occupy, Transition towns, Ecovillage: Unsere Gesellschaft befindet sich in ei-nem Umbruch, die Auseinandersetzung und die Suche nach Antworten zu unse-rem verschwenderischen Lebensstil sind in der Öffentlichkeit angekommen. Dass wir Menschen uns in eine unbe-queme Lage manövriert haben, ist weit-gehend unbestritten: unser Wirtschafts-system wird oft dafür als Hauptursache kritisiert. Nebst ökologischen Problemen und knapper werdenden Ressourcen werden auch die Auswirkungen der Glo-balisierung viel diskutiert, das Verständ-nis von «Gemeinschaft» erfährt eine neue Bedeutung.Doch handelt es sich bei diesen Frage-stellungen um die Befindlichkeit einer Minderheit oder zeichnet sich ein wach-sendes Bedürfnis der Suche nach Alter-nativen in der Gesellschaft ab? Gemeinsam den Eingangs genannten Initiativen sind jedenfalls ihre Suche nach Alternativen und ihr direktes Han-deln aus der Bevölkerung heraus (Bot-

tom up). Motiviert durch eine überge-ordnete Idee, finden sie mit einfachen Konzepten und oft bescheidenen finan-ziellen Mitteln den Weg in die Realisie-rung. Sie bieten somit gerade der Ge-staltung eine Relevanz und umgekehrt kann die Gestaltung eine solche Idee stärken. Für das Design eröffnen sich hiermit neue, spannende Tätigkeitsfel-der und Arbeitsmethoden.

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EINLEITUNG

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Eines von unzähligen Logos Urbaner Gartenbauer. «Urban Farming» bezeichnet eine gärtnerische Tätigkeit im städtischen Kontext.

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Durch die Umstrukturierung des Novar-tis Geländes in Basel und den Abriss des St. Johann Rheinhafens entsteht ein neuer öffentlicher Ort und damit die Chance, den Bedürfnissen des öffentli-chen Lebens einen Raum zu geben. Obwohl die Bauarbeiten der neuen Park-anlage mit Restaurant und Flaniermeile bis nach Frankreich bereits im Gange sind, soll der Ort und dessen Nutzung in dieser Diplomaufgabe grundsätzlich überdenkt werden. Es soll nicht einfach ein weiterer Ort der Freizeitgestaltung entstehen, vielmehr fragen wir nach ei-ner zeitgemässen, gemeinschaftlichen (Be-)Nutzung dieses neuen öffentlichen Raumes.

Es ist ein Ort zu kreieren, der als eine zeitgemässe Form der Allmende (Com-mons) interpretiert werden kann: ein öf-fentlicher Raum, der sich über die ge-meinschaftliche Nutzung definiert, ein Ort, wo nicht Konsum- und Profitdenken sondern Engagement und Diskurs des-sen Existenz bestimmen und ein Ort, wo wir vielleicht eine Antwort darauf fin-den, wie wir in naher oder ferner Zu-kunft miteinander leben möchten. Die Bevölkerung soll an diesem Platz aktiv etwas bewirken, etwas produzieren, et-was entstehen lassen oder einfach mit-

machen können. Somit entsteht eine andere Art von öffentlichem Ort als ein Park oder eine Fussgängerzone. Man könnte es vielleicht eher Werkstatt, Raumlabor, Gemeinschaftsbetrieb oder eben Campus der Gemeinschaft nen-nen.

Es wird keine spezifische Nutzung dieses öffentlichen Ortes vorgeben, denn gera-de die Entwicklung einer Nutzung inter-essiert uns bei dieser Diplomarbeit.Bei der Findung eines geeigneten The-mas, kann durchaus von eigenen Beob-achtungen, persönlichen Bedürfnissen und Interessen ausgegangen werden - visionäre, aber auch praxisnahe Projekt-vorschläge und verschiedenste Nut-zungsszenarien sind möglich. Wichtig ist, stets die eingangs erwähnten Kon-zepte mit ihren sozialen, ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Lebens-haltungen zu reflektieren und allenfalls mit in das Projekt einzubeziehen. Die Aufgabe fragt somit nicht primär nach der Gestaltung der «schönen Form», sondern sie fordert die Auseinanderset-zung mit unserer gegenwärtigen Gesell-schaft und versteht dabei Gestaltung auch als den Entwurf von Prozessen. Da-bei ist ein ganzheitlicher Gestaltungsan-satz gefragt, welcher Arbeitsprozesse

entwickelt, bedacht mit Ressourcen um-geht und einen gesellschaftlichen Nut-zen mit einbezieht.

Diese durchaus ethische, persönliche Einstellung wird bei der Wahl dieser Dip-lomaufgabe vorausgesetzt. Mit anderen Worten: wir suchen Diplomanden, die etwas bewegen wollen.

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AUFGABE

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VORGEHEN

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Entsprechend der Aufgabenstellung ver-stehen wir das Vorgehen als einen stu-fenweisen Entwicklungsprozess. Dabei ist in einem ersten Schritt der Blick für das Ganze gefragt, die Suche nach einem übergeordneten Thema. Wichtiges Inst-rument bei der Entwicklung des Projekts bilden thematische Inputveranstaltun-gen und weiterführende Diskussionen in der Gruppe, welche gleich zu Beginn des Projektstarts stattfinden.Darauf folgend wird individuell ein Pro-jektvorschlag mit einem dazugehören-den Masterplan entwickelt. Nach der ersten Zwischenbesprechung soll sich jeder Student und jede Studen-tin auf Grundlage des eigenen Projekt-vorschlags auf ein Teilgebiet des Master-planes fokussieren und dieses im Detail ausarbeiten. Da das «Design der Idee» im Zentrum der Aufgabe steht, sollen Objekte entstehen, die dem Verständnis des Ganzen dienen. Damit ist gemeint, dass Objekte, Produk-te und Modelle verlangt werden, diese aber durchaus auch skizzenhaft bleiben dürfen. Wenn beispielsweise Objekte nur durch die Zusammenarbeit vieler Leute entstehen können, und das Konzept die-ser Zusammenarbeit den gestalteten Prozess darstellt, können diese Objekte «simuliert» oder allenfalls in einem Feld-

versuch produziert werden. Natürlich können auch detailliert ausgearbeitete Produkte entstehen, sofern sie Ausdruck der Gesamtnutzung sind. Als Inspiration bei der Suche nach einem geeigneten und interessanten Thema werden zu Beginn der Diplomarbeit ex-emplarisch einige der eingangs genann-ten Bewegungen mit realisierten Projek-ten näher besprochen. Eine direkte Kontaktaufnahme oder so-gar eine Zusammenarbeit mit einer sol-chen Initiative wäre eine weitere Mög-lichkeit der Themenfindung. Die am En-de der Aufgabenstellung angefügten Weblinks berücksichtigen aus diesem Grund einige Projekte aus der Region Basel.

Exemplarisch sind die Transition towns zu erwähnen. Die Transition-Town-Be-wegung ist eine weltweit tätige Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiative, welche den geplanten Übergang in eine post-fossile Wirtschaft zum Ziel hat. Dadurch, dass die Politik nur träge auf die Heraus-forderungen des Klimawandels reagiert, haben sich Gruppen gebildet, welche mit einfachen Massnahmen Alternativen für eine Zukunft mit knapper werdender Rohstoffen aufzeigt und diese auch vor-lebt. So werden beispielweise Themen

wie das Wiedererlernen alter Fähigkei-ten, die urbane Landwirtschaft, das so-ziale Unternehmertum, das lokale Wirt-schaften in diesen Transition towns auf-gegriffen und in kleinen Projekten ent-wickelt und umgesetzt. Bezeichnend ist, dass Transition Towns immer aus der Gruppe heraus funktionieren.Weiter soll als Inspirationsquelle in die-sem Zusammenhang die Urban agri-culture Bewegung erwähnt sein. Der Urbane Gartenbau bezeichnet eine gärt-nerische Tätigkeit im städtischen Kon-text. Meist sind es kleinere Gruppierun-gen von Menschen, welche die nachhal-tige Bewirtschaftung und die Selbster-zeugung landwirtschftlicher Produkte zum Ziel haben. Aber auch das bilden und pflegen der Gemeinschaft ist nebst dem Erzeugen von Nahrungsmitteln von zentraler Bedeutung, dies gerade im Kontext des urbanen Raumes und den damit verbundenen sozialen Her-ausforderungen. Als entsprechendes Beispiel gibt es in Basel den Verein Ur-ban agriculture, welcher mittlerweile eine faszinierende Sammlung unabhän-giger Projekte zusammenfasst. So ent-standen in den letzten Jahren zum Bei-spiel die „essbaren Inseln“ der Allgemei-nen Basler Gewerbeschule oder das Projekt Stadthonig, welches die Stadt-

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bevölkerung für die Bienenhaltung im urbanen Kontext sensibilisieren soll. Nebst öffentlichen Mittagstischen und einem Lern- und Schaugarten erfährt man auch einiges über Permakultur, dem Grundprinzip eines ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Wirtschaftens mit allen Ressourcen.Als spannendes Projekt möchten wir in diesem Zusammenhang auch den „Ge-nerator“ von Raumlabor Berlin erwäh-nen. Das Projekt „Generator“ wurde für die Architekturbiennale in Venedig 2010 entwickelt, welches auf der Webseite von Raumlabor Berlin folgendermassen beschrieben wird: „Der Generator ist ein experimentelles Baulabor für eine plötz-liche, partizipatorische Entwurfs- und Baupraxis im öffentlichen Raum. Das zentrale Thema dieser Versuchsanord-nung sind Konstruktionsprinzipien, neue Geometrien für Alltagsmöbel und Leichtbaukonstruktionen ebenso wie neue Nutzungsformen und vielfältige Programme, die die Öffentlichkeit anre-gen, gemeinsam eine Vision zu verwirk-lichen, zu interagieren, Erfahrung und Expertise auszutauschen. Der Generator erforscht Möglichkeiten des gemeinsa-men Handelns im öffentlichen Raum. Der Generator besteht aus zwei Kompo-nenten, der Hardware und der Soft-

ware. Die Hardware ist eine mobile Werkbank, die alle notwendigen Werk-zeuge für die zeitgleiche Arbeit für bis zu 10 Leuten beinhaltet sowie eine aus-klappbare Werkbank. Der Generator ist leicht beweglich und kann so innerhalb kürzester Zeit zu einer kleinen Werkstatt aufgebaut werden. Die Software besteht aus einem Set von Plänen, Bauanleitun-gen und gegebenenfalls Schablonen für den schnell erlernbaren Bau von Objekt- und Raummodulen. Die Module können zu Stühlen, Bänken, Tischen etc. kombi-niert werden aber auch zu Wänden und kleinen Raummodulen. Beim Bauen kön-nen die TeilnehmerInnen die Software ändern, weiterentwickeln, perfektionie-ren, erneuern – absichtlich oder auch zufällig. Ein learning-by-doing Prozess.“

Das Projekt „Generator“ ist ein schönes Beispiel dafür, dass auf «grosse Fragen» auch kleine Antworten folgen können und dabei vor allem aktives Handeln und Kreativität gefragt sind.Dazu möchten wir Euch animieren.

RÄUMLICHE VORGABEAls räumliche Vorgabe für alle in diesem Diplombooklet beschriebenen Diplom-aufgabenstellungen gilt der Standort um die Rheinuferpromenade, welche di-rekt an das Novartis-Campus Gelände anschliesst.Die Diplomarbeit muss sich in diesem Parameter bewegen, muss aber nicht zwingen die geplante Uferbebauung nach den Plänen von Haager Land-schaftsarchitekten berücksichtigen.

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VORGEHEN

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Das Projekt „Generator“ wurde von Raumlabor Berlin für die Architekturbiennale in Venedig 2010 entwickelt. Dabei handelt es sich um ein experimentelles Baulabor für eine plötzliche, partizipatori-sche Entwurfs- und Baupraxis im öffentlichen Raum. Konkret werden mit einfachen Schablonen Möbel von den Besucher selbst zusammen-gebaut. Diese Stühle verstreu-en sich im Laufe der Biennale in den Giardinis und können auch zu raumbildenden Elementen zusammengebaut werden.

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Altes Handwerk: Das Wiedererlernen von alten Fähigkeiten geht oft einher mit handwerklicher Arbeit. Initiativen wie die Transition towns nehmen dies bewusst auf, denn dadurch, dass der Konsument seine Produkte selber herstellt, wer-den Materialflüsse und Ressourcenaufwand bewusstgemacht und der Wert eines Produktes erfährt eine andere Bedeutung.Zu sehen sind oben links zwei Schmiede bei der Tätigkeit, oben rechts ein Köhler, unten links Damen beim einmachen und konservieren von Früchten, unten rechts ein Mann beim Töpfern.

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Das Bild links zeigt den Prozess und die Arbeitsschritte für die Herstellung von Hagebuttenwein. Rechts sind die handwerklichen Schritte zur Herstellung eines Backsteins dargestellt.Aus dem Buch «Leben auf dem Lande» von John Seymour, Ravensburg Verlag, 1976 / ISBN: 3-473-42616-4

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Bau einer Schule in Gando, Bukino Faso:Francis Kéré, deutsch-bukino-fasischer Architekt und bekannter Vertreter der «Social architecture»,gestaltet den Bauprozess bewusst als partizipatorischen Akt. Wenn sich die künftigen Nutzer in den Planungs- und Bauprozess einbringen kön-nen, eignen sie sich das Gebäude auch emotional an und es wird als etwas gemein-schaftliches Erschaffenes wahrgenommen und erfährt eine entsprechende Wertschätzung.

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Einblick in die Schule von Gando, Bukino Faso entstan-den unter Anleitung des Architekten Francis Kéré. Die «Oblichter» sind aus kerami-schen Töpfen realisiert welche von der Dorfbevölkerung zur Verfügung gestellt wurden und direkt in die Betonschalung eingelassen sind.

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Openstructures:Cargo bike und Verbindungknoten für Gebäudekonstruktion, gebaut mit Bauteilen die vom Designbüro OpenStructures gestaltet wurden.Das Open source Prinzip defi-niert sich damit, dass es Anderen erlaubt, zu kopieren, wiederzuverwenden, anzupassen, zu verbessern, einzusetzen, zu skalieren, zu berichten, zu diskutieren, neu zu mischen, zu übersetzen, zu digitalisieren, weiterzuver-teilen und darauf aufzubauen, was die Gemeinschaft gemacht hat.

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Unter dem Begriff «Urban Beekeeping» entstehen Bienendörfer welche im urba-nen Kontext angesiedelt wer-den. Das Bild zeigt die Zürcher Imker Pionierin Helena Greter bei einem Bienenstock über den Dächer Zürichs.

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Skizzen aus dem Atelier des holländischen Künstlers und Designers Joep van Lieshout. Seine Arbeit widmet sich unter anderem dem Ziel einen unabhängigen Freistaat zu gründen. In seinen Handbüchern findet man detaillierte Beschreibungen wie man auf einfache und bil-lige Weise sein eigenes Haus baut oder wie man schlachtet und das Fleisch konserviert und zubereitet. Ebenso findet man Anleitungen wie man Schnaps selber brennen kann und Waffen zur selbstverteidi-gung herstellt..

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Das «House NA» des Architekten Sou Fujimoto steht in einem dicht besiedel-ten Quartier in Tokio. Das Wohnhaus ist aus dem Massstab des «Möbels» her-aus konzipiert und themati-siert die Schnittstelle zwi-schen Privat und öffentlich indem es die Bewohner maxi-mal exponiert.

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Entwurfsskizzen, Modelle, Sonneneinfallsstudien und 1:1 Prototypen des Ungarischen Architekten Yona Friedmann. Seine visionären architektonischen Konzepte, in denen die Bewohner der Zukunft ihre Lebensumwelt flexibel gestalten sollten, sind wegweisend und seiner Zeit (um 1960) weit voraus.

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In der Ausstellung «Yona Freidmann» 2011/12 im Budapester Ludwig Museum wird ein Fragment der «Ville Spatiale» von Yona Freidmann 1:1 umgesetzt.

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ProjektstartDienstag 25. März 2014Da bei dieser Diplomarbeit die Theorie-arbeit erst nach der praktischen Projekt-arbeit einsetzt , beginnen wir mit einer Serie von Inputveranstaltungen. Diese werden zum einen gemeinsam mit den beiden anderen Aufgabenstellungen or-ganisiert dadurch stehen diese für alle Studierenden zur Verfügung. Zum ande-ren finden Inputveranstaltungen und gemeinsame Gespräche projektspezi-fisch innerhalb unserer Gruppe statt.Dienstag 25. März 2014: Kick Off mit Projekterläuterung und Projektinterner Diskussion (Frage und Antwort) sowie gemeinsame Standortbesichtigung des NOVARTIS Campus.Mittwoch 26. März 2014: Gemeinsame Inputveranstaltungen mit anschliessen-der Diskussion. Ein detailliertes Pro-gramm wird zu gegebenem Zeitpunkt noch bekannt gegeben.Donnerstag 27. März 2014: Projektin-terne Inputveranstaltung mit anschlie-ssender Diskussion. Ein detailliertes Pro-gramm wird zu gegebenem Zeitpunkt noch bekannt gegeben.

Projektphase bis zur 1. Zwischenkritik vom Dienstag 08. April 2014VorprojektBis zur ersten Zwischenkritik sollen min-destens eine oder auch mehrere Kon-zeptideen vorhanden sein, welche die übergeordnete Idee aufzeigen. Somit soll das Projekt ist in seinen Grundzügen bis zur ersten Zwischenkritik definiert werden. Idealerweise besteht schon ei-ne Vorstellung davon, welches Teilgebiet bei der weiteren Bearbeitung genauer untersucht werden soll.

Anforderungen 1. Zwischenkritik::::::::> Arbeitstitel::::::::> Festlegen einer Konzeptidee auf dem vorgegebenen Standort. Hierfür soll ein Situationsplan mit der einge-zeichneten Konzeptidee erstellt werden.::::::::> Entwurfsansätze wahlweise in Skizzen-, Collage- und Planform (2D), wie auch Modellen (3D) oder in Text-form.

Projektphase bis zur 2. Zwischenkritik vom Dienstag 22. April 2014ProjektIn der zweiten Phase geht es um die Ausarbeitung eines Teilgebiets auf der Grundlage des Vorprojekts. Aufgrund der ersten Zwischenkritik wird das Pro-jekt überarbeitet und konkret geplant. Aufbauend auf der ersten Projektphase sollen nun Untersuchungen in einem dem Projekt entsprechenden Massstab entstehen.

Anforderungen 2. Zwischenkritik::::::::> Arbeitstitel::::::::> Konzeptionelle und formale Lö-sungen sind definiert und in Planform sowie bildnerisch (Modellaufnahmen/Rendering/Collage etc.) dargestellt::::::::> Arbeitsmodelle und 3D Skizzen zeigen die Entwicklung der Projektarbeit ::::::::> Materialisierung und Herstellungs-verfahren sind definiert::::::::> Materialbemusterung vorhanden::::::::> Konstruktionsprinzipien sind defi-niert und in Planform dargestellt::::::::> Falls geeignet ist ein ausgearbei-tetes Funktionsmodell in geeignetem Massstab fertiggestellt::::::::> Allfällige mediale Kommunikati-onsmittel sind definiert und deren tech-nische Umsetzbarkeit abgeklärt

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ABLAUF UND ANFORDERUNGEN

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Projektphase bis zur 3. Zwischenkritik vom Donnerstag 15. Mai 2014Detaillierung ProjektIn der dritten Phase geht es um die de-taillierte Umsetzung des Projekts. Im ge-samten Prozess, von der ersten bis zur dritten Phase, sind stets Arbeitsmodelle und Visualisierungen gefordert welche Teil der Schlusspräsentation sein dürfen.Je nach Grösse der Arbeit soll mindes-tens ein Ausschnitt des Projekts im Massstab 1:1 umgesetzt werden. Bis zur dritten Zwischenkritik soll ebenfalls ge-klärt sein, was für die Schlussabgabe verwendet wird. Aufwändige Teile befin-den sich bereits in der Herstellung und konstruktive Entscheidungen sind schon getroffen. Der Stil der zweidimensiona-len Objektvisualisierung für die Schluss-präsentation ist festgelegt.

Anforderungen 3. Zwischenkritik::::::::> Projekttitel ist definiert::::::::> Die überarbeiteten Arbeitsmodel-le stellen die Entwicklung der Projektar-beit dar::::::::> Die Projektarbeit befindet sich in der Umsetzung::::::::> Formale Entscheide sind konstruk-tiv gelöst::::::::> Material- und Fertigungsmuster sind vorhanden

::::::::> Konstruktions- und Detailpläne sind im geeigneten Massstab dargestellt::::::::> Allfällige gewählte Kommunikati-onsmittel sind beschafft und in ihrer Funktionsweise adäquat in Bezug auf das Projekt eingesetzt::::::::> Das Projekt ist mit geeigneten Vi-sualisierungen dargestellt

Layoutkritikvom Dienstag 27. oder Mittwoch 28. Mai 2014Im Rahmen der Layoutkritik werden die Darstellung und das Layout der Schluss-abgabe besprochen. Sämtliche Bestand-teile der Schlussabgabe (inkl. Modelle) müssen soweit bearbeitet sein, dass sie kommentiert und allenfalls korrigiert werden können.

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COMMONS, Für eine neue Politik jen-seits von Markt und StaatSilke Helfrich und Heinrich-Böll-Stiftung (hg.), 2012Verlag: transcriptISBN 978-3-8376-2036-8

Die Gemeinwohl-Ökonomie, Das Wirt-schaftsmodell der Zukunft Christian Felber, 2012Verlag: DeutickeISBN 978-3-552-06137-8

Wege aus der Wachsstumsgesell-schaftHarald Welzer und Klaus Wiegandt (hg.), 2013Verlag: FischerverlageISBN: 978-3-596-19616-6

Einfach intelligent Produzieren, Crad-le to cradle: Die Natur zeigt, wie wir die Dinge besser machen könnenMichale Braungart, William McDonough, 2003Verlag: Berliner Taschenbuch VerlagISBN: 978-3-8333-0183-4

Zusammenarbeit, Was unsere Gesell-schaft zusammenhältRichard Sennett, 2012Verlag: Hanser BerlinerISBN: 978-3-446-24035-3

Design for the real World, Human Eco-logy and Social Change (Englisch)Victor Papanek, 1971Verlag: Academy ChicagoISBN: 978-0-89733-153-1

ARCH+, 196/197, 2010Think global, build social, Verlag: ARCH+

ARCH+, 208, 2012Die Stadt bewohnenVerlag: ARCH+

ARCH+, 211/212, 2013Think global, build social, Verlag: ARCH+

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LITERATURLISTE

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Soziale Ökonomie:http://www.gemeinwohl-oekonomie.org/de

Tagung zum Thema: 28./29. März 2014, Universität Luzernh t t p : / / w w w . c h r i s t i a n - f e l b e r . a t /vortraege/2014-03-28_Luzern.pdf

http://basel.gwoe.net

http://www.viavia.ch

http://www.kretiundpleti.ch

http://www.futurzwei.org

Urban agriculture:http://www.urbanagriculturebasel.ch

Transition towns:http://www.transition-initiativen.de

Neustart Schweiz:http://neustartschweiz.ch

http://neustartschweiz.ch/regionalgrup-pen/basel

Decroissancehttp://decroissance-basel.org

Zeittauschbörse Baselhttp://www.zeittausch.org

NachbarNEThttp://www.nachbarnetbasel.ch

Social architecture/Social designhttp://www.stadtlabor.ch

http://www.baupiloten.com

http://www.raumlabor.net

http://www.ruralstudio.org

http://courses.be.washington.edu/ARCH/hswdesignbuild/index.html

http://www.urbantactics.org

http://www.socialdesignsite.com

Low Technologiehttp://www.notechmagazine.com

Allmendehttp://de.wikipedia.org/wiki/Allmende

http://www.allmende-wulfsdorf.de

Open source/fablabhttp://zurich.fablab.ch

http://www.reparier-bar.ch

http://wiki.opensourceecology.de

http://openstructures.net

Radio featureshttp://www.srf.ch/sendungen/kontext/die-neue-kultur-der-reparatur

http://www.srf.ch/sendungen/kontext/hanno-rauterberg-wir-sind-die-stadt

http://www.srf.ch/sendungen/kontext/soziale-architektur-anders-bauen-fuer-die-armen

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WEBLINKS

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ARCH+ 213, Aspects of social designBereits in den 1960er Jahren forderte Vic-tor Papanek (1923–1998) ein soziales De-sign, das den „wahren Bedürfnissen der Menschen gerecht wird“ und plädierte für eine nachhaltige und partizipatorische De-signpraxis. 50 Jahre später ist diese Forde-rung in einer Welt, der, aus globaler Pers-pektive betrachtet, das menschliche Maß zunehmend abhanden kommt und damit aus der Balance gerät, aktueller denn je. Auch in der Architektur scheint die Zeit der „Stararchitekten“ und Prestigeprojekte vorüber. Hingegen ist den letzten Jahren ein verstärktes Engagement von Architek-ten zu beobachten, die sich durch eine Hinwendung zur sozialen Dimension des Bauens auszeichnen. Wie gestaltet sich ei-ne kreative und gleichzeitig verantwor-tungsbewusste Haltung, um durch Design und Architektur einen Wandel in der Welt zu bewirken? Welche soziale Verantwor-tung haben die Disziplinen Design und Ar-chitektur? Who cares?

David de Rothschild, Interview, in: ABS-TRACT No. 8, Machen ist Macht Ist das Selbermachen eine Mög-lichkeit, die Menschen der Natur wieder näher zu bringen?Definitiv. Die Makerbewegung schafft Transparenz. Dadurch, dass man etwas sel-

ber herstellt, beginnt man nicht nur zu ver-stehen, welche Materialien dazu benötigt werden, sondern auch, welch aufwändiger, ressourcenverbrauchen der Prozess zu sei-ner Herstellung notwendig war. Und das kann einen zurück zum Ausgangspunkt bringen, zur Natur. Ausserdem haben Din-ge einen grösseren emotionalen Wert, wenn man selber entschieden hat, wie sie aussehen und wozu sie gut sind. Das könn-te das Ausmass der Verschwendung auf eindrucksvolle Weise reduzieren.

Simon Achermann, in: ABSTRACT No. 8, Machen ist Macht, 2012Wir erkennen uns nicht nur an dem, was wir denken. Sondern auch - oder vor allem - an dem, was wir machen. Das wusste schon Karl Marx, der im aufsteigenden Ka-pitalismus eine fundamentale Bedrohung für die Beziehung zwischen dem Arbeiter und seiner Arbeit sah. Wer über Design und Vermarktung seines Produkts nicht bestimmen darf -weil das dem Arbeitgeber zusteht -, der entfremdet sich von ihm, da er es nicht als sein eigen erkennt. Im Kon-sumrausch der herangewachsenen Wohl-standsgesellschaft ha¬ben sich bis auf ei-nige Kulturkritiker wenige um die zuneh-mende Entfremdung zwischen dem Men-schen und seinen Produkten geschert. Man hat sich zwar gefragt, warum mehr

Besitztümer nicht zwingend zu mehr Glück führen, nicht aber, ob einem anonym ge-fertigte Stangenware ohne jegliche Indivi-dualität überhaupt gehören kann - weil wir uns darin nicht spiegeln.

Stefan Merez, Die Ubuntu Philosophie, in: COMMONS Menschen finden ihre Lebensbedingun-gen nicht einfach vor, sondern sie stel¬len sie aktiv her. Dabei steht jede Generation auf den Schultern ihrer Vorfahren. Das Neuschaffen und - wenn möglich - verbes-serte Weitergeben des Geschaffenen an die folgenden Generationen war seit jeher Bestandteil des Handelns der Menschen. Die historischen Formen, in denen dies ge-schah, haben sich allerdings stark gewan-delt. Aus heutiger Perspektive besonders markant ist der Übergang zum Kapitalis-mus, zur Marktwirtschaft. Es gab zwar auch vorher Märkte, aber diese hatten keine derartig zentrale Funktion wie im Kapita-lismus. Sie geben den Ton an. Sie bestim-men die Regeln des weltweiten Aus-tauschs. Sie organisieren rund um den Glo-bus die Vermittlung von Produzenten und Konsumenten. [...]

Die Quasi-Naturgesetzlichkeit der Märkte und damit der Wirtschaft hat Karl Polanyi dazu gebracht, von einer Umkehrung des

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ZITATE UND ANREGUNGEN

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Verhältnisses von Sozialem und Ökonomi-schem zu sprechen: »Anstatt einer Einbet-tung der Ökonomie in soziale Verhältnisse, sind die sozialen Verhältnisse in das öko-nomische System eingebettet«.[...][...]Märkte sind keine Commons - und um-gekehrt. Grundprinzip der Commons ist, dass Menschen, die die Commons machen, sich die Regeln selber geben. [...] Damit sind wir beim Kern der unterschiedlichen Menschenbilder. Die Marktverfechter ge-hen vom Homo oeconomicus aus, vom nutzenmaximierenden Individuum. [...] Erst im Austausch auf dem Markt wird er soziales Wesen. [...] Er hat dann die Mög-lichkeit, seine Individualität durch Konsum zu erschaffen und zu bestätigen. Konsum ist auch das Medium, in dem Geselligkeit stattfindet. Märkte sind also nicht nur Orte der Verteilung, sondern auch der nachträg-lichen Verbindung der Menschen. Da Kon-sum keine wirkliche Gemeinschaftlichkeit schafft und sich viele selbst in der Gruppe noch als vereinzelt empfinden, bleibt als Ausweg nur mehr Konsum. Konsum schafft so immer mehr Konsum, was ideal zum Zwang der Produzenten passt, den Konsu¬menten immer mehr zu verkaufen, und zudem hervorragend den Zwang der kapitalistischen Wirtschaft bedient, stän-dig zu wachsen. [...]Doch es geht auch anders. Das zeigen die

Commons. Hier sind die Menschen mitein-ander verbunden. Sie nutzen gemeinsam Ressourcen, überlegen sich Regeln, um diese zu erhalten oder zu vermehren, und finden dabei die sozialen Formen, die am besten passen. Ausgangspunkt sind stets die Bedürfnisse der Beteiligten, und die sind immer verschieden. Das Menschenbild geht folglich nicht von einer abstrakten Gleichheit aus, sondern von der konkreten Besonderheit der Individuen.

James Skone, Dingen Sinn geben, in: THEMA 02/2009, Social designDesign ist [...] mehr als nur die gegenständ-liche Form. Es ist ein steter Prozess der Ver-änderung. Ein Denk- und Handlungspro-zess, den wir täglich durchführen. Warum sollten wir ihn daher nicht bewusster für die Fragestellungen unseres Lebens einset-zen und als analytisch-schöpferische Prob-lemlösungskonzept in der Schule vermit-teln, mit dem Ziel, zukünftige mündige KonsumentInnen und kritische BürgerIn-nen heranzubilden, die in der Lage sind, ihren eigenen Lebensraum umsichtig ,ver-antwortungsvoll und neu zu gestalten? Denn nur wer selbst einmal etwas gestaltet oder hergestellt hat, anstatt zu konsumie-ren, kann den Wert eines Produktes verste-hen.

Victor Papanek(1923–1998), in: Design for the real World, 1971Das größte Problem der Designschulen liegt darin, dass sie zu viel über Design und nicht genug über das ökologische, soziale, wirtschaftliche und politische Umfeld, in dem wir leben, unterrichten. Es ist unmög-lich, irgendetwas im luftleeren Raum zu lehren, schon gar nicht ein Gebiet, das so tiefgreifend mit den grundlegenden Be-dürfnissen des Menschen verbunden ist wie Design«

Martina Fineder, Eine demokratische Idee der Gestaltung, Interview in: THE-MA 02/2009, Social designBezieht sich der Begriff Social Design nur auf den Entwurfsprozess oder gibt es auch eine soziale Komponente darüber hinaus? Ist es das, was DesignerInnen auch bisher getan haben, nur unter Berücksichtigung von ökologischer und sozialer Nachhaltig-keit, oder entwerfen sie etwas anderes? Wenn man Social Design mit einem erwei-terten Designbegriff kombiniert, dann ver-steht man darunter nicht nur das Design von Produkten, sondern auch Dienstleis-tungen und soziale Prozesse. Design orien-tiert sich damit nicht nur an ergonomi-schen, funktionalen und ökonomischen Kriterien, sondern zielt auf Nachhaltigkeit ab, berücksichtigt lokale Gegebenheiten

und Bedürfnisse oder soll zur Bewusst-seinsbildung im Konsumbereich beitra-gen. [...]

E. F. Schumacher ( 1911-1977 ), in: Small is beautiful, 1971[...] Die Wirtschaftswissenschaft des Gigan-tischen und der Automation ist ein Über-bleibsel aus den Zuständen und dem Den-ken des 19. Jahrhunderts und völlig unfä-hig, auch nur eine der wirklich dringenden Aufgaben der Gegenwart zu lösen. Nötig ist ein völlig neues Denksystem, eines, das den Menschen und nicht in erster Linie Güter in den Mittelpunkt stellt - die Güter kommen schon von selber! Man könnte es mit dem Satz zusammenfassen: «Produkti-on durch die Massen statt Massenproduk-tion.» [...]

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Yves RaschleAls Mentor dieser Diplomarbeit wird uns Yves Raschle tatkräftig zur Seite stehen. Yves Raschle hat zusammen mit Thomas Wüthrich 2004 die Firma INCH gegrün-det und ist aktiv auf den Gebieten des Produktdesign wie auch der handwerkli-chen Umsetzung tätig. Als Produktions-leiter, Produktdesigner, Innenarchitekt und Schreiner arbeitet Yves Raschle stets nahe an der Schnittstelle zwischen Pla-nung, Gestaltung und Handwerk. Yves Raschle hat bei der Entstehung dieser Aufgabenstellung mitgewirkt.

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MENTOR

Yves Raschle beim entwerfen eines Stuhlprototypen aus der INCHfurniture Kollektion