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LICHTKONZEPTE 65 KASSEL MAGAZIN ESSEN & GENIESSEN Biblisch Kochen StadtZeit-Serie BAUKULTUR KASSEL 1. Beitrag von Christof Nolda UNTERWEGS StadtZeit GESCHENKE Informations- und Kommunikationsforum für Kassels innovative Seiten No. 65 • Jahrgang 11 Dez/Jan 2014/15 Weihnachten Brennpunkt deutscher Geschichte

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LICHTKONZEPTE

65

KASSEL MAGAZIN

ESSEN & GENIESSENBiblisch Kochen

StadtZeit-Serie BAUKULTUR KASSEL1. Beitrag von Christof Nolda

UNTERWEGS

StadtZeit

GESCHENKE

Informations- und

Kommunikationsforum für

Kassels innovative Seiten

No. 65 • Jahrgang 11

Dez/Jan 2014/15

WeihnachtenBrennpunkt deutscher Geschichte

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2 StadtZeit Kassel Nr. 65

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DIZZY: Das Kollektiv tanzt!Flic Flac: Könige der Lufttic: Lonely Hartz ClubEdgar Knecht meets Jean-Louis Matinier387 präsentiert „Nirgendwo“Wohnfabrik feierte 15. GeburtstagbergparkgenüsseBenefizkonzert im Autohaus HessenkasselEdward Simoni: Weltreise der MelodienIm Café Lange genießenAZ: Konzert mit dem Aris-Quartett

INHALTED I TOR IAL

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Liebe Leserinnen, liebe Leser!

„Im Verlauf der letzten Jahre sind in Kassel immer wiederherausragende Architekturen entstanden. Dabei erschlie-ßen sich manche Rätsel, welche die gebaute Umwelt auf-gibt, nicht immer auf Anhieb. In lockerer Folge präsen-tiert die StadtteilZeit Beispiele, beleuchtet deren städte-baulichen Kontext und wird dabei auch Streifzüge durchandere Kasseler Quartiere unternehmen.“ So war es in der vierten Ausgabe der damaligen Stadtteil-Zeit Marbachshöhe, Vorläuferin der heutigen StadtZeit,im Januar 2004 erstmals zu lesen. 61 Ausgaben später liegt nun die Nummer 65 in IhrenHänden. Das heißt, seit jenem Januar vor zehn Jahrenfanden sich in der StadtZeit samt ihrer Vorläuferin 61 Bei-träge, die sich ganz konkret mit Architektur, Städtebauund Freiraumplanung in Kassel und Region beschäftigten– immer auch mit dem Anspruch das zu erläutern, wassich Architekten und Planer bei und mit ihren Entwürfendachten. Aus der StadtZeit ist feste Rubrik mittlerweile nicht mehrwegzudenken. Und wir denken, dass wir damit über dieStadtZeit hinaus das Thema „Baukultur“ in unserer Regi-on bereichern.

Umso erfreuter sind wir, Ihnen mit dieser Ausgabe denersten Gastbeitrag unter dem Motto „Baukultur Kassel“präsentieren zu dürfen. Stadtbaurat Christof Nolda, derdieses für die Fuldastadt wichtige Thema auf die Agendagesetzt hat, ist unser Gastautor. „Die Stadt Kassel hatsich zum Ziel gesetzt, sich aktiv um eine gute Baukulturzu kümmern – nicht nur für herausragende Bauaufga-ben, sondern auch im Sinne einer guten Gebrauchskulturfür die Lebensqualität im Alltag“, schreibt der Stadtbau-rat und ruft uns Bürgerinnen und Bürger zu, wir mögenuns rege beteiligen. „Ob es die Diskussion um das eigeneHaus, das Haus in der Nachbarschaft oder die Stadt imGesamten ist: Wir freuen uns auf Ihr Engagement“, soKassels oberster Stadtplaner. Weitere interessante Impulsgeberinnen und -geber wer-den ihm in den kommenden Ausgaben nachfolgen. Bis dahin wünschen wir Ihnen eine – was ja zugegebe-nermaßen recht einfach hier hinzuschreiben ist – stress-freie und besinnliche Vorweihnachtszeit, eine schönesWeihnachtsfest im Kreise ihrer Lieben – wie sich dieseKonstellation hinsichtlich unübersichtlicher oder selbstge-wählter (Wahl-)Familienverhältnisse auch immer darstel-len mag – und einen rauschenden Übergang in Richtung2015.

Viel Freude beim Vertiefen der gewonnenen Einsichten!Erschließen Sie sich mal wieder auf Anhieb ein gebautesRätsel! Und bleiben Sie stark!

Klaus Schaake, Herausgeber

P.S.: Wer Rechtschreibfehler findet, baue ihnen eine kul-turelle Brücke!

W I E G EW O HN T 30RÄUME ZUM LEBEN ERWECKEN

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ESSEN & GENIESSEN 23BIBLISCH KOCHEN

UNTERWEGS 13Mattenberg: Brennpunktdeutscher Geschichte

LANDKREIS KASSEL 22DEN REINHARDSWALD SCHMECKEN

EinWurf SUDOKU 27IMPRESSUMKINO

ENERGIE & UMWELT 39FÜR BAUHERR UND HAUS...

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VERANSTALTUNGEN/ 43TERMINE/KOCHEN

Stefan Vogts Buchtipp 45

A R C H I T E K T U RVOM DACHBODEN ZURMODERNEN LOFTWOHNUNG

Weihnachten2014

WeihnachtenWeihnachten

StadtZeit-Serie 19Baukultur Kassel1. BEITRAG VON CHRSTOF NOLDA

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„Könige der Luft“ in KasselFlicFlac gastiert zum 6. Festival der Artisten

19. Dezember bis 11. Januar, Friedrichsplatz

Die legendäre „Wallenda Family“ aus den USA prä-sentiert im FlicFlac-Zelt hoch im Circushimmel ihreeinzigartige Pyramide zu Siebt auf dem Hochseil. Darüber hinaus: Außergewöhnliche Darbietungenmit vierzig Artisten aus aller Welt, die speziell fürdas Flic Flac Festival nach Kassel kommen. Der Bra-silianer Super Silva etwa geht die Decke hoch – in-dem er kopfüber, die Füße in Schlaufen bewegend,am Zelthimmel läuft und dabei spektakuläreSprünge vollführt. Willer Nicolodi, König derBauchredner, ergreift zusammen mit der ge-schwätzigen Supermaus „Joselito“ das Wort undzaubert Kassel ein Lächeln ins Gesicht. Und der Kö-nig der Komiker, Housch-ma-Housch, wird mitpreisgekrönter Pantomime die Bühne rocken. Gro-ße Klasse verspricht auch Claudius Specht, mitdem ein echtes FlicFlac Gewächs zurückkehrt. Das und vieles mehr gibt es unter der schwarz-gel-ben Zirkuskuppel auf dem Friedrichsplatz zu sehen.

Karten: HNA-Geschäftsstellen Ticket Hotline: 01806 – 999 000 206Online: www.flicflac.de

Foto: U

we Thon

Streuobstwiese am Rammelsberg

Jawoll, liebe Partygemeinde, es war einmal: DasDIZZY, über Jahrzehnte Heimat und Zufluchtsortentwurzelter junger Menschen in Kassel. Hierdachten große Trinker, tranken große Denker,begossen sich große Künstler. Hier vergaßen Stu-denten ihre Zukunft und ruinierten ihre Chan-

cen. Das war Ausgehen bevor es Feiern gab. DieDJs Frank Lambert und Markus Hanisch legenzur DIZZY-Party auf. Der Eintritt beträgt Euro 5. Sollte es einen Über-schuss geben wird der an den FördervereinSchwimmbad Wilhelmshöhe gespendet.

Das Kollektiv tanzt!Die dritte Generation des DIZZY-Kollektivs feiert die erste DIZZY-Party nach dem DIZZY!

20.12.14, „Tingel-Tangel“ (Hinterhof der Lolitabar)

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Lonely Hartz ClubTheater im Centrum (tic) mit den unsterblichen Hits derBeatlesDie „Agentur für Arbeit“, Treffpunkt der einsamen Hartzer. In kahlen,endlosen Gängen sitzen, hoffen und warten sie - aber worauf? Die Zeitscheint stehen geblieben zu sein. In dem Musical „Lonely Hartz Club“haben die „Hartzer“ gemeinsame, irrwitzige Träume. Die Agentur istein verwunschenes Schloss, indem die hübsche Beraterin Michelle vomAbteilungsleiter Sarumanowitsch geknechtet wird. Angeführt vom Ein-Euro-Jobber Frodol wird sie aus seinen Krallen befreit. Doch am Schlussbleibt die Frage, was ist eigentlich hinter diesen hässlich-orange gestri-chenen Türen. Und, da gibt es natürlich noch eine andere, ganz wich-tige Sache auf der Welt! ...all you need is love...Hinreißend komisch, mit den unsterblichen Hits der Beatles: SergeantPepper`s Lonely Hartz Club Band , We can work it out, Hard DaysNight, Elanor Rigby, Come Together, Michelle, All you need is love,Nowhere Man, Ticket to Ride, She loves you...

Info: www.theaterimcentrum.de

Edgar Knecht meets Jean-LouisMatinier Donnerstag 8.Januar 2015, 19.30 Uhr, Opernhaus Kassel

FAHRRADHOF KASSELFrankfurter Straße 285, 34134 Kassel, Tel. 0561 471132

FAHRRADHOF WILHELMSHÖHEWilhelmshöher Allee 253, 34131 Kassel, Tel. 0561 313083

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„Theaterstübchen geht fremd“, istdas Motto dieses Abends, an demder Kasseler Tastenvirtuose undsein Trio auf den französischenAkkordeonmagier treffen. Im August 2013 feierte das EdgarKnecht Quartett im ausverkauftenKasseler Kulturzelt die Veröffentli-chung seiner CD Dance On DeepWaters. Was seither geschah, istbemerkenswert: Schon im Folge-monat erreichte die Scheibe dieTop 30 der offiziellen deutschenJazzcharts und der britisch-franzö-sische Internetsender Nextjazzwählte die Aufnahme unter dieweltweit 25 besten Alben des Jahres.

Nun die Klaviernoten dieser CD imrenommierten Bärenreiter-Verlag.Aus diesem Anlass präsentierender Verein Kafka e.V. und dasTheaterstübchen ein absolut au-ßergewöhnliches Begegnungs-konzert im Opernhaus des Staats-theaters Kassel.Wenn also der französische Aus-nahmevirtuose Matinier und derfür seine melodisch wie rhyth-misch mitreißenden Volksliedbear-beitungen gefeierte KomponistKnecht in Kassel aufeinandertref-fen, sind hochkarätige Spannungund ein einzigartiges Konzert ga-rantiert.

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Wohn-Fabrik feierte 15. Geburtstag Auf drei großzügigen Ebenen Lebensstil und Wohnkultur fühlen und erleben:Das ist das überzeugende Konzept, mit dem Mathias Emde und Frieder Finckevor 15 Jahren mit einem ungewöhnlichen Namen antraten, um in einem altenBackstein-Fabrikgebäude neues Leben einzuhauchen. Zum Geburtstag ludenMathias Emde und Frieder Fincke ihre Kunden ein. So bedankten sie sich fürdie Unterstützung in den letzten 15 Jahren und präsentierten einige Neuheitenaus ihrem Sortiment. Ein Teil der Einnahmen zwischen dem 13. September und dem 31. Oktoberkam sozialen Einrichtungen in Kassel zugute.

Wohn-Fabrik I Erzberger Str. 13a, 34117 Kassel Tel. 0561 - 739 99 83 I www.wohn-fabrik.deÖffnungszeiten: Mo-Fr 10-19 Uhr I Sa 10-16 Uhr

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Führungen quer durch dasfacettenreiche UNESCO-Weltkulturerbe

Bergparkgenüsse ab sofort auch online!

Die Bergparkgenüsse sind kein Online-Shop für "Schmeggewöhlerchen",sondern ein interessantes Angebot für besondere Führungen quer durchdas facettenreiche UNESCO-Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe.Begründet auf der Idee eine Führung zu konzipieren, bei der man nichtnur Kunst und Kultur vermittelt bekommt, sondern gleichzeitig auchnoch die kulinarischen Leckereien Nordhessens probieren kann, entstandder Titel "Bergparkgenüsse". Da man den Bergpark Wilhelmshöhe aufvielfältige Weise genießen kann, wurde das Angebot erweitert und prä-sentiert sich nun auf einer neuen Website. Hier ist für jede Altersgruppe,kleine und große Gruppen, Firmen und Familien, etc. eine Führung dabeiund das Angebot wird regelmäßig ergänzt. Bleiben Sie neugierig!

Info: www.bergparkgenuesse.de

Eine musikalische ZeitreiseBenefizkonzert im Autohaus Hessenkassel

Mittwoch, 21. Januar, 20 Uhr I Leipziger Straße 156, 34123 Kassel

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NIRGENDWO 387 präsentiert im Kulturbahnhofein Jahresprogramm aus drei in-haltlich aufeinander bezogenenAusstellungen.

noch bis 14. Dezember 2014, täg-lich 14 - 18 Uhr

Ausgehend von der Kunst, die in Kasseler Ateliers entsteht, werden verschie-dene Themen und Einzelpositionen aufgegriffen und in einem assoziativen Zu-sammenhang präsentiert.Die Ausstellung NIRGENDWO wirft fragende Blicke auf scheinbar imaginäreSchauplätze. Gezeigt werden Situationen mit unklarer Verortung: Ansichtenvon Irgendwo, das zum Nirgendwo tendiert. Die sieben Werkgruppen der Aus-stellung beweisen, dass Kunst die Fähigkeit besitzt, Unorte zu schaffen: fin-gierte Stätten, erfundene Gegenden – oder solche, die wie erfunden anmu-ten. Doch wo sich diese dokumentierten Örtlichkeiten befinden, bleibt weit-gehend unklar. Augenscheinlich fotografisch fixiert, lösen sich die sichtbarenGegebenheiten in einer Atmosphäre des Unkonkreten und Geheimnisvollen,Unheimlichen und Unheimatlichen auf.

Zum Jahresbeginn lädt das Autohaus Hessenkassel zu einem gemeinsa-men Abend mit einem Sektempfang ein, dessen Erlös für einen wohltäti-gen Zweck gespendet wird. Das „TIC“ (Theater im Centrum) präsentiert bei dieser Gelegenheit seinRepertoire aus über zehn Jahren TIC in Kassel und nimmt seine Zuhörerund Zuschauer in entspannter Atmosphäre auf eine musikalische Zeitrei-se mit.

Info: Tel. 0561 50 06 – 0, www.glinicke.deKartenvorverkauf zum Preis von 25 Euro bei Hessenkassel, Theater imCentrum und Hospitals Kellerei.

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Das Aris Quartett, bestehend ausAnna Katharina Wildermuth undNoémi Zipperling (Violine), CasparVinzens (Viola) und Lukas Sieber(Violoncello), wurde 2009 inFrankfurt gegründet und ist einesder gefragtesten Nachwuchsquar-tette Deutschlands. Der internationale Durchbruch ge-lang mit den ersten zwei Teilnah-men an großen Kammermusik-wettbewerben: sowohl beim Inter-nationalen Johannes-Brahms-Wettbewerb 2012 in Pörtschach(Österreich), als auch beim 5. Eu-ropäischen Kammermusikwettbe-werb 2013 in Karlsruhe wurde dasAris Quartett mit dem 1. Preis aus-gezeichnet.Auf dem Programm des Konzertsin Kassel stehen Werke von Haydn,Hindemith und Brahms.

Ein Inbegriff der Kasseler Kaffeekultur war „Das Lan-ge“ schon immer. Seit August führen Gastronom Jür-gen Rehermann und seine Partnerin Martina Bösediese große Kaffeehaustradition fort und geben ihrein neues, zeitgemäßes Gesicht. „Genießen Sie un-sere gastronomische Vielfalt in einladendem Am-biente“, laden die neuen Betreiber ihre Gäste zu sichin die Friedrich-Ebert-Straße 72 ein. Zu jeder Tages-zeit bietet das „neue Lange“ allerlei ausgefallene Le-ckereien. Im „lukullischen“ Zentrum steht hier alles,was aus dem Ofen kommt. „Das Lange verwöhntseine Gäste mit Inspirationen aus Teig: süß und pi-kant, als Torte, Nudel, Pizza oder internationale Brot-spezialität. Alle Speisen und Getränke gibt es auchzum Mitnehmen. Special-Service für Eilige: Einfach anrufen. Das Lan-ge-Team bereitet alles vor die Kunden brauchen ihreLeckereien nur noch abholen.

Kontakt:Café LangeFriedrich-Ebert-Str. 72, 34119 KasselTel. 0561 – 1 71 38 I www.cafelange.de

Öffnungszeiten:Mo bis Fr: 6 bis 21 UhrSa, So & Feiertags: 7 bis 21 Uhr

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Genießen – immer undüberall Das Café Lange bietet ausgefallene Leckereien auf höchstem Niveau.

Große Leidenschaft, intensiveMusikalitätKonzert mit dem Aris-Quartett

So, 1. März, 11.30 Uhr, Anthroposophisches Zentrum Kassel,Wilhelmshöher Alle 261

„Weltreise derMelodien“Panflötenstar Edward Simoni zu Gastin Eschwege

Samstag, 27. Dezember, 17 UhrKath. Neustädter Kirche St. Katharina,Neustädter Kirchplatz 7, Eschwege

Ob klassische Werke von Bach, Beethoven,Mozart oder auch populäre Melodien undseine eigenen Kompositionen: Edward Si-monis Konzerte berühren die Sinne. Seit 2009 tritt der Panflöten-Virtuose mitgroßem Erfolg in den schönsten Kirchenund Kathedralen in ganz Europa auf. Aufseiner „Weltreise der Melodien“ zeigt derstudierte und klassisch ausgebildete Musi-ker nicht nur sein bekanntes einzigartigesund gefühlvolles Spiel auf der Panflöte, son-dern auch sein multi-instrumentales Kön-nen auf der Violine und der Querflöte.

Vorverkauf: Karten unter Tel. 05651 - 96163www.tickets.kultur-eschwege.de

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8 StadtZeit Kassel Nr. 658 StadtZeit Kassel Nr. 59

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Bunt und vielfältig

ie Welt vonPerlenfi-scher ist

bunt und vielfäl-tig. Monster, Eu-len, Löwen… injedem Motivsteckt viel Herz-blut und Entwick-lung. Das Design liegt der Diplom-Grafikerin Katja Kücherernatürlich ganz besonders am Herzen. Eine klare Formsprachehaben ihre Motive. Auch gut miteinander kombinierbar sol-len sie sein. Um das zu erreichen wird in Frankfurt viel gestal-tet, gestempelt und getüftelt. Der Lohn ist dann ein Stempelder aus jedem Stück Papier ein Unikat macht. Ganz alleinschafft man das natürlich nicht. Deswegen werden unsereStempel in Zusammenarbeit mit kleinen Betrieben inDeutschland hergestellt, die mit der gleichen Leidenschaft da-bei sind wie wir.

hab selig I Friedrich-Ebert-Straße 90 I 34119 Kassel0561/ 93 71 38 97 I www.habselig-kassel.de

DCARPE DIEM

Conceptstore mitWohlfühlfaktor

ie entspannte Atmosphäre lieben die Kunden desCARPE DIEM...Hier kann man nach Herzenslustschmökern, anprobieren, ausprobieren und bei Mama‘s

leckeren Keksen und Kaffee das eine oder andere Weih-nachtsgeschenk entdecken. Besondere Dinge, die man nichtüberall findet – von kuscheliger Night- und Loungewear, Duft-kerzen, Interieur bis hin zu ausgesuchten Modelabels und Ac-cessoires. Mit Leidenschaft und Herz versteht es das Teamvom CARPE DIEM hervorragend, seine Kunden zu verzau-bern...Herzlich Willkommen!

CARPE DIEM I Goethestraße 26, 34119 KasselTel. 0561 – 766 77 92 I www.carpediem-kassel.de

D

„Weltreise der Melodien“

Verschenken Sie Eintrittskartenfür Panflötenstar Edward Simoni!

in Konzerterlebnis, das die Sin-ne berührt: Am Samstag, 27.

Dezember, gastiert Europas erfolg-reichster Panflötensolist in Eschwe-ge, Kath. Neustädter Kirche St.Ka-tharina, Neustädter Kirchplatz 7. Be-ginn des Konzertes ist 17 Uhr. In seinem speziellen Kirchenprogramm „Weltreise der Melo-dien“ zeigt er eindrucksvoll die Vielseitigkeit und das breiteSpektrum seines Könnens. Ganz egal, ob klassische Werkevon Bach, Beethoven oder Mozart, aber auch populäre Melo-dien und seine eigenen Kompositionen, die um die Welt gin-gen, auf einzigartige Art und Weise inszeniert im typischenSimoni-Sound.

Tickets: Telefonische Kartenbestellungen unter Tel. 05651 – 96163www. tickets.kultur-eschwege.de

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Weihnach Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

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9StadtZeit Kassel Nr. 65 9StadtZeit Kassel Nr. 59

Goldschmiede von Eckard Hartung

Design, Tradition undInnovation

Seit 25 Jahren ent-stehen in Eckard

Hartungs Goldschmiede einzig-artige Schmuckstücke. In liebe-

voller Handarbeit werden aus hochkarätigen Platin-, Gold- undSilberlegierungen individuelle Kundenwünsche erfüllt. Mithöchster handwerklicher Präzision und in zeitgenössischem De-sign entstehen Schmuckstücke, die zur täglichen Freude, ge-nauso wie für die großen Glücksmomente des Lebens geschaf-fen sind. Verarbeitet werden feinste Edelsteinqualitäten, dielebhafte Akzente setzen oder prachtvolle Blickfänge bilden.Als perfekte Ergänzung zur eigenständigen Schmuck- und Trau-ringkollektion wird die designorientierte a.b. art Uhrenkollekti-on geführt.

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derkleidung, warme Hausanzüge,Felle, schadstofffreie, in Deutsch-land hergestellte Wärmflaschenmit Fellbezug aus kontrolliert bio-logisch angebauten Rohstoffenund kontrolliert biologischer Tier-haltung der Marken Pickapooh,Lotties, Reläx, early fish, HirschNatur und Storchenwiege.Plastikflaschen ohne Weichma-cher gehören ebenso zum Sorti-

ment, wie eine große Auswahl an Bürsten, Edelsteinen, höchstwertigeNahrungsergänzungsmittel, ätherische Öle, Pflegeprodukte und nochviel mehr. Darüber hinaus finden sich bei NATURA MEDICA auch Wasserfilteranla-gen für fliessend sauberes Wasser - nebst Energetisierung durch unter-schiedlichste Möglichkeiten.Damit das kostbare Nass zu einer Köstlichkeit wird.Wir beraten Sie sehr gern!

NATURA MEDICA I Friedrich-Ebert-Straße 87 I 34119 KasselTel. 0561 7394000 I www.naturamedica.de

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andere zu beschenken.Sie können bei uns auch gerne Ihre Geburtstagsparty oder ei-nen Betriebsausflug mit einem Fädelerlebniskurs buchen.

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Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 12-18 Uhr , Sa. 10-14 Uhr

J

hten 2014

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10 StadtZeit Kassel Nr. 65

Die Samen Rohde-Geschenkidee:

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Handgefertigte Pralinen, edelsteSchokoladen

b Weiße, Vollmilch- oder Zartbitterschokolade - in derPralinenwerkstatt gibt es Handgefertigtes aus erlese-

nen Zutaten und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Scho-koladen- und Süßigkeitenliebhaber können hier nach Herzens-lust "schmökern" und nach dem passendem Geschenk für je-den Anlass suchen.Darüber hinaus fertigt Chocolatier Thomas Ernst auch Prali-nenpräsente, die seine Kunden ihren Liebsten, Freunden, Be-kannten, Arbeitskollegen oder Chef schenken können, umdiese zu verzücken. Über das handgefertigte Pralinen-Sortiment hinzu führt diePralinenwerkstatt auch ausgewählte Sorten Schokoladen."Valrhona", die nur nur in ausgesuchten Feinkostläden, Res-taurants und Konditoreien zu finden ist, ist nur eine von wei-teren erlesenen Sorten, die es in der Pralinenwerkstatt gibt.

Pralinenwerkstatt I Friedrich-Ebert-Straße 85 I 34119 KasselTel. 05 61- 288 73 11 I www.pralinenwerkstatt.de

O

Spiel & Klang

Ticayo - das neue und faszinierendeGeschicklichkeitsspiel

icayo wurde von zwei jungen Chemnitzer Studentenentdeckt und – basierend auf alten, weltweit verbrei-

teten Kugelfangspielen – neu entwickelt. Neben dem einfa-chen Fangen der Kugel können Fortgeschrittene durch zahlrei-che Tricks und Variationen ihrerKreativität freien Lauf las-sen. Es fördert Geschick-lichkeit, Konzentration undKoordination. Ticayo ist kei-nesfalls nur ein Kinderspiel –es ist für jedes Alter ein fas-zinierendes Spiel, das immerwieder neu variiert werdenkann. Hergestellt wird dieses einfa-che wie auch vielseitige Spiel in einer Drechslerei im Erzgebir-ge und es wurde mit dem "SpielGut"-Siegel ausgezeichnet.Verpackt ist es in einer stilvollen, von Hand gestempelten Boxaus Wellpappe.Ticayo ist in unterschiedlichen Farben erhältlich. Kosten: 20.- Euro.

Spiel & Klang I Friedrich-Ebert-Str. 74 I 34119 Kasselwww.spiel-und-klang.de

TGeschenke

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

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11StadtZeit Kassel Nr. 65

Sanjana - die Farben Asiens

Modern, farbenfroh, nachhaltig

ie Farben Asiens bringen Freude in unser Leben: Modi-sche Bambustaschen sind praktisch und ein echter Blick-fang. Handgewebte Schals aus hochwertiger Baumwol-

le gibt es bei Sanjana in vielen Dessins für Damen und Herren.Darüber hinaus: außergewöhnliche Puzzle-Lampenschirme,atemberaubende handgearbeitete Seifenblumen und Acces-soires für die asiatische Tischkultur.

Sanjana - Die Farben Asiens I Inhaber: Wilfried MampeKönigstor 26 - 34117 KasselÖffnungszeiten: Montag bis Freitag: 12.00 bis 18.00 UhrSamstag: 10.00 bis 16.00 Uhr

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Seegert Kaffeerösterei

"Mein Kaffee" – die individuelleGeschenke-Box

tefan Seegerts An-gebote rund umden Kaffee können

in diesem Jahr auch als indi-viduelle Geschenke-Box zusammengestellt werden. WelcheKaffeegenüsse Sie Ihren Lieben auch immer bescheren möch-ten: Beim Kaffeeröster im Herzen Kassels finden Sie alles, wasdas Kaffetrinker-Herz höher schlagen lässt. Gerade für die inKooperativen hergestellten Aktions-Kaffees aus Thailand undHonduras eine prima Idee. Natürlich können Sie auch einfacheinen Gutschein in das schmucke Holzkästchen legen und an-deren damit eine Freude machen. Neu im Angebot: "Mein Kaffee", den Sie sich nach ihren spe-ziellen Vorlieben zusammenstellen und für die von Ihnen ge-wünschte Zubereitungsart frisch mahlen lassen können. Sprechen Sie den Kaffee-Experten an und genießen sie dieganze Welt des Kaffees!

Seegert KaffeeröstereiFriedrich-Ebert-Str. 64 I 34119 KasselTel. 0561- 95 28 12 68 I www.seegert-kaffee.de

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Geschenkideenmit Herz

ine liebevollgestaltete,zwanzig Me-

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„Geht man in der Geschwindigkeit des Gehens durch die Landschaft,ist man in ganz anderer Weise bereit, sich dieser Landschaft zu nä-hern und Weisheit aus der Landschaft zu holen.“Das sagte Lucius Burckhardt, der Begründer der Spaziergangswissen-schaft, den Stadtbaurat Christof Nolda zu Beginn des Audio-TALKWALKs zitiert.

Beim Mattenberg-Audio-TALK WALK handelt es sich um eine Audio-Datei, die im Internet frei verfügbar ist. Problemlos lässt sie sich he-runterladen und auf ein tragbares Gerät überspielen mit dem der ge-neigte Nutzer, ähnlich wie im Museum – nur eben draußen – durchStadt und Landschaft läuft. Währenddessen „flüstern“ ihm unter-schiedlichste Experten oder Stadtteilbewohner Informationen undGeschichten zu. Darüber hinaus steht auch eine Karte zur Verfügung, die den „Hörer-Spaziergänger“ von Station zu Station leitet. Aus dreizehn Stationen

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Kassels Stadtteil Mattenberg hat eine facettenreiche Geschichte und eine Gegen-wart, der Wandlung und Dynamik innewohnen. Die Vielseitigkeit dieser Stadtrand-landschaft macht für interessierte Besucher nun ein Audio-TALK WALK zugänglich.

Von Alexandra Serjogin

Brennpunkt deutscher Geschichte

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besteht die Führung durch diese Stadtrandlandschaft. Sie beginnt ander Haltestelle Mattenberg und führt über das Wohngebiet zu demnicht weit entfernten Naherholungsgebiet. Für Christof Nolda stehtdas Gebiet stellvertretend für manche Aspekte der Stadt. „Es zeigt,dass eine Stadt sich in unterschiedlichen Zeitschichten verändert undzu allen diesen Zeitschichten werden wir ihnen Geschichten erzäh-len“, leitet der Stadtbaurat ein. Im Hintergrund hört man die Stra-ßenbahn oder die vorbeirauschenden Autos.Musik schafft bei diesem audio-TALK WALK die Überleitungen zu an-deren Sprechern oder Themen und unterlegt lange Spazierphasen biszur nachfolgenden Station.

„Geschichte des einfachenMannes“

Bevor Wolfgang Wülfkin, Lehrer imRuhestand, „seine“ Zuhörer tieferin die Geschichte des Stadtteils hi-neinführt, sagt er: „Mattenberg istein Brennpunkt deutscher Ge-schichte, wenn man auch nichtsmehr sieht. Natürlich nicht die ganzgroße Geschichte mit Kaisern undGenerälen und Präsidenten, son-dern eben die Geschichte des einfa-chen Mannes.“ Von den AnfängenMattenbergs als ein Siedlungspro-jekt des dritten Reiches über dieWandlung des Gebiets währendder Aufrüstung und des zweitenWeltkrieges und bis hin zur Gegen-wart des Stadtteils mit der vor kur-zem errichteten Moschee berichtetWülfkin über alle historischen Fa-cetten des Stadtrandgebiets undmacht diese anhand der histori-schen Straßennahmen deutlich. DieBegeisterung des ehemaligen Leh-rers überträgt sich unmittelbar aufden Spaziergänger. In einer freienSprache vermittelt er die Informationen und schafft damit das Trug-bild einer tatsächlichen Begleitung, welches in dem abschließendenSatz Wülfkins „Guck ich habe geredet, viel zu viel“, seinen Höhe-punkt erreicht.

„Mattenberg hat sich zum Positiven gewendet“

Nach dem historischen Blick auf einen Teil des Wohngebiets be-kommt der Zuhörer die Möglichkeit, die Kleingartenanlage zu be-sichtigen. Hartmut Spohn, Vorsitzender des Kleingartenvereins Mat-tenberg 1940 e.V., berichtet über die Errungenschaften des Vereins,gewonnene Wettbewerbe und soziale Projekte. Eines davon ist der„Garten der Generationen“, wo Jung und Alt sich der Natur zuwen-den können. Anschließend im Wohngebiet angelangt, informiertEberhard Fedon, Oberzwehrens Ortsvorsteher den Hörer über dieWohn- und Lebenssituation im Stadtteil in jüngster Vergangenheitund Gegenwart. Er berichtet über die Mobilität, die Infrastruktur unddie Bemühungen um die älteren Bürger des Stadtteils. Abschließendfasst er zusammen: „Die Versorgung ist gut hier am Mattenberg,aber es hat sich verändert.“ Die Ausführungen Fedons zu sozialen

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Projekten rund um den Bürger werden schließlich von Birgit Henges-bach-Knoop vom Frauentreff Brückenhof weiter vertieft: „Wir hattenhier in den 1990er Jahren zunehmende Verarmung, viel Lehrstandund fehlende Angebote für gemeinsames Handeln und Beratung.Dies führte zur Aufnahme des Wohnquartiers in das Bund-Länder-Po-gramm Soziale Stadt und jetzt Stadtumbau West.“ Anschließendstellt sie die Verankerung des Programms in der Umgebung heraus,geht auf die Verbesserungen im Rahmen der Wohn- und Lebensum-stände sowie auf umgesetzte und geplante soziale Projekte ein. IhrFazit lautet:

„Mattenberg hat sich für die Bewohnerschaft sehr zum Positiven ge-wendet.“ Dennoch sieht Hengelsbach-Knoop es als eine besondereSchwierigkeit an, das Image des Quartiers zu verbessern. Denn dieNeuerungen innerhalb des Stadtteils sind für Vorbeifahrende nichtsichtbar. „Mann muss sich rein bewegen“.

„Natur entwickelt unheimliche Dynamik“

Nach der Führung durch die Siedlung gelangt der Spaziergängerüber eine Brücke ins anschließende Gewerbegebiet. Christof Noldaunterrichtet den Hörer über die Umgebung und die daran angren-zende Autobahn A 44. „Wir haben eine Lücke im Lärmschutz“, sagtNolda.Ein Lärmschutz wird dann erstellt, wenn eine Autobahn erweitertoder neugebaut wird. Erst dann werden heutige Gesetzmäßigkeitenangewendet. Dies ist einer der Gründe für die künstliche Aufschüt-

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tung des Erdwalls entlang der Autobahn. „Die Idee hier ein Erdwallaufzuschütten, der gleichzeitig als Lärmschutz dienen sollte kam ausder Bürgerschaft“, berichtet Regula-Maria Ohlmeier vom Umwelt undGartenamt Kassel. Sie geht auf die Planung und Ausführung des Pro-jekts ein und schildert die Besonderheiten eines solchen Vorhabens.Schließlich erklärt Volker Lange dem Zuhörer die Aussicht vom Lärm-schutzwall in alle Himmelsrichtungen. Danach berichtet der Land-schaftsarchitekt über die Landschaftspflege und die Vegetation.„Was mich besonders fasziniert, ist zu beobachten, wie die Natur ex-plodiert und auf einer so riesigen Fläche eine ungeheure Dynamikentwickelt“, lautet sein Fazit, bevor er den Zuhörer durch einen Feld-weg auf den Schenkelsberg zur letzten Station begleitet. Dort verab-

schieden ihn die Stimmen all derer, die ihn auf seinem Weg begleite-ten. Der Zuhörer hat sich hinein bewegt und am Ende den Stadtteilin allen seinen Facetten kennengelernt. Wer dem nachfolgen möch-te, lädt sich einfach die Karte und die Audiodateien auf der Home-page herunter und los geht’s.

www.talk-walks.de

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Christof Noldas Beitrag bildet den Auftakt einer Reihe von wei-teren Gastbeiträgen, die sich in den kommenden Ausgaben derStadtZeit finden werden. Unter dem Arbeitstitel „Charta der Baukultur / Kasseler Erklä-rung zur Baukultur“ arbeitet derzeit eine für weitere Mitstreiteroffene Gruppe an den Grundlagen für selbige. Darüber hinaussoll es ein „Baukultur-Verdachtsflächen-Kataster“ geben, das ei-nen Überblick über Flächen und Gebäude gibt und besonderssensible Bereiche definiert. Um den Informationsfluss zu verbes-sern soll es eine Internetplattform zur Vernetzung baukulturellerAktivitäten geben. Alle Informationen zum Baukultur-Prozess und die Dokumenta-tion der bisherigen Arbeit sind bis auf weiteres auf den Seitender Stadt Kassel zu finden.

Kontakt: Magistrat der Stadt Kassel Amt für Stadtplanung, Bauaufsicht und DenkmalschutzAnsprechpartnerin: Petra GerholdTel. 0561/ [email protected] (> Projekte > Baukultur)

Baukultur in Kassel – einProzessDie Stadt ist das Zusammenspiel unter-schiedlicher Wünsche und Aspekte. Nur ingegenseitigem Respekt werden sie zu einem überzeugenden Ganzen. Die Aufgabe guter Baukultur ist es, die„richtige“ Position zu generieren.

Von Christof Nolda

Die Stadt Kassel hat sich zum Ziel gesetzt, sich aktiv um eine guteBaukultur zu kümmern – nicht nur für herausragende Bauaufgaben,sondern auch im Sinne einer guten Gebrauchskultur für die Lebens-qualität im Alltag. Aber was ist Baukultur und was können wir tunum unsere gebaute Umwelt zu verbessern? Selbstverständlich hat ein Haus zu funktionieren. Bauherren und Bau-frauen wünschen sich die unterschiedlichsten Dinge: das sichere,warme Dach über dem Kopf, das Erscheinungsbild im Sinne der Iden-tifikation oder die Anforderung an Aufenthaltsqualität. Dass dies imKosten- und Zeitrahmen erfolgt, ist ebenfalls ein nicht unwesentlicherAnspruch an ein Haus. Ein gutes Projekt muss alle diese Anforderun-gen erfüllen.Jedes Projekt ist ein Eingriff in bestehende Strukturen und Abhängig-keiten. Daraus ergibt sich der zweite Grundsatz für gute Baukultur:Das Einfügen und Positionieren in die bauliche und soziale Umge-bung hat mit Respekt zu erfolgen. Die Stadt ist das Zusammenspielunterschiedlicher Wünsche und Aspekte, die nur in gegenseitigemRespekt zu einem überzeugenden Ganzen werden. Ob es der städte-bauliche Kontext, der Respekt gegenüber der Umwelt und den direk-ten Nachbarn oder der Respekt gegenüber baulichen Zeugnissen ausder Vergangenheit ist – ohne einen respektvollen Umgang miteinan-der und gegenüber dem Ganzen ist kein gutes Bauprojekt denkbar.Kommen wir zum dritten Kriterium guter Baukultur, das dem Kultur-begriff am nächsten ist: Jeder Eingriff, jedes Raumeinnehmen, jedes„in den Weg stellen“ produziert Bilder, Projektionsflächen, Skulptu-ren, die nichtssagend oder erzählend sind. Nicht nur historische Bau-substanz erzählt Geschichten, auch wir sind heute in der Lage, durchneue Bauaufgaben Geschichten zu erzählen. Jedes Bauen ist der Ein-griff in bestehende Strukturen und erst recht in die Natur. Es ist alsodurch gute Baukultur ein Stück Ausgleich oder Entschädigung zu leis-ten. Die Aufgabe guter Baukultur ist es, hier die 'richtige' Position zugenerieren.

Baukultur auch als kommunikativer Auftrag

Bauen ist Kultur und Kultur ist Kommunikation. Baukultur ist auchdas Gespräch darüber, wie wir das Gebaute sehen und empfinden.Genauso wie andere Kulturbereiche lässt sich das Bauen ohne dieseKommunikation weder begreifen noch weiterentwickeln. Baukulturist deshalb nicht nur ein baulicher, sondern im Wesentlichen ein kom-munikativer Auftrag. Kultur ist nicht der Gegenstand selbst, sonderndas Gespräch durch oder über den gebauten Gegenstand: ein Haus,eine Freifläche, eine Straße, die Stadt. Erst durch die Auseinanderset-zung mit der Umgebung, der Geschichte, der Nachbarschaft, erst

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Baukultur Kassel

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durch die Bereitschaft das Bauwerk als Beitrag, als Aussage und Po-sition zu erkennen, entwickelt sich das, was wir als Kultur bezeich-nen.In Kassel wurde in den letzten 100 Jahren mehr gebaut als in mancheiner anderen Stadt. Die Zerstörung im und nach dem Zweiten Welt-krieg hat Kassel geprägt. Kassel ist heute eine Stadt, die die span-nende Aufgabe hat, bei jeder Bauaufgabe immer wieder neu die Ent-scheidung zu treffen, wie das geplante Bauprojekt zu einer Definiti-on des Kasseler Stadtbildes beitragen kann. Kassel definiert sich nichtdurch ein geschlossenes historisches Stadtbild. Anhaltspunkte für ei-nen Bezug wie das Weltkulturerbe im Bergpark oder die Fuldaaue lie-gen außerhalb des Stadtzentrums. Die Wiederaufbaustadt bleibt inihrer Empfindlichkeit und im Suchen nach einer Definition scheinbarallein. Eine Diskussion um Baukultur in Kassel ist auch die Auseinan-dersetzung mit dieser Fragestellung.Es stellt sich die Frage: Was müssen wir heute tun, damit Kassel infünf Jahren als eine Stadt bekannt ist, die sich in besonderem Maßeum Baukultur kümmert? Die über Mittel und Wege verfügt, in derweiteren Entwicklung Projekte im Sinne einer guten Baukultur zu rea-lisieren?

Beteiligungsprozess zur Kasseler BaukulturVon der Einladung der Stadt Kassel im Herbst 2013 zu einem Beteili-gungsprozess zur Kasseler Baukultur fühlten sich viele Menschen an-gesprochen. Die ersten Treffen waren davon geprägt, eine gemein-same Begriffsgrundlage zu erarbeiten. Wenn wir uns dabei auf die1950er Jahre als einen Hintergrund geeinigt haben, wissen wir dabeigenau, dass der barocke Stadtgrundriss, die besondere Einbindung indie Landschaft, die Interpretationsvielfalt der Nachkriegsarchitekturebenso wichtige Kriterien für ein in Gemeinschaft weiter zu entwi-ckelndes Stadtbild sind. Zum ersten Fachsymposium im September2013 kamen mehr als achtzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer, eindeutliches Zeichen, dass sich Kassel auf seine Bürgerschaft verlassenkann. Gerade im Bereich der Baukultur ist das Engagement in vielenInitiativen, Organisationen und in der Fachöffentlichkeit besondersgroß. Ob im Kasseler Architekturzentrum, im Evangelischen Forum,im Arbeitskreis West e.V., ob im Kollegium und unter den Studieren-den der Universität, ob im Bund Deutscher Baumeister oder im BundDeutscher Architekten, in Kassel wird über das Bauen und über diegebaute Stadt diskutiert, debattiert und gearbeitet. In mehreren Arbeitsgruppen werden seitdem Themenfelder für denkünftigen Kasseler Baukultur-Prozess benannt und diskutiert. Im Vor-dergrund stehen als nächste Schritte die Formulierung eines Kasseler– und kasselspezifischen – „Denkzettels“ zur Baukultur und die Ver-abredung, über ein digital unterstütztes Netz enger und auch in kon-struktiver Auseinandersetzung zusammen zu arbeiten. Der Hessische„Tag der Baukultur“, der in Kooperation mit der „Landesinitiative+Baukultur in Hessen“, der Bundesstiftung Baukultur und ihrem För-derverein am 14. Oktober 2014 in Kassel stattfand, würdigte das En-gagement der Kasseler Initiative und stellte sie in den landes- undbundesweiten Kontext. Ein Anfang ist gemacht. Erfolgreich bleibt er nur, wenn weiterhin soviele Menschen bereit sind, sich an der Entwicklung eines Hand-lungskonzepts zur Baukultur zu beteiligen. Ob es die Diskussion umdas eigene Haus, das Haus in der Nachbarschaft oder die Stadt imGesamten ist: Wir freuen uns auf Ihr Engagement.

Christof Nolda studierte nach einer Ausbildung als Zimmerer Archi-tektur und Städtebau in Kassel. Es folgten 20 Jahre Berufstätigkeit alsfreier und angestellter Architekt u.a. in Kassel und Leipzig. Seit 2012ist Christof Nolda Dezernent für Verkehr, Umwelt, Stadtentwicklungund Bauen der Stadt Kassel. Christof Nolda ist Mitglied im Bund Deut-scher Architekten und in der Deutschen Akademie für Städtebau undLandesplanung.

Info:www.stadt-kassel.de > Projekte > Baukultur

Foto: Sorem

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Von Honig über Fruchtaufstrich aus regio-nalen Früchten, Käse sowie Wurst von Wild-und Hausschwein bis hin zu Reinhardswäl-der Nudeln und Solesalz aus der Weserther-me: Eine Palette von rund zwanzig verschie-denen Produkten von Erzeugern aus demReinhardswald fasst das neue Marketing-La-bel zusammen und vermarktet sie gemein-sam. „Endlich kann man den Reinhardswaldauch schmecken – und das auch zu Hause“,macht Vizelandrätin Susanne Selbert Appe-tit auf dieses neue Angebot. „Unter demSlogan ‚Natürlich, ein Stück Region!’ bietenwir diese Artikel aus unserer Region an.“ Die Reinhardswald-Produkte sprechen Tou-risten und Einheimische gleichermaßen an.Davon ist die Vize-Landrätin überzeugt.„Wer das perfekte Geschenk aus der Regionsucht oder ein Erinnerungsmitbringsel, derist hier genau an der richtigen Stelle.“Die regionalen Produkte werden von den Di-rektvermarktern und Erzeugern Jütte ausFuldatal, Trinoga aus Grebenstein, Köhlerund Müller sowie der Baunataler Diakonie

aus Hofgeismar, Heere aus Trendelburg undder Wesertherme in Bad Karlshafen produ-ziert. Zusammen mit der Baunataler Diakonie Kas-sel hat der Landkreis Kassel mit dem Eigen-betrieb Jugend- und Freizeiteinrichtungendes Landkreises diese Initiative gestartet. Der Vertrieb liegt bei der Baunataler Diako-nie Kassel, verkauft werden die Produkte imHofladen der Baunataler Diakonie in Hof-geismar, im tegut „Lädchen für alles“ inOberweser, in der Touristinformation imHofgeismarer Rathaus, bei der FleischereiKöhler in Hofgeismar, im Tierpark Sababurgund in den Rathäusern von Trendelburg undReinhardshagen, in der BlumenwerkstattGrebenstein, im Klosterlädchen Wahlsburg-Lippoldsberg sowie in der Wesertherme inBad Karlshafen.

LANDKRE I S KASSE L

Den Reinhardswaldschmecken„Natürlich ein Stück Region“: Baunataler Diakonie und Landkreis Kassel starte-ten neues Angebot mit Produkten aus den Kommunen des Reinhardswaldes.

Persönliche Geschenkideen zu-sammenstellen

In einer rustikalen Holzkiste, die von einemIntegrationsbetrieb der Baunataler Diakoniein Wabern (Schwalm-Eder-Kreis) produziertwird, lassen sich die einzelnen Artikel zuganz persönlichen Geschenkideen zusam-menstellen. „Jeder kann sich seine eigeneReinhardswald-Kiste zusammenstellen“,freut sich Susanne Selbert. Für das überzeugende Präsentationskon-zept der Regionalwaren zeichnen die bei-den Designer Michael Neusüß und OliverPlümpe aus Kassel verantwortlich. Trotz hochwertiger Verpackung und hoch-wertigem Inhalt warten die Produkte mitangemessenen Preisen auf: Sie reichen von2,90 Euro für die Nudeln bis zu 8,90 Eurofür 500 Gramm Rundkäse. Hinzu kommt1,50 Euro bis 2,50 Euro für die Geschenk-kästchen. „Die Erfahrungen mit anderen re-gionalen Produktreihen zeigen, dass dieseGrößenordnung von den Käufern akzeptiertwird“, betont die Vize-Landrätin. „Zumal esein außergewöhnliches Geschenk mit Allein-stellungsmerkmal ist.“

„Natürlich ein Stück Region“Der Verkauf der neuen Reinhardswald-Produkte starteteam 1. Oktober 2014. Zu den rund 20 Produkten undauch zu den bisherigen Verkaufsstellen werden sichnach und nach weitere hinzugesellen.

Die Verkaufsstellen im Überblick: Bad Karlshafen: WeserthermeGrebenstein: BlumenwerkstattHofgeismar: Hofladen der Baunataler Diakonie, Tourist-information im Rathaus, Fleischerei KöhlerOberweser: tegut „Lädchen für alles“Reinhardshagen: RathausTierpark SababurgTrendelburg: RathausWahlsburg-Lippoldsberg: Klosterlädchen

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Sonntagabend, 19.45 Uhr: Junge, Alte undKinder laufen im Gemeindepavillon derChristuskirche in Bad Wilhelmshöhe zwi-schen dem großen Gemeinderaum und derKüche hin und her und tragen Geschirr zurSpülmaschine. Fix räumt das „Spül-Kom-mando“ die fertige Maschine aus. WeitereHelfer sind zur Stelle und räumen das tro-ckene Geschirr gleich an Ort und Stelle,während die Spülmaschine sofort mit demnächsten Gang befüllt wird. Wieder anderepacken die Tischdekoration zusammen, diedie große Tafel zierte, an der noch kurz vor-her gut 15 Leute in fröhlicher Stimmung ge-gessen und getrunken haben. An einemTisch schnürt jemand kleine Esspakete mitdem wenigen, was von der Tafelrunde übriggeblieben ist. Um 20 Uhr und so, dass alle noch pünktlichzum Beginn des Tatorts zuhause sein kön-nen, sieht der Gemeindepavillon aus, als seinichts gewesen. Die Anwesenden verab-schieden sich herzlich und freuen sich schonauf die nächste Zusammenkunft. „Biblisch kochen“ hat Marion Steinbach dievon ihr im Herbst 2010 erstmalig initiierteVeranstaltung genannt. Junge wie alte, kir-chennahe wie kirchenferne Menschen tref-fen sich bei dieser Gelegenheit, um ein ge-meinsames Mahl vorzubereiten und sich mitder dazugehörigen Geschichte zu beschäfti-

gen. Sie „übersetzen“ diese ins Hier undJetzt , schnippeln und köcheln gemeinsamund tafeln dann festlich in großer Runde. "Ich selbst esse einfach sehr gern, insbeson-dere in Gesellschaft. Und dazu bin ich vondem begeistert, was die Bibel uns für unserLeben zu sagen hat", so die seit vielen Jah-ren ehrenamtlich in der Gemeinde enga-gierte Frau. „Kochen mit der Bibel“ ist der Ti-tel des Buches, das die begeisterte Hobby-Köchin irgendwann geschenkt bekam. „DieIdee, zu kochen und sich mit biblischen Ge-schichten zu beschäftigen fand ich totalspannend. Und als ich die Einleitung gele-sen hatte war klar: Das will ich auch in un-serer Gemeinde ausprobieren.“

Aussehen und Geschmack prima

Im Vorwort des Buches schreiben die Auto-ren Anthony Chiffolo und Rayner Heese Jr.:„Wir nannten die Veranstaltung ,BiblischesÜberraschungsmahl‘ und ließen die Leuteselbst wählen, was sie zubereiten wollten.(...) Das Ergebnis war ein phantastisches Es-sen. Wir stellten schnell fest, dass jederKoch und jede Köchin das Rezept nach Gus-to abgewandelt hatte und das alle Ergebnis-se im Geschmack und Aussehen recht an-nehmbar geraten waren.“Bevor die Initiatorin ihre Ideen in die Tat um-setzen konnte, stellte sie ihr Vorhaben ersteinmal den Gemeindeverantwortlichen �

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„Eine wunderbare Sache!“Kirchennahe wie kirchenferne Menschen bringt Marion Steinbach beim „Biblisch kochen“zusammen. Essen und Glauben passen für sie ganz hervorragend zusammen.

Von Klaus Schaake

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vor, wie das bei „Kirchens“ so üblich ist. Aufderen Okay musste sie nicht lange warten,vielmehr rannte sie offene Türen ein. Auchdie Pfarrer wollten direkt mitmachen. Marion Steinbach überlegte, was eine guteGeschichte für das erste gemeinsame Mahlmit Rezepten aus der nahöstlichen Küchesein könnte. „Uns geht es nicht darum, da-bei ein koscheres Essen auf den Tisch zubringen“, sagt die Organisatorin. Ihre einzi-ge Bedingung: „Leicht zu kochen und lecker!“

Zum Auftakt Sie entschied sie sich für „Abi-gal kocht ein Versöhnungsessen“. Es ist dieGeschichte aus dem Alten Testament (1.Samuel 25, 14-25a) über eine kluge voraus-schauende Frau. Abigal verhindert einenhandfesten Konflikt zwischen David und ih-rem Gatten Nabal, indem sie in einem Mo-ment gefährlicher Spannungen große Men-gen Nahrungsmittel herbeischafft, darunterauch einige der am meisten geschätztenProdukte des Landes. Durch die große Men-ge guter Gaben, die sie ihren Eseln auflud,wollte sie David besänftigen und die Unver-schämtheit ihres Mannes sühnen. „Das The-ma ,Versöhnung‘ betrifft uns alle“, sagt Ma-rion Steinbach zu ihrer damaligen Wahl.

„Lebendige Kirche ist gastfreundlich“

Seitdem standen Themen wie „Von zweiBrüdern und einem Linsengericht“, „Das fin-det Sara lustig…“, „Das Passahfest – Festder Erinnerung und Freude“ oder „Fünf Bro-

te – zwei Fische!? – Grillparty als BiblischesKochvergnügen“ auf der Koch-Agenda. Im-mer waren die Kochteams unterschiedlichbesetzt und es gab viele Möglichkeiten,über – und das im wahrsten Sinne des Wor-tes – Gott und die Welt ins Gespräch zukommen. Damit das alles klappt und alle pünktlichzum Sonntagabend-Krimi wieder zuhausesind, treffen sich die Koch- und Speisewilli-gen um 17 Uhr im Gemeindepavillon. Nacheiner kurzen Vorstellungsrunde erzählt Ma-rion Steinbach die Bibelgeschichte, der sichdie Kochgruppe am jeweiligen Tag widmet.Danach gibt es ein kurzes „Blitzlicht“, wasdie Anwesenden zu dieser Geschichte imHier und Jetzt assoziieren und wer möchte,stimmt in ein Lied oder ein kurzes Gebetein, bevor die Organisatorin die Rezepte er-läutert und verteilt.Eine knappe Stunde haben die Schnippel-und Kochteams dann Zeit, an den Rezepten,die sie sich ausgesucht haben, zu arbeiten. Wer schneller fertig ist, weil er oder sie„nur“ den Nachtisch gerührt hat, beginntschon mal zusammen mit anderen Helfern,

die Tische zu einer großen Tafel zusammen-zustellen und zu dekorieren. In entspannter Atmosphäre bleibt dann einegute Stunde Zeit für das festliche Mahl. „Ander großen Tafel schmausen wir fröhlichund kommen dabei ins Gespräch“, sagt Ma-rion Steinbach. Ihre Motivation für‘s „Bibli-sche kochen“ ist so einfach wie einleuch-tend: „Lebendige Kirche ist für mich gast-freundlich. Und in der heutigen Zeit habenwir Sehnsucht nach Begegnung. Glaubenmit etwas so Alltäglichem wie Essen zu ver-binden, ist eine wunderbare Sache!“ �

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Abigails Versöhnungsmahl-MenüLamm mit Feigen und RotweinLammhack mit Walnüssen und GranatapfelsaftGebackener Schafskäse mit frischen DattelnGeröstete Gerste mit Bataten (Süßkartoffeln) und RübenSalat aus Weizenkörnern und weißen BohnenTabbule (Salat aus der libanesischen Küche)Abigajils LinsengerichtFeigenkuchenRosinenkuchenDazu arabisches Brot, Obst und Wein/Saft

Zusammen vorbereiten, dekorieren und lecker essen....

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Menschen über 50 Jahre prägen das Ge-schehen in Wirtschaft und Politik – eineSelbstverständlichkeit überall auf der Welt.Niemand verschwendet daran auch nur ei-nen Gedanken. Werden Menschen über 50 erwerbslos, än-dert sich dies rasant. Plötzlich sind die Zwei-fel da: Können die das noch? Wollen diedenn noch? Vorurteile abbauen und die Beschäftigung-schancen erfahrener Bewerber erhöhen,das sind die Anliegen des nordhessischenBeschäftigungspaktes Perspektive 50plus.Für Carsten Höhre Gesamtprojektleiter desPaktes besteht die wesentliche Aufgabe da-rin, „eine Normalität zu schaffen, in der Al-ter als Ausschlusskriterium vom Arbeits-markt keine Rolle mehr spielt.“ Die Jobcenter von Stadt und Landkreis Kas-sel und der Kreise Werra-Meißner, Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg arbeitenhier ganz eng zusammen, um älteren Lang-zeiterwerbslosen wieder eine Chance aufdem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dass das funktioniert berichtet Carsten Höh-re: „Allein in den letzten drei Jahren konn-ten durch die speziell ausgerichteten Regio-nalprojekte über 4000 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter 50plus für die regionale Wirt-schaft zurückgewonnen werden. Dieses Er-gebnis unterstreicht nachdrücklich die Qua-litäten erfahrener Mitarbeiter“. Auch Martina Junghans, Geschäftsführerinder G. Junghans Kunststoffwarenfabrik inHessisch Lichtenau, nimmt das so wahr: „Ichschätze die Beständigkeit und Loyalität älte-rer Mitarbeiter – auf sie ist kontinuierlichVerlass.“

Demografischem Wandel begeg-nen, Perspektiven geben

Durch die enge Zusammenarbeit von gleichfünf Jobcentern können Arbeitgeber auf ei-nen erweiterten regionalen Bewerberpoolzugreifen. Waltraud Rebbe-Meyer, Heim-

und Pflegedienstleitung Pflegehotel Willin-gen GmbH, fasst es so zusammen: „Die Zu-sammenarbeit mit dem Beschäftigungspaktspart Zeit bei der Personalsuche und -aus-wahl bei gleichzeitiger Hilfestellung für Qua-lifizierung und Einarbeitung.“Darüber hinaus engagiert sich der Beschäf-tigungspakt auch mit demografischen Pro-jekten in der Region. Dies wurde erst kürz-lich eindrucksvoll bestätigt: 58 Projekte hat-ten sich landesweit für den Hessischen De-mografie-Preis 2014 beworben, acht davonwurden von einer hochkarätigen Jury für ei-ne Auszeichnung vorgeschlagen. Darunterauch der nordhessische Beschäftigungspakt

„Perspektive 50plus“, der den gemeinsammit der Gemeinde Söhrewald entwickelten„Dorfservice Söhrewald“ ins Rennen ge-schickt hatte. Älteren Langzeitarbeitslosen eine Chanceauf dem Arbeitsmarkt bieten und gleichzei-tig den zunehmend infrastrukturellen Pro-blemen im ländlichen Raum aufgrund desdemografischen Wandels begegnen – dasist die Idee des Services, der seit 2009 fürdie Menschen in der Gemeinde aktiv ist. DieJury würdigte dieses Engagement mit ei-nem Anerkennungspreis, der am 9. Oktober2014 in der Hessischen Staatskanzlei inWiesbaden feierlich verliehen wurde.

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Perspektive 50plus – Beschäftigungspakt Nordhessen… ist das regionale Großprojekt des Bundesprogramms „Perspektive 50plus – Be-schäftigungspakte in den Regionen.“ Das Bundesprogramm ist aktuell in seiner drittenProgrammperiode bis 31.12.2015. Seit Ende 2005 arbeiten unter dem Dach des Bun-desprogramms mittlerweile 78 Beschäftigungspakte mit 421 Jobcentern in ganzDeutschland an der Wiedereingliederung älterer langzeiterwerbsloser Menschen inden ersten Arbeitsmarkt.Die Mobilisierung der Regionen hat ein reiches Spektrum an Projekten und Instru-menten entstehen lassen, die jeweils an die besonderen Bedingungen der jeweiligenRegion anknüpfen.

Kontakt:Perspektive 50plus – Beschäftigungspakt NordhessenCarsten HöhreKurfürstenstraße 9, 34117 KasselTel. 0561 - 4 50 66 [email protected]

Die Potenziale deralten Hasen nutzen!Vorurteile abbauen und die Beschäftigungschancen

erfahrener Bewerber erhöhen: Für sein kreatives

Engagement gewinnt der nordhessische Beschäftigungs-

pakt den Hessischen Demografie-Preis 2014.

Margrit Henning (Dorfservice Söhrewald), Carsten Höhre (BeschäftigungspaktNordhessen), Jörg Winter (Jobcenter Landkreis Kassel) und der Demografie-Beauftragte der Hessischen Landesregierung Staatsminister Axel Wintermeyer(v.l.n.r.) Foto: Hessische Staatskanzlei

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Die Entdeckung derUnendlichkeitGroßbritannien 2014Regie: James MarshMit: Eddie Redmayne, Felicity Jones, David Thewlis u.a. / 123 Min.

James Marshs emotional-charmantes Biopic-Drama „Die Entdeckungder Unendlichkeit” erzählt die Geschichte des Physikers Stephen Haw-king und dessen Liebe zu seiner Frau Jane. Cambridge, 1963: Der 21-jährige Physiker Stephen Hawking ist seinenKommilitonen an der ehrenwerten Universität meilenweit überlegen.Sein Professor Dennis Sciama erkennt Hawkings Genie und fördert es.Obwohl ein wenig schüchtern und verkopft, läuft auch das gesell-schaftliche Leben nicht an dem Brillenträger vorbei: Hawking verliebtsich unsterblich in die Romanistikstudentin Jane Wilde und die beidenwerden ein Paar. Doch bald steht die große Liebe auf dem Prüfstand,denn die Ärzte stellen fest, dass Hawking unter der NervenkrankheitALS leidet und prognostizieren dem jungen Mann nur noch zwei wei-tere Jahre Lebenszeit. Jane wendet sich jedoch entgegen HawkingsForderung nicht von ihm ab – im Gegenteil, sie heiraten 1965 und be-kommen ein Kind. Während der körperliche Verfall des Physikers durchdas Versagen der Muskeln rasend fortschreitet, kämpfen Stephen undJane unermüdlich weiter. Trotz seiner immer stärker eingeschränktenMobilität promoviert Hawking bald, seine geistigen Fähigkeiten sindvon der Krankheit nicht betroffen.

Geplant zum Bundesstart am 25.12.

Frau Müller muss wegDeutschland 2014Regie: Sönke WortmannDarsteller: Gabriela Maria Schmeide, Justus von Dohnányi, Anke En-gelke, Ken Duken, Mina Tander, Alwara Höfels, Rainer Galke, JürgenMaurer

Mit seinem neuen Film FRAU MÜLLER MUSS WEG verwandelt SönkeWortmann eine Grundschule in eine Kampfarena elterlicher Eitelkei-ten. Basierend auf dem erfolgreichen Theaterstück von Lutz Hübner istdiese perfekt abgestimmte Komödie eine bittersüße Abrechnung mitdem Bildungssystem in Deutschland. Je mehr der Elternabend ausdem Ruder läuft, desto weiter zieht der Film thematisch seine Kreise.Helikopter-Eltern üben den Aufstand im Klassenzimmer. Frau Müller muss weg! Soviel steht fest, als sich eine Gesandtschaftbesorgter Eltern zu einem außerplanmäßigen Termin mit der Klassen-lehrerin Frau Müller zusammenfindet. Weil die Noten schlecht sindund am Schuljahresende die Entscheidung fällt, ob die Kinder denSprung aufs Gymnasium schaffen, sind die Eltern fest entschlossen,mit der Absetzung der Lehrerin zu retten, was noch zu retten ist –koste es, was es wolle! Doch Frau Müller spielt nicht mit. Mit einemMal brechen bei den doch so perfekten Müttern und Vätern alle Vorbe-halte und Ressentiments, Zweifel und Sorgen, Gehässigkeiten undÄngste hervor. Die wahre Schlacht, die beginnt jetzt...geplant ab 15. Januar

Fimladen, Goethestr. 31 Kinokasse Tel 0561/7076422www.filmladen.de

Gloria Kino, Fr.-Ebert-Str. 3 Kinokasse Tel 0561/7667950www.gloriakino.de

BALi Kinos im KulturBahnhof Kinokasse Tel 0561/710550www.balikinos.de

WILD TALES - Jeder dreht maldurch! Argentinien / Spanien 2014/ Länge: 122 MinRegie: Damián Szifron mit Ricardo Darín, Leonardo Sbaraglia, Darío Grandinetti

Jeder kennt das Gefühl: die Wut über die Unzulänglichkeiten des Le-bens. Ein harmloser Moment bringt das Fass zum Überlaufen und rufteine Kettenreaktion hervor. Manche bleiben ruhig. Andere explodieren.WILD TALES ist ein Film über Menschen, die explodieren.Die rabenschwarze Komödie WILD TALES ist eine geniale Mischungzwischen Tarantino, Almodóvar und den Coen Brothers. WILD TALES istdas seltene Beispiel für einen Film ohne Netz und doppelten Boden,ohne Gurt, Airbag oder andere Sicherheitsmechanismen. Er ist Kino,wie es purer nicht sein könnte, durch und durch argentinisch undgleichzeitig so universal, dass er uns allen den Spiegel vorhält. DasBiest, das er zeigt, das sind wir. Und wir sind urkomisch in unserer ver-zweifelten Wut.Zum Äußersten getrieben in einer unberechenbaren, ständigem Wan-del ausgesetzten Realität, überschreiten die Figuren in WILD TALES denschmalen Grat, der Zivilisation von Barbarei trennt. Der Verrat einesLiebenden, die Konfrontation mit einer vergessen geglaubten Vergan-genheit und die Gewalt, die sich aus ganz alltäglichen Begegnungenergibt, treiben die Figuren immer weiter, in den Wahnsinn hinein. Undje weiter sie in diese Richtung getrieben werden, desto mehr lassen siesich fallen und geben sich dem verbotenen Vergnügen hin, die Kon-trolle zu verlieren.

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28 StadtZeit Kassel Nr. 65

Sudoku

Viel Erfolg!

6 1 2

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7

8 1 4

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Herausgeber: Dipl.Ing. Klaus Schaakeprintsenrolle - verlag & medien GmbH

StadtZeit Kassel erscheint 6 Mal jährlich Auflage: 10.000Erscheinungstermin: Mitte der geraden Monate Anzeigenpreisliste: 08/14

Redaktion: Klaus SchaakeFriedrich-Erbert-Str. 48 • 34117 KasselFon: 0561/475 10 [email protected]

Grafik/Layout:Günter BenedixFriedrich-Erbert-Str. 48 • 34117 KasselFon: 0561/475 10 [email protected]

Titelbild: Philips

AutorenGünter Benedix (gb), Klaus Schaake (sc), Gastautoren

Fotos/Grafiken:Günter Benedix, Klaus SchaakeAlle nicht näher bezeichneten Bilder/Grafiken wurden der Redaktion von den verschiedenenVeranstaltern zur Veröffentlichung überlassen.

RECHTLICHE HINWEISENamentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausge-bers wieder. Für eingesandte Bilder oder Manuskripte wird keine Haftung übernommen. DieRedaktion behält sich die Kürzung von zur Veröffentlichung eingesandten Beiträgen vor. DieUrheberrechte für An zeigen ge staltungen liegen bei printsenrolle – verlag & medien GmbHund dürfen nur mit Genehmigung zur Weiterverwendung gelangen. Alle Angaben ohneGewähr.Die Sender von Manuskripten, Grafiken oder Fotos erklären sich einverstanden mit der Ver-öffentlichung und erklären, im Besitz der Nutzungs- bzw. Abbildungsrechte zu sein. Solltenauf Grund der Zusendung von Manuskripten, Grafiken oder Fotos die Rechte Dritter berührtsein, trägt der Übersender etwaige aus Urheberrechtsverletzungen resultierende Schäden.

IMPRESSUM

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StadtZeit Kassel Nr. 62

Schon Arnold Bode hatte den Druck verspürt: Die vom Grün-dungsvater in Gang gesetzte institutionelle Eigendynamik ver-pflichtet jede documenta dazu, die vorangegangene in Hinblickauf Räume, Etat und Besucherzahl zu übertreffen. Während fürdies ungeschriebene Gesetz bei Finanz- und Publikumsaufkom-men noch Luft vorhanden zu sein scheint, ist die räumliche Ex-pansion nun offensichtlich an ihre Grenzen gestoßen. NachdemCarolyn Christov-Bakargiev 2012 das gesamte Stadtgebiet zumdocumenta-Schauplatz und alles darin zum Exponat erklärt hat-te, scheint für die 14. Version ein Darüberhinausgehen kaummöglich: Alles ist nicht zu toppen. Das Kasseler Becken ist also für die Weltkunstausstellung sichtlichzu eng geworden. Als nächster Schritt kommt daher nur dernach außen in Betracht. Und diesen will die documenta nun voll-ziehen. Adam Szymczyk hat mit seinem bipolaren Konzept denRadius erweitert, um 2017 neben Kassel auch Athen zur docu-menta-Stadt zu machen. Es erstaunt nicht, dass diese Zumutung einen lokalpatriotisch ge-färbten Entrüstungssturm geerntet hatte. Öffentlich vorgetrage-ne Verlustängste begleiteten die Ankündigung, den Norden Hes-sens mit dem Süden Europas korrelieren zu wollen. Nachdemsich – mühsam genug – breiteste Kreise der Kasseler Bevölkerungmit dem zyklischen Kunstaufkommen emotional arrangiert ha-ben, wird nun die Befürchtung kultiviert, nicht mehr die unge-teilte Aufmerksamkeit der internationalen Kunstwelt auf Kasselfokussieren zu können. Dabei sind – drei Jahre vor Eröffnung – selbstverständlich diemeisten Fragen offen bzw. noch gar nicht gestellt. So musstezum Beispiel seit Jahrzehnten immer wieder Mühe auf die Be-antwortung der (längst zufriedenstellend beantworteten) Frage„Warum gerade Kassel?“ verwandt werden. Heute hingegendrängt sich die (noch lange nicht schlüssig beantwortete) Frage„Warum gerade Athen?“ auf. Sechs Jahrzehnte lang sollte dieWelt von Kassel lernen: Wer sehen wollte, was im jeweiligen Jahrstate of the art war, hatte sich wohl oder übel nach Nordhessenzu bequemen. Nun soll – in einer argumentativen Schubumkehr– Kassel von Athen lernen? Anstatt das globale Kunstpublikumnach Kassel zu nötigen, kommt die documenta nun der globalenKunstwelt entgegen? Verständlich, dass viele diesen Rollen-tausch nicht mitvollziehen mögen. Dabei haben derlei Auswanderungspläne Tradition. War BodesDrohung, bei anhaltendem Desinteresse der Kasseler Stadtver-waltung werde er bereits 1959 mit der zweiten Version nachAmsterdam übersiedeln, eher taktischer Natur – ein Erpres-sungsversuch von so geringer Glaubwürdigkeit wie Erfolgsaus-sicht –, gab es anschließend jedoch wiederholt ernst zu neh-mende Aktivitäten, das Kasseler Markenzeichen nach Frankfurt,

München, Berlin, Köln, gar nach Philadelphia zu transplantieren.Als dann Okwui Enwezor mit seiner weltweit verstreuten Platt-form-Struktur, die documenta weitaus radikaler zu entorten ge-dachte als der jetzige innereuropäische Spagat, war die öffentli-che Erregung erheblich gemäßigter – wohl auch, weil die außer-kasselänerischen Standorte sich doch nur als vorbereitende Ne-benschauplätze entpuppten. Und auch Carolyn Christov-Bakar-gievs d13-Exkursionen nach Kabul, Kairo und Banff wurden inKassel kaum zur Kenntnis genommen. Erst jetzt ertönt der kol-lektive Aufschrei auch jener Kasseler Wutbürger, die vorgeben,sich für die documenta stark zu machen, aber wohl nur derenwirtschaftlichen Sekundäreffekte meinen. Unüberhörbar wird,dass manche sich nicht wegnehmen lassen wollen, was sie wo-möglich nie wirklich besessen haben und allenfalls von außenkennen. Es muss also heute darum gehen, die documenta gegen ihre Ver-teidiger in Schutz zu nehmen. Denn um wirklich neu zu sein,muss das neue d14-Format seinen Gleichwertigkeitsanspruchkonsequent gegen alle Anfeindungen behaupten. Erst wenn siesich nicht kleinreden und nicht auf die Asymmetrie eines nord-hessischen Hauptstandbeins gegenüber einem sekundären euro-päischen Spielbein reduzieren lässt, kann die Idee der perspekti-vischen Verdoppelung innovative Dynamik entfalten. Prophezeiungen ihres Endes gehören zur documenta wie die Be-schimpfung ihrer Repräsentanten oder ihrer Exponate. Wedersind die Endzeiterwartungen eingetreten, noch haben sie ge-schadet. Lernen wir doch also, was immer es von Athen zu ler-nen gibt – der entsprechende Lehrplan wird uns bis zum Unter-richtsbeginn sicher noch nachgereicht werden –, und freuen wiruns darüber, dass die 14. documenta einer erfolgsgesättigten In-stitution ihre Krise zurückbringt, die ja seit 1955 ihr Überlebens-elixier war. Der Skandal liegt nicht darin, dass die documenta momentan zueinem neuen Format findet, sondern im Ruf nach dem StarkenMann: im Verlangen nach Einmischung der Kommunalpolitik ineine künstlerische Entscheidung, bei der manch einer die Kasse-ler Einrichtung in Gefahr sieht. Doch nicht dieses neue Format ge-fährdet den Fortbestand der Institution, sondern bereits der Ver-dacht, die Politik bestimme nunmehr die Richtlinien des Kuratori-schen. Es gehört zu den Alleinstellungsmerkmalen der documen-ta, von sich behaupten zu dürfen, sie habe sich während ihrer 60-jährigen Geschichte von allen politischen Interventionen freige-halten. Wenn dieses Image der künstlerischen Freiheit verlorenginge, wäre die documenta verloren. Auch hier gilt es, den An-fängen zu wehren: Bereits der Versuch einer Einflussnahme isttödlich!

EinWurfVon Harald Kimpel

Die Achse des Guten: documenta auf Abwegen

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Festlich ist der Tisch gedeckt, der Weinentkorkt, der Aperitif eingeschenkt: EinMenü mit edlen Zutaten steht zum Ver-speisen an. Stunden verbrachten dieGastgeber am heimischen Herd, um dielieben Freunde zu verwöhnen. Ein per-fekter Abend – fast. Denn das farbenfrohe Essen, die liebevollhergerichtete Dekoration und das blankgewienerte Geschirr kommen nicht wirk-lich zum Leuchten. Stefan Kemna, Produktdesigner undLichtexperte, sagt zu diesem Beispiel:„Möglicherweise ,ersäuft‘ alles in einemdiffusen ,Lichtbrei‘, für den z.B. ein De-ckenfluter mit relativ großem Abstandzur Decke verantwortlich ist. Das so ge-streute Licht kommt großflächig von derDecke zurück und ist zu diffus für die Illu-minierung eines solch wunderbaren Me-nüs.“ Für das eigentliche Essen sind zweifellosdie Kochkünste der Gastgeber entschei-dend – für die ebenso stilvolle Inszenie-rung des Esstisches ist es „gerichtetes“Licht!

Die entsprechenden Leuchten besitzeneinen Reflektor, der das Licht präziselenkt. In obigem Beispiel: exakt auf denTisch. „Wir wissen zu wenig zum das Thema,Licht‘ und nehmen es zumeist einfach sohin, wie wir es vorfinden. Dabei erfordertGestaltung mit Licht nicht unbedingt ein,Mordsbudget‘. ,Gewusst wie!‘ ist hierdie viel entscheidendere Frage“, so StefanKemna. Begeistert erzählt er von Tiepo-los Gewölbemalerei über dem Treppen-haus in der Würzburger Residenz und de-ren Wirkung, die das riesige Gewölbe äs-thetisch „abheben“ lasse. Doch auch Zuhause kann eine ganz nor-male Zimmerdecke „aufreissen“, bei-spielsweise über einen kleinen LED-Spotin blaues Licht getaucht. „Dazu noch einpaar Kerzen auf den Esstisch und schonhaben Sie eine phantastisch offene undgleichzeitig gemütliche Atmosphäre ge-zaubert, die Sie Ihren Raum kaum wie-dererkennen lässt.“Entwickelt Stefan Kemna ein Lichtkon-zept, dann befragt er zunächst seine

30 StadtZeit Kassel Nr. 65

Kunden, besucht ihre Wohnung bzw. ihrHaus. „Natürlich gilt es, ein paar generel-le Regeln zu befolgen, aber letztendlichist es eine sehr individuelle Frage, wie sichdie Bewohner in ihrem Zuhause auch be-züglich des Lichts wohl fühlen und fürGäste erlebbar machen wollen: ein gutesZuhause passt wie ein Handschuh unddas Licht gehört dazu!“

Unterschiedliche Lichtszenarienmitdenken

Für den Lichtexperten gilt es herauszufin-den, was den Menschen in ihrem direk-ten Umfeld besonders wichtig ist und wases folglich – und das im wahrsten Sinnedes Wortes – ins rechte Licht zu setzengilt. Wie nutze ich den Raum? Was bietetmeine Architektur? Was liegt mir am Her-zen? Worin zeigt sich mein Stil? Das sinddie dazugehörigen Fragen. Ob ein Halo-gen-Spot Licht und Schatten ins Laub-werk zaubert, ein gemaltes Portraitleuchten lässt, oder einem besonderenarchitektonischen Detail Beachtung

Räume zum Lebenerwecken!„Licht ist nicht alles. Aber ohne Licht ist alles nichts.“ Dassagt Stefan Kemna, Produktdesigner und Lichtexperte. „Mitdem richtigen Licht gestalten Sie Ihre Räume völlig neu.“

Von Klaus Schaake

W I E G E W O H N TFoto: Philips livingsculpture

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schenkt, entscheiden die Bewohnerselbst.Die Beleuchtung von Skulpturen stellt ei-nen Sonderfall dar. Für sie schafft einegekonnte Mischung aus diffusem und ge-richteten Licht weiche Übergänge undbringt ihre Plastizität zur Geltung.Die Lösungen im Wohnbereich folgenselbstverständlich auch der Nutzung derRäume. Idealerweise bedenkt ein Licht-konzept diese unterschiedlichen Nutzun-gen mit. Wer nur mal eben eine CD ausdem Wohnzimmer holen will, braucht da-für keine gemütliche Beleuchtung, son-dern nur ein Orientierungslicht. Auch dennächtlichen „Spaziergang“ zur Toilettewünschen die wenigsten im Flutlicht zuabsolvieren... Kleine LED-Lichter, eventuell sogar mitBewegungssensoren ausgestattet, sinddafür eine sehr gute Lösung. Viele Nut-zungsszenarien lassen sich durch unter-schiedliche Arten von Beleuchtung mitei-nander kombinieren. „Ungerichtetes unddiffuses Licht zur Orientierung, gerichte-tes Licht für das pralle Leben“, lautet hierdie Devise. Heute ist es noch so, dass die punktge-naue Inszenierung nach wie vor am leich-testen mit Halogenstrahlern umzusetzenist, weil diese mit unterschiedlichsten undgenauen Abstrahlwinkeln und Leistun-gen angeboten werden. Die Dimensionen eines Raumes hingegenlassen sich mit dezentralem Licht erleben.Vor allem kleine Räume wirken mit de-zentral aufgestelltem Licht größer. Einezentrale Lichtquelle spitzt das Gefühl derEnge eher zu.

31StadtZeit Kassel Nr. 65

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Die Farbtemperatur

Durch den Einsatz von unterschiedlichen Leuchtmitteln mitunterschiedlichen Farbtemperaturen können gezielt Licht-stimmungen erzeugt werden.Die Farbtemperatur beschreibt eine alltägliche Lichtsituati-on mit einem einzigen Zahlenwert. Eine Temperatur von5500 K (Kelvin) entspricht in etwa der des Tageslichts.Farbtemperaturen unterschiedlicher Lichtquellen: Kerze:1500 K, Glühbirne 100W: 2800 K, Halogenlampe: 3200 K,Spätabendsonne: 3500 K, Leuchtstoffröhre: (kaltweiß):4000 K, Morgen- und Abendsonne: 5000 K, Vormittags-und Nachmittagssonne: 5500 K, Mittagssonne: 5500 - 6000 KDer Mensch ist in der Lage sich automatisch auf die jeweili-ge Lichtsituation einzustellen. Durch unterschiedliche Typenvon lichtempfindlichen Zellen auf der Netzhaut des Augesist dies möglich. Eine weiße Fläche erkennen wir also alsweiß, egal ob im Licht einer Glühbirne oder in der Mittags-sonne.

LED-Leuchten

LED steht für „Licht emittierende Diode“. Im Laufe der letz-ten Jahre ist der LED der Durchbruch in der Beleuchtungs-technik gelungen. Seit die entwickelten Hochleistungs-LED‘sdie Energieeffizienz der Glüh- und Halogenlampen deutlichübertreffen, ist die LED in der Beleuchtungstechnik nichtmehr wegzudenken. Verglichen mit Glüh- und Halogenlam-pen benötigen LED-Leuchtmittel nur einen Bruchteil anEnergie. Das liegt an der fast verlustfreien, direkten Um-wandlung der Energie in Lichtenergie. LED´s wandeln ca.70% der zugeführten Energie in Licht um. Bei herkömmli-chen Leuchtmitteln (z.B. Glühlampen) werden gerade ein-mal ca.10-20% der zugeführten Energie in Licht umgewan-delt. Glüh- und Halogenlampen heizen sich nach kurzemBetrieb stark auf, LED-Leuchtmittel haben in den meistenFällen eine maximale Betriebstemperatur von bis zu 70°C. Die Betriebsdauer einer LED wird im Schnitt mit 50.000Stunden angegeben. Zum Vergleich: Die Lebensdauer einerStandard-Glühlampe beträgt ca.1.000 Std., eine Halogen-lampe hat eine Lebensdauer von ca. 2.000-4.000 Std. Mit LED Leuchtmitteln lassen sich also bis zu 90% Energieeinsparen.

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„Gutes Licht hält wach und präsent“

Geht es im Wohnbereich darum, das Ge-mütliche und Individuelle in den Vorder-grund zu stellen, was unterschiedlicheHell- und Dunkelzonen innerhalb einesRaums einschließt, ist das im Arbeitszim-mer oder am Arbeitsplatz ganz anders.Da Helligkeitsunterschiede ermüden, giltes hier, den Sichtbereich gleichmäßig, gutund ohne harten Schattenwurf auszu-leuchten. „Das hält sie wach und prä-sent“, sagt Stefan Kemna aus eigener Er-fahrung und: „Wer dann noch sein Wir-kungsfeld mit Tageslichtleuchten ausstat-tet, der geht leicht einmal gutgelaunt am

,Winterblues‘ vorbei!“ Technisch gibt es auch hier wieder unter-schiedliche Möglichkeiten, wichtig sindbei der Arbeitsplatzbeleuchtung Stich-worte wie „Farbtemperatur“, „Farbwie-dergabe“ und „Leuchtdichte“.Generell gilt hier: Ein gleichmäßig undeher indirekt beleuchteter Raum ist zumArbeiten die erste Wahl. „Starke Hell-Dunkel-Unterschiede im Sichtbereich er-müden“, so der Lichtexperte.Betritt jemand zum ersten mal einen mitTageslichtleuchten ausgestatteten Raum,kommt vielen diese Beleuchtung zu-nächst sehr kühl vor. „Doch nach zwei Ta-gen möchte niemand mehr das gute Lichtmissen“, weiß Stefan Kemna.

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W I E G E W O H N T

Apropos arbeiten: Auch die Schreibtisch-lampe im Kinder- bzw. Jugendzimmerverdient eine nähere Betrachtung. Siesollte kein gemütliches Glühlampenlichtausstrahlen. „In einer Schummerecke fürdie Hausaufgaben können Sie 30 Prozentdes Lerneffekts abziehen“, sagt der Ex-perte. Für Lehrerinnen und Lehrer, diegern bis in die Nacht hinein am Schreib-tisch sitzen hat Stefan Kemna noch einenTipp parat und zwinkert dabei kurz: „Mitgutem Licht im Arbeitszimmer korrigie-ren sich die Klassenarbeiten zwar auchnicht von alleine, aber doch deutlich bes-ser.“

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Wohnen, Essen/Kochen, Schlafen, Arbeiten, Gast, Bad, Flur,Abstellen, Terrasse, Aufzug, Treppenhaus: Der Blick auf den Grund-riss des Dachgeschosses in der Wilhelmshöher Allee 186 liest sich un-spektakulär. Er bildet ein normales Wohnprogramm ab, wie es inMittel-Europa üblich ist. Auch äußerlich lässt sich das 1895 erbaute,an einer von Kassels ehemaligen Prachtstraßen stehende, denkmal-geschützte Haus nichts anmerken. Zurückhaltend wie eh und je in-tegriert es sich in sein von einer klassischen Blockrandbebauung ge-prägtes städtebauliches Umfeld auf Höhe der Goetheanlage. Die Geschichte dieses Dachgeschoss-Umbaus zu Wohnzwecken be-gann mit der Überlegung, das Dach des funfgeschossigen Grunder-zeit-Stadthauses endlich wärmezudämmen. Der Entscheidungsprozess der Familie Fritsch/Greiner, der Mannselbst Architekt fur energieeffizientes und nachhaltiges Bauen, gär-te schon lange. Dabei ging es um die Frage, ob nun die Geschoss-decke uber der obersten Wohnung gedämmt werden sollte oder dieDachebene in Verbindung mit einem Dachausbau des vormals un-genutzten Bodenraums einher gehen sollte. Gerhard Greiners ersteSkizzen datieren auf etwa Mitte der 1990er Jahre. Zusammen mitLukas Droste, ebenfalls Architekt, gleichzeitig Mieter im selben Hausund „frischer“ Gründer eines eigenen Architekturbüros, führte dieFamilie Fritsch/Greiner die Planungen für den Dachgeschossausbaufast 20 Jahre später kooperativ fort.

Neue Kulisse für historische ZwerchhäuserAuf dem vollständigen Erhalt des Hauptgebäudes inklusive der stra-ßenseitigen Mauerwerksfassade und deren beiden Zwerchhäusern,die uber die Trauflinie im vierten Obergeschoss aufragen, basiert dasEntwurfskonzept fur die neue Dachwohnung. Um das Dachge-schoss zum Wohnen nutzen zu können, hoben die Planer das Dachim Knick zur Mansarde um 1,20 Meter an. Die Firstlinie behielten sieunverändert bei, so dass sich das komplett neue Mansarddach wieselbstverständlich einfügt. Durch seine moderne Dachhaut ausgleichformatigen Glas-, opaken Glaspanel- und Photovoltaik-Modu-len bekennt sich das Dach zu seiner bauzeitbedingten Andersartig-

keit. Die gestalterisch zuruckhaltende neue Mansardfläche bildet dieKulisse fur die beiden historischen, zur Wilhelmshöher Allee ge-wandten Zwerchhäuser. Auf dem ehemaligen Dachboden entstand eine neue, moderne Loft-Wohnung. Der große, zentrale, und lichte Wohn-, Ess- und Kochbe-reich verlängert sich von innen als Balkon uber die Hoffassade hi-naus ins Freie. Damit kontrastieren drei kleine individuelle Ruckzugs-räume an den Gebäudeecken.

Über der Wilhelmshöher Allee schwebenIn Wänden und Deckenflächen positionierte kleine Fenster fungie-ren mit ihrer differenzierten Anordnung als „Lichtkanone“ oder

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Vom Dachboden zur modernenLoftwohnung

Wie sich im denkmalgeschützten Baubestand zusätzlicher Wohnraumschaffen lässt, zeigt der kreative Ausbau der Wilhelmshöher Allee 186.

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„Lichtrutsche“. Diese tauchen die Räume in unterschiedliche Stim-mungen und lassen, je nach Raumnutzung, spezifische Ein- und Aus-blicke zu. Auf der Straßenseite entsteht so das Gefühl, hoch über derWilhelmshöher Allee zu schweben. Ein „Oberlichtgraben“ aus fünf nach Norden ausgerichteten Dach-flächenfenstern hellt die Mittelzone der Wohnung auf. Die Innen-räume präsentieren sich sehr zurückhaltend. Gegenüber dem gran-diosen Ausblick auf Stadt und Umland aus fast 20 Metern Höhe tre-ten sie dezent zurück und fokussieren auf das Wesentliche. Vor demHintergrund, dass die Wohnungseigentümer in diesem Haus alt wer-den möchten, war der Einbau eines Fahrstuhls und die entsprechen-de Ausstattung von Sanitärräumen und Wohnung Programm.

A R C H I T E K T U R

Spektakulär: Das 360-Grad-Panorama über die Stadt, das sich vordem Auge des Betrachters entfaltet, wenn dieser die kleine Stiegehoch zum „Storchennest“ nimmt, das sich auf der obersten Dach-ebene findet. Der Dachgeschossausbau an der Wilhelmshöher Allee zeigt ein-drücklich, welche kreativen und energetisch vorausschauenden Lö-sungen, sich auch im denkmalgeschützten Baubestand finden las-sen.

Standort: Wilhelmshöher Allee 186, 34119 Kassel Baujahr: 2013/14Bauherr: Familie Fritsch/GreinerArchitekten: Lukas Droste ArchitektenHHS Planer + Architekten AGwww.lukasdroste-architekten.dewww.hhs.agFotos: Katharina Jäger, www.fotografischewerkstatt.de

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„Nachverdichtung alsChance begreifen!“Bereits versiegelte Flächen zu nutzen anstatt das Umlandvollzubauen ist für Gerhard Greiner ein Ansatz, vernünftigmit Ressourcen und denkmalgeschützter Substanz umzuge-hen.

KS: Herr Greiner, mit welcher Haltung sind Sie an das Konzept fürden Dachgeschossausbau in diesem denkmalgeschützten Haus he-rangegangen? GG: „Altes bewahren und Neues als Neu deklarieren.“ Das war un-ser Leitbild für diesen Entwurf. Hinsichtlich Duktus und Erhalt einesgeschützten Denkmals, das zum baukulturellen Erbe dieser Stadt ge-hört, bedurfte es ganz besonderer Sorgfalt. Das war uns von Beginnan klar und so haben wir auch die Gespräche mit allen Verantwort-lichen geführt. KS: War das ein dickes Brett, was es da zu bohren galt? Im Bezugauf Denkmale gibt es ja auch eine andere Haltung, die sich an derdetailgetreuen Rekonstruktion nach historischem Vorbild orientiert. GG: In vielen Abstimmungsterminen mit den beteiligten Behördenund Beiräten haben wir eine gemeinsam Haltung erarbeitet. Daswar schon erheblich aufwändiger, als einen Neubau auf der grünenWiese zu machen. KS: Zu welchem Schluss führten diese Gespräche?GG: Im Ergebnis stellten wir zusammen fest: Ein modernes Dachstärkt dieses Denkmal eher, als dass es es schwächt. Ein sensibel eingefugtes, zeitgemäßes Bauteil wie das von uns ge-plante, neue Mansarddach stellt in diesem Fall keinen Widerspruchzum denkmalgerechten Umgang mit der Altsubstanz dar. Vielmehrbieten wir damit eine sehr schöne Kulisse, um die historischenZwerchhäuser an der Wilhelmshöher Allee zu inszenieren. KS: Was macht für Sie den Unterschied gegenüber vorher aus?GG: Vor dem Umbau gab es eine vergleichsweise inhomogene Dach-fläche. Im Laufe der Zeit war diese mit Ziegel, Blech und Eternit ge-mischt bekleidet. Obwohl die einzelnen Elemente des neuen neuenMansarddachs unterschiedliche Funktionen haben, ist die Dachflä-che gestalterisch in sich homogen.

„Aufmerksamkeit auf historischen Bestand lenken“

KS: Welche Funktionen haben Sie dort integriert? GG: Es finden sich dort Glas-Module zur Belichtung, die zu öffnensind, lichtundurchlässige Glasflächen und Photovoltaik-Module. Egal,welche Funktion die jeweilige Fläche hat: Sie hat immer das gleicheFormat. Das bringt Ruhe in eine solche Fläche und, wie schon ge-sagt, lenkt es die Aufmerksamkeit auf die historischen Zwerchhäu-ser. Um das zu weiter zu unterstützen, werden wir in einer nächstenMaßnahme die in den 1970er Jahren lieblos eingesetzten Kunst-stofffenster der Hauptfassade gegen maßstäblich geteilte, grau la-ckierte Holzfenster tauschen. �

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Diese Fachfirmen und -planer (Seite 36) waren an der Realisation des Ausbausin der Wilhelmshöher Allee 186 beteiligt:

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38 StadtZeit Kassel Nr. 65

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Wilhelmshöher Allee 186 – technische AspekteZur besseren und barrierefreien Erschließung wurde im Treppen-raum ein Personenaufzug nachgerustet. Dazu wurden die großzugi-gen Treppenpodeste vor den Wohnungen durchbrochen und ein mitluftig-durchlässigem Edelstahlgewebe verkleideter Aufzugsschachteingebaut.Die Dachkonstruktion wurde zimmermannstechnisch komplett er-neuert, mit Isofloc wärmegedämmt und innenseitig mit Lehmbau-bzw. Gipskartonplatten verkleidet. Die optimal nach Süden ausgerichtete Dachfläche wurde als Photo-voltaik-Anlage hergestellt, die rechnerisch mehr elektrische Energieerzeugt, als in der Wohnung verbraucht wird. Eine kontrollierte Lüf-tungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für frische Luft, senktden Schalleintrag von der stark befahrenen Straße und reduziert dieLüftungswärmeverluste (rund 90% Wärmerückgewinnung). Wahlweise kann zwischen zwei unterschiedlich positionierten Frisch-luftansaugungen geschaltet werden: Im Winter wird die Außenluftoberhalb der erwärmten Solaranlage angesaugt, in der warmen Jah-reszeit holt die Anlage kühle Luft von der schattigen Hoffassade. DieBeheizung erfolgt über die vorhandene Gaszentralheizung. Auf-grund der hochwertigen Wärmedämmung des Dachs und den Ein-satz von Dreifachisolierverglasung hat sich der Heizwärmebedarfdes gesamten, fünfgeschossigen Hauses nicht erhöht; eine Verstär-kung der Heizleistung war nicht erforderlich.

KS: Wie verhält es sich mit den energetischen Standards im Dach? GG: Bildlich gesprochen haben wir dem Haus eine warme Pudelmützeaufgesetzt. Auch nach dem Umbau und dem Zugewinn von gut 150Quadratmetern Wohnfläche verbraucht das fünfgeschossige Haus we-niger Energie als vorher. Und selbstverständlich haben wir die modernste Technik eingebaut, diederzeit verfügbar ist. Für sich genommen, erreicht das Dachgeschossfast Aktivhausstandard. D.h. es erzeugt nahezu den Gesamtenergiebe-darf der Wohnung selbst. KS: Sollte das Motto „Ungenutzte Dachgeschosse zu neuen Wohnun-gen“ vor dem Hintergrund der knappen innerstädtischen Bauflächendas neue Credo werden? GG: Definitiv hat es auch etwas mit Ökologie und Nachhaltigkeit zutun, wenn wir in der Stadt bereits versiegelte Flächen nutzen, anstattdas Umland mit Passivhäusern vollzubauen, deren Nutzer dann zweiAutos unterhalten, um in der Stadt zu arbeiten und ihre Kinder durchdie Gegend zu chauffieren, weil diese selbstständig nicht von A nach Bkommen. Wir dürfen anfangen, Nachverdichtung als Chance zu be-greifen! �

Gerhard Greiner beschäftigt sich als Ar-chitekt mit energieeffizientem und nach-haltigem Bauen. Er ist Vorstand der HHSPlaner + Architekten AG, Kassel.

Diese Fachfirmen und -planer (Seite 38, 39) waren an der Realisation des Aus-baus in der Wilhelmshöher Allee 186 beteiligt:

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KS: Herr Balz-Fiedler, die Themen „Energie-effizienz“ und „Energetisches Sanieren“sind bei Hausbesitzern mittlerweile ange-kommen. Die meisten, die eine Bestandsim-mobilie erwerben oder auch renovierungs-willige Eigentümer, betrachten ihr Hausauch unter genannten Aspekten und es gibtdiverse Förderangebote. Neubauten müs-sen ohnehin nach entsprechenden Stan-dards errichtet werden. Läuft es „da drau-ßen“ so gut, wie es scheint.MBF: Nähern wir uns einem Gebäude ausenergetischer Sicht, muss es dabei immer

um eine Gesamtbetrachtung des entspre-chenden Anwesens gehen. Diese mündetdann in einen sinnvollen, in seinen Einzel-schritten auf das jeweilige Gebäude abge-stimmten Sanierungsfahrplan. KS: Warum ist das so wichtig?MBF: Sie holen sich bauphysikalische Proble-me ins Haus oder Sie geben Geld für eineMaßnahme aus, die nicht sinnvoll ist, wennSie die Maßnahmen zu energetischen Opti-mierung unkoordiniert durchführen bzw.durchführen lassen. KS: Geben Sie uns ein Beispiel!

MBF: Sie haben eine vergleichsweise dünne,ungedämmte Außenwand. Weil die altenHolz-Fenster mit ihrer Zweifach-Verglasungaus den 1970er Jahren schon ein bisschenangegriffen sind, denken Sie über den Fens-teraustausch nach. Auf der Handwerker-Messe in ihrer Nähe sprechen Sie mit demFensterbauer und dieser legt Ihnen ein drei-fach verglastes Fenster auf dem neustenStand der Technik ans Herz. Was soll derFensterbauer anders machen? Er möchteFenster verkaufen, was natürlich vollkom-men legitim ist.

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ENERGIE & UMWELT

„Für Bauherr und Haus optimalarbeiten“ Die Zukunft des Handwerks liegt für Energieberater Manfred Balz-Fiedler in der Vernetzung,einem ganzheitlichen Blick und einer konstruktiven Zusammenarbeit aller Baubeteiligten.

Foto: fotolia

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KS: Wo liegt dann also das Problem, wennder Bauherr ein hochdämmendes Fenstereinbauen lässt, um damit Energie zu sparenund die Umwelt zu entlasten? MBF: Im Vergleich zur Aussenwand-Flächesind die Fensterflächen eines Gebäudes ver-gleichsweise klein. D.h. in dem oben ange-führten Beispiel mit einer dünnen, unge-dämmten Aussenwand ist es viel sinnvoller,erst einmal diese Wand zu dämmen unddann über weitere Maßnahmen nachzuden-ken oder bestenfalls die beiden Maßnah-men zu kombinieren. Das Problem liegt da-rin, dass die einzelnen Handwerker oftmalsnur ihr Gewerk sehen und nicht das gesam-te Haus im Blick haben.

„Bauherren unabhängig beraten“

KS: Was kann, Ihrem Beispiel folgend, dasErgebnis sein? MBF: Sind die hochdämmenden Fenster ersteinmal eingebaut und stellt sich danachSchimmelbildung ein, weil der Luftaus-tausch nicht mehr stattfindet und die unge-dämmte Wandoberfläche nun kälter als dasFenster ist, stehen Sie als Bauherr mit die-sem Problem und seinen möglichen negati-ven Konsequenzen für die Bewohner alleineda.

KS: Wie verhält es sich mit dem Einbau einerneuen Heizanlage, über die viele Leutenachdenken?

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berateN...........................

MBF: Ganz ähnlich.Angenommen, IhreHeizung ist 25 Jahrealt und Freunde undKollegen, berichten Ih-nen, sie hätten jetztauf die sparsameBrennwert-Technikumgestellt. Fragen Siedann den Heizungs-bauer, wird dieser Ih-nen selbstverständlichden Einbau einer neu-en Heizung empfeh-len. Diese legt er vonder Heizleistung dann auf das ungedämmteHaus aus. Hätten Sie, wie oben beschrieben, vorherdie Aussenwände gedämmt und dann diedreifach verglasten Fenster eingebaut undauch schon das Dach und die Kellerdeckegedämmt, könnte die Heizleistung des neu-en Kessels deutlich geringer ausfallen undSie würden auch darüber Kosten und Ener-gie sparen. Bauen Sie zuerst die neue Hei-zung ein, haben Sie nach der komplettenenergetischen Sanierung eine vollkommenüberdimensionierte Anlage im Keller ste-hen. Etwas anders stellt es sich da, wenn dieHeizung wegen eines Defektes ohnehin aus-getauscht werden muss, dann steht natür-lich der Heizungsersatz im Vordergrund.KS: Denkt man die beiden von Ihnen ange-führten Beispiele weiter: Auch der Energie-berater muss seinen potenziellen Kundenseine Dienstleistung verkaufen und handeltalso interessengeleitet. MBF: Da ist sicherlich etwas dran. Anderer-seits arbeiten seriöse Energieberater mitentsprechenden Zertifizierungen und müs-sen sich bei der KfW (Kreditanstalt für Wie-deraufbau) oder dem BAFA (Bundesamt fürWirtschaft und Ausfuhrkontrolle) listen las-

sen, um geförderte Beratungen durchfüh-ren zu dürfen. Sie verpflichten sich damit, ih-re Bauherren unabhängig und in deren Sin-ne zu beraten.

„Sanierungsfahrplan wichtig“

KS: Ist es mit der unabhängigen Beratunggetan? MBF: Es ist in jedem Fall der erste Schritt. EinEnergieberater geht mit Ihnen durchs Hausund ermittelt aus energetischer Sicht dieSchwachpunkte der einzelnen Bauteile. FürIhre Immobilie erstellt er auf dieser Grundla-ge ein Gutachten, in dem über die Be-standsanalyse hinaus auch verschiedeneSzenarien durchrechnet, wie viel EnergieSie mit welchen Maßnahmen einsparenkönnen. Auf dieser Grundlage bekommenSie als Eigentümer einen Sanierungsfahr-plan an die Hand, der ihnen eine sinnvolleAbfolge von Maßnahmen aufzeigt. Darüberhinaus zeigt er Ihnen auch Fördermöglich-keiten auf. KS: Wie kommt man dann von der „grauen“Theorie, also einem errechneten Szenario,zur Praxis? MBF: Am besten, indem Sie sich bei der Um-

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ENERGIE & UMWELT

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Foto: thorben W

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setzung der Maßnahmen begleiten lassen. KS: Will sagen, der Energieberater sichertsich hier den nächsten Job? MBF: Das kann ein Energieberater machen.Aber auch ein entsprechend qualifizierterHandwerker ist dazu genauso in der Lage.Bauen und richtiges energetisches Sanierenist eine sehr komplexe Sache. Dabei müssenviele Gewerke nahtlos ineinandergreifen,damit Sie ein optimales Ergebnis erreichen.Eine toll gerechnetes Gutachten nutzt Ihnenin der Praxis wenig, wenn die Handwerkerauf der Baustelle nicht das umsetzen, wasSie sich vorgestellt haben bzw. was der Ge-setzgeber und auch der Fördermittelgebervorschreibt. Die entsprechende Detailkennt-nis fehlt oft sowohl bei Bauherren als auchbei Handwerkern. Wenn Sie niemanden da-für beauftragen, koordiniert niemand IhreBaustelle.

KS: Was genau meinen Sie damit? MBF: Beispielsweise die Übergangsdetailsan den Schnittstellen Dach/Wand,Wand/Fenster/Fensterbank oder Leitungs-führungen für die Heizung im Zusammen-spiel mit der Kellerdeckendämmung. Damitsind „Normalsterbliche“, Handwerker wieBauherren, oft überfordert. Es geht darum,zu einem Gesamtergebnis zu kommen, dasfür Bauherr und Haus optimal ist. Auch dieFördermittel sind garantiert, wenn die För-derbedingungen eingehalten werden. Miteiner professionellen Baubegleitung ist esfür alle entspannter und das Ergebnis istbesser.

„Vernünftige Planung spart Geld“

KS: Warum?MBF: Der Baubegleiter ist gleichermaßenAnsprechpartner für Bauherr und Handwer-ker. Wenn der Handwerker auf der Baustel-le nicht weiß, wie er ein Detail ausführensoll, weil er bislang noch keine Erfahrungenin dem Bereich hatte, unterstützt ihn derBaubegleiter genauso, wie den Bauherrenbei seinen Fragen oder beispielsweise beider Überprüfung von Rechnungen. KS: Und die Kosten? MBF: Mit vernünftiger Planung lässt sichGeld sparen, wie unsere langjährigen Erfah-rungen zeigen. Und für die Baubegleitungkönnen Sie bis zu 50% Zuschuss von derKfW bekommen. KS: Sie sagen, auch ein entsprechend quali-fizierter Handwerker könne die Baubeglei-

...........................SaNierUNgS-

fahrPlaN...........................

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ENERGIE & UMWELT

KS: Das hört sich sehr nachvollziehbar an.Wie ist es in der Realität? MBF: Wir stehen da ganz am Anfang. Aberbei vielen Handwerkern entwickelt sich eineKultur, über den Tellerrand zu schauen,auch wenn da noch viel Luft nach oben ist.Aus meiner Perspektive liegt in der besserenZusammenarbeit der Fachleute die Zukunftdes Handwerks.

Manfred Balz-Fiedler ist Architekt und zer-tifizierter Energieberater(GIH, TÜV, DEKRA), zugelassener Energieef-fizienz-Experte für die Förderprogrammedes Bundes sowie bei der Kreditanstalt fürWiederaufbau (KfW) gelisteter Unterneh-mensberater für Energieeffizienz und Anla-genplaner Erneuerbare Energien.

tung übernehmen. Was qualifiziert ihn dazu? MBF: Voraussetzung ist von der KfW aner-kannt zu sein und die Bereitschaft, einen ge-werkeübergreifenden Blick für das gesamteHaus zu entwickeln und im Sinne des Bau-herrn zu agieren. Salopper gesprochen gehtes darum, nicht nur Blick auf Ziegel oderHeizkörper zu haben sondern ein Netzwerkaufzubauen, in dem alle Partner sind, die esfür eine qualitätvolle energetische Sanie-rung braucht. Derjenige, der diese Aufgabeübernimmt, ist in dem Fall so etwas wie derKümmerer für das jeweilige Haus.

Im Idealfall ist jeder Handwerker, der amHaus arbeitet, in der Lage auf's Gesamtsys-tem zu schauen und auch in der Lage zu be-urteilen, ob das, was der Hausherr wünscht,jetzt dran ist. Oder ob es sinnvoller ist, eineandere Maßnahme vorzuziehen.

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SPart geld...........................

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Weltweit leben 1,3 Milliarden Menschen oh-ne Strom, insbesondere ländliche Regionenin Entwicklungsländern sind davon betrof-fen. Dabei ist eine zuverlässige Stromversor-gung oft die einzige Chance für die De-ckung alltäglicher Bedürfnisse und eine wirt-schaftliche Entwicklung. Vor diesem Hintergrund verfolgt der cdwStiftungsverbund seit 2012 die Vision, dieseine Stifter schon bei der Gründung derSMA Solar Technology AG vor Augen hat-ten: Dezentrale Energiesysteme auf Basis Er-neuerbarer Energien in Regionen zu brin-gen, die keine Anbindung an das Stromnetzhaben. „Die notwendige Technik ist längstausgereift und in vielen Projekten unter Be-weis gestellt“, erklärt Volker Wasgindt, Ge-schäftsführer des Stiftungsverbundes. „Zu-dem haben die Systeme heute in den meis-ten netzfernen Gebieten einen klaren Kos-tenvorteil gegenüber anderen Energiefor-men.“ Dennoch ist nur wenig Fortschritt beider Elektrifizierung in Entwicklungsländernerkennbar. „Es mangelt an funktionieren-den Geschäftsmodellen, die den Ausbau ei-

ner flächendeckenden Stromversorgungauch in Entwicklungsländern möglich ma-chen“, so Wasgindt. „Wir entwickeln undfördern daher entsprechende Konzepte undGeschäftsmodelle und initiieren zugehörigeModellprojekte vor Ort.“ Aktuell führt der Stiftungsverbund mit ei-nem Partner ein Projekt im südlichen Sene-gal durch: Vor Ort wird ein Gewerbegebietaufgebaut, das durch ein Solarenergie-Insel-system mit Strom versorgt wird – Betreiberund Kunde ist die lokale Bevölkerung. Sokönnen Maschinen und Kühlhäuser betrie-ben und neue Gewerbe mit Arbeitsplätzenentstehen. Das Engagement des cdw Stiftungsverbun-des erstreckt sich aber auch auf seine Hei-mat Nordhessen. Neben Aktivitäten in denBereichen Nachhaltigkeit, Kunst und Kultur,Jugend und Bildung, Gesundheit oder in derUniversitätslandschaft ist dem Stiftungsver-bund die regionale Energiewende ein be-sonderes Anliegen. Um hier neue Impulsefür die Entwicklung in Nordhessen zu ge-ben, informiert er u.a. mit seinem Projekt

www.energiewende-nordhessen.com um-fassend über den Ausbaustand der Erneuer-baren Energien bis auf Landkreis -ebene – ergänzt um die Prognose der Solar-und Windenergieeinspeisung der nächstenTage.

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VERANSTALTUNGEN/TERMINE

LebensSpielRaumVitalität – Inspiration – Wachstum

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info@lebensspie l raum-kassel .dewww. lebensspie l raum-kassel .de

VERANSTALTUNGEN/TERMINE

Präzision im Hatha-Yogain der Tradition von B. K. S. Iyengar

Dr. rer. nat. ClaudiaSchaubitzer-Nowak05 61 / 88 59 23www.yoga-schaubitzer.de

STADT SEHEN Dienstags 18.00–19.30 Uhr | Hörsaal 1140

Die Filmemacherin ist anwesend angefragt

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STADT SEHEN

Filmreihe am Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung

Dienstags 18.00–19.30 Uhr | Hörsaal 1140

Das Medium Film als Verhandlungsort nurbaner Themen. Ein fachgebietsu� bergreifendesFilmseminar mit Lehrenden aus den Fachgebieten Freiraumplanung, Landschaftspla-nung/Landnutzung, Stadterneuerung/Stadtumbau. Mit anschließender Diskussion.

16.12.2014Eku� menopolis: Stadt ohne Grenzen

13.1.2015Angst habe ich keine – Stimmenaus dem bayrischen AsylI can’t be silentInsel 36

20.1.2015Green City-Stadt der Zukunft

27.1.2015Grün Kaputt

3.2.2015Urbane Gemeinschaftsgärten inDeutschland

Beste Bilder – Die Cartoonsdes Jahres 2014bis 15.2.2015

Was wäre ein Jahresende ohne eine »Beste Bilder«-Ausstellung inder Caricatura Galerie? Deswegen lassen bereits zum vierten Malachtzig Cartoonisten die größten Ereignisse noch einmal aufleben:Hans-Peter Friedrich fiel über die Edathy-Affäre, diverse europäischeFußballnationalmannschaften fielen über die eigenen Füße, dieolympischen Winterspiele im russischen Sotschi fielen nicht insWasser, die Ukraine fiel auseinander, die islamistische Terrororgani-sation ISIS fiel in den Irak ein und Conchita Wurst fiel beim Eurovi-sion Song Contest auf. 2014 war auch das Jahr einer unglaublichenADAC-Pannenserie, der Einführung der Frauenquote beim Steuer-hinterziehen durch Alice Schwarzer, des Siegeszuges von Europa-gegnern ins Europäische Parlament …Diese und weitere Erkenntnisse, Ärgernisse, Verhängnisse, Zerwürf-nisse und Wirrnisse unterschiedlichster Couleur hat die Caricaturain einer Ausstellung zusammengestellt.

Info: www.caricatura.de

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VERANSTALTUNGEN/TERMINE

Vorträge, Führungen und mehr... Auswahl

Information/AnmeldungVolkshochschule Region Kassel, Wilhelmshöher Allee 19 – 21T. 0561-1003 1681 oder www.vhs-region-kassel.de

vhs Region Kassel

Das russische Imperium IIIDie koloniale Expansion in Asien ...Kassel, vhs, Wilhelmshöher Allee 19 -21, Kleiner SaalDi. 2.12. / 18:00 - 20:00, 5 €

Nordhessische EisenbahngeschichteDie regionale Entwicklung Naumburg, Haus des Gastes, Hatten-häuser Weg 10Mi. 3.12. / 19:00 - 20:45, 6 €

Der Krieg und das MädchenLesung mit Jürgen SeidelWolfhagen, Wilhelm-Filchner-Schule,Kurfürstenstr. 20Do. 4.12. / 09:30 - 10:45, 4 €

Schach! Zur Kulturgeschichte desSchachspieles IIWolfhagen, Wilhelm-Filchner-Schule,Kurfürstenstr. 20Do. 4.12. / 09:30 - 10:45, 4 €

Heilpraktiker/in PsychotherapieVortrag/Info-AbendKassel, vhs, Wilhelmshöher Allee 19 -21, Kleiner SaalMo. 8.12. / 20:00 - 21:30, Eintritt frei

Lifestyle - WertvorstellungenThomas Hirschhorn - Thomas Zipp -Vanessa BeecroftVortrag und DiskussionKassel, Atelier in der Korkfabrik, Elf-buchenstr. 24 (Hinterhof)Fr. 12.12. / 19:30 - 21:00, 5 €

Herzlich willkommen im WeihnachtscaféLohfelden-Vollmarshausen, vhs-Ge-schäftsstelle, Brunnenstr. 9Di. 16.12. / 09:30 - 11:30, Eintritt frei

Rathausführungen mit BürgermeisterJürgen KaiserKassel, Rathaus (Rathaustreppe)Di. 16.12. / 17:00 - 19:00, Eintritt frei

Der Erste Weltkrieg als theologischeUrkatastrophe des 20. Jahrhunderts?Kassel, Evangelisches Forum (Luther-kirche)Do. 18.12. / 19:30 - 21:30, 4 €

Juden in Deutschland - Migration?Stagnation? Zukunft?Kassel, vhs, Wilhelmshöher Allee 19 -21, SaalDo. 15.1. / 19:00 - 21:00, 4 €

Work-life Balance - ist meine Zeit inBalance?Söhrewald-Wellerode, Dorfgemein-schaftshaus, Zum Bahnhof 1Do. 15.1. / 20:00 - 21:30, 5 €

Gut ernährt im AlterLohfelden-Vollmarshausen, vhs-Ge-schäftsstelle, Brunnenstr. 9Di. 20.1. / 10:00 - 11:30, 5 €

Hans Jürgen von der Wense 1894-1966.Wanderung zum InnerstenSchauen-burg-Breitenbach, Märchenwache,Lange Str. 2Sa. 24.1. / 19:00 - 21:00, 8 €

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So., 1. März, 11.30 UhrKonzert mit dem Aris-QuartettJ. Haydn: Streichquartett in d-mollop.76/2P. Hindemith: Streichquartett Nr.2 opus 10J. Brahms Streichquartett in a-mollop.51/2

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Kontakt: Anthroposophisches ZentrumTel. 0561 / 93 0 88-14 (AB)www.az-kassel.de

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Was ist Gesundung, was ist Heilung?Erfahrungsorientiertes Angebot fürMenschen, die ihren Weg von Gesun-dung und Heilung suchen. Thema:Wahrnehmung und Stärkung des Kör-pers, KörperausdruckMi 28.01.2015, 20.00 h - 22.00 h

Erzählcafé Junge und ältere Menschen sind einge-laden, zu ausgewählten Themen von ih-ren Lebenserfahrungen zu berichten. Do 05.02.2015, 15.00 h - 16.30 h

Das Heilhaus kennen lernenFührung durch das Heilhaus und dieSiedlung am HeilhausDi 10.03.2015, 17.00 h

Kulinarischer Abend- mit geselligem Beisammensein und Essen à la carteDi 10.03.2015, 18.30 h - 22.00 h

Mehrgenerationenhaus Heilhaus, Brandaustr.10, 34127 Kassel, Telefon [email protected], www.heilhaus.org

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45StadtZeit Kassel Nr. 60

VERANSTALTUNGEN/TERMINE

Sven Regener, Magical Mysteriy oder: Die Rückkehrdes Karl Schmidt

Kiepenheurer & Witsch, 512 Seiten, 9,99 EuroAls Karl Schmidt, Opfer eines depressiven Nervenzu-sammenbruchs am Tag der Maueröffnung, nach Jah-ren der Versenkung von alten Kumpels zufällig inHamburg als Bewohner einer drogentherapeutischenEinrichtung wiedergefunden wird, ist das der Anfangeiner seltsamen Zusammenarbeit: Die alten Freunde,mittlerweile zu Ruhm und Reichtum gelangt, wollenmit ihrem Plattenlabel auf einer Tour durch Deutsch-land den Rave der Neunzigerjahre mit dem Hippie-geist der Sechziger versöhnen und brauchen dazu ei-nen, der immer nüchtern bleiben muss. Das kommtKarl Schmidt gerade recht, denn der hat keine Lustmehr, sich in einer Parallelwelt aus Drogen-WG,Hilfshausmeisterjob und gruppendynamischen Wo-chenendausflügen zu verschanzen.

Lo Maline, Alle unter eine TanneKrüger, 320 Seiten, 14,99 Euro

DER SO GANZ ANDERE WEIHNACHTS-FAMI-LIENROMAN entwaffnend ehrlich, pointiert witzigund dabei einfühlsam versöhnlich"Und den Kindern sagen wir es erst, wenn wir totsind."Vor drei Jahren haben sich die Psychotherapeutin El-li (62) und der Arzt Robert (65) scheiden lassen, ummit neuen Partnern zusammenzuleben. Aber keinervon beiden hat es bisher über sich gebracht, den dreierwachsenen Kindern davon zu erzählen. Deshalbwird auch in diesem Jahr die alljährliche Weih-nachtsfeier wieder mit der ganzen Familie im Eltern-haus inszeniert eine mittlerweile routiniert ablaufen-de Farce. Aber dieses Mal gerät der Plan ins Wan-ken. Roberts neue Partnerin, Chrissi, will das nichtmehr dulden und quartiert sich unangemeldet ein.Sie stellt ein Ultimatum: Bis zum Abendessen sollendie Verhältnisse geklärt sein.

Jo Nesbo, Der SohnUllstein, 528 Seiten, 22,99 Euro

Der neue große Roman von Bestsellerautor Jo NesbøSonny ist auf der Flucht. Sonny Lofthus sitzt im mo-dernen Hochsicherheitsgefängnis Staten in Oslo. Sei-ne kriminelle Karriere begann, als sein Vater Ab sichdas Leben nahm. Ab Lofthus war Polizist. Kurz vorseinem Tod gestand er, korrupt gewesen zu sein. Die-ser Verrat zerstörte Sonnys Leben.Jetzt, viele Jahre später, hört er von einem Mitgefan-genen, dass alles ganz anders gewesen ist. Sonny willRache. Er flieht aus dem Gefängnis, denn die Verant-wortlichen sollen für ihre Verbrechen büßen.

Stefan Vogts Buchtipp

Buchhandlung Vogt | Friedrich-Ebert-Str. 31 | 34117 KasselTel. 0561-9372194 | [email protected]

www.buchhandlung-vogt.de

Herausgeber: Dipl.Ing. Klaus Schaake

StadtZeit Kassel erscheint 6 Mal jährlich Erscheinungstermin: Mitte der geraden Monate

Redaktion: Klaus SchaakeFriedrich-Erbert-Str. 48 • 34117 KasselFon: 0561/475 10 [email protected]

Grafik/Layout:Günter BenedixFriedrich-Erbert-Str. 48 • 34117 KasselFon: 0561/475 10 [email protected]

Verlag:printsenrolleverlag & medien GmbH Anzeigenpreisliste: 03/12

Titelbild: D13, Klaus Schaake

AutorenGünter Benedix (gb), Miriam Claus (mc), Katharina Haus (kh), Ralph M. Luedtke, Klaus Schaake(sc), Gastautoren

Fotos/Grafiken:Günter Benedix, Jule Benedix, Klaus SchaakeAlle nicht näher bezeichneten Bilder/Grafiken wurden der Redaktion von den verschiedenen Veran-staltern zur Veröffentlichung überlassen.

SONDERSEITENInnerhalb des Magazins besteht die Möglichkeit in Kooperation mit dem Verlag Sonderseiten zu

Montag9-10 Uhr: WirbelsäulengymnastikFür eine bessere Haltung und Stabilisie-rung der WirbelsäuleBritta Debnath, Rückenschulleitering

20-21:15 Uhr: Kraft aus der Mitte - Be-ckenboden & AufrichtungFür Frauen jeden Alters, die ihren Be-ckenboden stärken wollen. Ein Querein-stieg ist jeweils zum 1. Montag im Mo-nat nach Absprache möglich.Ursula Wiesmann, Sportübungsleiterinund Bewegungstrainerin (BiB)

Dienstag10:00-11:30 Uhr: Offener Treff fürSchwangere und Eltern mit BabiesBrötchen, Tee oder Kaffee in netter Ge-sellschaft. Hebamme im Gesundheits-zentrum Ilona Strache. Tel.: (05 61) 5 6036 00 oder per Mail: [email protected]

Gesundheitszentrum Marbachshöhe Ludwig-Erhard-Straße 34, 34131 Kassel, [email protected] (sofern nicht anders vermerkt) und Info Tel.: 05 61/3 14 97 06 Weitere Infos unter „Veranstaltungen“ bei www.gzm-kassel.de

17-18 Uhr: WirbelsäulengymnastikFür eine bessere Haltung und Stabilisie-rung der WirbelsäuleBritta Debnath, Rückenschulleitering

18-19 Uhr: PilatesBritta Debnath, Rückenschulleitering

Mittwoch15:30-16:30 Uhr: Gestalten in HolzKinder (6-9 J.) schnitzen, raspeln, sägen:Grundlagen der Arbeit mit Holz.Konstanze Eymann, Kunsttherapeutin. 6€/Termin.

18:00-19:00 Uhr: Elternberatung zurErziehung Kursleitung: Anette Specht, Waldorfer-zieherin und HeilpädagoginTermine nach Absprache

Freitag9-10 Uhr: Wirbelsäulengymnastikfür eine bessere Haltung und Stabilisie-rung der WirbelsäuleBritta Debnath, Rückenschulleitering

Das Systemische Institut Kassel siehtes als seine Aufgabe, den systemi-schen Ansatz in der Region zu ver-breiten. Dazu dienen uns zahlreicheWeiter- und Fortbildungsangebote.Bei allen Curricula liegt das Ziel inder Vermittlung einer therapeuti-schen und/oder beraterischen Kom-petenz, die es erlaubt, systemischeKonzepte eigenverantwortlich in dieberufliche Praxis umzu setzen.

Weiterbildungen

Systemisches CoachingBeginn: 25. – 28. März 2015

Systemische Therapie und BeratungBeginn: 23. – 25. April 2015

Seminare

Einführungskurs zum Grundkurs Systemisches ArbeitenTermine: 2. – 3. Februar 2015

6. – 7. März 2015

Von der berauschten Sehnsucht zum Lob des Zauderns – Systemische Therapie süchtigen VerhaltensTermin: 11. – 13. Dezember 2014

Konflikte managenTermin: 5. – 6. Februar 2015

Familien- und StrukturaufstellungenTermin: 27. – 28. Februar 2015

Brigitte Schiffnerwww.systemisches-institut-kassel.de

Information und Anmeldung: Systemisches Institut Kassel, Ludwig-Mond-Str. 45a, 34121 KasselTel. 0561/70 570 999, [email protected]

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46 StadtZeit Kassel Nr. 60

VERANSTALTUNGEN/TERMINE

a.k.demie für Mediation und TrainingAnja KenzlerNienburger Str. 3, 28205 BremenTel.: [email protected] I www.a-k-demie.de

Regelmäßige Yogaterminejew.90 Min./Termin:Mo. 9.00, 15.30 und 18 UhrDi. 8.30 und 18 Uhr, Mi. 18 UhrDo. 18 und 20 Uhr, Fr. 17.30Uhr

NIAMi. 17 Uhr und Fr. 10 Uhr

Jeden Sonntag 20.00 - 21.00 UhrHerz - Meditation... offen für alle mitSigrid WoasHeilung auf allen Ebenen, erweitertesBewusstsein, Energie für die Bewälti-gung schwieriger Situationen, mehr Le-bendigkeit und Freude im Leben. Tiefe Einheitserfahrung. Auch für Men-schen ohne Meditationserfahrung.

Zentrum im Vorderen Westen

Fr. 19. Dez.. 19 - 22 UhrHERZENSTANTRA - Samhainmit Silvia Amrita EngelhardtEine genussvolle und nährende Zeit fürKörper, Geist und Seele. Begegnung inAchtsamkeit, Respekt und Präsenz.Anm.: Silvia Amrita 01601579687

Sa. 31.Jan. ab 9.30 Uhr und So.1.Feb.bis 15.30 Uhr"Im heilenden Kreis der Liebe" Kollekti-ve Heilungsarbeit mit transformativen Ritualen und Auf-stellungen mit Shantidevi FelgenhauerAufstellungen lassen unbewußte Musterdeutlich werden. Alles was wir in uns er-lösen, erlösen wir auch für die Welt. Lie-be ist die stärkste Kraft im Universum. Mit Anm. Annette Schrot, [email protected]

Verein für bewusstes und gesundes Leben, Lassallestraße 4, 34119 Kassel, T. 0561 - [email protected], www.zentrum-kassel.de

Dylan's Dream 06.01.2015 20:00 UhrEröffnungskonzert

EDGAR KNECHT MEETS JEAN-LOUISMATINIER08.01.2015 19:30 UhrTheaterstübchen geht fremd: Staats-theater

CHIP N’ STEEL12.01.2015 20:00 UhrJoe- Cocker-Special “TRIBUTE TO JOE”

FN22 - „Salute to Sinatra"13.01.2015 20:00 Uhr"Sinatra wird 100" - Sinatra-Hommage

,Kleine Eheverbrechen' von Eric-Em-manuel Schmitt (x)15.01.2015 20:00 UhrEnsemble Crashtest

20 Jahre triomotion20.01.2015 20:00 Uhrmit special guest Heiko Pape am Bass

BERNARD ALLISON GROUP24.01.2015 19:30 UhrLIVE & DANCE

PC ENERGETIC27.01.2015 20:00 Uhr"Jazzthing next generation"

Ein Heinz Erhardt Abend01.02.2015 16:00 Uhrmit Martin Lüker

Tim Allhoff Trio03.02.2015 20:00 UhrKid Icarus

Harvest Moon04.02.2015 20:00 UhrDas Neil Young Tribute Projekt

Lisa Bassenge05.02.2015 20:00 UhrCD Release "Wolke 8"

Blues Caravan 201509.02.2015 20:00 UhrGirls with Guitars

"Samt und Seide"10.02.2015 20:00 UhrEin Kerzenlicht-Konzert mit der Kammeroper Kassel

MITCH RYDER12.02.2015 20:00 UhrThe 70th Anniversary Tour

Johnny Winter's Birthday Party23.02.2015 20:00 Uhr

Unbedingt mit einfügen:7. Kasseler Jazzfrühling12. – 28.03.2015

Lonely Hartz Club jeweils 19.30 Uhr

Do 18.12., Fr 19.12., Sa 20.12, Fr26.12., Sa 27.12., So 28.12., Fr 16.1.,So 18.1., Do 22.1.,Fr 23.1., Sa 24.1., So25.1., Fr 30.1., Sa 31.1., So 1.2.Silvester, Mi 31.12., 17 und 20 Uhr

Pettersson kriegt Weihtnachtsbesuchjeweils 15 Uhr

So 14.12., Sa 20.12., So 21.12.So 21.12., 18:00h

Himmlisch gerocktMi 7.1.2015, 19:30h PremiereFr 9.1. und Sa 10.1. jeweils 19:30h

Die 39 StufenDi 20.1.2015, 19:30h

Golden Girls Live - GastspielMi 21.1.2015, 19:30h

Theater im Centrum e. V.Akazienweg 24 I 34117 KasselKarten: 0561/7018722, Mo-Sa 10-13 Uhr + 1 Std. vor der Vorstellung I www.theaterimcentrum.de

Dancing Fever-ABBA Tribute ShowDi 3.2. und Mi 4.2. jeweils 19:30h

Männerhort - GastspielDi 10.2. und Mi 11.2. jeweils 19:30h

MädelsabendDi 17.2. und Mi 18.2. jeweils 19:30h

Ab März 2015 neue Ausbildung!

Mediations-AusbildungMediation in der Arbeitswelt und im sozialem UmfeldVollausbildung mit 9 Modulen nach den Standards des Bundesver-bandes Mediation e.V. und auf Grund-lage des Mediationsgesetzes.Leitung: Anja Kenzler, Ausbilderin BMAusbildungsbeginn:19.-21.03. 2015 in Kassel

Ausbildung Wingwave-Coaching4-tägige Ausbildung für Coaches, TrainerInnen, TherapeutInnen, MediatorInnen…Leitung: Anja Kenzler, Wingwave®-Lehrtrainerinvom 02.07.-05.07.2015 in Kassel

Mimikresonanz®-Training4-tägiges Basic- und Professional-TrainingLeitung: Silke Meyer, Mimikresonanz®-Trainerinvom 22.-25.10.2015 in Kassel

Informationsunterlagen werden ger-ne per Post oder E-Mail zugesandt

LEBENSSPIELRAUMVitalität – Inspiration – Wachstum

Institut für ganzheitlichesPersönlichkeitsWachstum

Petra Kimm, Tel. 0561.981 9293mobil 0179.533 66 66Christian-Reul-Str. 23, 34121 Kasselwww.lebensspielraum-kassel.de

Faszientraining mit Yin Yogaimmer donnerstags, 18.15 h – 19.15 hnächster 7-er Block: 08.01. –19.02.2015

RAUM für WEIBLICHKEIT… Komm … und erfahre DICH in DEI-NEM FRAU.SEINMittwoch, 28.01. & 25.02.201519.15 h – 21.15 h

Hatha-Yoga in der Tradition vonB.K.S. Iyengar : 3 bis 4 mal pro Jahrbeginnen Kurse in Kassel – Bad Wil-helmshöhe. Leitung: Dr. ClaudiaSchaubitzer-Nowak, Yogalehrerin SKA.Tel. 0561/885923, [email protected], www.yoga-schaubitzer.de

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Zutaten1 kg Roastbeef

3 Zweige Thymian2 Zweige Rosmarin3 Knoblauchzehen

2 EL Dijonsenf1 TL schw. Pfefferkörner

50 ml OlivenölSalz

50 g ButterschmalzFleur de sel

1 GefrierbeutelAlufolie

Fleischthermometer

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Interessante foodblogs und Kochseitenwww.dastrüffelschwein.chwww.saison.ch (Migros)www.anonymekoeche.netwww.franzoesischkochen.de (Aurélie Bastian)

Weihnachten 2014

Lachsrösti

RoastbeefWeihnachten – wie jedes Jahr steht das Fest plötzlich vor der Tür.Damit das Weihnachtsmenü nicht zur üblichen Hektik führt, heißtes – vorbereiten. Und keine exotischen Sachen kochen, die mannoch nie gekocht hat. Bei mir gibt es dieses Jahr klassischen Braten – Roastbeef. Der Auf-wand ist relativ klein. In gut eineinhalb Stunden steht der Bratenauf dem Tisch. Marinieren kann man auch am Vortag. Hier ein Re-zept nach Johann Lafer. Währenddessen hat man Zeit – vielleicht für die Lachsrösti als klei-ne Vorspeise...

KOCHEN

Zubereitung1 Das Roastbeef parieren. Ein Drittel der dicken Fett-schicht entfernen. Tipp: Ein Teil der Fettschicht soll amFleisch bleiben, damit es schön saftig bleibt. Das ver-bliebene Fett rautenförmig einschneiden, dabei nichtin das Fleisch schneiden.2 Kräuter waschen und trockentupfen. Die Blätterbzw. Nadeln abzupfen und grob hacken. Die Knob-lauchzehen ungeschält halbieren. Die Pfefferkörnerim Mörser grob zerstoßen.3 Das Fleisch mit den Kräutern, Knoblauch, Pfeffer,Senf und Olivenöl in einen Gefrierbeutel geben. Festverschließen und mindestens 2 Stunden an einemkühlen Ort marinieren. Das Fleisch aus dem Beutelnehmen und die Marinade beiseite stellen. Das Roast-beef rundherum mit Salz würzen.4 Das Butterschmalz in einer großen Pfanne oderBräter erhitzen. Das Roastbeef darin von allen Seitengoldbraun und knusprig anbraten. (2 Min. je Seite)5 Den Backofen auf 100° C vorheizen (Umluft 80° C).Ein Backblech mit zwei Lagen Alufolie auslegen. DasFleisch darauf legen und mit der Marinade und denKräutern bedecken. Das Fleischthermometer hinein-stecken.6 Im vorgeheizten Backofen auf der mittleren Schie-ne je nach Größe 1–1,5 Stunden garen.7 Bei einer Kerntemperatur von 54–56° C ist dasRoastbeef medium gebraten. Nach der Garzeit dasRoastbeef in Alufolie einwickeln und warm 10 Min.ruhen lassen. Zum Servieren das Roastbeef quer zurFaser in Scheiben schneiden und mit etwas Fleur desel betreuen.

Zutaten

150 g festkochende Kartoffeln150 g Pastinaken

½ TL SalzRapsöl zum Braten

10 g frischer Meerrettich200 g saure Sahne

Pfeffer aus der Mühle200 g Räucherlachs

10 g Zwiebelsprossen

Zubereitung

1 Kartoffeln und Pastinaken rei-ben. Beides mischen, sehr gutausdrücken. Mit Salz würzen. 2 Öl in einer Bratpfanne ca. 1 cm hoch einfüllen, erhitzen.Kartoffelmischung nochmals aus-drücken und daraus 12 ca. 5 cmgroße, dünne Küchlein formen.Dabei die Küchlein gut festdrü-cken. Vorsichtig ins heisse Öl ge-ben und beidseitig ca. 5 Minutenhalbschwimmend ausbacken.Erst wenden, wenn die erste Sei-te schön goldbraun gebacken ist.Herausnehmen und auf Haus-haltspapier abtropfen lassen.3 Meerrettich fein reiben. Mitsaurer Sahne mischen und mitPfeffer abschmecken. Mit Räu-cherlachs und Sprossen zu denReibeküchlein servieren. Guten Appetit!

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KASSEL MAGAZIN

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