Sommerurlaub 2017 (Teil 2) - zickensegeln.de · Zurück am Boot sind wir doch recht kaputt von der...

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Seite 1 von 17 Sommerurlaub 2017 / Teil 2 www.zickensegeln.de S. Y. Vinur Sommerurlaub 2017 (Teil 2) Sonntag, der 10.07.2017 (Ziegenort - Stettin) Taja Wunderbar! Schon wieder kein Wind, dafür aber viel Grün links und rechts wo wir langfahren. Dann aber eine große Stadt, ein großer Hafen und noch ein Gewitter. Ich muss sogar noch total weit laufen, da wir vom Boot in die Stadt wollen will ich eigentlich nicht. Muss aber. Muss gar nicht und lasse mich den Rückweg tragen. Geht doch! Dagmar Es ist halb bewölkt, aber auch halt halb sonnig als wir kurz vor 10.00 Uhr ablegen und uns auf den Weg Oderaufwärts machen. Wie angesagt weht kein Wind, so dass wir uns unter Motor die Oder hochschlän- geln. Wann immer es geht benutzen wir die kleineren Nebenarme, müssen aber feststellen, dass auch diese inzwischen durch viele neue Anleger für größere Frachter und Industrieanlagen in Anspruch ge- nommen werden. Trotzdem genießen wir die herrliche Natur, knipsen Foto um Foto. Schauen Ufer, Luft und Wasser. Ent- decken immer etwas anderes und auch die großen Adler, die hier ihr Zuhause haben und große Kreise über uns ziehen. Die noch natürliche Oder

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Sommerurlaub 2017 / Teil 2 www.zickensegeln.de S. Y. Vinur

Sommerurlaub 2017 (Teil 2)

Sonntag, der 10.07.2017 (Ziegenort - Stettin)

Taja

Wunderbar! Schon wieder kein Wind, dafür aber viel Grün links und rechts wo wir langfahren. Dann aber

eine große Stadt, ein großer Hafen und noch ein Gewitter. Ich muss sogar noch total weit laufen, da wir

vom Boot in die Stadt wollen – will ich eigentlich nicht. Muss aber. Muss gar nicht und lasse mich den

Rückweg tragen. Geht doch!

Dagmar

Es ist halb bewölkt, aber auch halt halb sonnig als wir kurz vor 10.00 Uhr ablegen und uns auf den Weg

Oderaufwärts machen. Wie angesagt weht kein Wind, so dass wir uns unter Motor die Oder hochschlän-

geln. Wann immer es geht benutzen wir die kleineren Nebenarme, müssen aber feststellen, dass auch

diese inzwischen durch viele neue Anleger für größere Frachter und Industrieanlagen in Anspruch ge-

nommen werden.

Trotzdem genießen wir die herrliche Natur, knipsen Foto um Foto. Schauen Ufer, Luft und Wasser. Ent-

decken immer etwas anderes und auch die großen Adler, die hier ihr Zuhause haben und große Kreise

über uns ziehen.

Die noch natürliche Oder

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Der Himmel bezieht sich immer mehr und die Oder wandelt sich je näher wir Stettin kommen von einem

natürlichen Fluss zu einem befestigten, gut ausgebauten Hafenbecken. Gut, dass wir den Kartenplotter

haben, der uns durch das Gewirr von Hafenbecken finden lässt.

Die Oder als Hafen

Wir bewundern die Stadtsiluette von Stettin, große monumentale Bauten, eine befestigte Terrassenanlage

und freuen uns schon auf einen Besuch. Doch die Freude muss warten, denn jetzt beginnt ein Wettlauf

mit der Zeit. Große dunkle Kummuluswolken wachsen immer weiter in den Himmel. Leise schon hört man

das erste Donnergrollen, dann zucken erste kleine Blitze in der Ferne. Wir müssen zusehen, dass wir den

Hafen finden und dann schnell festmachen, wenn wir dies nicht im Gewitter machen wollen. Also Gas ge-

geben und bald schon biegen wir nach links ab in den neuen Stadthafen. Viele neue Stege, viel Platz aber

auch ganz viele rote Schilder. Da wo wir grüne sehen sind die Ausleger zu kurz und die Boxen zu klein. Es

donnert wieder. Egal - wir machen auf einem roten Platz fest und sehen dann was kommt. Gerade noch

rechtzeitig schaffen wir es das Boot zu vertäuen, als der Regen kommt. Doch das Gewitter hat seine

Richtung geändert, so dass wir von einem großen Spektakel verschont werden. Nach dem Regen klart es

ruckzuck auf, es lacht die Sonne und nach kurzer Zeit ist alles wieder trocken.

Wir schauen uns in der modenen Marina um, stellen fest, dass alles gut eingezäunt ist und es sogar

Überwachungskameras gibt. Den Hafenmeister finden wir auf der anderen Seite des Beckens, das man

über eine kleine Brücke queren kann. Von hier aus erreicht man auch eine Sportanlage mit Gastronomie

und kleinem Park.

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Der Yachthafen von Stettin

Das Hafenmeisterbüro ist modern, nett und man spricht deutsch. Wir werden eingewiesen, können dort

am Platz auch liegen bleiben (trotz rot!) und melden uns für drei Tage an. Wir werden informiert, dass die

Sanitäranlagen in den Brückenfundamenten anzutreffen sind. Super. Auf dem Rückweg wollen wir dort

gleich mal vorbeischauen. Die Herren finden wir – aber wo sind die Damen? Nach einem Blick um die

Ecke finden wir sie auf der Rückseite des Fundaments. Toiletten – okay. Die Duschen sind noch oder

schon wieder eine Baustelle. Ein Duschbecken ist ausgebaut und steht senkrecht vor dem Eingang?!

Zum Glück brauchen wir die Duschen nicht – haben wir ja an Bord. Als wir am darauffolgenden Tag nach-

fragen, ob es sich um Duschen im „Selbstbausatz“ nach dem Motto „wenn Frauen bauen“ handelt ist man

zuerst perplex. Diskutiert dann auf polnisch mit dem Ergebnis „Oh, sind die immer noch nicht fertig? Soll-

ten sie eigentlich längst sein. Naja – wir sind halt in Polen. Da dauert es bis die Handwerker kommen.“

Fast britischer Humor. Oder?

Bewaffnet mit einem Stadtplan machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Die Altstadt liegt direkt auf

der gegenüberliegenden Seite und ist zum greifen nah. Da wir aber bis zur Brücke laufen müssen und

dann ein kleines Stück wieder zurück benötigt man eine gute halbe Stunde, bis die Altstadt erreicht ist.

Wir laufen staunenden duch die historischen Gassen in Richtung Schloss und finden hier was wir suchen:

die Touristinformation. Wir fragen nach Busrundfahrten, die es allerdings als feste Linien nicht gibt. Dafür

aber private kleine „Busse“. So bestellen wir uns für den nächsten Tag um 11.00 Uhr unsere private Bus-

rundfahrt mit deutsch sprechendem Führer, der uns sogar direkt am Hafen abholt und uns auch dort wie-

der absetzt. Und das ganze für € 15 pro Person. Was will man mehr!

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Das Schloss von Stettin

Wir schlendern weiter, kommen auf einen kleinen Marktplatz mit lauter historischen Gebäuden umzu und

beschließen nicht zu kochen, sondern uns verwöhnen zu lassen. Unter einem Sonnenschirm finden wir

einen angenehmen Platz, bestellen uns polnisches Bier und auch regionales Essen. Das ganze dann für

ca. € 20. Auf dem Rückweg kaufen wir dann noch ein Brot für 50 Cent und gelangen zu der Erkenntnis,

dass sich kochen in Polen nicht lohnt. Wir werden Essen gehen!

Zurück am Boot sind wir doch recht kaputt von der ganzen Lauferei, zumal Taja überhaupt keine Lust

mehr hatte, sondern getragen werden wollte. Über das Internet informieren wir uns noch über die Ge-

schichte und Sehenswürdigkeiten von Stettin und sind sehr gespannt, was wir morgen zu sehen bekom-

men werden. Bis hierher hat es sich schon mal gelohnt.

Ach ja: Wir telefonieren auch noch mit der India, die sich heute von Boltenhagen aus auf den Weg nach

Osten gemacht hat. Geplant ist ein Treffen irgendwo in den Boddengewässern, mal sehen ob es klappt.

Dienstag, der 11.07.2017 (Stettin)

Taja

Endlich haben sie es verstand: „Laufen in der Stadt ist doof.“ Ich freue mich daher sehr, als ich einen klei-

nen Autobus sehe, der auf uns wartet. Was ich ätzend finde, ist ein langhaariger blöder junger Rüde, der

wie ein Wahnsinniger auf mich zustürzt, um mit mir zu spielen, sich dann aber in meiner Leine mit den

Vorderbeinen verheddert und arg an mir würgt. Ist der blöd! Zum Glück werde ich von Dagmar gerettet,

die den Rüden von mir wegschubst und dem Herrchen, als dieser sagt „der ist doch noch jung und will nur

spielen“ eine nette aber bestimmte Antwort dazu gibt. „A-Loch –Beide!!“

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Der Tag ist eigentlich interessant. Endlich mal wieder fahren ohne zu schaukeln und wir steigen auch oft

aus. Ein bischen komisch ist mir nur, als ich im Bus mit dem Fahrer warten muss, weil die Beiden sich ei-

ne Kirche ?!?! ansehen wollen. Was ist, wenn der mich jetzt kidnappt? Macht er aber nicht. Ist ja auch ein

ganz Netter.

Endlich mal Pause

Der zweite Teil des Tages artet dann wieder in Landstreicherei aus. Wir müssen unbedingt zu einem total

großen Einkaufspalast, der voll mit Geschäften und Menschen ist. Zu allem Überfluss müssen Gaby und

ich dann auch noch auf einer Bank sitzen bleiben und auf die Rückkehr von Dagmar warten, die einkau-

fen geht. Menschen sprechen Gaby an, kraulen mich. Ich verstehe kein Wort. Gaby offensichtlich auch

nicht, denn wirgendwann steht sie auf und stellt sich mit mir auf dem Arm in eine Ecke. Hier werden wir

nicht mehr angsprochen und endlich kommt auch Dagmar zurück.

Wieder zurück habe ich totalen Hunger und Durst und bin fix und alle. Stadt ist nichts für mich.

Dagmar

Wir frühstücken in aller Ruhe und gehen dann oben auf die Pier, um auf unsere Taxi zu warten. Eine

Gruppe weiterer deutscher Bootfahrer hat sich mit ihrem Hund dort auch eingefunden. Der Hund (jung,

goß und verspielt) stürzt sich sofort auf die arme Taja und verheddert sich zu allem Unglück auch noch in

ihrer Leine, so dass sie arg am Hals gezerrt wird. Das Herrechen findet es lustig, ich nicht. Ich greife mir

also den fremden Hund, entwirre Taja und lasse das Herrechen wissen, dass so etwas nicht geht. Egal ob

er es lustig findet oder nicht.

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Was wir dann lustig finden ist, dass die Gruppe auf „unser“ Taxi zusteuert, abgewiesen wird und uns dann

neidisch nachsieht.

Das Taxi ist ein echter Glücksgriff. Der Fahrer nett, zuvorkommend und sehr gut Deutsch sprechend. Er

kutschiert uns durch die ganze Stadt, erzählt während der Fahrt, hält an und erzählt, wir steigen aus und

er erzählt. Wir Fragen und er weiß Antworten über alle Themen. Netterweise wartet er sogar auf uns und

passt auf den Hund auf, wenn wir Kirchen von Innen besichtigen. Fragt, ob er uns irgendwo unterwegs

absetzen soll oder wieder zurück zum, Hafen bringen. Wir sind vollständig begeistert von der Stadt und

satt mit Wissen, als er uns gute zwei Stunden später wieder absetzt. Eigentlich wollte er nur € 15 pro Per-

son, wir geben ihm ein gutes Trinkgeld oben drauf und sind alle zufrieden.

Nach einer Siesta machen wir uns am frühen Nachmittag wieder auf den Weg. Wir wollen unbedingt noch

mal zur Terrassenanlage um Fotos zu schießen und dann zu dem Mega-Einkaufszentrum „Galaxy“. Der

Weg ist so „mittelweit“, aber es ist sehr warm. Taja hat daher zwischendrin keine Lust mehr zu laufen –

kann man verstehen.

Das Galaxy ist wirklich sehr groß und auf drei Ebenen voll mit Geschäften. Leider alles die Ketten, die

man inziwschen europaweit antrifft und daher wenig reizvoll. Vor einenm Mega-Supermarkt parke ich Ga-

by und Taja, schnappe mir einen Einkaufswagen und stürze mich in das Einkausferlebnis. Nicht ganz so

einfach Essbares zu finden, wenn man angesichts der fremden Sprache erahnen muss was es sein könn-

te. Also dauert es. Dann noch die gute Idee einen Vodka zu kaufen für Zuhause. Schlechte Idee. Ich ste-

he vor 10 m Regallänge Vodka, diesen dann auf 4 Ebenen und bin fertig. Es gibt Marken die ich gar nicht

kenne, Preise bei denen ich Umfalle und entscheide mich dann für etwas das ich kenne. Vodka mit Gras-

halmen drin. Ich nehme von jeder Sorte eine Flasche - also zwei - und bin froh zur Kasse flüchten zu kön-

nen.

Vodka mit Grashalm

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Gaby ist entnervt. Einerseits musste sie sehr lange auf mich warten und andererseits wurden sie wegen

dem Hund von etlichen Menschen angesprochen und ist daher in eine Ecke geflüchtet. Wir machen uns

also auf den Rückweg. Oben auf der Festungsmauer setzen wir uns in ein Gartenrestaurant mit fantasti-

schem Blick auf den Hafen. Nach einer knappen Stunde Rast machen wir uns dann auf den Weg zum

Hafen.

Mittwoch, der 12.07.2017 (Stettin - Swinemünde)

Taja

Es ist noch nicht mal 8.00 Uhr. Viele zu früh zum Aufstehen. Trotzdem muss ich aus meinem Körbchen

und Gassigehen. Und das bei diesem miesen Wetter. Nach dem Ablegen lege ich mich daher gleich wie-

der hin.

Der neue Hafen ist prima. Wieder Gras vor der Tür. Allerdings benimmt Dagmar sich irgendwie komisch,

als wir nach dem Anlegen Gassi machen gehen. Während ich mich erleichtere fängt sie an auf dem Ra-

sen zu „tanzen“ und sich auf die nackten Beine zu schlagen. Dann läuft sie sogar zurück auf die Beton-

pier. Es dauert ein wenig bis ich begreife, dass es auf dem Rasen vor kleinen Mücken nur so wimmelt.

Tja: Hätte man Fell so wie ich, dann wäre das kein Problem. Endlich mal ein Vorteil Hund zu sein.

Auf einem schwedischen Motorboot am Steg wohnt auch noch ein Hund. Allerdings entpuppt er sich nach

dem ersten Hallo als ein wüster Kläffer. Na denn nicht. Blödmann!

Dagmar

Es ist bedeckt und windstill, als wir um 8.00 Uhr beim Hafenmeister auschecken. Zum Abschied bekom-

men wir noch einen Lebkuchen mit dem Stettiner Tor in Zuckerguss darauf geschenkt und ein Schade,

warum müsst ihr denn schon los“. Um 9.00 Uhr legen wir schließlich ab.

Das Abschiedsgeschenk von Stettin

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Wir motoren zurück in Richtung Stettiner Haff und haben um 13.00 Uhr Brawa Torowa 2, die großen Ein-

fahrtstürme der Oder erreicht. Eine knappe Stunde später pasieren wir die Molenköpfe der „Kaiserfahrt“.

Klingt beeindruckend – ist es aber nicht. Ein gut ausgebauter breiter Kanal mit Steinböschungen und Be-

rufsschiffahrt. Zwar gebaut von einem Kaiser als gut schiffbare Verbindung zwischen zwei flachen Flüs-

sen, um einen beständigen Zugang von der Ostsee zur Oder zu schaffen, aber heute ein Kanal wie jeder

andere.

Einfahrt in die Kaiserfahrt

Je näher wir Swindemünde kommen, umso wuseliger wird der Verkehr. Wir sehen sogar ein Piratenschiff

– oder eine Kogge? Es ist ein Ausflugschiff! Fähren kreuzen das Fahrwasser, haben natürlich Vorfahrt.

Wir müssen an der ganzen Hafenfront von Swinemünde vorbei fahren, da der Sportboothafen dicht an

der Ausfahrt zur Ostsee liegt. Endlich haben wir das Hafenbecken auf der Backbordseite erreicht und ste-

hen nun zu Zweit im Dauernieselregen, da es gilt die Fender und Leinen zu klarieren. Auf beiden Seiten

des Beckens gibt es Fingerstege, teilweise mit Schildern, die eine Reservierung anzeigen, aber auch ge-

nug freie. Wir machen an einem der wackeligen Finger um halb vier fest und ich flitze mit Taja an Land,

auf die Rasenfläche am Rand des Beckens. Da es warm ist habe ich zwar eine Regenjacke, aber auch

eine kurze Hose an und bin damit ein gefundenes Fressen für eine unendliche Zahl von minikleinen bies-

tigstechenden Mücken. Wild meine Beine mit den Armen umwedelnd weiche ich von dem Rasen zurück,

während Taja mich erstaunt anschaut. Sie mit ihrem Fell hat da offensichtlich keine Probleme.

Ich melde uns beim Hafenmeister an und lasse mir das Geheimnis der Stromsäulen erzählen. Man kann

eine Karte mit Guthaben kaufen, dann aber an der Säule am Steg keinen Steckplatz auswählen. Dieser

wird einem von der Säule „zugeteilt“, so dass man dann einen fremden Stecker ziehen muss, bei dem das

Stromkontingent ausgelaufen ist. Das führt natürlich zu Streitereien am Steg, wie wir abends dann auch

gleich bei zwei Bootseignern feststellen können.

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Wir erkunden noch ein wenig den Hafen, gönnen uns ein Bier und erklären Autan zu unserem besten

Freund. Da es schon jetzt aufklart besteht die Hoffnung, dass wir uns morgen auf die Räder schwingen

können.

Am Hafen von Swinemünde

Abends nehmen wir Kontakt mit der SY India auf, die sich am Montag von Boltenhagen auf den Weg in

Richtung Rügen gemacht hat. Wir stricken einen groben Plan, wann wir uns wo mit Achim und Sylke tref-

fen können. Es wird wohl Zinnowitz werden.

Donnerstag, der 13.07.2017 (Swinemünde - Hafentag)

Taja

Dieser Tag ist Besonders, denn es werden die Fahrräder ausgepackt und damit weiß ich, dass ich in ei-

nem Körbchen am Lenker von Dagmar gefahren werde. Das ist bisweilen zwar etwas holperig, aber den-

noch schön schnell und für mich ohne große Kraftanstrengung. Wichtig ist mir allerdings, dass wir vorne-

weg fahren und Gaby hinterher. Dann ist es genau nach meinem Geschmack. Ab und an darf ich laufen,

wenn die Räder abgestellt werden. Aber es ist so viel los, dass ich wirklich aufpassen muss von Niemand

getreten zu werden, wenn ich meiner Nase folge. Aber meine Beiden sind ja auch noch da und passen

auf mich auf. So geht alles gut.

Leider darf ich nicht an den Strand, aber auch so gibt es Sand und den finde ich ja immer supertoll. Ein

schöner Tag!

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Der Strand von Swinemünde

Dagmar

Die Sonne scheint, wir sind ausgeschlafen und packen die Fahrräder aus. Wir wollen einen Schiffsausrüs-

ter aufsuchen, so dass wir an der Hafenseite entlang fahren. Leider ist er nicht zu finden, so dass wir in

Richtung Zentrum abbiegen. Hier stellen wir die Räder ab und bummeln durch die Geschäfte. Es ist voll

mit Menschen und diese stammen überwiegend aus dem nahen Deutschland. Sogar Radfahrer aus

Deutschland sind massenweise anzutreffen, Wir staunen und machen uns dann auf den Weg an den

Strand. Auf jeden Fall wollen wir einen Blick auf die Ostsee werfen. Hier ist es noch voller. Neben Bade-

gästen auch Schautouristen wie wir. Geschäfte, Shops, Restaurants, Grill- und Imbissbuden – ein wildes

Gewusel und das bei bestem Sommerwetter. Wieder stellen wir die Räder ab und wandern zum Strand.

Da wir ja den Hund dabei haben dürfen wir aber nicht ans Wasser. Trotzdem schön.

Wir beschließen in einem kleinen Restaurant an der Promenade etwas zu essen. Dann suchen und fin-

den wir einen LIDL und ich gehe einkaufen. Wieder ein kleines Abenteuer und wieder dauert es aufgrund

der Sprache länger als üblich.

Zurück am Hafen sind wir doch recht geschafft und machen es uns in dem kleinen Biergarten am Hafen

auf einzwei Bier gemütlich. Amüsant ist die Tatsache, dass die meisten Waden, vor allem männliche, von

Mückenstichen nur so übersät sind. Wir nicht: Wir haben ja Autan!

Wieder nehmen wir Kontakt mit der SY India auf und vereinbaren uns definitiv für Samstag in Zinnowitz.

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Freitag, der 14.07.2017 (Swinemünde - Uckermünde)

Taja

Ich hasse dieses Gehupe und Getute. Kaum sind wir unterwegs schon geht es los. Was soll das? Das

macht mich ganz Wuschig! Irgendwann ist es dann zum Glück vorbei.

Ich genieße die Sonne im Cockpit, kuschle mich in meine Lieblingsecke, die ja eigentlich Gabys Lieb-

lingsplatz ist, und döse vor mich hin.

Ich bin erstaunt, als wir schon nach kurzer Zeit wieder in einen Hafen fahren. Ich finde es ganz spannend,

diese vielen Düfte und wenn dann der Motor laut und das Boot langamer wird, dann weiß ich, dass das

Boot gleich fest ist und ich an Land kann. Ich muss dann immer bellen, was nicht immer auf Freude bei

meinen Beiden stoßt. Aber: ICH KANN EINFACH NICHT ANDERS!

Megatoll an diesem Hafen ist diese große Rasenfläche direkt vor dem Boot. Klasse! Ich laufe sofort los,

schnuppere, wälze mich und bin sehr zufrieden. Nach dem Grillen machen Dagmar und ich dann noch ei-

nen kleinen Gang über das Gelände und schauen uns um. Ich finde sowas immer sehr, sehr spannend.

Ein wirklich schöner Hafen. Ganz Klasse!

Dagmar

Heute wollen nicht nur wir los, sondern auch das große ältere Motorboot neben uns. Gegen 10.00 Uhr le-

gen wir bei Wind 2 aus West und Sonne ab. Noch mal geht es vorbei an der Hafenfront von Swinemünde

und wieder müssen wir auf die Fähren aufpassen. Alles geht gut, da wir uns strikt auf der rechten Fahr-

wasserseite halten. Nur hinter uns dann ein wildes Gehupe von einer ablegenden Fähre. Erst nur ein Ach-

tung-Signal, dann 3 mal kurz für „meine Maschine läuft rückwärts“, dann wieder ein Achtung-Signal, dann

noch mal. Wir blicken zurück und stellen fest, dass das ältere Motorbot mitten im Fahrwasser fährt und

damit genau in der Rückwärtsbahn der Fähre. Nun wird das Motorboot mit 5 mal kurz auf seine Aus-

weichpflicht aufmerksam gemacht. Keine Reaktion. Schon komisch, denn genau dieses Signal hatte ich

dem Skipper erst gestern erklärt. Das Hupen geht weiter, wird intensiver und endlich begreift der Skipper.

Mit wehementem Kurswechsel nach Steuerbord weicht er aus und flüchtet sich in Ufernähe. Endlich ge-

schnallt!

Um 11.00 Uhr haben wir die Fähre Karsibor passiert, weitere 50 Minuten später sind wir an den Molen-

köpfen der Kaiserfahrt. Unser heutiges Ziel lautet Uckermünde und zwar diesmal der Stadthafen. Und wir

sind schwer begeistert. Viele Segelvereine bieten Gästeplätze an und das direkt in der Stadtnähe am

Marktplatz. Wir suchen uns einen netten Platz im Strom der Ucker, wieder mit Rasen direkt vor dem Bug

und dann noch eine Bank und ein Grill. Beste Voraussetzungen für einen schönen Abend!

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Blick flußabwärts von Uckermünde

Aber zuerst gehen wir in den Ort, zumal der Vereins-Hafenmeister erst gegen Abend da ist. Lange waren

wir nicht mehr hier und so sehen wir eine Vielzahl an renovierten Häusern, aber auch eine Vielzahl von

leerstehenden Gebäuden. Wir finden auch einen kleinen Einkaufsmarkt in dem wir uns mit frischen Le-

bensmitteln versorgen. Auf dem Rückweg machen wir halt am Marktplatz, setzen uns in die Sonne und

genießen den Tag.

Zurück am Hafen können wir bezahlten und erhalten auch Strom. Der Verein ist nett und gemütlich, einige

Mitglieder etwas DDR-typisch kurz angebunden, aber egal. Wir bekommen noch den Rost für den Grill

und dann wird es gemütlich. Taja genießt den Rasen und das Rumschnuppern. Schön ist es hier.

Abends dann ein letztes Telefonat mit Achim von der SY India. Diese sind heute schon in Zinnowitz ange-

kommen, wir stoßen dann morgen dazu. Die Vorfreude ist groß.

Samstag, der 15.07.2017 (Ueckermünde - Zinnowitz)

Taja

Schade, dass wir den netten Hafen und vor allem den großen Rasen verlassen.

Aber beim Ankommen dann: Hurra, wir treffen Teile unseres Botenhagener Rudels! Wie ich mich freue!!

Ich kann mich gar nicht beruhigen. Und es gibt hier auch Rasen und sogar Strand. Und da es so warm ist,

gehe ich dort auch gleich mal schwimmen, um mich abzukühlen. Wahnsinnig toll hier.

Dagmar

Der heutige Tag ist durchgeplant, da wir eine Brücke passieren müssen. Ich schauen kurz Wetter, hole

Brötchen (für absolut schmales Geld!) und gehe dann mit dem Hund. Bei stahlendem Sonnenschein und

kaum Wind legen wir um 9.30 Uhr ab. Um 9.55 Uhr sind wir an den Molenköpfen der Ausfahrt, um 11.55

Uhr an der Brücke bei Karmin, um 12.55 Uhr passieren wir die Zecheriner Brücke und um 16.00 Uhr sind

wir fest in dem netten kleinen Hafen Zinnowitz mit etwas über 30 Seemeilen unter Motor auf der Logge.

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Die Reste der Brücke von Karmin

Zuerst ein Landgang mit Taja, dann ein großes Hallo mit Achim und Sylke. Lange haben wir uns nicht

mehr gesehen. Bei einem Glas Sekt wird ersteinmal ausgiebieg getratscht, Pläne für die nächsten Tage

geschmiedet, das Wiedersehen und der Sommer genossen.

Sonntag, der 16.07. und Montag, der 17.07.2017 (Hafentage Zinnowitz)

Taja

Herrliche Rudeltage! Strandspaziergänge, Sonne und Baden. Nur leider werde ich am Hafen immer mit

dem Wasserschlauch abgeduscht. Eine schöne chillige Zeit.

Dagmar

Wir genießen zwei herrliche Sommertage. Fahren mit den Rädern in den Ort, sitzen am Strand mit frisch

gezapftem Bier, kochen zusammen und gehen am Sonnatg am Hafen Essen.

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Chillen am Strand von Zinnowitz

Da wir den Hund dabei haben müssen wir zwar draußen essen, was bei dem herrlichen Wetter aber eher

ein Schatten-Problem für Achim darstellt. Aufgrund seiner Medikamente bekommt er sehr schnell einen

Sonnenbrand und so erhält er den besten Schattenplatz. Das Essen ist wie immer sehr, sehr gut, genau-

so wie der gesamte Hafen nett ist. Wir liegen wieder auf dem Platz der Vereinsvorsitzenden und erhalten

damit auch den Vereins-Sonderpreis inclusive Strom, während Achim und Sylke auf der gegenüberlie-

genden Seite liegen und für 50 Cent Strom dazu kaufen müssen. Sich umlegen wollen sie aber auch

nicht.

Schnell gehen die Tage vorbei und bei der SY India steht für Montag auch der Crrewechsel an. Sylke geht

von Bord und zwei Freunde von Achim, die wir bereits kennen, kommen an.

Beide Manschaften wollen sich dann auf den Rückweg in Richtung Stralsund machen.

Dienstag, der 18.07.2017 (Zinnowitz - Kröslin)

Taja

Zum Glück müssen wir nicht gar so früh los und dann ist die Fahrt nur kurz. Da wir hier schon mal waren

kenne ich mich nach kurzer Zeit wieder gut aus. Das ist prima. Nur sind wir jetzt wieder alleine unterwegs

und damit mit weniger Händen, die mich kraulen könnten. Sehr bedauerlich!

Dagmar

Als wir um 9.00 Uhr bei bedecktem Himmel und wenig Wind ablegen sind die Herren schon zwei Stunden

weg. Da wir die Brücke Wolgast passieren müssen und diese erst um 12.45 Uhr öffent ist das zwar etwas

merkwürdig, aber „na denn“. Um 12.15 Uhr erreichen wir Wolgast und sehen die SY India an der Hafen-

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pier im Päckchen liegen. Ich stelle fest, dass ich einen Anruf von Achim auf dem Handy habe. Ich rufe ihn

an und erfahre, dass sie nach der Ausfahrt aus dem Hafen auf Grund gelaufen sind. Wir sollten sie dort

runterziehen, haben den Anruf aber nicht gehört und sie haben es schließlich aus eigener Kraft geschafft.

So kann man auch seine Zeit verbringen.

Zusammen mit vielen anderen Boot passieren wir dann die Brücke. Als Ziel haben wir den kleinen Hafen

von Frest abgemacht, wobei wir vorher Kröslin anlaufen wollen, um noch zu tanken. Diese Idee haben of-

fensichtlich mehrere Boote und so kreiseln wir eine gute halbe Stunden bis wir dran sind. Aufgrund der

Schlange parken wir zum Bezahlen um und entscheiden dann hier liegenzubleiben. Wir reservieren einen

Platz für den Abend im Restaurant und lassen uns gleich für eine Bier nieder. Wieder genießen wir die

Sonne und telefoneren mit der „India“. Der kleine Hafen von Frest ist sehr voll und die SY India hat einen

der letzten freien Plätze zugewiesen bekommen. Also war die Entscheidung in Kröslin zu bleiben richtig.

Ein festes Ziel für morgen machen wir noch nicht aus, zur Auswahl stehen Port Gager oder Lauterbach.

Beide Ziele sind nicht sehr weit weg und laut Wetterbericht soll es sogar Wind zum Segeln geben.

Mittwoch, der 19.07.2017 (Kröslin - Port Gager)

Taja

Ein supertoller Hafen, denn wir machen einen megalangen Spaziergang durch Berge und Hügel, Gras

und Wald und überhaupt. Ich renne und tobe und bin schließlich fix und alle. Das macht Spaß!

Dagmar

Wir schlafen lange und legen erst kurz vor 11.00 Uhr ab. Als Ziel haben wir Port Gager ausgewählt.

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Sommerurlaub 2017 / Teil 2 www.zickensegeln.de S. Y. Vinur

Unser heutiges Ziel

Bei unserem letzten Besuch waren wir dort am Hafen sehr gut essen und das wollen wir wiederholen. Aus

Ost weht ein leichter Wind und so setzen wir noch im Hafen Segel. Endlich wieder segeln! Ich stelle fest,

dass die Pinne etwas schwer geht und das Boot nach einer Seite zieht. Könnte es auch Strömung der

Peene sein? Ich notiere es mir im Kopf als eventuelles Thema für das Winterlager.

Zusammen mit einer Vielzahl von anderen Booten geht es im Tonnenstrich Richtung Westen. Die meisten

biegen schließlich ab Richtung Stralsund, so dass wir bald alleine unterwegs sind. Vor der Zufahrt nach

Port Gager starten wir die Maschine und bergen die Segel. Der Wind hat aufgefrischt und leider haben wir

einen Überläufer in unserer Vorsegelreffleine. Also müssen wir basteln und die Leine klarieren. Dennoch

sind wir um 14.00 Uhr an einer Heckboje fest, wobei es noch mehr zugelegt hat. Leider haben wir den

Wind nun direkt auf das Heck stehen, da alle anderen Plätze schon belegt sind. Aber egal. Wir wollen

sowieso zum Hafenmeister und dann Landgang machen. Leider müssen wir feststellen, dass das Restau-

rant geschlossen wurde, aber es soll noch eine kleine traditionelle Gaststätte im Ort geben. Zuersteinmal

geht es aber zu Fuß durch die schöne Landschaft, hinauf auf den nahegelegenen Berg mit herrlichem

Ausblick bis zur Ostsee. Ein sehr beeindruckender Teil des Nationalparks.

Blick über die Wiesen des Biosphären Reservat in Richtung Ostsee

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Der Weg führt uns zurück in den Ort und hier finden wir die Gaststäte. Wir setzen uns draußen hin und

bekommen ein wirklich leckeres Essen serviert. Da Gaby sich nicht entscheiden kann, bekommt sie zwei

Kindermalzeiten: Kartoffelpuffer und dann noch Schnitzel.

Die SY India ist derweil nach Lauterbach gefahren, wobei die Heren noch in der Ausfahrt von Frest eine

grüne Tonne gerammt haben. Das Vorsegel war im Weg?!? Für morgen verabreden wir uns in Stralsund,

bevorzugt Dänholm. Da der Wind auf Ost bleiben soll werden wir wieder segeln können.

Der Hafen füllt sich, wir aber nicht richtig voll. Erstaunlich für einen so schönen Sommersegeltag.

Donnerstag, der 20.07.2017 (Port Gager - Neuhof)

Ab hier geht es weiter mit Sommerurlaub 2017 / Teil 3,

oder

„Living-on-a bock“.

Holste, den 21. Februar 2018

Dagmar Renneke