SOP NEWSLETTER 12 + FOR PRINT 2017.10.11 PUBL · Dann wurden die Decken auf SOP-Fahrzeuge umgeladen...

8
Welcome, Herzlich Willkommen, Sanibonani! Herzliche Grüße an unsere Leser, Sponsoren und Helfer. Aus jüngerer Zeit gibt es bei uns zwei bedeutende Ereignisse zu berichten. Das erste betrifft unsere liebe noch lebende Pionier-Schwes- ter Sola Schaumann, die jetzt 97 Jahre alt ist. Bichof Xolelo Kumalo von Eshowe bat Papst Fran- ziskus, ihr den Orden “Bene Merenti” für mehr als 60 Jahre Arbeit in der Gesundheitspflege und Armutsbekämpfung zu verleihen. Als Bischof Kumalo die Sendung aus dem Vatikan öffnete, fand er darin den “Pro Ecclesia et Pontifice” Orden, die höchste Auszeichnung, die der Papst an Or- densleute oder Laien vergeben kann. Diese päpstliche Ehrung wurde bei einem Gottesdienst in Nkandla mit Bischof Kumalo und Nardini Sisters aus allen Häusern in KwaZulu/Natal gefeiert. Die 60-Jahr-Feier der Nardini Convent Schule in Vryheid begann mit einem festlichen Dank- gottesdienst mit Kardinal Wilfrid Napier OFM, Erzbischof von Durban. Darauf folgten an der Schule ein “Spaziergang der Erinnerungen”, ein lebhaftes und unterhaltsames Schülerkonzert und ein Festmahl in einem Festzelt. Wir Nardini Sisters schulden Kardinal Napier großen Dank dafür, dass er unsere Festlichkeiten immer wieder unterstützt. Er war bei uns, als wir 50 Jahre Nardini Sisters in Südafrika feierten, und auch als wir uns in der Abtei Inkamana versammel- ten, um uns von der verstorbenen Sr Ann Thöle zu verabschieden—Möge sie ruhen in Frieden. Dieser Rundbrief enthält einen Artikel über Sphesihle Zulu und seine zukunftsweisenden Bemühungen auf seinem Weg zum Kleinlandwirt - mit stetiger Begleitung durch Sizanani bei seiner Schulbildung, Persön- lichkeitsentwicklung und landwirtschaftlichen Ausbildung und mit großzügiger Unterstützung durch den Schwefeldüngerhersteller Karl-Heinz Feichtinger. Und wir berichten über die Hochzeit des Buchhalters von Sizanani Outreach Programme, Thamsanqa Gumede. Sr M Ellen Lindner. Sizanani Outreach Newsletter October 2017, 12. Ausgabe In dieser Ausgabe: * Viele Hände streckten sich aus, als SOP Decken im Auftrag von SACBC an bedürftige Kinder verteilte. * 60. Jubiläum der Nardini Convent Schule in Vryheid - eine Feier bei Tag & Nacht. * Papst Franziskus hat eine große Überraschung für Sr Sola Schaumann. familiären Umfeld fertigwerden, während Ndumiso einen stabilen Familienhintergrund hatte. Dennoch hielten sie schon als Schüler solidarisch zusammen und tun es immer noch: In ihrem ersten Projekt, das ihre neu erworbenen beruflichen Kenntnisse vereint. Nach längeren Verhandlungen mit den Stammesauthoritäten bekam Sphesihle schließlich ein Stück Land in Ohlelo, auf dem er Kleinland- wirtschaft betreiben wird, mit Gemüse, Rindern, Geflügel, Schwei- nen, Ziegen und Schafen. Ndumiso, der Architekt, hat die Gebäude entworfen für Sphesihle, den Farmer. Sphesihle und Ndumiso lernten sich 2005 an der Sigananda Primary School kennen. Dort wurden sie mit Sr Dr Ellen Lindner und Herrn Walter Coughlan bekanntgemacht, der beim biologischen Landwirt- schaftsprojekt - Newlands Mashu in Durban arbeitete und die Schule (Fortsetzung auf der nächsten Seite) Sphesihle Zulu bei der Arbeit, angeleitet von Bauunternehmer Vincent Nyawo. Sydney Duval trifft zwei gute Freunde, die miteinander einen langen Weg gingen. Zwei gute Freunde mit engen Verbindungen zum Sizanani Outreach Programme und den Nardini Sisters in Nkandla haben in ihrem jungen Leben wichtige Meilensteine erreicht. Sphesihle Zulu, 25, hat seine Ausbildung in Farm Management am Umfolozi Training College, Eshowe, abgeschlossen und Ndumiso Shezi, 23, hat sein Diplom als Architekt an der Universität von Kwa- Zulu-Natal, Durban, erhalten. Zwar wuchsen sie in unterschiedlichen Teilen Nkandlas und unter unterschiedlichen sozio-ökonomischen Umständen auf: Sphesihle musste mit einem widrigen und instabilen Sphesihle - bald Farmer auf eigenen Beinen

Transcript of SOP NEWSLETTER 12 + FOR PRINT 2017.10.11 PUBL · Dann wurden die Decken auf SOP-Fahrzeuge umgeladen...

Page 1: SOP NEWSLETTER 12 + FOR PRINT 2017.10.11 PUBL · Dann wurden die Decken auf SOP-Fahrzeuge umgeladen und zu den verschiedenen Verteilerpunkten wie Schulen, Krankenstationen, Krippen

Welcome, Herzlich Willkommen, Sanibonani! Herzliche Grüße an unsere Leser, Sponsoren und Helfer. Aus jüngerer Zeit gibt es bei uns zwei bedeutende Ereignisse zu berichten. Das erste betrifft unsere liebe noch lebende Pionier-Schwes-ter Sola Schaumann, die jetzt 97 Jahre alt ist. Bichof Xolelo Kumalo von Eshowe bat Papst Fran-ziskus, ihr den Orden “Bene Merenti” für mehr als 60 Jahre Arbeit in der Gesundheitspflege und Armutsbekämpfung zu verleihen. Als Bischof Kumalo die Sendung aus dem Vatikan öffnete, fand er darin den “Pro Ecclesia et Pontifice” Orden, die höchste Auszeichnung, die der Papst an Or-densleute oder Laien vergeben kann. Diese päpstliche Ehrung wurde bei einem Gottesdienst in Nkandla mit Bischof Kumalo und Nardini Sisters aus allen Häusern in KwaZulu/Natal gefeiert.

Die 60-Jahr-Feier der Nardini Convent Schule in Vryheid begann mit einem festlichen Dank-gottesdienst mit Kardinal Wilfrid Napier OFM, Erzbischof von Durban. Darauf folgten an der Schule ein “Spaziergang der Erinnerungen”, ein lebhaftes und unterhaltsames Schülerkonzert und ein Festmahl in einem Festzelt. Wir Nardini Sisters schulden Kardinal Napier großen Dank dafür, dass er unsere Festlichkeiten immer wieder unterstützt. Er war bei uns, als wir 50 Jahre Nardini Sisters in Südafrika feierten, und auch als wir uns in der Abtei Inkamana versammel-ten, um uns von der verstorbenen Sr Ann Thöle zu verabschieden—Möge sie ruhen in Frieden.

Dieser Rundbrief enthält einen Artikel über Sphesihle Zulu und seine zukunftsweisenden Bemühungen auf seinem Weg zum Kleinlandwirt - mit stetiger Begleitung durch Sizanani bei seiner Schulbildung, Persön-lichkeitsentwicklung und landwirtschaftlichen Ausbildung und mit großzügiger Unterstützung durch den Schwefeldüngerhersteller Karl-Heinz Feichtinger. Und wir berichten über die Hochzeit des Buchhalters von Sizanani Outreach Programme, Thamsanqa Gumede. — Sr M Ellen Lindner.

Sizanani Outreach Newsletter

O cto ber 201 7, 1 2. Aus g abe

In dieser Ausgabe: ∗ Viele Hände

streckten sich aus, als SOP Decken im Auftrag von SACBC an bedürftige Kinder verteilte.

∗ 60. Jubiläum der Nardini Convent Schule in Vryheid -eine Feier bei Tag & Nacht.

∗ Papst Franziskus hat eine große Überraschung für Sr Sola Schaumann.

familiären Umfeld fertigwerden, während Ndumiso einen stabilen Familienhintergrund hatte. Dennoch hielten sie schon als Schüler solidarisch zusammen und tun es immer noch: In ihrem ersten Projekt, das ihre neu erworbenen beruflichen Kenntnisse vereint.

Nach längeren Verhandlungen mit den Stammesauthoritäten bekam Sphesihle schließlich ein Stück Land in Ohlelo, auf dem er Kleinland-wirtschaft betreiben wird, mit Gemüse, Rindern, Geflügel, Schwei-nen, Ziegen und Schafen. Ndumiso, der Architekt, hat die Gebäude entworfen für Sphesihle, den Farmer.

Sphesihle und Ndumiso lernten sich 2005 an der Sigananda Primary School kennen. Dort wurden sie mit Sr Dr Ellen Lindner und Herrn Walter Coughlan bekanntgemacht, der beim biologischen Landwirt-schaftsprojekt - Newlands Mashu in Durban arbeitete und die Schule

(Fortsetzung auf der nächsten Seite)

Sphesihle Zulu bei der Arbeit, angeleitet von Bauunternehmer Vincent Nyawo.

Sydney Duval trifft zwei gute Freunde,

die miteinander einen langen Weg gingen.

Zwei gute Freunde mit engen Verbindungen zum Sizanani Outreach Programme und den Nardini Sisters in Nkandla haben in ihrem jungen Leben wichtige Meilensteine erreicht.

Sphesihle Zulu, 25, hat seine Ausbildung in Farm Management am Umfolozi Training College, Eshowe, abgeschlossen und Ndumiso Shezi, 23, hat sein Diplom als Architekt an der Universität von Kwa-Zulu-Natal, Durban, erhalten. Zwar wuchsen sie in unterschiedlichen Teilen Nkandlas und unter unterschiedlichen sozio-ökonomischen Umständen auf: Sphesihle musste mit einem widrigen und instabilen

Sphesihle - bald Farmer auf eigenen Beinen

Page 2: SOP NEWSLETTER 12 + FOR PRINT 2017.10.11 PUBL · Dann wurden die Decken auf SOP-Fahrzeuge umgeladen und zu den verschiedenen Verteilerpunkten wie Schulen, Krankenstationen, Krippen

Sizanani Outreach Newsletter

Neuen Elan

schöpften

SOP–

Mitarbeiter

gemeinsam

am Meer

Das Trio, das hart für sein eigenes Brot gearbeitet hat

“Wir hatten Gelegenheit, als Einzelne und als Organisation zu reifen, uns spirituell zu erneuern und den Kompass wieder neu zu justieren. Unsere vollen Dienstpläne und Strukturen lassen uns zum Teil nur unsere eigenen Aufgabenbereiche sehen, aber das hat sich durch offene Diskussionen und Ideenaustausch gelöst. Die Mitarbeiter tanzten und lachten miteinander;

das schweißte sie zusammen. Die Fortschritte und die Herausforderung-en der verschiedenen Komponenten wurden viel klarer gesehen und es entwickelte sich ein neues, besseres Verständnis.”

In Ryans Augen bot die Schönheit dieses Ortes, eingebunden in die Natur ringsum, das Ambiente, das jeden Teilnehmer zu einer tieferen Verbindung mit Gott, mit sich selbst, mit den Kollegen und mit der Natur führte.

“Die Arbeit kann sehr an uns zehren” bemerkt er. “Aber im Lauf der vier Tage spürten wir, wie wichtig es ist, zur Ruhe zu kommen, nach-zudenken und spirituell aufzutanken. Die Arbeit bei den Ärmsten und Vernachlässigsten kann Mitarbeiter emotional und körperlich auslau-gen. Die Teilnehmer kehrten mit neuem Elan und einem klareren Ver-ständnis von Sizananis Vision nach Nkandla zurück, und der Zuver-sicht, die Pläne, die sie mit entwickelt hatten, in die Tat umzusetzen.

Die 12. Ausgabe des Rundbrie-fes wurde von Sydney Duval zu-sammengestellt und produziert, auf Grundlage von Berichten der Sizanani-Mitarbeiter und in Zu-sammenarbeit mit ihnen. Die Fo-tos sind von Sydney Duval, außer auf S. 2, 3 und 8. Diese stammen von Sizanani-Mitarbeitern.

Wir möchten uns an dieser Stelle für all Ihre Spenden und für Ihre Treue ganz herzlich bedanken. Wenn Sie die Arbeit des Sizanani Outreach Programme unterstützen wollen, senden Sie Ihre Spende bitte an die angegebene Bankverbindung. Für Spendenquittungen wenden Sie sich bitte an: [email protected] Die Nardini Sisters und alle Sizanani-Mitarbeiter wünschen Ihnen und Ihren Familien ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2018.

Wie Sie die Arbeit von Sizanani unterstützen können

Bankverbindung: LIGA Bank Regensburg Kloster Mallersdorf Konto Nr. 117 1887 BLZ: 750 90300 Kennwort: Südafrikahilfe-Nkandla

Ryan Haas, beim Sizanani Outreach Programme zuständig für das Monitoring und die Bewertung von Maßnahmen, berichtet, dass das Seminar für 12 Mitarbeiter im St. Lucia Retreat Centre vom 16. bis 19. September eine sehr kreative Erfahrung für alle Teilnehmer war. P. Boniface Kamushishi OSB, ein Benediktiner der Abtei Inkamana, mit seiner anprechenden Persönlichkeit, habe mit Jesu Worten aus Markus 6, 31 begonnen: “Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind und ruht ein wenig aus.” Wie Jesus die Apostel, so habe P. Boniface die 12 Mitarbeiter aus den verschiedenen Aufgabenge-bieten des Sizanani Outreach Programme zu Meditation und Einkehr eingeladen. Neben spiritueller Reflektion auf der einen Seite, ging es bei diesem Seminar gleichzeitig auch um Strategieplanung.

Ryan berichtet: “Bei dieser ungewöhnlichen Kombination von Akti-vitäten konnten die Teilnehmer über Sizananis Vision nachdenken, über gemachte Fortschritte Bilanz ziehen, für die Zukunft planen und im Gebet Gott um Heilung bitten für die, denen unser Dienst gilt und für die Mitarbeiter, die durch ihre Arbeit stark herausgefordert sind. Gleichzeitig konnten wir die Zeit in Ruhe miteinander genießen. Manche haben sich sogar am dunklen Abend hinausgewagt, um nach Flusspferden zu suchen.”

nach Nkandla zu marschieren, den alten Missionsgarten weiter zu betreuen und dann zur Schule zu gehen. Später, auf dem Land-wirtschaftscollege, hatte er Gelegenheit, ein Praktikum in der Abtei Inkamana zu machen, mit ihrer landwirtschaftlichen Tradition, die sich auf das benediktinische Motto gründet: Ora et labora!

Durch die Unterstützung der Nardini Sisters und besonderer Wohltä-ter wie Herr Karl-Heinz Feichtinger kann Sphesihle sehen, wie seine Farmgebäude wachsen - wo Bauunternehmer Vincent Nyawo mit seinem Team tätig ist, mit tatkräftiger Unterstützung von Sphesihle.

Ein Farmer muss seine Produkte auch auf den Markt bringen. Herr Feichtinger hat das ermöglicht, indem er ihm einen Isuzu-Pickup ge-kauft hat. Sr Margaret Mdunge charakterisiert Sphesihle so: “Er hat hart gearbeitet und verdient sein eigenes Brot. Ja! Sein eigenes Brot!”

bei der Einrichtung eines Bio-Gartens beriet. Sphesihle und Ndu-miso arbeiteten eifrig mit und fingen richtiggehend Feuer für das Projekt. Bald waren die Freunde an der Velangaye Secondary School, wo man ebenfalls einen organischen Garten betrieb. Zu der Zeit hatte Sr Ellen bereits dafür gesorgt, dass man ihnen das kleine Grundstück der alten Benediktiner-Mission neben dem Pfarrsaal von Nkandla überließ. Mit Hacken, Gabeln und Schaufeln säuber-ten sie das Land von Unkraut und Bewuchs und legten Teiche an, um für ein paar Stück Vieh Wasser bereitzustellen.

Ndumiso machte 2012, ein Jahr vor Sphesihle, sein Abitur und ging nach Durban, um Architektur zu studieren. Doch er blieb in engem Kontakt mit Sphesihle, der vor Tagesanbruch aufstand, um

(Fortsetzung von Seite 1)

Page 3: SOP NEWSLETTER 12 + FOR PRINT 2017.10.11 PUBL · Dann wurden die Decken auf SOP-Fahrzeuge umgeladen und zu den verschiedenen Verteilerpunkten wie Schulen, Krankenstationen, Krippen

Sizanani Outreach Newsletter

Der Große Treck - um eine Decke zu holen Welche Kinder eine Decke bekommen sollten, wurde von den Caregivers von SOP entschieden. Sie halten engen Kontakt zu den betroffenen Familien und wissen gut Bescheid, unter welchen Umständen und sozio-ökonomischen Bedingungen diese leben und was sie brauchen, aber sich wegen der vorherrschenden Armut nicht leisten können. Ausgewählt wurden verwaiste und bedürftige Kinder, die Unterstützung und Hilfe brauchen und re-gelmäßig von SOP-Caregivers aufgesucht werden.

Es wurden Familien bedacht, die großen Belastungen ausgesetzt sind, Familien mit mehr als zwei Kindern und solche, in denen die Mehrheit der Kinder auf Grasmatten schläft. Durch das geringe, oder nicht vorhandene Familieneinkommen, können die Bedürf-nisse der Kinder oft nicht gedeckt werden.

Die Caregivers wählten auch die Familien aus, in denen ein Kind aufgrund von Vorerkrankungen durch opportunistische Infektionen wie Lungenentzündung und Tuberkulose besonders gefährdet ist, wenn es im Kalten auf einer Grasmatte schläft.

Es wurden auch solche Familien berücksichtigt, die den größten Teil ihres kargen Einkommens für Medikamente für Erwachsene aus-geben müssen statt für den täglichen Bedarf.

Die SOP-Caregivers erklärten den Familien die Bedingungen, unter denen sie Decken erhielten: Keinem Kind durfte die Decke weg-genommen werden, damit ein Besucher oder ein erwachsenes Fami-lienmitglied sie nutzte. Geklärt wurde auch, wann eine Decke mit einem Geschwister geteilt werden durfte oder sollte.

Alles in allem stand die “Aktion Winterdecke” als eine Situation aus dem wirklichen Leben heraus, in der diejenigen, die geben, verstehen warum sie geben - und diejenigen, die empfangen, verstehen warum sie empfangen.

Durch die Großzügigkeit der Spender für diese Aktion der Südafrika-nischen Bischofskonferenz lernten fast tausend Kinder, wie wohl-tuend es ist, im Winter unter einer warmen Decke zu schlafen. Herzlichen Dank den Spendern und herzlichen Dank an SACBC.

Über 900 Kinder von Siedlungen, die sich von einer Seite von Nka-ndla bis zur anderen erstrecken, konnten letzten Winter unter einer warmen Decke schlafen.

Anfang August waren Familien durch eine karge Landschaft über steinige Straßen und staubige Pfade gezogen, hatten Bäche und Gräben überquert, um sich ihren Anteil an Decken zu sichern, die das Sizanani Outreach Programme im Auftrag der Südafrikanischen Bischofskonferenz und seiner “Aktion Winterdecke” verteilte.

909 Decken an 434 Familien mit 909 Kindern galt es an zahlreichen, weit auseinander liegenden Ausgabestellen zu verteilen - und doch dauerte es nur zwei Wochen. Die Empfänger waren verstreut von Mandaba südöstlich von Nkandla bis hinauf zur Gemeindegrenze nach Nqutu und Ekombe im Nordwesten. Die Dörfer sind schwer betroffen von Arbeitslosigkeit und Armut - und von sozialer Aus-grenzung, weil sie kaum Verbindung zur Außenwelt haben.

Nach dem Startschuss zur diesjährigen Aktion wurden die Decken innerhalb von zwei Tagen nach Bestellung organisiert und zur Weiterverteilung abgeholt. Ermöglicht wurde das durch die Hilfe von Herrn Louis Albertse, einem langjährigen Mitglied des SOP-Beirats. Er beschleunigte das Ganze, indem er einen Lastwagen an-mietete, der die Decken direkt beim Lieferanten in Durban, rund 250km von Nkandla, abholte.

Dann wurden die Decken auf SOP-Fahrzeuge umgeladen und zu den verschiedenen Verteilerpunkten wie Schulen, Krankenstationen, Krippen und HIV/AIDS Hilfsstationen gebracht. Dort warteten Caregivers von SOP, um sie abzuladen.

Projekt-Koordinatorin Nkosazana Dlamini-Haas von SOP sagt: “Qualität und Design der Decken waren so schön, dass man sie uns fast aus der Hand riss.”

“Die Kinder wollten ihren Augen nicht trauen! Und sie waren noch glücklicher als sie hörten, dass jedes von ihnen eine Decke bekom-men sollte. Etwas Eigenes zu besitzen—das ist für sie in ihrer arm-seligen Lage etwas Seltenes.”

Ein Familienmitglied von Esikhaleni nimmt eine Decke für ein Kind mit heim.

Page 4: SOP NEWSLETTER 12 + FOR PRINT 2017.10.11 PUBL · Dann wurden die Decken auf SOP-Fahrzeuge umgeladen und zu den verschiedenen Verteilerpunkten wie Schulen, Krankenstationen, Krippen

Sizanani Outreach Newsletter

Bericht und Fotos von Sydney Duval

Als die Nardini Convent Schule in Vryheid 1957 mit fünf Schülern den Unter-richt aufnahm, wurde sie als “Gefahr aus Rom” angefeindet. Heuer feierte sie ihr sechzigjähriges Bestehen mit rund 450 Schülern und ist wegen ihrer exzellenten Bildung und der ausgezeichneten akademischen Leistungen hoch angesehen.

Für den 23. September luden die Nardini Sisters Lehrer, Eltern, Schüler, Ehe-malige und Freunde ein, um mit Kardinal Wilfried Napier OFM einen Dank-gottesdienst in der Thomas-Morus-Kirche in Vryheid zu feiern, auf den dann in der Schule ein “Spaziergang der Erinnerungen”, ein bewegendes, buntes und unterhaltsames Schülerkonzert und ein Festbankett mit Gewinnen folgten.

In ihrer Begrüßung zum Gottesdienst sagte die Oberin des Konventes in Vryheid, Sr Dolorosa Sorour: “Wir loben und danken Gott für all die Gnade und den Segen, den er unserer Schulfamilie geschenkt hat. Wir gedenken in Dankbarkeit der mutigen Nardini Sisters, die dem Ruf Gottes folgten, ihre Heimat und Familie zu verlassen, um seine Sendboten für Gottes Volk in Südafrika zu werden.”

Eine bewegende Saite schlug sie an mit ihrer Beschreibung der Nardini Sis-ters als “Instrumente, auf denen der Herr seit 60 Jahren seine herrliche Musik erklingen lässt.” Sie dankte all den Priestern der Pfarrei, die in diesen Jahren bereit waren, auch als Schulseelsorger tätig zu sein.

Sie dankte Gott für all seinen Segen und fügte hinzu: “Möge die Kraft des Gotteswortes und sein Sakrament alle stärken, die hier lehren, lernen und versammelt sind. Möge uns der Segen des heutigen Tages helfen, weiterhin Instrumente der Liebe und Güte Gottes zu sein.”

Kardinal Napier, der eben von einer Arbeitsreise in den Vatikan zurückge-kehrt war, beschrieb die Schule als ein fortwährend im Entstehen begriffenes Werk und ließ uns an seinen Erfahrungen mit drei Päpsten und deren Sorge um Kirche und Gesellschaft teilhaben.

Erziehung betrachtete er im Licht der Lesung aus Jeremia über den unzufrie-denen Töpfer, der das Gefäß immer wieder neu formte: Auch Gott sei nicht fertig mit uns, sondern sei immer noch dabei, uns die Form zu geben, die er uns zugedacht hat, Menschen zu sein voller Erbarmen.

Papst Johannes Paul II habe eine wunderbare Vision für die Welt gehabt, nämlich: “Dankbar der Vergangenheit zu gedenken, leidenschaftlich die Gegenwart zu leben und uns vertrauensvoll der Zukunft zu öffnen.”

Papst Benedikt XVI habe gesehen, wie alles auseinanderzubrechen schien, und habe sich für Versöhnung und Frieden eingesetzt, inspir-iert durch den Hl. Benedikt, den Gott gebrauchte, um die Kirche neu zu formen und neu aufzubauen.

Papst Franziskus habe einen sehr praktischen Ansatz, er gehe auf die Menschen in ihrer jeweiligen Lebenssituation ein. Als die beiden Jünger von Jerusalem nach Emmaus gingen, habe sie Jesus auch nicht zum Umkehren genötigt, sondern sei mit ihnen nach Emmaus ge-gangen und habe dort das Mahl mit ihnen geteilt. “Mit Jesus zu gehen bedeutet, ihn in unsere Familien zu bringen, das Brot mit ihm zu brechen,” sagte er.

Am Schluss der Messe dankte Schulleiterin Sr Mpume Nhleko allen, die von nah und fern gekommen waren, besonders Kardinal Napier für seine inspirierende Predigt und den Schülern für den wunderschönen liturgischen Tanz.

Beim Festessen ergriff die ehemalige Schülerin Malibongwe Masom-buka, jetzt Leiterin der Harpo Primary School in Lakeside Park, die von Oprah Winfrey unterstützt wird, das Wort und beschrieb, welche Bedeutung die Nardini Schule für sie gehabt habe. Sr Isentraud Rauscher habe sie und ihren Bruder 1983 nach ihrer Rückkehr aus dem Exil in Swaziland in der Schule aufgenommen. Sie hätten keine Schule besuchen wollen, die im Sinne der Apartheid unterrichtete.

Stellvertretende Schulleiterin, Frau Sharon Stone, fasste die 32 Jahre ihrer Tätigkeit an der Schule so zusammen: “1957 hatten die Schwes-tern den Traum, eine Schule zu bauen, um die Kinder von Vryheid heranzubilden. Der Traum war mit vielen Schwierigkeiten verbunden, aber auch mit viel Freude darüber, das zu tun, wozu Gott sie gerufen hatte. Die Schule bietet höchste akademische Qualität und sportliche Qualifikation an, sorgt sich um das Wohlbefinden jedes einzelnen Kindes und fördert dessen spirituelle Entwicklung, damit es Gott ken-nenlernen kann. Es war ein Privileg für mich, dazuzugehören.”

Frau Cherith Summerfield, als Lehrerin mit der Schule seit 1979 ver-bunden, dankte den Schwestern nicht nur dafür, dass sie ihre eigenen Kinder fürs Leben herangebildet haben, sondern auch ihr selbst in schweren Zeiten beigestanden sind.

Frau Paula Friend, langjähriges Mitglied der Elternvertretung, fasste den Dienst der Schwestern so zusammen: “Sie sind eine verlässliche Konstante hier und ihre klare Vision für die Schule hat alles geprägt.

60 Jahre Nardini Convent Schule in Vryheid

Page 5: SOP NEWSLETTER 12 + FOR PRINT 2017.10.11 PUBL · Dann wurden die Decken auf SOP-Fahrzeuge umgeladen und zu den verschiedenen Verteilerpunkten wie Schulen, Krankenstationen, Krippen

Sizanani Outreach Newsletter

Besonders am Herzen liegt mir das starke christliche Ethos der Schule mit den Bibelstunden, die Schülern eine Basis fürs Leben mitgegeben haben.”

Zum Abschluss gab es Dankesworte für die konzelebrierenden Priester P. Leo Eireiner OSB, Pfr. Augustine Macuacua und Pfr. Sipho Mbatha, für den Chor-leiter Mandla Khoza, für die Choreographen des Konzerts Cara-Lee Joubert und Simangele Mtshali und für die Ansager Yeshen Naidoo und Nadine Pillay.

Regionaloberin Sr Ellen Lindner griff Sr Dolorosas Musikvergleich auf: “Begonnen hat alles mit Bischof Aurelian Bilgeri OSB, der in einem Kin-derheim der Mallersdorfer Schwestern aufgewachsen war. Als Bischof von Eshowe wollte er verschiedene soziale Dienste anbieten, die die Verkündigung des Wortes Gottes begleiten sollten.”

“Wie ein Komponist trug er Tag und Nacht eine Melodie im Herzen. Also schrieb er einige Akkorde nieder und trug seine Melodie im Mal-lersdorfer Kloster vor. Er lud die Schwestern ein, mit ihm die Melodie zu verfeinern, die er im Herzen trug und die freigesetzt werden wollte.”

“Zunächst war sein Vorschlag erfolglos, doch seine Hartnäckigkeit zahlte sich aus, und im Januar 1955 kamen die ersten vier Nardini Sisters nach Südafrika, im November folgten weitere vier. Schon 1957 war ein enthusiastisches Quartett von Schwestern so einge-spielt, dass es die Schule in Vryheid eröffnen konnte. Seitdem hat sich das Quartett zu einem ansehnlichen Orchester ausgeweitet.”

“Im Laufe der Jahre gab es mit Sr Modoalda Stigler, Sr Isentraud Rau-scher, Sr Catherine Brucker und nun mit Sr Mpume Nhleko verschie-dene Dirigenten. Und wo im Orchester haben Sie mitgespielt? Bei den Geigen, Bratschen, Flöten, Klarinetten, bei den Waldhörnern, den mur-melnden Harfen oder den scheppernden Becken, bei den Trommeln, Trompeten, Posaunen, Fagotten, oder bei den Oboen?”

“Jede/r von Ihnen hat zur Melodie des Nardini-Liedes beigetragen. Ihre Kreativität brachte neue Klänge, Rhythmen, Akkorde und erweiterte das Repertoire der Nardini-Musik. Jetzt gibt es liturgische Musik, Klassik, Rock, Jazz, Pop, Hip Hop, Reggae, Country, Ehnic. Von die-ser anregenden Mischung durften wir beim Nachmittagskonzert kos-ten, das eine Mut machende Erfahrung war.”

“Bischof Bilgeris Melodie wurde weit über Vryheid hinaus getragen. Seine hamonische Musik wurde sogar einer Welt vorgetragen, die oft in überwältigenden Geräuschen und im Lärm ertrinkt. Möge das Lied Nardinis, das in Euch lebt, ein Gegengewicht bilden zu dem, was nicht Lied, Melodie oder Harmonie ist. Herzlichen Glückwunsch, Nardini!”

60 Jahre Nardini Convent Schule in Vryheid - ein Meilenstein

Schulleiterin Sr Mpume Nhleko.

Gebietsoberin Sr Ellen Lindner.

Page 6: SOP NEWSLETTER 12 + FOR PRINT 2017.10.11 PUBL · Dann wurden die Decken auf SOP-Fahrzeuge umgeladen und zu den verschiedenen Verteilerpunkten wie Schulen, Krankenstationen, Krippen

Sizanani Outreach Newsletter

Papst Franziskus hat eine Überraschung für Sr SolaHeutzutage findet man Sr Sola Schaumann meist in einem sonnen-durchfluteten Gang des Konventes, in dem auch Topfpflanzen gut gedeihen; dort benutzt sie Schere und Klebstoff, um Papier und Pappe

zu recyclen und in religiöse Karten, sowie Grußkarten zu verwandeln. Ihre orangefarbene Katze “Buttons” leistet ihr dabei Gesellschaft.

Die Stille dieses ruhigen Plätzchens wurde unterbrochen, als Sr Sola, jetzt 97jährig, die Nachrichten vom Vatikan hörte, dass sie für ihren langen missionarischen Dienst an der örtlichen Gemeinde nun mit einem päpstlichen Orden ausgezeichnet würde.

Papst Franziskus hatte eine große Überraschung für Bischof Xolelo Kumalo von Eshowe und für Sr Sola, die Nardini Sister, die man auch die “Florence Nightingale” von Nkandla nennt. Bekannt für ihre Ei-genständigkeit, wurde Sr Sola von Mitschwestern, Laien, Patienten und Mitarbeitern als beherzte Reformerin geschätzt, die alles unter-nommen hat und bereit war neue Wege zu gehen, um Frauen zu helfen, die von ihren in der Ferne arbeiteten Ehemännern, mit ihren Kindern in Not und Elend zurückgelassen wurden.

Bischof Kumalo hatte den Papst gebeten, Sr Sola für 60 Jahre Mis-siondienst in der Diözese mit dem Bene Merenti Orden auszuzeich-nen. Doch als er das Paket öffnete, enthielt es den Pro Ecclesia et Pontifice Orden, die höchste Ehrung, die für herausragenden Dienst für Kirche und Papst an Ordensmitglieder und Laien verliehen wird.

Bischof Kumalo teilte dies den örtlichen Honoratioren, den Priestern, Ordensangehörigen und Laien mit, die sich am 17. April in der Drei-faltigkeitskirche von Nkandla zum Festgottesdienst versammelt hatten.

Sr Ellen Lindner steckt den Pro Ecclesia et Pontifice

Orden an die Jacke der Pionierin Sr Sola Schaumann.

Bischof Xolelo Kumalo von Eshowe übergibt die päpstliche Urkunde an Sr Sola Schaumann.

Page 7: SOP NEWSLETTER 12 + FOR PRINT 2017.10.11 PUBL · Dann wurden die Decken auf SOP-Fahrzeuge umgeladen und zu den verschiedenen Verteilerpunkten wie Schulen, Krankenstationen, Krippen

Sizanani Outreach Newsletter

Papst Franziskus hat eine Überraschung für Sr Sola von Sydney Duval

Er erklärte: “Ich bat um eine päpstliche Auszeichnung, die nicht nur Sr Sola ehren sollte, sondern mit ihr alle Ordensangehörigen, die großartige Arbeit geleistet haben seit der Zeit der Pioniere. Sie haben die Evangelisierung vertieft durch ihren Dienst in der Gesund-heitspflege, Erziehung, Pastoralarbeit und der sozio-ökonomischen Entwicklung der Bevölkerung in dieser Diözese.”

“Man bat mich um mehr Informationen über Sr Sola, die ich gerne lieferte. Stellen sie sich meine Verwunderung vor, als ich das Paket vom Vatikan öffnete und nicht die Bene Merenti -, sondern die Pro Ecclesia et Pontifice Medaille vorfand.”

Über Sr Sola sagte er: “Sie sind eine wunderbare Frau, die wunderbare Arbeit für Gott und sein Volk getan hat. Wir brauchen mehr junge Schwestern, die ihrer Inspiration folgen.”

Die Regionaloberin, Sr Ellen Lindner, bemerkte, dass Sr Sola vor sieben Jahren durch den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz für ihre Arbeit in der Gesundheits-pflege und Armutsbekämpfung ausgezeichnet wurde.

“Aber heute ist es Papst Franziskus, der Sr Sola für ihre Arbeit als Missionarin ehrt, bei deren Verkündigung des Evangeliums inbegrif-fen war, die Welt um sich herum zu einer besseren Stätte für Familien und Gemeinden zu machen,” so Sr Ellen.

“Sr Sola schaffte das, weil sie eine wunderbare Begabung hatte, die Zeichen der Zeit zu erkennen, sie zu verstehen und danach zu handeln. Ihre Arbeit auf der Entbindungsstation des Benediktinermissions-krankenhauses, heute Nkandla District Hospitals, sensibilisierte sie für die sozio-ökonomische Lage der Gemeinden des Einzugsgebietes.”

“Unverzüglich schritt sie zur Tat und verwirklichte das Motto unseres Gründers, des Seligen Paul Josef Nardini, der in seiner Zeit ein großer Sozialreformer war. Wie er, fühlte sie sich gedrängt, das Erbarmen Christi in die Tat umzusetzen. An Wochenenden begleitete sie die Benediktiner-Patres zu den Außenstationen.”

“So wurde sie mit den Härten, die die Apartheid mit sich brachte, konfrontiert. Sie sah, wie Familien zerbrachen, weil die Männer in die Städte gingen, um Arbeit zu suchen. Sie sah Armut und schwere Man-gelernährung und die Last der Frauen, für ihre Familien zu sorgen.”

“Sr Sola erkannte sofort die Vorteile des vom Gesundheitsministerium propagierten Systems einer mobilen Krankenversorgung und führte es in Nkandla ein. Sie gründete Frauengruppen an den Außenstationen und unterrichtete in Fragen der Gesundheit, Ernährung und Kinder-pflege; sie ermutigte die Frauen, neue Wege des Geldverdienens aus-zuprobieren und so ihre Situation zu verbessern. Sie gründete Gemein-schaftsgärten, Nähgruppen und dann Ausbildungsgruppen für traditio-nelles Kunsthandwerk.”

Sr Sola erkannte schnell, dass ein strukturierterer Ansatz nötig war, und mit Hilfe des Mallersdorfer Mutterhauses gründete sie 1976 das Sizanani Centre als Stätte der Erwachsenenbildung. Sie bot Kurse an im Nähen, Weben, Perlenknüpfen, Stricken, Kochen und Backen und in Kleinlandwirtschaft. Dazu kamen noch Kleinkreditvereine. Den Menschen damit bei der Überwindung ihrer widrigen Lage zu helfen, war für sie selbstverständlicher Bestandteil ihrer missionarischen Be-rufung. Sie führte die Frauen auch zusammen im Geist der Solidari-tät, des Miteinander-Teilens und -Betens, um sich auf dem Weg in eine bessere Zukunft gegenseitig auch spirituell zu stützen.

In ihrem langen Leben musste sich Sr Sola vielen Herausforderungen stellen. Nach ihrer Ankunft hier, 1955, erfuhr sie, dass sie ihre Ausbil-dung als Krankenschwester noch einmal machen muss, um hier arbei-ten zu können. Sie lernte bei den Benediktinerinnen in Nongoma, un-ter Sr Reinolda May, deren Seligsprechungsprozess eingeleitet ist.

Sr Sola arbeitete schon lange hier, als sie merkte, dass sie ohne Auto nicht mehr auskommen würde. Also machte sie mit 54 Jahren ihren Führerschein. Bruder Bernhard Pachner OSB von Inkamana fährt heute noch ihren alten Landrover, der inzwischen über eine Million Kilometer auf dem Tacho hat.

Sr Ellen schloss mit den Worten: “Was für ein Leben! Sr Sola hat über 60 Jahre lang wirklich alles gegeben für die Menschen dieser Diözese, für Nkandla. Als Missionarin hat sie die Liebe Gottes zu den Mensch-en erlebbar werden lassen. Sie ist eine Frau mit Prinzip, eine Frau für unsere Zeit. Und Papst Franziskus sieht das auch so!”

Sr Sola wurde am 16. Januar 1920 in Altmühlmünster, als Älteste von zwei Brüdern und sieben Schwestern geborgen. Ihr Vater war Land-wirt und Maurer und auch Bürgermeister. Ihre jüngste Schwester ist Sr Michaelis, die auch in Nkandla tätig ist. Sr Sola war als Haushalts-hilfe angestellt, als sie gegen Ende des zweiten Weltkrieges kurzfristig zum Militärdienst gerufen wurde. Sie ist 1947 ins Kloster eingetreten und die einzig Überlebende Südafrika-Pionierin.

Harmonisch: Sr Thembelihle Zaca, Sanelisiwe Pio Shezi, Mpume Nhleko, Carmen Makhaye und Thecla Mkhize.

Page 8: SOP NEWSLETTER 12 + FOR PRINT 2017.10.11 PUBL · Dann wurden die Decken auf SOP-Fahrzeuge umgeladen und zu den verschiedenen Verteilerpunkten wie Schulen, Krankenstationen, Krippen

Die lange Verlobungszeit von Thamsanqa und Sithembile Gumede fing an, als er nach Zulu-Brauch 2003 mit der Zahlung des Braut-preises, in Zulu Lobola genannt, begann. Kennengelernt hatten sich die beiden 2001, voll bezahlt war der Brautpreis 2011.

Jetzt sind Thamsanqa Gumede, Buchhalter des Sizanani Outreach Pro-gramme, und seine Braut Sithembile vor den Altar getreten, um vor einem katholischen Priester, Pfr Alexius Ngcobo von der Pfarrei Mon-dlo bei Vryheid, ihren Bund als Ehemann und Ehefrau zu bestätigen und kirchlich segnen zu lassen.

Seit Beginn ihrer Verbindung hatten sich die Gumedes nach einer for-mellen Trauungszeremonie mit allem Drum und Dran gesehnt, einer sogenannten traditionellen “weißen Hochzeit”, einschließlich Braut-kleid und Hochzeitsmarsch.

Am 30. April feierten rund 300 Gäste, einschließlich Sizanani Mit-arbeitern und Nardini Sisters von Nkandla, Maria Ratschitz und Vry-heid, mit den Gumedes auf dem Mzingazi Golf Estate in Richards Bay. Zwei Kühe wurden für das Hochzeitsmenue geschlachtet, um nach der Tradition der Zulus die Lebenden und die Ahnen zufriedenzustellen.

Eine ganz besondere Freude an der Feier hatten natürlich die Kinder der Gumedes, die Töchter Nolwandle, 10, Amahle, 9 und Thando-wethu, 5, sowie die Söhne Luthando, 2 und Vuyani, 8.

Beim Trauungssegen hielt Pfr Ngcobo den Bräutigam dazu an, seine Frau zu lieben, stets für sie zu sorgen, treu und sanftmütig zu sein und sie mit Respekt zu behandeln.

Regionaloberin Sr Ellen Lindner ermunterte das Paar beim Empfang, als Familie fest zusammenzuhalten und wies auf die Bedeutung der Familie als Basis hin, auf der Gemeinschaft und Gesellschaft gegründet sind. Wer das Gespräch miteinander, die Kommunikation in den Mittelpunkt stelle, könne die Herausforde-rungen des Familienlebens meistern.

Sizanani Outreach Newsletter

SOP-Mitarbeiter Thami Gumede sagt: “Ja, ich will!” Thami Gumede, wie er meist genannt wird, arbeitet als Buchhalter in den vier Nardini Konventen und deren Projekten. Obwohl er in Rich-ards Bay wohnt, kommt er regelmäßig zu den Finanzbesprechungen zu allen Nardini Niederlassungen und bleibt, wenn nötig und möglich auch über Nacht. Der Weg hin und zurück beträgt nach Maria Ratsch-itz 620 km, nach Nkandla 274 km und nach Vryheid 428 km.

Thami’s Dienst ist für die Nardini Einrichtungen von entscheidender Bedeutung, da religiöse Organisationen in einem Minenfeld von Re-gierungskontrollen und Regulierungen arbeiten, die ihnen strenge Standards an Transparenz, Genauigkeit, Verantwortung, Budgetierung und Berichterstattung auferlegen. Spenderorganisationen verlangen ebenso strenge Steuerung und Berichterstattung, damit die Mittel verantwortungsvoll und ihren Zielen entsprechend verwendet werden.

Der begeisterte Golfer Thami wurde 1983 im Dorf Enseleni bei Ri-chards Bay geboren und zog 1996 nach Mzingazi. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft am Umfolozi FET College, arbeitete er zunächst an diesem College im Finanzbereich und dann als Dozent für BWL und Informatik in Bezug auf Buchführung und Lohnbuchhaltung.

Von 2008-2013 arbeitete er als Buchhalter beim “Blessed Gerard Care Centre” in Mandeni, einem bedeutenden, von P. Gerard Lagleder OSB gegründeten Hospiz und Gesundheitszentrum. Er stieg dann vermehrt in die Finanzbuchhaltung bei den Nardini Sisters, angefangen in Nkandla und beim Sizanani Outreach Programme ein.

Seine Frau Sithembile Mbuyazi, 31, stammt aus Kwambonambi, eben-falls nahe Richards Bay und ist verwandt mit dem verstorbenen Häupt-ling Mtholephi Mbuyazi.

Nach der Trauung und dem Festempfang in der Halle des Golfclubs feierten die Gumedes bei sich zu Hause die traditionelle Zulu-Hochzeit … zusammen mit ihren Gästen bis tief in die Nacht.

Trauungssegen und Hochzeitsfreude für Thamsanqa und Sithembile Gumede