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v promanu\ 2\ 2070
Spiraldynamik - Gesundheit ist lembarEpikondylopathie - das Ix 1 erfolgreicher Therapie
Sandra Leu
Spiraldynamik - On peut apprendre a etre en santeEpicondylopathie - l'abc d'une therapie efficaceL'Spicondylopathie est un exemple classique de la perte de la dynamlque en 3 dimensions des mouvements. En reglegeniale, les symptömes et non les causes seront traites avec des methodes invasives. La Spifaldynamik Interprete ettrai'te les mouvements de l'etre humain dans san ensemble.
ie phenomene de la Spirale est le unfil rouge du Systeme locomoteur humain. Les deux pöles du bras (la main et latfte de l'humerus- guident le mouvement) le coude suit. Le mouvement en 3 D de torsion de l'avant-bras et du bras
en sens oppose forme une structure helicoi'dale, aussi bien lors du mourement d'extenslon du btas que lors du gestedamener la main a la bauche. Si ce mouvement de torsion disparait, des problemes peuvent apparaitre avec le temps.ies techniques therapeutiques specifiques, l'entrainement de la perceptlon des mouvements propres par le patientet les instructions verbales de la part du therapeute aident le patient ä comprendre les liens entre san probleme et safacon sie se mouvoir, l'aident ä se bouger consclemment et defacon coordonnee,favoment l'integration de ce qu'ilo appris dans san quotidien. C'est de cette maniere que l'on obtient une therapie efpcace, des resultats durables.
Dipl. Ergotherapeutin FH, Dozentfn der Spiraldynamik, Praxisgemeinschaft RhyparkErgotherapie, Rheinweg 4, 8200 Schaffhausen, E-Mail: [email protected], Web: www.ergo-fhypark.ch
Epikondylopathie - das Ix 1erfolgreicher TherapieDie Spirale ist ein Struktur- und Bewe-
gungsprinzip, das in der Natur häufigzu finden ist. Galaxien, Hoch- und Tief-
druckgebiete im Mala-okosmos, Wasser-Strudel und Knochenstruktui- in der Na-
tur, DNA-Stränge, Eiweissmoleküle undHaarstrukturen im Mikrokosmos. Die
Natur bedient sich der Spirale. wenn es
gilt, komplexe Systeme zu bewältigen.
Spiralige Anordnungen finden sich
auch im menschlichen Körper, in Kno-chen, Muskeln, Gelenken und Bändern.
Die Schraubenspirale (Helix) ist eine ein-fache, stabile und raum-ökonomischc
Struktur, die immer dann zur Anwendungkommt, wenn ein System stabil und flexi-
bei zu gleich sein soll. Somit ist sie gerade-
zu prädestiniert für das Bewegungssystem .Konkret heisst das: Der Stamm ist eine
Doppelspirale und verschraubt sich beim
Gehen alternierend nach links und nach
rechts. Die Extremitäten sind einfache
Spiralen. Anschaulich zeigt sich dies amBeispiel des Arms: Der Oberann dreht ten-
denziell nach innen, verschraubt den Hu-
meruskopf stabil im Schultergelenk und
ermöglicht dem Schulterblatt, solide und
stabil auf den Rippen aufzuliegen ohne zu«flügeln». Der Ünterarm dreht tendenzi-
eil nach aussen, das Dreh-Scharniergelenkdes Ellenbogens ist anatomisch so gebaut,
dass es auch unter extremer Belastungdie Hebelarme präzise, flexibel und sta-bil Verschrauben kann - immer voraus-
gesetzt, dass keine Fehlhaltung die Bewe-
gungsökonomie einschränkt. Belastungen
durch Zug- und Druckkräfte werden so op-timal und gleichmässig verteilt, die Bewe-
gungsabläufe werden von Muskelketten
harmonisch-dynamisch ausgeführt. Ago-
nisten und Antagonisten arbeiten syner-gistisch. Das ist nicht nur ökonomisch
sinnvoll, es sieht auch «stimmig» aus undfühlt sich genau so an.
Werden die Drehrichtungen durch
Pehlhaltung oder -bewegungen aufgeho-ben oder gar umgedreht, ist es vorbei mit
der Harmonie: Das verlorene Gleichge-wicht führt zu Fehlbelastung, Abnutzungund zu schädlichen Kompensationsme-
chanismen-Schmerzen sind vorprogram-miert. Die Epikondylopathie ist ein klas-
sisches Beispiel verlorener BD-Dyiiamik.Ihre Rückeroberung löst das Problem in
der Regel nachhaltiger als invasive Metho-
den, welche das Symptom, nicht aber die
Ursachen angehen.
Polarltätsprinzip: Zwei Pole unddie Masse dazwischenEin genauerer Blick auf die dreidimensi-
onale Funktion des Arms und seine spira-lige Verschraubung schafft Klarheit. De-
finieren wir vorerst die Referenzpunkte:
Der Arm wird als eine Koordinations-
einheit betrachtet, deren Bewegungen von
den beiden Polen Hand und Oberarmkopfaus gesteuert werden. Die beiden Pole er-
ganzen und bedingen sich durch ihr spie-gel- und achsensymmetrisches Dreh- und
Lageverhaltcn gegenseitig, ein typisch bi-polares System. Das Bewegungsverhalten-
der Pole wirkt sich zwingend auf den El-lenbogen aus, er ist auf Gedeih und Ver-
derb auf die korrekte Positionierung derPole angewiesen, ganz besonders bei Be-lastungen. Mit seinem «Dreh-Scharnier-
verhalten» ermöglicht das Ellbogen gelenk
eine perfekte Kraftübertragung und prä-zise Aiisteuerung der Hand - aber eben
nur, wenn die Koordinationseinheit in
ihrer Gesamtheit harmoniert.
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promanu 2\ 2010 Fachartlkel SpiraUynamik - Gesundheit ist lernbar. Epikondylopathie - das Ix l erfolgreicher Therapie
Abb. T: Polaritätsprinzip: Hand und Humeruskopfbilden die Poleder Koordinationseinheit Arm. Die aMasse» dazwischen orientiertsich zwingend entsprechend der Polführungen.
Funktionsprinzip des bipolaren Systems:Das Funktionsprinzip eines Pols beruht auf 12 Bewegungsmög-lichkeiten, die sich aus den 3D-Rotationsbewegungen Qe zweiDrehrichtungen um die Transversal-, Sagittal- und Longitudinala-chse) und den 3D-Translokationsbewegungen zusammensetzen(je vor- und zurückgleitcn auf der Frontal-, Sagittal- und Trans-versalebene).
Diese 12 «Freiheitsgrade» ermöglichen optimale 3D-Beweglich-keit. Wenn wir beispielsweise beim Essen die Hand zum Mund
fuhren, orientiert sich die Hand als Kugelsphäre dreidimensio-nal in Richtung Mund (3D-Rotation), während sie sich gleichzei-tig dreidimensional durch den Raum bewegt (3D-Translokation).Simultan dazu findet im Schultergelenk eine entsprechende 3D-Gegenbewegung statt. Hand und Schulter führen als Pole, der
gesamte Arm folgt.
Der Arm als Spiralprinzip/Blickdiagnose und3 D-lnterpretationWenn zwei Pole eine kombinierte spiegelsymmetrische und ach-
sensymmctrische Rotations-Translokationsbewegung ausführen,resultiert daraus eine helikale Struktur, deren axiale Komponen-te die gegensinnige Verschraubung von Unter- und Oberarm ist.Während die Hand zum Mund geführt wird, dreht sich der Ober-
arm nach innen und der Unterarm vollführt gemeinsam mit derHand eine Bewegung nach aussen in die Supination. Diese archai-sehe Bewegung beherrscht jedes Baby mit seiner angeborenen Be-wegungsintelligenz, das alles, was es kriegen kann, ergreift undin den Mund steckt. Randbemerkung: Um so sonderbarer muten
altmodische, teilweise immer noch praktizierte Bizeps-Trainingsmit der Hantel an, die mit einer Klappbewegung linear zum Ohrhochgezogen und wieder abgesenkt wird. Der ftinktionelle, quali-tative Sinn der Bewegung ist weg, stattdessen steht quantitativerMuskelaufbau im Vordergrund. Genau umgekehrt funktioniertdie Verschraubung in der Armstreckbewegung. Die anatomischdefinierten Drehrichtungen kehren sich beim Abstützen und bei
Streckbewegungen um: Der Oberarm dreht nun nach ausscn, der
Unterarm nach innen. Der Karate Faustschlag zum Beispiel wirdso dynamisch und stabil, Elle und Speiche umschlingen sich als -wen wundert's - spiralige Knochenschraube, um extensorischeSchlagkraft zu entwickeln.
Crundbewegungen des Arms im Überblick:Die archaischen Grundbewegungcn des Arms haben zwei Rich-
tungen: Subtil und sensibel zum Körper hin und kräftig stabilvom Körper weg.
. Die Flexionsspirale bei der «Hand zum Mund» Bewegung
. Die Extensionsspirale beim «Armstrecken» Z.B. beim
Aufstützen
Die axiale Kongruenz zwischen Ober- und Unterarm im gesam-ten Bewcgungsspektrum bleibt durch die 3D Polführungen imArm erhalten. Das Eindegewebe mit den entsprechenden Seh-nenansätzen an den beiden Epikondylen wird durch die spira-lige Verschraubung gestrafft und bleibt somit in einem Span-nungsgleichgewicht. Ein Ungleichgewicht in den myofaszialenStrukturen, oft die Ursache der Hpikondylopathie, kann dadurchvermieden werden.
BlickdiagnostikAnhand folgender Refcrenzpunkten erkennt das geschulte Auge,ob die Voraussetzung für die korrekte 3D-Koordination der Arme
in der Grundhaltung gegeben ist: (s. Abbildungen 2a/b und 3a/bauf der folgenden Seite T)
Referempunkte 30-Koordination:
Von vorn: Das Schlüsselbein steht horizontal und ist Voraus-
setzung für die richtige Ausrichtung des Schultergürtcls.
Von hinten: Die Schulterblätter liegen flach auf den Rippen undtrontal auf den Rücken. Dabei verläuft der mediale Rand parallelzurWirbetsäule. Daraus ergibt sich die Konlaktstabilität desSchullergürtets am Thorax.
Seitlich; Offnungswinkel zwischen Spina scapulae und Claviculabeträgt im Idealfall ca. 60°.
Der Humeruskopf füllt das hintere Schulterprofil aus und sitztzentriert in der Pfanne. Die axiale Ausrichtung ist gewährleistet,die langen Sehnenansärze der Muskeln Triceps & Biceps könnensomit stressfrei arbeiten.
Von vorn: Die Ellenbogen falte gibt Aufschluss über die Oberarni-rotationsstellung. Richtig koordiniert zeigt sie ca.45° nach innen.
Die Handgelenks falte sollte in der Sagittalebene stehen. Siezeigt, ob die Pro- und Supinationsstellung des Unterarms in derGrundstell u ng neutral ist.
Das Handgelenk befindet sich in der Funküonsstellung von ca.20° Extcnsion, was zur Folge hat, dass die langen Sehnen derFingerftexoren und der -extensor in einem Länsenausgleich zueinander stehen.
Seitlich: Die Handknöchelreihe bildet einen homogenen trans-versalen Gewölbebogen und gibt Aufschluss über eine intakteintrinsische Handführung.
Der Mitrelfinger steht in der Verlängerung der Unterarmiäng-sachse, somit ist die Hand mit dem Unterarm zentricrt. Die langenFingersehnen können reibungslos in den Sehnenscheiden gleiten.
Nachhaltige Therapie:Gezielte Wahrnehmungsschulung, sensomotorisches Trainingund verbale Instruktionen helfen Patienten, Gesamtzusammen-
hänge der Bewegung besser zu verstehen und die Koordination
gezielt z-u schulen. So wird ermöglicht, die von der Natur vorge-gebenen Haltungs- und Bewegungsmuster wieder im Alltag zuintegrieren und zu verankern.
Therapieschritte:7. Wissensvermittlung:Zuerst muss der Patient verstehen, welche Fehler sich bei sei-
nen alltäglichen Bewegungen eingeschlichen haben. Anhand
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Abb. 20: Dyskoordiniert: Oberarm undUnterarm bewegen sich in gleicherRichtung nach aussen. Die Verschraubungis[ aufgehoben.
Abb. 2b: Koordiniert: Die Verschraubungist perfekt - Oberarm und Unterarm
bewegen sich gegenläufig. Die axialeKongruenz ist gegeben.
Abb. ja: Dyskoordiniert: Der Arm bewegtsich hcbelartig und ist ungenügendverschraubt.
Abb. jb: Koordiniertes, dynamischesGreifen dank axialer Kongruenz
von praktischen Beispielen, Skcletteilen,Fotos etc. werden die Anatomie und die
Wirkung der dreidimensionalen Koordi-
nation eridärbar gemacht. Nur wer die Be-
wegungsweisc und richtige Koordinationdes Ai-ms versteht, hat die Möglichkeit, be-wusst etwas zu verändern.
2. Mobilisation:
Ungleichgewichte> die sich in der Musku-
latur, in den Faszien, im Kapselbandappa-rat und in den Gelenkstellungen manifes-tiert haben, müssen gelöst werden. Hier
gibt es viele verschiedene therapeutisch-medizinische Techniken, die eine hilfrei-
ehe Unterstützung bieten.
3. Wahrnehmung:Geführte Bewegungen der Spiralflexionund Spiralextension fördern dieWahrneh-
mung und die Bewegungsorientierung.Zusätzlich werden verkürzte Strukturen
durch die gegenläufige Verschraubung ge-
dehnt. Das einst erworbene Eewegungs-muster kann somit erfahrbar und wieder
neu erlernt werden. (Abb.4a/b&5a/b<)
4. SD-Koorilination & SD-Krafttraining:Eine korrekte Armführung hängt im We-
sentlichen von einer richtig ausgeführtenKoordination und aui-gewogene Muskel-kraft ab. So bieten zum Beispiel Therab-
ander eine optimale Hilfestellung, umdie Muskulatur der Spiralextension und
-Flexion zu trainieren und zu kräftigen.
5. Integration:
Wichtig ist die Integration der neu erwor-benen Bewegungsmuster in die vielfälti-
gen Aufgaben in Alltag und Beruf. Nicht
eine Stunde üben, sondern den ganzenTag richtig bewegen. So können Patien-
ten Handlungsspielraum zurückgewinnenund eine Eigenkompetenz erlangen, die
von Dauer Ist. (Abbildungen 6 -10 <) rf
Medizinische KurzinformationEpikondylitis:Tennis- und Golferellbogen gehören zuden so Enthesopathien - genau wie Fer-
sensporn und Traktussyndrom am Becken-
kämm. Der Grund: Mit zunehmendem Al-
ter unterliegen die Sehnenansätze einem
degenerativen Alterungsprozess ähnlich
dem Gelenkknorpel. Mit dem wichtigenUnterschied: Die Degeneration des Ge-
lenk.l<norpcls ist mehr oder weniger pro-
gressiv, die klinischcn Symptome progre-dient. Die Degeneration der Muskel- und
Sehnen an satze hingegen ist meist selbstti-
mitierend und hat demzufolge eine hohe
Spontanheilungsrate - wenn auch die Be-
schwerden Monate lang dauern könnenund oft von einem Prädilektionsort zum
nächsten wandern. Zuerst der Tennisellbo-
gen rechts, dann Fersensporn links, dann
Tennisellbogen links... früher oder späterheilen die Beschwerden in den allermeis-
ten Fällen von selbst aus.
(Dr. Christian Larsen, Spiraldynamik MedCenter, Zürich)
Spiraldynamik ErfahrungswerteEpikondylitis:Durch die gezielte Schulter der 3D-Koor-
dination des gesamten Armes können
ungünstige Belastungsspitzen wirkungs-voll vermieden werden. Die klinische Er-
fährung des Spiraldynamik Med CentersZürich mit 20-30 dokumentierten Fällen
pro Jahr lässt vermuten, dass die Remis-
sionszeit verkürzt, die Rezidivrate gesenkt
und das Weiterwandern der Enthesopa-thie an andere Prädilektionsstellen ver-
mieden werden kann, weil diese präven-
tiv in die Therapie miteinbezogen werden.
fDr. Christian Larsen, Spiraldynamik MedCenter, Zürich)
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promanu \ 2\ 20-10 Fachartikel Spiraläynamik - Gesundheit ist lernbar. Epikondylopathie -das 1x1 erfolgreicher Therapie
BibliographiePIRET S., BEZIERS M.M. - La CoordinationMotrice. Paris, Peeters-Louvain-Paris. 1986
LARSEN Ch. - Die zwölf Grade der Freiheit. Pe-
tersburg, Vericig Via Nova, 1995
HEEL Ch. - Lehrbuch zum neuen Denkmodell
der Physiothcrapie, Band l: Bewe^ungssystem,Stuttgart, Thiemc, 2002, 20 - 216
LARSEN Ch. - Spiraldynamik von Kopf bis FUSS,Schmerzfrei und beweglich ein Leben lang|DVD & Buch), Stuttgart, Tnas, 2006
LARSEN Ch., LARSEN C., HARTELT 0. - Körper-haltungen andlysieren und verbessern, Stutt-gart, Trias, 2008
Weitere Informationen:Spiraldynamik Akademie AGSüdstrasse 113, 8008 Zürich
Tel.: 043 222 58 68 / Fax: 043 222 58 69E-Mail: [email protected]. spiraldynamik-com
Koordinations- und Kraftübung
Abb. 4a/b: Flexionsspiralc: Die Hand-zu-Mund-Bcwegung präzis und bewusst geübt mitdem Theraband.
Abb. sa/b: Extensionsspirale: Beispiel einer Therabandübung mit Streckung und Rotation
Abb, 6: Extensionsspirale: Auf Knopfdruckstabil und koordiniert
Abb. 7: Extensionsspirale: Stabil imGleichgewicht
Abb. 8: Flexionsspirale: AlltäglicherGenuss - auch in der Bewegung
Integration: Der Alltag ist das beste Tralningsfeld
Abb. 9 ': Extensionsspirale: Dynamisch, kraftvoll und präzise Abb. 10: Flexionsspirale: Subtil und präzisebis hin zum Kunsthandwerk
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