SPACIO 2010 DEF · 2010. 10. 1. · Yin Sum Tang (26) aus Hongkong Mit 18 Jahren begann Yin Sum...
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INHALTMit der Kantonsbibliothek ins Theater
Kräfte bündeln. Die Kantonsbibliothek baut ihr Netzwerk aus, arbeitet mit attraktiven Part-
nern zusammen und sucht Kooperationen für neue Projekte. Und die Statistiken belegen es,
dieser Weg erweist sich als nachhaltig erfolgreich.
Für die Zukunft gut aufgestellt
Der scheidende Präsident der Bibliothekskommission sieht die Bibliotheken als kulturelle
Drehscheiben und Orte mit qualitätsvoller Information. Und: Bibliotheken brauchen öffentli-
che Mittel.
Gemeindebibliotheken – Kooperativ in die Zukunft
Die Gemeindebibliotheken bilden ein kantonsweites Netz mit beachtlichem Leistungs-
ausweis. Wiederum wurden mehr Bücher und Medien ausgeliehen als im Vorjahr. Aktiver
Meinungs- und Erfahrungsaustausch stärkt die Bibliotheken.
Schulbibliotheken – Animation weckt Begeisterung
Schulbibliotheken, die mit Aktivitäten auf sich aufmerksam machen, haben auch positive
Ausleihzahlen: gezielte Animation fördert die Mediennutzung! Daher braucht es Lesezentren.
Buchstart – von klein auf
Baselland wird Leseland. Alle 2500 Neugeborenen erhalten ein Buchgeschenk und einen
Bibliotheksgutschein. Eine eindrückliche Kooperation zur Förderung der Kleinsten.
e-kbl - digitale Medien für alle
E-books und andere digitale Medien stehen allen zur Verfügung, die in einer Baselbieter
Bibliothek eingeschrieben sind. Aber auch die Bibliotheken müssen Kompetenzen im Bereich
der digitalen Medien aufbauen.
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EDITORIAL
Herausgeber: Kantonale Bibliotheks-
kommission und Kantonsbibliothek
Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion
Kanton Basel-Landschaft
Redaktion: Bibliotheken Baselland
Gestaltung: Anex & Roth
Visuelle Gestaltung, Basel
Druck: Druckerei Hochuli AG, Muttenz
Papier: Z-Offset
Auflage: 3000 Exemplare
Liestal 2010 (5. Jahrgang)
Bezugsquelle: Kantonsbibliothek Baselland
Emma Herwegh-Platz 4, 4410 Liestal
Tel 061 552 62 73 / Fax 061 552 69 68
[email protected] www.kbl.ch
Die Kantonsbibliothek Baselland bietet einen neuen Service an:
Während der Öffnungszeiten – sogar am Sonntag – können Billette für al-
le Vorstellungen des Theater Basel direkt in Liestal bezogen werden. Dank
Anschluss an das Buchungssystem des Theaters ist der platzgenaue
Billettverkauf möglich.
Neben dem Vorverkauf streben wir für die kommende Saison eine in-
haltliche Kooperation in Form eines monatlich stattfindenden Werkstatt-
gesprächs an. Unter dem Motto «À la Recherche» der Kantonsbibliothek
Baselland werden wir Einblicke in die Dramaturgen-Werkstatt des Theater
Basel zu den Produktionen geben, die jeweils auf dem Spielplan stehen.
Ich freue mich sehr über diese neuartige Form der Zusammenarbeit
zweier Kulturinstitutionen. Sie hat Pioniercharakter. Das Theater Basel
und die Kantonsbibliothek Baselland überwinden in mehrfacher Hinsicht
Grenzen. Wir bilden einerseits eine Brücke über die Spartengrenzen hin-
weg; die Welt des Theaters und die Welt der Bibliotheken treffen sich,
tauschen sich aus und bereichern sich gegenseitig. Das ist neu und zu-
kunftsträchtig. Wir bauen Schwellen ab und bringen unterschiedliche
Kulturleistungen näher an die Menschen heran. Zum zweiten setzen wir
ein Zeichen dafür, wie gut der Kontakt über die Kantonsgrenzen hinweg
funktionieren kann. Er funktioniert nicht nur – wir wollen ihn auch im
Interesse unserer Besucher und Benutzerinnen bewusst pflegen. Durch un-
ser Zusammenspiel können wir das kulturelle Netzwerk, von dem die gan-
ze Region profitiert, noch weiter stärken. Seitens der Kantonsbibliothek
habe ich ein grosses Interesse, ja sogar Begeisterung für das Theater Basel
gespürt. Und umgekehrt fasziniert mich das spannende Gebäude der
Kantonsbibliothek. Es strahlt ein Potenzial aus, das auch einen Theater-
mann inspiriert und seine Neugierde auf die Inhalte weckt.
Für die kulturinteressierte Bevölkerung entsteht ein klarer Mehrwert.
Sie wird sich über diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit sehr freuen,
dessen bin ich mir sicher!
Georges Delnon, Direktor Theater Basel
Die Kantonsbibliothek baute 2009 ihr Netz-werk erfolgreich aus und realisierte mitneuen Partnern interessante Projekte. Mit«Buchstart» soll erreicht werden, dass alleNeugeborenen im Baselbiet ein Buch-geschenk mit einem Bibliotheksgutscheinerhalten. Dies ist nur in aktiver Zusammen-arbeit mit den Kinderärzten, Hebammen,Kindertagesstätten, Tagesmüttern, Mütter-und Väterberatungsstellen, dem RotenKreuz Baselland und natürlich den übrigenBibliotheken möglich. Für das Projekt«Generation+» konnten die Kooperationenmit Pro Senectute, den Grauen Panthern,Senioren für Senioren Liestal und weiterenVereinen erweitert werden. Neu ist die Kan-tonsbibliothek Vorverkaufsstelle für dasTheater Basel. Die Welt des Theaters unddie Welt der Bibliotheken treffen sich.Auch 2009 entwickelte sich die Kantons-bibliothek gezielt weiter. Sie ist inzwischenfest verankert, eng vernetzt und gesell-schaftlich unverzichtbar.
MIT DER KANTONSBIBLIOTHEK
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BILDERFotos Umschlag: Ismael Lorenzo, Basel und Tobias Sutter, Münchensteinlinke Seite: Hommage an Carl Albert Loosli rechte Seite: Regierungspräsident U. Wüthrich-Pelloli undDirektor Theater Basel Georges Delnon. Peter StammFotos: Kantonsbibliothek Baselland
INS THEATERAnregende Theaterluft
Die im Dezember 2009 eröffnete Vorverkaufsstelle für das
Theater Basel ist der erste Schritt für eine Zusammen-
arbeit über die Kantonsgrenzen und Kultursparten hin-
weg. «Diese Kooperation baut Schwellen ab und bringt
unterschiedliche Kulturleistungen näher an die Menschen
der ganzen Region heran», meinte Regierungspräsident
Urs Wüthrich-Pelloli an der Eröffnungsfeier. Und weiter:
«Für die kulturinteressierte Bevölkerung entsteht ein kla-
rer Mehrwert, dessen bin ich mir sicher.» Der Vorverkauf
startete denn auch sehr gut. Pro Woche werden rund 50
Billette verkauft.
Zu den Stücken, die aktuell auf dem Spielplan des Thea-
ters stehen, präsentiert die Kantonsbibliothek das pas-
sende Buch- und Medienangebot. Es lohnt sich, den
Theaterbesuch in der Bibliothek vor- oder nachzubereiten.
Im nächsten Veranstaltungsprogramm der Kantons-
bibliothek wird das Theater Basel mit Werkstattgesprä-
chen vertreten sein. Dramaturgen, Regisseure und Schau-
spieler diskutieren mit dem Publikum ausgewählte
Aufführungen.
Literatur-Veranstaltungen
Mit Klaus Merz, Peter Stamm, Urs Augstburger und
Andrea Gerster waren vier wichtige Exponenten der
Schweizer Literatur mit ihren Neuerscheinungen in der
Kantonsbibliothek zu Gast. Das Publikum genoss die
durchwegs spannenden und persönlichen Autoren-
begegnungen sehr. Neben diesen klassischen Lesungen
waren auch literarisch-musikalische Genüsse anderer
Art im Programm. So konnte die Schweizer Erstauf-
führung der Theaterfassung des Bestsellers «Gut gegen
Nordwind» von Daniel Glattauer miterlebt werden. An der
Yin Sum Tang (26) aus Hongkong
Mit 18 Jahren begann Yin Sum Tang ihr Physik-
studium in Chicago. Anschliessend arbeitete
sie als Ingenieurin in Shanghai und Krakau
und kam im August 2009 für ein halbjähriges
Praktikum nach Füllinsdorf. Hier entdeckte sie
die Kantonsbibliothek.
Frau Tang, Sie sind seit Anfang August in der
Schweiz, genauer in der Nordwestschweiz. Was
gefällt Ihnen besonders hier?
Füllinsdorf ist der ruhigste Ort, an dem ich
bisher gewohnt habe. Die Leute sind sehr
freundlich und hilfsbereit. Super ist das ÖV-
Netz (ich unternehme viele Reisen an den
Wochenenden). Die Schweiz hat unglaublich
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Liestaler Kulturnacht riss die Autorinnen-Reihe Tittanic
aus Bern mit ihrem Programm «Hemmungslos, leiden-
schaftlich, charmant» das zahlreiche Publikum von den
Sitzen. Nicht minder anregend war die Revue um Liebe,
Lust und Leidenschaft von Gerd Haffmanns und Monika
Schärer. Zum unbestrittenen Höhepunkt avancierte die
Hommage an Carl Albert Loosli von Pedro Lenz, Beat
Sterchi und Fredi Lerch. Wesentlich zum Gelingen trug die
musikalische Begleitung von «schön&fön» mit Urs Sibold
und Balts Nill bei.
Der traditionelle Lyrik-Abend der Jendreykos vom Od-
Theater Basel war dieses Mal dem Herbst gewidmet.
Ergriffen lauschte ein grosses Publikum den von G. Antonia
Jendreyko einfühlsam vorgetragenen Herbstgedichten.
Für Kinder und ihre Familien
Bei Kindern und ganzen Familien sind die Veranstal-
tungen am Sonntagmorgen mittlerweile eine feste
Grösse. Wie beliebt sie sind, zeigt sich jeweils in den glän-
zenden Kinderaugen. Bereits fest etabliert haben sich
auch die «Geschichten aus dem Koffer» am Mittwoch
Nachmittag. Einmal pro Monat erzählen Mitarbeiterinnen
der Kantonsbibliothek Geschichten für Kleinkinder und
ihre Eltern. Von der Leseanimatorin Susi Fux konnten die
Kleinsten sich in die Welt der Kinderverse, Fingerspiele
und Lieder entführen lassen. Eltern konnten neu entde-
cken, wie spannend Vorlesen und Geschichtenerzählen
sein kann.
Auch in den Sommerferien ist die Kantonsbibliothek zur
Stelle. Als Sommerbibliothek bietet sie im Schwimmbad
Liestal leichte Ferienlektüre für Gross und Klein an. Auch
die «Geschichten aus dem Koffer» zieht es dann bei schö-
nem Wetter ans Wasser. Wer lieber am Computer statt in
der Badi sitzt, kann sich im Rahmen des Ferienpass
schöne Landschaften, Brauchtum wie Fasnacht
wird gepflegt, Menschen haben grössere Nähe
zueinander als in Hongkong, wo das alltägli-
che Leben anonymer abläuft.
Sie kennen die Kantonsbibliothek als fleissige
Benutzerin. Wie unterscheidet sie sich von den
Bibliotheken in Hongkong?
In Hongkong gibt es eine grosse Bibliothek
(ein Netz mit etwa 100 Bibliotheken), die Be-
nutzung ist kostenlos, Medien einer anderen
Bibliothek können gegen eine kleine Gebühr
in der nächstgelegenen Bibliothek bestellt wer-
den. Die Hongkong SMART ID Card ist zu-
gleich ID/Pass, Bibliothekskarte und Benutzer-
karte für das Fitnesszentrum. Leute aus
Hongkong brauchen eigentlich nur 2 Karten:
die SMART Card und eine Kreditkarte. Selbst-
ausleihe wie in der Kantonsbibliothek ist auch
in Hongkong Standard.
Welche Angebote/Dienstleistungen der Kantons-
bibliothek schätzen Sie besonders?
Grosse Auswahl an Comics und Landkarten
– wichtig für die Planung der Wochenendaus-
flüge – und die grossen Ausleihmengen. In
Hongkong können nur sechs Medien, egal ob
Buch, DVD oder anderes, für zwei Wochen
ausgeliehen werden.
Was gefällt Ihnen an der Kantonsbibliothek?
Die Atmosphäre! Man fühlt sich etwas wie zu
Hause. Und es ist der Ort, an dem ich
Deutsch gelernt habe (mit Bilderbüchern,
Easy Readers, Sprachkursen usw.)
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Liestal als Blogger betätigen – es wurden schon herrliche
Foto-Stories kreiert und Geschichten erfunden.
An der Integra, mitten im farbenfrohen und lebenslusti-
gen Fest der Kulturen und der Integration in Liestal, wur-
de der Stand der Kantonsbibliothek förmlich belagert.
Kinder freuten sich über Bücher und Comics in ihren
Muttersprachen und bastelten leidenschaftlich Buchzei-
chen für sich oder ihre Eltern und Grosseltern.
Gastgeberin
Rund um Bücher und Medien entsteht eine einzigartige
Atmosphäre, die auch Tagungen und Schulungen, gesell-
schaftlichen Anlässen, musikalischen Darbietungen und
kleineren Inszenierungen einen schönen Rahmen bietet.
Der Lesesaal kann für Veranstaltungen ausserhalb der
Öffnungszeiten der Kantonsbibliothek gemietet werden.
Im Eingangsbereich und auf der Leseterrasse werden
Empfänge abgehalten und Vernissagen durchgeführt.
BILDERlinke Seite: Tittanic. Foto: zVg. rechte Seite: Krimi-Nacht mit Sabina Altermatt, Mitra Devi, Peter Zeindler und Matto Kämpf. (oben links) Foto: Kantonsbibliothek Baselland.Gisela Widmer. (oben rechts) Foto: zVg.Impressionen aus der Kantonsbibliothek und der Sommerbibliothek imSchwimmbad Liestal (unten) Fotos: Kantonsbibliothek Baselland.
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Führungen
2009 fanden 21 Führungen für insgesamt 395 Personen
aus dem In- und Ausland statt . Vor allem Architekten und
Bibliothekarinnen, aber auch zahlreiche Vereine, Organi-
sationen und Institutionen der Region interessierten sich
für die neue Kantonsbibliothek. 15 Lehrpersonen mach-
ten mit ihren Klassen vom Angebot von Führungen für
Sekundarschulen Gebrauch. So konnten 208 Schüle-
rinnen und Schüler die Kantonsbibliothek kennen und
vertieft recherchieren lernen.
Besucherinnen und Benutzerinnen
Täglich besuchen rund 1000 Personen die Kantons-
bibliothek. Ende 2009 besassen 20’286 Personen einen
Benutzerausweis der Kantonsbibliothek. Dies bedeutet
eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 9.5 Prozent.
Am stärksten hat die Zahl der Erwachsenen sowie der e-
kbl- Benutzerinnen und -Benutzer zugenommen.
Zum Einzugsgebiet der Kantonsbibliothek gehört die gan-
ze Nordwestschweiz. 10 Prozent der Benutzerinnen und
Benutzer sind in den Kantonen Basel-Stadt, Solothurn
und Aargau wohnhaft. 85 Prozent stammen aus den Be-
zirken Liestal, Sissach und Waldenburg. Insgesamt 20.85
Prozent aller Benutzerinnen und Benutzer wohnen in der
Stadt Liestal.
Seltisberg ist die Gemeinde mit der lesefreudigsten Be-
völkerung. Rund 92 Prozent der Einwohnerinnen und Ein-
wohner besitzen einen Bibliotheksausweis. In Bubendorf,
Liestal, Lupsingen, Ramlinsburg und Ziefen liegt der
Anteil dieser Benutzer bei über 25 Prozent sowie in
Arboldswil, Hölstein, Lausen, Lauwil, Reigoldswil und
Titterten bei über 20 Prozent. In 28 weiteren Gemeinden
liegt der Anteil der Benutzerinnen und Benutzer der
Kantonsbibliothek bei über 10 Prozent.
Lilo Noth aus Lausen Herzliche Gratulation zum Titel als ausleihfreudigste
Benutzerin der Kantonsbibliothek. Was leihen Sie aus?
Das Schwergewicht liegt auf dem geschriebenen
Wort. Ich lese halt sehr gerne. War als Kind eine rich-
tige Leseratte und habe die Bücher verschlungen.
Welche Themen interessieren Sie besonders?
Die Kantonsbibliothek gibt mir die Möglichkeit,
Fachliteratur für mein Hobby (Hundesport) zu bezie-
hen. Medien über Hundeverhalten und -erziehung so-
wie Didaktik, Psychologie, Ethologie und Homöo-
pathie. Zudem habe ich durch diverse Ausbildungen
mein Hobby zum Beruf gemacht. Auch hierfür fand
ich in der KBL Unterstützung. Nun freue ich mich,
als Leiterin von verschiedenen Instrukterkursen, be-
sonders SpassSport in Eptingen, tätig zu sein.
Aber auch für den Umgang mit dem Computer gibt
es in der Bibliothek gute Anleitungen. Zusätzlich lei-
he ich mir gerne Wissenswertes über Themen, welche
mich und meine Enkel beschäftigen aus. So kann ich
sie besser in ihrem Wissensdurst unterstützen.
Was schätzen Sie besonders an der Kantonsbibliothek?
Ich schätze es sehr, dass ich in meiner Nähe die
Möglichkeit habe, Literatur über Freizeit, Hobby
und Wissen, aber auch Filme und Hörbücher etc. aus-
leihen zu können. Ich schätze die Einfachheit der
Auslese und das grosse Angebot. Die KBL ist sowohl
mit den öffentlichen, wie auch den privaten
Verkehrsmittel gut erreichbar.
Was kann die Kantonsbibliothek verbessern?
Für mich ist die «neue» Kantonsbibliothek so viel-
seitig und gross in ihrem Angebot, dass ich zur Zeit
keine Anregungen habe.
BILDERKantonsbibliothek. Foto: Tobias Sutter, Münchenstein
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Ausleihen
In keiner anderen Bibliothek der Schweiz werden die
Bücher und Medien häufiger ausgeliehen als in der
Kantonsbibliothek. Im Durchschnitt wird jedes Medium
mehr als acht Mal pro Jahr von einer Benutzerin oder
einem Benutzer mit nach Hause genommen. Und im letz-
ten Jahr sind die Ausleihen nochmals um 4.5 Prozent ge-
stiegen. Im 2009 wurden knapp 775’000 Bücher und
Medien ausgeliehen. Alle Medienarten trugen zu dieser
erfreulichen Entwicklung bei. Bücher liegen weiterhin im
Trend, aber auch die elektronische Form – das e-book –
findet zunehmend Anklang. Die Nachfrage nach den un-
ter dem Label e-kbl zusammengefassten digitalen
Medien ist stark gestiegen. Sie weisen prozentual die
höchste Zuwachsrate aus.
Erstmals war der Januar mit über 70’000 Ausleihen der
ausleihstärkste Monat. Bei den Wochentagen liegen
Dienstag und Mittwoch in etwa gleich auf an der Spitze der
Ausleihrangliste. Mit 3918 Ausleihen war der Dienstag
7. Juli 2009 der ausleihstärkste Tag. Der Stundenrekord
wurde am Samstag, 8. August 2009 von 15 bis 16 Uhr mit
1101 Ausleihen erreicht.
Medienangebot
Im letzten Jahr konnte die Kantonsbibliothek 19’907 neue
Bücher und Medien ankaufen und 8300 zerlesene und be-
schädigte mussten ausgeschieden werden. Davon waren
1369 Anschaffungswünsche der Benutzerinnen und Be-
nutzer. Zusätzlich kamen 4512 digitale Medien neu ins
e-kbl-Angebot. Damit hat das Angebot zwar zugenom-
men, ist aber für die noch stärker gestiegene Nachfrage
weiterhin sehr knapp.
Die neun Gemeinden ohne eigene Bibliothek Arisdorf,
Bubendorf, Frenkendorf, Hölstein, Itingen, Lausen,
Lupsingen, Reigoldswil und Ziefen, unterstützen den Auf-
bau eines attraktiven Kinder- und Jugendangebots der
Kantonsbibliothek.
Internet und Katalog
Täglich surfen rund 450 Personen auf www.kbl.ch – wo-
bei bei vielen eher von einem nächtlichen Besuch die
Rede sein müsste, denn 32 Prozent der Zugriffe auf die
Web-Seite fanden nachts statt.
Mit rund 535’000 Abfragen – 9.5 Prozent mehr als im
Vorjahr – war der Online-Katalog wiederum der am stärk-
sten genutzte Dienst. Neben Recherchen wurden vor al-
lem Reservationen und Verlängerungen gemacht sowie
fällige Gebühren bezahlt.
Interessierte können sich online als neue Benutzer ein-
schreiben und die fällige Gebühr ebenfalls mit der
Kreditkarte bezahlen. Wer bei seinen Personaldaten die
Natel-Nummer oder die Mail-Adresse einträgt, bekommt
die Benachrichtigungen der Kantonsbibliothek bequem
und sicher direkt auf das Handy oder in die Mailbox.
Mail: [email protected]
Web: www.kbl.ch
FÜR DIE ZUKUNFT GUT
Hans Peter Schmid Präsident Kantonale Bibliothekskommission2006–2010
Manchmal stelle ich mir vor, wie die Kan-tonsbibliothek in einer Zeitrafferaufnahmeaus grosser Höhe aussehen würde. Rundtausend Personen im Tag strömen ins Ge-bäude, verteilen sich durch die Gänge undtragen ein Paket mit Medien zurück in dieHäuser Liestals und der Gemeinden derUmgebung. Im Zeitraffer gleicht die Biblio-thek einem Bienenhaus.
Auch in den 19 Baselbieter Gemeindebibliotheken wür-
de der Blick von oben ein ähnlich emsiges Treiben
zeigen. Bibliotheken gehören zu den beliebtesten kul-
turellen Einrichtungen im Kanton. Rund die Hälfte
aller Einwohnerinnen und Einwohner benutzen sie
mindestens einmal jährlich und leihen sich insgesamt
2 Millionen Medien aus.
Die Magnetwirkung der Bibliotheken ist auch im
Veranstaltungsbereich gross. Märchennächte für die
Kleinen und Slam Poetry Events für die Grossen zie-
hen ein immer grösseres Publikum an. Dank Ticket-
verkauf für das Basler Theater, als Cafeteria und als
Ort für Veranstaltungen Dritter entwickeln sich die
Bibliotheken zu kulturellen Drehscheiben.
Das Bedürfnis nach vertiefter Information und nach
Orientierung wächst, gerade in einer Zeit, da Gratis-
zeitungen und neue TV-Programme boomen, aber immer
seichter werden. Die Bibliotheken sind für die Zukunft gut
aufgestellt. Das Angebot ist kundenfreundlich, die
Möglichkeiten des Internets und der elektronischen Mittel
im Ausleihsystem werden voll genutzt.
Bibliotheken brauchen öffentliche MittelAllerdings gilt es immer wieder, die Behörden von der
Notwendigkeit zu überzeugen, die Mittel für die Entwick-
lung des Angebots und für das Personal bereitzustellen.
Noch ist in einigen Gemeinden das Vorurteil nicht restlos
ausgeräumt, eine Bibliothek liesse sich mit etwas gutem
Willen in freiwilliger (Frauen-)Nebenarbeit betreiben.
Wechsel in der BibliothekskommissionNach vierjähriger Tätigkeit als Präsident der Bibliotheks-
kommission blicke ich auf eine interessante Zeit mit vie-
len Begegnungen mit spannenden und engagierten
Menschen zurück. Ich zolle meinen grossen Respekt den
Biblio-Mitarbeitenden, die mit grossem Sachverstand und
viel Herzblut das gemeinsame Hauptziel verfolgen – den
Benutzerinnen und Benutzern die Wünsche zu erfüllen.
Nun wende ich mich einer neuen Aufgabe zu. Ich danke
den Mitgliedern der Bibliothekskommission für die aus-
gezeichnete Zusammenarbeit und ich bin zuversichtlich,
dass die Kommission auch unter der neuen Führung zur
Zufriedenheit aller arbeiten wird. Einen speziellen
Dank richte ich an Thomas Bein, Rosemarie Blattner,
Jacqueline Füeg-Fux und Heinz Oehen, die nach langjäh-
riger Tätigkeit in der Kommission ihre Amtszeit beenden.
Lieber Hans Peter Schmid
Nach vier intensiven Jahren als Präsident trittst
Du aus der kantonalen Bibliothekskommission
zurück. Es war Dir immer ein grosses Anliegen,
die Bibliotheken in der Öffentlichkeit bekannt zu
machen und bei den Behörden zu verankern.
Für Dich gehören Bibliotheken zum service pu-
blic. Du warst die treibende Kraft beim Leitbild
«Akzente – die Bibliotheken Baselland kommen
aus dem Häuschen» sowie beim Argumen-
tarium für die Gemeindebehörden. Dafür dan-
ken wir Dir herzlich und wünschen Dir alles
Gute.
Mitglieder der KantonalenBibliothekskommission (ab 1.4.2010)
Co-Präsidium:
Elsbeth Schmied-Leiggener, Liestal
Jeanne Locher, Münchenstein
Sekretariat:
Elke Eichhorn, Kantonsbibliothek
Mitglieder:
Rosmarie Eglin, Gelterkinden
Christine Gorrengourt, Ettingen
Barbara Jakob Mensch, Basel
Gerhard Matter, Kantonsbibliothekar (beratend)
Silvia Niederhauser Börlin, Gelterkinden
Ueli Plattner-Urfer, Lauwil
Denise Rois, Sissach
Christina Roller, Therwil
Corinne Ruesch Schweizer, Liestal
Theres Schlienger, Möhlin
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AUFGESTELLT
BILDERrechte Seite: Kantonsbibliothek. Foto: Tobias Sutter, Münchensteinlinke Seite: Hans Peter Schmid (oben links)
Die neuen Mitglieder der Bibliothekskommission:Christine Gorrengourt, Umweltberaterin, Gemeinderätin Ettingen undLandrätin (oben links) Barbara Jakob Mensch, Mitarbeiterin Leseförderung SIKJM, ReferentinBibliotheksarbeit mit Kinder/Jugendlichen und Leseförderung, Basel (oben rechts) Jeanne Locher, Laborantin, Bibliothekarin SAB, Religionslehrerin,Münchenstein (mitte links) Corinne Ruesch Schweizer, Volkshochschule beider Basel, EinwohnerrätinLiestal, Liestal (mitte rechts)Theres Schlienger, Leiterin der Fachstelle Schulbibliotheken der Kantonsbibliothek Baselland, Möhlin (unten)Fotos: zVg.
Neue Mitglieder Bibliothekskommission
Für die neue Amtszeit 2010–2014 konnte der Regierungs-
rat fünf neue Mitglieder in die Kommission wählen. Das
Präsidium wird als Co-Präsidium neu besetzt. Wir heis-
sen die neuen Mitglieder ganz herzlich willkommen und
freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.
Mit «Buchstart» und e-kbl konnten 2009 zwei Projekte für
Gemeindebibliotheken realisiert werden, die nur dank der
Kooperation unter den Bibliotheken Baselland möglich
wurden. «Buchstart» stellt sicher, dass alle Neugebore-
nen im Kanton ein Buchgeschenk und einen Bibliotheks-
ausweis erhalten. Dank e-kbl können nun alle, die in ei-
ner Baselbieter Bibliothek eingeschrieben sind, digitale
Medien online herunterladen. Dies ist ein erster, wichti-
ger Schritt hin zum e-book. Beide Projekte stärken die
Attraktivität der einzelnen Bibliothek und wirken sich sehr
positiv auf den ganzen Kanton aus. Ein Konzept, das
schweizweit Beachtung gefunden hat.
Kooperation setzt Vertrauen und Kommunikation voraus.
Bibliothekarinnen und Bibliothekare müssen sich treffen
und austauschen können. Daher stand der Bibliothekstag
beider Basel am 23. April ganz im Zeichen der Begeg-
nung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von möglichst
unterschiedlichen Bibliotheken der Region besuchten sich
gegenseitig an ihrem Arbeitsplatz. Mit grossem Erstaunen
stellten sie fest, dass sie zwar alle Bibliothekarinnen oder
Bibliothekare sind, aber je nach Typ der Bibliothek sehr
GEMEINDEBIBLIOTHEKEN –
Alle 19 Gemeindebibliotheken sind Juwe-len mit einer ganz eigenen Ausstrahlungund Bedeutung in ihrer Gemeinde. Alsviel besuchte Treffpunkte schaffen sie eine wichtige Grundlage für ein aktivesKulturleben in den Kommunen. Und dieStatistik zeigt: zusammen bilden sie einkantonsweites Netzwerk mit beachtli-chem Leistungsausweis. 2009 wurdennoch mehr Bücher und Medien ausgelie-hen als im Vorjahr. Dies ist möglich, weilBibliotheken sich zunehmend vernetzenund für wichtigen Meinungs- und Erfah-rungsaustausch sorgen.
Christina RollerKantonale Bibliothekskommission
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BILDERlinke Seite: Lesezentrum Oberdorf. rechte Seite: Gemeindebibliothek Pratteln. Fotos: Pino Covino, Basel
KOOPERATIV IN DIE ZUKUNFT
unterschiedliche Arbeitsfelder haben. Am gemeinsamen
Fest der Bibliothekarinnen und Bibliothekare aus Basel-
Stadt und Baselland in der Voltahalle wurden diese Be-
gegnungen mit Bild und Text präsentiert.
Die Leiterinnen und Leiter der Bibliotheken Baselland
treffen sich einmal pro Jahr zum Meinungsaustausch und
zur Planung des Weiterbildungsangebotes. Zudem findet
für alle Interessierte zweimal pro Jahr ein Biblio-Stamm
statt. An diesen zwanglosen Treffen, zu denen jeweils ei-
ne Bibliothek einlädt, wird ohne Traktandenliste über
alles diskutiert und werden Erfahrungen ausgetauscht.
Alle zwei Jahre finden für die Baselbieter Bibliothekarin-
nen und Bibliothekare ein Weiterbildungstag in Form ei-
ner Besichtigungsreise statt. Im 2009 ging es nach Bern
zu den Kornhausbibliotheken. Neben dem fachlichen Teil
konnte mit einer speziellen Stadtführung «Bern krimi-
nell» ein etwas anderer Zugang zur Bundeshauptstadt ge-
funden werden. Natürlich soll auch dieser Tag vielfältige
Gelegenheiten bieten, Gespräche zu führen, gemeinsame
Erfahrungen zu machen und Kontakte zu vertiefen.
Gemeindebibliothek PrattelnDer Gemeinderat Pratteln suchte für die Trä-
gerschaft und den Betrieb seiner Gemeinde-
bibliothek eine neue Lösung. Das von den
Allgemeinen Bibliotheken der GGG in Basel
vorgeschlagene Konzept sah vor, die Ge-
meindebibliothek als Filiale des baselstädti-
schen Bibliotheksnetzes zu führen. Eine sol-
che Lösung lehnte der Einwohnerrat jedoch
klar ab und verlangt eine gemeindeeigene
Lösung für den beliebten Treffpunkt im Dorf.
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BILDER(Hintere Reihe von links nach rechts)Helene Sollberger, Sabine Wenger, Christian Fischer, Cornelia Kögler, Petra Müller, Nicole Meile, Kathrin Albisser. (Vordere Reihe von links nach rechts)Pascale Stocker, Jacqueline Marfurt, Jacqueline Eggenschwiler,Catherine Wilhelm, Mireille Glaser, Chuenkamon Schwendemann, Susi Gunti, Fränzi Hänggi, Viviane PescatoreFoto: Martin Spiess, Liestal
In Ausbildung investieren und profitieren
Für den Grundkurs Bibliothekarinnen und Bibliothekare
SAB haben alle 17 Teilnehmende viel Zeit und Energie
investiert. Es hat sich gelohnt! Sie haben sich viel neues
Fachwissen erarbeitet, haben wissbegierig nachgefragt
und kritisch hinterfragt, Freundschaften gepflegt, Bezie-
hungsnetze aufgebaut und sich ausgetauscht.
Motiviert und voller Tatendrang wollen die Kursteilneh-
menden jetzt ihr Wissen unter Beweis stellen und umset-
zen. DIE Chance also für die Bibliotheken, die frisch aus-
gebildeten Bibliothekarinnen und Bibliothekare SAB mit
offenen Armen zu empfangen und von deren Wissen und
Ideen zu profitieren.
Gemeindebibliotheken in Zahlen
• Anzahl der Bibliotheken: 19
• Buch- und Medienangebot insgesamt: 264’733
Davon 79% Bücher und 21% Nonbooks
• Anzahl der Ausleihen insgesamt: 1’038’822
Davon 69% Bücher und 31% Nonbooks
• Anschaffungen insgesamt:
Jährlich über 32’000 neue Bücher und Nonbooks
für insgesamt Fr. 647’259. (Erneuerungsquote 12%).
• Ausscheidungen insgesamt: Jährlich über 31’000
Bücher und Nonbooks oder über 12% des gesam-
ten Bestandes.
• Anzahl Mitarbeitende: 134 Bibliothekare und
Bibliothekarinnen, zumeist Frauen
• Budget gesamt: Jährlich stehen den Gemeinde-
bibliotheken rund 3 Millionen Franken zur Ver-
fügung. Davon sind 2.1 Millionen Franken von den
Standortgemeinden. 0.6 Mio. Franken selbst er-
wirtschaftete Mittel und 0.25 Mio. aus diversen
Quellen (wie Beiträge des Kantons, von Sponsoren,
aus dem Lotteriefonds oder aus Vereinsreserven)
• Budgetverteilung: Durchschnittlich 53% Personal-
kosten, 21 % Medieneinkauf, 12% Raumkosten,
3% EDV und 1.5% Öffentlichkeitsarbeit.
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Esther Ugolini ist Journalistin und arbeitet in
der Stedtlibibliothek Laufen. Sie hat den SAB-
Kurs besucht und hält mit einem persönlichen
Erfahrungsbericht Rückschau.
100 Tage SAB- Bibliothekswissen
Jetzt sind wir also Bibliothekarinnen undBibliothekar SAB. Als wir vor einem Jahr zum er-sten Mal den Stundenplan für den kantonalenGrundkurs studierten, war es uns, als würde einziemlich dickes Buch voller bibliothekarischenWissens für uns aufgeschlagen. Etwa hundertStunden lang hörten wir fortan fast jeden Montag-und Dienstagabend den Ausführungen unsererReferentinnen und Referenten zu. Wir machten fie-berhaft Notizen, stellten sehr viele Fragen und färb-ten wichtige Sätze mit dem Leuchtstift neonfarben.Interessiert warfen wir Blicke hinter die Kulissender Bibliotheksarbeit und nahmen die Abläufe anunseren Arbeitsorten unter die Lupe. Dass wir dortnicht nur Bibliothekarinnen, sondern zum Beispielauch Lektorinnen oder Wegweiser im Informations-dschungel sein können, nahmen wir erfreut zurKenntnis: Wir fühlten uns vielseitig und kompetentwie gute Sachbücher, die wir von den schlechten zuunterscheiden lernten, und lasen uns motiviertdurch viele Seiten Kursunterlagen.
Auch in der Praxis scheuten wir keinen Aufwand.Um den Fluss der Bücher und Medien durch dieBibliotheken der Schweiz kennenzulernen, reistenwir an die Aare, ans Rheinknie und durch dieGeschichte bis zum Ursprung von Schrift und
Papier. Manchmal seufzten wir allerdings buchstäb-lich unter der Last des bibliothekarischen Wissens,das wir in schweren Ordnern voller Arbeitstechnik,Schlagwörter und Fachdossiers in unseren Taschenmittrugen.
An manchen Kursabenden gähnten wir auch heim-lich ein bisschen. Nicht etwa, weil die Lektionenlangweilig gewesen wären. Aber für einige von unswar es trotz fortlaufender Weiterbildung in Berufoder Familie schon eine ganze Weile her, seit wirzuletzt ganz real die Schulbank gedrückt hatten;und so mussten wir auch das Lernen wieder neulernen. Wir entwickelten denn auch schlagartig einganz neues Verständnis für unsere Töchter, Söhne,Patenkinder oder die junge Bibliothekskundschaft,die mit der Pflicht von Lern- und Hausaufgaben zu-rechtkommen müssen. Das mussten wir nämlichauch – und es soll auch in diesem KursjahrgangTeilnehmende gegeben haben, die sogar im Traumausgefallene Buchtitel oder Musik-Sampler katalogi-sierten. Mittlerweile bewältigen wir solche Heraus-forderungen aber mit fast schlafwandlerischerSicherheit, denn wir haben nicht nur jede Menge bibliothekarisches Grundwissen gelernt, sondernauch geübt und geübt, bis jedes Deskriptionszei-chen am richtigen Platz sass. Bis hin zum Schluss-punkt im SAB-Grundkurs.
Die Schulbibliotheken erfassen Daten,welche die Beurteilung der eigenenTätigkeiten wie auch Vergleiche aufkantonaler Ebene erlauben. Die Sta-tistiken geben Auskunft über die Grös-se und die Art des Angebotes sowie dieAusleihen. Diese Zahlen wiederum er-möglichen Rückschlüsse auf den Er-folg der Arbeit.
Der Erfolg einer Schulbibliothek lässt sich aber
nicht nur an der Anzahl Ausleihen messen. In
den Pausen und während der Unterrichtszeit
wird die Schulbibliothek häufig benutzt, ohne
dass Ausleihen verbucht werden. Zum Erfolg
einer Schulbibliothek tragen zentrale, grosse
Räume mit genügend Arbeits- und Sitzplätzen
bei. Ein attraktiver, aktueller und übersicht-
licher Medienbestand prägt das positive
Erscheinungsbild. Ebensolche Bedeutung
kommt der einladenden Gestaltung des Raums zu.
Schliesslich trägt die freundliche und kompetente
Betreuung durch die Bibliothekarin oder den Bibliothekar
wesentlich dazu bei, dass die Bibliothek zum gerne be-
suchten Ort wird.
Die Statistiken der Schulbibliotheken Baselland vom ver-
gangenen Jahr zeigen einen deutlichen Trend: Schul-
bibliotheken mit positiven Ausleihzahlen führen auch vie-
le Aktionen durch. Gezielte Animation regt also zur
Nutzung der Schulbibliothek an!
Eindrucksvoll belegen die eingesandten Berichte und
Fotos mit wie viel leidenschaftlichem Engagement, Phan-
tasie und Kreativität das Lesen auch in kleinen Biblio-
theken gefördert wird. Dazu zählen hervorragende und
nachahmenswerte Projekte und Ideen, wie Lesenächte,
Begegnungen mit Autoren, Bibliotheksrallies, Filmvor-
führungen, Ausstellungen sowie die Teilnahme an
Projekttagen oder -wochen zum Thema «Lesen» oder
«Buch».
Theres Schlienger, Leiterin derFachstelle für Schulbibliotheken
SCHULBIBLIOTHEKEN –
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BILDERlinke und rechte Seite: Lesezentrum Oberdorf Foto: Pino Covino, Basel
ANIMATION WECKT BEGEISTERUNG
Animation wirkt wie ein Magnet für die Bibliotheken.
Kinder und Jugendliche beginnen sich mit Büchern und
anderen Medien zu beschäftigen. Animation ist daher we-
sentlicher Bestandteil der Arbeit der Schulbibliothekare.
Oberstes Ziel ist immer, Begeisterung zu wecken. Sicher-
lich eine hohe Messlatte, wenn man bedenkt, wie wenig
Zeit den Schulbibliothekaren dafür zur Verfügung steht.
Eines ist aber auch klar: Animation ist eine Investition, die
sich immer lohnt!
Genau darum geht es der Sekundarschule Walden-
burgertal in Oberdorf mit ihrem Lesezentrum. In diesem
Pilotprojekt zeigt sich schon nach dem ersten Betriebs-
jahr, dass mit Animation und Projektarbeit die Jugend-
lichen fürs Lesen und die Arbeit mit Büchern und Medien
zu gewinnen sind. Ein schöner Erfolg, der sich wie ein
Virus ausbreiten und zur Nachahmung ermutigen soll.
Wechsel in der Fachstelle Schulbibliotheken
Theres Schlienger ist seit dem 1. Februar 2010 die neue
Leiterin der Fachstelle Schulbibliotheken der Kantons-
bibliothek mit einem Pensum von 25 Prozent. Damit wird
sie auch Mitglied der kantonalen Bibliothekskommission
und verantwortliche Leiterin des Projekts Lesezentrum an
der Sekundarschule Waldenburgertal in Oberdorf.
Theres Schlienger ist Bibliothekarin SAB und schloss 2008
das CAS Information + Dokumentation an der Fachhoch-
schule in Luzern ab. Aktuell macht sie eine Ausbildung zur
Kulturmanagerin. Bevor sie die Fachstelle für Schul-
bibliotheken übernahm, war sie langjährige Leiterin der
Gemeindebibliothek Möhlin. In der Kantonsbibliothek
Baselland arbeitet sie weiterhin in den Bereichen Kinder-
und Jugendangebot aktiv mit.
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Jacqueline Füeg verlässt nach 13 Jahren die Fachstelle, um sich be-
ruflich neu zu orientieren. Leseförderung war ihr ein zentrales An-
liegen, das sie mit grossem Engagement und ansteckender
Begeisterung verfolgte. Mit den Lesereisen verhalf sie Schülerinnen
und Schülern zu oftmals unvergesslichen Begegnungen mit be-
kannten Jugendautoren. So entdeckten Jugendliche nicht selten die
Freude am Lesen wieder neu. Für Jacqueline Füeg war es aber
auch klar, dass nur von gut ausgebildeten und begeisterten
Schulbibliothekarinnen und -bibliothekaren der Lese-Funken auf
die Jugendlichen überspringen kann. Folgerichtig setzte sie sich für
ein bedürfnisgerechtes Aus- und Weiterbildungsprogramm ein.
Jacqueline Füeg hat nachhaltige Spuren hinterlassen und konnte
sich noch während ihrer Amtszeit über den Start des Projekts
Lesezentrum als grossen Erfolg ihres Bemühens erfreuen. Wir
wünschen Jacqueline alles Gute.
Theres Schlienger ist Bibliothekarin
aus Leidenschaft. Ihr liegen vor allem
die Jugendlichen am Herzen. Zu ihrer
neuen Aufgabe als Leiterin der Fach-
stelle lässt sie sich mit den folgenden
Aussagen zitieren:
Ich sehe die Stelle als «Informations-
drehscheibe» und werde versuchen,
mit meiner Arbeit zu einem aktiven,
gut funktionierenden Netzwerk beizu-
tragen.
Ich freue mich darauf, die Schulbiblio-
theken tatkräftig unterstützen und auf
kooperative Zusammenarbeit zählen
zu können.
Bei der Arbeit als Leiterin der Fach-
stelle Schulbibliotheken ist mir wich-
tig, dass ich meine Interessen und
Fähigkeiten, meine Erfahrungen und
Visionen, die ich mir als Bibliothe-
karin, als Kulturveranstalterin, als
Leiterin einer Gemeindebibliothek
und als Mutter angeeignet habe, voll
einbringen kann.
Den Schulbibliotheken wünsche ich,
dass sie mit engagierten Bibliothe-
karinnen und Bibliothekaren, mit
niederschwelligen Medienangeboten
und vielseitigen Veranstaltungen auch
künftig eine wichtige Rolle spielen
werden.
Neue Schulbibliothekarinnen und -bibliothekare Der Grundkurs für Schulbibliothekarinnen und -bibliothekare
findet traditionellerweise in der ersten Woche der Sommerferien
als Blockkurs statt. 12 Lehrpersonen der Primar- und Sekundar-
schulen aus den Kantonen Baselland und Basel-Stadt befassten
sich intensiv und engagiert mit dem Thema Schulbibliothek und
schlossen den Kurs erfolgreich ab. Herzliche Gratulation.
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BUCHSTART – VON KLEIN AUFAm 3. September 2009 lancierte Regierungspräsident Urs
Wüthrich-Pelloli in der Gemeindebibliothek Arlesheim die
Kampagne «Buchstart» für den Kanton Basel-Landschaft.
Alle öffentlichen Baselbieter Bibliotheken beteiligen sich
an diesem ambitionierten Projekt zur frühkindlichen
Sprachförderung und zur Begegnung von Eltern und
Kindern mit Büchern. Alle Neugeborenen, rund 2’500 pro
Jahr in Baselland, erhalten von ihrer Bibliothek ein Buch-
geschenk und ein Bibliotheksgutschein. Damit sollen die
Eltern angeregt werden, mit ihrem Baby aktiv zu kommu-
nizieren und es früh mit Bilderbüchern vertraut zu ma-
chen. Bilderbücher sind nicht nur eine grosse Hilfe beim
Spracherwerb, sie fördern auch die Gesprächskultur in-
nerhalb der Familie und bieten Orientierung, Trost und
Geborgenheit.
Wegen «Buchstart» bauen die Bibliotheken ihre Buch- und
Medienangebote für Eltern und Kleinkinder gezielt aus.
Leseanimatorinnen regen die Eltern an, schon früh mit
Vorlesen zu beginnen sowie Kinderreime und Fingerverse
einzuüben. Damit aber nicht genug. Die Bibliotheken ha-
ben sich mit Personen und Organisationen vernetzt, die
sich ebenfalls mit Kleinkindern beschäftigen. In kurzer
Zeit entstand ein tatkräftiges Netzwerk für die geistige
Förderung der Kleinkinder. Ihm gehören Kinderärzte
ebenso an wie Elternberatungsstellen, Betreuungsstätten
für Kinder, Rotes Kreuz, die Fachstelle für Erwachsenen-
bildung und weitere. So kann sichergestellt werden, dass
die Eltern von verschiedenen Seiten für die Thematik sen-
sibilisiert werden. Kinder, die mit Büchern aufwachsen,
sind im Vorteil – für diese Überzeugung ist viel Begeiste-
rung und Engagement spürbar.
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Béatrice Panier, Mütter- und Väter-beratungsstelle Therwil
Frau Panier, in Ihrer Mütter- und Väterberatungs-
stelle ist oft reger Betrieb. Finden Sie die nötige
Zeit, um auf die Anliegen des Projektes Buchstart
hinzuweisen?
Ja, dies ist überhaupt kein Problem. Wir ha-
ben seit letztem Sommer alle Termine auf
Voranmeldung, so kann ich mir für jede
Beratung genügend Zeit einplanen.
Was begeistert die Eltern beim Projekt Buchstart
am meisten?
Zum einen das Geschenk der drei Bücher
(super!), dann die gute Idee, welche dahinter
steckt, und der Gutschein für die erste Biblio-
thekskarte.
Welche Frage wird Ihnen in diesem Zusammen-
hang am häufigsten gestellt?
Wie es zur Idee, ein Buchstartpaket zu orga-
nisieren kam, und wer diese Kosten trägt. Und
ob in den Bibliotheken auch altersgerechte
Bücher vorhanden sind, denn vor allem Klein-
kinder nutzen diese doch rege mit allen Sinnen.
Rahel Gloor, Kinderkrippe Zwärgehuus, Sissach
Frau Gloor, Ihre Kindertagesstätte beteiligt sich am
Projekt Buchstart. Was hat Sie an diesem Projekt
überzeugt und bewogen mitzumachen?
Meine Lehrtochter war für die KITA in der
Bibliothek in Sissach und hat die Unterlagen
über Buchstart mitgebracht. Ich fand es eine
tolle Sache und habe das dann auch den Eltern
verteilt. Ich glaube, es hat ein paar Eltern dazu
bewogen, sich bei der Bibliothek anzumelden.
Welche Rolle spielen das Vorlesen und der Um-
gang mit Büchern in Ihrem Alltag mit den Kindern?
Wir lesen den Kindern täglich Geschichten
vor und schauen mit Ihnen Bilderbücher an –
vor allem saison- und themenbezogene.
Welches war Ihr schönstes Erlebnis im Zusam-
menhang mit Buchstart?
Zu sehen, dass viele Eltern Intresse daran
zeigten. Auch die Kinder waren sehr neugierig
und wollten das Buch, das sie erhalten haben,
mit mir zusammen anschauen.
Dr. med. Karin Seibold-Weiger,Kinderärztin Arlesheim
Frau Seibold-Weiger, was hat Sie als Kinderärztin
bewogen, beim Projekt Buchstart mitzumachen?
Als Kinderärztin versuche ich stets, Kinder
ganzheitlich in ihrer Entwicklung zu unterstüt-
zen. In unserer Praxis bieten wir den Kindern
und Eltern während der Wartezeit Bilderbü-
cher zum Lesen an. Auch Familien, die vorher
noch wenig mit Büchern in Kontakt waren, be-
kommen durch das Buchstartpaket die Chan-
ce, mit ihren Kindern regelmässig Bücher zu le-
sen. Der frühe Kontakt mit den Bilderbüchern
fördert bei den Kindern die Sprachentwicklung
und die Freude am späteren Lesen.
Welche Erfahrungen machen Sie im Praxisalltag mit
Buchstart?
Meine bisherigen Erfahrungen sind sehr po-
sitiv; dank Buchstart sind in unserer Gemeinde
schon viele Eltern motiviert worden, mit ihren
Kleinen regelmässig Bilderbücher anzuschau-
en. Nicht wenige Familien sind durch Buch-
start erstmals in die Gemeindebibliothek
gekommen und nutzen nun das Angebot für
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BILDERlinke Seite: Béatrice Panier, Rahel Gloor, Dr. Karin Seibold-Weiger, (von links) rechte Seite: Regina Sutter, Babysitterkurs des Roten Kreuzes Fotos: zVg.
die ganze Familie. Oftmals berichten die
Mütter und Väter beim nächsten Arzttermin,
dass ihre Kinder die Buchstart-Bücher sehr ger-
ne mögen und die Kleinen das regelmässige
Anschauen der Bilderbücher häufig einfordern.
Dies zeigt deutlich, dass die Freude am Buch
schon sehr früh geweckt werden kann.
Gelingt es, die jungen Eltern für das Thema Sprach-
und Leseförderung zu sensibilisieren oder müsste
noch mehr unternommen werden?
Viele Eltern sind sehr motiviert, sie nehmen
Anregungen gerne auf. Auch Familien mit eher
bildungsfernem Hintergrund freuen sich über
die Buchstartpakete. Meines Erachtens wäre es
jedoch vor allem für solche Familien hilfreich,
wenn zusätzlich zum Beispiel in Bibliotheken
oder Familienzentren wöchentlich Eltern-Kind-
Nachmittage stattfinden würden. Bei solchen
Veranstaltungen bestünde die Möglichkeit, ein-
fache Spiel- und Fördermöglichkeiten bereits
für die Krabbel- und Kleinkinder zu vermit-
teln. Solche regelmässigen, kostenlosen Ange-
bote könnten sicherlich viele Kleinkinder aus
bildungsfernen Familien bereits frühzeitig in
ihrer Entwicklung fördern.
Regina Sutter, Leiterin Rotes Kreuz Baselland
Frau Sutter, das Rote Kreuz Baselland bildet seit
Jahren Babysitter/-innen aus. In ihren Kursen spielt
seit neuestem auch das Projekt Buchstart eine
Rolle. Warum hat sich das Rote Kreuz für Buchstart
interessiert?
Babysitterinnen und Babysitter stehen häu-
fig vor der Aufgabe, Kinder sinnvoll zu be-
schäftigen. Hinweise und Tipps dafür sind des-
halb ein zentraler Bestandteil der Kursinhalte.
Wir können diesen Kursteil sehr gut mit den
«Buchstart»-Bilderbüchern ergänzen.
Wie sind die ersten Erfahrungen mit «Buchstart» in
ihren Kursen?
Die jugendlichen Babysitter/-innen freuen
sich sehr über das von der Kantonsbibliothek
Baselland zur Verfügung gestellte Bilderbuch.
Beim Hüteeinsatz haben sie nun neben den
Kursunterlagen auch das «Buchstart»-Buch in
ihrem Rucksack.
Lassen sich die Kursteilnehmer/-innen für das
Thema Sprach- und Lesefördeung begeistern?
Die jungen Frauen und Männer sind moti-
viert, den Kindern Geschichten zu erzählen
und mit ihnen das Tor zur weiten Welt des
Lesens zu öffnen.
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Wer in einer Baselbieter Bibliothek eingeschrieben ist,
kann e-kbl – das Angebot an digitalen Medien – kosten-
los nutzen. Interessierte können sich den entsprechenden
Zugang in ihrer Bibliothek freischalten lassen. Sechs
Monate nach der Einführung nutzen bereits über 1500
Personen aus den Gemeindebibliotheken dieses neue
Angebot, das der Verein Bibliotheken Nordwestschweiz
ermöglicht hat.
E-kbl steht für «Kantonsbibliothek Baselland digital»
(www.e-kbl.ch). Es ist ein Bibliotheksangebot bestehend
aus digitalen Büchern, Hörbüchern, Zeitungen, Musik und
Filmen, die übers Internet ausgeliehen werden können.
Solche e-books und e-audios etc. erfreuen sich in den
USA bereits grosser Nachfrage und sind auch bei uns auf
dem Vormarsch. Dank der finanziellen Unterstützung des
Vereins Bibliotheken Nordwestschweiz wurde es möglich,
dieses attraktive Angebot auch für Benutzerinnen und
Benutzer der Gemeindebibliotheken zugänglich zu machen.
Seit Oktober 2009 bieten 18 Gemeindebibliotheken e-kbl
an. Das Interesse ist beachtlich. Allein in der Gemeinde-
bibliothek Pratteln haben sich 251 Personen das digitale
Angebot aufschalten lassen. Und in vier weiteren Biblio-
theken sind es jeweils über 150 Interessierte. Sie laden
sich Hörbücher auf den MP3-Player herunter oder ma-
chen erste Erfahrungen mit einem e-book. Dabei wird der
Wunsch lauter, digitale Bücher direkt auf einen der han-
delsüblichen e-book-Reader laden zu können. Dieser
Schritt erfordert ein neues Format und wird noch im lau-
fenden Jahr möglich sein. Auch inhaltlich wird das
Angebot laufend ausgebaut und umfasst bald 10000 Titel.
Nicht nur die Benutzer, auch die Mitarbeiterinnen in den
Gemeindebibliotheken sind diesem neuen Angebot mit
Neugier und Interesse begegnet. Die Bibliothekarinnen
lernten digitale Medien kennen und auch selber nutzen.
Anfängliche Skepsis gegenüber e-books schwand bald,
weil deutlich wurde, dass e-books das gedruckte Buch
nicht ersetzen, sondern ergänzen werden. Mit einem di-
gitalen Angebot, das rund um die Uhr zur Verfügung steht,
können andere Kundenbedürfnisse befriedigt werden.
Und: Für moderne Informationsvermittler wie Biblio-
theken sind Kompetenzen gerade auch im Bereich der di-
gitalen Medien sehr wichtig. Bei neuen Angeboten ist die
bibliothekarische Beratung besonders gefragt.
E-KBL – DIGITALE MEDIEN
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Frau Nussberger, am 28.Oktober 2009 hat Regie-
rungspräsident Urs Wüthrich-Pelloli die kantons-
weite Kampagne e-kbl in Ihrer Bibliothek lanciert.
Welche Bedeutung hat das digitale Angebot für
Ihre Bibliothek?
Die Einführung von e-kbl ist für unsere
Bibliothek eine in die Zukunft weisende Er-
gänzung unseres Medienangebotes. Sie ver-
stärkt das Image, dass wir eine aktuelle, zeit-
gemässe Bibliothek sind.
Nach sechs Monaten nutzen bereits 150 Benutze-
rinnen und Benutzer Ihrer Bibliothek das e-kbl-
Angebot. Wie wirbt die Gemeindebibliothek
Oberwil dafür?
Wir hatten die Möglichkeit, einen Flyer zu
e-kbl mit einem Versand der Gemeinde in alle
Haushalte in Oberwil zu verteilen. Ein grosses
Plakat im Schaufenster und in der Bibliothek
hat auf e-kbl hingewiesen. Wir verteilen wei-
terhin die e-kbl-Buchzeichen und sprechen un-
sere Kunden immer wieder direkt auf diese
neue Möglichkeit an.
Monika Nussberger, GemeindebibliothekOberwil, Vorstand Verein BibliothekenNordwestschweiz
Was schätzen Ihre Benutzerinnen und Benutzer am
Angebot von e-books, e-audios usw. besonders?
Unsere Kunden schätzen besonders, dass sie
zu jeder Zeit und von jedem Ort aus auf die-
ses Angebot zugreifen können. Sie müssen sich
auch nicht darum kümmern, Medien zurück-
zubringen, werden nicht gemahnt und es ent-
stehen für sie keine Kosten.
Sie schätzen ebenfalls, dass sie «stöbern»
können in e-books, in e-audios und in Zeit-
schriften und damit kein weiterer Aufwand
verbunden ist.
Wie muss sich e-kbl entwickeln, um noch mehr
Erfolg zu haben?
Das Medienangebot muss wie bisher aktuell
sein und noch erweitert werden.
Als Bibliotheksmitarbeiterinnen werden wir
unsere Kunden auch weiterhin auf das Angebot
aufmerksam machen und für e-kbl werben.
BILDERlinke Seite: Lesezentrum OberdorfFoto: Pino Covino, Basel
FÜR ALLE